Roatel, Amelie Riemann & Martin Swart

Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast für alle, die Geschäftsmodelle von Franchise Systemen verstehen wollen. Apropos unabhängig es soll doch tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wird dann noch objektiv hinterfragt werden. Heute darf ich gleich zwei Gäste zu einem erneut ungewöhnlichen Thema Begrüß Hotellerie hauptsächlich für Lkw Fahrer oder auch bequeme Zimmer für Privatreisende an der Autobahn. Doch Roatel, so heißt das Konzept, baut nicht einfach gewöhnliche Hotels, sondern stellt modulare Container an frequentierte Standorte. Damit könnte es ein gutes franchise Modell auch für jene sein, die nicht unendlich Startkapital zur Verfügung haben und ein eher personalloses Modell suchen. Amelie Riemann und Martin Swart von Roatel beantworten uns heute viele Fragen. Unter anderem, wie einfach oder schwierig man Lkw Fahrer dazu bekommt, nicht mehr in ihrem bequemen Fahrerhäuschen zu schlafen.

Martin Swart: Der Lkw Fahrer als solcher natürlich sehr, sehr gern in seinem eigenen Bereich bis in seiner eigenen, seiner eigenen Kabine verbringt. Das ist er gewohnt, da hat er seine eigene Decke, sein eigenes Kopfkissen drauf. Das könnte er alles mitnehmen, logischerweise, aber das macht er heute sehr, sehr ungern.

Klaus: Wir beleuchten aber auch die Wirtschaftlichkeit, weil.

Martin Swart: Relativ schnell wir bei einer Auslastung oder Komplettauslastung des ersten Rotales sind. Und das ist ja auch das Schöne an dem Konzept, dass wir in aller Regel von vornherein beim Bauamt eben dann auch oder im Plan mindestens zwei Roadheads berücksichtigen, wir vielleicht mit einem starten können und dann später das zweite oder sogar das dritte dazusetzen können.

Klaus: Beim Thema Wirtschaftlichkeit der notwendige rechtliche Hinweis Sämtliche in diesem Podcast genannte Zahlen sind unverbindlich. Weder meine Gäste, das franchise System oder ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Vielmehr hängt der Erfolg in diesem Fall ganz besonders vom Standort und vom eigenen unternehmerischen Geschick ab.

Martin Swart: Eine Geschichte, die dann durchaus großen Spaß macht, auch in Vollzeit das zu betreiben und zu machen.

Klaus: Ganz am Ende der Episode gibt es wie immer eine Bierdeckel Kalkulation. Ich versuche, die Zahlen hinter dem Geschäftsmodell von Rohrtel so vereinfacht zusammenzufassen, dass sie auch auf einen Bierdeckel passen können. Diese Kalkulation gibts genauso wie die von allen anderen Systemen, die hier zu Gast waren, auch auf meiner Website franchise. Und bevor es losgeht, noch ganz kurze Werbung. Wer auf weniger als vier Quadratmeter mit wenig Startkapital nahezu personallos €5000 Umsatz pro Monat machen will, der kann sich gerne bei mir melden. Claus O L dgrube franchise de ganz passend zum Thema Übernachten an der Autobahn gibt es in dieser Episode ganz leichte Hintergrundgeräusche. Servus Amelie. Servus Martin. Vielen Dank für eure Zeit. Was genau ist ein Rotel?

Martin Swart: Gut, das Roatel ist ein Mikrohotel, was wir entworfen und pilotiert haben im Zuge des Mobilitätspaketes für Fernfahrer. Das war der Trigger. Zwei von den drei Gründer kommen aus der Logistik, der Ralf Peter Karls und meine Wenigkeit. Und wir wussten ein Stück weit um die Erfordernis für den Lkw Fahrer und den Markt Schlafmöglichkeiten zu finden, weil es dem Lkw Fahrer gemeinhin nicht mehr gestattet ist, seine wöchentliche Ruhepause in seiner Lkw Kabine zu verbringen. Und da haben wir uns überlegt, wie können wir das veranstalten? Und der Kollege hat irgendwann die mega Idee gehabt, wir bringen das Hotel zum Gast oder zum Fahrer vielmehr, weil er mit seinem großen Lkw nicht die Möglichkeiten hat, überall hinzukommen. Und die Verwandtschaft Logistik zum Container dann? Speziell zu dem großen Container war der Anlass. Da kam die Idee vom Kollegen zu sagen, okay, wir versuchen vier Mikrozimmer oder kleine Zimmer in einem solchen Hotel unterzubringen. Ja, und das war der Start in 2000 neunzehnte.

Klaus: Du sagst, vier Mikrozimmer zum Lkw Fahrer zu bringen. Darf ich mir das jetzt tatsächlich so vorstellen, dass es mehr oder weniger große bzw. Kleine Autobahnparkplätze gibt? Ihr versucht dort ein paar Quadratmeter zu pachten und dann stellt ihr dort einfach einen relativ kompakten Container hin, der vier Zimmer hat. Und das Ziel ist, möglichst viel von diesen einzelnen vier Zimmer Einheiten über ganz Deutschland zu verteilen.

Martin Swart: Das hast du wunderbar zusammengefasst. Also besser hätte sich tatsächlich nicht tun können. Ja, es ist ein Container, ein sogenannter 45 Highcube Container, wo vier Zimmer in der Größenordnung von 7,5 Quadratmetern untergebracht sind. Dort sind untergebracht ein Bett, ein Fernseher, ein Waschbecken, eine Dusche. Das Ganze hat ein unglaubliches Komfortgefühl, weil die Innenhöhe auch bei knapp 2,50 m liegt. Und wir könnten also auch, wenn wir gerade so schön zusammensitzen, wunderbares Garten spielen und hätten trotzdem noch nicht das Gefühl, beengt zu sein. Also sieben mal Quadratmeter hört sich ja eher geringfügig an, aber es ist ein wahnsinniges Komfortgefühl für den Fahrer, das angenehm er hat seinen eigenen Teambereich drin und kann sich waschen, kann fernsehen und kann schlafen.

Klaus: Das ist also keine Notbleibe für den Fahrer, der sagt, ich bin jetzt so müde und möchte aus irgendwelchen Gründen darin übernachten. Das könnte er ja auch in seiner lkw Kabine, sondern das ist tatsächlich für einen längeren Aufenthalt geplant und deswegen Fernseher gemütlich, jetzt unter anführungszeichen Dusche, so wie man das aus den Business Hotels kennt, nur kleiner.

Martin Swart: Im Prinzip ja, vielleicht vorweggeschickt ist es ein Stück weit natürlich auch jetzt hier der neuen Gesetzgebung geschuldet, wöchentliche Ruhezeit, also nach 40 Stunden nicht mehr in seinem eigenen Lkw, in seiner eigenen Lkw Kabine verbringen. Es wird also geschaut, dass der Lkw Fahrer quasi wie ein Zuhause, wie zu Hause auch die Möglichkeiten hat, sich zu waschen, die Möglichkeit hat, auch seinen eigenen Teambereich wahrzunehmen und ich sag mal eben nicht an seinem Arbeitsort, sprich LKW die Nacht bzw. Das Wochenende zu verbringen. Darauf zielt das Gesetz ab und das haben wir ein Stück weit zum zum Einstieg gebracht oder als Idee gebracht, zu sagen, hier schaffen wir eine Alternative. So sind wir gestartet in 2019 bzw. Mit dem ersten Rotation in 2021.

Klaus: Fährt der Lkw Fahrer, vielleicht ist das jetzt eine völlig naive Frage, nicht nach Hause oder in irgendwelche größeren Hotels am Stadtrand, sondern verbringt sein für ihn ja doch wertvolles Wochenende sozusagen on the road.

Martin Swart: Weil es die Disposition der Fahrzeuge oftmals nicht erlaubt. Also heute finden wir ja schon oft vor, dass LKWs nicht nur an den Raststätten, sondern auch in den Industriegebieten unserer Städte vor Ort stehen. Oftmals ausländische Fahrer, wo es dann die Ladung, der Auftrag für den Lkw Fahrer nicht erlaubt, mal eben von wo auch immer, neben Rumänien, neben Albanien, neben Bulgarien wieder nach Hause zu fahren, sondern die dann hier vor Ort entsprechende alternative Übernachtungsmöglichkeiten haben. Selbst deutsche Fahrer ist es nicht zwangsweise so, dass der Fahrer, der aus Hamburg kommt und in München steht, mit der Fracht dann auch rechtzeitig es wieder nach Hause schafft. Auch der muss im Zweifel auch noch eine entsprechende Pause einlegen, die er eben jetzt laut neuem Gesetz und laut neuer Verordnung nicht zwangsweise, also nicht in seinem.

Klaus: Lkw die fahrbringen darf, wenn die Tour.

Klaus: Die der Fahrer fährt, jetzt länger als fünf Tage ist. Denn wenn ich dich richtig verstanden habe, muss er alle fünf Tage seine Wochenruhe einhalten und das außerhalb des LKWs. Klingt für mich jetzt so, als würde es ganz, ganz viele Touren geben, die länger als fünf Tage dauern. Ist dem so?

Martin Swart: Es ist eine Anordnung von verschiedenen Farben, die teilweise hintereinander stattfindet. Zweitausendein wenn die Teilladungen so weit vollzogen werden, sprich bleiben wir bei dem Beispiel hamburger Fahrer nach München, das Wetter vielleicht Stuttgart, München, Augsburg, Regensburg etc. An, dann kriegt er das teilweise mit Nachfolgeaufträgen nicht, kriegt das Unternehmen. Die Disposition ist nicht unbedingt so gewährleistet, dass der Fahrer freitags nachmittags wieder zurück ist. Oftmals gibt es Möglichkeiten. Natürlich zielt ist unser Angebot jetzt im ersten Moment eher interessant für den ausländischen Fahrer, aber auch bei den deutschen Fahrern passiert ist.

Klaus: Welche Alternativen hätte denn der Lkw Fahrer, wenn es kein Rohrtel gäbe? Der kann ja mit seinem LKW kaum in die Innenstadt fahren und dort das nächste Airbnb buchen. Der kann auch kaum, jetzt unabhängig davon, dass es finanziell unrentabel ist, das nächste Marriott oder Hilton anfahren. Was macht denn der im Moment?

Martin Swart: Tatsächlich hat er so gut wie keine Alternativen. Es gibt die Möglichkeiten schon. Es gibt Autobahnhotels, egal ob von Tank und Rast oder von anderen Anbietern, auch von Autohilfen, die teilweise auch schon Hotels, kleine Hotels erbaut haben oder auch schon in Betrieb haben. Aber es gibt hier sehr, sehr wenig Möglichkeiten. Und das ist auch die große Herausforderung für den Markt oder für die Anbieter oder auch für uns, hier die Möglichkeit zu schaffen.

Klaus: Ihr werdet ja sicher Marktrecherchen angestellt haben. Wie viele Lkw Fahrer übernachten so oder müssen pro Woche übernachten in Deutschland? Wie groß ist der Markt? Sind es 1000 LKW Fahrer oder? Ich habe überhaupt kein Gefühl.

Martin Swart: Also ich gucke gerade parallel rein, aber ich habe die Zahl LKW Fahrer im Kopf, die pro Tag auf deutschen Autobahnen unterwegs sind. Ja, aber ich glaube, das sind ja, sehe ich gerade, um mich in meine.

Klaus: Zu verwandeln, die täglich unterwegs sind. Davon sind aber nicht alle länger als fünf Tage durchgehend.

Martin Swart: Genau.

Klaus: Ist 1/4 davon länger unterwegs. 10 %. Die Hälfte.

Martin Swart: Ich glaube, wir haben damals für die ersten Planspiele unsererseits mal 10 % angenommen. Das mag zutreffen, mag weniger, mag mehr sein. Weitergehende Zahlen haben wir an der Stelle jetzt nicht.

Amelie Riemann: Aber ich glaube, Zahlen, die den Markt nochmal ganz gut zeigen, ist, dass wir die LkWs haben, die nachts auf deutschen Autobahnen übernachten. Denen gegenüber stehen aber nur 625 Raststätten und Autohöfe, die bieten kaum Stellplätze. Aber damit ist eigentlich nur 1 % der benötigten Übernachtungskapazitäten abgedeckt. Also das zeigt ja auch, wie groß da eigentlich der Markt ist und wie groß auch das Potenzial ist.

Klaus: Im Moment hat der Fahrer ja nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder er bleibt am Autobahnrastplatz stehen und schläft illegal in seiner Kabine oder er fährt zum Gasthaus zur goldenen Post und parkt dort illegal, weil er ja üblicherweise seinen LKW im Dorf nicht abstellen darf und riskiert die dortige Polizeistrafe. Habe ich das so grob richtig zusammengefasst?

Martin Swart: Zweitausendein? Ja, das ist grob richtig zusammengefasst. Natürlich ist hier zwischen Theorie und Praxis besteht hier noch ein gnadenloser Unterschied, oder in der Praxis ist es so, dass es bis hierhin noch relativ wenig kontrolliert und auch mit Strafen sanktioniert wird. In den benachbarten Staaten Benelux und auf Frankreich wird es Stand heute schon schärfer kontrolliert.

Amelie Riemann: Ja, also es werden auch noch weitere Maßnahmen getroffen, um die Kontrollen zu erleichtern. Martin hat das ja gerade schon gesagt, aber es gibt jetzt auch noch ein einen digitalen Tachografen, der in alle neu produzierten LKWs auch verbaut werden muss. Und auch alle LKWs, die aktuell auf deutschen Straßen schon unterwegs sind, müssen bis 2025 oder bis Ende 2025 nachgerüstet werden. Und der digitale Tachograph, der wird natürlich die Kontrollen deutlich erleichtern, weil es so viel einfacher ist, flächendeckend auch zu kontrollieren.

Martin Swart: Zweitausendein.

Amelie Riemann: Und ich denke, wenn da das ein bisschen fortgeschritten ist, dann werden die Kontrollen sich natürlich auch erhöhen und auch der Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten direkt an der Autobahn für den Lkw Fahrer ja nochmal deutlich höher sein, als es aktuell ist.

Klaus: Ich sehe auf der digitalen Dachoscheibe, zumindest stelle ich mir das so vor, nur, dass der LKW von 22 Uhr am Abend bis nächsten Tag 18 Uhr am Abend an der Position X geparkt hat. Sofern überhaupt die Position gespeichert wird, weiß ich nicht, aber ich weiß ja nicht, ob der Fahrer in der Zwischenzeit in seiner Kabine übernächtigt hat, ein Zelt aufgebaut hat oder in einem wunderschönen Rohrtel WLAN und Fernsehen genossen.

Martin Swart: Die würden es eher umdrehen. Insofern, wenn der Lkw nicht, der Lkw Fahrer nicht nachweisen kann, dass er woanders als im LkW geschlafen hat, dann wird ein Schuh draus. Also ich sag mal, er hat seine Tachoscheibe, ist sieben Tage am Stück unterwegs, er kann nicht nachweisen, dass er seine Ruhezeit an einen anderen Ort verbracht hat. Ob er jetzt das Zelt aufgebaut hat oder auf der Ladefläche gesetzt hat, dann wird schwierig.

Amelie Riemann: Durch den digitalen Tachografen kann natürlich der Kontrollierende direkt sehen, auf dem Autohof XY stehen jetzt ja, ich weiß nicht, 20 LKWs oder wahrscheinlich deutlich mehr, die länger als fünf Tage unterwegs sind. Das heißt, der LKW mit dem Kennzeichen XY müsste eigentlich jetzt den Nachweis liefern und genauso kann dann kontrolliert werden.

Klaus: Ich glaube, ich habe die Zielgruppe ganz gut verstanden. Kommen wir noch mal zurück zu dem Zimmer an sich ist das jetzt so ausgestattet und so klingt es, dass das durchaus auch für mich als Geschäftsreisenden ein Thema sein kann. Bin jetzt müde, da irgendwo in dreiig km kommt ein Rohrtel, bleibe ich doch mal stehen und schlafe dort, bevor ich jetzt mühsam irgendwo in die Stadt reinfahre und mir die vielleicht nicht mehr ganz so qualitativ schöne Pension Rosi suche, wo ich gar nicht weiß, ob um 24 Uhr noch ein Check in möglich ist und dass die Bettwäsche gewechselt wurde.

Martin Swart: Also erstmal müssen wir beide lächeln, gerade weil du gerade von Rosi sprichst und Rosi ist der Name unserer IT Plattform. Das passt ja schon mal ganz gut. Ja, Zielmarkt, oder? Ist tatsächlich sehr, sehr interessant für uns, weil vielleicht zu Eingang schon mal kurz erwähnt, da bin ich tatsächlich noch nicht angekommen, dass der LKW Fahrer übernachten muss, beziehungsweise da hat es auch noch nicht verinnerlicht, weil der LKW Fahrer als solcher natürlich sehr, sehr gern in seinem eigenen Bereich bis in seine eigene Kabine verbringt. Das ist er gewohnt, da hat er seine eigene, sein eigenes Kopfkissen drauf, das könnte er alles mitnehmen logischerweise, aber das macht er heute sehr, sehr ungern. Das ist das eine. Das andere ist, dass tatsächlich, ob Handwerker, ob Handelsreisende, ob Businessleute oder Private natürlich jetzt im Laufe der letzten Monate und jetzt Jahre festgestellt haben, dass es da was Neues gibt, also ein neues Angebot gibt und wir tatsächlich in der Praxis zweitausendein mehr an privat und vor allen Dingen Geschäftsreisenden vermieten als an den Lkw Fahrer. Also hier besteht noch ein gigantisches Aufklärungspotenzial einerseits und auf der anderen Seite erfreut es uns natürlich insbesondere, dass auch andere Zielgruppen unser Angebot wahrnehmen.

Amelie Riemann: Also um das vielleicht jetzt mal ein bisschen mit Zahlen zu füttern, also wenn wir jetzt das Jahr 24 betrachten, da hatten wir z.B. privatreisen mit vier und dreiig % als als größte Gruppe der Buchenden und dann die Geschäftsreise mit knapp dreiig % und im Gegensatz dazu die Kraftfahrerinnen mit lediglich 14 %. Das verteilt sich dann noch auf Handwerker, Monteure und unbekannte Reiseanlässe. Aber da sieht man auch noch mal, dass die Privatreisen unser Angebot absolut nutzen. Und jetzt natürlich auch klassisch in den Sommermonaten, derjenige, der vom Norden Richtung Italien fahren möchte, hat dann schon eine relativ große Strecke zurückzulegen und klar möchte dann natürlich auch eine Nacht irgendwo übernachten, gerne kostengünstig direkt an der Autobahn. Er kann bei uns übernachten, am nächsten Morgen direkt los oder auch nur für ein paar Stunden sich hinlegen. Also das ist auch die ja auch definitiv interessant für die Privatreisenden.

Klaus: Wobei ich als Privatreisender die mögliche Einschränkung hätte, dass es, wenn ich euch richtig verstanden habe, ja nur ein Einzelbett ist. Das heißt, ich muss mich mit meiner Frau gut aneinander kuscheln. Wenn ich Kinder habe, wird es eine lustige Familienübernächtigung für die Kinder sichern, Abenteuer für die Eltern vielleicht nicht da nehmen.

Martin Swart: Sie den ganzen Container Anspruch ja auch schön. Ja, das ist tatsächlich so. Wir drehen es rum, dann hat jeder mal seine Ruhe.

Klaus: Wie funktioniert denn der Alltag des Roatel Betreibers beziehungsweise der Alltag des Hotels an sich? Zweitausendein? Jetzt muss ja in meiner Welt theoretisch das Bettzeug täglich getauscht werden, weil der Lkw Fahrer ja nur eine Nacht bleibt. Theoretisch müsste das auch putzen, weil der Lkw Fahrer ich mag jetzt vielleicht ein bisschen das Rollenbild bedienen, sich in dieser Kabine auch noch rasiert und seine Bartstoppel überall hin verteilt. Das ist ja nicht gerade die personalloseste Variante. Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, ist das so, dass da recht viel Reinigungsaufwand und Personalaufwand dahinter steckt.

Amelie Riemann: Aktuell ist es ja so, dass wir, also wir sind selber in der Betreiberrolle mit unseren eigenen Standorten. Also wir unterscheiden zwischen unseren eigenen Standorten und den Franchise Standorten. Und eigentlich ist aber bei den beiden Partnerschaftsmodellen oder bei den beiden Modellen ist es sehr ähnlich. Im Eigenbetrieb ist es so, dass wir also die Verwaltung der Reservierung, die wird komplett digital abgewickelt. Das heißt, wir steuern zentral aus Düsseldorf alle unsere Standorte und fängt an bei der Verwaltung der Reservierung, Reservierungsanfragen beantworten, aber natürlich auch den Gast Support. Das heißt, der Gast, der bei uns anruft, weil das WLAN nicht funktioniert oder er nicht weiß, wieder einchecken kann. Das sind alles Themen, die bei uns zentral zusammenlaufen. Und dann ist es so, dass wir an ein eigenen Standorten mit lokalen Reinigungskräften zusammenarbeiten, morgen schauen können, welche Zimmer müssen gereinigt werden und arbeiten dann noch mit bundesweit agierenden Wäscheunternehmen zusammen, die einmal in der Woche die Schmutzwäsche abholen und dann saubere Wäsche liefern, so dass wir es selber schaffen, aus Düsseldorf heraus die Standorte zu verwalten. Und ähnlich ist es auch im Franchise System. Also der Franchisenehmer hat selber, kann selber entscheiden, wie sehr er im operativen Geschäft dabei sein möchte. Er kann natürlich selber die Reinigung übernehmen und spart sich dadurch die Reinigungskosten und die Reinigungskräfte und kann mit dem Wäscheunternehmen zusammenarbeiten, könnte theoretisch aber auch die Wäsche selber machen oder wie wir es machen, ja, ich sag mal rein in der Verwaltungsaufgabe agieren.

Martin Swart: Vielleicht liegt eine Sache dazu, Klaus zu jedem Container, zu jedem Rotel stellen wir noch einen kleinen Wäschecontainer auf, das Mini Container. In diesem Container werden die Utensilien untergebracht. Es stehen dort zwei Schränke oder zwei Rollwegen dran. Einer für die Schmutzwäsche, in einem anderen Schrank sind dann die Neuwäsche, Weglagen, Kistenbezüge entsprechend untergebracht, sowie auch die Reinigungsmittel dort untergebracht und unsere entweder über den Verpächter bezogenen für die Reinigung oder eigene Reinigungskräfte haben dann entsprechenden Zugang zu diesem Container und wechseln dann tagtäglich die entsprechenden Zimmer, die zu reinigen sind.

Klaus: Werbung Die nun folgende Werbung vom Rechtsanwalt Sven HEZEL hat nichts, aber auch gar nichts mit rote zu tun, sondern ist ein allgemeiner Hinweis für all jene, die intensiv darüber nachdenken, einen Franchise Vertrag unterschreiben zu wollen.

Klaus: Wenn du mit dem Gedanken spielst, Franchisenehmer werden zu wollen und diese Idee in die Tat umsetzt, dann kommt irgendwann ein für die meisten Menschen recht unangenehmer der Franchise Vertrag. Seien wir mal ehrlich, wie viele Verträge hast du in deinem Leben schon unterschrieben? Wie viele davon genau gelesen und vor allem, wie viele davon wirklich verstanden? Der franchise Vertrag wird dein weiteres Leben ganz massiv beeinflussen. Wahrscheinlich mehr als der Mietvertrag für deine Wohnung und mit Sicherheit mehr als der Kaufvertrag für dein Auto. Ich kann bestens nachvollziehen, dass man von jenem Franchise System, für das man sich ja gedanklich bereits entschieden hat, überzeugt und begeistert ist. Und man glaubt, dass der franchise Vertrag ja ohnehin nur eine reine Formsache ist, die schon passen wird. Der Franchisegeber wird, ohne irgendjemanden jetzt bösen Willen unterstellen zu wollen, vielleicht so manche deiner Fragen zum Vertrag ganz leichtfertig vom Tisch wischen und mit blumigen Worten beantworten. Doch wenn später da mal eng werden sollte es gilt nur und ausschließlich der Vertrag. Alles, was sonst so besprochen und schnell mal zugesagt wurde, das gilt ganz einfach nicht. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit. All das klingt kompliziert und verwirrend. Genau dafür gibt es Dolmetscher, einen Übersetzer von Vertrags oder Juristen deutsch in verständliche Sprache. Sven HEZEL ist Rechtsanwalt und auf Franchise Verträge spezialisiert. Er ist nicht nur Jurist, sondern kann auch Rechner. Er schützt dich vor den wesentlichen stolperfallen, denn kein Franchisevertrag ist in Stein gemeißelt. Üblicherweise bin ich bei fast jeder Form von Beratern höchst skeptisch, denn oftmals ist das Interesse des Beraters nicht, dich effizient zu beraten, sondern dir möglichst viele Stunden möglichst teuer zu verkaufen. Doch Rechtsanwalt Sven HEZEL hat ein fantastisches Angebot. Einen Franchise Vertragscheck zum Fixpreis. In diesem Check prüft Sven alle wichtigen Punkte, die größten Fallen und auch Abweichungen von den in der Franchisewelt üblichen Standards. Für dich ist es der erste Franchise Vertrag. Sven kennt hunderte. Für alle Hörerinnen und Hörer dieses Podcasts gibt es ein super Sonderangebot. Der Franchise Vertragscheck zum Fixpreis von nur €500 zuzüglich Umsatzsteuer. Richtig gehört, nur €500. Das bezahlst du bei anderen Anwälten schnell mal fürs guten Tag sagen. Und das Händeschütteln kostet dann sogar noch extra. Doch nicht so bei diesem Angebot von Sven HEZEL. Sven HEZEL findest du online unter Branding Partner DE und seine Kontaktdaten selbstverständlich auch in den Shownotes.

Klaus: Werbung Ende.

Klaus: Werbung kurze Franchise Vertragscheck zum Fixpreis bei Rechtsanwalt Sven HEZEL. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit. Lass auch du deinen Franchisevertrag vor Unterschrift von Rechtsanwalt Sven HEZEL zum Festpreis prüfen. Werbung Ende.

Klaus: Hast du ihn da idealen Welt. Aus Betreibersicht mache ich recht wenig, weil die Wäsche in automatisierten Zyklen vom Wäschevermieter oder Wäsche zur Verfügungsteller in diesen, ich nenne ihn jetzt mal Service Container angeliefert wird und die von mir als betreiberbeauftragten Reinigungskräfte selbstständig da rein und rausnehmen. Und das war es eigentlich.

Martin Swart: Arbeitsaufwand der operative Arbeitsaufwand sieht so aus, wie er zweitausendeinundzwanzig haben eher großzügig angesetzt für eine Zimmerreinigung gut eine halbe h, eine halbe Zeitstunde. Damit ist man sehr, sehr gut dabei. Also da hat man sich nicht mehr akkord unterwegs. Heißt bei einem Roadteil mit vier Zimmern beträgt der Arbeitsaufwand je Rotate pro Tag 2 Stunden. Wenn wir dann jetzt noch ein bisschen Pflege außerhalb mit reinbeziehen, auch überschaubar ist, hier und da wird man gelüftet zusätzlich, wenn tatsächlich ein Zimmer weniger ein paar Tage am Stück nicht besatzt sein sollte. Das sind so Dinge, die vielleicht dazukommen, aber prinzipiell ist der operative Arbeitsaufwand je Road pro Tag 2 Stunden, was idealerweise dann natürlich gemanagt wird in der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr. Das sind die klassischen Check in und Checkout Zeiten.

Klaus: Wie hindert denn sowohl der Lkw Fahrer als auch ich als Businessreisender überhaupt zum Rohrtel? Solange das nicht so bekannt ist, dass es jeder kennt, sehe ich aus der Ferne die berühmten zwei Möglichkeiten. A ich bin unterwegs, packe mein Handy aus, gehe auf Booking, com, TripAdvisor, wie all diese Plattformen dann heißen, Trivago und Co. Und finde dann in der Umgebung ein Rohrtel. Zweite Variante, die ich sehe, ich bleibe ohnehin zufällig auf diesem Parkplatz stehen und sehe, aha, da gibt es ein Rohrtel. Vielleicht steht dort dann auch so ein Check in Automat herum, wie es ihn ja auch bei immer mehr Hotels gibt. Und dann komme ich auf die Idee und sage, hurra, das buche ich gleich, stecke da meine Kreditkarte rein und bin dabei.

Amelie Riemann: Das sind die klassischen Wege. Also klar, wir sind auch über Booking kommen zu finden. Das ist natürlich jetzt gerade für den Staat schon sehr wichtig, um auch die Bekanntheit und die Sichtbarkeit zu stärken. Und dann klar, direkt vor Ort am Standort selber kann gebucht werden, super simpel über einen QR Code, dann landet man direkt auf dem passenden Rotel, kann online buchen, kann online einchecken, bekommt dann den digitalen Zimmerschlüssel, der auch direkt zu verwenden ist. Und dann haben wir natürlich mittlerweile auch schon viele Stammgäste, die unser System kennen, die jetzt schon wissen, ich wenn sie lange Fahrten haben, dass sie da schauen, wo ist das nächste Rotel und haben echt einige Gäste, die auch weit über 100 Buchungen bei uns jetzt schon haben. Und das ist natürlich schön. Und natürlich, je mehr Standorte wir haben und je flächendeckender unser Netz wird, desto attraktiver wird es natürlich auch.

Klaus: Wie Schaut denn dieses für mich immer wieder naheliegende Thema Vandalismus aus? Ich habe in meinem Podcast gelernt von Fit plus, die personallose Fitnessstudios betreiben, dass erstaunlich wenig passiert und habe auch vom Kastlkreisler gelernt, dass die Menschen gar nicht so viel stehlen, wie man annehmen würde. Andererseits lese ich immer wieder und bin da auch sehr erheitert, was denn Menschen alles aus Hotelzimmern mitnehmen und was da alles so verschwindet. Wäre jetzt natürlich gerade bei euch naheliegend, wenn ich Lkw Fahrer bin, naja, so eine Decke schon verlockend, oder? Der Polster für mich jetzt noch im Auto mit mitzunehmen. Ist das ein Thema? Habt ihr ein großes Vandalismus und Diebstahlsproblem?

Martin Swart: Tatsächlich sind wir, so wie du es gerade aufgeschrieben hast, unglaublich überrascht, wie wenig passiert. Also gerade Vandalismus haben wir nicht gehabt. Wir hatten jetzt bedauerlicherweise vor kurzem mal das Thema von irgendwelchen Sprühgeschichten auf dem Aussencontainer, was natürlich sehr, sehr ärgerlich ist, dass er mal komplett besprüht wird, was unangenehm war, was auch längere Zeit dauert, da wieder zu übermalen bzw. Überbinden an der Stelle. Aber ansonsten innerhalb dessen ein Gast hat mal als kleine Anekdote, ein Gast hat mal den Spülkasten abgehängt von der Toilette, aber nicht um ihn mitzunehmen, wie wir am nächsten Tag dachten, sondern hat für uns mitgedacht, weil es ein bisschen nachgetropft hat und er wollte das irgendwann. Also er wollte uns eigentlich helfen und den Schaden reparieren. Ansonsten ja, natürlich. Also wir haben das ein oder andere Handtuch, was mal weggekommen ist, aber das so richtig banaliert wurde nicht. Wir haben auch mal eine Duschstange, die repariert werden muss oder mal einer dran gehangen hat oder dass wir auch die Tür mal nachjustieren müssen, weil dann vielleicht auch der lkw Fahrer, so wie ihn vor Augen haben, vielleicht mal reingefallen oder rausgefallen ist, keine Ahnung, zweitausendein. Also das ist schon mal vorgekommen, aber im Grunde genommen sind wir sehr, sehr positiv überrascht über die Entwicklung und über den nicht vorhandenen Vandalismus.

Klaus: Am Ende des Tages jetzt wieder etwas um die Ecke gedacht und da merkt man wieder, dass ich von dieser Branche überhaupt keine Ahnung habe. Das ist ja an sich eine sehr anonyme Geschichte und das ist ja auch eine sehr entlegene oder abgelegene Geschichte. Das ist auch ein wunderbarer Ort für ein Schäferstündchen oder für mögliche Rotlichtgeschichten, die man da ja wunderbar etablieren könnte. Ist sowas ein jetzt im weitesten Sinne Missbrauchsthema für euch?

Martin Swart: Tatsächlich haben wir auch in der Richtung von den Autohöfen Anfragen bzw. Von den Betreibern zu sagen, also das wollen wir auf keinen Fall. Wir wollen hier nicht in Verruf geraten. Bei den eigenen Standorten, bei den eigens betriebenen haben wir ein Kamerasystem einerseits drauf, ich sag mal längerfristige Buchungen von irgendwelchen Kosenamen oder aber Zusammensetzung. Den versuchen wir dann von vornherein entgegenzuwirken und bitten dann entsprechend den Gast auch wieder, das entsprechend zu unterlassen von dem, wo wir es mitbekommen. Klar, wir stehen nicht bei jeder Buchung daneben, aber da, wo es auffällig ist, streiten wir ein.

Klaus: Ich glaube, ich habe das Geschäftsmodell als solches mal verstanden. Ich weiß, wer die Zielgruppe ist, ich weiß, wie ich so ein Rohrtel finde. Was mich zur nächsten Frage wie kommt denn Rohrtel an Standorte und wie kommt dann das Rohrtel selbst, sofern es denn mal gebaut ist, überhaupt dorthin? Aber beginnen wir vorne. Wie findet ihr Standorte?

Amelie Riemann: Ja, also aktuell ist es ja so, dass wir hauptsächlich an den Autohöfen stehen und es ist natürlich ein Netzwerk aufgebaut. Das heißt, wir haben Standortpartner, die mit einem Standort gestartet zweitausendein sind. Mit denen haben wir mittlerweile fünf, sechs Standorte und das ist natürlich, ja, darauf baut man natürlich aus. Trotzdem sind wir auch immer noch darauf angewiesen, dass potenzielle Partner auf uns zukommen, die Standorte zeigen, wir uns die anschauen. Wir sind da aber auch gerade im Franchise Bereich fokussieren wir uns gar nicht nur auf die Autohöfe, sondern sehen da auch vielfältiges Potenzial, weil wir auch im Franchise Bereich ja so ein bisschen den Fokus weg von den Lkw Fahrern nehmen, weil wir auch sehen, dass Privatreisende ja wahnsinnig viel unsere Rotels nutzen. Da kann es auch der Campingplatzbetreiber sein, der sagt, er möchte zusätzlich zu seinen Stellplätzen noch Festübernachtungsmöglichkeiten anbieten oder in touristischen Destinationen wie Skigebiete oder Wandergebiete oder wo viele Fahrradfahrer unterwegs sind. Also auch da kommen die Anfragen natürlich auch klassisch Speditionszentren, wo viele Fahrer übernachten müssen. Also da sehen wir ja, da sehen wir wahnsinnig viel Potenzial, auch in anderen Standorten. Mit Sicherheit braucht es an diesen Standorten mehr lokales Marketing und deswegen sagen wir, wir konzentrieren uns mit den eigenen Standorten immer noch auf die Gruppe der Lkw Fahrer und auch die Autohilfe im franchise Bereich. Ja, aber absolut vielfältig.

Klaus: Lasst uns noch mal bei der ursprünglichen Geschäftsidee bleiben, sprich dem Roatel oder Rotel neben der Autobahn. Ich sehe da ja zwei Möglichkeiten an Grundstücke zu kommen, sofern meine wie immer naiven Annahmen stimmen. Entweder ich stelle das auf einen Autobahnparkplatz, auf dem es jetzt nichts gibt. Da muss ich wahrscheinlich mit dem Bund oder der Gemeinde oder wem auch immer dieser Grund gehört, in Verhandlungen treten, denen erzählen, wie super das nicht sei und die davon überzeugen, dass wir die ein paar Quadratmetern, nämlich 50 bis 100 verpachten und dann stelle ich da ein Rohrtel drauf. Die zweite Idee ist, ich gehe zu einem Autohof oder zu einer großen Tankstelle, wo, was ich jetzt nicht weiß, aber ich davon ausgehe, dass der ein größeres Grundstück bereits gepachtet oder gekauft hat. Der hat dann eine Freifläche und stellt dann das zusätzlich zu seinem jetzigen Angebot hin. Das heißt zwei Franchisenehmer Zielgruppen im weitesten Sinn. Einmal die Betreiber von Danny langstellen Autohöfen und andererseits der kleine Unternehmer, der hier seine Chance ich wollte das in meiner Region immer schon mal machen und verwirklicht mich, verwirkliche mich da jetzt selbst am Autobahnpark. Oder ist es so, dass es schon Menschen gibt, denen aus welchem Grund heraus auch immer dieses Grundstück neben der Autobahn gehört, ihr die ausfindig macht und dem sagt, wir haben eine super Idee für euch, für diese 100 Quadratmeter, da stellen wir jetzt ein Roadtail hin.

Martin Swart: Fangen wir mit dem Grundsatz an. Grundsätzlich ist die Variante zwei die zutreffende in aller Regel. Also dass wir den Verpächter Schrägstrich und oder Autobahnbetreiber, das sind oftmals dann auch wieder ununterschiedliche oder in der Regel sogar unterschiedliche, dass wir mit denen ins Gespräch kommen und die anfragen, inwiefern für die ein Rotel oder auch mehrere Roads an dem Standort von Interesse sind. So sind viel mit den eigenen Standorten bis dato groß geworden. Sprich, wir geben dann dem Verpächter eine fixe Miete pro Monat plus eine kleine Umsatzbeteiligung, das ist die Basis des Pachtvertrages und alles andere übernehmen wir dann. Also wir bieten uns quasi flächer an, das ist so der Standard. Ob wir das dann tun oder aber in Zukunft oder parallel der Franchisenehmer, da sind wir absolut leidenschaftslos bzw. In der Ursprungsfassung haben wir gesagt, wir machen die Autohöfe und die Franchisenehmer alles andere, weil wir da keine Kenntnis von haben. Aber wir fangen jetzt an zu vermengen, dass wenn wir sowieso einen interessierten Franchisenehmer haben in, ich sag jetzt mal München und wir haben da schon in Aussicht eine Fläche, dann versuchen wir jetzt natürlich übereinander zu legen und hier franchise Nehmer mit Grundstück zu verheiraten quasi. Das ist jetzt gerade bei unserem ersten Standort ist das so der Klassiker. Das ist genauso entstanden. Ihr habt eine Fläche und wir haben einen interessierten Franchisenehmer aus der Region. Und so haben wir es gerade beide zusammengefasst. Also insofern gibt es für uns nicht nur A oder b, sondern gerne auch eine Combius A und B.

Klaus: Jetzt sehe ich, dass dieser Partner natürlich ganz, ganz viele Vorteile des Franchise Systems hat. Von der Buchung beginnend über die Organisation der Leihwäsche, vielleicht sogar bis zur Vermittlung des Reinigungsdienstes gibt es da viel Mehrwert. Wenn ich jetzt Campingplatzbetreiber bin und auf die Idee komme, mein Campingplatzangebot zu erweitern und so ein road Sale hinzustellen und zu sagen, die, die kein Zelt haben, können dann bei mir eines der vier Zimmer buchen. Welchen Mehrwert bringt ihr dem im Franchise Sinn, abgesehen davon, dass er halt ein schönes, fertiges Containerhotel bekommt?

Amelie Riemann: Natürlich profitiert er erstmal von den Erfahrungen, die wir jetzt auch schon mit den eigenen Betrieben gemacht haben. Und natürlich ist auch das Grotel an sich, wenn man sich dazu entscheidet, auch im gefesselte Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. Gab es jetzt ein kleines Hotel, wie auch immer, ist die Investitionssumme relativ hoch und wir bieten jetzt natürlich ein vier Zimmer in einer überschaubaren Investition mit die Möglichkeit, das natürlich auch flexibel zu gestalten. Das heißt, wir schließen uns natürlich ans Versorgungsnetz an, wir stehen auf vier Fundamenten, aber es ist trotzdem natürlich immer noch ein mobiles Objekt. Und das ist natürlich einmal so der eine Vorteil und dann ist natürlich auch der große Mehrwert neben unserem Produkt selber, dem Rotel, ist die Buchungsplattform. Das heißt, wir haben schon alles komplett digitalisiert, wir wickeln alles digital ab. Das heißt, der Campingplatzbetreiber, der Franchisenehmer, ja, hat mit dem operativen Geschehen relativ wenig zu tun und die ganze Abwicklung liegt bei uns. Und das ist natürlich, wie wir vorhin auch schon gesagt hatten, ist der Arbeitsaufwand dann natürlich, gerade wenn man es auf täglicher Basis sich anschaut, relativ gering.

Klaus: Steht denn jetzt so ein Rotel? Ich glaube nicht, dass man einfach auf AliExpress geht oder Alibaba, dort Containerhotel eintippt und sechs Wochen später ein fix und fertiges zweitausendeinundzwanzig container Hotel bei mir steht. Habt ihr begonnen, diese Container selbst zu entwickeln? Seid ihr zufälligerweise Innenarchitekten? Wie wie, wie kommt man zu einem schönen und letztlich auch funktionalen Containerhotel?

Martin Swart: Das ist meine Lieblingsgeschichte. Meine auf die Lieblingsgeschichte ist die, wie ich eben zum Eingang schon sagte, der Kollege Ralf Peter Karls, der hat dann irgendwann mal diese wunderbare Eingebung gehabt. Wir machen das in einem Container. Ich habe die tolle Idee, wir machen das einen Container. Und dann haben wir dann irgendwann im Büro zusammengesessen und haben dann in einem Großraumbüro ein Zimmer von den Maßen her mal abgesteckt und haben mit den Müllsäcken das ausgelegt. Der Stuhl war dann das WC und dann haben wir unser Bett geschmiedet und dann geguckt, wie wir platz technisch klarkommen und sind mit dieser Idee an einen Architekten daran getreten, er soll es doch mal zeichnen und sind dann wirklich wie wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Also Stück für Stück, ganz klassisch alter Pioniergeist und sind dann zu zweit bzw. Zu dritt dann immer von Gewerk zu Gewerk weitergelaufen, bis wir das große Glück hatten, jemanden zu finden, der aus dem Netzwerk heraus, der dann auch Spaß hatte, den Container von innen einzurichten, über Sanitär und Sanitär und Anlagen bis hin zum Elektriker dann tatsächlich den Piloten stehen hatten. Zweitausendein. Und das größte Glück war sicherlich, dass wir unseren heutigen Mitgesellschafter und Produzenten Peter Imbusch haben kennenlernen dürfen. Der kommt aus Lönigen bei Cloppenburg, hat auch schon Erfahrungen gehabt, Mikrohotels auszubauen. Den haben wir kennengelernt über einen weiteren, auch über das eigene Netzwerk hinaus, der früher mal Pferdeboxen ausgestattet hat. Ja, und so kommt immer das eine oder andere. Und der hat gesagt das passt mal auf, liebe Kollegen und liebe Leute, das finde ich so interessant, das baue ich euch gerne auch in Serie und hat uns mehr oder weniger auf Handschlag dann zu einem weiteren Zeitpunkt auch eine Halle hingestellt, wo wir jetzt eine Serie produzieren können. Da sind wir gerade. Und ja, das hat mehr oder weniger immer. Ne, nicht mehr oder weniger. Es hat immer die gleiche Bauform, immer die gleiche Innenausstattung, natürlich mit kleinen Verbesserungen von von kleineren Reihen. Aber wir sind eigentlich immer noch bei der Serie eins, wo wir uns befinden.

Klaus: Ihr habt sozusagen ein eigenes Werk, eine Fabrik, eine Manufaktur, in der ihr selbst aus Containern, die ihr wahrscheinlich handelsüblich zukauft, 45 Fuß container Ausdruck ist Rohrtels baut. Die stellt ihr dann, nachdem die relativ kompakt sind, auf einen Lkw. Der wird dann zum jeweiligen Standort hingefahren. Dort muss ein Basisfundament nämlich an da sein. Das werde ich nicht einfach so aufs Gras stellen können. Da muss in irgendeiner Form Wasser zu und Ableitung da sein. Da muss in irgendeiner Form, vermute ich jetzt mal, Strom da sein und dann kann es eigentlich schon losgehen, sofern alle Behörden auch einverstanden sind, dass an diesem Ort jetzt ein Hotelbeherbergungsbetrieb mit allen Auflagen blablabla errichtet werden darf. Ist es tatsächlich so einfach, wie ich mir das vorstelle?

Martin Swart: Im Prinzip von der logischen Kette ist es so einfach, ja, richtig. Natürlich steckt hier der Teufel im Detail, vielmehr vielleicht sogar eine Baugenehmigung. Wie wir alle kennen, ist das keine Geschichte von 24 Stunden. Wir finden hier in jedem Bundesland andere Voraussetzungen vor. Wobei ich am Ende des Tages sagen muss, das Ding wird auch schwärzer gemalt, als es faktisch ist. Also nach Eingang des Bauantrages drei und dreiig Monate plus minus, dann haben wir dann also schon spätestens quasi auch in aller Regel die Baugenehmigung vorliegen, sofern wir denn alle Unterlagen direkt vom Tag eins beibringen können. Ja, das passt soweit.

Klaus: Was kostet denn so ein Roattel Container? Überhaupt kein Gefühl.

Amelie Riemann: Genau, also der Kaufpreis liegt bei Euro dafür. Ist komplett standardisiert ausgebaut. Ja, zu kaufen, wie er auch in unseren eigenen Standorten steht. Das heißt, der ausgebaute Container mit den vier Zimmern, natürlich mit Bett und dem kompletten Inventar, Dusche, WC, Waschbecken und der Container, also das umgebaute Lotto, ist direkt bei unseren Produzenten in Lüningen zu kaufen.

Klaus: Was kommt denn da noch so grob an Zusatzkosten dazu? Mir ist klar, dass das eine unheimliche Bandbreite ist, zweitausendein, weil Aufschliessungskosten ja immer ganz schwierig zu berechnen sind, aber nachher doch schon einigen Standorten, die ihr habt. Was kostet das Surroundabout, dass da der Kanal hinkommt und der Strom? Oder ist das überhaupt nicht vorhersehbar?

Amelie Riemann: Ja, wir haben das so ein bisschen aufgeteilt in zwei Leistungspakete, die wir dem Franchisenehmer anbieten. Einmal das Leistungspaket eins, das ist die Bauantragstellung. Da bieten wir dem Franchisenehmer an, dass er uns beauftragt, den kompletten Prozess der Bauantragstellung, der Baugenehmigung zu übernehmen. Der Paketpreis liegt bei Euro, das heißt, wir übernehmen aber auch die komplette Abstimmung mit Architekten, Gutachtern, bringen alles in Auftrag. Da sind dann natürlich auch die Kosten für die Gutachten und alle entstehenden Kosten im ganzen Prozess enthalten. Und dann haben wir noch Das zweite Paket, das betrifft die Baumaßnahmen, also natürlich Antragstellung bei den Versorgern, die Fundamente, die Leitungsgräben, die Pflasterung. Und der Preis für das komplette Paket liegt bei Euro. Da kann man vielleicht dazu sagen, dass es natürlich viele Franchisenehmer oder Interessenten haben. Nachbar oder Schwager ist Tiefbauer, da ist es mit Sicherheit günstiger, lokal dann Tiefbauer zu beauftragen, um die Arbeiten zu übernehmen. Wenn aber jemand damit gar nichts zu tun haben möchte und sagt okay, ich buche das Komplettpaket, dann sind es einmal die vier neuen für die Bauantragstellung und die 28 fünf für die entstehenden Baumaßnahmen.

Klaus: Was kommt denn dann noch an sonstigen rundherum Kosten dazu? Ich werde ein bisschen Öffnungsmarketing machen müssen. Genau, genau.

Amelie Riemann: Wir haben natürlich auch die klassischen Franchise Gebühren, die dann natürlich notwendig sind. Wir haben einmal eine Franchise Einstiegsgebühr für €9900, einmal kompletter Aufbau des gesamten Systems und dann haben wir die laufenden Franchise Gebühren. Und da sind dann natürlich aber auch schon die Marketingkosten mit drin, die IT Kosten und übernehmen auch einen Teil der Kosten für die Eröffnungsfeier, so dass man sich das ganz schön teilt. Genau, wir haben 10 % laufende Franchise Gebühren, da ist dann auch zum großen Teil auch die Supportgebühr drin. Das heißt die ganzen Gastanfragen, die ja bei uns eintreffen, müssen natürlich abgedeckt werden. Und dann haben wir Marketinggebühren fix von €120 im Monat und die IT Gebühr für €75 im Monat, vor allem für die Buchungsplattformen, die wir bereitstellen.

Klaus: Bei den laufenden Kosten stelle ich mir das jetzt auch wieder recht überschaubar vor. Ich habe jetzt zum einen die Franchise Gebühren sowie die Marketing und IT Kosten im weitesten Sinne. Ich brauche meinen Wäschelieferanten, ich brauche mein Putzpersonal und ich brauche halt hier und da die vorher erwähnte neue Duschstange oder den gestohlenen Kopfpolster, den ich ersetzen muss. Ich brauche ein bisschen Verwaltungsoberheit für einen Steuerberater und all diese Dinge, die ich halt so als Unternehmer habe. Aber ansonsten sehe ich ja keine großen laufenden Kosten, richtig?

Martin Swart: Ja, das kann man so sehen.

Klaus: Gut, dann wissen wir jetzt mal, wie viel Geld ich unter dem Kopfpolster haben muss, um zu starten, was ich so im Monat ausgebe. Wobei bei den monatlichen Ausgaben habe ich natürlich einen wichtigen Punkt übersehen, nämlich die Pacht bzw. Miete für das Grundstück. Wenn es mir dann nicht gehört, dann ist das ja durchaus ein Ausgaben. Aber um jetzt herauszufinden, ob es denn gemäß dieses Podcast oder dem Namen des Podcasts tatsächlich eine Goldgrube ist, kommen wir mal zum spannenden Teil. Was nehme ich denn ein? Ich habe ein bisschen recherchiert und habe gesehen, ihr habt einen Logpreis oder Werbepreis mit ab €49 auf der Website stehen. Das wird jetzt wie in der Hotellerie üblich, der Preis sein, wenn nicht lange im Vorhinein Buche und so und im echten Leben wird, wird alles ein bisschen teurer, aber des simplen Rechnens mächtig , wenn ich sage, ihr vermietet ein Hotelzimmer, um im Schnitt, um mal eine Zahl in den Raum zu stellen, €50 netto pro Nacht mit einer Auslastung von 60 %, die ich mal vorsichtig schätze, habe ich das Roatel, diese Investitionskosten ja in absehbarer Zeit zurückverdient. Sind das jetzt zwei Zahlen, die ich in den Raum gestellt habe, die es irgendwie treffen oder bin ich fernab jeglicher Realität?

Martin Swart: Nee, du hast es relativ gut getroffen. Wir haben immer so drei Varianten oder drei Spalten, die wir oder drei Varianten, die wir dem Franchise nehmen, wir entsprechend anpreis oder von bis entsprechend zeigen. Und da sind die 60 % Auslastung mit den €50 netto trifft relativ exakt eine Spalte.

Klaus: Was kommt denn da, damit ich mich jetzt nicht wie das Milchmädchen völlig verrechne, zweitausendein bei eurer Kalkulation am Ende so ungefähr raus? An dieser Stelle nochmals der Hinweis, die Auslastung wird nicht vom ersten Tag angegeben sein. Das wünscht sich jeder Unternehmer und es wird oftmals auch so ein bisschen blumig dargestellt, dass ein Geschäft vom ersten Tag anläuft. So ist es nicht. Es dauert Wochen, Monate, manchmal Jahre, bis tatsächlich die Wunschauslastung erreicht ist. Und natürlich hängt es auch sehr stark vom jeweiligen Standort ab. Neben der vielbefahrenen Autobahn wird das Modell wahrscheinlich deutlich besser, zweitausendein besser funktionieren als irgendwo fernab. Aber das vorausgeschickt. Was kommt denn so ungefähr raus? Was mache ich denn Umsatz mit einem typischen roten?

Amelie Riemann: Ich sag mal, wenn wir jetzt die 60 % nehmen und Nettopreis von €50, landen wir ungefähr bei Umsatz pro Jahr. Auch nochmal vielleicht zu sagen, auch weil wir gerade schon das Thema der Auslastung hatten an den Standorten, das ist wirklich wahnsinnig unterschiedlich. Also wir haben Standorte, die starten direkt von Anfang an mit 70, 80 %, also die sind auch schon am Start sehr stark und andere Standorte, die sich ein bisschen schwerer tun, die vielleicht mehr lokales Marketing benötigen. Aber ich denke, dass wir mit den 60 % und den 50 haben wir so eine ganz gute, ganz gute ranking.

Martin Swart: Guter Einstiege. Ja, guter Einstieg fürs Rechnen. Für den ersten privaten oder eigentlichen Business Case sind das durchaus realistische Zahlen.

Klaus: Jetzt klingen ja nicht gerade nach Millionen Business als potenzieller Franchisenehmer würde ich jetzt zwei Wege sehen, mein Einkommen im wahrsten Sinne des Wortes zu vervielfachen. Das erste ist, ich rede mit einem anderen Bürgermeister im Nachbardorf in Niederbayern und stelle dort ein zweites Rotel hin. Das eigentlich aber naheliegendere wäre doch zu sagen, ich stelle auf mein Grundstück ein zweites Rotel, weil ich ausgelastet bin und weil es ja Lkw Fahrer gibt und noch viel mehr Businessreisende, die vielleicht das tolle Angebot, um nur €50 netto an einer Autobahn zu übernachten, immer mehr wahrnehmen wollen. Wohin geht der Trend oder was ist eure Strategie, möglichst viele vier Zimmer Hotels zu haben? Oder du hast anfangs sogar gesagt, man könnte diese Container theoretisch sogar stapeln, daraus richtige container Burgen zu bauen.

Martin Swart: Auch hier haben wir eine kleine Lerngruppe schon hinter uns, logischerweise. Zunächst sind wir klassisch hingegangen, haben gesagt, okay, wir möchten in möglichst vielen Spots erstmal vertreten sein, um eine kleine Sichtbarkeit schon bekommen, also möglichst in einem Rotel unterwegs zu sein. Wir merken aber von unseren Anfragen her und auch von den Standorten her, dass es zunehmend Richtung zwei Rotels an einem Standort geht, weil relativ schnell wir bei einer Auslastung oder Komplettauslastung des ersten Rotels sind. Und das ist ja auch das Schöne an dem Konzept, dass wir in aller Regel von vornherein beim Bauamt eben dann auch oder im Plan mindestens zwei Roadtrips berücksichtigen, wir vielleicht mit einem starten können und dann später das zweite oder sogar das dritte dazusetzen können. Das ist halt dieser modulare Aufbau. Also die Erfahrung zeigt, es geht tendenziell mehr in Richtung zwei.

Klaus: Jetzt ist es aber so, dass bei Umsatz abzüglich der Pacht, abzüglich den Investitionskosten, die ich in irgendeiner Form verdiene oder mir jedenfalls selbst in irgendeiner Form zur Verfügung gestellt habe und den wahrscheinlich nicht zu unterschätzenden Buchungsgebühren von Booking Com und ähnlichen Plattformen ja nicht allzu viel überbleibt. Ein Fulltime Job kann das ja nicht sein. Das heißt, Zielgruppe sind ja eher Menschen, die damit entweder ins Unternehmertum starten wollen oder die sagen, ich mache halt wunderbar nebenbei ein paar tausender und freue mich meines Lebens.

Amelie Riemann: Das sind wirklich System für den Nebenerwerb. Also gerade wenn wir natürlich von einem Standort mit einem Lowtail sprechen, ich glaube, da kann sich jeder ausrechnen, dass es sich einfach für den Haupterwerb dann nicht lohnt. Klar, natürlich, wenn wir Richtung Multi Franchisenehmer gehen, dann ist es natürlich auch mit mehreren Standorten, vor allem mit mehreren Roadsides, das ist natürlich auch für den Haupterwerb was. Und es wird einfach attraktiver, je mehr Standorte man selber hat. Und der Vorteil ist natürlich auch, klar, wir sind ein System für den Nebenerwerb, aber wenn man rein in die Verwaltung geht und die Reinigung nicht selber macht, dann hat es ja auch, dann ist der Personalbedarf oder auch der eigene Arbeitsaufwand einfach auch wahnsinnig gering.

Klaus: Wie viel Geld muss ich denn unter Tante Rosis, um den Namen Rosi nochmal zu verwenden, Kopfpolster finden, um bei euch starten zu können. Wie viel Eigenkapital brauche ich denn? Es müsste ja eigentlich ein recht gut fremdfinanzierbares Modell sein. Leasingbanken, denke ich, werden da ja einsteigen, weil sie ja einen Wert, nämlich den Container samt Einrichtung dagegen kriegen.

Martin Swart: Ja, also wir gehen davon aus, dass wir es sollten mindestens sein, die der Franchise nicht mehr mitbringt an Eigenkapital. Und mehr geht natürlich immer. Wir gehen aber davon aus, dass mit den Eigenkapital, damit der Franchisenehmer das auch entsprechend finanziert bekommt.

Klaus: Vielen Dank, dass ich zum einen in die Welt der Hotels, zum anderen aber in die ganz besondere Welt der Autobahnhotels für Lkw Fahrer hineinschnuppern durfte und auch gelernt habe, dass das sogar für Campingplatzbetreiber spannend ist. Habe nicht nur viel gelernt, sondern hat auch Spaß gemacht. Und ein bisschen was von der Rotlichtbranche haben wir auch noch mitgenommen.

Klaus: Breit abgedeckt.

Klaus: Danke für eure Zeit.

Martin Swart: Super, vielen Dank, Klaus. Super, Dankeschön.

Amelie Riemann: Dankeschön.

Klaus: Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr über Roatel wissen will, der findet die Kontaktdaten von Amelie in den Shownotes und auf meiner Website. Und jetzt wie immer zur Bierdeckel Kalkulation. Der Umsatz ist sehr schnell ausgerechnet. Vier Zimmer Zoe, sagen wir €50 netto bei 60 % Auslastung ergibt rund Euro Umsatz pro Jahr. Davon abzuziehen sind 10 % Franchise Fee und rund €200 monatlich für Marketing und IT. Für die Franchisezentrale verbleiben uns rund Euro. Zu Berücksichtigen sind jedenfalls zu Beginn weitere Marketingkosten, vor allen Dingen die Gebühren der Plattformen wie boking.com. diese Gebühren sind nicht öffentlich. Gehen wir mal vorsichtig von 20 % aus und davon, dass die Hälfte unserer Buchungen über Booking komm kommt und die andere Hälfte direkt, entweder weil man unseren Standort sieht oder über die Website von Rotel. Sind also grob Euro Marketingkosten. Wenn wir die Gesamtinvestition auf Euro aufrunden und die auf 10 Jahre finanzieren, dann sind wir ohne Zinsen zweitausendein bei Euro. Jährlich bleiben uns also von unseren Umsätzen rund Euro pro Jahr. Von diesen Euro müssen wir jetzt nicht nur unser Reinigungspersonal und das Wäscheservice bezahlen, sondern auch kaputte Fernseher reparieren, durchgelegene Matratzen tauschen und verschwundene Handtücher ersetzen. Und wir werden irgendwas für den Grund bezahlen müssen. Wir haben Stromkosten und der Müll und das Abwasser wollen auch gegen Geld entsorgt werden. Damit das Modell also einigermaßen profitabel wird, muss man daher sowohl die Auslastung erhöhen als auch, wenn möglich, den Preis nach oben schrauben. Doch selbst bei €70 netto pro Nacht und Zimmer und 80 % Auslastung werden es nicht mehr als Euro Umsatz. Wer also davon leben will, für den ist das Modell nur dann spannend, wenn man mehrere Roatels betreibt und die idealerweise gemeinsam an einem Standort. Denn dann kann das Reinigungspersonal ohne Reisekosten sehr effizient arbeiten. Danke nicht nur fürs Zuhören, sondern auch für die vielen Sterne, die ihr mir gebt und dass ihr mich weiterempfehlt. Bis zum nächsten Mal.