Enerix, Peter Knuth

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Die heutige Episode ist energiegeladen. Wir beschäftigen uns mit einer Fachbetriebskette für dezentrale Energiesysteme: Enerix. Doch was sind überhaupt dezentrale Energiesysteme?  Was genau machen diese Fachbetriebe?

Die Sonne produziert Energie – und damit Geld für die Betreiber von Photovoltaikanlagen und indirekt auch für jene, die diese Anlagen verkaufen und installieren. Wie viel Geld kann man damit verdienen?
Ist nicht ohnehin schon auf jedem Hausdach eine Solaranlage und wie will man in Zeiten des vielzitierten Fachkräftemangels überhaupt noch neue Partner finden?
Ein sehr offenes und ehrliches Gespräch mit Peter Knuth von Enerix über Knappheiten und Ungleichgewichte zwischen Material, Arbeitskraft und Kunden-Nachfrage.

Wieviel man mit diesen Anlagen verdienen kann analysiere ich wie immer am Ende des Podcasts in einer Bierdeckelkalkulation. Diese Bierdeckelkalkulation ist eine sehr vereinfachte Darstellung der wichtigsten Zahlen, die’s wie immer auch auf der Website www.goldgrube-franchise.de zum Nachlesen gibt.

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(01:57) Über Peter
(04:04) Fachbetriebskette?
(13:58) Eröffnung eines Solarfachgeschäfts
(18:36) Vom Verkäufer zum Handwerksunternehmer
(24:58) Wie viele Anlagen pro Jahr?
(30:20) Mitarbeitersuche
(34:24) Expansion
(36:47) Größe des Markts?
(38:34) Investitionen
(42:23) Bierdeckelkalkulation

Klaus: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube Franchise, dem diesmal besonders energiegeladenen Podcast für alle, die sich für Franchise Geschäftsmodelle interessieren. Wer Zahlen, Daten und Fakten hören will, ist hier goldrichtig. Oberflächlichen Franchise Smalltalk, den gibt es woanders. Dieser Podcast ist übrigens unabhängig und unbezahlt. Es soll Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen, doch wird dann tatsächlich objektiv berichtet. In der heutigen Episode geht es schon wieder in eine außergewöhnliche Branche Photovoltaikanlagen, also Sonnenenergiesysteme. Ein sehr offenes und ehrliches Gespräch über Knappheiten und Ungleichgewichte zwischen Material, Arbeitskraft und Kundennachfrage. An dieser Stelle der notwendige rechtliche Hinweis. Sämtliche in diesem Podcast genannte Zahlen sind unverbindlich, da von vielen Faktoren, wie insbesondere dem Gebiet abhängen. Weder mein Gast, das Franchise System oder ich können für die Vollständigkeit oder Richtigkeit der Angaben garantieren. Ich darf euch jedoch versichern, sämtliche Zahlen auf Herz und Nieren geprüft zu haben. Enerix ist eine Fachbetriebskette für dezentrale Energiesysteme. Was macht so ein Fachbetrieb genau? An wen werden welche Produkte verkauft? Ist nicht ohnehin schon auf jedem Hausdach eine Solaranlage? Und wie will man in Zeiten des viel zitierten Fachkräftemangels überhaupt noch neue Partner oder Mitarbeiter finden? Peter Knuthh, der energiegeladene Gründer von Enerix, hat einen erstaunlich genau definierten Wunsch und Zielkunden und sagt (Peter Knuthh) Wir haben noch keine Anlage nicht gebaut.

Klaus: Wie viel man mit diesen Anlagen verdienen kann, analysiere ich wie immer am Ende des Podcasts in einer Bierdeckelkalkulation. Diese Bierdeckelkalkulation ist eine sehr vereinfachte Darstellung der wichtigsten Zahlen, die ist wie immer auch auf meiner Website zum Nachlesen gibt bis zum Ende dran zu bleiben, zahlt sich aber in jedem Fall aus.
Servus lieber Peter.

Peter Knuth: Ja, hallo Klaus. Erstmal Vielen Dank für die Einladung heute. Ehrt mich sehr, dass ich da in deinem Podcast Rede und Antwort stehen darf. Mein Name ist Peter Knuth, ich bin einer von den zwei Gründern von Enerix. Ich habe das 2007 zusammen mit dem Stefan Jakob gegründet und wir sind immer noch befreundet und führen das Unternehmen nach wie vor zusammen. Zu meiner Person, ich bin 56 Jahre alt, habe ursprünglich mal Schlosser er lernen müssen. Mein Vater hatte mir die Wahl gestellt oder die Wahl gegeben, zwischen Elektriker und Schlosser eine Ausbildung zu machen. Das habe ich getan. Danach habe ich dann einige Zeit gearbeitet, meinen Zivildienst absolviert und irgendwann kamen dann Freunde auf mich zu und haben hey Peter, studier doch mal. Mir fehlte das Abitur dazu. Dann habe ich das Abitur nachgemacht, habe Maschinenbau studiert und bin zum Glück da durchgekommen, habe meinen Abschluss gemacht. Das zu mir zu Enerix. 2007 haben wir uns gegründet. Unsere Idee war damals, eine Fachbetriebskette für Photovoltaikanlagen aufzubauen. Und mit dieser Idee sind wir dann zum deutschen Franchise Verband. Und da gab es damals den Herrn Brodersen, der hat uns da viele Tipps gegeben, wie wir sowas aufbauen. Und der erste Tipp wir müssen einen Musterstandort aufbauen. Das haben dann der Stefan und ich gemacht. Eigentlich wollten wir nicht mehr auf den Dächern stehen, aber das mussten wir dann wieder. Wir haben also nicht nur die Anlagen verkauft, sondern auch selbst installiert, haben dann aber nach und nach Personal mit dazu geholt und so hat sich dieser Musterbetrieb zwei Jahre lang sehr gut entwickelt. Und 2009 sind wir dann offiziell mit dem ersten Franchise Partner gestartet. Heute, nach Höhen und Tiefen, Tiefen hat man nämlich auch schon in unserem 16 Jahren Betrieb, sind wir jetzt eigentlich auf einem super Weg. Also wir haben jetzt insgesamt in Deutschland, Österreich 115 Partner, die vorrangig Footvoltaikanlagen mit Speicher an den privaten Hausbesitzer verkaufen.

Klaus: Lieber Peter, du sagst Solar Fachbetriebskette, das stelle ich mir als völligerlei jetzt so vor wie ein kleiner Conrad oder so ein Elektrofachmarkt, in dem der interessierte Kunde hineinlaufen kann, sich Solarmodule und Batterien anschauen und sagen Hurra, das gefällt mir, das hätte ich gerne auf meinem Dach. Oder was macht ein Solarfachbetrieb?

Peter Knuth: Ja, du hast es eigentlich schon recht gut beschrieben. Das ist tatsächlich so der in der Regel melden sich unsere Kunden per Telefon, per Mail. Dann führt man erstmal so ein generelles erstes Telefonat mit dem Kunden und klopft so ein bisschen den Bedarf ab. Und dann fährt man raus, plant zusammen die Anlage mit Speicher, ohne Speicher, mit Wallbox für das Elektroauto. Und auf Basis dieses ersten Gesprächs erstellen wir dann eine sehr detaillierte Planung und ein Angebot. Und dann im zweiten Schritt kommt tatsächlich der Kunde zu uns ins Büro, in die Ausstellung, schaut sich da mal die Module an oder auch die Größe der Speicher und dann hat er eigentlich eine sehr gute Grundlage, um eine Entscheidung zu treffen.

Klaus: Das erste, das ich gelernt habe, du merkst, ich habe überhaupt keine Ahnung von Photovoltaik. Ich bin ein Stadtmensch, lebe in einer Mietwohnung, keine Chance für Photovoltaik am Dach oder wenn, muss sich da der Vermieter drum kümmern. Es gibt also tatsächlich Ladengeschäfte, in die ich hineingehen kann und mir dann ansehen, wie denn meine Solarfläche am Dach ausschaut. Ist das für den Interessenten wichtig? Ich hätte jetzt mal gedacht, ist doch völlig egal, was ich mir das Dach klebe. Wichtig ist, dass da möglichst viel Strom unten rauskommt.

Peter Knuth: Ja, generell hast du recht und wir haben Ladenlokal ist auch fast ein bisschen übertrieben. Also unsere Standorte haben eine kleine Ausstellung, wo man dieses Modul mal zeigt. Wie Groß ist es, wie schwer ist es, wie wird es am Dach befestigt? Wie kommt letztlich die elektrische Energie vom Dach in den Keller? Wie viel Platz brauche ich im Keller, um einen Stromspeicher zu installieren? Also das ist der eine Grund. Der andere Grund ist für uns aber auch, der Kunde soll ja auch ein gutes Gefühl haben, wenn er zwischen 25 undzig Euro investiert, dann möchte er ja auchissen wer ist denn mein Anbieter? Und wir sagen immer, es ist eine vertrauensbildende Maßnahme. Wenn der Kunde zu uns ins Geschäft kommt, dann sieht er, da sind wirklich Menschen aktiv. Wir schaffen ja Arbeitsplätze vor Ort, im Büro, im Vertrieb, im Handwerk und wir merken immer, je mehr dann auch im Büro los ist, desto wohler fühlt sich dann auch vielleicht der Kunde. Und wenn er dann die Unterschrift leistet, hat er uns mal kennengelernt, er weiß, wer letztlich so seine Anlage installiert. Also es hat mehrere Faktoren.

Klaus: Wie würde ich denn zu Enerix kommen, wenn ich die Entscheidung treffe, meine Stadtwohnung zu verlassen, aufs Land zu ziehen, um mir den Traum von Hund, Katze, Einfamilienhaus zu erfüllen und auch Strom am Dach möchte. Ich gehe davon aus, ich werde mal ein bisschen googeln, da werde ich zu Enerix kommen. Ich frage vielleicht meinen Nachbarn, der wird auch sagen, Enerix ist super, ich lese vielleicht noch irgendwelche Internetforen oder vielleicht bin ich ganz oldschool und irgendwelche Zeitschriften und dann stolpe ich über euch, dann schicke ich euch einen Mail, rufe euch an und dann mache ich einen Termin aus oder wie ist den so der Ablauf?

Peter Knuth: Ja, das ist also der Blumenstrauß, wie man an seine Kunden kommt, also jetzt aus unserer Sicht gesprochen, ist natürlich groß. Heutzutage kommt man natürlich sehr schnell in Kontakt über unsere Internetpräsenz. Also wir machen seitens der Zentrale sehr viel, dass wir auch im Netz gefunden werden. Also jeder franchise Partner, jeder regionale Fachbetrieb sollte im Netz von seinen regionalen Kunden gefunden werden. Das ist das allererste. Damit starten auch letztlich unsere Franchise Partner in die Selbstständigkeit, dass wir denen eigentlich sehr viele Anfragen schon liefern. Jetzt aus Kundensicht ist es letztlich so, du wohnst in einer Region, hast einen Bedarf und wenn man dann so diesen englischen Fachbegriff im SEO verwendet, man gibt dann so ein Longtail Suchanfrage bei Google ein und dann sollte man uns finden. Alternativ hat vielleicht schon dein Nachbar eine Anlage von uns oder ein Arbeitskollege. Die Mundproagganda ist eigentlich immer das allerbeste. Darauf kann man natürlich erst aus Partnersicht aufbauen, wenn man schon ein paar Anlagen.

Klaus: Installiert hat, dann ist der Ablauf nochmal sehr lehenhaft und ich habe keine Ahnung der, dass ich Kontakt zu euch aufnehme, ihr kommt zu mir, vermesst mein Dach, schaut, ob da irgendeine notwendige Verkabelungslücke, ein Kabelrohr in den Keller gibt, schaut, ob ich im Keller irgendwo eine freie Ecke habe, dass man dort sehr leienhaft die Batterien hinstellt und allenfalls, ob man von dort das Kabel zum Carportard ziehen kann, dass ich mein tolles Elektroauto dort laden kann. Und am Ende kommt dann ein Preis raus und ich kann dann sagen Hurra, liebe Enerix, das machen wir oder nein, liebe Enerix, das machen wir nicht. Seid ihr also so ein auf Nege One Stop Shop, ihr macht alles, ich kümmere mich um nichts oder wie läuft das?

Peter Knuth: Ja, so ist es letztlich. Also ich habe es am Anfang schon mal so ein bisschen beschrieben. Wir rühmen uns letztlich auch damit, dass wir eine vor Ortberatung machen. Auch das ist eine vertrauensbildende Maßnahme. Bei den Beträgen, die man investiert, möchte der Kunde einfach mal auch jemanden persönlich sehen und kennenlernen. Das heißt, klar, wir machen Schritt eins die Bedarfsanalyse per Telefon und dann Der zweite Schritt ist dieser Besuch beim Kunden. Also das heißt, wir sagen nicht One Stop, wir sagen rundum schlüsselfertig, alles aus einer Hand. So gehen wir raus und der Kunde muss letztlich einmal die Entscheidung treffen, uns zu beauftragen. Dann ist er aber vom operativen Geschehen raus. Das zweite, was er machen muss, ist dann letztlich noch die die Rechnung zahlen. Aber alles dazwischen erledigen wir für unsere Kunden, weil da sind gewisse Dinge dabei. Anmeldung beim Energieversorger, in Deutschland gibt es jetzt noch ein paar extra Anmegen, Marktstammdatenregister etc. Das ist so ein Formalismus, das machen wir tagtäglich und der Kunde muss sich da erstmal einarbeiten. Deswegen sagen wir, das ist ein Top Service, wenn wir das für den Kunden auch direkt mit abwickeln. Also zwischen der Beauftragung und der Montage, da vergehen natürlich ein paar Wochen und in der Zeit regeln wir diese Dinge. Aber du hast es eigentlich schon richtig beschrieben, wie der Ablauf optimalerweise ist.

Klaus: Und es ist tatsächlich so schlüsselfertig, dass ihr beispielsweise auch das Kabel zum Car Board legt, ihr gräbt meinen wunderbaren Vorgarten um und verkabelt.

Peter Knuth: Ja, das machen wir tatsächlich nicht gerne. Aber wenn du jetzt zwei linke Hallen da hast und du das nicht selber machen kannst, dann übernehmen wir das natürlich. Wir versuchen aber solche Extras möglichst vom Kunden machen zu lassen. Das kommt auch eher selten vor. Kommt aber vor. Meistens ist der Carport oder die Garage eh schon irgendwo elektrisch mit dem Haus verbunden. Entweder nehmen wir diese Leitung, wenn es funktioniert, oder wir legen neue. Wenn dann ein Kabelgraben gemacht werden muss, dann machen wir das auch. Aber wenn der Kunde sagt, das kann er selber machen, dann sind wir natürlich da auch glücklich darüber. Aber ansonsten, ja, du musst dich da um nichts kümmern. Die Energie vom Dach wird über Leitungen in den Keller heruntergeführt. Da wird es dann entweder an den Speicher oder den Wechselrichter angeschlossen. Von dort aus geht es dann in die Unterverteilung zum Stromzähler. Und wenn aus der Unterverteilung noch ein Kabel zum Carport gelegt wird, machen wir das alles schlüsselfertig.

Klaus: Jetzt kommt der Tag X. Wir schalten diese Anlage ein. Ich produziere Strom. Den verwende ich dann entweder selber oder speise ich zum Energieversorgun ein und verdiene damit ein bisschen Geld, wenn ich das Konzept richtig verstanden habe. Sehr lehenhaft. Was passiert denn nachher mit der Anlage? Muss eine Anlage gewartet werden? Brauche ich euch regelmäßig? Werden diese Batterien kaputt? Gibt es da wunderbare elektronische Steuerungen, wo ich Updates für meine App brauche? Was ist denn das für ein Betreuungsaufwand dahinter?

Peter Knuth: Ja, leider viel zu wenig, weil da haben die Heizungsbauer uns was voraus, können nämlich alle zwei Jahre mal zum Kunden rausfahren und dann mal den Ölbrenner überprüfen oder den Gasbrenner. Das ist bei der Photovoltaik eher nicht der Fall. Also die Module auf dem Dach, die sind zwar Wind und Wetter ausgesetzt, aber die haben auch im Selbstreinigungseffekt ab einer gewissen Neigung. Das heißt, man muss die auch nicht reinigen. Die Elektronik funktioniert oder funktioniert nicht. Dazwischen gibt es aber keine Wartung. Also das heißt, ich kann dieses technische Gerät nicht dadurch die Lebenszeit verlängern, indem ich es mal aufschraube und mal überprüfe. Eine Wartung gibt es in dem Sinne nicht. Auch die Produkte, also jetzt fangen wir mal bei den Modulen an, haben eine Lebenserwartung von dreiig Jahre plus. Manche Hersteller geben sogar schon dreiig Jahre Garantie auf diese Produkte. Die Elektronik im Keller ist ein bisschen anfälliger. Also da muss man mal sagen oder damit rechnen, dass innerhalb der dreiig Jahre Lebenszeit das schon mal ein Austausch gemacht werden muss. Das sind dann gewisse Beträge, die so zwischen fünf bis 10 % der anfänglichen Investitionen liegen. Aber eine dändigige Wartung ist da nicht notwendig.

Klaus: Wenn ich jetzt so ein solar Fachgeschäft eröffnen will, dann brauche ich offenbar ein Büro mit so einem Schauraum. Ich brauche einen Verkäufer oder verkäuferische Qualitäten. Ich brauche jemanden, der auf das Dach klettert und abmisst, wie groß das ist. Ich brauche jemanden mit technischem Verstand, der erkennt im Rahmen einer Besichtigung, ob ich denn das Kabel vom Solarmodul in den Keller legen kann. Ich brauche danach jemanden, der mir ausrechnet, was das Ding kostet. Und dann ist mal das Angebot beim Kunden. Wenn der Kunde sa ja, ich möchte das, dann brauche ich ganz viele Menschen, die handwerklich unfassbar geschickt sind, die dann da rausfahren, das Ding montieren und den Kunden glücklich machen. Und dazwischen brauche ich jetzt noch jemanden, der die Ware rechtzeitig irgendwo bestellt, diese Module, und rechtzeitig zum Kunden liefert. Das war jetzt wie immer sehr vereinfacht dargestellt, wie ich mir das so völlig aus der Ferne vorstelle. Ich bin davon überzeugt, irgendwas vergessen zu haben, denn ganz so einfach wird es ja wohl nicht sein, oder doch?

Peter Knuth: Ja, also wir suchen die eierlegende Wollmilchsau, wenn du dieses Tier kennst. Eine Person, die alles kann, die gibt es natürlich nicht. Also es kommen noch so Dinge dazu wie Marketing, Buchhaltung etc. Und jeder hat seine Stärken. Da muss man natürlich irgendwann sich so ein Team aufbauen. Ich fange mal mit dem Standort an. Der Standort hat einmal den Teil des Büros, dort wo der Vertrieb sitzt, der Innendienst und auch die Montagevorbereitung. Dann haben wir eine kleine Ausstellung, aber wir brauchen natürlich auch ein Lager, dort wo das Material eingelagert wird für die jeweiligen Baustellen. Und damit die Anlage dann auch installiert wird, brauchen wir irgendwann auch Monteure und Elektriker. Wenn ein franchise Partner, ein Interessent zu uns kommt, dann ist das in der Regel ein absoluter Quereinsteiger. Also wir haben nicht den Elektromeister, der Partner von uns wird. Wir haben auch nicht den Photovoltaikbetrieb, der jetzt heute schon unterwegs ist, sondern wir haben den 40 bis jährigen Quereinsteiger, der aus irgendwelchen guten Positionen rausgeht, weil er sagt, er hat keine Lust mehr, irgendwo auf der Welt unterwegs zu sein. Er hat keine Lust mehr, in irgendwelchen riesigen Strukturen zu arbeiten, sondern der schon immer den Traum hatte, was eigenes aufzubauen. Jetzt ist er ein bisschen technisch affin und sagt sich, ja, das mit der Photovoltaik ist für mich ein interessantes Thema und damit möchte ich mich selbstständig machen. So, dann durchläuft er erstmal bei uns die Schulung, um unseren Zielkunden, der Hausbesitzer, dass er dem eine adäquate Anlage planen und anbieten kann und im Nachgang auch abwickelt. Das heißt, er ist am Anfang komplett alleine, also in den ersten Monaten, baute das Geschäft erstmal komplett alleine auf und holt sich dann nach und nach jemanden für den Innendienst, jemanden für bautechnische Vorbereitung, später vielleicht auch für den Vertrieb und dann noch eigene Elektriker und eine eigene Dachmonteure. Wir ermächtigen den jungen Partner dazu, dieses Geschäft zu starten. Da kommt er erstmal zu uns nach Regensburg, durchläuft dann eine Schulung, zum Schluss nimmt der TÜV Rheinland dann, macht auch eine Prüfung und dann ist der zertifizierter Fachberater für dezentrale Energiesysteme, fokussiert auf das private Einfamilienhaus und so startet er und dann unterstützen wir ihn im Tagesgeschäft erstmal auch an Kunden heranzukommen. Dann überprüfen wir seine Angebote, die Planungen und wenn dann der Auftrag im Haus ist, unterstützen wir ihn weiter, wie er das Material bestellt, wenn er es nicht sogar schon im Lager hat. Wir führen ihm den einen oder anderen Installateur zu, weil am Anfang hat man keine eigenen Monteure oder Elektriker. Und so startet der Partner im ersten Jahr, dass wir ihm viel, viel Arbeit abnehmen, sodass er sich auf sein Hauptgeschäft vertrieb, Planung, Auftragsabwicklung, dass er sich darum kümmern kann und so lerntte das Laufen. Und ab dem zweiten Jahr ist es normalerweise so, da wird auch der Kontakt immer weniger. Man merkt dann tatsächlich, der hat wenige Fragen nur noch an uns in der Zentrale und dann läuft er eigentlich alleine und baut sich dann Stück für Stück sein Team auf, sein Standort, seine Montage und letztlich seinen Betrieb.

Klaus: Zu Beginn bin ich als franchise Partner der Verkäufer und Planer. Die Umsetzung basiert durch externe Partner, die ihr im Team habt. Das heißt, ihr habt Elektriker, ihr habt den vorher angesprochenen, sehr selten, aber im Einzelfall doch notwendigen Vorgarten Umgräber, den ihr mir als franchise Partner dann vermittelt und den ich dann an den Kunden weiter organisiere und letztlich auch weiter verrechne. Ziel ist jedoch, dass ich nach einiger Zeit, je nachdem wie schnell ich wachse, ein eigenes Team an Monteuren, bestehend aus Elektrikern und Menschen, die im Gegensatz zu mir nicht linke Hände haben, sondern die handwerklich tatsächlich geschickt sind. Ich kann dafür umso besser PowerPoint Folien malen. Also kein Thema am Ende der Reise oder? Nicht am Ende der Reise, sondern eigentlich noch am Beginn der Reise, aber nicht unmittelbar zum Start. Baue ich als Ranchise Partner tatsächlich ein kleines Handwerksunternehmen auf?

Peter Knuth: Kann man eigentlich so sagen, ja. Es ist kein reines Handwerksunternehmen, weil wir eben sagen, wir sind Spezialbetrieb, Fachbetrieb. Da gehören natürlich dann auch so Bereiche wie Marketingvertrieb dazu. Bei einem Handwerksbetrieb hat man immer so die Vorstellung, da gibt es eine Person, die eigentlich alles macht, fünf Tage auf der Baustelle ist, am sechsten Tag zum Kunden rausfährt und Angebote schreiben und am Sonntag werden dann die Rechnung geschrieben. Also so darf man sich das bei uns nicht vorstellen, sondern da sind gewisse Strukturen, die einen Handwerksteil beinhalten. Vielleicht noch mal zu dem Thema Handwerker zurückzukommen. Wir sind ja mittlerweile sowohl in Österreich als auch in Deutschland sehr flächig vertreten. Und da haben wir innerhalb des Systems natürlich schon sehr, sehr viele Handwerker, Montageteams, Elektriker, die man auch nutzen kann. Also das heißt, die sind nicht in der Zentrale angestellt, sondern meistens bei unseren regionalen Franchise Partnern. Auf die kann man als junger Franchise Partner zurückgreifen. Man hat vielleicht ein eigenes Netzwerk vor Ort, mit dem man schon vielleicht in der Vergangenheit das eine oder andere Projekt miteinander gemacht hat. Oder wir haben ein Netzwerk von Subunternehmen, die schon über Jahre mit uns zusammenarbeiten. Und da gilt immer mein Stand, wir haben noch keine Anlage nicht gebaut. Also das heißt, egal, egal wo es ist, egal was es für eine Anlage ist, wir lösen dieses Problem im Sinne des Kunden und wenn man jetzt überhaupt vom Problem sprechen möchte und vor allem natürlich im Sinne des jungen Partners. Zwischen der Vertragsunterzeichnung und den Geschäftsstarat oder auch der ersten Baustelle vergehen drei bis sechs Monate und in der Zeit haben wir das organisiert, dass die Anlage dann auch seitlich aufs Dach kommtziezw in den Keller.

Klaus: Stelle ich es mir richtig vor, dass die Installation der Anlage und auch die Planung der Anlage jetzt kein riesiges Hexenwerk ist? Es ist ja kein Atomkraftwerk, sondern theoretisch aus meiner Sicht mehr oder weniger standardisiert. Ich habe eine gewisse Anzahl an Modulen am Dach, ich habe eine gewisse Anzahl an Batterien im Keller und dazwischen habe ich mehr oder weniger dicke Kabel. Eigentlich keine besonders große Wissenschaft, aber dennoch etwas, das ich als Hobby Bastler, wenn ich dann einer wäre, selber nicht hinkriege.

Peter Knuth: Ja, so ist es letztlich. Es ist zum Glück kein Atomkraftwerk, das ist schon mal richtig erwähnt. Die Komplexität hat es auch nicht. Deswegen haben wir uns auch dazu entschlossen, hier einen definierten Zielkunden auch ausschließlich anzugehen. Also es ist der private Hausbesitzer oder der kleinere Gewerbebetrieb. Und da kann man eigentlich von Standards sprechen. Also wenn man 10 Anlagen installiert hat, hat man 95 % jeder Möglichkeit eigentlich schon mal abgewickelt. Wenn man dann diese 10 Anlagen abgewickelt hat, dann hat man noch die entsprechende Kompetenz. Würde ich jetzt die komplette Bandbreite von Photovoltaikanlagen anbieten, von der Balkonanlage bis zur Freilandnlage, dann bräuchte ich verschiedenste Kompetenzen, die man sich gar nicht aufbauen kanno. Das heißt, wir fokussieren uns hier ganz klar auf ein zkunden.

Klaus: Das ist ja auch das Wesen von Franchise und der riesige Vorteilsstandards auch. Ihr werdet versuchen, möglichst viele Prozesse zu standardisieren, damit sie einfach kopierbar sind, damit wenig Fehler da sind und damit das am Ende des Tages auch ein kalkulierbares Projekt wird. Stichwort kalkulieren du sagtest, ein Kunde investiert zwischen 25 und bzw. Euro für so eine Solaranlage. Kannst du uns da ein bisschen durchführen? Wie setzt sich das zusammen? Wie groß ist da der Hardwareanteteil, wie groß ist der Dienstleistungsanteil? Wie kann ich mir das vorstellen?

Peter Knuth: Ja, ganz grob kann man eigentlich sagen, 45 50 % ist das Material, weitere 20 bis 25 % sind die Montage und Installationskosten. Der erste Deckungsbeitrag eins liegt im Schnitt bei rund 25. %. Davon muss ich halt meine internen Kosten tragen. Klar, am Anfang bin ich nur alleine, da habe ich geringe Personalkosten und vielleicht auch geringe Standortkosten oder Fixkosten mal generell. Mit zunehmender Mannschaft muss ich natürlich auch die Anzahl meiner Anlagen hoch skalieren. Dann verdiene ich als Geschäftinhaber pro Anlage natürlich weniger. Absolut, durch die Skalierung natürlich mehr. So kann man es eigentlich am besten sagen. DB sind ungefähr 25, %. Das heißt, Verkaufspreis abzüglich Montageeintallaationskosten, Materialkosten bleiben 25 % ungefähr übrig.

Klaus: Ihr habt ein fantastisches Modell, das man am Bierdeckel rechnen kann. Das ist ganz wunderbar. Genau, du hast skalieren gesagt. Wie darf ich mir denn das vorstellen? Ich starte jetzt als frisch geackener Partner bei euch, brauche wahrscheinlich drei Monate, bis ich den ersten Kunden realistisch abgeschlossen habe. Wenn ich großes Glück habe, wird das binnen sechs Wochen gehen. Es gibt immer Glücksritter, aber sagen wir mal, ich habe so nach drei Monaten die erste Unterschrift. Das wird dann ein paar Wochen dauern, bis diese erste Anlage realisiert ist. In der Zeit verkaufe ich schon die zweite Anlage. Und so wird sich dieses Rad ja relativ einfach drehen können. Wie viele Anlagen verkaufe ich denn im Jahr?

Peter Knuth: Also im ersten Jahr kann man eigentlich sagen, dass man so bei 20 bis dreiig Anlagen, installierte Anlagen liegen wird. Das sind so typischerweise Euro Jahresumsatz im ersten Jahr. Das erste Jahr ist noch dadurch ein bisschen geprägt, weil man viele andere Dinge machen muss, die in den Folgejahren eigentlich wegfallen. Im ersten Jahr ist man fast nahezu alleine. Das Team baut sich da zwar langsam auf, aber da liegt man bei dieser Größenordnung, die ich gerade genannt habe. So, dann skaliert sich das natürlich weiter. Nach drei Monaten hat man jemanden im Büro, nach sechs bis 12 Monaten jemanden für die bautechnische Abwicklung. Das heißt, ich als Geschäftsführer bleibe immer sehr stark auch im Vertrieb unterwegs, in der Unternehmensführung, gebe aber gewisse Bereiche ab. Ab dem zwölfte bis achtzehnte Monat hole ich mir dann auch jemanden für den Vertrieb dazu. Das heißt, wir haben ja technischen Vertrieb, also es ist sehr beratungslastig, aber natürlich auch verkäuferische Fähigkeiten muss derjenige mitbringen. Und im zweiten Jahr fange ich dann auch an, mir mein eigenes Montage und Installationsteam aufzubauen. Typischerweise zwei Personen sind immer auf dem Dach und eine Person macht den elektrischen Anschluss. So, ab dem zweiten Jahr kann man eigentlich sagen, da sollte man schon mindestens mal 50, 60 Anlagen am Ende des Jahres installiert haben. Im dritten Jahr sind es dann 100 und so Größenordnung 200, 250. Das wäre eine schöne Größe, die ein Partner in seiner Region pro Jahr bauen sollte.

Klaus: Am Ende des zweiten Jahres sollte er 50 Anlagen haben. Heißt das, er macht pro Jahr 25 oder er macht im zweiten Jahr zusätzlich 50.

Peter Knuth: Genau, im ersten Jahr macht er 2025, im zweiten Jahr 50, im dritten Jahr 100 und im vierten Jahr 200. Meine, wir haben einen ganz großen Partner, der leider die Statistik ein bisschen zerstört. Der dürfte jetzt dieses Jahr zwischen 801 Tan Anlagen liegen. Aber wie gesagt, das ist nicht die Norm, sondern die Ausnahme.

Klaus: Wir waren vorher beim Bierdeckel oder bei der Bierdeckelkalkulation. Wenn ich jetzt vorsichtig rechne und sage, mit meinen 100 Anlagen im zweiten Jahr, damit es einfacher zu rechnen wird, mache ich grob 1 Million Umsatz. Du sagst, dass mir 25 % grob übrig bleiben, sind Euro. Ich brauche jemanden im Büro, ich brauche einen bzw. Zwei Monteure, um das abzuwickeln. Den Vertriebsmann rechne ich jetzt noch nicht dazu, weil der kalkuliert sich oder der rechchnnet sich dann wahrscheinlich erst ab dem dritten Jahr, weil der wird Ende des zweiten Jahres beginnen, Anlagen zu verkaufen, die ich im dritten Jahr realisiere. Das heißt, ich muss von meinen Euro drei vielleicht dreieinhalb Mitarbeiter durchfüttern. Das heißt, es ist tatsächlich so, dass mir da schon ein bisschen was übrig bleibt auf meinem Bieia Artikel.

Peter Knuth: Du hattest gerade in deiner Rechnung dann kleinen, kleinen Fehler drin. Bei 100 Anlagen sind wir bei zweieinhalmab Millionen Euro Umsatz. Also eine Anlage liegt bei rund Euro, dann bin ich bei bei 2,5. Und wenn ich davon die 25 % nehme, dann bin ich bei Euro, die nach dBA, also nach Abzug Material und Montage überbleiben. Davon zahle ich dann meine gesamten Fixkosten.

Klaus: Du hast völlig recht. Wie Papierdeckelrechnungen üblich, haben sie meistens einen riesigen Fehler. Die 100 Anlagen sind ja im dritten Jahr.

Peter Knuth: Genau, die 100 an lang sind im dritten Jahr.

Klaus: Das war mein Fehler. Kommen wir vielleicht noch mal aufs zweite Jahr zurück. Passt mein Bierdeckel jetzt so grob, wenn ich sage, die 50 Anlagen sind die Million, nicht die 100? Danke für die Korrektur. Aber dass ich da schon mal so grob eine schwarze null erwirtschaftet bzw. Ein bisschen was mir wird mir da.

Peter Knuth: Schwgelt bleiben, wenn ich nicht alles falsch mach. Die schwarze null sollte man eigentlich schon im ersten Jahr erreichen. Das ist eigentlich das Schöne an unserem Geschäftsmodell. Da muss ich jetzt ich muss das jetzt auch nicht beschönigen, weil die Realität auch so beweist, der Break even, wie man so schön immer sagt, der wird nach sechs bis neun Monaten immer erreicht. Und auch Das erste Jahr sind die Fixkosten nicht so horrend. Und damit erreiche ich normalerweise schon im ersten Jahr eine schwarze Null. Ja, ab dem zweiten Jahr, ab dem zweiten Geschäftsjahr bin ich eigentlich, habe ich einen guten Unternehmerlohn.

Klaus: Werbung. Dieser Podcast wird noch immer nicht von externer Energie unterstützt. Ich freue mich sehr, wenn dieser Podcast fleißig abonniert wird und viele Sterne ich möchte besser werden. Daher danke ich schon jetzt für jede Nachricht und jeden Kommentar. Welche meiner Fragen hat euch diesmal elektrisiert und wobei wurde euer Zuhörakku leer? Welche Frage hätte den Duracellhasen in euch noch schneller laufen lassen? Schreibt mir an Klaus Goldgrube, franchise de oder auf LinkedIn. Dankeschön. Werbung Ende.

Klaus: Wie einfach oder schwierig ist es denn, Mitarbeiter zu finden, ohne dieses viel zitierte Wort Fachkräftemangel noch mit dem zusätzlich ganz furchtbaren Wort händeringend gesucht zu unterstützen? Wie schaut es denn tatsächlich an eurer Front aus?

Peter Knuth: Es gibt ja keinen Fachkräftemangel, sondern es gibt nur Fachkräfte, die heute woanders arbeiten als im eigenen Unternehmen. Das ist ja ein großer Unterschied. Also das heißt, wir haben eine Vollauslastung, die Menschen sind in Lohn und Brot und die müssen halt wechselwillig sein. Also das heißt, heute findet man seine Mitarbeiter nicht mehr über die typischen Wege, wie man sie früher gekannt hat. Also entweder über die Agentur für Arbeit, über eine Stellenanzeige, sondern man muss in den sozialen Medien unterwegs sein, man muss mit witzigen Ideen, Posts, Videos muss man auf sich aufmerksam machen, so dass jemand, der vielleicht abends auf dem Sofa sitzt und so durch die sozialen Medien surft, einfach, dass man mal die Aufmerksamkeit erregt und dann sagt er ja, das hört sich ja alles ganz nett an, da gehe ich jetzt mal in Kontakt. Und wir haben die 59 s Bewerbung. Also bei uns muss man nicht erst seine Unterlagen in Form bringen, sondern wenn man Interesse hat, kann man innerhalb von 59 s seine Daten eingeben. Wir führen dann sehr schnell ein erstes Telefonat und wenn der Interessent, wenn wir beide der Meinung sind, wir sollten einfach mal ein intensiveres Gespräch führen, dann sollten halt ein paar Unterlagen aufbereitet werden. Aber so wie wir beide das noch aus unserer Jugend kennen, dass man noch zum Fotografen gehen musste und seine Unterlagen auch in Form brachte, so ist es heute nicht mehr.

Klaus: Das klingt für mich so, als würdet ihr als Systemzentrale, die diesen Teil übernehmen, ihr schaltet Suchanzeigen auf Social Media, um diese junge Zielgruppe der Techniker, die wechselwillig ist, aber noch gar nicht weiß, dass sie wechselwillig ist, zu erreichen.

Peter Knuth: Genau. Wir machen es nicht für die Partner, sondern die Partner machen es letztlich selbst, aber wir unterstützen sie dabei. Also entweder machen wir es seitens der Zentrale oder wir haben da externe Partner. Das sind Serviceleistungen, die die wir auch abrechnen, aber zu sehr fairen Konditionen abrechnen, weil es ja auch nicht jeder braucht. Also das heißt, alles, was individuell benötigt wird vom franchise Partner, wird auch individuell abgerechnet. Aber der Partner ist schon happy, wenn es da fertige Konzepte gibt, die er nur buchen muss, als selber auf die Suche zu gehen und dann nochmal dieses Try and Error zu machen, vielleicht das Geld in die falsche Richtung zu investieren. Das ist ja auch ein Riesenvorteil eines Franchise Systems. Ich greife mal zum Hörer, rufe entweder die Zentrale an oder mir befreundete Franchise Parttner, die geben mir dann gute Tipps, wie man sowas machen kann. Und solche Aufgaben übernehmen wir schon. Es soll aber jetzt nicht rüberkommen, dass es leicht ist, die richtigen Leute zu finden, aber es gibt Mittel und Wege, künftiges Personal zu erreichen. Faktor Zeit ist A und O. Also das heißt, man sollte nicht dann auf die Suche gehen, wenn der Druck, wenn der Bedarf groß ist, sondern man hat ja einen Entwicklungsplan und man weiß, dass jemand einen Elektromeister statistisch gesehen braucht man sechs Monate, bis er anfängt von der Suche bis zum Start zwischen sechs und 12 Monate. Und das muss man einfach in diese Gesamtbetrachtung mit hineinnehmen. Und jemand, der sein Geschäft neu startet, muss ab dem ersten Tag seine Mannschaft suchen, weil, wie ich es gerade beschrieben habe, es dauert seine Zeit. Und da muss man dann auch vielleicht bereit sein, jemanden auch mal einen Monat oder zwei früher einzustellen, wenn die Chance gegeben ist.

Klaus: Ich interpretiere es so, als wäre es nicht gänzlich einfach, Mitarbeiter zu finden, aber als wäre das nicht der große Flaschenhals oder kleine Flaschenhals, je nachdem, wie man das betrachten möchte beim Thema Wachstum, beim Thema Skalieren. Was sind denn so die Faktoren, die die Wachstumsgeschwindigkeit beeinflussen? Mitarbeiter finde ich also offenbar mit der entsprechenden Vorlaufzeit. Kunden. Ich denke, der Markt wächst, Preise sinken auch, deswegen wird es größer. Euer Marketing wird auch von Jahr zu Jahr besser. Warum wachse ich nicht noch schneller als Franchise, ne, obwohl Verdopplung in den ersten drei Jahren eh schon sensationell ist.

Peter Knuth: Ja, Weiß hinaus will. Also Klaus, es gibt immer einen Mangel. Der Mangel heißt entweder Kunde, der Mangel heißt entweder Material, der Mangel heißt vielleicht die finanzielle Deckung. Also es gibt jedes Jahr eine neue Herausforderung. Langweilig wird es uns nie. Wenn es so einfach wäre, würde es jeder machen und jeder wär ruckzuck, wie man oft so in den sozialen Medien hört, Millionär. So leicht ist es. So leicht ist es nicht. Wir hatten jetzt im vergangenen Jahr die besondere Situation 2022. Material und Manpower war sehr knapp deshalb, weil die Nachfrage in 2022 durch die gestiegenen Energiepreise Anfang des Jahres und durch die Krise in der Ukraine war die Nachfrage immens hoch. Mit dieser großen Nachfrage wurde das Material knapp und auch letztlich konnte man gar nicht so schnell die Anlagen planen, geschweige denn installieren, weil man das, weil man die manpower gar nicht hatte. 2023 schaut schon wieder etwas anders aus. Dieser Knoten der Materialknappheit ist schon wieder geplatzt. Die Nachfrage ist auch schon wieder etwas zurückgegangen. Dadurch wird es jetzt schon wieder leichter, Material auch einzukaufen oder auch Leute einzustellen. So jetzt, jetzt haben wir wieder den Bedarf, wir müssen wieder mehr Marketing machen, um an unsere Kunden heranzukommen. Wie gesagt, wir können nie ein Jahr vorhersehen, wie schaut es im nächsten Jahr aus, was ist da knapp? Auch ein Vorteil des Franchise, wir stecken die Köpfe zusammen und überlegen, wie wir die jeweilige Situation am besten bewerkstelligen.

Klaus: Thema Bedarf, die nächste sehr laihenhafte Frage. Irgendwann hat doch jeder ein Solarpanel am Dach und braucht euch nicht mehr. Wann ist der .in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz erreicht?

Peter Knuth: Das werde ich in meinem Leben nicht mehr erleben. Wir haben in Deutschland, in Bayern haben wir eine Abdeckung, die liegt bei ungefähr, ich sage jetzt mal knapp 20. %. Bayern ist aber da gegenüber allen anderen Bundesländern weit voraus. Österreich hinkt noch hinterher, liegt daran, weil es in Österreich. Er ist seit kurzer Zeit ein EEG, also es heißt in Österreich EAG, Erneuerbarer Ausbaugesetz in Deutschland als EEG. Das gibt es seit dem Jahr zwei tausendste und früher wurde in Österreich die Photovoltaik nur sehr spärlich gefördert, deswegen war der Bedarf da eher gering. Wenn du jetzt mal so in die Lüfte steigst und schaust dir an, wie viele Dächer sind belegt und wie viele sind nicht belegt, da wirst du feststellen, 80 90 % sind noch nicht belegt, 80 90 % deren Süddächer sind noch nicht belegt, 99,9 % der Norddäche sind noch nicht belegt. Also wir tun Gutes, wenn wir möglichst alle Flächen irgendwann mit Solar nutzen und da haben wir noch sehr, sehr viel zu tun. Also ich würde mal sagen, die Arbeit geht nicht aus. Irgendwann werden die Anlagen auch vielleicht ausgetauscht werden für vielleicht auch die Technik schreitet ja auch weiter voran. Also wo ich früher eine Anlage mit 5 kW Peak, also sprich ungefähr 5000 kWh pro Jahr installiert habe, kann ich jetzt fast die doppelte Leistung installieren. Also da tut sich viel. Ich glaube nicht, dass wir arbeitslos werden.

Klaus: Angenommen, ich bin jetzt total überzeugt davon, Partner bei euch werden zu wollen, was muss ich denn mit Ausnahme meiner mittlerweile schon viel zitierten und überstrapazierten zwei linken Hände mitbringen? Ich werde ein bisschen Startkapital brauchen, um das erste Jahr zu überbrücken, bis der Cashflow da ist, dass ich davon leben kann. Ich werde ein bisschen Miete bezahlen müssen, ich werde vielleicht Vorlaufkosten für meinen ersten Mitarbeiter haben. Was brauche ich denn noch? Ihr werdet eine Startgebühr wollen, damit ihr mich schult, nämlich an brauche ich ein Lager? Was muss ich denn finanziell mal mitbringen?

Peter Knuth: Ja, also es gibt ja gewisse Startgebühren bei uns. Das Sinduse Euro Franchise Onboarding Gebühr. Dann gibt es die Grundlagenschulung, das sind Euro. Das Marketingstaterpaket sind auch nochmal Euro. Damit habe ich aber schon ein sehr rundes geschäftsmodell. Also das heißt für den Betrag starte ich eigentlich bis auf den Standort kann ich loslegen. Wir schauen, dass der Partner mit Geschäftsstarat auch schon die ersten Anfragen und vielleicht sogar schon relativ zeitnah zum Start auch die ersten Aufträge hat. Das heißt, da kommt ja relativ schnell, werden auch Einnahmen generiert. Aber das Ganze sollte natürlich auf einer sicheren Finanzierung stehen. Wir akzeptieren es nicht, dass der Partner so nebenberuflich startet, sondern er muss ab dem ersten Tag voll dabei sein und lieber startet er ein Quartal später, aber dafür dann ganz. Dann sollte er das Büro schon eingerichtet haben, er sollte ein kleines Lager haben, er sollte in seiner Planung hat er ja auch schon kalkuliert, wann er wie viel Anlagen verkaufen möchte, das heißt er sollte auch möglichst auch schon das eine oder andere Material bestellt haben. Bestellen heiß in unserer Sprache noch nicht bezahlen, sondern das wird dann erst bei Auslieferungen wird das Geld dann fällig. Trotzdem empfehle ich persönlich, dass man Tal von Cir. Ca. Euro haben sollte. Meistens gibt es dafür Gründungsfinanzierungen. Das ist eigentlich so meine Empfehlung bei dem ganzen.

Klaus: Von den Euro brauche ich also jetzt gerundet Euro an Startkosten bei Eneric inklusive einem Startmarketing. Ich werde Euro Miete bezahlen mal 12 Monat. Ich werde einen Mitarbeiter für ein halbes Jahr vielleicht vorfinanzieren müssen. Bin ich irgendwo, wenn ich mich jetzt nicht völlig verrechnet habe, bei €70.

Klaus: Wofür brauche ich die verbleibenden, wie heißt.

Peter Knuth: Es so schön, die meisten Gründer scheitern nicht an fehlenden Aufträgen, sondern die scheitern an einer fehlenden Taldecke. Wir brauchen gewisses Kapital, um Material vortzzufinanzieren. Also das Schlimmste ist, ich habe Aufträge und ich habe kein Material. Und ich habe das Beispiel jetzt vom letzten Jahr gebracht, da haben wir teilweise sechs bis 12 Monate aufs Material gewartet. Und für einen Gründer ist es natürlich tödlich, wenn er erst nach 12 Monaten die erste Anlage installieren kann. Das heißt, auch da ist unsere Empfehlung, mit Vertragsterzeichnungen sollten kalkulieren wir, wann er welche Anlage installiert, mit welchem Material. Und das sollte er bestellen. So, bis er dann startet, wird dann irgendwann das Material auch geliefert. Und das muss er als Gründer leider auch bei unseren Lieferanten vorfinanzieren.

Klaus: Lieber Peter, danke, dass du mich aufgeschlaaut hast beim Thema wie standardisiert man eine Photovoltaikanlage. Danke, dass ich verstehen durfte, wie man sowas als Franchise umsetzt. Gratuliere zum bisherigen Erfolg. Alles Gute weiterhin. Hat Spaß gemacht. Danke, dass du mein Gast warst.

Peter Knuth: Recht herzlichen Dank auch an dich, Klaus.

Klaus: In gewohnter Weise versuche ich nochmals, die Zahlen möglichst vereinfacht so zusammenzufassen, dass sie auf einen Bierdeckel passen. Wir haben von Beta gelernt, dass wir einen Deckungsbeitrag eins, also einen Gewinn vor Personalkosten, von grob 25 % vom Anlagenpreis erzielen. Im dritten Jahr sollten wir rund 100 Anlagen zu je Euro verkauft, also zweieinhalb Millionen Euro Umsatz erzielen. 25 % von diesen zweieinhalb Millionen sind Euro. Für die 100 Anlagen, das sind immerhin zwei pro Woche, brauchen wir zwei bis drei Monteure, jemanden im Büro und einen Vertriebsmitarbeiter, der diese Anlagen verkauft. PETA berichtet auch von bautechnischer Vorbereitung und Elektriker. Selbst bei fünf einigermaßen gut bezahlten Monteuren und unter Berücksichtigung der Kosten für Büros samt Ausstellungsraum und Lager, die Autos für die Mitarbeiter und den Marketingausgaben sollte da ein ordentlicher und jedenfalls sechsstelliger Gewinn übrig bleiben. Das erklärt, warum Enerx über 100 Franchise Nehmer in Deutschland und Österreich hat. Zu berücksichtigen ist der nicht unerhebliche Kapitalbedarf. Man muss zu Beginn nicht nur Mitarbeiter, sondern auch die Anlagen vorfinanzieren. Selbstverständlich werden das zu mehr oder weniger großen Teilen Banken finanzieren. Dennoch wird man entsprechendes Eigenkapital und auch Nerven mitbringen müssen. Wer jetzt genügend Neugierde, Motivation und Energie hat, selbst einen Fachbetrieb für dezentrale Energiesysteme mir gefällt übrigens diese Bezeichnung zu gründen, findet sämtliche Kontaktdaten von Peter und Enerix in den Show Notes und wie immer auch auf meiner Website. Danke fürs abonnieren, gute bewerten und weiterempfehlen. Danke und bis zum nächsten Mal.

Storebox, Dr. Johannes Braith

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Dr. Johannes Braith von Storebox legt in dieser Episode sämtliche Zahlen hinter einem Storebox-Standort offen. Wieviel kostet ein Standort? Wie viele Abteile kann man um wie viel Geld pro Quadratmeter und Monat vermieten? Welche Zusatzeinnahmequellen gibt’s? Warum kooperiert IKEA mit Storebox? Wird zukünftig Amazon (bzw. die Amazon Lieferdienste) für zusätzliches Einkommen sorgen?

Wir lernen heute nicht nur, wie manche erwarten, über die klassische Einlagerung von Dingen, sondern auch über die sogenannten “Last Mile Logistics”, das sind vereinfacht gesagt die Amazon Packerl oder auch die Ikea Billy Regale, die zu uns nach Hause oder erstaunlicherweise in eine Storebox geliefert werden.
Es ist ein Podcast nicht nur über Franchising, sondern auch über die Zukunft der Paketzustellung.

Disclaimer: https://www.goldgrube-franchise.de/danke-sponsoren-disclaimer/
Bierdeckelkalkulation wie immer auch auch auf www.goldgrube-franchise.de

(02:06) Über Johannes und Storebox
(02:30) Wo findet man Storeboxen?
(07:20) Warum bringen Amazon und IKEA Pakete in eine Storebox?
(14:44) Wie viel kostet ein Storebox-Lagerabteil? Wie viel verdient man damit?
(19:15) Wie hoch ist das Investment?
(21:58) Laufende Kosten
(23:29) Marketingkosten
(27:20) 94% Auslastung?
(31:02) Einnahmequellen Amazon und IKEA
(40:37) Alltag eines Storebox-Betreibers
(44:08) Vollautomatischer Ablauf für Mieter
(45:35) 50% eigene Standorte
(49:15) Wie viel verdient Storebox als Franchisegeber
(50:46) Skurilles aus der Storebox
(52:18) Bierdeckelkalkulation

Johannes Braith
https://franchise.yourstorebox.com/

Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube franchise, dem Podcast für alle, die sich für die wirklich spannenden Franchise Geschäftsmodelle und vor allem um die Zahlen, Daten und Fakten dahinter interessieren. Hier geht es ums Business, nicht um oberflächlichen Smalltalk. Mein Gast in der heutigen Episode ist Dr. Johannes Breit von Storebox. Seine Doktorwürden hat der junge Mann übrigens während seiner bewundernswerten Karriere bei und mit Storebox erlangt. Und zwar nicht irgendwo zweitausendein, sondern an der TU Wien. Storebox wurde von ihm 2016 gegründet und zwischenzeitlich auf 300 Standorte in mehreren Ländern skaliert. Es ist ihm gelungen, nicht nur eine große Anzahl an Franchisenehmern zu gewinnen, sondern auch mehr als €62 Millionen von Investoren für die Expansionsreise einzusammeln. Storebox ist ein Self Storage Anbieter. Im Unterschied zu den klassischen Lageranbietern findet man diese Flächen mitten in der Stadt. Wir lernen heute nicht nur, wie manche erwarten, über die klassische Einlagerung von Dingen, sondern auch über die sogenannten Last Mile Logistics. Das sind vereinfacht gesagt die Amazon Packerl oder auch die Ikea Billy Regale, die zu uns nach Hause oder erstaunlicherweise in eine Storebox geliefert werden. Es ist ein Podcast nicht nur über Franchising, sondern auch über die Zukunft der Paketzustellung ist Storebox ein Geschäftsmodell mit 40 bis 50 % Deckungsbeitrag. Ein ganz einfaches sogenanntes Arbitrage Modell. Ich miete eine Fläche um €10 und vermiete sie um dreiig. Ich stelle eine Paketbox auf drei Quadratmeter und vermiete dann 40 Fächer um je einen Euro pro Tag. Das ergebe übrigens einen Quadratmeter Mietpreis von über €300 pro Monat. Haben wir eine Goldgrube entdeckt? Beim Stichwort Goldgrube folgt gleich der notwendige rechtliche Hinweis. Sämtliche in diesem Podcast genannte Zahlen sind unverbindlich, da von sehr vielen Faktoren, bei Storebox ganz besonders dem Standort, abhängig. Weder mein Gast persönlich, das franchise System oder gar ich können für die Vollständigkeit oder Richtigkeit der Angaben garantieren. Ihr dürft euch jedoch sicher sein, dass ich sämtliche Zahlen auf Herz und Nieren geprüft habe. Servus Johannes, danke, dass du dir die Zeit nimmst.

Dr. Johannes Breit: Vielen dank lieber Klaus, für die Einladung in deinen Podcast. Mein Name ist Johannes Breit. Ich bin einer der drei Gründer und Geschäftsführer der Storebox Holding GmbH, einem Self Storage und Logistik Scale up aus Österreich, aus Wien, mit dem wir knapp 300 Standorte in sechs Ländern betreiben.

Klaus: Wie darf ich mir euer Self Storage Konzept ganz konkret vorstellen? Ich kenne diese großen Lagerhallen am Rand großer Städte und ich kenne, nachdem ich Wiener bin und euer Standort oder eure zentrale ja auch in Wien ist, den einen oder anderen Standort von euch in Wien vom Vorbeigehen. Zweitausendein, das sind also ehemalige Geschäftslokale oder andere Erdgeschossflächen, in die ihr euch eingemietet habt. Das heißt, euer USP sind Städtelagen oder seid ihr ein Mischkonzept oder wie seid ihr organisiert?

Dr. Johannes Breit: Genau, da hast du schon ganz viele wichtige Punkte angesprochen. Also es gibt ja so dieses traditionelle selbst, das man vielleicht auch als Kunde, als End User kennt, bei dem es so ist, dass du mehr oder weniger am Stadtrand sehr offline oft hinfahren musst, um deine Sachen einzulagern, die du nicht benötigst. Bei Storebox gehen wir einen etwas anderen Weg, nämlich den, dass wir sehr urbane Lagen in Self Storages und Micro Hubs, da können wir vielleicht auch drüber sprechen, dann noch verwandeln und somit einerseits die Wege zu unseren Endkunden verkürzen und auf der anderen Seite aber, weil wir so urban sind, bieten wir kleinere Lagerflächen an. Und kleinere Lagerflächen bedeutet, wenn man Marktführer, so wie wir in dem Bereich sein möchte oder mittlerweile auch ist, dann sind das ganz, ganz viele Standorte. Und um diese betreiben zu können, ist unser Produkt sehr technologisch. Das heißt, unsere Kunden kommen in die Standorte über eine App hinein, über ein 24 sieben Verschlusssystem und können dann in der Nachbarschaft direkt einlagern oder eben auch ihre Pakete abholen oder versenden.

Klaus: Habe ich es richtig verstanden, dass ihr ausschließlich in Stadtlagen seid, in ehemaligen Geschäftslokalen oder anderen Erdgeschossflächen und da hinein unterschiedlich große, aber eher kleine quasi Kellerabteile baut, die vollautomatisch 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr zugänglich sind, primär für die Zielgruppe ich möchte meine Golfschläger zweitausendein, meine Skiausrüstung, was auch immer ich zu Hause nicht mehr lagern will, unterbringen will. Zum anderen sagtest du aber auch Click Collect bzw. Micrologistics. Das heißt, da steckt mehr dahinter. Was sind denn so Anwendungszwecke?

Dr. Johannes Breit: Also vielleicht zum ersten Teil der Frage. Ja, wir versuchen durchaus in urbanen Gebieten zu sein. Es gibt da natürlich auch eine Definition, was ist überhaupt eine Stadt, was ist ein urbanes Gebiet? Mittlerweile sehen wir, dass unsere Dienstleistungen allerdings auch in kleineren Städten mit vielleicht nur fünf bis 10000 Einwohnern angenommen werden. Das heißt durchaus jetzt nicht nur in den Metropolen in Europa. Zu den Kundengruppen und zu den Dienstleistungen. Genau. Also wir haben auf der einen Seite unsere End User, das heißt die Konsumentinnen, die ihr Equipment, das sie z.B. in ihrer Wohnung lagern, nicht lagern können, bei uns outsourcen mehr oder weniger. Diese Kundengruppe, die teilt sich dann auch wiederum in zwei unterschiedliche Segmente ein. das eine sind sozusagen unsere long term Kunden, das sind die, die im Schnitt bei uns tatsächlich fünf und dreiig Monate einlagern. Warum ist das? Solange da vielleicht auch als Randnotiz, eine typische Lagerdauer im Self Storage ist üblicherweise 12 Monate. Bei uns ist das deswegen so lang, weil unsere Standorte so nah bei unseren Kundinnen sind und demnach die Box als Erweiterung des Apartments gesehen wird. Das ist eigentlich von unseren Consumern der größte Teil. Dann haben wir einen zweiten Teil unserer Kundinnen, das sind die, die z.B. weil sie übersiedeln, weil sie über einen gewissen Zeitraum, eins, zwei, drei Monate Lagerplatz benötigen, sich einbuchen bei uns. Das ist eher ein geringerer Anteil. Diese Kunden sind durchaus, weil auch preissensitiver bei unseren Marktbegleitern. Und der zweite Bereich, eben diese Micrologistics, die du richtig angesprochen hast, die ist sehr breit gefächert. Da gibt es ganz, ganz viele Dienstleistungen. Ein ganz wichtiger Themenbereich ist bei uns das Thema der Paketzustellung und der Warnzustellung und Retournierung. Das heißt, wenn du Klaus z.B. nicht zu Hause bist und der Paket Bote steht vor deiner verschlossenen Türe, dann hat er in der Regel über diverse technische Integrationen die Möglichkeit zu sehen zweitausendein, wo ist die nächste Storebox und kann dort dann einlagern oder zustellen und du wirst als Endkunde benachrichtigt, ohne davor bei Storebox ein Kunde gewesen zu sein. Und das geht eben im Paket Logistik Bereich, aber auch mittlerweile bei Online Bestellungen von großen Online Shops, wie z.B. das ist unser Flagship Kunde bei Ikea. Also wenn du im Ikea Shop bestellst, kannst du dir die Ware direkt in eine Storebox liefern lassen.

Klaus: Ein kleiner Exkurs an dieser Stelle. Warum sollte der Versender, um es ganz konkret bei einem Beispiel zu nennen, Amazon, das Paket, das ich bestellt habe, in eine Storebox liefern und nicht ins nächste Cold Shop oder diese üblichen Mini Händler am Eck, wo ich mir es dann abholen kann. Wo ist der Vorteil für mich als Empfänger Klaus und wo ist der Vorteil für Amazon? Ich sehe euren Vorteil, denn ich nehme mal an, ohne es zu wissen, dass für diese Zwischenlagerung kleine Provisionen oder Gebühren bezahlt werden. Das heißt, ihr werdet da pro Paket ein paar Cent oder ein paar Euro kriegen.

Dr. Johannes Breit: Also es sind eben zwei verschiedene Vorteile, die wir mitbringen. Einerseits eben, wie du gesagt hast, für den Endkunden, andererseits aber für das E Commerce Unternehmen. Und für die Logistiker, fangen wir vielleicht bei denen an, sozusagen vom großen ins kleine. Das macht glaube ich Sinn. Grundsätzlich muss man sich den Warenfluss von einer Bestellung vorstellen als eine lange Wertschöpfungskette. Das Heißt, wenn ich heute etwas bestelle, sagen wir ein ein Regal von einem Möbel Onlinehändler, dann wird das in der Regel möglicherweise in Asien produziert, wird dann in einem sogenannten Hauptlauf nach Europa verschifft, wird dann mit einem LKW ein Zentrallager transportiert, dort liegt das dann. Und wenn du es im Onlineshop bestellst, dann kommt die Ware zu dir nach Hause. Dieser Teil sozusagen von dem Warenlager zu dir nach Hause, das ist die sogenannte Last Mile. Die Last Mile ist mit Abstand teuerste Teil dieser Wertschöpfungskette. Wenn man jetzt sozusagen es schafft, auf diesem Abschnitt der Wertschöpfungskette effizienter zu sein, weil man Warenströme bündeln kann z.B. dann bietet man einen enormen Kostenvorteil für diese e Commerce oder Logistikunternehmen an. Es ist z.B. so, dass wir bis zu 70 % der Kosten für E Commerce Unternehmen auf der letzten MI einsparen können durch unsere Lösungen. Für dich als Endkunden hat es auch mehrere Vorteile. Das kennen wir vielleicht auch alle, wenn man die Ware abholen will und dann hat man diese Öffnungszeiten von z.B. wie du gesagt hast, ein Imbissladen, ein Friseursalon, da gibt es unterschiedliche Anbieter, dann sind diese Eröffnungszeiten oft nicht sehr userfreundlich. Das ist dann irgendwie so zwischen 10 und 16 Uhr, wo kein Mensch daheim ist in der Regel. Das ist das eine. Das heißt, du hast die Möglichkeit 24 sieben abzuholen, was sehr angenehm ist. Und das zweite ist, dass die Zustellquote auch sehr, sehr hoch ist. Das heißt, die Tatsache, dass die Ware nicht zurückgeht zum Absender, sondern wir in der Regel sehr viele Möglichkeiten bieten für diese Logistikunternehmen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du sehr schnell zu deiner Sendung kommst. Also das sind so die zwei großen Vorteile.

Klaus: Ich verstehe den Punkt der Last Mile bei dem von dir angesprochenen Beispiel Ikea zweitausendein, weil Ikea dann ja gleich fünf Pakete, die in meiner Region von meinen Nachbarn bestellt wurden, in einem Schwung anliefern kann. Das heißt, die ersparen sich Kosten, retten die Umwelt, weniger Co. Etc. Etc. Fairer Punkt. Nicht ganz verstehe ich es bei den Amazon Päckchen, denn da fahren ja ohnehin unzählige Amazon LKWs. Und wo ist jetzt der große Vorteil für den Amazon Fahrer, wenn er es bei Storebox deponiert und nicht beim Friseur, Dönerladen, whatever.

Dr. Johannes Breit: Da geht es in erster Linie darum, dass wir durch ein dezentrales, aber sehr, sehr dichtes Netzwerk, das heißt ganz viele Standorte, es schaffen, dass auch die Fahrer auf ihrer Route, also die haben ja vorgegebene Routen. Ich bin schon mal eine Woche mit so einem Paketfahrer mitgefahren, weil ich auch wissen wollte, wie die Lebensrealität von diesen Fahrern ist. Ich kann nur sagen, Hut ab, ist unfassbar. Erstens mal ein unglaublicher Knochenjob und zweitens auch, die sind tatsächlich sehr, sehr smart, weil nicht alle Logistikunternehmen denen eine vorgefertigte Tour geben, sondern die geben denen irgendwie 300 Pakete und sagen have fun. Und die fahren dann 12 Stunden und müssen auch demnach ihre Pakete einsortieren, sodass sie schnell auch entladen können. Der Vorteil jetzt für den Fahrer ganz klar, auch der muss sich natürlich an Öffnungszeiten orientieren. Wenn der z.B. eine Tour hat, wo er weiß, die meisten Kunden sind ohnehin erst ab 17 Uhr dreiig, 18 Uhr zu Hause, dann fahrt er in der Regel vielleicht sogar etwas länger, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, den ersten Zustellversuch noch zu meistern, ist dann irgendwann um 21 Uhr fertig, da hat in der Regel dann keiner dieser Shops mehr offen. Die Storebox allerdings, die hat 24 sieben offen, da kann er sich dann die Tour so legen, dass er weiß, wenn die Tour fertig ist sozusagen und er hat noch dreiig Pakete über z.B. dann weiß er, am Weg nach Hause ist eine Storebox, die ist gut gelegen und da kann ich alle dreiig Pakete loswerden. Und das schönste Beispiel war tatsächlich für mich einmal als wir haben immer wieder auch Goodies hineingestellt in diese locker Systeme für die Fahrer, irgendwie Red Bull Dosen oder so, um sie auch zu animieren, dazuzustellen. Als ein Fahrer hineingegangen ist und der hat sich tatsächlich, als er diese Pakete eingeschlichtet hat, hat er in die Überwachungskamera geschaut, hat sich verbeugt und bekreuzigt. Also so einen Pain haben die tatsächlich, den wir für sie lösen.

Klaus: Gut, vielen Dank für diesen Exkurs. Wie darf ich mir das in der Praxis vorstellen? Du sagtest gerade locker. Ist das also so wie auf manchen Postämtern, dass da so Wände sind mit einzelnen Fächern, die ich dann mit meinem Code, der mir wahrscheinlich per E Mail oder sonst wie zugestellt wird, öffne? Oder ist das ein großer Raum, in dem die Päckchen herumkugeln?

Dr. Johannes Breit: Wir haben zwei Kategorien. Generell muss man in der Logistik auch unterscheiden. Alles was Paketzustellungen betrifft, sind Kartons, so wie wir die kennen, bis zu dreiig kg. Das sind die Dinger, die von der Post DHL und so weiter zugestellt werden, da über dreiig Kilo stellen das die großen Logistikunternehmen zu. Das heißt, diese Paketwende, die wir vielleicht kennen von der Post, das ist Puzzle Bereich, das ist Paketbereich, die funktionieren bei uns sehr ähnlich, schauen ähnlich aus natürlich in unserem Branding, sind allerdings, und das ist der wichtige Unterschied, über technologische Schnittstellen für alle Paketdienstleister geöffnet. In diesen Paketwänden können Sendungen von DPD, DHL, GLS etc. Das heißt Paketdienstleister unabhängig zugestellt werden. Bei geschlossenen Systemen, so wie z.B. bei DHL oder der österreichischen Post, die auch so locker betreiben, werden logischerweise nur Postsendungen zugestellt. Das heißt, ich als Endkunde muss mich dann immer orientieren und mir überlegen, vielleicht okay, welcher Lieferdienst ist das jetzt? Das ist mir als Endkunde aber eigentlich in der Regel ziemlich egal. Ja, die Locker sind ähnlich, kann man sich so vorstellen. Das Interessante bei uns ist allerdings, man stellt sich vor, man ist z.B. in einem Foyer einer österreichischen Postfiliale und hat diese locker Systeme. Das ist bei uns ähnlich. Darüber hinaus haben wir aber dann noch in einem Standard z.B. 50, 60, 100 Abteile, die so ähnlich aussehen, wie du vorher eingangs auch gesagt hast, wie Kellerabteile, die wir auch ansteuern können. Das heißt, wenn man z.b. jetzt eine Sendung empfängt, die schwerer als dreiig Kilo ist, z.B. von einer Spedition, und man bestellt sich, das ist auch eine wahre Geschichte, tatsächlich eine Einbauküche und routet die bewusst in eine Storebox, dann haben wir auch für diese Einbauküche, die man online bestellt hat, Boxen, die groß genug sind, wo das hineinpasst. Wir bedienen sozusagen diese gesamte Gewichtspalette der Logistik.

Klaus: Kommen wir wieder zum Standardanmeldungsfall zurück, nämlich zum Nachbarn, der sein Kellerabteil, um bei diesem Begriff zu bleiben, mieten will. Ich habe auf eurer Website ein bisschen recherchiert und am Beispiel Wien gesehen, dass diese Kellerabteile ja nicht besonders günstig sind, um es freundlich zu formulieren. Man kann das ja von zwei Seiten sehen, nämlich aus Sicht des Franchisenehmer, der freut sich, wenn er viel Umsatz macht, aus Sicht des Mieters, der freut sich eher weniger. Ich habe gesehen, in Wien an einem sehr zentralen Standort verlangt er €73 für eineinhalb Quadratmeter, an einem anderen Standort 52 für sogar nur 0,9 Quadratmeter. Wenn ich das jetzt mal versuche von der anderen Seite zu beleuchten und mal ganz vorsichtig annehme, dass man so ein ehemaliges Geschäftslokal in Wien vermutlich um €10 am Quadratmeter anmieten kann und so eine durchschnittliche Fläche, wenn ich das richtig recherchiert habe, rund 300 Quadratmeter groß ist, dann bezahle ich also 300 mal €10 rund €3000 im Monat Miete. Auf der anderen Seite werde ich diese 300 Quadratmeter natürlich nicht zur Gänze vermieten können, denn ich habe da einen Eingangsbereich, ich habe Gänge, ich habe vielleicht diese Fläche für diese Abholboxen, die du vorher erwähnt hast, ich ziehe da jetzt mal einfach 50 Quadratmeter ab, dann wird diese Fläche ja nie zu 100 % ausgelastet sein. Da bin ich jetzt auch mal vorsichtig und sage, wir ziehen da 10 % oder 15 % zweitausendein nicht ausgelasteter Fläche ab. Also der Einfachkeit halber jetzt mal 220 Quadratmeter, die ich tatsächlich vermieten kann. Wenn ich jetzt weiters davon ausgehe, dass diese €52 bzw. €73 ja jetzt auf der Webseite sind, diese Preise sich vielleicht in letzter Zeit ein bisschen nach oben entwickelt haben, dann versuche ich auch das mal vorsichtig abzurunden und sage, okay, dreiig Euro pro Quadratmeter wäre ja schon ein Traum. Wenn ihr dann die 220 Quadratmeter zu je dreiig Euro vermietet, haben wir mehr als €5000 Einnahmen. Das heißt, ich habe jetzt mal sehr milchmädchenhaft gerechnet, ein Delta von €2000 bei einer Fläche von 300 Quadratmetern. Die Nebenkosten, denke ich, werden ja überschaubar sein, denn ich brauche vielleicht ein bisschen Versicherung, aber ich brauche weder Heizung noch großartiges Personal. Du sagtest, das ist völlig automatisiert, ich brauche vielleicht noch ein bisschen Werbung, aber das wird ja niemals diese Differenz von jetzt sehr einfach gerechnet zweitausendein €2000 auffressen. An sich eine Gelddruckmaschine. Erklärt das, warum ihr in relativ kurzer Zeit so viele Standorte in sechs Ländern eröffnet habt?

Dr. Johannes Breit: Erstmal, du hast das sehr gut reverse ingeniert, also du kommst da relativ gut hin, auf jeden Fall, was das Pricing betrifft. Ja, natürlich verdienen wir damit Geld, ansonsten wären wir bestimmt nicht dort, wo wir heute stehen. Nicht was franchise Partnerinnen betrifft und auch nicht, was unsere Investoren betrifft, die dann sicher auch nicht bei Storebox investieren würden. Was man allerdings da auch noch berücksichtigen muss in dieser Kalkulation, sind auch einerseits unterschiedliche Vertragslaufzeiten, die Tatsache, dass wir natürlich auch bei längeren Vertragsbindungen mit dem Preis etwas nach unten gehen, je größer ein Abteil ist. Das heißt, je mehr Quadratmeter von einem Kunden genommen werden, desto geringer ist der Quadratmeterpreis, der bezahlt wird. Das heißt, all diese Themen muss man natürlich auch berücksichtigen. Da bist du mit dreiig Euro aber eh schon relativ gut hingekommen auch. Und dann, ganz wichtig, muss man sich auch überlegen. Man benötigt ja auch in dieser Kalkulation, wenn du von ausgehst, eine gewisse Auslastung, um mal deine laufenden Kosten zu decken. Das ist in der Regel bei 50 % Auslastungsrate der Fall. Und bis man die erreicht, was je nach Region, je nach Standortgrösse etc. Ungefähr 12 bis 18 Monate dauert, muss man ja auch die laufenden Kosten decken. Das heißt, ich muss auf der einen Seite das Kapital, das ich entweder von der Bank aufgenommen habe oder als Eigenkapital habe, heranziehen in diese Gesamtkalkulation. Logischerweise, das wird mir die ersten paar Monate weggefressen, bis das ganze Thema gedeckt ist. Und hinten raus, ja, da soll es natürlich so sein, dass wir Deckungsbeiträge zwischen 40 und manchmal auch 50 % pro Standort erwirtschaften. Das ist durchaus unser Ziel. Und dann muss man auch noch fairerweise sagen, um einen Standort zu betreiben, muss man ja auch investieren. Man hat Investitionskosten, man hat eine Franchisegebühr zu entrichten und auch das muss man sich natürlich über einen gewissen Zeitraum zurückverdienen.

Klaus: Dann unterstütze mich doch ein bisschen bei dem Gesamtbild oder bei der Gesamtbetrachtung. Klarerweise brauchen wir eine Erstinvestition. Auch da habe ich auf eurer Website eine Zahl gefunden, nämlich Größenordnung 150 pro Quadratmeter. Bei unserem 300 Quadratmeter Beispielstandort liegen wir dann bei, das wird wahrscheinlich ein bisschen mehr sein, denn ich werde dann noch eine Aussenbeklebung brauchen. Da wird also noch ein bisschen was dazukommen. Aber was vor allen Dingen noch dazu kommt, sind Maklergebühren, wenn denn ein Makler hier im Spiel ist, was wahrscheinlich in städtischen Lagen eher der Fall sein wird. Das heißt, ich werde da möglicherweise drei Monatsmieten noch zu bezahlen haben und es wird allenfalls noch eine Mietkaution dazukommen, die jetzt zwar kein Bargeld kostet, aber jedenfalls Liquidität. Jedenfalls kommen dann auch noch Startgebühren, Franchisegebühren, was auch immer eurerseits dazu. Wenn ich jetzt mal so eine Zahl in den Raum werfe, die sagt, gesamte finanzielle Belastung irgendwo zwischen 100 und Euro, liege ich dann in einer akzeptablen Größenordnung oder habe ich mich völlig verschätzt?

Dr. Johannes Breit: Das kommt dann logischerweise eben wieder auf die Standardgrößen drauf an. Kommt auch dann darauf an, ob du die Kaution über eine Versicherung eindeckst oder über Garantien. Das heißt, ob du da Kapital blockst oder nicht. Aber grundsätzlich kommst du da schon ungefähr hin. Euro, ist die Einstiegsgebühr. Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass wir Customer Acquisition Costs haben. Das heißt, die Kosten, die entstehen, wenn wir digital über Google, Facebook und so weiter Kunden akquirieren. Das sind aktuell zwischen 150 und €250 pro akquirierten Kunden, die wir ausgeben. Das kommt auch noch dazu. Das heißt, je nach Größe kannst du ungefähr davon ausgehen, dass du zwischen und Startkapital benötigst bzw. Startkapital ist vielleicht falsch, Gesamtkapital, weil wir natürlich auch unseren Franchise Partnerinnen dabei helfen wollen, Kapital zu hebeln und Fremdkapital zu bekommen. Aber der Ballpark, den du genannt hast, der ist schon wieder sehr gut getroffen.

Klaus: Auch Werbung. Auch diese Episode wird noch nicht von Sponsoren belagert. Du kannst mich unterstützen, indem du mir Feedback gibst. Was hat dir gefallen und was nicht? Was hätte ich noch fragen sollen und welche Fragen hätte ich besser im dunklen Lager gelassen? Wofür gibst du mir fünf Sterne? Ich freue mich über jede Nachricht an Klausoldoldgrube, franchise de oder gerne auch via LinkedIn. Dankeschön. Werbung Ende.

Klaus: Wenn ich jetzt deine in den Raum gestellten annehme und sehr milchmädchenartig die durch 10 Jahre Nutzungsdauer dividiere, sind das also round about Euro im Jahr, round about €1000 im Monat. Das heißt so grob die Hälfte meines vorhin ausgerechneten Ertrages frisst mir die Finanzierung weg. Dennoch ein angenehmes Modell. Wie hoch sind denn die laufenden Franchise Kosten an euch? Also welchen Teil zwackt ihr euch da ab?

Dr. Johannes Breit: Also wir nehmen 10 % der laufenden Umsätze als franchise zentrale Da muss man fairerweise sagen, dass wir das als Business Modell, da haben wir auch natürlich auch schon ganz viel herumgerechnet und geschaut, wie wir das optimieren, diesen 10 % moreless kostendeckend sind, weil unsere Dienstleistungen, die wir anbieten, ziemlich umfassend sind. Das heißt, unsere franchise Partnerinnen müssen in der Regel relativ wenig für den operativen Betrieb an Zeit investieren, weil entweder sehr viel über digitalisierte Lösungen abgewickelt wird oder über unsere Zentrale. Das heißt Marketing, Vertrieb, Customer Service, Invoicing etc. Wird alles über uns abgedeckt. Diese 10 %, die gliedern sich dann nochmal ein eben in die laufende Fee, das ist sozusagen der Deckungsbeitrag, den wir uns einbehalten in eine Marketinggebühr und in eine IT Gebühr, das heißt für die Nutzung dieser Software, die mir zur Verfügung stehen.

Klaus: Ich habe die laufenden Ausgaben glaube ich so grob verstanden. Etwas unklar sind mir die von dir erwähnten Werbekosten oder Customer Acquisition Costs, wie du das so schön genannt hast. Du hast eine Zahl von €150 pro Kunde genannt. Ist das also ein Betrag, den der Franchisenehmer im Vorfeld in die Hand nehmen muss? Um bei meinem Beispiel von 300 Quadratmetern Fläche zu bleiben, da gehe ich jetzt mal wieder eine Schätzung, ich habe keine Ahnung, ob das stimmt, davon aus, dass wenn eine Box jetzt im Schnitt zwei Quadratmeter groß ist, ich 200 Fläche habe, habt ihr da 100 Boxen drin. Das heißt, ich muss 100 mal €150 an Marketingbudget noch zusätzlich hinein buttern. Das glaube ich nicht. Ich nehme an, ich habe mich jetzt verrechnet.

Dr. Johannes Breit: Also in der Kalkulation von dir wären es deutlich weniger Abteile, also es wären nicht 100. Durchschnittsgröße ist in der Regel so bei drei Quadratmetern, aber ja, es gibt eine Upfront Marketing Gebühr, die dazu kommt, die eben die 150 pro Box, die verbaut ist, dann tatsächlich beträgt. Und da ist auch wichtig zu erwähnen, das ist eigentlich, wenn man sich genau ansieht, auch unsere attraktivste Kennzahl. Die ist vielleicht auf den ersten Blick für unsere Franchise Partnerinnen von außen nicht so attraktiv. Allerdings muss man sich überlegen, dass wir €150 bis €250, muss man fairerweise sagen, das heißt wir subventionieren auch unser Wachstum für eine Acquisition ausgeben für einen neuen Kunden. Dieser neue Kunde bleibt in der Regel bei uns eben wie vorhin erwähnt, drei und dreiig bis fünf und dreiig Monate. Über diesen Zeitraum hat er im Schnitt einen Wert für uns, das heißt Customer Lifetime Value von ungefähr €2500. Das heißt, dieses Verhältnis von ich investiere einmal €150 dafür, dass ich über diverse Kanäle den Kunden bekomme und den Umsatz, den ich dann über den Lebenszyklus sozusagen verdiene mit einem Kunden, ist extrem interessant bei uns. Also ist ungefähr eben eins zu 1001 zu 11 Größenordnung dieses Verhältnis.

Klaus: Genau, es erklärt einen Teil der welches vorher nannte Gelddruckmaschine. Und um es auch noch zu relativieren, es klingt jetzt natürlich viel, wenn man sagt, man muss 70 Kunden und teures Geld kaufen. Allerdings 70 mal 150 ist jetzt im Verhältnis zu den erzielbaren Umsätzen ein lächerlicher, also jetzt nicht lächerlich, das ist das falsche Wort, aber ein überschaubarer Betrag, den man hier für Öffnungsmarketing in die Hand nimmt. Ich denke, bei jedem anderen Geschäftsmodell würde man sich freuen, wenn man mit nur 70 Kunden gewinnen kann. Das vergleicht, was ein Inserat in einer Bezirkszeitung kostet, zweitausendein, unterhalten wir uns hier über tatsächlich vernachlässigbare Beträge. Du hast gesagt, es dauert rund 12 Monate, bis eine gewisse Auslastung da ist. Das heißt, ich bringe als potenzieller Franchise Nehmer und zukünftiger Storebox Betreiber nicht nur diese erwähnten Euro mit, jetzt mal völlig unabhängig davon, ob die fremdfinanziert sind oder ich unter dem Kopf Polster meiner Oma gefunden habe, sondern ich bringe dann auch noch Kapital für Anlaufverluste mit, die sich im Wesentlichen aus den Marketing kosten, nämlich die 70 mal 150 bei meinem Beispiel und der Miete von in meinem Beispiel €3000 mal wahrscheinlich den ersten sechs Monaten, weil dann werde ich zumindest mal die die Mietkosten herinnen haben oder den ersten neun Monaten zusammensetzen. Das heißt, wenn ich da jetzt rechne, sechs mal drei sind 18 plus 10, ich brauche noch mal roundabout Euro, in welcher Form auch immer, auf der Home Kante, bis dieses Spiel kostendeckend wird. Und je nachdem, wie gut das Marketing ist, umso schneller komme ich dann tatsächlich in die Gewinnzone und verdiene am Anfang €100. Und je mehr Auslastung, umso besser wird es. Ich habe auch im Rahmen meiner Recherchen gelesen und war ganz erstaunt, es gibt einen europäischen Verband der Self Storage Anbieter und die behaupten großspurig, es gäbe über ganz Europa eine Auslastung von 94. %. Da behaupte ich jetzt ein wenig provokant, dass sich der Verband vermutlich ein wenig selbst beweihräuchert, denn da werden ja von der riesigen Fläche mit Quadratmetern am Stadtrand bis zu euren im Verhältnis kleinen Flächen alles dabei sein. Kannst du diese Zahl von 94 % bestätigen? Für mich klingt das aus einem einfachen Grund unvorstellbar, nämlich die Kunden wechseln ja und in dieser Zeit steht das Abteil ja leer. Daher sind 94 % für mich schwer nachvollziehbar.

Dr. Johannes Breit: Also die Zahl, die ist durchaus korrekt, soweit ich das beurteilen kann. Das hat folgende Logik. Also wenn man sich das ein bisschen durchdenkt, dann wird das ein bisschen greifbarer. Ich habe vorhin gesagt, der Großteil der Kunden ist daran interessiert, langfristig zu mieten. Ein kleinerer Teil mietet kurzfristig. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen Mieter hineinbekomme, der sehr lang bleibt oder im besten Fall nie wieder geht, ist relativ wahrscheinlich. Das heißt, wahrscheinlicher als jemanden zu finden, der früher geht. Das heißt, je länger ein Standort schon existiert, desto höher ist die Auslastung mit langfristigen Kunden. Wenn ein Kunde wieder geht, ist die Wahrscheinlichkeit zu 60 % gegeben, dass ein Langfristmieter reinkommt anstelle des Kurzfristmieters. Das heißt, diese Kaskade baut sich über die Zeit auf. Jetzt muss man sich überlegen, die Self Storage Industrie ist etliche Jahrzehnte alt. Ein typischer Self Storage Standort unterscheidet sich signifikant von einem Storebox Standard. Die sind viel, viel größer, fünf, sechs bis Quadratmeter teilweise an Größe. Und demnach haben die über Jahrzehnte genau diese Logik, die ich beschrieben habe, gespielt. Das heißt, wir haben schon mal in ganz Europa eine unglaubliche sehr gut ausgelasteten Standorten. Und dann gibt es ein Thema, das in der Storage Industrie eher sozusagen die Challenge ist, nämlich das Finden von neuen Standorten. Das heißt, die Nachfrage wächst eigentlich schneller als das Gesamtangebot. Auch diese Logik hilft wieder dabei, das einzuordnen, dass die Auslastung durchaus sehr hoch ist. Auch wir können sagen, z.B. standorte älter als 24 Monate, sechs und dreiig Monate, sind in der Regel bei 90 %, 100 % ausgelastet. Also das ist durchaus ein realistischer Wert. Und da muss man auch sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Standard einmal bei 80, 90 % war und dann wieder runter droppt auf 75 %, geht gegen null, haben wir bis dato tatsächlich noch nie gesehen.

Klaus: Wie hoch ist eure Durchschnittsauslastung? Ist das eine Zahl, die ihr publiziert?

Dr. Johannes Breit: Kann ich hier gerne sagen, zu hoch. Es klingt jetzt ein bisschen verrückt, warum zu hoch? Man muss sich das so vorstellen, wir haben jetzt knapp 300 Standorte. Für jeden neuen Standort, den wir eröffnen, sinkt diese Rate, weil sozusagen eine Nullnummer hineingerechnet wird. Wenn ich sage, die durchschnittliche Auslastung ist zu hoch, bedeutet das im Umkehrschluss, wir haben nicht so viele Standorte eröffnet, wie wir gerne hätten. Zum aktuellen Zeitpunkt, ich habe tatsächlich heute in der Früh hineingeschaut, sind unsere Franchise Standorte im Schnitt zu 52 % ausgelastet, unsere Eigenstandorte im Schnitt zu 48 % ausgelastet. Und eben da wieder, wenn man da sich Kohorten überlegt, Standorte älter als 24 Monate sind zu ungefähr 85 bis 90 % ausgelastet.

Klaus: Kommen wir nochmal zu den Einnahmequellen zurück. Ich habe ausgerechnet, wie viel von diesen Standardvermietungen hereinkommt. Jetzt hast du uns noch auf zwei weitere Möglichkeiten aufmerksam gemacht. Zum einen diese Abholboxen oder Abholwände und zum anderen am Beispiel von Ikea, diese Grossraumabholmöglichkeiten, wo von der Stehlampe bis zur Küche alles mögliche gelagert wird. Sind das schon zum jetzigen Zeitpunkt relevante Einkommensströme oder unterhalten wir uns da über medienwirksame Zukunftsmusik?

Dr. Johannes Breit: Global gesehen, im Storebox Universum geht es da durchaus um signifikante Zweitausendein mittlerweile. Man muss sich das aber so vorstellen, dass vor allem Kunden wie Ikea, also Ikea ist mit Abstand die Nr. Eins, wenn es um Möbelhandel geht, weltweit gesehen, und die sind Unser Kunde, das heißt top Tier, die sind demnach relativ vorsichtig in der Expansion. Das heißt, die sagen nicht so, liebe Storebox, wir fangen jetzt mit euch an und bespielen jede einzelne Storebox, sondern das passiert über Regionen. Das heißt, ja, wir haben jetzt schon Regionen, auch wo Franchise Standorte existieren. Also wir betreiben ja Standorte selbst und im Franchise ungefähr, wo Ikea ein großer Umsatzbringer ist, da ist das Businessmodell relativ ähnlich. Das heißt, Ikea mietet über einen fixen Zeitraum eine fixe Anzahl an Abteilen über DC sozusagen dann ihre Dienstleistungen, eben dieses Click Collect, das wir gemeinsam entwickelt haben, zweitausendein anbieten können. Das heißt, für unsere franchise Partner ist der Umsatz ähnlich, die Nutzung allerdings anders, also nicht selbstdeutsch, sondern click und collect. Wenn man jetzt über den Paketbereich nachdenkt, so muss man generell sagen, dass das Thema dann locker und das Paket generell segments aktuell eher eine Nebenrolle spielt, muss man sagen, für die Umsätze, weil auch das Paketsegment extrem kleinteilig ist. Man muss sich vorstellen, das ist ein sogenanntes Pay per Use Modell. Das heißt, jetzt schon bezahlen Kurier und Express Dienstleister pro zugestelltem Paket, egal ob das in einer Storebox zugestellt ist oder in einem Handyshop z.B. ungefähr €0,50 bis 1,20 pro zugestelltem Paket. Das heißt, da muss man durchaus wirklich ein sehr, sehr hohes Volumen drehen, dass das Sinn macht. Zweitausendein, das Thema haben wir tatsächlich eher als, ich nenne es mal weitsichtiges, strategisches Thema begonnen, weil wir sehr davon überzeugt sind, dass das Paketwachstum massiv steigen wird und demnach das Volumen auch so drastisch steigen wird, dass die Logistikbranche damit gar nicht mehr umgehen kann. Je stärker man jetzt sozusagen seinen Footprint setzt und je größer man die Geografien abdeckt mit diesen Dienstleistungen, desto wahrscheinlicher ist es, dass man früher oder später sehr viel Paketvolumen bekommen wird. Das heißt, heute würde ich sagen, nicht das unbedingt allerattraktivste Geschäftsmodell, mittel bis langfristig. Sehr, sehr spannend.

Klaus: Auch hier versuche ich ein bisschen ein reverse Engineering, wie du es genannt hast, und stell mir jetzt mal so eine Paketwand mit 24 Schließfächern vor. Jetzt gehe ich wieder völlig unwissend davon aus, dass wahrscheinlich die Durchschnittsdauer mindestens ein Tag sein wird. Ich glaube, dass die wenigsten Menschen das schneller abholen als am nächsten Tag. Das heißt, ich kann im Idealfall jedes Fach einmal pro Tag vermieten. Das heißt, ich mache im Idealfall, du sagtest vorhin zwischen €0,50 und 1,20, nehmen wir auch hier die Miete, sagen einen Euro, im Idealfall also €24 pro Tag, das nur fünf Tage die Woche, weil ja am Wochenende zumindest derzeit noch nichts zugestellt wird. Mache ich also €125, mache ich €700 im besten Fall, wenn ich jetzt auch noch den Samstag dazu rechne pro Monat, dafür, dass dieses Ding wahrscheinlich drei Quadratmeter Fläche braucht, mir noch dazu meine Zugangswege verstellt, klingt das jetzt nicht nach dem allerpringendsten Geschäftsmodell, habe ich mich erneut verrechnet oder nicht?

Dr. Johannes Breit: Ich würde es sogar noch etwas relativieren, wenn man sich überlegen muss, wir sehen, dass über 90 % unserer Kunden zweitausendein innerhalb von 24 Stunden die Pakete abholen. Tatsächlich ist eine sehr, sehr hohe Rate. Die übrigen 10 % teilen sich nochmal und irgendwie eins, zwei, 3 % lassen die Sendungen fünf Tage drinnen. Das heißt, du hast tendenziös auch eine gewisse Anzahl an Boxen, die belegt sind. Das heißt, du kannst eigentlich nicht jeden Tag komplett neu drehen. Das heißt, die Umsätze sind sogar noch etwas geringer. Jetzt muss man sich überlegen, mit Umsätze über Storage oder Click Collect, diesen größeren Abteilen versus diesen lockern. Und das ist eben genau das, was ich vorher gesagt habe, aktuell, ja, es ist kostendeckend, man verdient auch ein bisschen was, ist aber eher wirklich eine strategische Entscheidung, das zu tun. Und die überlassen wir auch unseren Franchise Partnern, ob sie das wollen oder nicht. Wir versuchen da auch wirklich mit den Paketdienstleistern vorab schon Bedarfe abzustimmen. Die wissen das natürlich ganz genau, die wissen anhand von Adressen, wie viele Sendungen kommen da. Also die haben da natürlich ihre Algorithmen drüber laufen. Und erst wenn wir uns relativ sicher sind, dass die Paketdienstleister da Volumen bringen, erst dann empfehlen wir auch unseren Franchise Partnern, sich überhaupt erst Gedanken darüber zu machen. Das Themenfelder Locker und der Paketzustellung ist generell im deutschsprachigen europäischen Raum ganz am Anfang. Es ist wirklich ganz, ganz am Anfang. Wir sehen, dass der Trend ganz stark in die Richtung geht zweitausendein. Ich glaube auch, dass sich das sehr schnell, sehr stark verändern wird. Also ich glaube nicht, dass das eine lineare Entwicklung ist und ein lineares Wachstum, sondern ich denke, dass das jetzt vor allem hier in Österreich einige wenige Jahre sehr träge vonstatten geht und dann irgendwann wird der Schalter umgelegt und die großen Paketdienstleister sagen, der Standard ist nicht mehr Home Delivery, sondern der Standard ist das zustellen in einem Locker. Und dann ist man, wenn man eine große Abdeckung hat, auch im Drivers sieht, was die Preisgestaltung betrifft, zweitausendein. Weil wenn die Kurierdienste hier weniger Optionen haben, logischerweise hat man mehr Mitsprache, Gewalt in der Preisfindung. Und dann wird es spannend.

Klaus: Auch wenn ich von der grundsätzlichen Idee sehr begeistert bin, weil sie natürlich auch unserer Umwelt dient, sehe ich die unit economics, wie das auf Neudeutsch heißt, nicht. Denn ja, ihr könnt zwar die Preishoheit anstreben und die Gebühr pro Fach erhöhen, aber auch nicht unendlich, weil ja der Versender nicht bereit ist, deutlich mehr pro Paket zu bezahlen. Das heißt, selbst wenn ihr das um 50 % erhöht seid auf 1,50, aber das mal 24 oder auch wenn ihr das verdoppelt mal 48, macht jetzt, wie wir Österreicher sagen, das kraut nicht besonders fett.

Dr. Johannes Breit: Man muss generell vielleicht ein bisschen eines anfangen, was Preissensitivitäten im Liefergeschäft betrifft, so sind wir leider so sozialisiert worden, dass eine Hauszustellung nichts kosten darf. Zweitausendein, da hat Amazon und Zalando und alle, wie sie heißen, die haben da ihr Stück weit dazu beigetragen. Allerdings ist es ja so, dass wir bis zu einem gewissen Grad als Konsumenten diese Transportkosten logischerweise irgendwie mittragen müssen. Es wird irgendwo durchgereicht. Der Druck im E Commerce ist allerdings mittlerweile so hoch, das hat damit zu tun, dass wir keine Fahrer mehr finden. Zweitausendein, die ganzen Paketdienstleister struggeln wirklich stark damit, hier Personal zu finden. Das heißt, in Ländern wie in Skandinavien z.b. ist es jetzt schon der Standard, dass Transportkosten ausgewiesen werden und dass der Standard tatsächlich auch die Zustellung in einer Box ist. Und da reden wir eben nicht um einen Euro oder 1,20, sondern da herrscht die Kostenwahrheit, da steht dann €3 dort z.b. das heißt, dann schaut es auch wieder anders aus. Und das zweite Thema ist, dass sich mit so einem Locker natürlich auch ganz viele andere Geschäftsmodelle abbilden lassen. Und da stehen wir erst am Anfang, einfach weil die Logistik sich auch sehr schnell entwickelt und hier gerade auch ein bisschen ein Paradigmenwechsel stattfindet. Man kann sich das so vorstellen, diese kleinen Boxen, so wie man sie kennt, auch von der Poste, diese Locker, die muss man ja nicht nur für Pakete verwenden, da kann man ja theoretisch auch Gegenstände über einen längeren Zeitraum hinterlegen. Und wenn man sich die Logik jetzt überlegt, von die ich vorher gesagt habe, je größer die vermietete Fläche in einer Einheit ist, desto niedriger ist der Quadratmeterpreis, der verrechnet wird, so lässt sich das natürlich umkehren. Je kleiner eine Box ist, desto mehr kann ich eigentlich auf dieser Fläche verlangen. Stichwort Bereithaltung von Ersatzteilen, die jetzt keine ganze Box benötigen. In einem dezentralen Logistiksystem, da arbeiten wir mit unterschiedlichen Playern, die da sehr interessiert sind und das hat dann schon mehr Fantasie, da kann man mit so einem locker schon deutlich mehr verdienen. Da ist es aber so wie bei allen Geschäftsmodellen. Wir bieten Business Modelle an unsere Franchise Partner erst an, wenn wir sie ein, zwei, dreimal durchgespielt haben, im Normalfall im Jahr beim ersten Mal gescheitert sind, Lehrgeld bezahlt haben, pivotiert haben, das neu entwickelt haben, bis wir draufkommen, ja okay, so kann es funktionieren und erst dann bieten wir es den Franchise Partnern an. Das heißt, diese genannten Bereiche, da gibt es jetzt schon Kunden, da gibt es jetzt schon Pilotprojekte. Da warnen wir allerdings teilweise tunlichst davor, auch unsere Franchise Partner, da nicht zu gierig zu sein, weil das sehr viel Testerei ist und das kostet Geld.

Klaus: Wie darf ich mir den Alltag zweitausendein eines Storebox Betreibers vorstellen? Du sagtest, es ist voll automatisiert, daher gehe ich davon aus, wenn ich jetzt Bedarf an einer Box habe, gehe ich auf die Website, sage, das möchte ich buchen, hinterlege meine Kreditkarte, bekomme in irgendeiner Form einen Zugangscode, fahre vor Ort, tippe an der Tür diesen Code ein, wie durch Zauberhand öffnet sich die Tür, ich gehe zu meinem Lagerabteil und kann das dann zweitausendein nutzen. Das heißt, keinerlei Mensch Mensch Interaktion mehr, sondern nur noch eine Mensch Maschine Interaktion. Und wenn ich dieses Lager nach 12 Monaten oder welcher Laufzeit auch immer nicht mehr brauche, dann werde ich vermutlich irgendwo einen Button auf der Website finden, der heißt kündigen. Dann fahre ich noch einmal dorthin, räume das Lager aus und die Geschichte ist vorbei. Ist es tatsächlich so einfach?

Dr. Johannes Breit: Ich glaube, man muss sozusagen den Lebenszyklus auch eines Franchise Partners in zwei Segmente teilen. In das erste Segment sozusagen bis zur Standorteröffnung, da muss man fairerweise sagen, ist mehr Aufwand zu tätigen. Da geht es um die Suche der Location. Je mehr Zeit von den Franchise Partnern hier investiert wird, desto schneller finden wir Objekte. Das sehen wir wirklich, das können wir empirisch darstellen, das Koordinieren der Handwerker vor Ort. Natürlich helfen wir da so gut es geht. Allerdings sehen wir auch, je mehr sich der franchise Partner vor Ort einbringt, desto effizienter geht das, desto schneller geht das, desto weniger Überraschungen treten auf. Jeder von uns vielleicht, der da zuhört, hat schon mal in seinem Leben in irgendeiner Art und Weise eine Baustelle gehabt. Baustelle heißt immer Überraschung, also das ist wie das Amen im Gebet. Das heißt, in diesem Bereich, ja, die ersten Wochen, Monate ist mehr Aufwand zu tätigen, allerdings auch nicht Vollzeit. Fast alle unsere Franchise Partnerinnen machen das im Nebenerwerb. also wirklich von der Volksschuldirektorin bis zum Investmentbanker ist da alles dabei. Danach, nach der Eröffnung ist es wirklich signifikant weniger Aufwand. Das heißt, der operative Aufwand, das Buchen, all diese Themen, auch der Mahnprozess und so weiter, das passiert alles über digitalisiert über unsere Plattform. Das Thema Maintenance ist natürlich da, das heißt, franchise Partner sind in der Regel auch dazu angehalten, in ihre Standorte zu gehen, einmal in der Woche z.B. um zu schauen, funktioniert überall das Licht, stehen keine Sachen irgendwie herum, ist sauber und so weiter. Auch das kann man natürlich ausfassen an Maintenance Firmen. Und der dritte Part ist natürlich auch, jeder franchise Partner von uns wird in dem Gesamtkonzept eigentlich als der lokale Multiplikator gesehen. Wir sind hier in Wien, machen von hier aus das dezentralisierte Marketing auch in ganz Europa. Allerdings, wenn Menschen in ihrer Region vernetzt sind, was in der Regel der Fall ist, und auch aktiv sich als Storebox Eigentümer verstehen und das auch wirklich propagieren, desto schneller wird ein Standort auch ausgelastet. Das sehen wir auch. Das heißt, je mehr ich investiere, desto größer ist der Outcome. Das franchise System, bei dem man überschaubare Beträge investiert, kein Risiko hat, keinen Aufwand hat und sehr hohe Renditen hat, das habe ich persönlich noch nicht gefunden. Falls einer der Hörerinnen etwas anderes wissen sollte, gerne bitte ein E Mail an mich, würde ich auch investieren. Das gibt es erfahrungsgemäß nicht. Das heißt, ja, natürlich ist wenig Aufwand da, wir sind digitalisiert, aber es ist durchaus kein reiner Investment Case. Also jetzt nicht irgendwie, ich investiere in Aktien und schaue, was passiert. Das ist es nicht.

Klaus: Nochmal kurz zum Aufwand. Meine these, dass das ein vollautomatischer Prozess ist, sprich der Kunde online bucht und alles selbstständig durchführt, hat sich in der Realität bereits bewahrheitet. Oder ist das mein Wunschdenken, weil Otto Normalverbraucher noch nicht soweit ist und daher lieber eine Telefonnummer wählt, dann vielleicht noch eine vor Ort Besichtigung will und sich das dreimal anschaut, bevor er bucht?

Dr. Johannes Breit: Über 90 % unserer Kunden buchen, ohne jemals irgendwie über irgendeinen anderen Kanal eine Interaktion gehabt zu haben. Das heißt, das ist die Realität. Wir haben immer wieder Kundinnen, die sagen, sie wollen sich das gerne vorab ansehen, ist allerdings tatsächlich nicht die Mehrzahl. Und wenn diese Anfrage kommt, dann wird auch das remote, das heißt, ohne dass der franchise Partner vor Ort sein muss, von unserem Customer Service abgewickelt. Das heißt, Kunden können sich Besichtigungstermine buchen online, sind dann über ihr Smartphone mit unseren Mitarbeiterinnen verbunden, die werden dann dort angeleitet, es wird ein temporärer Zutrittscode erstellt, mit dem der Kunde vor Ort hinein kann. Das heißt, auch in diesen sehr seltenen Fällen ist es nicht notwendig, dass der franchise Partner vor Ort ist. Das heißt, ja, dieser gesamte Prozess in dieser Wertschöpfung ist wirklich digitalisiert, ist automatisiert, sonst würde das in diesem Ausmaß, also mit diesen tausenden von Kunden, die wir heute haben, gar nicht funktionieren.

Klaus: Du sagtest eingangs, dass ihr, wenn ich mich richtig erinnere, rund die Hälfte eurer Standorte selbst betreibt und die andere Hälfte an franchise Nehmer ausgelagert habt. Du sagtest auch, dass der Job oder die Aufgabe des Franchisenehmers erstens das Finden des Standorts ist, wobei ich da jetzt mal in den Raum stelle, da werdet ihr mit sehr guten Software Tools unterstützen, weil ihr einfach Einzugsgebiete und Frequenzen und all diese Dinge kennt und wahrscheinlich um teures Geld auch zugekauft habt. Dann geht es um die Koordinierung des Ausbaus, völlig valider Punkt, wie auch du sagtest, jeder, der schon einmal eine Küche gebaut hat, weiß, dass das das reinste Chaos ist. Und hier reden wir nicht von einer Küche, sondern von 300 Quadratmetern, also Faktor 10 und auch noch unterschiedliche Gewerke, also viel, viel Spaß dabei. Und er bringt sich mit seinem lokalen Netzwerk im Eröffnungsmarketing ein, sprich, er redet halt mit den größeren Firmen dort in der Umgebung, habt ihr Bedarf, macht sich bekannt, redet mit dem Sportverein und dem Golfclub Genau, danach braucht man ihn nicht mehr. Was mich zur Frage bringt, warum ist Franchising für euch interessant? Denn theoretisch könnt ihr sowas mit einem guten Expansionsmanager auch inhouse machen.

Dr. Johannes Breit: Ist ein valider Punkt. Wir haben auch öfters tatsächlich schon darüber nachgedacht, warum wir das überhaupt machen. Das ist auch die Frage der Investoren oft. Also wenn wir irgendwie Fundraising machen, fragen uns Investoren, warum nehmt ihr nur unter Anführungsstrichen, bitte schon bescheiden genug, dass ich da nicht nur sage 50 Millionen auf, warum nimmt sie nicht 100 Millionen auf, dann sparen wir uns das alles mit den Franchise Partnern. Es gibt, und so offen bin ich, manchmal Abende, an denen ich zu Hause sitze und über den vergangenen Tag nachdenke, wo ich mir auch diese Frage stelle, weil, und das kennt auch jeder, je mehr Menschen irgendwo involviert sind, desto komplexer wird es. Das ist einfach so, das kann man auch nicht vermeiden, da kann man noch so viele Standards und Prozesse aufsetzen. Allerdings, der positive Aspekt ist auch der, man muss sich jetzt vorstellen, wir sind jetzt 100 Mitarbeiter hier in der Franchise Zentrale ungefähr, haben allerdings jetzt schon ungefähr 290 Franchise Lizenzen vergeben. Sagen wir, manche Franchise Partner haben eins, zwei, drei Lizenzen, auch, sagen wir, um es leicht zu machen, 200 Menschen franchise Partner. Diese Personen, wie ich es vorher gesagt habe, sind Multiplikatoren in den Regionen draußen, haben, oft sind es auch irgendwie Ehepaare oder Partner, die die Storeboxen betreiben, die Kinder haben, die da involviert sind, also ganze Familienverbunde, die da zusammenkommen. Das heißt, es sind eben aktuell nicht nur unter Anführungsstrichen 100 Menschen, die an dieser Idee arbeiten, sondern hunderte. Und diese Power, gemeinsam eben hier etwas zu entwickeln und voranzubringen, ist viel mehr wert tatsächlich, als irgendwie die Prozesse lean zu halten und zu sagen, so, wir machen selbst und das ist wirklich der Hauptgrund. Warum wir allerdings trotzdem sagen, wir wollen das beibehalten, ist der Grund, das sage ich auch immer allen unseren Franchise Partnerinnen, wenn Probleme auftreten in einem System und das kann ich hier auch garantieren, die treten auf. Die treten immer auf. Das ist Unternehmertum. Dann trifft mich, dass in der Franchise zentrale, wenn ein franchise Partner z.B. einen Standard hat und wir haben 150, 150 fach so hart. Das heißt der Schmerz ist bei mir einfach immer viel, viel höher als bei jedem einzelnen Franchise Partner. Und das ist ein Quality Gate, ein natürliches Quality Gate und das möchte ich auch nicht verlieren. Und ich sehe auch tatsächlich franchise Systeme, die keinen eigenen eigenen Betrieb haben, als durchaus etwas kritisch.

Klaus: Bin ich ganz deiner Meinung. Was man ja auch nicht vergessen darf, ich habe jetzt wieder anhand meines 300 Quadratmeter Beispielstandorts hochgerechnet. 300 Quadratmeter Standort mal 300 Standorte mal dem vorher von mir schon etwas konservativ geschätzten Umsatz sind wir bei einem, sind wir bei einem Umsatz von 15000010 %. Streift ihr euch davon völlig zurecht? Weil was ihr da im Hintergrund reibt ist ja Wahnsinn. Das heißt, ihr macht 1,5 Millionen Entdeckungsbeitrag, das ist ja nicht zu unterschätzen. Also durchaus ein interessantes Modell für beide Seiten.

Dr. Johannes Breit: Ja genau und das ist sehr gut zusammengefasst. Das ist Franchising, ich sage auch immer dazu, für mich die komplexeste Art wirtschaftlicher Ebene zu interagieren. Es ist viel komplexer als eine Kundenauftraggeber oder Lieferantenbeziehung, weil es einfach wirklich eine Partnerschaft ist und beide Seiten müssen existieren können. Man kann die Kuh, also die Franchise Zentrale auch nicht so lange melken, bis die Kuh tot ist. Ebenso auf der anderen Seite muss der franchise Partner auch Lust haben, im besten Fall, und das sehen wir auch, wenn ein Standard gut funktioniert, einen zweiten, einen dritten zu öffnen. Das heißt, das ist eine für uns ganz enorm wichtige Kennzahl. Wie entwickelt sich das Verhältnis der Anzahl von Franchise Partnern zu Standorten? Und diese Zahl geht in die Höhe. Das heißt, man sieht, die franchise Partner sind en gros damit zufrieden. Und dieser Win Win, der ja eh immer wieder schon ausgelutschterweise verwendet wird, diese Situation ist natürlich das Beste, was passieren kann.

Klaus: Zum Abschluss, Johannes, was waren denn die skurrilsten Gegenstände, die ihr nach Ablauf der Miete oder wenn jemand seine Miete nicht mehr bezahlt hat, in einer Storebox gefunden hat?

Dr. Johannes Breit: Zweitausendein. Ich würde mal sagen, es sind weniger die eingelagerten Gegenstände, die skurril sind, als Themen, die immer wieder aufpoppen, die natürlich in Storeboxen nicht gestattet sind, die angefragt werden. Also von der Domina die irgendwie die Storebox für ihre Geschäftszwecke nutzen will, bis hin zu der Anfrage von irgendwelchen Jugendlichen, die irgendwie ihre Fitnessgeräte reinstellen wollen. Bis hin zu einem Fall, an den ich mich erinnern kann, an dem wir draufgekommen sind, dass jemand einen kleinen Radiosender aus einer Box herausbetrieben hat und da tatsächlich drinnen gesessen ist und Sendungen moderiert hat. Also da gibt es schon immer wieder witzige Sachen, aber im Großen und Ganzen sind unsere Kunden wirklich normale Leute, so wie du, Klaus und ich, die da einfach mehr Platz brauchen.

Klaus: Auf die Idee eines Storebox zum Podcast aufnehmen zu missbrauchen bin ich noch nicht gekommen, aber danke für diesen Hinweis. Ich könnte mich also mit Eierkartons ausrüsten, mir diese 0,9 Quadratmeter Fläche mieten und in einem wunderbaren, nicht hallenden Raum aufnehmen.

Dr. Johannes Breit: Völlig richtig. Genau so war das tatsächlich auch mit dem Radiosender.

Klaus: Großartig. Lieber Johannes, vielen Dank für diesen Abschluss. Vielen Dank für die Einblicke. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast und hier warst.

Dr. Johannes Breit: Vielen Dank für die Einladung. War ein sehr, sehr nettes Gespräch. Hat Spaß gemacht. Danke, Klaus.

Klaus: Zum Ende in gewohnter Weise zweitausendein die Bierdeckelkalkulation. Selbstverständlich gibt es diese Rechnung auch auf meiner Website. Eine Bierdeckelkalkulation ist übrigens eine einfach nachvollziehbare Rechnung, die im Idealfall auf einem Bierdeckel ist. Bleiben wir bei der Beispielfläche mit 300 Quadratmetern. Die mieten wir um maximal €10 inklusive Betriebskosten. Das wären pro Monat. Abzüglich der nicht vermietbaren Flächen wie Gänge und einer Auslastung von sagen wir 85 % können wir rund 220 m² vermieten. Bei dem genannten Durchschnittspreis von dreißig Euro pro Quadratmeter setzen wir nach einiger Zeit monatlich um. Davon bezahlen wir 10 % Franchise Fee, müssen hin und wieder Kleinigkeiten reparieren und spätestens alle drei Jahre neue Kunden um laut Johannes €150 je Kunde anwerben. Unseren Steuerberater sollten wir bezahlen und Abgaben dürfen wir auch nicht vergessen. Unser Erstinvestment von extrem vorsichtig inklusive Makel und sonstigen Nebenkosten kalkulierten Euro verteilen wir auf 10 Jahre und verzinsen mit 4. %. Das ergebe eine jährliche Belastung von Euro. Bei der angenommenen Auslastung von 85 % würden wir rund pro Monat verdienen. Wenn es uns gelingt, zweitausendein die Auslastung nach einigen Jahren tatsächlich auf die angeblich europaweit üblichen 94 % zu steigern und auch noch Zusatzeinnahmen mit Paketzustellern zu erzielen, dann ist das ein ziemlich interessantes Geschäftsmodell. Nicht vergessen dürfen wir die Anlaufzeit, in der wir im schlechtesten Fall zu Beginn für ein paar Monate, jedes Monat Verluste erwirtschaften. Wer jetzt sein Geld nicht mehr im eigenen Keller oder unterm Kopfpolster lagern, sondern damit lieber seine eigene Storebox starten will, der findet sämtliche Kontaktdaten von Storebox wie Immer in den Shownotes. Bitte vergesst nicht, diesen Podcast weiterzuempfehlen und mir eine kurze Nachricht zu schicken, was in diesem Podcast hat euch gefallen und was hätte ich anders oder besser machen können. Danke und bis zur nächsten Folge.

Sono, Jürgen Walleneit

Jürgen Walleneit von Sono, einem Franchise Retail Coffee Konzept mit viel Leidenschaft, berichtet von seiner Reise vom Marketing-Experten zum Patron seines Lokals.

Wir lernen viel über Marketing und am Ende erstaunliches über die Effekte von Hintergrundmusik und Sound (Sonus) auf das Kaufverhalten.
Warum es wichtig ist, dass in einem Gastronomie-Betrieb, in dem ja bereits das Wort Gast steckt, ein Gastgeber mit Leib und Seele als Patron aktiv ist,
Ob zuerst der italienische Cappuchino oder der österreichische Kapuziner da war,
Was Franchising mit einem Zirkus zu tun hat und ob es Dompteure, Zauberer und Conferenciers gibt, erzählt uns jetzt Jürgen Walleneit.


Die Bierdeckelkalkulation:

Jürgen berichtet uns von ungefähr 300.000 Umsatz pro Jahr und recht hohen Personalkosten von 150.000 Euro. Verbleiben 150.000 Euro, mit denen wir die Miete, die Ware (also Kaffee und Zutaten für Pannini) und auch die Einrichtung im Wert von 70.000 Euro bezahlen müssen.

Üblicherweise geht man in der Gastronomie von 30% Wareneinsatz, 30% Personalkosten und 30% für Miete, Marketing und sonstiges aus.

Selbst wenn wir den Wareineinsatz geringer kalkulieren und die Miete für die vielleicht 60qm kleinen Lokale nicht besonders hoch ausfällt: Millionär wird man mit diesem Modell nicht, als leidenschaftlicher Gastgeber kann man wahrscheinlich ein angemessenes Gehalt verdienen und sein eigener zufriedener und glücklicher Chef werden, der begeisterte Gäste bedient.


Klaus-Score:

Unternehmerfaktor:

In diesem Fall eher ein “Gastronom”-Faktor. Wer schon immer sein eigenes Lokal wollte ist hier richtig aufgehoben. Die Fragen des Umbaus, der Lieferanten, vieler organisatorischer Belange (von IT bis zu Marketing) sind in diesem System bereits beantwortet – man kann sich darauf konzentrieren, worum es in der Gastronomie geht: den Gästen!
Skalieren auf mehrere Standorte ist wohl möglich, allerdings extrem vom Personal abhängig. Es muss gelingen, einen guten “Standortleiter” aufzubauen – sonst wird’s extrem schwierig, zwischen mehreren Standorten zu pendeln.

Chancen/Risiko:

In diesem Fall geht’s nicht um personen-unabhängige Systemgastronomie sondern echte Bewirtung. Wer ein leidenschaftlicher Wirt, aber vielleicht ein nicht so guter Organisator ist – der könnte sich mit Sono seinen Lebenstraum erfüllen. Ob das Lokal funktioniert hängt zum einen vom Standort, zum anderen maßgeblich vom Einsatz des Patrons, des Eigentümers, des Gesichts nach außen ab.

Investition:

70.000 sind für ein schönes, gut eingerichtetes Kaffee/Bistro-Konzept ein fairer Preis, mit Leasing kann der Eigenkapitalbedarf gesenkt werden. Jedenfalls ist auf ausreichend Liquidität zu achten, man muss zu Beginn, bis die ersten Stammgäste aufgebaut sind, ggfs. Gehälter vorfinanzieren.

Millionärsfaktor:

Je mehr man arbeitet, umso mehr wird man verdienen. So funktioniert Gastronomie.

Rehabox – Bernd Schranz & Niklas Arnold

In dieser Episode geht’s um Rehabox und Rehasport. Was ist überhaupt Rehasport? Macht man das freiwillig und wer bezahlt dafür wieviel? Wer darf solche Kurse anbieten und warum werden diese Kurse überbucht?
Ist Rehasport eine Akquisemaschine für privat zu zahlende Zusatzleistungen oder ein nicht nur tragfähiges sondern ertragreiches Geschäftsmodell?
Mit 17 Jahren Erfahrung und mehr als 700 Standorten ist Bernd Schranz mein perfekter Ansprechpartner für meine laienhaften Fragen, unterstützt wird er von seinem Marketingexperten Niklas Arnold.


Die Milchmädchenrechnung:

  1. Beispiel aus dem Podcast:

    500 Kassenpatienten / Woche * EUR 6,- = 3.000,- Umsatz
    Privatzahler = 3.000,- Umsatz
    Umsatz pro Monat Größenordnung EUR 25.000,-
  2. Beispiel bei optimaler Auslastung und zwei Gruppen:
    5 Tage/Woche 10 Stunden je 11 Teilnehmer * EUR 6,- = 3.300,-
    5 Tage/Woche 10 Stunden je 6 Privatzahler * EUR 10,- = 2.500,-
    Umsatz pro Monat rund 25.000,-

    Miete 250qm * EUR 10,- = 2.500,-
    50 Öffnungsstunden je EUR 40,- für TrainerIn = 9.000,- Personalkosten
    10% Franchisefee = 2.500,-
    Finanzierung 300.000,- (Boden, Makler, Liquiditätsreserve) auf 5 Jahre = 5.300,-
    Versicherung, Steuerberater, Strom, Marketing etc. 1.000,-
    Kosten 20.300,-
    Ertrag 4.700,- pro Monat
  3. Beispiel geringe Auslastung zu Beginn:
    5 Tage je 6 Stunden je 11 Teilnehmer = 2.000,-
    5 Tage je 6 Stunden je 6 Privatzahler = 1.500,-
    Monatumsatz grob 15.000,-

    Miete unverändert 2.500,-
    Kürzere Öffnungszeiten 30 Stunden = 5.200,- Personalkosten
    Franchisefee 1.500,-
    Finanzierung auf 7 Jahre = 4.000,-
    Sonstiges unverändert 1.000,-
    Kosten 14.200,-
    Ergebnis EUR 800,- oder eine schwarze 0.
  4. Leicht optimistisches Beispiel mit dritter Gruppe:
    5 Tage je 7 Stunden je 11 Teilnehmer = 2.300,-
    5 Tage je 7 Stunden je 8 Privatzahler = 2.300,-
    UND: 5 Tage je 5 Stunden je 6 Privatzahler = 1.250,-
    Umsatz pro Monat 25.600,-

    Miete unverändert 2.500,-
    1,2 TrainerInnen bei 35 Öffnungsstunden = 7.300,- Personalkosten
    Franchisefee 2.560,-
    Finanzierung auf 6 Jahre = 4.600,-
    Sonstiges 1.000,-
    Kosten: 18.000,-
    Ergebnis: 7.600 pro Monat!

    Nicht berücksichtigt, dass Patienten die mehrmals pro Woche kommen, nicht mehrmals den vollen Mitgliedbeitrag von EUR 10,- bezahlen.



Klaus-Score

Unternehmerfaktor: Zu Beginn höhere Herausforderungen durch Mitarbeitersuche und Marketing bei Ärzten, Therapeuten und anderen “Multiplikatoren”. Wenn das System einmal läuft, überschaubarer Aufwand und relativ einfach zu skalieren.

Chancen-Risiko: Relativ hohes Invest, der jedoch im Falle einer falschen Standortwahl vergleichsweise einfach übersiedelt werden kann (unter Berücksichtigung der Kosten für das Auflösen des Mietvertrags). Mindestauslastung wird relativ einfach erreicht werden können – gute Gewinne nur bei guter TrainerIn (wegen Umwandlung auf Privatzahler!). Relativ hohe Abhängigkeit von Personal, sofern man nicht (auch) selbst Trainer ist.

Investition: Erstinvestition von 250.000,- bis 300.000,- könnte man aus Liquiditätsgründen auch langfristig finanzieren. Break-Even (Miet- und Personalkosten) wird relativ rasch (im Vergleich zu anderen Modellen) erreicht.

Millionärsfaktor: Durch Skalierung auf mehrere Standorte durchaus realistisch.

Pflegehilfe für Senioren – Thomas Hildebrandt

Bei Seniorenpflege und Altenbetreuung denkt man nicht unbedingt sofort an Franchise.

Ist Pflegehilfe ein (digitaler) Marktplatz zwischen SeniorInnen auf der einen und hilfsbereiten überwiegend Damen aber auch Herren aus Osteuropa auf der anderen Seite?

Oder ist es ein Leih- bzw. Zeitarbeitsmodell?

Wer verdient mit Pflege wie viel?

Diese und noch viel mehr Fragen beantwortet Thomas Hildebrandt in dieser Episode.


Die Bierdeckelkalkulation:

Nach einem Jahr 50 Kunden in Betreuung mit rund 200,- Provision pro Monat ergibt 10.000,- Umsatz pro Monat.

Kosten dafür: 200,- Systemgebühr zzgl. 10,- pro Kunde ab dem 20ten Kunden, gesamt 500,-.

Nicht öffentlich entlocken konnte ich Thomas Hildebrandt die Kosten für die Leads, also die Kontaktdaten von Interessenten. Dies weniger, weil es ein großes Betriebsgeheimnis ist, sondern vielmehr, weil mit diesem Datenhandel viel Schindluder getrieben wird und er keine Spekulationen anfeuern will. Mir hat er die Zahlen verraten, genauso, wie er sie auch jedem ernsthaften Interessenten verrät. Und ich kann sagen, dass er sehr faire Preise dafür aufruft.

In den ersten Monaten muss man selbstverständlich mehr für diese Leads, also sozusagen in’s Marketing oder die Werbung investieren – doch komplett aufhören kann man damit nie, denn es findet ja immer ein gewisser Wechsel statt.

Kalkulieren wir sehr vorsichtig und konservativ damit, dass wir im ersten Jahr die hälfte unseres (wachsenden) Umsatzes in Werbung, d.h. Leads, investieren und dass dieser Betrag, weil wir ja mit der Zeit erstens besser und zweitens öfter empfohlen werden, sinkt.

Mit 60 bis 80 zu Betreuenden Personen ist das laut Thomas Hildebrand ein Vollzeit-Job, was ich nachvollziehen kann, als man mit jeder Familie im Schnitt eine Stunde pro Monat telefoniert und den Rest der Zeit für die Neukundengewinnung investiert. Ob man sich bei Erreichen dieser Schwelle durch eine angestellte MitarbeiterIn unterstützen lässt ist wohl eine persönliche Entscheidung – aus finanzieller Sicht ist es jedenfalls ein nicht unattraktives Modell ohne große Risiken.

Mit 60 bis 80 Kunden sollten im zweiten Jahr nach Abzug von Auto (selbstverständlich kein Porsche) und sonstigen Kosten (Telefon, Steuerberater…) wohl rund 100.000 Euro Einkommen (vor Steuern) erzielbar sein.


Klaus-Score:

Unternehmerfaktor: Überschaubar. Es ist eher ein selbst & ständig, auch wenn man ab einer gewissen Größe manches an eine MitarbeiterIn auslagern kann.

Chancen/Risiko: Ein stetig wachsender Markt! Mit gutem Online-Marketing (Zielgruppe sind die Kinder/Enkel der zu pflegenden) und einigermaßen Verkaufstalent sollten die ersten Kunden schnell zu finden sein. Unterstützung der Franchisezentrale auch für Pflegekräfte vermutlich schon aus Eigeninteresse hoch.

Investition: EUR 20.000,- sind nicht wenig, aber im ersten Jahr locker zurückverdient.

Millionärsfaktor: Theoretisch ist das Modell skalierbar, in der Praxis wird das Verkaufstalent der limitierende Faktor sein. Gute (angestellte) Verkäufer sind (relativ) teuer und mit diesem Modell eher nicht finanzierbar.

Fit+ – Björn Krämer

Björn Krämer Klaus Mec

Fit+ betreibt personallose Fitnessstudios in ländlichen Gegenden, im oder am Dorf. Wie stellt man sicher, dass dort niemand übernachtet oder die Hanteln rausträgt? Wie kann man, ohne Personal, Probetrainings ermöglichen und warum ist es interessant einer Firma mit 300 Mitarbeitern eine pauschale Mitgliedschaft für alle Mitarbeiter um 1.000,- Euro im Monat – das sind drei Euro pro Mitarbeiter – anzubieten?

Warum ist es ein genialer Marketingschachzug, im Rahmen einer Einzelmitgliedschaft um 30 Euro die gesamte Familie kostenlos mit-trainieren zu lassen?

Diese und vor allem auch die Frage, wer mit Fit+ wie viel Geld verdient, beantwortet der eloquente Björn Krämer in einer etwas längeren Folge.

Björn Krämer hat mit seinen Fit+ Clubs eine fantastische Expansionsreise hinter sich. Mehr als 220 Studios in sieben Jahren. Chapeau!


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Die Bierdeckelkalkulation:

Wir mieten eine Fläche um – konservativ und eher teuer geschätzt – EUR 7,- pro Quadratmeter inkl. Nebenkosten. Am Dorf ist das wohl problemlos möglich.

Bei der Fläche von 200m² bezahlen wir 1.400,- Euro Miete.

Dazu kommen die rund EUR 2.000,- Leasing für die Gerätschaften im Wert von EUR 100.000,- (allerdings nur 54 Monate lang, danach erhöht sich unser Gewinn).

Ein wenig Strom, Versicherung, Steuerberater und die Franchisegebühren müssen wir auch noch bezahlen – insgesamt betragen unsere monatlichen Kosten rund 4.000,-.

Björn sagt, und nach über 200 eröffneten Studios glaube ich ihm diese Zahl, dass man relativ rasch 160 Mitglieder gewinnt, damit erzielt man einen Umsatz von 160 * 30,- Euro abzgl. Mehrwertsteuer – rund EUR 4.000,- monatlich. Unsere Fixkosten sind damit – theoretisch – vom ersten Tag an bezahlt.

An jedem weiteren Mitglied, oder jedem weiteren Firmenkunden verdienen wir. Bei den von Björn in den Raum gestellten durchschnittlich 300 Mitgliedern würden wir 140 * 30,- abzgl. Umsatzteuer rund 3.500,- jedes Monat verdienen – und wenn wir das Inventar abbezahlt haben, sogar noch mehr.

Das Risiko ist, dass es nicht gelingt, 160 zahlende Mitglieder zu gewinnen. Björn sagt, dass insgesamt etwas über 13% der Bevölkerung für Fitness zu begeistern sind. In einem Dorf mit 5.000 Einwohnern rund 675 Personen. Davon sollten zwar 50% für Fit+ zu akquirieren sein, doch was, wenn viele davon Familien sind und mit mit nur einer Mitgliedschaft um EUR 30,- trainieren (was laut Björn nicht nur möglich sondern auch gewünscht ist)? Dann wären wir plötzlich statt 675 * 50% = 337 potentiellen Mitgliedern nur noch bei vielleicht 220 bis 250. Immer noch positiv. In Orten mit weniger als 3.000 Einwohnern geht sich die Rechnung dann möglicherweise nicht mehr aus.


Klaus-Scoring:

Unternehmerfaktor:

Die wahre Herausforderung ist die Standortsuche, danach kaum Aufgaben, abgesehen von der Akquise von “Großkunden”. Skalierung nur mit mehreren Standorten, sonst eher kein Wachstum möglich.

Chancen/Risiko:

Bei gutem/richtigen Standort ein “No-Brainer” (Nicht lange nachdenken, Standort suchen!). Erprobtes Konzept (>220 Standorte).

Selbst wenn sich der Standort als nicht 100% optimal herausstellt kann man das (teure) Equipment einfach übersiedeln. Dennoch langfristiger Mietvertrag, aus dem man sich “rauskaufen” muss. Dennoch kann es sein, dass der Standort eben nur 160 Mitglieder hergibt und daher keine großartigen Gewinne erzielbar sind.

Investition:

Mit guter Bonität fast vollständige Finanzierung möglich.

Millionärsfaktor:

Mit mehreren guten Standorten ist ein extrem gutes, nahezu “passives” Einkommen möglich. 10 Standorte zu je 36.000,- Ertrag jährlich – nach 5 Jahren und Rückzahlung des Leasings/Darlehens 60.000,- jährlich – sind mehr als interessant.

Transkript:

Speaker A: Willkommen zur Goldgrube Franchise, dem Podcast für alle, die Geschäftsmodelle hinter Franchise-Systemen verstehen und einen Einblick in konkrete Zahlen bekommen wollen. Es geht weniger darum, warum Franchise grundsätzlich so super ist, sondern vielmehr die harten Business-Fakten. Apropos Fakten. Dieser Podcast ist unabhängig. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie objektiv und kritisch wird jemand fragen, der vor dem Interview eine Rechnung geschrieben hat? In der heutigen Folge geht es in eine für mich völlig neue Welt. Personallose Fitnessstudios in ländlichen Gegenden. sozusagen am Dorf? Wie stellt man sicher, dass dort niemand übernachtet oder die Handeln rausträgt? Wie kann man ohne Personal Probetrainings ermöglichen? Und warum ist es interessant, einer Firma mit 300 Mitarbeitern eine pauschale Mitgliedschaft für alle Mitarbeiter 1000 Euro im Monat anzubieten? Warum ist es ein genialer Marketingschachtel? im Rahmen einer Einzelmitgliedschaft 30 Euro gleich die gesamte Familie kostenlos mittrainieren zu lassen. Diese und vor allem auch die Frage, wer mit FITplus wann wie viel Geld verdient, beantwortet der eloquente Björn Krämer in einer etwas längeren Folge. Meine übliche Bierdeckelrechnung, also eine sehr vereinfachte Darstellung und Zusammenfassung der Zahlen des Geschäftsmodells, mache ich diesmal gemeinsam mit Björn am Ende dieses Podcasts. Dranbleiben zahlt sich also wie immer aus. Vergesst bitte nicht, den Podcast zu abonnieren, viele Sterne zu vergeben und weiterzuempfehlen. Vorab noch der notwendige Disclaimer. Sämtliche in diesem Podcast genannte Zahlen sind unverbindlich, da von sehr vielen Faktoren, insbesondere dem Standort, abhängig. Weder mein Gast persönlich, das Franchise-System oder gar ich können für die Vollständigkeit oder Richtigkeit der Angaben garantieren. Ihr dürft euch jedoch sicher sein, dass ich sämtliche Zahlen auf Herz und Nieren geprüft habe. Herzlich willkommen, lieber Björn Krämer von FitPlus. Du sitzt an der schönen Costa Blanca in Spanien, wo du aus der Ferne ein Imperium von mittlerweile deutlich über 200 Standorten dirigierst, die du in den letzten sieben Jahren entwickelt und aufgebaut hast. Björn, sei bitte so lieb und stell dich und dein personalloses Fitnessstudio-Konzept vor.

Speaker B: Ja, hallo Klaus, vielen Dank und ein herzliches Willkommen zurück nach Wien in schöner Österreich zu dir. Mein Name ist Björn Krämer, ich bin mittlerweile 53 Jahre alt und ich habe in der zweiten Hälfte meines Lebens irgendwann angefangen, mich selbstständig zu machen im Bereich Fitness und habe da meine ersten Fitnessstudios aufgemacht. Das war so ungefähr im Jahre 2000 oder knapp davor und habe dann verschiedene Arten von Fitnessstudios gemacht, von sehr personalintensiven Studios bis hin zu Discountern und auch ganz, ganz klassischen Studios ohne Personal drin. Im Laufe der Zeit hat sich Gott sei Dank die Digitalisierung ja ein bisschen nach vorne geholt und wir können einige Dinge heute digitalisieren, die früher unmöglich war vor 20 Jahren. Die Älteren von uns, die wissen das. Vor 20 Jahren wären wir nicht ins Internet gegangen, hätten gesagt, wie sieht denn der schönste Club bei mir am Ort aus. Sondern vor 20 Jahren, da musste man noch ins Studio gehen, musste man sich das vor Ort anschauen und wenn man dort Mitglied werden wollte, dann musste man aber auch im Studio eine Anmeldung ausfüllen und vielleicht noch so eine Magnetstreifenkarte mitbekommen, dass man da rein kann. So hat das angefangen vor 20 Jahren bei mir. Seit sieben Jahren haben wir festgestellt, dass die Digitalisierung so weit ist und haben vor sieben Jahren unseren ersten Versuch gemacht. Wir haben geschaut, ob es überhaupt möglich ist, Menschen dazu zu bewegen, ein Fitnessstudio-Abo digital abzuschließen, ohne dass sie das Studio gesehen. Damit haben wir angefangen vor sieben Jahren. Das hatte mehr als gut funktioniert. Und daraufhin ist die Kette FitPlus entstanden. Unser Alleinstellungsmerkmal ist heute, wir betreiben komplett personallose Fitnessstudios. Diese Fitnessstudios sind alle auf dem flachen Land. Also nicht, wir holen die Leute zum Fitness, sondern wir bringen Fitness zu den Menschen nach Hause. Weil wenn du in einem Ort wohnst, das vielleicht nur 5.000 Einwohner hat, dann ist dort die Wahrscheinlichkeit, ein größeres Fitnessstudio anzutreffen, Personal dabei, Sauna und so weiter, alles ist relativ gering. Und die Menschen, die dort wohnen, die müssen dann tatsächlich ins Auto steigen, vielleicht 10 Minuten, Viertelstunde irgendwo hinzufahren, Fitness machen zu können. Und wir haben das ganze System dann umgedreht und haben gesagt, nein, wir bringen euch was vor Ort, damit es überhaupt machbar ist und damit es möglich ist, machen wir die Studios ein bisschen kleiner. Wir statten sie aber mit allem aus, was du brauchst, ein vernünftiges Ganzkörpertraining machen zu können. Also egal, ob du der Triathlet bist oder ob du der ambitionierte Bodybuilder oder Kraftsportler sein möchtest, du kannst das alles bei uns machen, weil sämtliche Möglichkeiten in so einem Studio vorhanden sind. Und deswegen gehen wir auf kleine Ortschaften und betreiben dort eben personenlose Fitnessstudios. Vor sieben Jahren haben wir damit angefangen und das hatte wirklich gut funktioniert. Dadurch, dass ich schon lange in der Branche bin, habe ich viele Freunde, die uns dann vertraut haben und die dann auch gesagt haben, Mensch, das, was ihr dort macht, möchten wir gerne mitmachen und da gibt es noch vielleicht so einen kleinen Scherz, wenn ich heute mit meinem Webmaster immer wieder telefoniere, der eigentlich jedes Mal mit draufkommt, dem habe ich gesagt, du Jens, pass auf, ich mache jetzt ein neues Fitnessstudio, das soll FitPlus heißen, du musst also erstmal bitte ein Logo für uns entwerfen und dann, wenn du die Webseite schon machst, dann mach die doch mal so, vielleicht kommt noch ein zweites Studio dazu. Und so haben wir tatsächlich vor sieben Jahren dann angefangen. Gott sei Dank hat das so gemacht, dass noch vielleicht ein zweiter Studio dazukommen kann. Wir hatten dann glaube ich im ersten Jahr drei, vier Studios und das hat sich dann gut aufgebaut. Und heute reden wir von über 220 Anlagen, die wir haben und mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Wir sind in Spanien, wir sind in Italien, wir sind in der Schweiz, in Holland, in Tschechien, in Polen, in Rumänien, wir sind in Schweden, überall vertreten und haben überall auch schon einzelne Studios offen. Ich fange damit an.

Speaker C: Danke für diese tolle Einführung. Das bringt bei mir natürlich gleich einige Fragezeichen und ich freue mich schon auf ganz spannende Antworten. Ein personalloses Studio. Ich bin, wie manche Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, Wiener und habe dann natürlich sofort einen Vandalismus-Gedanken. Wenn du sowas mitten in Wien aufmachst, würden findige Menschen sofort herausfinden, wie man denn das System A überlisten kann. Sprich, einer wird Mitglied und fünf Menschen gehen hinein und B, da drinnen würden sofort wildeste Partys gefeiert. Übernachtungsmöglichkeiten kreiert und was auch immer getan. Ich hatte mal einen Bekannten, der so einen Coworking-Space eröffnet hatte. Und das große Problem, dass dieses Gehentel da drin das als wunderbare Schlafmöglichkeit erkannt hat, wurde schneller schlagend, als wir uns das jemals ausmeiden konnten. Wie ist das bei dir?

Speaker B: Also ich wusste nicht, dass es in Wien so schlimm ist. Also mein Beispiel ist immer, wir sind Gott sei Dank nicht in Berlin-Kreuzberg oder in München-Neupernach. Wir sind auf dem flachen Land und tatsächlich ist das Klientel auf dem flachen Land noch eine andere. Also was immer wieder interessant ist, wenn ich Führungen durch so ein Studio mache mit Interessenten, die von uns eine Lizenz erwerben wollen und auch ein FitPlus aufmachen wollen, dann sind die meisten schon da und warten auf mich, wenn ich dann ankomme. Und dann gehen wir danach auch in den Freihandelbereich. Und total interessant ist, es sind immer, immer bisher, es war noch nie anders, es sind immer die Handeln aufgeräumt. Und sie sind immer der Größe nach sortiert. Und selbst die Scheiben, die sind dort, wo sie hingehören und nicht irgendwie auf dem Boden liegen dort durcheinander. Das hat sicherlich etwas mit dem Menschlaken zu tun, den wir dort haben. Also mit der Vorgehensweise der Menschen. Das ist für die so ungefähr das Wohnzimmer, was sie haben. Sie können sich nicht unter 15 verschiedenen Studios etwas aussuchen, sondern sie gehen in das Studio, weil das ihr Studio ist. Und sie wissen auch, wenn sie es nicht aufräumen, dann räumt es kein anderer mehr auf. Und deswegen ist das eine andere Sache. Also über das, was ich überblicken kann. Und ich kann jetzt mittlerweile über 20 Jahre, ich glaube genau 22 Jahre, personallose Fitness oder fast personallose Fitnessstudios überblicken. Und ich hatte in über 20 Jahren noch nie einen Vandalismus-Schaden in irgendeinem Studio, was ich überblicken kann. Und ich selber hatte schon bestimmt 60, 70 eigene Anlagen. Da gab es noch nie irgendwie, dass ich 100 Euro mal ausgeben musste, weil irgendeiner einen Handel kaputt geklaut oder einen Spiegel zerdeppert. Einmal hat einer einen Spiegel zerdeppert und der hat uns gleich per Mail geschrieben, dass er das war und das ist eine Haftpflichtversicherung. Also es war kein Vandalismus, sondern einfach Handel.

Speaker C: Unglaublich, aber ich freue mich natürlich immer, von den Tiefen der Menschheit zu hören.

Speaker B: Ja, und sicherlich gibt es aber auch die Möglichkeit, und das war das andere, was du angesprochen hattest, ich mache die Tür auf und es kommen andere mit rein, da gibt es sicherlich die Möglichkeit, das auch zu unterbinden, indem man dahinter eine große Drehtür machen würde. So eine Stahldrehtour, wo bestenfalls einer durchpasst oder sonst was. Das haben wir nicht gemacht, weil ich finde es immer relativ abschreckend. Gerade auf dem Land finde ich es noch abschreckender. Das kommt sicherlich mal vor, wenn das von uns festgestellt wird. Dann werden wir da auch mit aller Härte durchgreifen. Ähnlich wie beim Busfahren, Schwarzfahren oder sonst irgendetwas. Das ist eine Straftat, die werden wir auch verfolgen und das werden wir auch Und wir hoffen dann immer, dass die Leute darüber sprechen, weil wenn sie darüber sprechen, sagen sie es anderen und dann wissen die, dass wir da böse wären und dass wir da durchgreifen würden. Und aus dem Grunde machen die das nicht mehr. Aber wir haben viele andere Dinge heute im Laufe der Zeit in diese Technik integriert, damit das auch weniger passieren kann. Also wir haben zum Beispiel, hatten wir am Anfang diese Magnetstreifenkarte, die kann ich dir geben, dann gehst du halt rein. Danach hatten wir – die Technik wandelt sich ja ein wenig mit der Zeit – einen QR-Code versendet, sodass du auch schneller kommen konntest. Du musstest also nicht mehr auf die Post warten, die dann meistens den Brief falsch abgegeben hat. Dann kam der nicht an, dann musste es wieder zurückgeschickt werden. Kunde immer drei, vier, fünf, sechs, sieben Tage gewartet, bis er überhaupt ins Studio konnte. Dann haben wir das geändert und hatten einen QR-Code-Leser an der Tür. Da haben wir per E-Mail sofort den QR-Code verschickt. Was bedeutet, du kannst eine Sekunde später schon ins Studio rein und kannst anfangen zu trainieren, was toll ist. Die Gefahr ist aber, du machst einen Screenshot und gibst diesen QR-Code weiter deinen besten Freunden. Da können die das auch tun. Das haben wir mittlerweile auch abgestimmt. Wir haben das System noch weiter umgeändert. Wir haben jetzt keinen QR-Code-Leser mehr an der Tür, sondern wir haben einen QR-Code an der Tür. Den QR-Code lesen, den hat heute jeder von uns dabei. Du hast ein Smartphone besitzen. Ich besitze zufällig auch eins. Ungefähr 97, 98, 99 Prozent der Menschen besitzen ein Smartphone. Du hast eine App von uns drauf. Die App öffnest du, öffnest deine Kamera über die App, scannst diesen Code an der Tür ein und damit geht die Tür auf. Das ist momentan Stand der Technik. Das, was nicht mehr passieren wird, dass du dein Handy weitergibst. Ich glaube, wir verleihen vielleicht auch mal gerne das Auto, aber wir werden nicht mehr unser Handy verleihen, weil das brauchen wir irgendwie. Ohne das können wir gar nicht mehr leben. Gott sei Dank sagt es noch nicht, dass wir ein- und ausschnaufen müssen. Aber das Handy werden wir nicht mehr weitergeben und die App und die Zugangsdaten zur App, die kannst du zwar gerne weitergeben, das könntest du machen mit deinem Passwort, aber natürlich erkennt die App, welches Handy benutzt wird. Wenn zwei Handys benutzt werden, dann wird das System automatisch sagen, mit dem Handy kommst du nicht rein. Entweder du musst das System komplett ändern und dann zwar für immer ändern oder aber Du versuchst da gerade irgendwas Böses zu machen und deswegen darfst du nicht rein. Das nächste, was noch kommt, das ist dann so ein bisschen die Zukunftsmusik. Ich denke mal, das wird so Anfang nächsten Jahres soweit sein, dass wir Personentracker mit dabei haben, die also eine Sichtkontrolle machen und wenn ein 50-jähriger Mann einen checken sollte und da ist auf einmal eine nette Blondine mit 20 Jahren drauf zu sehen, dann wissen wir auch, das kann auch nicht übereinstimmen und bekommen sofort eine Fehler.

Speaker C: Wie darf ich mir diesen digitalen Onboarding-Prozess vorstellen? Jetzt bin ich Klaus, ziehe nach Neu-Ulm.

Speaker B: Ja, das ist zu groß. Wir ziehen nach Offingen am besten.

Speaker C: Klaus zieht nach Offingen, googelt und findet FIT+.

Speaker B: Genau, das ist so.

Speaker C: Ich möchte Klaus, der noch niemanden kennt, das heißt, er hat niemanden, der ihm in Offingen das wunderbare FitPlus zeigen könnte. Das FitPlus-Studio möchte dort gerne trainieren, aber hat natürlich eine gewisse Hemmschwelle. Er kennt das Studio nicht, er weiß.

Speaker B: Nicht, wie das ausschaut.

Speaker C: Was macht Klaus dann?

Speaker B: Also er hat jetzt zwei Alternativen. Einmal sieht er im Internet, wo es ist. Das bedeutet, er könnte hinfahren oder er könnte auch direkt im Internet eine Mitgliedschaft abschließen. Jetzt gehen wir aber davon aus, Klaus ist noch ein bisschen ängstlich und möchte sich das erstmal anschauen, ob das auch alles passt. Dann fährt er schätzungsweise zum Studio hin. Vor dem Studio sind zwei kleine Schilder. Einmal hier mit Tür öffnen und einmal hier Infos und Probetrainingszugang sicher. Dann scannst du dir das Ganze ab. Du wirst direkt dahingeleitet, dass du unsere FitPlus App runterlädst. Du lädst die App runter, gibst deine persönlichen Daten einfach nur rein, damit du dich identifizieren kannst für die App. und kannst dann ein kostenloses Probetraining auslösen. Du bekommst also dafür den Zugang, ein Probetraining, das dich einmal dazu berechtigt, ins Studio reinzugehen. Von mir aus schaust du es dir nur an oder du hast deine Trainingssachen schon mit dabei, dann darfst du auch sofort reingehen und auch sofort loslegen und darfst sofort trainieren. Auf jeden Fall berechtigt es dich dafür, kostenlos, umsonst, gratis, wie du es auch immer nennen möchtest, ins Studio zu kommen, die Tür aufzumachen und dir dann alles anzuschauen und auch gerne auszugeben.

Speaker C: Jetzt waren wir, und du warst dankenswerterweise sehr offen, beim Thema Betrugsmöglichkeiten. Jetzt könnte ja der Klaus am Montag mit der E-Mail-Adresse Klaus1, am Dienstag mit der E-Mail-Adresse Klaus2 und am Mittwoch mit der E-Mail-Adresse Klaus3 sein Probetraining auslösen.

Speaker B: Das ist richtig. Das kann er machen. Sogar 365 Tage im Jahr so ungefähr, wenn er das so machen wollen würde. Aber wir haben leider die E-Mail von deinem Handy. Damit wissen wir, Mensch, Klaus 1 möchte jetzt mit dem Handy von Klaus reingehen. Und das ist doch wieder komisch, lieber Klaus. Vielleicht gibt es doch noch eine andere Möglichkeit für dich. Abo ist nicht so teuer bei uns. Kostet 30 Euro. Und wenn du Familie hast, dann kannst deine Frau und deine zwei Kinder darfst du auch für 30 Euro mitnehmen. Also alles gut.

Speaker C: Und 30 Euro pro Monat sind billiger als 30 Handys. Ich habe den Punkt verstanden.

Speaker B: Ich denke auch. Irgendwann wird es günstiger werden.

Speaker C: Du sagtest eingangs, eure Studios sind kleiner als ein normales Studio. Wie groß ist es? Wie darf ich mir das vorstellen und in welchen Lagen? Also ihr sagt Kleinstädte, ja, und da seid ihr dann wahrscheinlich so in B-Lagen, C-Lagen irgendwo im Industriegebiet oder wie?

Speaker B: Oder auch D-Lagen. Meistens gibt es in so kleinen Örtlichkeiten noch nicht mal so ein Industriegebiet. Also man muss sich das wirklich als eingesessenes, schönes, altes Dörfchen vorstellen, was es dort schon seit wieviel Hunderten von Jahren gibt. Wir gehen hoch bis ungefähr 12.000, 13.000, 14.000, 15.000 Einwohner. Das sind die größten Orte, die wir haben. In den größeren Orten gibt es natürlich auch mal ein Industriegebiet mit dabei. Da gibt es auch eine kleine Fußgängerzone mit dabei. Das gibt es da natürlich. Wenn wir in die ganz ganz ganz kleinen Dörfer gehen und wir haben auch ein Studio in einem Dorf mit 304 Einwohnern. Da gibt es natürlich rundherum kleine andere Dörfer und da haben die Leute dann vielleicht nur 2, 3, 4, 5 Minuten zu fahren, dass sie da insgesamt sind und so haben wir vielleicht ein Einzugsgebiet von 7000. Und in dem Ort selber nehmen wir eine Studiogröße zwischen ungefähr 150 bis 200, 250 Quadratmeter. Manchmal lässt es sich nicht umgehen, dass das Studio ein bisschen größer ist. Wenn es dann vom Mietpreis her stimmt, dann nehmen wir natürlich auch das. Aber wenn es nachher irgendwann zu groß würde, ich sage jetzt mal 400, 500, 600 Quadratmeter für so einen kleinen Ort, dann rentiert es sich einfach nicht. Entweder der Vermieter ist froh, dass er einen Mieter findet, weil Mietflächen auf dem Land loswerden ist gar nicht so einfach, und er trennt uns das ab. So haben wir das in einem Ort bei uns. Das war ein alter Edeka-Markt, der hat halt zugemacht. Da haben wir gesagt, wir brauchen 150, 160 Quadratmeter. Dann haben der Vermieter da eine Wand durchgezogen und den hinteren Bereich hat er für sich selber als Lager genutzt. Vorderbereich bestätigen werden, das Fitnessstudio. Und die Lage, die ist komplett egal, wo wir sind, weil wenn du jetzt auch nach Offingen kommst und du würdest dort irgendwo zum Bäcker gehen und sagen, wo ist denn hier das Fitnessstudio, dann würde dir das sofort jeder erklären, weil es gibt nur eins und da ist jeder schon mal irgendwann dran vorbeigefahren und jeder weiß, dass es genau dort ist, wo früher der Bilderrahmenbauer seine Werkstatt gehabt hat. Das spricht sich in so kleinen Dörfern brutal stark Wir haben was im Sutterraum, wir haben was in der zweiten Etage, wir haben was im Erdgeschoss, wir haben alles dabei. Wir sind mal an einem Marktplatz ohne Parkplätze rundherum, weil der schön großräumig abgesperrt ist. Wir sind aber auch mal im Industriegebiet mit drin. Wir haben alles mit dabei, aber die Lage ist für uns in dem Ort total nicht gut.

Speaker C: Klingt völlig schlüssig und ich nehme jetzt auch an, dass die Voraussetzungen höchst überschaubar sind. Ihr braucht einfach einen Raum mit Wänden, einer Eingangstür und fertig. Ich nehme jetzt mal an, wieder ohne es zu wissen, ihr braucht auch keine Duschen, keine Sanitär-Räumlichkeiten, die würden bei einem personallosen Konzept wahrscheinlich auch einen enormen Putzaufwand bedeuten und das Klientel geht dann ohnehin nach Hause duschen. Oder täusche ich mich?

Speaker B: Genau so ist es. Also man beginnt ja so eine Reise Mit so einer Sache. Und am Anfang haben wir sicherlich immer gesagt, wir brauchen mindestens eine Dusche. Die soll eine Tür davor haben, weil dann kann Inge reingehen und wenn Inge fertig ist, darf Klaus danach. Das hat sich mittlerweile aber total geändert, weil wir natürlich auch festgestellt haben, Inge geht dann nicht duschen. Mir geht das überhaupt nicht, mir geht über die Straße und ist zu Hause. Und Klaus oder Björn, der muss seine Haare noch machen und was weiß ich was alles, der geht auch lieber nach Hause, schwitzt noch ein bisschen aus und hat eh nur 50 Meter über die Straße oder 100 Meter mit dem Radl oder was auch immer. Und deswegen habe ich auch in meinen eigenen neuen Clubs nie mehr eine Dusche mit drin. Ich möchte auch gar keine mehr haben. Und wenn dann einer sagt, deswegen kann ich nicht kommen, dann ist das total schade. dann ist der Aufwand für uns, das reinigen lassen zu müssen. Und wenn man Probleme in einem Studio hat, dann hat man immer mit was Probleme? Eigentlich nur mit Wasser. Also entweder tropft es irgendwo raus oder wir haben Schimmelprobleme oder sonstige Dinge. Und deswegen ist Wasser ein ganz, ganz schlimmes Thema und deswegen lassen wir dort nicht schimmeln. Was wir natürlich in jedem Studio haben, das ist eine Toilette, aber das ist auch eine gemischte Toilette. Männlein, Weiblein, nacheinander dürfen sie auch da reingehen und die haben wir überall mit dabei. Aber ansonsten zum Glück nichts.

Speaker C: Kommen wir gleich zum Thema Personalaufwand an dieser Stelle, weil mich das sehr neugierig macht. Wie oft wird denn diese Toilette geputzt? Ich habe jetzt mitgenommen, dass ihr sehr ordentliches, sauberes und gut erzogenes Klientel habt, aber dennoch, so ein Klo hat ja Putzbedarf, es reicht ja schon.

Speaker B: Genau, richtig so.

Speaker C: Ich fahre, das ist ja schon nach drei Stunden ein Chaos. Jetzt wird es im Fitnessstudio nicht alle drei Stunden sein, aber man wird das doch regelmäßig putzen müssen, oder?

Speaker B: Genau, das ist richtig. Das machen wir so ein bisschen nach Anzahl der Mitglieder, die wir im Studio drin haben. Also wenn wir anfangen, ist es ein bisschen weniger. Und wenn das Studio dann zwei, drei Jahre da ist und einfach seinen vernünftigen Mitgliederstand mit dabei hat, dann wird es sicherlich ein bisschen mehr sein. Aber so am Anfang würde ich sagen, zwei, dreimal die Woche für eine Stunde ist eine Reinigungskraft dort, die da nach dem Rechten schaut. Und wenn man dann sehen würde, dass der Reinigungsbedarf mehr wird, dann kann man das ja individuell relativ schnell anpassen. Aber das reicht normalerweise für so ein Studio locker aus. Auch daran, man muss ja auch wieder überlegen, wenn ich heute in München am Staffus ein Studio habe, dann gehen da in einer Stunde 100, 200 Leute rein und aber auch wieder raus. Bei uns haben wir im Schnitt zwischen 25 und 30 Besuche pro Tag. Das bedeutet, in einer Stunde sind anderthalb, zwei Menschen da. Wir haben 17 Stunden geöffnet am Tag. Das bedeutet, anderthalb, zwei Leute kommen da am Tag. Das bedeutet eben auch, dass der Dreck, der dort reinkommt, natürlich ein ganz, ganz anderer ist. Und das witzige ist, wenn wir uns heute in Offingen treffen würden, da steht am Eingang, unten dort ist eine Umkleidekabine, wo du dann auch deine Sachen versperren kannst. Aber komischerweise kommen die Leute alle rein und oben an der Eingang ist ein kleines Plastikregal, vom Ikea für 10 Euro oder so. Und witzigerweise kommen die Leute rein, bleiben oben, ziehen sich die Schuhe also sie kommen wirklich mit extra Schuhen an, was man ja auch nicht immer denken sollte, tun dort ihre anderen Schuhe rein und fangen an zu trainieren. Die sind schon, wie wir es gesagt haben, das Klientel ist ein anderes, die sind da schon, die passen da schon selber ein bisschen mit auf und die kommen rein und haben saubere Schuhe an. Von daher ist der Reinigungsbedarf wirklich, ja.

Speaker C: Verstanden. Bleiben wir vielleicht noch kurz beim Studio selbst. 150, 200, 250 Quadratmeter, vier Wände, ein Klo, eine Eingangstür. Abluft oder ähnliche Themen werden ja bei der Kundenfrequenz keine riesige Rolle spielen. Das heißt, ich finde relativ einfach einen Standort, baue dort einen Boden rein, stelle dort die Geräte, die wahrscheinlich von euch als System nicht nur vorgegeben, sondern auch geliefert werden, hin. Ich späre ein paar Wochen später mein Studio auf. In der Zeit beginnt dann wahrscheinlich schon das Eröffnungsmarketing und ich kann dann schon mit meinen ersten abgeschlossenen Abos und meinen ersten Einnahmen das Eröffnungsband durchschneiden. Und das nehme ich jetzt auch mal an schlüsselfertig von euch gelieferte Studio mit dem Schlüssel, der auch mitgeliefert wird, aufsperren.

Speaker B: Ja, im Endeffekt bist du richtig. Das passt schon so weit. Von der Zeitschiene wird es ein bisschen anders sein. Du wirst dir irgendwann überlegen, ob du mit uns zusammenarbeiten möchtest oder nicht. Und wenn das irgendwann das Go kommt, dann werden wir gemeinsam eine Bilde suchen für dich. Entweder du findest eine oder wir finden eine. Dann werden wir uns die Immobilie anschauen, werden gucken, was wir dort machen müssen. Muss dort überhaupt ein Boden rein? Ist da noch einer drin, der in Ordnung ist? Müssen wir ein bisschen Farbe an die Wände machen? Was ich für mich immer ganz wichtig finde, dass wir ein bisschen energieeffizient sind. Machen ein paar LEDs rein, vielleicht ein Präsenzmelder, dass wirklich nur dann das Licht und der Strom auch läuft, wenn jemand da ist und es auch benötigt. Und dann werden wir in die Vorwerbung gehen. Und meistens braucht es ja auch vom Mietvertrag Unterschrift, bis die Geräte geliefert werden, bis auch die Nutzungsänderung da ist. Das dauert ein bisschen. Ich sage jetzt mal einfach so drei, vier, fünf, sechs Monate. Je nachdem wie schnell die Gemeinde dort ist, je nachdem was für ein Gewerbe vorher drin war. Vielleicht muss man es ändern, vielleicht war es was ähnliches. Und in der Zeit fangen wir jetzt schon an mit der Vorwerfung. Da gibt es von uns ein Handbuch, wann was beworben werden soll, wann und wo man Flyer auslegen soll, wann mal eine Zeitungsanzeige gemacht werden soll, welche Banner du irgendwo vielleicht auswängeln solltest. Die Schaufensterbeschriftung sollte schon gemacht werden. Und meistens in dieser Zeit kriegen wir dann schon irgendwelche Nachrichten von Interessierten und sagen, ja, aber ihr macht es doch jetzt in einem Monat auf und wir sehen doch gar keinen Umbau dort. Da sind gar keine Sachen dran. Dann ist immer so die Sache, ja, aber was sollen wir auch großartig umbauen? Eine leere Fläche, Gott sei Dank. Vielleicht war vorher ein Schuhgeschäft drin, die Regale sind draußen, also ist es eine leere Fläche. Und irgendwann kommen die Geräte. Und wenn die Geräte kommen, wenn ich die heute reinstellen würde, dann kann ich auch morgen aufmachen. Dann muss ich es ja nicht noch einen Monat lang leer stehen lassen. Das bedeutet, die Geräte sind dann irgendwann auf die Woche vor der Eröffnung getimed. Dann werden die Geräte geliefert. Die werden da hingestellt, wo sie hingestellt werden sollten. Und am nächsten Tag können wir aufmachen. Und so eine Gerätelieferung mit Installation, also wenn ich das jetzt selber mache für meine eigenen Clubs, die meine Frau für uns betreibt, dann dauert das für uns einen Tag. An dem Tag sind wir von morgens bis abends beschäftigt, dann wird da oben noch eine Musikbox angeschraubt und da gibt es dann noch einen Wasserspender mit dazu und dann wird da vielleicht noch ein kleiner Banner aufgehangen und da noch ein Stühlchen hingestellt und dann die Leute, die die Geräte aufstellen, die schieben das Zeug rein, die stellen es dorthin, wo wir es haben wollen und wenn die abends gehen, dann brauchen wir noch mal zwei Reinigungskräfte, dass die wirklich alles auf Vorderband bringen, dass alles schön ist und am nächsten Tag ist die Eröffnung. Das geht dann ganz, ganz schnell. Und jetzt müssen wir mal die Zeit Corona außen vor lassen, sondern mal sehen, wie es davor war oder danach war. Dann ist es eigentlich so, dass wir zur Eröffnung den Breakeven erreicht haben, weil wir ja schon drei, vier, fünf, sechs Monate Mitglieder einschlägen konnten in unser System.

Speaker C: Damit Klaus sich jetzt den Traum des eigenen FITPLUS-Studios erfüllen kann, braucht er natürlich auch eine Fläche. Du sagtest, entweder bringe ich die mit, was jetzt schwierig wird, weil ich bin ja neu hinzugezogen, kenne dort noch niemanden und weiß auch noch nicht, was das Schuhgeschäft in zwei Monaten zusperrt. Das heißt, Fritz Plus als Zentrale begibt sich für mich oder sagen wir mal für das System auf Suche und sagt wunderbar, wir haben in Offenbach, in Neu-Ulm nicht, weil das ist zu groß, aber.

Speaker B: In.

Speaker C: Flächen und da könntest du das jetzt machen.

Speaker B: Genau richtig. Wir haben keine Flächen auf Vorrat irgendwo, weil der Immobilienmarkt ist genauso schnelllebig wie viele andere Dinge auch. Das bedeutet, wenn wir wissen, Klaus zieht nach Offingen und möchte dort irgendetwas machen, dann werden wir Klaus fragen. Wie weit bist du dann bereit zu fahren zu deinem nächsten, ersten eigenen Fitnessstudio? Und wenn du dann sagst, maximal eine Stunde, dann werden wir das auf 60 Kilometer, 70 Kilometer vielleicht deinen Wohnort einkreisen und werden uns dann dort auf die Suche begeben. Was auf dem Land wieder eine spezielle Sache noch mit dabei ist. Es kann sein, dass verschiedene Objekte gar nicht mehr im Internet stehen. Warum ist das so? Weil wenn du heute auf Immo-Scout bist, dann kostet das, glaube ich, 60 Euro pro Monat, dass du das einstellst. Ich habe vor Corona einen alten Schleckermarkt angebietet. Das bedeutet, Schlecker war seit sieben Jahren pleite und seit sieben Jahren stand diese Immobilie leer. Also wenn wir uns überlegen würden, da hätte jetzt der Immobilienbesitzer sieben Jahre lang pro Monat 60 Euro dafür bezahlt. Das macht er irgendwann nicht mehr und hört damit auf. Und dann klebt nur noch ein Zettel im Schaufenster. Das werden wir nicht sehen, weil wir aus der Zentrale nicht rausfahren und durch jedes Ortchen in ganz Deutschland fahren, zu gucken, wo was möglich ist. Sondern wir machen die Internet-Suche. dafür. Dafür haben wir extra Mitarbeiter, die das den ganzen Tag machen. Sondern das ist dann an dir, dass du mal durch die Ortschaft durchfährst. Am Wochenende vielleicht mit dem Radl, mit dem Motorrad, mit der Frau gemeinsam ein bisschen durchspazieren. Vielleicht fragt man mal an der Tankstelle oder in der Bäckerei. Ich suche gerade eine Fläche von 100, 200, 300 Quadratmetern. Wisst ihr da irgendwas? Wo könnte man denn so etwas haben? Und diese Informationen, die kriegen wir nicht. Wir kriegen nur die Informationen, die im Netz stehen und vielleicht mal durch bekannte, befreundete Immobilienmakler, wo wir dann auf Sachen aufmerksam gemacht werden, bevor sie am Markt sind. Aber so zusammen finden wir dann was in der angemachten Zeit.

Speaker C: Warum ist es wichtig, dass Klaus nur eine Stunde mit dem Auto fährt? Wüsste er nicht, was er dort machen soll, außer hier und da mal nach dem Rechten zu schauen oder selbst zu trainieren?

Speaker B: Das ist auch nicht wichtig. Meine Frau ist jetzt gerade irgendwie 2000 Kilometer von ihrem nächsten Studio entfernt und sie hat es trotzdem im Griff und sie macht das Ganze. Aber meistens ist es so, dass die Menschen das gerne möchten. Ich möchte, wenn es meine erste Selbstständigkeit ist, wenn es mein erster eigener Betrieb ist, dann möchte ich da vielleicht schon mehrmals reinschauen, weil ich vielleicht doch Angst habe, macht da doch einer was kaputt und trainiert da vielleicht doch einer, der gar nicht dürfte und nicht bezahlt hat. Und diese Sachen kommen zusammen und deswegen sagen wir, komm doch erst mal in das System rein. Mach mal einen Club auf, schau, wie dir das gefällt. Vielleicht ist es gar nicht deine Arbeitsweise, die du haben möchtest. Vielleicht möchtest du mehr am verbunden sein, dann musst du halt ein personalintensives Studio betreiben. Deswegen guck dir das erst mal an. Damit du dir das besser angucken kannst, dann mach es doch ein bisschen näher zu dir, dass du da eben nicht erst mal eine Tagesreise machen musst. Am besten noch mit Übernachtung und wieder zurück. Aber wenn du das gemacht hast und du findest dieses System in Ordnung, dann ist es egal, ob der nächste Club zwei Stunden oder drei Stunden entfernt ist. Im Endeffekt ist es so, wie du es gerade beschrieben hast. mache das einmal fertig. Ich gucke es mir einmal an. Ich mache das einmal taco. Ich habe dann eine Mitarbeiterin vor Ort, der dort alles für mich machen kann, wenn mal irgendetwas passieren sollte. Und damit bin ich aber auch eigentlich dort. Danach ist eine Anwesenheit im Studio von mir als Betreiber nicht mehr erforderlich.

Speaker C: Was jetzt die nächsten Fragezeichen in meinem Kopf auslöst, ähnlich wie zunächst Personal los, wenn denn doch die Mitwirkung des Franchise-Nehmers nicht erforderlich ist, warum betreibt nicht Björn selbst seine 220 mehr als 220 Fitnessstudios. Wobei, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, würde Björn 110 betreiben und seine Frau auch 110. Aber wofür braucht ihr mich als Franchise-Nehmer? Ich verstehe, ihr kommt nicht an alle Flächen. Das heißt, mein Asset kann sein, ich bringe die Flächen mit.

Speaker B: Genau, das ist der eine Asset. Und der andere Asset ist sicherlich aber auch die Finanzierungsmöglichkeit. 200 ausgestattete Studios, jeweils 100.000 Euro. Da merken wir gerade, da kommt schon ganz viel Geld zusammen und das muss man natürlich auch irgendwo in Vorleistung bringen können. Und dann musst du dich ja doch ein bisschen wenigstens darum kümmern. Mein Ausruf dazu ist immer, du hast pro Studio eine Arbeitszeit von einer Stunde. Du musst die Werbung ein bisschen dafür machen, du musst kontrollieren, ob sauber gemacht wurde. Vielleicht fährst du deswegen doch einmal in der Woche ganz kurz hin und guckst nach dem Rechten und alle zwei oder alle drei Wochen, aber das machst du. Und das ist dann natürlich irgendwann mit einem brutalsten Personalaufwand verbunden für mich, wenn ich heute 200 Studios alleine betreibe. Und deswegen haben wir uns dazu entschieden, dass wir sagen, nein, wir machen ein Lizenzsystem draus. Wir wollen schneller wachsen. Wir haben einfach auch ein anderes Ziel mit dabei. Und unser Ziel ist, wir wollen die größte Kette nicht nur von Deutschland. werden und dementsprechend könnten wir das nicht schaffen, wenn wir nicht andere Leute mit zu uns dazuholen, denen wir helfen, denen wir unser Know-how weitergeben und denen wir dann aber auch damit tatsächlich die Möglichkeit geben, sich ein zweites Standbein aufzubauen, was sehr oft schon dann nachher nach der Zeit auch das erste Standbein geworden ist und die sich dann auch selber noch vergrößern damit und dann ein ihre eigene kleine Kette in unserer Kette mithaben.

Speaker C: Verstanden. Danke auch für die offene Zahl. 100.000 Euro kostet also das Studio. Der 100.000 Euro muss Klaus mitbringen. Da gehe ich jetzt mal von aus, sind die Einrichtungskosten, die Umbaukosten, ist da schon Öffnungsmarketing dabei oder ist das so ein All-Inclusive-Wohlfühl-Schlüsselfertig-Paket? Klaus bringt 99.990 Euro mit.

Speaker B: Passt so. Wir bringen ganz viele Sachen mit. Du hast die Ausstattung von dem Studio dabei, du hast die gesamten Geräte dabei, du hast ein paar Spindelspiegel mit dabei. Du brauchst danach nicht mehr viel. Das ganze Geld, das stellen wir. Das kannst du natürlich zahlen mit dem Geld, was du unter dem Kopfkissen liegen hast, was die Oma dir gegeben hat, was du selber erspart hast. Oder du kannst es auch mit der Bank finanzieren, sollte irgendetwas nicht funktionieren. Dann bringen wir auf jeden Fall die Möglichkeit der Finanzierung über ein Leasing mit. Mittlerweile wird unser System als funktionierendes System anerkannt und deswegen arbeiten auch die Leasinggesellschaften gerne mit uns zusammen. Bisher gab es dazu auch noch keinen Ausfall. Das bedeutet, die haben immer ihr Geld bekommen und die Studios gibt es auch weiterhin. Es ist fast alles drin. Du brauchst circa 5000 Euro. Zusätzlich von dir. Wofür brauchst du dieses Geld? Wir designen dir die Schaufensterflächen. Aber du musst dann vor Ort hingehen. Du musst diese Sachen ausdrucken lassen, plotten lassen und irgendeiner muss sie auf die Scheibe aufbringen. Das würde ich nie selber machen. Das sieht danach katastrophal aus. Deswegen habe ich einen, der kann das viel besser als ich. Und der bringt mir das auf die Scheibe auf. Das muss ich bezahlen. Die Vorwerbung. Wir designen dir die Vorwerbung. Wir gestalten dir die Vorwerbung. Aber wenn du sie jetzt als Flyer verteilen möchtest, dann musst du sie einmal drucken und verteilen lassen. Das musst du bezahlen. Und genauso ist es, wenn es eine Zeitungsanzeige werden sollte. Wobei es dann echt wirklich nur eine Zeitungsanzeige ist. Auch die musst du… Die designen wir wieder für dich, aber du musst sie dann in Auftrag geben und du musst sie bei der Zeitung in Auftrag geben und auch das machen. Früher haben wir noch für unser Eingangssystem einen Computer gebraucht, den du kaufen musstest. Das ist heute aufgrund des ungedrehten Systems nicht mehr nötig. Da haben wir gutes Geld dafür gespart. Vielleicht möchtest du noch zwei Sessel hinstellen und vielleicht möchtest du noch die Musikboxen oben anbringen. Dann kommt das noch on top. Dann musst du das zahlen. Aber das ist alles bei mir in der Kalkulation von 5.000 Euro locker drin. Also ich glaube, wenn ich das mache, dann gebe ich da vielleicht 3.000 Euro nachher für aus. Vorsichtshalter sagen wir über 5.000 €.

Speaker A: Das solltest du ungefähr mitbringen, dass alles funktioniert. Werbung. Die heutige Podcast-Folge wird gesponsert von mir. Wenn ihr mich unterstützen wollt, so könnt ihr diesen Podcast gerne abonnieren und auch weiterempfehlen. Und meine Website www.goldgrube-franchise.de besuchen. Werbung.

Speaker B: Ende.

Speaker C: Das heißt, ich bringe 105.000 Euro mit, entweder habe ich die von Oma geerbt unter dem Kopfpolster, wie du sagst, oder ich habe einen Teil Eigenkapital und meine Bank spielt mit, oder ich finanziere die Geräte über einen Leasingvertrag, wo immer dabei hilft, nehme ich mal an, bzw. dann kommt die Eröffnungswerbung, wo ihr mich unterstützt. Der ganze Prozess dauert vier, fünf, sechs Monate, je nachdem, wie schnell die Mühlen der jeweiligen Behörde malen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das eher der Zeitfresser, weil geliefert, wir schnell umbauen, ist jetzt auch nicht die große Herausforderung. Bei der derzeitigen Personalsituation im Bauwesen vielleicht auch noch ein bisschen eine Bremse, aber die wahre Bremse ist offenbar nicht. Und wenn ich dich richtig verstanden habe, eine etwas längere Vorlaufzeit ist ja gar nicht so schlecht, weil ich damit größeres Markenbewusstsein schaffe, mehr Kunden akquirieren kann. Das ist ja kein großer Nachteil.

Speaker B: Ich würde da einmal noch ganz kurz einhaken, Klaus, nur ganz kurz, weil ich das vergessen hatte zu beantworten. Was ist denn mit den Umbaumaßnahmen für das Studio selber? Meistens brauchen wir keine Umbaumaßnahmen, weil in jedem Gewerbe, in jeder Gewerbefläche ist irgendwo eine Toilette drin. Vielleicht muss die noch mal ein bisschen hübsch gemacht werden, dann macht das aber der Vermieter tatsächlich gerne selber. Vielleicht brauchen wir noch mal einen anderen Boden und sämtliche Flächen, die ich angemietet habe, da hat der Vermieter das gemacht oder das, was drin war, war in Ordnung, dass es nicht gemacht oder geändert werden musste. Deswegen würde ich persönlich keine Umbaukosten mit übernehmen. Entweder der Vermieter macht das für mich, das was gemacht werden muss, oder ich überhalte diese Fläche nicht. Also von daher bleibt es dabei sicherlich, wenn eine Maklerprovision gezahlt werden müsste, dann müssten wir die zu den 5000 Euro dazurechnen. Wenn eine eine Kaution hinterlegt werden sollte, kann man es immer noch über eine Kautionsversicherung machen. Diese Sachen kommen dann vielleicht noch dazu, aber die sind sehr sehr standortspezifisch und tatsächlich auf dem Land auch nicht nicht das normale Vorgehen. Also ganz, ganz selten, dass ich mal eine Provision bezahlen muss. Ich glaube, überhaupt erst in zwei Fällen mal. Und eine Kaution auch ganz, ganz selten, dass wir die mal hinterlegen müssen.

Speaker C: Und ich kann mir auch gut vorstellen, korrigiere mich, wenn diese Annahme falsch ist, dass in diesen von dir erwähnten Objekten die Vermieter extrem entgegenkommend sind. Das heißt, es wird ein paar Monate Mietfrei geben. Wie du schon gesagt hast, die werden sich teilweise an Umbaukosten beteiligen, wenn man dafür im Gegenzug einen 7 oder 10-Jahres-Vertrag.

Speaker B: So ist es tatsächlich. Alles ein bisschen Verhandlungssache. Der eine Vermieter ist ein bisschen freigebiger, der andere ist nicht ganz so freigebig. Da muss man ein bisschen mehr und länger verhandeln. Wir haben auch schon Objekte gehabt, die sind ein Jahr lang mietfrei gewesen. Wir haben Objekte bei uns in Deutschland, die kosten auf den Quadratmetern 1,50 Euro. Wir haben aber auch Objekte, die kosten 7 Euro auf den Quadratmetern. Aber im Schnitt, die letzten Sachen, die ich angemietet habe, die liegen zwischen 3,50 und 5 Euro. Von daher ist die Spanne immer ein bisschen unterschiedlich und der Vermieter natürlich auch immer ein bisschen unterschiedlich und dementsprechend. Dann kommt es immer noch darauf an, wenn der Ort noch kleiner ist, dann ist die Verhandlungsmöglichkeit noch größer. Wenn der Ort so Richtung 10.000 Einwohner geht, dann wird die Verhandlungsmöglichkeit schon wieder ein bisschen geringer, weil die wissen, da kriege ich vielleicht noch was anderes rein. Aber wenn du heute einen Vermieter bis einer Fläche von 200 Quadratmetern in einem Ort, das 5.000 Einwohner hat, an wen vermietest du das?

Speaker C: Verstehe ich völlig, dass ihr ein gern gesehener Mieter seid, vor allem mit dem Track Record und der Historie, die ihr mitbringt, kann sich ja der Vermieter ziemlich sicher sein, dass das ein nachhaltiges Konzept ist und er damit einen beständigen und auch zahlenden Mieter drin hat. Bevor wir zur Kostenseite kommen, würde ich gerne die Einnahmenseite beleuchten. Du sagtest vorhin, ihr habt so 25 bis 30 Mitglieder pro Tag. Wenn ich davon ausgehe, dass am Laden vielleicht ein bisschen häufiger trainiert werden, wenn ich jetzt sage, da kommt jeder dreimal die Woche, wenn ich das jetzt milchmädchenartig hochrechne, habt ihr dann so Größenordnung 150, 200 Mitglieder rollierend pro Woche, also so Größenordnung 600 Mitglieder pro Standort. Habe ich das Ja, die Rechnung geht.

Speaker B: Ein bisschen anders, weil nicht jeder, der ein Abo hat, kommt auch zum Trainieren. Der eine ist mal ein paar Wochen im Urlaub, der andere hat gerade irgendwie ein Kind bekommen, Arbeit gewechselt oder sonstige Sachen dazwischen oder ist auch mal krank. Wir haben eine Reaktionsquote in Deutschland von 13,9 Prozent an Menschen, die in einem Fitnessstudio angemeldet sind. Und wenn wir so etwas berechnen, dann gehen wir von dieser Reaktionsquote aus, von den 13,9 Prozent. Und wenn wir das im EU-Vergleich sehen, dann sind wir noch ganz schön hinten dran, so Richtung Schweden oder so. Das sind die, die dann Richtung 20, 25 Prozent Reaktionsquote haben. Also da haben wir schon noch gut Luft nach oben. Ich glaube aber auch, dass wenn wir jetzt wieder aufs Land zurückgehen mit den 14% jetzt grob, bei 5000 Einwohnern werden 14%, lass mich nicht lügen, ich sage einfach mal 600 Menschen, dann glaube ich nicht, dass wir ein Produkt haben, was für 600 Leute geeignet ist. Du möchtest vielleicht jedes Mal einen Trainer haben, der neben dir steht. Die Inge möchte vielleicht ihren Bauchbeine-Po-Kurs machen, den wir gar nicht anbieten. Und ich möchte vielleicht jedes Mal in die Sauna gehen. Was wir auch nicht haben. Ich glaube ich muss mir einen Abstrich machen von dieser Milchmädchenrechnung mit den 14 Prozent, weil die nicht ganz stimmen würde. In meinem früheren Leben war ich Beamter, deswegen bin ich eher so ein sicherheitsrechnender Typ. Und deswegen mache ich einen Abschnitt davon von 50 Prozent. Dann käme ich auf 300 Menschen. Jetzt müssen wir doch erst auf die Kostenseite kommen. Welche großen Kosten haben wir? Das ist immer das Gleiche. Das ist immer die Miete, das ist immer die Geräteausstattung und immer das Personal. Personal können wir streichen. Die Geräteausstattung ist relativ übersichtlich mit den 100.000 Euro. Warum? Weil wir gar nicht so viel Platz haben, dass wir viel reinstellen könnten. Also ich hatte eine 2000 Quadratmeter Anlage, die war für 1,5 Millionen ausgestattet. Das würde ich selbst auf zwei Ebenen nicht in das Studio reinbringen, so viel Platz hätten wir dort. Also ist jetzt dieser zweite Kostenfaktor mit der Geräteausstattung relativ gering und dann ist der erste Kostenfaktor die Miete, die ist auch relativ gering, weil wir eine kleine Fläche haben und dadurch, dass wir nicht in München am Stachus sind und irgendwie 30 Euro auf den Quadratmeter zahlen müssen, sondern auf dem Land und da im Schnitt mal fünf Euro haben, ist das natürlich auch relativ überschaubar. So jetzt habe ich die drei Kostenfaktoren, bilden wir daraus meinen Break-Even. Der Break-Even liegt dann so ein bisschen Quadratmeter Größe, Quadratmeter Preis, Finanzierung, Rating und so weiter, liegt circa bei zwischen 120 und 200 Menschen. Wenn ich mir das jetzt am Beispiel offenen wieder anschaue, da haben wir nicht 200 Quadratmeter, sondern 254 Quadratmeter, haben einen Mietpreis, dann kommen wir dort auf ein Break-Even von 160. Jetzt haben wir gesagt, ich gehe davon aus, dass wir 300 Leute bekommen. Dann wäre alles gut. Dann kann ich für mich jetzt erst mal berechnen, macht es da für mich Sinn, ja oder nein. 300 Leute statt 160 sind 140 mehr. 140 mal 30 Euro brutto. Lass mir jetzt bitte nicht lügen. Sind irgendwie 4.000 Euro netto. Oder kommt das hin? 4.000 Euro brutto sind 3.000 Euro netto. Genau, sind es 3.000 Euro netto. Lass uns nicht zu große Zahlen nehmen, bitte. Dann würde ich sagen, 3.000 Euro netto dafür. dass ich nachher einen Arbeitsaufwand von einer Stunde pro Woche habe, so ein Studio zu betreiben, dann finde ich das absolut in Ordnung. Selbst wenn wir jetzt mal sagen, da kommen nur 200 Menschen, dann wären es 40 mehr. 40 mal 30 sind 1200. Absolut Märchensteuer. Bleibt 1.000 Euro über für eine Arbeitsstunde in der Woche. Wäre noch 1.000 Euro, finde ich. müssen andere mehr für dieses Geld arbeiten. Gehen wir zum Fall Offingen zurück. Wir haben das Studio jetzt vor Corona aufgemacht. Ich glaube ein Jahr oder zwei. Wir haben dieses Studio jetzt vier Jahre, fünf Jahre. Lass mich bitte nicht lügen. Wir haben dort aber ständig über 400 Mitglieder. Das bedeutet, meine Milchmädchenrechnung geht eigentlich ganz gut auf. Ich habe die Hälfte genommen. Jetzt haben wir 30 Prozent mehr als die Hälfte. 40 Prozent sogar mehr als die Hälfte. Von daher ist diese Vorsichtsrechnung absolut richtig gewesen. Das bedeutet, wir haben jetzt 250 Leute mehr als wir brauchen. 30 Euro bleiben nachher über 5.000 Euro netto.

Speaker C: Du sagtest, du bist ein Sicherheitsdenker und möchtest die Rechnung von der Gegenseite überprüfen. Du sagtest, dieses Studio hat ca. 250 m2 Miete mit Nebenkosten. Mal sieben der Einfachkeit halber, also habe ich rund 1.500 Euro Mietkosten. Ich habe 1.000 Euro am Anfang investiert. Ich schreibe die auf zehn Jahre ab. Mit Zinsen und was auch immer habe ich eine Belastung von 1.000 im Monat.

Speaker B: Das heißt, wenn wir das als Leasing nehmen, lass es uns als Leasing nehmen, weil das ist ja die Rate, die du dann bekommst und die wird ungefähr bei 2000 Euro sein.

Speaker C: Weil ich kürzer finanziere oder warum ist.

Speaker B: Es so viel teurer? Genau richtig, weil das Leasing geht meistens auf 54 Monate, also auf viereinhalb Jahre.

Speaker C: Ja, passt. Und dann werde ich für meine Dame oder meinen Herrn, der sich die Sauberkeit kümmert, mit 5 Stunden pro Woche, wenn ich viel bezahle, kostet mich das 150 Euro, sollen es 200 sein mit Fahrtkosten und Reinigung und was auch immer, das rufen wir nochmal auf, sind wir auf 4.000 Euro.

Speaker B: Genau. Das ist aber auch bei uns die Range. Das ist bei uns die Range zwischen 3.000 und 4.000 Euro, sagen wir, kostet ungefähr ein Schmied.

Speaker C: Das heißt, wenn im ersten Jahr mir der Break-Even nicht gelingt, wenn ich zehn Monate brauche, muss ich also insgesamt 150.000 Euro mitbringen, damit dann der Cashflow zu laufen beginnt. Wobei ich mich nicht mitbringen muss, weil wenn ich die 100.000 habe, habe ich die 2.000 Belastung weniger.

Speaker B: Genau, richtig so ist es. Und dann musst du es jetzt auch noch anders rechnen, weil schätzungsweise wird es ja nicht so sein, dass du zehn Monate null Mitglieder hast und dann auf einmal deine 200 Mitglieder hast, sondern du wirst schätzungsweise im ersten Monat Mitglieder haben, im zweiten Monat mehr, im dritten Monat weniger. Das würde ja aufsteigen und dementsprechend wäre dann nicht nach deiner Rechnung jetzt gerade jeden Monat 4.000, die ich irgendwie mitbringen müsste, sondern das wäre, wenn es jetzt ganz blöd läuft, du hättest null Mitglieder im ersten Monat, dann wären es dort 4.000, am nächsten Monat wären es vielleicht nur noch dreieinhalb oder drei und so weiter und dann würde es sich sehr nachhelfen. Das wäre im Worst-Case-Szenario dann.

Speaker C: Das Risiko im Betrieb, das ich jetzt sehe, ist, wenn Klaus auf die Idee kommt und sagt, FITplus ist großartig, aber ich mache lieber FITplus Klaus und setze mich neben ein FITplus, weil er dann rechnerisch die Hälfte der Mitglieder wegbricht.

Speaker B: Von FITplus meinst du?

Speaker C: Ja, genau.

Speaker B: Das könnte sein. Es kommt darauf an, wie Fit Plus Klaus das Ganze aufzieht. Welche Preisstruktur hat er? Welche Öffnungszeiten hat er? Was bietet er anderes mit an? Es gibt tatsächlich Menschen, die wahnsinnig gerne eine Betreuung haben. Aber es gibt genauso viele Menschen, die gerne gar keinen Sehen beim Training und alleine gelassen werden und in Ruhe gelassen. Und jeder, der das Konzept nicht mag, der wird schon gar nicht bei uns Mitglied geworden sein. Vielleicht sind ein paar Mitglied geworden, weil keine anderen Optionen da sind und weil das dann die best für sie vorhandene Option ist. Und wenn Klaus daneben hinkommt, hat einen Trainer und verlangt dann, und wenn du das machst, dann wirst du ein bisschen mehr Geld verlangen, weil Personal kostet einfach mehr Geld. Dann verlangst du von mir 40 Euro oder 50 Euro nachher. Dann werden sicherlich auch einige sagen, das ist mir die 20 Euro mehr wert, dass ich das tue. Und dann wirst du das dort drüben betreiben. Nur ist die Frage, ob Klaus sich das Break-Even technisch gut durchgerechnet hat. Weil man ja auch beachten muss, du brauchst auch eine Fläche, die gemietet ist. Vielleicht ist die etwas größer, vielleicht ist die Ausstattung ein wenig schöner. Vielleicht hast du Duschen mit drin, damit du etwas besser ausstatten kannst. Vielleicht hast du noch eine Sauna mit da drin, die Endlisieren. Ausstattung, aber auch Stromkosten mit verursacht. Du brauchst mehr Personalkosten, alleine für die Reinigung mit dazu. Und dich als Personal sehen wir jetzt gar nicht mal. Das bedeutet, dass dein Break-Even sicherlich irgendwo bei 300-400 Menschen sein wird, wenn es gut läuft. Vielleicht sogar noch einiges höher. Und dann musst du dir überlegen, ob du in Offingen mindestens 10 Prozent bekommst, wenn es einen Mitbewerber gibt. Und wenn der Mitbewerber, ich hatte vorhin schon mal kurz angedeutet, wir haben so einen Family Tarif, da darf Klaus für 30 Euro bei mir trainieren, inklusive Frau und bis zu drei Kinder oder Schwiegermama. Das bedeutet, was für einen Preis muss jetzt FitPlus Klaus aufrufen, dass die Familie, die 30 Euro gesamt zahlt, zu dir wechselt. Also im Endeffekt zahlen die da bei uns jetzt sechs Euro pro Person und ich weiß nicht, ob da Klaus mithalten. Wir sind in wahnsinnig viele Städte auch reingegangen, wo es schon einen Mitbewerber gab, weil wir genau die gleiche Rechnung ja machen, weil wir sagen, dort gibt es einen Mitbewerber. Wie ist denn der aufgestellt? Wie sind die Öffnungszeiten als erstes? Da sind wir sicherlich immer besser, mindestens gleichwertig, weil wir eben nicht am Wochenende kürzer aufhaben und das ist eben bei personalgefüllten Studios oftmals so, dass am Wochenende Kürzere Öffnungszeiten gibt es bei uns nicht. Die sind immer gleich. Meistens haben die auch einen größeren Preis. Von daher sind wir immer günstiger mit dabei. Und meistens ist die Ausstattung natürlich auch ein bisschen älter. Weil egal, ob dein Studio zwei Jahre alt ist, dann ist die Ausstattung zwei Jahre alt und meine Ausstattung ist mehr. Dann gehen wir mit rein. Dann macht uns das überhaupt nichts aus. Anderenfalls, was ich aber tatsächlich noch nicht erlebt habe, ich versuche jetzt gerade auch nachzudenken, ob das irgendwo bisher vorkommt, aber jetzt nicht, dass ich wüsste, Nachdem wir irgendwo waren, ist dort ein weiterer Mitbewerber hingekommen. Das kenne ich nicht.

Speaker C: Was sind die Faktoren, mein Ergebnis zu erhöhen? Ich kann meinen Standort kleiner machen, die Mitte zu drücken. Es wird sich kaum auf die Mitgliederanzahl auswirken.

Speaker A: Überhaupt nicht.

Speaker C: Größerer Standort wenig, weil mein Einzugsgebiet nicht größer wird. Mein wirklicher Faktor ist die Miete. Sehe ich das richtig?

Speaker B: Mein wirklicher Faktor ist die Miete. Mein zweitschönster Faktor ist nach viereinhalb Jahren, wenn das Leasing ausgelaufen ist, weil dann gibt es keine neuen Geräte, weil die Geräte werden schätzungsweise 20 Jahre lang halten, die du dort drin hast. So ein Gewichtsblock geht einfach nicht kaputt. Deswegen ist nach viereinhalb Jahren nochmal schöner. Da bleiben dir die 2000 Euro übrig von dem Leasing. Und das andere, was du machen kannst, und da muss man jetzt ganz ganz vorsichtig unterscheiden, du kannst ganz ganz viel mehr Marketing machen, wenn du möchtest. Aber bitte nicht Marketing verwechseln mit ich stelle mich ins Studio. Mich ins Studio stellen und zu warten, dass die Tür aufgeht, dass ich jemandem das Studio zeigen kann. Das ist nicht produktiv. Marketing für mich ist, mach mehr Werbung auf Facebook. Zeig mehr Bilder vom Studio. Zeig mal ein Bild von dir. Gib den Leuten eine Idee, was du Tolles machen kannst. Von mir aus, geh ins Internet und google mal nach Vereinen, nach Firmen. Schreib diese Vereine und schreib die Firmen an. Das kannst du aber alles von zu Hause aus machen oder von drei Stunden entfernt oder wie hier von 2000 Kilometern entfernt. Das kann ich alles von hier aus machen und kann die ganzen Gemeinden selber anschreiben. Ich kann ganz viele anschreiben und sagen, wir haben eine ganz tolle Möglichkeit, für euch bei uns Mitglied zu werden. Meistens, da bin ich so ein Freund davon, machen wir so Schweinspreise. Dazu muss man aber betriebswirtschaftlich das ein bisschen anders verstehen. Wenn ich heute einen Fitnessstudio betreue, und wir sind vorhin davon ausgegangen, ich habe 4.000 Euro Fixkosten. Vielleicht sagt der Klaus, für mich ist das interessant, Björn, wenn ich damit 2.000 Euro Gewinn mache. Das könnte ja sein, da würdest du sagen, dann möchte ich so ein Ding aufmachen. Dann wären wir bei 6.000 Euro Einnahmen, die du benötigst. Rein theoretisch ist es dir total egal, ob du einen Kunden hast, der dir 6.000 Euro im Monat zahlt, der dann alles immer nur für sich alleine nutzt, oder ob du andersrum 6.000 Kunden hättest, die dir alle 1 Euro zahlen. Wie die 6.000 Euro zusammenkommen, wäre dir eigentlich völlig wurscht. Hauptsache, sagst du für dich, ich brauche 6.000 Euro, damit habe ich meine 2.000 Euro und damit bin ich zufrieden. Deswegen gehe ich her und mache Brutal-Deals mit Firmen. Wir haben eine Firma, die hat 300 Mitarbeiter. Der Firma sage ich, liebe Firma, du kannst gerne hier bei uns das Fitnessstudio nutzen. Das war für alle deine 300 Mitarbeiter. Ist mir egal, wie viele davon kommen. Du zahlst dafür eine Pauschalsumme, die ist relativ gering, 1.000 Euro. Wenn man die Lohnsumme von 300 Mitarbeitern anschaut, dann weiß man, wie viel das in Relation 1.000 Euro sind. Dann sagt er, da kommen ja nicht alle. Ich sage, das stimmt. Da kommt vielleicht nachher die Hälfte. Meistens kommt ein Drittel, aber vielleicht kommt sogar die Hälfte. Aber die haben alle die Möglichkeit. Wir können es jetzt so machen. Wir können jetzt sagen, du zahlst mir für jedes Mitglied, was kommt. Du zahlst mir immer einen Zehner, weil du so ein Großkunde bist. Wir rechnen das jeden Monat aus. Ich muss es jeden Monat anschauen. Ich muss dir jeden Monat eine Rechnung schreiben. Du musst jeden Monat extra diese Rechnung wieder neu überweisen. Oder wir sagen einfach, lass uns irgendwie nur eine Schweinsbauschale, über die du nicht nachdenken musst. Schätzungsweise ist seine Portokasse immer besser gefüllt als diese. 1.000 Euro dafür. Also mach mir die 1.000 Euro, ich schicke dir eine Dauerrechnung, du überweist mir das und dafür alle deine Mitarbeiter zu mir kostenlos trainieren. Jetzt könnte der Nächste sagen, naja gut, jetzt kommen da wirklich so viele und vielleicht gehen ja auch noch ganz oft auf Toilette. Ja, aber mehr Geld verursachen sie mir ja nicht. Also das Laufband läuft sowieso und das Licht ist dann vielleicht sowieso an, weil jemand anders gerade da drin ist. Also deswegen habe ich nicht mehr Kosten mit diesen Mitarbeitern, aber was ich habe und das ist ein ganz großer Faktor, Diese 300 Mitarbeiter, die haben Freunde, die haben Familie, die haben Bekannte. Und was wir immer wieder feststellen, wenn wir so eine große Firma haben, mit der wir so etwas machen, auf einmal haben wir ganz, ganz viele neue Mitglieder, die sich zusätzlich anmelden zu dieser Firma dazu. Und das ist, glaube ich, der große Mehrwert dafür. Dadurch spricht sich es dadurch wird es bekannter. Und wenn ich solche Dinge mache, ich glaube, dann deswegen bin ich auch so ein Freund von so einem Family-Tarif. Fünf Leute für nur 30 Euro, das rechnet sich überhaupt nicht. Das sagen auch die Lizenznehmer zu mir und sagen, ja, Aber vielleicht sagt der eine Sohn, der zweimal in der Woche mit dem Papa mitgeht und das auch vielleicht nur für drei Monate, weil er danach keinen Bock mehr hat, aber vielleicht sagt der in der Zeit zu seinem Klassenkameraden, hey, super, ich gehe jetzt ans Fitnessstudio. Was hat dir das dann, Papa? Nee, nee, ich muss gar nichts zahlen. Papa zahlt. Und ich darf einfach mitgehen und vielleicht sagt der Sohn oder sein Papa auch.

Speaker C: Wie oft ist es vorgekommen, dass ihr das Studio vergrößern musstet, weil die Marketingmaßnahmen so fantastisch funktioniert haben? Denn wenn jetzt auf einen Schlag ein Unternehmer mit 300 Mitarbeitern sozusagen Kunde wird und das fantastisch funktioniert und davon ein Drittel kommt, was eh schon fantastisch ist und die tatsächlich sechs Monate durchhalten würden, dann hätte ich ja plötzlich 100 mehr. Die hören ja nach einer gewissen Zeit wieder auf, aber dieser Netzwerkeffekt, sprich, dass die dann den Nachbarn mitbringen und den Sohn und was auch immer, könnte ja zu einer explosionsartigen Vermehrung führen. Ist das so oder ist das jetzt nur etwas, wo Excel wie immer sehr geduldig ist und man mit wunderbaren Faktoren ausrechnet, wie schnell man passt?

Speaker B: Also das passiert natürlich schon. Wenn dann so viele Leute kommen, dann ist natürlich im ersten Augenblick mehr los da drin. Aber ich würde dringend davon abraten, deswegen einen Club zu vergrößern. Wir hatten bisher einen Lizenznehmer, der hat das mal gemacht. Ich glaube, der hat dann 80 oder 100 Quadratmeter mit dazugenommen, weil er einfach die Möglichkeit hatte und da noch ein paar Geräte reingestellt. Aber deswegen sind seine Mitgliedszahlen nicht nach oben. Seine Kosten sind nach oben gegangen, aber seine Mitgliedszahlen sind nicht nach oben gegangen, weil keiner auf einmal sagt, ich gehe dann ins Fitnessstudio, wenn es 50 Quadratmeter mehr hat. Entweder er entscheidet sich für das Fitnessstudio, weil er das Konzept gut findet und weil er dort sieht, ich habe alles, was ich brauche, oder er entscheidet sich dagegen. Aber er wird sich nachher nicht irgendwann dafür entscheiden, weil er sagt, jetzt ist es 50 Quadratmeter, das ist ein Blödsinn. Und wenn man dann auch sieht, wir haben 17 Stunden am Tag geöffnet. Und jetzt beschwert sich einer, dass Montagabend viel los ist. Stimmt, in jedem Fitnessstudio. In ganz Deutschland, schätzungsweise auf der ganzen Welt ist Montagabend viel los. Und zwar von 17 bis 19 Uhr. Immer. Dann such dir halt bitte eine andere Zeit. Und schätzungsweise ist sogar am Sonntagmorgen 6 Uhr ganz, ganz wenig los. Komischerweise. Dann geh halt dahin, wenn du eine Zeit hast. Und wenn wir dann auch mal so Maximalzahlen uns anschauen, dann gibt es einen Club, den wir haben, der hat 320 Quadratmeter, der ist ein bisschen größer und hat jetzt aber in der letzten Zeit sein tausendstes Mitglied geschrieben. Also der hat über 1000 Mitglieder auf dieser Fläche. Jetzt müsste man sagen, das bricht aus allen Nähten, aber es funktioniert auch. Und wenn man jetzt böse wäre und sagen würde, jetzt kommt aber jemand und mault, dass es immer so voll ist, ja, dann ist das total schade. Aber deswegen kann ich nicht irgendwie das jetzt vergrößern. Und wenn dann drei Laufbänder da sind und die sind alle drei besetzt, dann würde er immer noch motzen. Dann müsste ich fünf haben. Und wenn dann fünf da sind und immer noch alle voll, dann würde er auf einmal sieben haben. Und dann irgendwie zu anderen Zeiten ist aber gar keins von diesen sieben besetzt. Also deswegen wird das nicht funktionieren. Dann müssen die Leute sich leider eine andere Trainingszeit suchen. Und wenn der dann sagen würde, Naja, ich gehe dann lieber woanders trainieren, was schade wäre. Dann hätten wir diesen einen weniger, aber die anderen 999 hätten wir.

Speaker C: Noch nicht ausgesprochen, aber ich setze es einfach voraus, möchte es aber dennoch kurz erwähnen. Was bringt das Franchise-System sonst noch mit? Ich gehe mal davon aus, ihr habt eine fertige IT, mit der Rechnungen automatisiert rausgehen. Ihr habt ein Abrechnungssystem, sodass sich Klaus nicht darum kümmern muss, dass die Beträge rechtzeitig vom Konto eingezogen bzw. von der Kreditkarte belastet werden. Ich gehe davon aus, ihr habt Benchmarking, dass ich mich mit dem Nachbardorf vergleichen kann, wer hat wann, wo, wie viele Mitglieder. Wann funktioniert wo? Welches Marketing? Ich gehe davon aus, ich bekomme von euch auch, weil du es vorhin erwähnt hast, Facebook-Werbung, entsprechende Marketingvorlagen, entsprechende Unterstützung. Also all das wird nach 220 Standorten ja da sein. Sehe ich das richtig?

Speaker B: Das und noch viel mehr, glaube ich sogar. Also diese ganzen Sachen, die du jetzt genannt hast, die sind tatsächlich alle da. Also es gibt natürlich eine eigene Software für die FitPlus, für die Mitglieder. Die loggen sich heute, wie wir vorhin gesagt haben, du gehst heute zum Studio hin, lädst dir die App runter, wirst jetzt sofort Mitglied und dann ist das sofort im System. Es wird deinem Studio zugeordnet und wenn jetzt Klaus noch irgendwie eine Nachfrage hat oder sonst irgendwas, geht das alles über die zentrale Mitgliederverwaltung. Also auch da hast du gar keine Berührungspunkte eigentlich mit Klaus. Du als Betreiber siehst, ich habe ein neues Mitglied bekommen. Das ist ja schön, darüber freue ich mich. Dann weiß ich, meine Werbekampagne hat funktioniert und so kann ich mir diese Sachen anschauen. Du kannst in das Software reinschauen, wie viele Mitglieder habe ich denn, wie viele sind dazugekommen, wie viele kündigen, aber auch vielleicht für den nächsten Monat und diese Dinge kannst du dort auch sehen. Wir machen für dich die zentrale Mitgliederverwaltung, wir machen für dich die Kassoleistungen, Mahnwesen, Zahldienstleistungen. Du wirst auch auf deinem Konto keine Rückleitschriften sehen, wenn Klaus mal zufällig nicht zahlen kann. Das wird alles von einem Dienstleister von uns gemacht, damit du dich darauf konzentrieren kannst. Betreib diesen Standort, schau, dass er sauber ist, mach ein bisschen Werbung dafür, also mach Marketing dafür und such dir aus meiner Sicht vielleicht noch einen weiteren Standort. Das sind die Dinge, die du machen musst, was anderes gibt es dafür. vielleicht das ganze digitalisiert auch noch abzuschließen. Wenn du unsere App hast, hast du dein eigenes Ernährungsprogramm da drauf, du hast deine eigenen Ernährungstipps da drauf und wenn du es ganz digital machen möchtest, dann kommst du als Kunde heute in unser Studio rein, gehst vorne zu einem Bodycheck, also einem Körperanalysegerät. Auf dem Bodycheck ist ein QR-Code abgebildet, den kannst du wieder mit deiner App scannen. Damit werden alle deine körperlichen Daten in deine App integriert. Jetzt fragt dich unser Unser Virtual Coach fragt dich, was ist denn dein Trainingsziel? Ich möchte Gewichtsaufbau betreiben, ich möchte Gewichtsabnahme betreiben, ich komme dreimal in der Woche, ich habe ungefähr eine Stunde Zeit und das sind die Parameter. Dann kommen deine Parameter aus deiner Messung mit dazu, also wirklich deine persönlichen Parameter und daraus wird ein individueller Trainingsplan für dich erstellt. Dann bedeutet es, Klaus, super, wir sind jetzt davon ausgegangen, geh bitte dreimal auf die Beinpresse. Hier ist das Video für die Beinpresse, damit du weißt, wie die Beinpresse funktioniert. Mach bitte einmal eine kleine Kraftmessung, wieviel Kilo du da fünfmal schaffst. Und dann schreib uns das da mit rein. Und wenn das steht, dann sag dir danach so, und jetzt mach bitte 50 Kilo, zehnmal und das mit einer Pause von einer Minute. Hier kannst du den Countdown loslaufen lassen, dass diese Pause auch eingehalten wird. Und dann machst du es nochmal, dann machst du nochmal die Pause und nochmal und dann gehst du zum nächsten. Alles das ist in dieser App mit integriert, sodass du, obwohl wir personallos sind, eigentlich die Schuhe an der Hand genommen fühlst und damit durchgehst. So jetzt trainierst du das ein paar mal und keine Ahnung, nach sechs Wochen kommst du wieder rein und dann ploppt in der App gleich was auf. Hey Klaus, wäre doch total super, du hast so schön trainiert. Geh doch bitte nochmal auf den Body Analyzer. Und mach nochmal eine Nachmessung. Lass uns mal gucken, ob wir das, was du eigentlich erreichen möchtest, auch erreichen, wenn wir so weitermachen. Und wenn nicht, vielleicht müssen wir dir einmal die Ernährungstipps noch ein bisschen mehr empfehlen, weil der Fettanteil komischerweise nicht runtergegangen ist, obwohl du mehr trainiert hast. Oder wir müssen deinen Trainingsplan ein bisschen angleichen, weil wir da festgestellt haben, dass irgendwelche Werte nicht so richtig sind.

Speaker C: Wunderbar, Björn. Wir haben jetzt verstanden, was der Kunde vom System hat. Wir haben ganz besonders gut verstanden, was hat Klaus davon, Franchise-Nehmer zu werden? Was hat Björn davon, Franchise-Geber zu sein? Sprich, welchen Teil meines Kuchen nehmt ihr euch?

Speaker B: Wir nehmen uns drei Prozent von dem Umsatz, den du generierst, und zwar aufgefüllt in zwei Prozent als Lizenzgebühr. Mein netter Spruch dazu immer für unsere geile Idee. Und ein Prozent für das Marketing, was wir zur Verfügung stehen. Das ist sehr umfangreich, was wir haben. Wir haben zum Beispiel auch eine Aktion gemacht. Da haben wir unseren 100. Club eröffnet. Dann haben wir gesagt, wir verlosen 100 lebenslange Gratis-Mitgliedschaften. Nett, aber nicht so spektakulär. Das Einzige, was du machen musst, ist, dass du dich bewerben musst. Wenn du gewonnen und gezogen wurdest, dann hast du nur noch eine Kleinigkeit erfüllen müssen. Damals hat man noch diesen QR-Code, den man unter das Lesegerät hält. Da hast du dir diesen QR-Code testifizieren lassen müssen. Und jetzt ist natürlich im Vorfeld bei uns intern die Frage aufgekommen, wenn sich keiner bewirbt, weil wir gesagt haben, ach komm, das machen wir so mit Kamerateam und so, wenn sich keiner bewirbt, dann ist ja blöd. Dann haben wir gesagt, ja gut, dann müssen wir irgendeinem Auszubildenden Geld zahlen, dass er sich halt retovieren lässt, dass wir das irgendwie machen können. Und wir hatten dann tatsächlich in sechs Wochen 894 Bewerbungen. 894 Bewerbungen von Menschen, die gesagt haben, dafür, dass ich ein Leben lang Sport machen darf. Und wir haben gesagt, es muss eine lebenslange Mitgliedschaft machen, weil Sport macht nur Sinn, wenn du es auch immer tust. die gesagt haben, ich lasse mich dafür tätowieren. Und für die gesamte Mitgliederverwaltung, dass du dich damit nicht kümmern musst, bekommen wir einen Euro pro Mitglied pro Monat. Also hast du deine 300 Mitglieder, kriegen wir nochmal drei.

Speaker C: Das heißt, ihr macht in Größenordnung 500 Euro pro Studio. Ihr habt 200 Studios. Ihr werdet ein bisschen was an der Ausstattung mitverdienen. Fairerweise. Ihr werdet allenfalls ein bisschen was beim Leasing mitverdienen. Auch fairerweise. Das heißt, davon könnt ihr euch ein paar Mitarbeiter in der Zentrale leisten, die diese Expansion vorantreiben.

Speaker B: Genau, die die gesamte Mitgliederverwaltung auch macht, die dieses Onboarding macht. Also da ist ja schon tatsächlich auch viel Arbeit dahinter. Also die Internetseite muss erstellt werden. Die Werbungssachen müssen erstellt werden jedes Jahr neu. Der Marketingplan muss gemacht werden. Wenn du heute ein neues Studio aufmachst, die Geräte müssen bestellt werden. Es muss organisiert werden, dass du die Anbindung an deinen Stripe Account, an deine Kreditkarten dabei hast, dass du ein Bankkonto hast, ich muss schauen, hast du deine Gewerbeanmeldung gemacht und und nun. Also das ist schon relativ umfangreich und dafür brauchen wir natürlich im Backoffice ein paar Leute. Wir sind leider nicht personanlos, so wie die Studios, aber damit das Studio eben personanlos laufen kann, brauchen wir diese ganzen Menschen hinten rein, die das dafür machen, haben mittlerweile ein schönes Team da zusammen. Das sind mittlerweile sieben, acht Vollzeitkräfte, die dafür tätig sind und die einfach helfen, entweder dir beim Wachstum zu helfen oder bei irgendwelchen Marketingfragen oder bei der Fragen die Hilfe.

Speaker C: Und damit sage ich vielen Dank, Björn. Hat Spaß gemacht und jetzt verstehe ich ein bisschen mehr als vorher, was ich mir A, unter einem personallosen Fitnessstudio vorstellen darf und B, dass man damit tatsächlich Geld verdienen kann. Danke, Björn.

Speaker B: Vielen lieben Dank, Klaus, auch für die wirklich intelligenten und guten Fragen, die du gestellt hast.

Speaker C: Hat Spaß gemacht.

Speaker A: Das Geschäftsmodell von Björn Kremer und seinen FITPLUS-Studios ist verblüffend einfach. Es passt problemlos auf einen Bierdeckel. Wir mieten eine Fläche konservativ und eher teuer geschätzt, sieben Euro pro Quadratmeter inklusive Nebenkosten.

Speaker C: Am Dorf ist das wohl problemlos möglich.

Speaker A: Bei der Fläche von rund 200 m² bezahlen wir also rund 1.400 € Miete pro Monat. Dazu kommen die rund 2.000 € Leasing für die Gerätschaften im Wert von rund 100.000 €. Allerdings nur 54 Monate lang. Danach erhöht sich entsprechend unser Gewinn. Ein wenig Strom, Versicherung, Steuerberater und nicht zuletzt die Franchise-Gebühren müssen wir auch noch bezahlen. Sollen das also insgesamt rund 4.000 € sein. Björn sagt, und nach über 200 eröffneten Studios glaube ich ihm diese Zahl, dass man relativ rasch 160 Mitglieder gewinnt. Mit 160 Mitgliedern erzielt man einen Umsatz von 160 mal 30 Euro. Abzüglich Mehrwertsteuer rund 4000 Euro im Monat. Das deckt unsere Kosten und wir haben eine schwarze Null. An jedem weiteren Mitglied oder jedem weiteren Firmenkunden verdienen wir. Bei den von Björn in den Raum gestellten durchschnittlich 300 Mitgliedern würden wir 140 mal 30 Euro abzüglich Umsatzsteuer, also rund 3.500 Euro jedes Monat verdienen. Und wenn wir das Inventar abbezahlt haben, sogar noch mehr. Wenn es Björn und mir gelungen ist, eure Neugierde zu wecken, so findet ihr sämtliche Kontaktdaten in den Show Notes und auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de. Im Übrigen vergesst bitte nicht, diesen Podcast weiter zu empfehlen. Dankeschön.

Homebox – Kolja Seifert

Homebox ist ein Selfstorage Anbieter, der große Lagerhallen in der Peripherie, an den Rand großer Städte, stellt, und Menschen mit Lagerbedarf oder auch noch etwas mehr Ansprüchen mieten mehr oder weniger kurzfristig mehr oder weniger große Flächen.

Üblicherweise hat ein Standort mit 3.000qm 300 Lagerboxen und bedient ein Gebiet im Umkreis von 12 bis 14 Fahrminuten.


Die Bierdeckelrechnung.

Was ist eine Bierdeckelrechnung? Ich versuche, die Eckdaten so zusammenzufassen, dass sich eine grobe Kalkulation auf einem Bierdeckel (oder einer Serviette, aber das klingt nicht so schön) ausgeht.

Bei Homebox sprechen wir von 3.000qm, die wir samt Nebenkosten um – sehr konservativ und vorsichtig, d.h. teuer gerechnet, um 8 EUR je Quadratmeter anmieten. Das ergibt 24.000 Euro Miete pro Monat.

Von diesen 3.000qm müssen wir einige Nebenflächen, die wir nicht vermieten können, wie ein kleiner Empfangsbereich und die Gänge, abziehen.

Jetzt kalkulieren wir mit der von Kolja Seifert erwähnten Auslastung von 90%. D.h. wir können davon ausgehen, das wir rund 2.400qm jedes Monat um – ebenfalls vorsichtig und diesmal eher am unteren Ende geschätzt – 20,- Euro je Quadratmeter vermieten können.

Das ergibt monatliche Mieteinnahmen von 48.000,-

Unser Rohertrag (Einnahmen abzgl. Miete) beträgt daher knapp 300.000 Euro pro Jahr.


Von diesem Rohertrag müssen wir unsere 2 bis 3 MitarbeiterInnen bezahlen, unsere Investitionskosten von rund einer halben Million Euro finanzieren (über 10 Jahre also 50.000,- pro Jahr) und natürlich weitere Kosten, wie die Franchisegebühr, Marketing und Steuerberater sowie Abgaben bezahlen.
Ein sechsstelliges Ergebnis Ergebnis erscheint mir jedoch durchaus realistisch.

Zu berücksichtigen ist jedenfalls, dass die Auslastung von 90% nicht von Anfang an gegeben sein wird. Die Auslastung wird, abhängig vom Marketingaufwand, den man vor der Eröffnung betreibt (und den dafür aufgewendeten finanziellen und zeitlichen Mitteln), innerhalb weniger Monate zumindest kostendeckend sein. Dennoch wird man möglicherweise für die ersten Monate weitere liquide Mittel benötigen und kein “Gehalt” entnehmen können.


Klaus-Score:

Unternehmerfaktor:

Nach der Standortwahl relativ wenig Herausforderungen. Personal wird relativ einfach zu finden sein.

Investition:

Relativ hohe Investition, bei guter Bonität wohl großer Finanzierungsanteil möglich. Bei falschem Standort viel Geld “versenkt”.

Chancen/Risiken:

Extrem Standortabhängig. Eine falsche Standortwahl und die dann folgende lange Anlaufzeit kann eine langfristige finanzielle (Zusatz)Belastung sein. Erprobtes Konzept, starker Partner mit viel Erfahrung.

Millionärsfaktor:

Mit mehreren guten (!) Standorten kann man mit diesem Modell in absehbarer Zeit mit überschaubarem Aufwand langfristig “reich” werden. Theoretisch auch ein sehr spannendes Exit-Modell nach einigen Jahren – stabile Mieterträge sind für Investoren möglicherweise extrem interessant.

>> Klaus: Willkommen zu Goldgrube Franchise , dem Podcast für alle, die Geschäftsmodelle hinter Franchise  Systemen verstehen und einen Einblick in konkrete Zahlen bekommen wollen. Es geht weniger darum, warum Franchise  grundsätzlich so super ist, sondern vielmehr die harten Business Fakten. Apropos Dieser Podcast ist unabhängig. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch, doch wie objektiv und kritisch, wird jemand fragen, der vor dem Interview eine Rechnung geschrieben hat. Vorab noch der notwendige Disclaimer. Sämtliche in diesem Podcast genannte Zahlen sind unverbindlich, da von sehr vielen Faktoren wie insbesondere dem Standort abhängig. Weder mein Gast persönlich, das Franchise  System oder gar ich können für die Vollständigkeit oder Richtigkeit dieser Angaben garantieren. Ihr dürft euch jedoch sicher sein, dass ich sämtliche Zahlen auf Herz und Nieren geprüft habe. Mein heutiger Gast ist Kolja Seifert von Homebox. Er erzählt uns von den sogenannten unit Economics, also den wichtigsten und spannendsten Zahlen hinter dem Geschäftsmodell Self Storage Lagerflächen. Wir lernen, wie groß Self Storage Flächen sind, welche nahezu unglaublichen Beträge diese Flächen vermietet werden können und wir staunen über die Auslastung. Am Ende gibt es nicht nur gute Tipps für jeden, der selbst etwas in einem derartigen Lager deponieren will, sondern auch noch zusätzliche Informationen. Dranbleiben lohnt sich genauso wie diesen Podcast zu abonnieren. Doch was macht Homebox überhaupt? Homebox stellt relativ große Lagerhallen in die Peripherie, also an den Rand großer Städte. Und Menschen sowie Firmen mit Lagerbedarf oder auch noch etwas mehr Ansprüchen mieten mehr oder weniger kurzfristig mehr oder weniger große Flächen. Habe ich das so grob richtig zusammengefasst, Herr Seifert?

>> Kolja Seifert: Vielen Dank, Herr Mec, für diese ganz wunderbare Einleitung. Das haben sie schon mal ganz korrekt dargestellt. Homebox. Das Geschäftsmodell befasst sich also mit Self Storage und es ist relativ einfach zu erklären, nämlich genau, was ich schon gesagt habe. Es geht die Einlagerung für sowohl Privatkunden als auch Gewerbekunden, die bei uns eben ihre Gegenstände einlagern und das eben in sauberen und bewachten, sicheren Boxen. Je nach Bedarf kann die Größe auch variieren. Und dann gibt es dazu eben noch auch diverse weitere Dienstleistungen, die wir dann anbieten, so wie eine tandem Vermietung von einem Transporter oder auch eine Warenannahme und so, die das ganze Geschäftsmodell noch mal so ein bisschen abrunden. Aber im Wesen geht es die selbstständige Einlagerung von Gegenständen, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche zugänglich für den Endkunden. Ich bin für Homebox zuständig für die Expansion im deutschen Raum, auch in Österreich. Fokus momentan liegt aber auf dem deutschen Markt. Die Expansion findet bei Homebox zweigleisig statt. Einmal über Eigenbetriebe. Hier haben wir auch schon zwei eigene Betriebe. Eigenbetriebe stand heute, sind aber auch hier weiter am expandieren. Und das andere ist eben das Thema Franchising. Hier haben wir im letzten Jahr einen Rollout gemacht und schon erste Partner angebunden. Und da geht es eben darum, dass wir geeignete Unternehmerpartner begleiten auf dem Weg zu ihrer eigenen Homebox und eben auch im Betrieb dann weiter begleiten.

>> Klaus: Ich selbst hatte schon mehrmals in meinem Unternehmerleben den Bedarf, ganz spontan und flexibel Lagerflächen anzumieten. Das heißt, ich kenne das Modell, aber nicht jeder. Stelle ich mir das oder kann ich das unseren Zuhörerinnen und Zuhörern so vorstellen, dass das wie ein riesiges Kellergeschoss ist, wo man durch mehr oder weniger hell beleuchtete Gänge geht. Links und rechts sind Türen, hinter denen sich dann Lagerflächen, Kellerabteile sozusagen, obwohl es ebenerdig ist, befinden, die zwei Quadratmeter groß sind oder einen Quadratmeter im kleinsten Fall und dreiig 40, 50 Quadratmeter im größten Fall. Das Ganze natürlich überdimensional, wenn ich das auf eurer Website richtig gesehen habe. Die habe Standorte zwischen drei und 4500 Quadratmetern. Das heißt, da sind schon sehr, sehr viele von diesen Lagerboxen oder überdimensionalen Kellerabteilen. Kann ich das so mal grob subsummieren?

>> Kolja Seifert: Ja, es klang jetzt tatsächlich von der Atmosphäre her ein bisschen schaurig. Es ist tatsächlich viel schöner als das. Also es ist immer hell beleuchtet. Es sollte immer eine sehr einladende Atmosphäre sein. Das ist uns wichtig. Das heißt, es wird auch immer im Hintergrund Musik laufen. Wie gesagt, es ist gut beleuchtet und es sind eben auch zu den Kernzeiten immer Mitarbeiter da, die anzusprechen sind. Genau. Und es gibt natürlich mehrere Zugänge, sodass der Kunde oder die Kundin auch kurze Wege hat zu zu der eigenen Box. So, und die Größen, die variieren tatsächlich. Die am meisten genommene Durchschnittsgröße liegt irgendwo bei fünf bis sechs Quadratmetern. Und unsere Standorte wiederum variieren tatsächlich. In Bremen, unser Standort hat über Quadratmeter größer. Wir betreiben aber auch schon kleinere, ab 1000, 1500 Quadratmetern Standorte.

>> Klaus: Ja, das heißt, ihr habt da tatsächlich, wenn ich jetzt von diesem Durchschnitt von 3000 Quadratmetern und jetzt im Schnitt 10 Quadratmetern ausgehe, ihr habt also da tatsächlich 300 Abteile oder wie immer ihr das intern nennt. Das heißt, ihr habt 300 Kunden, die von einer Woche bis vermutlich auch mehreren Jahren bei euch Lagerflächen anbieten. Wie lange ist denn da diese durchschnittliche Dauer?

>> Kolja Seifert: Ja, ja, genau. Man muss sich vorstellen, es gibt ja so ganz, ganz typische sozusagen Bedarfsfelder. Also es gibt Kunden, die durch eine Lebensveränderung, also durch einen Umzug vielleicht oder ähnliches, punktuell Bedarf haben für dezentralen Lagerraum. Und die kommen zu uns und bleiben in der Regel auch nicht so lange, weil das eben für eine. Da geht es eine Überbrückung. Dann haben wir noch Kunden, die im Grunde dauerhaft nicht genug Platz haben bei sich zu Hause, aber Gegenstände, die ihnen wertvoll sind. Und klassischerweise wäre das z.B. eine Skiausrüstung oder Golf oder sonst irgendwelche Dinge, die eben schon einen Wert haben und im eigenen Keller vielleicht keinen Platz mehr haben oder der Keller feucht ist oder so. Also. Also die brauchen dauerhaft eigentlich eine Lösung für ihr Problem, die bleiben länger. Und dann haben wir Gewerbekunden, die in der Regel, wenn sie einmal da sind und diese Lösung für sich funktioniert, auch dauerhaft bleiben. Und so eine Durchschnittsindikation, so eine Dauer von einem Kunden sind bei uns ungefähr 18 Monate.

>> Klaus: Die Verbleibsdauer erstaunlich lange. Ich hätte eher gedacht, dass der Bedarf kurzfristig ist, zumindest was in meinem Berufsleben bisher so dass wir das immer nur für wenige Monate angemietet haben, hätte ich nicht gedacht, dass es lange funktioniert. Ist aber vermutlich für das Geschäftsmodell gut, denn der Aufwand, den Kunden zu gewinnen und ihn umzubohren, das heißt mal alles zu erklären, den Zugang und, und, und und, ist ein gewisser Aufwand. Das heißt, je länger der Kunde bleibt, umso höher ist ja auch der Ertrag. Wir freuen uns ja, langfristige Mieter zu haben. Für mich war Self Storage oder so eine Lagerbox der klassische Anwendungszweck. Temporäres lagern, so wie sie schon sagten, meine Golfausrüstung oder meine Skier bzw. Wir als Unternehmer haben immer wieder mal kurzfristigen Bedarf gehabt, Handelsware beispielsweise zu lagern. Ich habe auf eurer Website gesehen, ihr bietet da Verkaufsmöglichkeiten an. Es gibt witzigste Anwendungsfälle. Ihr habt auch auf eurer Website stehen, dass ihr Warnannahme macht. Wie darf ich mir dann diese Anwendungsfälle vorstellen?

>> Kolja Seifert: Ja, das richtet sich vor allen Dingen an unsere Gewerbekunden, weil das kann man sich ja auch vorstellen. Also wir haben auch zum Teil jetzt in Deutschland noch nicht so viel, aber in Frankreich, wo wir Marktführer sind und viele Standorte haben, also sehr, sehr, sehr breit aufgestellt sind, haben wir auch viele Großkunden wie L’Oréal oder so z.b. die Rahmenverträge mit uns haben, sodass sie all unsere verschiedenen Standorte nutzen können für ihre Produkte, sodass sie gar nicht mehr eigene Lager betreiben müssen, sondern im Grunde immer zugreifen können auf unsere Ressourcen. Und das macht für die großen Sinn. Und jetzt bei kleineren Kunden haben wir z.B. viele Vertriebler die dann ihr Material einlagern und dort dann eben immer wieder täglich kommen, sozusagen neues Material herauszunehmen und und auch viele Start ups z.B. also Internethändler und das wäre z.B. so ein klassischer Fall für die Warenannahme. Also der Vertriebler auch, weil der kriegt ja seine Waren da über die Warenannahme und z.B. der Händler, der durchaus seine Produkte bei uns einlagt, zum Teil sogar in der kleinen Box eine kleine Nische hat, wo ab und zu mal sozusagen die Verkäufer eingibt und direkt von dort aus dann eben über die Warenannahme oder den Warenausgang dann eben seine Dinge, seine Produkte verkaufen und auch versenden kann. Das macht natürlich logistisch dann viel Sinn.

>> Klaus: Das klingt unglaublich spannend und war mir so nicht bewusst. Das heißt, ich bin, bleiben wir bei dem Beispiel Einzelhändler und kaufe jetzt bei meinem Großhändler Produkte ein, dann lasse ich das mit Lieferadresse Homebox Berlin zur Homebox liefern. Ich selbst bin gar nicht da, sondern ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen die Lieferung für mich in Empfang und deponieren das dann in der Box 17. Das heißt, ich habe eine komplette Warenannahme durch euch.

>> Kolja Seifert: Genau. Nur im Detail ist es so, dass wir tatsächlich, wir Mitarbeiter dann die Waren nie anfassen. Was passieren würde ist, sagen wir, der Lieferant bringt die Waren in die Warennamen, hat tatsächlich einen eigenen Zugang, das haben alle unsere dann, ob es DHL ist oder UPS, die haben dann den Codes, können die Sachen reinbringen, wir nehmen sie in Empfang, notieren sie und die Nachricht, dass die Waren eingegangen sind, die leiten wir dann eben weiter an den Händler und der kann dann sozusagen eine Warnannahme in seine Box. Das würde er noch hubwagen, alles ist ja da, nur diesen kleinen Transport. Rein rechtlich kommen wir sozusagen nicht in physischen Kontakt mit den Waren, aber ja.

>> Klaus: Was heißt das heißt, ihr habt einen Raum, der nennt sich Warnannahme, der Lieferant kommt, ihre Kolleginnen und Kollegen nehmen diese Lieferung in Empfang und deponieren es in dem Raum Warenannahme, wo jetzt für sämtliche Mieter die Waren aufbewahrt werden, solange bis ich Mieter komme aus dem Raum waren Annahme, die mir gehörenden Dinge rausnehme und dann in meine Box 17, bei dem Beispiel zu bleiben, verbringe. Wie stellt ihr das sicher, dass ich jetzt nur meine Dinge nehme und nicht die vom Nachbarn auch?

>> Kolja Seifert: Ja, das ist eben Teil des Homebox Geschäftsmodelles, dass es eben wirklich rundum gesichert und eben auch überwacht ist. Das heißt, auch die Warenannahme ist natürlich videoüberwacht und wir können ganz genau sehen, was wann reingeht und was wann auch wieder rausgeht. Und das wissen aber auch alle, alle unsere Kunden und klar haben sie auch unterschrieben und da haben wir auf jeden Fall, hat es bisher noch gar keine Überschneidungen oder irgendwelchen komischen Anwendungen gegeben.

>> Klaus: Das klappt wunderbar. Jetzt ist die ware dann in meiner Box. Sie sagten, sie haben den Anwendungsfall, dass dann Kleinunternehmer auch aus der Box heraus verkaufen. Das heißt, es ist legal, also zulässig eurerseits und auch gewünscht, dass in eingeschränktem Rahmen Kundenverkehr stattfindet.

>> Kolja Seifert: Genau, das ist grundsätzlich richtig. Wie gesagt, der Gewerbekunde nutzt in der Regel die Box frequenter als ein Privatkunde. Der kommt in der Regel zum Einlagern und dann wieder zum Abholen. Ein Gewerbekunde kommt und geht und dann gibt es natürlich, ich sag mal, so ein bisschen individuelle Übereinkommen. Da hat natürlich auch der Filialleiter einen gewissen Spielraum. Es ist nicht zulässig, sich wirklich ein Büro, gerade auch mit Strom in die Box, in der Box einzurichten, aber dort zu verweilen und vielleicht für ein paar Stunden am Tag mit externen Strom zu arbeiten. Das wiederum ist rechtlich zulässig. Wir haben auch, je nachdem, ob es die Immobilie zulässt, Standorte, wo wir direkt auch Coworking Plätze mit anbieten. Und dann ist es ja sowieso, dass man dann eben von dort arbeitet und dann direkt eben in der Box verschicken kann. Ich wollte noch kurz eine Anfügung machen, weil ich ja auch gesagt habe, so ein bisschen über den Anspruch oder von dem Verständnis des Geschäftsmodells von Homebox aus, weil wir uns eben da schon als Premium Anbieter auch positionieren. Es gibt ja verschiedene Nuancen des Ganzen und das Thema z.B. empfang und Personal und Dienstleistung ist für uns tatsächlich, gehört mit zu dem Grundverständnis des Geschäftsmodelles. Es gibt ja auch vollautomatisierte Self Storages, das ist auch völlig in Ordnung. Aber gerade für diesen extra Service, den jetzt z.B. für den Gewerbekunden, aber auch an Beratung für den Privatkunden, der ist uns eben ganz wichtig, dass wir diesen extra Service auch abbilden können. Und deswegen gehört bei uns grundsätzlich Personal, wenn auch nur, ich sag mal minimal, aber grundsätzlich Personal eben mit zum Geschäftsmodell.

>> Klaus: Wobei der Zugang 365 Tage im Jahr, 24 Stunden für den Mieter möglich ist. Besetzt werdet ihr zu Bürozeiten sein, nehme ich an, oder?

>> Kolja Seifert: Korrekt, genauso.

>> Klaus: Gut, danke für diese Ergänzung. Es gibt euch schon seit vielen, vielen Jahren. Ihr habt in mehreren Ländern, aus Frankreich aus kommend, eine schöne Expansionsreise hingelegt. Ihr habt 160 Standorte, was ja schon eine Menge ist, wenn ich es richtig verstanden habe, geht ihr in Peripherielagen, das heißt Gewerbegebiete, die gut mit dem Auto zu erreichen sind, klarerweise, weil ich möchte ja meine Gegenstände auch einfach dort dorthin bringen und abtransportieren. Ihr seid aber nicht in der urbanen Stadtlage, sondern habt große Objekte am Stadtrand und und entweder baut ihr dort selbst die Hallen hin oder geht in alte Hallen, die vom Grundriss her für eure Zwecke gut verwendbar sind. Habe ich das so mal richtig zusammengefasst?

>> Kolja Seifert: Ja, also Herr Mack, ich bin ganz stolz auf sie, sie machen das ganz großartig. Danke. Wie auch schon bei der Einführung. Also das haben sie gut dargestellt. Natürlich ist es aber auch so, dass wir haben auch in Paris oder Barcelona, auch in Madrid betreiben wir tatsächlich auch Storages ziemlich stark im urbanen Raum. Es muss halt die Opportunität da sein. Grundsätzlich je näher am Kunden dran, desto besser. Aber dadurch, dass wir natürlich relativ große Flächen haben, ist das meistens eher so ein bisschen im Speckgürtel oder so. Genau, die Erreichbarkeit ist natürlich das Wichtigste. Wir wissen, wie viel Zeit ist ein Kunde bereit, wie viel Fahrzeit ist er oder sie bereit auf sich zu nehmen, Dinge einzulagern. Und da sprechen wir so von, naja, 12 14 Minuten. Das heißt, das ist immer so unser Einzugsgebiet, also 1214 Automin rund den Standort. Und da müssen wir natürlich gucken, reicht das Potenzial hier für einen erfolgreichen Betrieb aus?

>> Klaus: Okay, da hätte ich mich jetzt massiv verschätzt. Ich hätte gedacht, dass Kunden bereit sind, locker 1 Stunde zu fahren, Dinge einzulagern. Theoretisch brauche ich ja nicht viel. Ich brauche ein bisschen Strom für die Beleuchtung, ich brauche davor oder daneben eine kleine Bürofläche für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die werden aus arbeitsrechtlichen Gründen ein Klo brauchen, das heißt fließend Wasser. Aber ansonsten stelle ich mir das recht einfach vor. Abgesehen von der Zufahrt und den Parkmöglichkeiten, wie schaut denn die Geschichte jetzt kommerziell aus? Ich versuche Geschäftsmodelle immer recht einfach darzustellen und habe mir im Vorfeld dazu eure Website angeschaut und bin draufgekommen, standortunabhängig ein Lager mit 10 Quadratmetern, wobei ich gleich dazu sage, dass die offensichtlich recht hoch sind, aber Grundfläche 10 Quadratmeter, kostet der Quadratmeter Miete so irgendwas zwischen 28 und fünf und dreiig Euro pro Monat brutto. Wenn ich jetzt grob runter multipliziere und sage, die Miete dieser Fläche soll euch mit Betriebskosten sechs, vielleicht €8 kosten, bleibt ja ein schönes Delta für den Unternehmer. Das klingt ja auf den ersten Blick als hochinteressantes Geschäft. Wenn ich 3000 Quadratmeter mal nur €15 Marge jetzt grob hochrechne und sage, ich habe nur 80 % Auslastung, obwohl ich ja wesentlich höhere Auslastung habe, dazu kommen wir noch, und davon überschaubare Personalkosten abziehe. Das ist ja nahezu eine Gelddruckmaschine. Wo ist mein Gedankenfehler? Oder ist es eine Gelddruckmaschine? Und das erklärt, warum ja in relativ kurzer Zeit 160 Standorte gibt.

>> Kolja Seifert: Die grundsätzliche Logik ihrer Milchmädchenrechnung ist nicht verkehrt. Man müsste sich hier und da noch ein wenig adaptieren oder feintunen vielleicht. Also man kann grundsätzlich sagen zu diesem Geschäftsmodell, es ist mittel und langfristig sehr attraktiv und natürlich auch sehr rentabel. Und sonst würden auch nicht nur wir, sondern auch der gesamte Markt ist ja starker Wachstumsmarkt, auch nicht nur in Deutschland, sondern europaweit, denn es ist natürlich wirtschaftlich sehr attraktiv. Zum einen ganz kurz die Investition am Anfang. Auch wenn Sanierungsarbeiten oder der Anspruch an die Immobilien recht simpel sind, so muss man doch bedenken, dass natürlich Immobilienbusiness auch immer kapitalintensiv ist. Also man braucht schon am Anfang Geld, immer A zum Sanieren und natürlich b für die Einrichtung. Der durchschnittliche Vermietpreis, da ist die erste Korrektur ihrer Rechnung im Safe Storage in Deutschland, liegt bei 19 bis €24 den Quadratmeter. Also da müssten wir ein bisschen das Ganze nach unten justieren. Wobei wir natürlich auch wissen, in Standorten wie jetzt sagen wir München oder Hamburg oder so Großstädten kann das natürlich auch durchaus mehr sein. Aber so der Durchschnitt liegt, sagen wir mal so bei €22 den Quadratmeter. Genau. Und mieten tun wir auch nicht bei €8 den Quadratmeter. Da schauen wir, dass wir deutlich drunter bleiben. Ich sag mal so, die Benchmark wäre eher so bei sechs, aber alles zwischen vier und sechs und dann kommen wir schon in ungefähr so einen Rentabilitätsbereich, wie sie ihn noch angesprochen haben. Nur darf man die Anfangsinvestition nicht unterschätzen.

>> Klaus: Werbung die heutige Podcast Folge wird gesponsert von mir. Wenn ihr mich unterstützen wollt, so abonniert bitte diesen Podcast und empfehlt mich weiter. Und ein Besuch meiner Website Goldgrube Franchise  DE zahlt sich sowieso immer aus. Werbung Ende. Ich würde gern nochmal bei dem Basismodell bleiben. War meine Annahme, dass sie die Flächen anmieten, also richtig, oder ist ihr Modell eines, wo eher der Grundstückseigentümer mit einer interessanten Fläche auf sie zukommt, ihr gemeinsam den Standort plant und baut, sprich das Eigentumsmodell, oder ist es tatsächlich ein, vereinfacht gesagt, Mietarbitrage Modell, sprich ich nehme einen alten Toys r Us, mir fällt gerade kein besseres Beispiel ein, der einen schönen Grundriss hat, der üblicherweise Parkplätze hat, der eine Zufahrt hat, der im Gewerbegebiet liegt und baue den Betrag x pro Quadratmeter habe dann einen Mietpreis von vier, sechs €8 und einen und einen Vermietpreis. Was ist denn euer übliches Modell? Kauf oder Miete?

>> Kolja Seifert: Tatsächlich sowohl als auch. Dadurch, dass wir das Franchise  Rollout ja in Deutschland erst so seit einem Jahr betreiben, ist das der Erfahrungswert ist jetzt eben in Deutschland zumindest ungefähr ein Jahr alt. Homebox selbst liebt es zu kaufen und zu bauen grundsätzlich. Und in den Franchise  Partnerschaften von den acht Partnern, die wir jetzt gerade haben, die alle schon in der Umsetzung sind, sind zwei Partner, die mit eigenen, einer mit einer Immobilie, eigene Immobilie, die umgebaut wird und einer mit einem Grundstück. Mit den anderen sechs haben wir Mietimmobilien gesucht, gefunden, qualifiziert und sind mit denen in der Umsetzung. Also die Tendenz zeigt deutlich, natürlich auch wegen dem Investitionsvolumen, dass das Mietmodell das gängigere ist.

>> Klaus: Zurück zu den Milchmädchenannahmen. Ich habe also die Immobilie, die ich anmieten muss. Ich habe anfängliche Investitionskosten. Die laufenden Kosten stelle ich mir überschaubar vor. Ich brauche ein bisschen Strom, ich brauche ein bisschen Versicherung, wobei ich die Versicherung ja vermutlich dann auch noch als Add on oder als Zusatzangebot an meine Mieterinnen und Mieter weiterverrechnen kann. Ich brauche vermutlich zwei Mitarbeiter pro Standort, nämlich an wegen Urlaub und Krankheit, dass halt immer einer da ist. Aber ansonsten stelle ich mir das jetzt nicht sehr personalintensiv vor. Fallen sonst noch Kosten an?

>> Kolja Seifert: Genau, also der größte Teil sind natürlich die Mietkosten, die anfallen und mit den Nebenkosten, die man eben so hat. Aber auch da, wie sie gesagt haben, wir haben unsere homeboxen Standorte, haben jetzt keine keine hohen Nebenkosten, weil wir eben relativ wenig Strom verbrauchen und auch was, was das Heizen betrifft, wenn überhaupt Heizung vorhanden ist, denn ich bauen wir da immer noch selber was ein und brauchen die auch fast gar nicht, weil es geht ja nur darum, dass es nicht weniger als ich sag mal acht oder neun Grad in den Räumlichkeiten gibt.

>> Klaus: Gut, nehmen wir an, ich, Klaus möchte jetzt so eine Homebox eröffnen, weil es eine kleine Gelddruckmaschine ist. Ich nehme an, die erste Schwierigkeit wird sein, tatsächlich einen guten geeigneten Standort zu finden, auch wenn wir ein gewisses Händlersterben haben. Ganz so einfach ist es ja nicht. Wirklich gute Flächen. Aber angenommen, ich habe diese Fläche gefunden, das ist jetzt so ein ehemaliger Retailer. Kann man so grob sagen, mit welchen Umbaukosten da zu rechnen? Also gehen wir mal davon aus, das ist eine einzelhandelsfläche, sprich da ist ein boden drin, da ist eine beleuchtung drin, das ist jetzt nicht die letzte ruine. Habt ihr da so eine grobe kalkulation was muss ich da in die hand nehmen für einen 3000 Quadratmeter Standort?

>> Kolja Seifert: Wenn wir einen Standort gefunden haben, von dem wir sagen, die Lage ist gut, die Größe ist geeignet, Erreichbarkeit, Sichtbarkeit, Wettbewerb, erstmal die wichtigsten Faktoren. Wir waren vor Ort und sagen, die Substanz der Immobilie ist auch repräsentativ genug. Dann kalkulieren wir das Ganze durch und das können wir mit über 90 prozentiger Genauigkeit schon. Das heißt, wir können schon in dem frühen Zeitpunkt ziemlich genau sagen, was ist die Investition in die Immobilie, wie viele Boxen können wir da reinbauen? Dann zu wie viel, was ist der Zielfernmietpreis, sprich wie sieht die G v in den ersten 10 Jahren aus? Wann ist die Box voll und wann ist der Break even und so was. Jetzt wollen sie wahrscheinlich noch einen Betrag hören, oder?

>> Klaus: Genau.

>> Kolja Seifert: Grob können wir sagen, einen Homburg Standort in den Betrieb zu bekommen, mit Anfangsverlusten, wird man irgendwo zwischen bis einer Million zu investieren haben. Das ist natürlich eine riesige Spanne und ist maßgeblich abhängig von der Größe der Immobilie. Und wenn wir jetzt sagen, wir sind, wir sind sagen wir mal klassisch bei 3000 Quadratmetern, dann werden das werden wir da wahrscheinlich, naja, ungefähr bei einer halben Million, würde ich mal gemäß Mir ist.

>> Klaus: Sonnenklar, dass das von unglaublich vielen Faktoren abhängt. Allein wenn der Boden im schlechten Zustand ist, damit die Zuhörerinnen und Zuhörer da mal ein Gefühl kriegen, allein ein ordentlicher Industrieboden kostet Größenordnung €100 am Quadratmeter. Das heißt, wenn sie da mal 3000 Quadratmeter Boden legen müssen, ist schon mal ein ordentlicher Batzen Geld weg. Das heißt, das hängt sehr, sehr stark vom Zustand der Immobilie ab. Auch wenn sie Parkplätze noch modernisieren müssen, da werden ganz schnell Beträge fällig, die man sich als Laie gar nicht vorstellt. Das heißt, mir ist sonnenklar, dass hier eine unglaubliche Bandbreite ist. Wie kommt denn jetzt der Mieter in die Homebox vom Klaus? Ich kann mir vorstellen, das ist ein irre gutes Online Geschäft. Viele Menschen werden googeln Lager Berlin. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass das ein gewisses Sichtbarkeitsspiel ist. Wenn ich neben einer Autobahn bin und mich viele Menschen sehen, dann denken die dran und sagen, Okay, stimmt, Lager hier bei mir ums Eck, kann ich mal brauchen. Wie funktioniert die Kundenaktivität?

>> Kolja Seifert: Der größte Mehrwert, der unser Partner haben wird von der Franchise  Partnerschaft genau der, dass wir dafür sorgen, dass Kunden kommen. Das ist ein bisschen, vielleicht ein bisschen plakativ gesagt, aber ein Stück weit ist es so, weil die Zentrale in Paris eben genau da sehr viel Expertise hat und auch tatsächlich sehr viel Geld investiert, Standorte, neue Standorte online sichtbar zu machen. Das heißt, dass eben noch bevor der Standort eröffnet ist, er schon im organischen Google Ranking ganz oben stehen wird und auch bei den Ads, sodass wir sagen können, 70 bis 80 % der Anfragen werden darüber eben online generiert und müssen dann natürlich lokal abgearbeitet werden. Das, was der Standort vor Ort abgibt, ist ein schönes Add on. Wenn er schön sichtbar ist, ist das super. Und wenn wir noch mal einen großen Banner, ein Branding machen, das machen wir ja eh, dann ist das auch schön. Es ist aber natürlich kein Impulsgeschäft, das wissen wir ja. Keiner denkt, heute hätte ich mal Lust einzulagern, ich biege mal ab. Das ist es nicht, sondern wie sie schon gesagt haben, nee, er wird wahrscheinlich zu Hause denken müsste, ich brauch Platz und google das so und deswegen. Aber natürlich ist es schon so, dass wir auch Verantwortung bei den Partnern lokal sehen, dass sie natürlich zu Multiplikatoren gehen, zu anderen Unternehmen gehen, sich vorstellen in der Umgebung und so. Und dass sie da natürlich auch Mund zu Mund und Kunden werben. Kunden und all diese Aktionen. Natürlich. Also je aktiver der Partner ist, desto mehr kann er natürlich noch mal dafür sorgen, dass der Füllgrad schneller einsteigt. Aber für die grundsätzlichen Traffic, Kundentraffic, werden.

>> Klaus: Wir sagen 70 bis 80 %. Klingt höchst beeindruckend für mich. Ich hätte doch gedacht, dass das noch eher ein Offline, sprich Sichtbarkeitsgeschäft ist. Ich habe auf eurer Website und auch in dem einen oder anderen Flyer von euch gesehen, ihr werbt mit mehr als 90 % Auslastung pro Standort. Das ist für mich eine unglaubliche Zahl, zu der ich mal herzlich gratuliere, die ich aber kaum fassen oder nachrechnen kann. Denn wenn ich mir überlege, dass Verträge ja nicht immer zum Monatsende auslaufen, dass der nächste Mieter eine gewisse Vorlaufzeit hat, bei 300 Abteilen pro Standort eine gewisse Fluktuation da ist. Wie schafft ihr diese unglaublichen 90? %?

>> Kolja Seifert: Genau, man muss dazu sagen, es gibt einen europäischen Self Storage Verband, also einen Verband, der sozusagen über all den verschiedenen Länderverbänden steht und der macht einmal im Jahr einen Report über den Markt. Und wenn man sich anguckt, dass der Füllgrad in allen europäischen Self Storage Standorten insgesamt schon bei 83 % liegt, das heißt, auch dem ganzen Wettbewerb geht es gut. Das heißt, auch den ganzen Einzelbetreibern, die nicht die Marketing Power haben, die nicht so einen Auftritt haben, auch denen geht es grundsätzlich gut. Dass eine große Marke wie Homebox da noch mal ein bisschen mehr outperformt, ist auch nicht ungewöhnlich. Dadurch, dass wir natürlich einfach mehr Reichweite haben. Und z.b. unser Standort in Bremen, den habe ich ja schon angesprochen, mit Quadratmetern Vermietfläche, der ist mit 94 % voll. Die restlichen % sind eben genau die, wo eben es Weckgänge gibt, aber auch immer schon wieder zum Teil Wartelisten für bestimmte Größen von Boxen, sodass die auch nahtlos ineinander übergehen.

>> Klaus: Herzliche Gratulation zu diesem Geschäftsmodell mit diesem Bedarf. Ich bin immer erstaunter. Großartig. Kommen wir noch mal zu meiner Rolle als Franchise nehmer zurück bzw. Auch umzulegen auf potenzielle Franchise  Interessenten. Der große Vorteil einer bekannten Marke ist jetzt, wie sie schon angesprochen haben, die Glaubwürdigkeit oder die Kredibilität beim Vermieter. Ich habe einfach eine ganz, ganz andere Verhandlungsposition, wenn ich dort als Homebox Partner auftrete. Ich bekomme von euch diese gesamten Berechnungen, Rentabilitätsprognosen. Ich bekomme von euch die gesamte Planung, weil ihr nach 160 Standorten einfach genau wisst, so und so viel % der Boxen müssen diese Größe haben und so und so viel % eine andere Größe und so und so machen wir die Wege. Ihr macht das gesamte Online Marketing für mich. Jetzt stelle ich mir die Frage, was muss ich denn eigentlich tun? Sie sagten, ich brauche einen, zwei, allenfalls drei freundliche Mitarbeiter. Gut, ist jetzt nicht die große Herausforderung, wird man zusammenbringen. Im Idealfall stelle ich mich da zu Beginn mal selbst rein, ein Gefühl dafür zu kriegen, auch die Mitarbeiter zu trainieren. Und es macht mir auch Spaß. Es ist auch mein Unternehmen. Es ist ja auch etwas, mit dem ich mich gut identifizieren kann und auch will. Und ich möchte da ja auch mitarbeiten. Und ich habe einen kleinen, aber doch notwendigen, weil genau diese letzten % bringenden Vertriebsanteil. Ich spreche mit meinen Nachbarn, ich fahre durchs Industriegebiet und erzähle jedem Hurra, schau mal, du kannst jetzt deine wunderbaren Dinge auch bei mir lagern. Was mache ich denn sonst noch? Wie ist denn so mein Alltag dann als Franchise nehmer?

>> Kolja Seifert: Und dann wissen wir, dass Gründen immer im Grunde so ist wie eine kleine Geburt. Das heißt, wir haben ein kleines Kind, was dabei rauskommt. Im besten Fall, nämlich in dem Moment der Eröffnung, wird die Nabelschnur durchgeschnitten. So, und je mehr Aufmerksamkeit der Unternehmer diesem kleinen eigenen Projekt, Kind, wie auch immer gibt, desto schneller und gesünder und besser wird es aufwachsen. Also gerade in der Anfangszeit ist das eben schon wichtig, bis die Prozesse einmal drin sind, bis der Kundenstamm einmal aufgebaut ist und die Prozesse laufen. Und dann kann sich ein Partner auf jeden Fall sukzessive immer mehr rausziehen und von außen führen. Viele unserer Partner haben auch die Intention, durchaus einen zweiten oder dritten Standort zu eröffnen. Und daran kann man dann auch anfangen zu denken, aber eben noch nicht in dieser Anfangsgründungszeit und auch nicht in der Anfangszeit der Eröffnung. Nach der Eröffnung.

>> Klaus: Dass eine Eröffnungsphase oder insbesondere die Bauphase immer extrem mühsam ist, weiß glaube ich jeder, der schon mal und wenn es auch nur die kleine Küche in der eigenen Wohnung ist, geplant hat und sich installieren hat lassen. Das macht Kopfweh, der Handwerker kommt nicht. Also extrem mühsam. Danke für die Analogie der Geburt und des Babys. Ich behaupte jetzt auch mal, dass man einen Homebox Standort nicht innerhalb von neun Monaten gebären wird können. Das wird länger dauern. Es wird die Suche Monate dauern, es wird der Behördenaufwand je nach Region einige Monate dauern, es wird der Umbau einige Monate. Wie lange dauert denn dann diese Phase, wo der Unternehmer oder die Unternehmerin aktiv mitarbeiten sollte? Sie sagten, bis die Prozesse laufen, läuft das nach drei Monaten. Muss ich da ein Jahr lang jeden Tag drinstehen? Was sind denn da so eure Erfahrungswerte? Oder muss ich überhaupt jeden Tag drinstehen? Also ich verstehe während der während der Eröffnungsphase, ja, sie sagten, die Mitarbeiter haben Leerlaufphasen, denn wenn niemand kommt, was mache ich denn da überhaupt an dem Standort? Verzeihen sie meine politische Frage.

>> Kolja Seifert: Ja, nee, das ist aber absolut richtig und das ist auch eigentlich nur individuell zu klären, weil zum einen muss man natürlich auch wirklich nochmal auf die Größe des Standorts gucken letztlich, weil ein kompakter, kleinerer Standort hat natürlich auch viel weniger organisatorische Herausforderungen und letztendlich natürlich auch für weniger Kunden. Einige Partner machen es tatsächlich so, die sind schon Unternehmer und richten sich eben in der Homebox ihr generelles Büro ein und arbeiten dann generell von da und sind im Grunde nicht wirklich vorne involviert, können aber jederzeit gucken und stehen für Fragen bereit oder so. Das ist natürlich eine Lösung, die aus unserer Sicht wirklich, wenn machbar, auf jeden Fall sehr zielführend ist.

>> Klaus: das zusammenzufassen, bringt der Franchise nehmer, abgesehen von Geld, Durchhaltevermögen, einer großen Portion Hands on Mentalität, wie das auf Neudeutsch heißt, das heißt jemand, der noch selbst mit dem Bauarbeiter redet, der Spaß daran hat, mit dem Kunden zu kommunizieren, der Spaß daran hat, Probleme zu lösen, relativ wenig mit. Es gibt kaum Voraussetzungen, die zu erfüllen sind. Sehe ich das richtig?

>> Kolja Seifert: Ja, es klingt nach so wenig, aber es ist eigentlich doch so viel, weil wenn man das nicht hat, dann ist es auch schon wieder schwierig. Also wir selektieren schon sehr bewusst aus und es hat sich tatsächlich gezeigt, dass dieser unternehmerische, unternehmerische Grundverständnis und damit eigentlich auch der unternehmerische Background. Ich will nicht sagen, dass wir keine Angestellten als Partner nehmen, aber es hat sich tatsächlich gezeigt, dass es, ich würde fast sagen, manchmal vielleicht für die Angestellten gleich ganz schön von null auf 100 ist.

>> Klaus: Lieber Herr Seifert, vielen, vielen Dank. Und damit jetzt nicht nur wir als Franchise  Interessentinnen und Interessenten was mitnehmen, sondern vielleicht auch potenzielle Homebox mit was sind denn Ihre besten Tipps? Wie kriege ich am meisten in meinem Lager hinein?

>> Kolja Seifert: Also für den Endkunden ja relativ, relativ plausibel. Wir empfehlen immer Regale reinzustellen. Wir haben auch eigene Regalsysteme vor Ort, aber damit kann man natürlich am allerbesten auch, weil die meisten Kunden denken immer gar nicht so sehr, die sehen immer nur den Boden, die Bodenfläche und denken meistens so bis Knie oder Hüft hoch. Aber man kann natürlich in die Höhe bei uns noch durchaus sehr, sehr hoch stapeln. Und da gilt dann eben, wenn man auch gute Kartons hat, da verkaufen wir natürlich auch vorne im Shop so doppelseitige, die noch stabil sind, die man auch wirklich hochstapeln kann. Dann empfehlen wir das auch. Ansonsten, wir kennen es alle, Tetris üben ist immer gut. Wer gut im Tetris ist, der kann sicherlich auch seine Box optimal nutzen. Genau. Und als ich mein Studio Standortleiter Ludwigshafen gefragt habe, was hätte er noch für Tipps? Dann meinte er, er fragt immer seine Frau, weil sie kann am besten packen.

>> Klaus: Lieber Kolja Seifert, vielen Dank. Hat großen Spaß gemacht. Ich habe viel dazu gelernt.

>> Kolja Seifert: Vielen Dank auch von mir, Herr Mec.

>> Klaus: Jetzt zu den versprochenen Zusatzinformationen in Form einer Bierdeckelrechnung. Was ist eine Bierdeckelrechnung? Ich versuche die Eckdaten so zusammenzufassen, dass sich eine grobe Kalkulation auf einen Bierdeckel ausgeht. Bei Homebox haben wir von 3000 Quadratmetern gesprochen, die wir samt Nebenkosten, sehr konservativ und vorsichtig, das heißt teuer gerechnet, €8 je Quadratmeter anmieten. Das sind also Euro Miete pro Monat. Von diesen 3000 Quadratmetern müssen wir einige Nebenflächen, die wir nicht vermieten können, wie dieser kleine Empfangsbereich und die Gänge abziehen. Jetzt kalkulieren wir mit der von Kolia Seifert erwähnten Auslastung von 90 %. Das Heißt, wir können davon ausgehen, dass wir rund 2400 Quadratmeter jedes Monat ebenfalls wieder vorsichtig und diesmal eher am unteren Ende geschätzt, €20 je Quadratmeter vermieten können. Das ergibt monatliche Mieteinnahmen von Euro. Dieser Rohertrag, das sind die Einnahmen abzüglich der Miete, beträgt daher knapp Euro pro Jahr. Von diesem Rohertrag müssen wir unsere zwei bis drei Mitarbeiterinnen bezahlen, unsere Investitionskosten von rund einer halben Million Euro finanzieren, wenn wir die über 10 Jahre abschreiben, rund pro Jahr. Und natürlich weitere Kosten wie die Franchise gebühr, Marketing und Steuerberater sowie Abgaben bezahlen. Ein sechsstelliges Ergebnis erscheint mir jedoch durchaus realistisch. Wenn es Collier und mir gelungen ist, euer Interesse zu wecken, so findet ihr seine Kontaktdaten in den Shownotes und auf meiner Website. Dort gibt es übrigens auch noch weitere Informationen über andere Systeme. Regelmäßig und neu reinschauen zahlt sich immer aus. Und übrigens, danke fürs Abonnieren und Weiterempfehlen dieses Podcasts.

Über diesen Podcast

Der Podcast für alle, die Franchise-Modelle verstehen und die Zahlen dahinter kennen wollen.

In diesem, übrigens völlig unabhängigen, weil unbezahlten* Podcast, spricht Klaus Mec mit unterschiedlichen Franchisesystemen aus den verschiedensten Branchen über Geschäftsmodelle und die Zahlen dahinter. Wie viel muss man investieren? Wie viel Umsatz ist realistisch? Wie hoch sind die Kosten für einen durchschnittlichen Standort? Wann rechnet sich das?

Sämtliche in dem Podcast genannten Zahlen sind selbstverständlich unverbindlich, da von vielen Faktoren, wie insbesondere dem Standort, abhängig. Sie spiegeln jedoch die Realität in Form von nachvollziehbaren, plausiblen Größenordnungen wider.

Meine großen Vorbilder #Kassenzone und #OMR-Podcast. Es ist also quasi das Kassenzone oder #OMR der Franchisebranche.

* Es soll den einen oder anderen Podcast geben, die von den Gästen Geld verlangen.

Sollte ich in einem (wirtschaftlichen) Naheverhältnis zu meinen Interviewgästen stehen, so wird dies explizit erwähnt.

Bereit für ein Franchise-Podcast, der die üblichen Floskeln hinter sich lässt? Hier kommen die knallharten Business Fakten!
Kein 08/15 Geplänkel – dieser Podcast sprengt die Franchise-Klischees mit messerscharfen Geschäftszahlen!
Franchise wie du es noch nie gehört hast: Willkommen im Podcast, wo Fakten regieren und Business Zahlen regieren!
Schluss mit oberflächlichem Franchise-Gerede! Dieser Podcast enthüllt die knallharten Business Fakten, die du wirklich brauchst.

Hey, werte Business-Enthusiasten! Klaus hier, und ich packe aus: Mein brandneuer Podcast geht über das übliche Franchise-Geplänkel hinaus. Hier dreht sich alles um Fakten, Zahlen und das echte Business. Kein Geplauder, sondern echte Erkenntnisse, die deinen Horizont erweitern werden.

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