World of Pizza, Torsten Kaldun

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Klaus Mec: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen Podcast für alle, die Geschäftsmodelle hinter Franchise-Systemen verstehen und Einblick in Zahlen, Daten und Fakten bekommen wollen. Apropos unabhängig. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wird dann noch kritisch hinterfragt werden? Mein heutiger Gast ist Torsten Kaldun von World of Pizza, die seit 25 Jahren Pizzen produzieren und ausliefern. Pizza-Zustellung ist ein heiß umkämpfter Markt. Laut einer Statistik von foodservice.de gibt es überhaupt nur noch zwei Systeme, die wachsen. Das eine ist World of Pizza und das andere Domino’s. Tom Badura von Domino’s war auch schon Gast in meinem Podcast. Vielleicht ist das ein gutes Omen. Torsten berichtet uns ausführlich von dem Oligopol der Bestellplattformen Lieferando, Juba und Volt.

Torsten Kaldun: Ja, ich darf über alles sprechen. Wenn du in der Postleitzahl 10117, das ist Berlin Mitte, wo unser Store auch ansässig ist, auf Livano gehst, hast du tatsächlich 800 Anbieter auf dieser Postleitzahl. Also 800 Leute wollen jetzt Essen verkaufen. Der Kunde ist auf Lieferando. Er weiß nicht, was er wählen soll.
Arbeiten wir tatsächlich jetzt intensiv mit den Portalen. Also es hat sich stark gewandelt. Das heißt, wir machen Marketing-Aktionen, wir machen Kooperationen mit den Portalen in unterschiedlichster Form, damit der Kunde im Prinzip, wenn er schon mal auf diesem Portal ist, wo er definitiv was bestellen möchte, uns warnend. Man kann nicht eine Marketing-Aktion permanent durchlaufen lassen. Das würde bei uns zumindest nicht funktionieren.

Klaus Mec: Torsten beschäftigt sich aber auch mit sogenannter Freizeitgastronomie. Das System betreibt auch Standorte in Freibädern. Wer also schon als Kind davon träumte, Pizza im Bad zu verkaufen, sämtliche Kontaktdaten von Torsten findet ihr in den Show Notes. Bevor es losgeht, noch der notwendige rechtliche Hinweis. Sämtliche in diesem Podcast genannten Zahlen sind unverbindlich. Weder mein Gast, das System oder ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Ich habe jedoch sämtliche Zahlen geprüft. Beim Thema Zahlen bis zum Ende dran zu bleiben zahlt sich aus, denn am Ende kommt wie immer eine Bierdeckelkalkulation. Ich versuche, die Zahlen so einfach darzustellen, dass eine Art Mini-Businessplan auf einen Bierdeckel passt. Servus, lieber Torsten Kaltung. Auch wenn euer Name, World of Pizza, schon ziemlich selbsterklärend ist. Was genau macht ihr?

Torsten Kaldun: Erstmal vielen Dank für die Einladung, Klaus. World of Pizza ist tatsächlich ein Fokus der Lieferservice für Pizza, Burger und Fingerfood. Das sind so unsere Fokusprodukte, die wir tagtäglich nach Hause liefern oder ins Büro liefern. Wobei World of Pizza auf drei Standbeinen steht. Das ist klar zu 80 Prozent eben der klassische Lieferservice. Dann haben wir noch Restaurants mit einem Selfservice. Bereich und tatsächlich drei Stores, wo wir die Freizeitgastronomie bedienen. Also vorrangig tatsächlich zwei Schwimmbäder, Schwimm- und Freizeitbäder hier in Potsdam und in Brandenburg an der Havel, wo wir die gesamte gastronomische Versorgung durchführen.

Klaus Mec: Wie werden die Speisen bei World of Pizza produziert? Seid ihr eine Aufbackstation, wie man das so ein bisschen aus dem Bäckereiwesen kennt. Wo zentral produziert wird und vor Ort nur unter großen Anführungszeichen aufgewärmt? Oder seid ihr ein Vollküchenkonzept und bei Euch stehen die sprichwörtlichen Köche mit weißen. Mützen, die ganz wunderbar Teig kneten? Wie darf ich mir das vorstellen?

Torsten Kaldun: Tatsächlich ist dem so, nur nicht mit weißen Mützen. Wir produzieren täglich den Teig frisch in den Filialen, in jeder Filiale selbst. Das Produkt wird dann nach Kundenwunsch frisch zubereitet. Also es ist nichts fertig oder wird nur aufgewärmt, sondern tatsächlich frisch belegt, frisch zusammengestellt und dann entsprechend gebacken oder auch frittiert. Also wir arbeiten mit zwei Produktionsbereichen. Einmal der Pizzaofen, was aber ein klassischer Durchlaufofen ist, was bei uns als Systemgastronomie wichtig ist, einheitlichen Standard und einheitliche Qualität zu erzeugen. Und auf der anderen Seite bei uns die Fritteusestation, wo wir frische Produkte, also Salate, Bowls, aber auch frittierte Produkte zubereiten können.

Speaker D: Du sagtest klassisches Liefergeschäft.
Das heißt, das Produkt wird jedes Mal frisch auf Bestellung produziert und wird dann dem Kunden nach Hause oder ins Büro gebracht. Auf welchen Wegen funktioniert diese Zustellung? Sprich, habt ihr eigene Fahrer? Benutzt ihr da die hinlänglich bekannten Lieferando Uber dieser Welt?
Wie funktioniert das?

Torsten Kaldun: Wir arbeiten tatsächlich ausschließlich mit eigenen Lieferanten zusammen. Meist, ich sage fast zu 80 oder 90 Prozent auch mit eigenen Lieferfahrzeugen. Das heißt, wir stellen die Fahrzeuge den Mitarbeitern zur Verfügung. Hat den Vorteil, dass wir natürlich uns mit unserer Marke, mit unserem Auftritt durch die ganze Stadt bewegen und das der Kunden zusätzlich wahrnimmt. Und hat natürlich aber den wirtschaftlichen Aspekt, dass wir diese Wertschöpfungskette bei uns behalten wollen. Also das reine Liefern ist halt unser Fokus und Kerngeschäft, unsere Hauptdienstleistung und da müssen wir natürlich alle Hebel in Bewegung setzen, dass das so funktioniert, wie wir uns das vorstellen und nicht angewiesen sind auf dritte Parteien.

Klaus Mec: Ist dieses Liefergeschäft, ganz provokant gefragt, tatsächlich profitabel betreibbar? Man hört und liest in den Medien, dass das ja zum einen angeblich auf Ausbeutung passiert. Ausbeutung der Arbeitnehmer, also der Damen und Herren, die da auf dem Fahrrad sitzen.Und die Pizza liefern oder dem Auto.
Und andererseits ein bisschen Ausbeutung der Gastronomen, indem man denen noch den letzten Deckungsbeitrag wegnimmt.
Wie gestaltet sich das bei euch?

Torsten Kaldun: Mehreren Facetten oder Aspekten zu betrachten. Also der Mitarbeiter ist ganz klassisch bei uns angestellt. Also es ist kein Subunternehmer, der selbstständig sozusagen noch mal weitere Mitarbeiter beschäftigen muss, was wir nicht mehr kontrollieren können. Also zwecks Mindestlohnzahlung oder Schwarzarbeit. Die sind alle bei uns vernünftig angemeldet, kriegen Mindestlohn oder mehr. Ich glaube, worauf du hinaus spielst, sind eben die Third-Party-Delivery-Angebote. Das heißt, dass Uber und Lieferanten und Volt ihre Fahrer zur Verfügung stellen, das aber auch nicht selbst organisieren, sondern eben durch Dritte und da dann auch keine Hand mehr drauf ist, wie die dann beschäftigt oder bezahlt werden. Aber wie gesagt, mit den Kollegen arbeiten wir nicht zusammen, was das Ausliefern angeht. Wir nutzen diese Portale auf jeden Fall als Bestell-Eingangskanalen. Also es ist ein Medium, was relativ wichtig ist, neben unserem eigenen Shop, unserer eigenen App. Aber alle zusammen, alle Kanäle zusammen, offline, online, nutzen wir natürlich vollumfänglich aus, entsprechendes Bestellvolumen bei uns zu generieren.

Ich habe jetzt mal beispielhaft von eurer Website die Speisekarte von Potsdam aufgemacht. Ich finde, dass hier eine Pizza Premium 17,90 € kostet. Ich greife das jetzt einfach mal als Beispiel heraus. Wenn ich jetzt zwei so Premium-Pizzen bestelle, bin ich jetzt roundabout bei 35 €. Dann bestelle ich vielleicht noch ein Getränk oder zwei Getränke und eine Nachspeise dazu. Sagen wir, ich bin so irgendwo zwischen 40 und 50 € wahren Kurs.
Könnt ihr so grob sagen, welcher Teil.
Von meinem Einkauf auf die Lieferung entfällt? Was kostet so eine Zustellung? Ich habe da überhaupt kein Gefühl.

Torsten Kaldun: Also erstmal ist der durchschnittliche Warenkauf so knapp 30 Euro bei uns. Die angesprochenen 17,90 Euro sind jetzt tatsächlich gerade durch die aktuelle Preiseinpassung der höchste Pizzapreis, den wir so haben. Es gibt noch durchaus günstigere Ritzen. Deswegen sind wir im Durchschnitt bei knapp 30 Euro. Darauf entfällt ein Wareneinsatz von ca. 22% und ein Personaleinsatz von ca. 35%. Fahrzeugkosten, weil wir ja mit einem Fuhrpark fahren, hängt dann wieder ganz stark von der Größe des Liefergebietes ab und dementsprechend auch vom Standort selbst. Also zum Beispiel in einer Großstadt wie Berlin, Berlin-Mitte, haben wir einen Lieferradius von circa drei Kilometern, den wir zu 99 Prozent mit E-Bikes abdecken. Also dementsprechend die Fahrzeugkosten sehr gering sind. Da ist z.B. ein Leasing und eine Wartung mit drin und ab und zu natürlich eine Reparatur. Aber es fallen halt keine Benzin, keine Spritkosten an. Umso größer das Liefergebiet sich gestaltet, umso mehr geht die Tendenz der Fahrzeugwahlen Richtung Kfz. Also zwischendurch haben wir noch E-Mobiles, aber dann kommt eben das Kfz. Und dann hängt es natürlich von der Performance des Stores, des Ventures-Partners ab. wie das Personal eingesetzt wird, welche Fahrzeuge zur Verfügung stehen, eben wie groß das Liefergebiet ist, dann entsprechend den Fahrzeugkostenfaktor zu bestimmen, aber im Schnitt sind wir da so bei 3,5 Prozent.

Speaker C: Man sagt ja, eine Faustregel in der.
Gastronomie sei, dass man Größenordnung ein Drittel.
Wareneinsatz hat, ein Drittel Personaleinsatz und ein Drittel die sonstigen Kosten, Miete, Werbung, Steuern, was auch immer sind, was so nicht ganz schlimm ist, das sind nämlich rund 30 Prozent und damit bleiben dem Betreiber 10 Prozent übrig. Ihr seid jetzt beim Wareneinsatz ein bisschen niedriger, da komme ich gleich später dazu, beim Personaleinsatz ziemlich genau bei dem Drittel. Was ich nicht so ganz verstehe, wenn in der klassischen Gastronomie ein Drittel Personaleinsatz ist, dann habe ich diesen Personaleinsatz für die Küche. und für das Service, also die Kellnerin oder den Kellner, der die Pizza und.
Das Cola zum Gast bringt.
Bei euch sitzt jetzt der Kellner sozusagen am Fahrrad. Der braucht ja viel länger von der.
Küche bis zum Kunden.
Gefühlt müsste der Personaleinsatz deswegen doch viel höher sein. Was noch dazu kommt, der bringt ja.
Soweit ich das verstanden habe, immer nur.
Eine Pizza zu einem Kunden. Das heißt, der fährt ja dann auch leer wieder zurück. Das müsste den Personaleinsatz doch massiv erhöhen.

Torsten Kaldun: Man muss da ein bisschen umdenken. Aufgrund der Systematisierung, was ein gutes System ausmacht oder in der Systemgastronomie gelebt wird, brauchen wir tatsächlich viel weniger Mitarbeiter in der Küche selbst. Also die Produkte sind schneller und einfacher durch wenige Mitarbeiter herzustellen. Tatsächlich brauchen wir etwas mehr Leute im Service, also die Fahrer, die aber durch das gute Positionsmanagement, also Tourenmanagement letztendlich so optimiert werden können, dass wir diesen Personaleinsatz genauso einhalten können.

Speaker D: Wie lange dauert das im Schnitt?

Speaker C: Man hört und liest immer wieder, wie unglaublich wichtig es sei, dass diese Pizza warm und heiß zum Kunden oder zur Kundin kommt. Soweit kann ich das noch verstehen.

Speaker D: Bin persönlich völlig d’accord.

Speaker C: Allerdings habe ich auch gehört und gelernt, dass dürften oder es müssten weniger als 20 Minuten sein, sonst seien die Kunden furchtbar unzufrieden. Ich bin da offensichtlich das völlige Gegenbeispiel. Mir ist es nämlich herzlich egal, wie lange das dauert, solange mir das vorher kommuniziert wird. Wenn mir der sagt, das dauert eineinhalb Stunden, dann okay, dann kriege ich halt in eineinhalb Stunden essen. Ich habe aber gelernt, ich sei die große Ausnahme. Stimmt das, was mir so erzählt wird?

Torsten Kaldun: Nein, bin ich voll bei dir. Solange der Kunde, der Gast weiß, wie lange es dauert, ist er auch zufrieden. Klar sollte es nicht regelmäßig eine Stunde oder noch länger dauern. Dann wird der Kunde sicherlich auch mal was anderes probieren, was schneller geht, ohne Frage. Unser Ziel liegt zwischen 30 und 45 Minuten. Das ist so der klassische Zeitfenster, wo wir liefern. Wir brauchen eine Vorbereitungszeit, also eine Küchenzeit von ca. 15 bis 20 Minuten, weil wir halt eben alles frisch machen und nacheinander abarbeiten, sodass der Lieferant eben nochmal 10 bis maximal 15 Minuten Zeit hat, die Ware zum Gast zu bringen. Wirklich ganz entscheidend ist die Temperatur, ganz klar. Also wenn es angekündigt wird in 40 Minuten und es ist heiß, alles top. Wenn es angekündigt wird in einer Stunde und es ist heiß, ist immer noch alles top. Klar, reagiert jeder Kunde anders ohne Frage, aber die angesagte Zeit sollte auf jeden Fall eingehalten werden.

Speaker D: Klingt meine Annahme, dass der Lieferfahrer pro Kunde einzeln anfährt?

Speaker C: Das heißt, er packt meine beiden Pizzen aus meinem Beispiel samt meiner Nachspeise und meinen Cola nur für mich ein, fährt.

Speaker D: Zu mir, bringt es mir, fährt leer wieder zurück?

Speaker C: Oder ist es doch so, wie ich.

Speaker D: Mir vor meinen Recherchen vorgestellt hatte, dass.

Speaker C: Das an sich ein Logistik-Game sein kann. Der könnte ja theoretisch die zweite und dritte Pizza auch mithaben, wenn es denn zufälligerweise mein Nachbar bestellt.

Torsten Kaldun: Ja, so machen wir das tatsächlich. Also Ziel ist immer so schnell wie möglich beim Kunden zu sein und mit der Ware unterwegs zu sein. Wenn es aber so ist, dass tatsächlich der Nachbar gleich mitbestellt, packen wir die Touren auch zusammen. Also dann fährt er unter Umständen auf zwei Touren. in eine Richtung. Aber entscheidend ist wirklich die Zeit auch dazwischen oder beziehungsweise bis zum zweiten Gast, dass die entsprechend in 15 Minuten auch maximal eingehalten wird. Dann ist natürlich noch ganz wichtig, wie ich schon sagte, die Temperatur, also die Verpackung, das Pinzertaschensystem, was man dazu nutzt, dass die Ware auch während der Wartezeit oder Lieferzeit nicht auskühlt. Also das ist auch ein ganz entscheidender Faktor.

Speaker A: Werbung! Hier ist der perfekte Platz für Werbung. Daher darf ich euch an dieser Stelle bitten, Werbung für diesen Podcast zu machen, indem ihr diesen Podcast liked, viele Sterne vergebt, fleißig kommentiert und weiterempfehlt. Vielen Dank dafür. Werbung, Ende.

Speaker D: Wie hoch ist der Automatisationsgrad der IT grundsätzlich? Ihr müsstet ja, ihr seid ja seit über 25 Jahren im Geschäft, mittlerweile sehr.

Speaker C: Genau wissen, in welcher Region, bei welchem.

Speaker D: Wetter Pizza bestellt wird.

Speaker C: Ihr müsstet ja theoretisch Erfahrungswerte haben, wenn ein Fußballmatch stattfindet, wird in dieser Straße wesentlich öfter Pizza und Bier bestellt als.

Speaker D: An einem sonnigen Samstagnachmittag ohne Fußballmensch.

Speaker C: Ihr könntet da ja theoretisch Personalplanung im Vorhinein machen, ihr könntet den Wareneinkauf optimieren. Ist das alles schon so weit, wie ich mir das aus der Ferne vorstelle oder träume ich vor mich hin?

Torsten Kaldun: Es ist tatsächlich so. Also erstmal die Erfahrung, die wir haben. Wir haben ein minimales Saisongeschäft. Also wir können schon relativ gute Vorhersagen, welcher Monat so im Peak der beste ist im Jahr und welcher im Peak der schlechteste. Wir können tagesaktuell und fast schon stundenaktuell berechnen, wie viele Aufträge reinkommen werden. Das machen wir aufgrund der Statistiken und der Erfahrung. die zu 90% passen. Sicherlich ist es so, wenn man jetzt einen Dienstplatz schreibt, der genau auf diesen statistischen Zahlen beruht und dann fängt es doch auf einmal mittags an zu regnen. Kein Gast geht vor das Haus, vor die Tür und alle bestellen auf einmal, dass es dann natürlich nicht vorhersehbar ist. Da müsste man tagesaktuell noch mal reagieren, was dann Personaleinsatz doch wieder relativ schwierig ist, aber zu 90 Prozent, 95 Prozent tatsächlich kriegen wir das ganz gut vorhergesagt. Und weil du jetzt gerade Fußball ansprichst und dieses Jahr ja die EM in Deutschland stattfindet, ist es immer wieder spannend, wie weit Deutschland kommt, weil es ganz wichtig ist für das Pizzageschäft. Umso länger Deutschland im Pokal bleibt oder im Spiel bleibt, umso mehr unseres machen wir. Scheinen sie frühzeitig aus wird der Umsatz wieder aufs normale Niveau zurückgeschossen. Das ist ziemlich krass.

Speaker C: Zurück zum Sortiment. World of Pizza assoziiere wahrscheinlich nicht nur ich, sondern auch jeder Kunde, der euch zum ersten Mal hört, sieht oder sonst.

Speaker D: Wie kennenlernt mit Pizza.

Speaker C: Ich habe auf eurer Speisekarte gesehen und du hast es eingangs auch gesagt, dass.

Speaker D: Euer Sortiment zwischenzeitlich ja wesentlich breiter ist. Macht ihr das, weil es einzelne Kunden.

Speaker C: Gibt, die zusätzlich mal einen Wrap oder einen Burger oder ein bisschen Fingerfood wollen? Sprich, ist das einfach notwendig, das.

Speaker D: Hauptgeschäft Pizza überhaupt zuzustellen zu können?

Speaker C: Oder sind das zwischenzeitlich tatsächlich relevante Umsatzbeschränkungen?

Torsten Kaldun: Tatsächlich machen wir das schon seit 25 Jahren. Also nicht jetzt erst, weil es Mode geworden ist. Also Burger haben wir seit 25 Jahren im Sortiment. Sicherlich ist das eine oder andere Produkt gerade jetzt im Fingerfood-Bereich oder Bowls erst dazu gekommen, ganz klar, aber der Fokus ist schon seit 25 Jahren genau auf die Produkte und dementsprechend ist es auch ein hoher Warengruppenbestandteil. Pizza ist im Gesamtsortiment, ich sag mal so, je nachdem wie weit man es streut, mit Pizzabrötchen und so weiter zwischen 50 und 60 Prozent. Bürger tatsächlich zwischen 15 und 20 Prozent. Und der Rest verteilt sich dann. Also Fingerhut noch entsprechend hoch, aber der Rest verteilt sich dann. Sodass wir schon den Fokus genau auf diese Produkte haben. Und das wissen unsere Kunden auch. Das heißt, unsere Politik geht dahin, für jeden ein bisschen was dabei zu haben. Natürlich kein Vollsortiment. Es muss ja auch alles immer überschaubar sein und herstellbar sein in der entsprechenden Zeit. Aber schon ausgerichtet auf eine etwas breitere Zielgruppe, ganz klar.

Speaker D: Wenn ihr binnen 15 bis 20 Minuten zubereitet und das Produkt zum Kunden fährt.

Speaker C: Und der Personalanteil der Lieferung jetzt ja doch recht hoch ist, zumindest was den Zeitaufwand betrifft, wäre es doch naheliegend zu versuchen, den Kunden ins Geschäft zu bringen.

Speaker D: Sprich den Abholanteil zu erhöhen.

Speaker C: Ist es in Deutschland einfach kulturell so.

Speaker D: Dass man sich die Pizza nach Hause liefern lässt?

Speaker C: Oder warum wird nicht mehr abgeholt?

Torsten Kaldun: Ich denke auch, wenn wir schon den Lieferservice anbieten, dann möchte auch der Kunde geliefert haben. Also deswegen gibt es ja Lieferservice. Wenn er nur abholen würde, geht er ins Restaurant und holt sich sein Essen ab. Läuft aber in Deutschland nicht so extrem stark. Man kann das sicherlich ein bisschen pushen durch Preisaktionen. Wir haben diverse Sachen auch schon probiert. Aktuell bieten wir 20% Rabatt an bei der Abholung, was auch gut genutzt wird, aber eben nur zwischen 10 und 15%. Also viel mehr ist es tatsächlich nicht. Es hat sicherlich was ein bisschen mit der Lage zu tun, mit dem Umkreis, mit der Nachbarschaft zu tun. wie viele Leute tatsächlich dann kommen und vor allem natürlich mit dem Konzept des Restaurants. Also sobald wir den Bereich Restaurant mit anbieten, ist natürlich auch der Bereich, also der Abhol- oder Restaurantverkauf entsprechend höher. Aber ganz klar, wir sind ein Lieferservice und das weiß der Gast und nutzt diesen Service letztendlich auch.

Speaker D: Was ist kaufmännisch das spannendere Modell? A. Der Kunde, der klassisch geliefert bekommt.

Speaker C: B. Der Kunde, der mit 20% abholt. Oder C. Auch wenn ihr da nicht.

Speaker D: Ganz so viele wie einen habt, der Kunde, der direkt bei euch ist.

Torsten Kaldun: Also rein wirtschaftlich könnte man natürlich behaupten, der Abholanteil ist der wirtschaftlich interessanteste. Das hat zum einen natürlich mit der Mehrwertsteuer zu tun, dass wir bei Abholung und Lieferung nur 7% Mehrwertsteuer haben. Das ist auch ein ganz wichtiger Fakt. Im Restaurant haben wir eben die 19%. Das heißt, bei gleichem Bruttoverkaufspreis verlieren wir 12% Steuer für die Leute, die im Restaurant essen. Wenn man jetzt den Personalkostenbereich zwischen Abholung 20% und Lieferung genau betrachtet, nimmt sich das eben nicht so viel. Kostenfaktor für die Lieferung macht ungefähr in die 20 Prozent aus. Vielleicht ein bisschen höher, 20-25 Prozent, aber mehr eben auch nicht. Von daher ist das von der Seite nicht ganz so wichtig. Klar ist, dass wir uns entlasten, wenn mehr Leute abholen, weil wir eben dann weniger Personalaufwand grundsätzlich haben. Also dementsprechend auch von der Disposition es einfacher hätten oder weniger Fahrzeuge zur Verfügung stellen müssten. Das ist völlig korrekt, aber wie gesagt, wir sind ein Lieferservice und dementsprechend haben wir auch da den Fokus drauf. Was noch ein Vorteil ist für Restaurantgäste, muss man ganz klar sagen, wenn die Pizza natürlich sehr sehr frisch vom Ofen direkt auf den Teller an den Tisch kommt, ist sie noch mal ein Ticken besser, qualitativ hochwertiger als bei der Lieferung, wobei natürlich unsere Produkte und unser Service, insbesondere Verpackung, Heiztaschensystem, Fahrzeuge, alle auf dem Lieferservice abgestimmt sind. Also unser Produkt kommt natürlich trotzdem sehr, sehr gut beim Kunden an, aber frisch auf dem Teller direkt vom Ofen ist nochmal ein Ticken besser.

Speaker D: Vielleicht naive Frage, ist das Warmhalten dieser Speisen ein besonderes Know-how?

Speaker C: Sprich unterscheidet sich das Warmhaltesystem von World of Pizza von dem von Lieferando, Juba, Volt, wie sie alle heißen? Könnt ihr da mehr Qualität liefern oder.

Speaker D: Kochen da alle mit dem sprichwörtlichen selben.

Speaker C: Wasser und es ist egal wie zugestimmt wird?

Torsten Kaldun: Zwischen Lieferando, Uber und World of Pizza gibt es auf jeden Fall Unterschiede, weil wir mit einem Taschensystem ausliefern, was induktionsbasiert ist, also während der Fahrt nachheizt oder die Temperatur auf jeden Fall hält. Was ich noch erwähnen darf, die Verpackung. Es geht gar nicht nur das Taschensystem oder das Liefersystem, sondern tatsächlich auch die Verpackung. gibt es wirklich sehr gravierende Unterschiede von der Billigverpackung bis zur hochwertigen Verpackung. Wir haben wirklich einst eine einständige Verpackung kreieren lassen, die den Anforderungen der Optik, der Stabilität und der Wärme genüge tut. Das war tatsächlich auch ein Prozess über Jahre, bis wir jetzt die Verpackung haben, die ich mir da gewünscht habe.

Speaker C: Wie kommen jetzt die Bestellungen zu euch? Ich nehme an 95 Prozent online.

Torsten Kaldun: Etwas weniger, aber Tendenz steigt, was Online-Bereich angeht. Aber auf jeden Fall weit über 50.

Speaker C: Weit über 50 ist von meinen 95 weit weg.

Speaker D: Wo kommt der Rest her, als erster Teil der Frage?

Speaker C: Und als zweiter Teil? Wie setzt sich denn dieser Online-Bestellmarkt zusammen?

Speaker D: Es gibt die mittlerweile schon hinlänglich erwähnten.

Speaker C: Großen Anbieter, Lieferando, Uber, Volt, wie sie.

Speaker D: Alle heißen und dann wird es mittlerweile.

Speaker C: Wahrscheinlich eine Menge User geben, die direkt auf eure Website gehen und dann wird.

Speaker D: Es noch die geben, weiß ich nicht, behaupte ich jetzt mal, die nach wie.

Speaker C: Vor in Google eintippen, Pizza in meiner Gegend und dann werdet ihr für viel.

Speaker D: Geld auf diesen Klick bieten können.

Speaker C: Wie setzt sich das zusammen?

Torsten Kaldun: Also wie ich schon erwähnt habe, haben wir so circa 15% Abholer. Also die falten ja schon mal raus dann aus dem Online-Offline-Kanal. Dann ist es so, tatsächlich je nach Standort, je nach Lage, je nach Alter des Standorts entsprechend der Telefonverkauf. Also es gibt tatsächlich immer noch Leute, die anrufen. Ich sag mal in der Großstadt, Städtenstadt ist es eher weniger als in so einer mittelgroßen Stadt wie Potsdam. Beispielsweise. Wir haben jetzt ca. 190.000 Einwohner. Das ist eine mittelgroße Stadt. Hier wird auch noch angerufen. Die Leute bestellen per Telefon. Da sind wir dann im Schnitt bei 40% Anteil. Das heißt 60% ist der Online-Anteil. Aber gehe ich jetzt z.B. nach Berlin, Berlin-Mitte, bin ich tatsächlich bei 90%. Umso größer die Stadt. Umso lebhafter mehr Studenten, umso höher auch der Online-Anteil. Und hier tatsächlich haben wir mehrere Kanäle. Das ist zum einen unser eigener Webshop, unsere eigene App, die sehr stark genutzt wird. Und dann auch die drei entsprechend großen Anbieter der Bestellvermittlung, also Lieferer nur Volt und U-Bahn. Wobei die auch unterschiedlich stark performen. Das hängt auch wieder ganz klar von der Stadt ab, bzw. von ihrem eigenen Marketing, was sie in der Stadt dann auch letztendlich tun.

Speaker C: Sofern du darüber sprechen darfst, wie ausbeuterisch sind die großen drei?

Torsten Kaldun: Ja, ich darf über alles sprechen. Ja, ich muss ganz ehrlich sagen, es war jahrelang so, dass wir versucht haben, die Kunden von den Portalen zu uns zu ziehen und haben immer gesagt, das ist unser Gegner. Aber mittlerweile, also seit anderthalb, zwei Jahren oder vielleicht noch ein Stück länger schon, arbeiten wir tatsächlich jetzt intensiv mit den Portalen. Also es hat sich stark gewandelt. Das heißt, wir machen Marketing-Aktionen, wir machen Kooperationen mit den Portalen in unterschiedlichster Form, damit der Kunde im Prinzip, wenn er schon mal auf diesem Portal ist, wo er definitiv was bestellen möchte, uns warnend. Also das ist der entscheidende Faktor. Das ist letztendlich wie auch auf Google, dort wahrgenommen zu werden, ist jetzt ein langes Thema, aber muss man entweder SEO machen oder man kann Ads schalten, relativ weit nach oben zu rutschen oder sichtbar zu werden. Und so ist es letztendlich auf den Portalen genauso. Also da arbeiten wir mittlerweile wirklich sehr, sehr intensiv zusammen, was dementsprechend auch Früchte trägt.

Speaker C: Im klassischen E-Commerce-Handel, also bei Amazon, ist.

Speaker D: Es ja so, dass der Kunde die.

Speaker C: Produkte sieht, für die der Anbieter am meisten zu zahlen bereit ist. Das ist also quasi ein Auktionssystem. Der Händler, der Hilti-Bohrmaschine, mir fällt gerade kein besseres Beispiel ein, der am meisten bietet, dessen Hilti-Bohrmaschine ist sichtbar, wenn der Kunde nach Hilti sucht. Wenn ich nur grundsätzlich nach Bohrmaschinen suche.

Speaker D: Gewinnt der, der am meisten für das Keyword Bohrmaschine. Jetzt wird das bei euren Produkten ja.

Speaker C: Nicht ganz so einfach sein, weil auf Pizza wird jeder bieten wollen. Und der Anteil derer, die World of Pizza suchen, ist bei euren Stammkunden wahrscheinlich.

Speaker D: Hoch, aber wahrscheinlich auch nicht ganz so.

Speaker C: Hoch, dass sich das auszahlen wird. Wie funktioniert das? Wieso werdet ihr sichtbar? Was bringt euch eine Kooperation? Wie darf ich mir das als Laie vorstellen?

Torsten Kaldun: Wenn du in der Postleitzahl 10, 11, 7 auf Livano gehst, hast du tatsächlich 800 Anbieter. Also 800 Leute wollen Essen verkaufen. Der Kunde ist auf Livano. weiß, in was er wählen soll. Da gibt es natürlich erstmal die klare Auswahl Pizza oder Sushi beispielsweise. Damit grenzt man schon mal ein bisschen was ein. Und dann heißt es aber tatsächlich unter diesen von mir aus noch 400 Pizza-Liefer-Services sichtbar zu sein. Und da geht es tatsächlich je Portal unterschiedliche Ausnutzung der Möglichkeiten, die das Portal anbietet, eben in den oberen Bereich zu rutschen. Das können tatsächlich Preisangebote sein, die man temporär macht oder eben sowas in der Art wie Anzeigenschaltung, Netzschaltung, in diesem Portal eben weiter nach oben zu renken. Hier liegt es mal ganz klar auch an der Größe des Systems, welche Vorteile man oder welche Kooperationen letztendlich mit dem System verhandelbar sind. Kleine Anbieter oder Einzelgastronomen haben da eher wenig Chance mitzuhalten, muss man ganz klar sagen. Da ist ein System oder eben das Verhandlungsgeschick ein Riesenvorteil.

Speaker C: Warum ist das so, dass ein System Vorteile hat? In meiner kleinen, naiven Welt müsste doch auf diesen Auktionsplattformen, ich nenne es jetzt mal Auktion, weil ja jeder beliebig viel.

Speaker D: Bieten kann für die Werbung, ein ruinöser.

Speaker C: Preiskampf nach unten stattfinden und der klassische.

Speaker D: Kleine Pizzabäcker am Eck, der bei allem Respekt, aber wahrscheinlich nicht ganz das wirtschaftliche Know-how hat, das du mitbringst, gar nicht.

Speaker C: Ordentlich kalkuliert und sich daher den Preis zerstört.

Speaker D: Der ist einfach wahnsinnig und sagt, lieber.

Speaker C: Ich verkaufe eine Pizza mit einem Euro Gewinn, als ich verkaufe gar keine Pizza und dann bietet er plötzlich 5 Euro für die Bestellung. Sage ich jetzt mal so. Ich stelle irgendwelche Zahlen in den Raum. Während du da rechnen kannst, sagst du, Moment, ich kann ja gar keine 5 Euro für den Kunden bezahlen, weil ich verdiene ja eigentlich nur 4.

Torsten Kaldun: Das ist eine Mischkalkulation. Also ich kann natürlich nicht für jede Bestellung deine beispielhaften 5 Euro bezahlen. Das würde tatsächlich nicht funktionieren. Hier geht es natürlich in einer Linie Neukunftfang und den Anteil der Stammkunden, die wir sowieso schon haben, auf die jeweiligen Systeme und auch auf unseren Kanälen. Es ist eigentlich egal, welchen Eingangskanal wir betrachten. Sei es unser Kanal, sei es unsere App. Mit unterschiedlichen Marketinginstrumenten versuche ich den Kunden auf mich zu lenken, wenn es ein Neukunde ist. Oder eben dazu animieren, noch öfter zu bestellen, als das eben jetzt gerade vorhatte. Oder eben doch vielleicht nicht Sushi zu bestellen, sondern doch wieder ein Baguette auf Hütte. Also das ist ein Marketingmix, eine Mischkalkulation. Da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze und es hängt wirklich auch davon ab, wie der Standort in dem Moment. jetzt schon performt, also wie neu ist er, wie alt ist er, hat er auch gute Bewertungen, das ist auch ein ganz wichtiger Punkt und, und, und. Und das muss tatsächlich individuell, auch wenn wir Systemgasten sind, auch ein systemisches Marketing haben, aber kann und sollte auch individuell pro Standort analysiert werden und entsprechend auch regelmäßig Veränderungen vorgenommen werden. Also man kann nicht eine Marketingaktion permanent durchlaufen lassen. Das würde bei uns zumindest nicht funktionieren, also erfolgreich werden.

Speaker D: Es ist sozusagen eine gewisse Wissenschaft, auf.

Speaker C: Diesen Portalen gut zu ranken, vom Kunden wahrgenommen zu werden, ähnlich wie das bei Amazon oder anderen Handelsportalen ist. Ich brauche jemanden, der da wirklich gut ist. Es funktioniert nicht so, dass ich einfach ein Gebot einstelle und damit wahrgenommen werde.

Torsten Kaldun: Doch funktioniert, aber dann ist es sicherlich nicht mehr wirtschaftlich. Also klar. Also für uns ist es wichtig, die Wirtschaftlichkeit am Ende ja trotzdem zu generieren.

Speaker D: Thema Wirtschaftlichkeit. Was kostet eine Bestellung?

Speaker C: Bezahlt man da einen Fixbetrag? Bezahlt man da einen Prozentsatz vom Bestellvolumen?

Speaker D: Wie funktionieren diese Modelle?

Torsten Kaldun: Die klassische Gebührenstruktur ist eine prozentuale Umsatzbeteiligung für die Portale. Die sind aber unterschiedlich hoch pro Portal.

Speaker C: Kannst du uns eine Größenordnung sagen?

Speaker D: Womit muss ich rechnen?

Torsten Kaldun: Darf ich tatsächlich nicht. Also ich kann dir nur sagen, wenn neue oder Einzelgastronomen anfragen, ist man so im Schnitt bei 15 Prozent, habe ich gehört. Bin da nicht ganz so auf dem Laufenden, aber wir sind deutlich drunter.

Speaker D: Zurück zum eigentlichen Geschäft.

Speaker C: Pizza backen, Burger backen, Wraps einwickeln. Wie groß ist so ein durchschnittlicher Standort.

Speaker D: In Bezug aufs Bestellvolumen?

Speaker C: Wie viele Pizzen verkauft ihr am Tag, in der Woche, im Monat? Wie viele Wraps? Was läuft da so durch, durch so einen Laden von euch?

Torsten Kaldun: Kann ich mal ein paar Zahlen von so einem durchschnittlichen Standort sagen. Ich hatte ja schon erwähnt, dass wir ca. 50% unserer Produkte sind Pizzen. Das sind durchschnittlich bei dem Standort ca. 2.500. 1.000 Burger, 1.800 Fingerfood-Produkte und der Rest gliedert sich so drunter. Das ist so eine durchschnittliche Größenordnung.

Speaker C: Zahlen werden, auch wenn ich es euch.

Speaker D: Wünsche, nicht pro Tag sein.

Torsten Kaldun: Das war jetzt pro Monat, entschuldigung. In dem Fall sind es jetzt in dem Standort circa 14.000 die wir hier im Monat verkaufen?

Speaker D: 14.000 Produkte durch 30 Tage. Der Einfachkeit halber verkauft ihr 400 Stück.

Speaker C: Pro Tag, 400 Produkte pro Tag.

Speaker D: Wenn ich jetzt wieder völlig aus der.

Speaker C: Ferne davon ausgehe, dass vier Stück eine Bestellung sind, du wirst mich korrigieren, ob meine Annahme stimmt. Dann habt ihr also 100 Bestellungen pro Tag. Der Fahrer fährt 100 Mal raus, wobei.

Speaker D: Manchmal ist ja der Nachbar dabei. Der Fahrer fährt 80 Mal raus, 70 Mal raus.

Speaker C: Nein, stimmt nicht, weil er 20 Prozent abgeholt werden.

Speaker D: Der Fahrer fährt 50 Mal raus.

Torsten Kaldun: Ja, jeder Tag ist halt anders. Das Wochenende ist immer der stärkste Tag, Montag ist der schwächste Tag. Also im Schnitt, aber da gebe ich ja recht, das ist so, ja.

Speaker C: Wie viele Menschen brauche ich, 14.000.

Speaker D: Produkte im Monat ausliefern zu können oder produzieren zu können?

Speaker C: Ausgeliefert werden ja weniger, weil manche abgeholt werden.

Torsten Kaldun: Also wir arbeiten in dem Fall in einer Schicht mit zwei Küchenmitarbeitern. Also eine Schicht geht von 11 bis 17 und die anderen von 17 bis 23. Also wir haben zwölf Stunden geöffnet. In der Spitze haben wir eben, ich sag mal mittags zwei Küchenmitarbeiter, abends vielleicht für eine kurze Zeit auch drei Mitarbeiter. Und Fahrer sind in dem Fall in der Vormittagsschicht, also 11 bis 14, maximal drei, am Nachmittag zwei, also zwischen 14 und 17 Uhr. Und ab 17 oder 18 Uhr sind wir hier mit fünf bis maximal, am Wochenende wahrscheinlich bis zu sieben Fahrern in der Spitze unterwegs. Also wir haben ja schon gesagt, den Dienstplan wird ziemlich genau geplant aufgrund von statistischen Werten. Das heißt, wir planen auch halbstündige Beginne und Arbeitszeitenden. Und von daher gibt es halt wirklich mal Peaks, wo ein Mitarbeiter eben drei Stunden nur da ist, die Spitze abzudecken. Und danach wird auch sofort wieder reduziert. Gerade Personal und Wareneinsatz sind halt natürlich die wichtigsten Faktoren in der Gastronomie, bei uns auch. Und die müssen wir ganz genau planen und letztendlich auch kontrollieren.

Speaker C: Einfach oder schwierig ist es denn zum.

Speaker D: Einen grundsätzlich Mitarbeiter zu finden und zum.

Speaker C: Anderen diese Mitarbeiter dann auch noch so flexibel einteilen und bei Laune halten zu können. Denn wenn ich dich jetzt richtig interpretiere, heißt das ja wenn ich Fahrer bin.

Speaker D: Dass ich heute vielleicht zwei Stunden fahre.

Speaker C: Weil das Wetter schön ist und morgen.

Speaker D: Dann aber vier Stunden, weil das Wetter.

Speaker C: Nicht so schön ist und die Menschen mehr Pizzen bestellen.

Speaker D: Ich muss also sehr agil auf die Marktbedürfnisse reagieren können und sozusagen auf die Bedürfnisse meines Dienstgebers. Findet man solche Menschen noch einfach?

Torsten Kaldun: Ja, also ich habe tatsächlich oder wir in unserem System haben da echt wenig Probleme, wenn ich so die gesamte Branche höre. Wir haben 50 Prozent Sozialversicherungspflichtige Angestellte. ab und die anderen 50% sind eben geringfügig Beschäftigte, die ja aktuell eh nur maximal ca. 10 Stunden in der Woche arbeiten dürfen und da ist es auch so, dass sie für zwei oder drei Stunden pro Tag dann mal kurz aufs E-Bike springen und die Pizza ausliefern. Das ist tatsächlich überwiegend kein Problem. Ich bin aber ehrlich, im Führungsbereich, also gerade so im Restaurantmanager Bereich, ist es schon etwas schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden. Wobei wir die durch unsere eigene Akademie und Firmenphilosophie in der Regel aus bestehenden Stammen, Mitarbeiterstammen gewinnen, die sozusagen vorher als Küchenmitarbeiter, Teammanager angefangen haben und sich zum Restaurantmanager entwickeln wollten.

Speaker D: Wie viel Geld verdient denn so ein Fahrer?

Torsten Kaldun: Mindestlohn ist 12,41 aktuell. Das kriegt er natürlich auch. Und sozialversicherungspflichtige, die natürlich ihre Erfahrung haben aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit oder eben auch mehr Verantwortung übernehmen, wie zum Beispiel Kfz, so ein Fuhrparkverantwortlicher, oder der auch eine Küche mit unterstützen kann, kann durchaus auch mehr verdienen.

Speaker C: Wie wichtig ist das Trinkgeld? Oder anders gefragt, wie knausrig oder nicht knausrig sind die Kunden mittlerweile?

Speaker D: Ist das ein veritabler Anteil des Gehalts?

Torsten Kaldun: Ich bin tatsächlich da nicht ganz auf dem Laufenden. Aber es ist schon so, dass die Kunden nach wie vor gutes Trinkgeld geben. Auch die, die vorher online bezahlt haben, sind nach wie vor bereit, nochmal Trinkgeld abzugeben. hat sich noch kein Fahrer beschwert. Es gibt nichts, aber grundsätzlich hängt es natürlich auch ganz klar von der Performance des Standortes ab. Wie schnell ist er? Wie gut hat die Küche gearbeitet? Wie freundlich ist der Fahrer? Ich glaube, das Durchschnittsdringgeld ist immer noch über einen Euro pro Tour oder pro Auftrag, aber ich lage mich nicht fest. Ich weiß es aktuell nicht ganz genau.

Speaker D: Wie schaut denn jetzt die Umsatzsituation eines Standorts aus?

Speaker C: Ich weiß, dass der durchschnittliche Warenkorb 30 Euro beträgt.

Speaker D: Ich weiß, dass ihr 50 bis 70.

Speaker C: Lieferungen habt, plus die Abholer sagen wir.

Speaker D: Der Einfachkeit halber 100 Warenkörbe pro Tag, sind 3.000 Euro pro Tag.

Speaker C: Ihr macht also roundabout 90.000 Euro im Monat. oder Größenordnung 1,1 bis 1,2 Millionen pro.

Speaker D: Jahr bei so einem durchschnittlichen beispielhaften Standort.

Torsten Kaldun: Was ich dir erwähnt habe, war jetzt nicht ein durchschnittlicher, das war schon einer der besseren Standorte. Im Durchschnitt sind wir jetzt momentan bei 700.000 Euro pro Jahr. Das ist der Durchschnittsstandort aktuell, wobei ich hier gerade auch alle aktuellen Standorte im Querschnitt gerechnet habe. Das heißt, wir haben letztes Jahr drei drei oder vier Standorte neu aufgemacht und jetzt aktuell auf zwei, die fließen da gerade in die Berechnung rein. Das heißt, es gibt durchaus Standorte, die im Millionenbereich liegen, aber der Ehrlichkeit halber, wie gesagt, knapp 700.000.

Speaker C: Meine eingangs erwähnte Milchmädchenrechnung, dass Größenordnung 10% übrig bleiben, kann ich sehr verkürzt auch auf euch umlegen. Es wird jetzt Standorte geben, wenn sie neu sind, bleibt natürlich viel weniger übrig.

Speaker D: Und es wird Standorte geben, die schon.

Speaker C: Jahrelang da sind, wo entsprechend viel Erfahrung.

Speaker D: Da ist, wo es da noch mehr ist?

Torsten Kaldun: Ja, durchaus. Also der Durchschnitt liegt so bei 15 Prozent. Aber wie gesagt, je nach Performance durchaus bis zu 25 Prozent. Aber das sind dann auch High Performer, die wirklich guten Umsatz haben und als Unternehmer auf jeden Fall auch richtig Gas geben, letztendlich diesen Erfolg auch für sich zu gewinnen. 10 Prozent, ja, im Anfangsjahr durchaus auch ein realistisches Ergebnis, aber Ziel ist auf jeden Fall die 15 Prozent. Das schaffen wir auch im Schnitt.

Speaker D: Kostet denn jetzt so ein World of Pizza Standort?

Speaker C: Besonders groß wird der im Regelfall ja nicht sein müssen.

Torsten Kaldun: Also unsere Standorte sind in der optimalen Größe bei 120 Quadratmetern. Also wenn es jetzt rein auf einen Lieferservice konzentriert ist, sobald wir unser Konzept Lieferbar, also Restaurant mit integrieren, sind wir so am Stück optimalerweise bei 160 Quadratmeter. Bei der Freizeitgastronomie sind wir noch wesentlich größer, aufgrund der Schwimmbads sowieso schon. Wir reden vom klassischen Lieferservice, ca. 120 Quadratmeter. Ich muss ganz klar sagen, dass die Umbaukosten in den vergangenen drei, vier Jahren exorbitant gestiegen sind. Die Struktur hat sich da extrem verändert. Wir sind jetzt beim Umbaukosten, je nach Zustand des Ladens, den wir übernehmen, aber ich spreche jetzt mal vom Rohbauzustand, circa bei 100, 120.000 Euro, der reine Umbau. Dann kommt die Küchentechnik dazu mit circa 70.000 Euro. Die Fahrzeuge, je nach Standortgröße, hatten wir ja schon. Entweder geht es über ein Leasing oder über eine Kaufsituation. Ich sage jetzt mal, wenn wir mehr auf E-Bikes konzentrieren, sind wir bei ca. 7.500 Euro. Die Einstiegsgebühr bei Pflitzer beträgt aktuell 15.000 Euro. Das Warenlager 8.000 Euro und dann halt die Gründungskosten mit Reserven round about 40.000 Euro. Also sind wir in Summe ca. bei 220.000 Euro.

Speaker D: Wie viel von diesen 220.000 Euro muss.

Speaker C: Ich unter dem Kopfpolster haben bzw. mir.

Speaker D: Von Dante Erner ausborgen?

Torsten Kaldun: Die finanzielle Bank möchte in der Regel 10-20% Eigenkapital haben. Das hängt tatsächlich ganz stark auch von den Erfahrungen des Partners ab. Das System ist durchgehend bei den Banken bekannt oder bei den Leasing-Gesellschaften, mit denen wir zusammenarbeiten. Deswegen ist der Gründer entscheidend. Im Schnitt kriegen wir Finanzierung bei 10-15% auch durch. Umso mehr Eigenkapital, umso besser, muss ich ganz klar sagen, weil man weiß nie, was kommt. Ein bisschen Sicherheitspolster ist für für die Gründung immer gut.

Speaker D: Wie lange dauert es denn, bis ich einigermaßen profitabel bin? Es wird ja zum einen Zeit dauern.

Speaker C: Bis ich meine Stammkundinnen und Stammkunden aufgebaut.

Speaker D: Habe, wohingegen es, was ich von dir vorhin gelernt habe, wahrscheinlich in diesem Online-Bestellgeschäft.

Speaker C: Sogar einfacher ist, schnell Umsätze zu machen.

Speaker D: Wenn ich mir den guten Platz beim.

Speaker C: Lieferando und wie sie alle heißen, sozusagen.

Speaker D: Kaufen oder mieten kann.

Speaker C: Daher müsste ich eigentlich recht rasch ausgelassen sein.

Speaker D: Enttäusche ich mich?

Torsten Kaldun: Du hast recht. Wir sind relativ schnell bei unserem Break-Even-Umsatz. Klar gilt es dann aber auch den Schritt höher zu generieren. Ganz ehrlich sagen, hängt es auch wieder vom Standort und vom Franchise Partner ab, wie gut und wie engagiert er im Prinzip die Vorgaben umsetzt, die Produkte zu dem Gast bekommt. Wir haben alles dabei, von einem Monat bis eben zu zwölf Monaten, wo der Standort letztendlich rentabel arbeitet.

Speaker C: diese Zeit zwischen einem und zwölf Monaten abzufedern, wo ich allenfalls ein bisschen.

Speaker D: Verluste mache, sind diese 40.000 € Anlaufkosten.

Speaker C: Oder Gründungskosten, wie du sie genannt hast, einkalkuliert.

Speaker D: Das heißt, ich bin mit maximal 40.000.

Speaker C: € im Minus sozusagen in den ersten Monaten, bevor ich mich in die Gewinnzone drehe.

Torsten Kaldun: Ja, würde ich ja so sagen.

Speaker D: Was genau macht jetzt der Franchise-Nehmer?

Speaker C: die Bestellungen muss er sich ja nicht großartig kümmern, bis auf eine Ausnahme.

Speaker D: Da komme ich gleich dazu.

Speaker C: den Wareneinkauf wird er sich auch nicht besonders viel kümmern müssen. Da gehe ich mal davon aus, dass das euer IT-System entsprechend mehr oder weniger automatisiert abbildet. Aber der große Job wird sein, Personal zu finden. zu motivieren, gut zu planen und zu kontrollieren.

Speaker D: Das heißt 80 Prozent des Jobs Mitarbeiterführung.

Speaker C: Passt so meine Prognose aus der Ferne.

Torsten Kaldun: Nicht ganz. Wir sind da bei der Erfindung. Tatsächlich haben wir auch zentral gelöst. Wir haben eine sehr gute Software, die wir dem Franchise-Partner kostenfrei zur Verfügung stellen, wo er seine offenen Stellen anpreisen kann, die dann auch automatisch im Web verbreitet werden, wo auch wirklich relativ schnell und immer wieder Interessenten oder Bewerbungen kommen, also das funktioniert wirklich problemlos. Er muss sich natürlich aber trotzdem fit machen, ganz klar. Das ist dann sein Job, die Mitarbeiter zu motivieren und zu qualifizieren. Beim Thema Wareneinkauf ist es so, dass er sich auch aktiv das Thema kümmert. Wir geben mit unserem System vor, bei wem er bestellen könnte oder bei wem es eben am günstigsten ist. Also wir haben eine Auswahl zwischen zwei Lieferanten, wobei unsere Produkte natürlich gewissen Anforderungen entsprechen müssen oder spezielle World of Pizza Produkte zur Verfügung stehen, die es dann eben nur bei einem Lieferanten gibt. Aber seine Aufgabe ist es, eben hier ein optimales Maß an Produkten zu bestellen, eben nicht so einen hohen Verwert zu haben. Wir arbeiten eben viel mit frischen Produkten und hier eine gute Organisation seines Lagers oder eben seinen Einkauf auch zu generieren. Und der dritte Punkt, was seine Kernaufgaben sind, ist eben auch vor Ort regional Marketing zu aktivieren. Wir zentral stellen nationale Marketingleistungen wie auch Flyer, wie Produktfotos, wie Webshops, wie POS Material grundsätzlich zur Verfügung. Aber wenn er dann vor Ort Kooperationen mit zum Beispiel einem Kino eingehen möchte oder eben Flyer verteilen möchte oder Sportsponsoring machen möchte, dann sind das regionale Marketingmaßnahmen, die in seiner Hand liegen und was er auch entsprechend machen darf oder sollte, seine Marke, sein Unternehmen vor Ort noch bekannter zu machen oder schneller bekannt zu machen.

Speaker D: Ist das verkäuferische Talent des Franchise-Nehmers oder Franchise-Partners. Ich könnte mir vorstellen, dass es gar nicht so unwichtig ist, dass der Franchise-Partner.

Speaker C: Zu Büros in der Umgebung geht, zu großen Firmen in der Umgebung geht, vielleicht zu Sportvereinen in der Umgebung geht und dort für sich Werbung macht und Kunden akquiriert. Denn jemanden, den man kennt, bei dem bestellt man ja lieber. Stimmt meine naive Annahme oder ist es mittlerweile so, dass das Geschäft so online dominiert ist, dass es völlig egal ist, was ich mache?

Torsten Kaldun: Also das Bestmögliche herauszuholen, ist es tatsächlich so, dass die regionale Bekanntheit, wir bezeichnen uns übrigens auch als regionaler Lieferant, oder Helfer der Nachbarschaft oder Helfer in der Nachbarschaft extrem fürsprechend ist. Also sprich, das nationale Marketing und eben die Portale und Webseite bringen sicherlich einen Grundumsatz, holt man aber mehr raus. Also haben wir Unternehmer, die in ihrer Region zusätzlich Netzwerken, bringt das auf jeden Fall nochmal eine bessere Performance. Ganz klar.

Speaker D: Wir wissen jetzt, vielen Dank dafür, was.

Speaker C: Einen so ein World of Pizza einbringt.

Speaker D: Und wovon er lebt.

Speaker C: Wovon und wie lebt ihr als Franchise-Geber?

Torsten Kaldun: Wir haben eine Franchise-Gebühr, die sich anhand des erreichten erzielten Umsatzes des Standortes berechnet und zwar fünf Prozent vom Nettoumsatz stellen wir als Systemzentrale in Rechnung.

Speaker C: Wohin geht die Reise von World of Pizza? Du sagtest, dass ihr einige Standorte in der Freizeitgastronomie habt, sprich im Schwimmbad.

Speaker D: Ist das aus der – ich möchte.

Speaker C: Jetzt nicht sagen – Not heraus, sondern aus der Chance heraus entstanden, dass man an euch herangetreten ist und gesagt hat, wir brauchen da einen Betreiber im städtischen.

Speaker D: Freibad oder in der städtischen Klinghalle?

Speaker C: Oder war das ein Schritt, den ihr.

Speaker D: Proaktiv gegangen seid, weil ihr die Nische.

Speaker C: Vielleicht sogar deutschlandweit seht, erkannt habt und.

Speaker D: Versucht, die zu schließen? Wird das ein Fokus von World of Pizza?

Torsten Kaldun: Ja, wie alles im Leben kommt auch manchmal ein Zufall ins Spiel. Es war tatsächlich immer so eine Idee, wenn ich in so einem Freizeitbad persönlich, also privat, das Freizeitbad besucht habe, habe ich gesagt, was ist denn das eigentlich für eine schlechte Gastronomie, warum kriegen die das nicht auf die Reihe? Muss ich mal selber machen. Tatsächlich war es dann so, dass in Potsdam ein neues Schlungenbad gebaut wurde, wo die Gastronomie ausgeschrieben wurde und wir uns daran beteiligt haben und auch gewonnen haben. Und so ging das dann tatsächlich auch los. Das ist jetzt glaube ich sieben Jahre her, wo wir einen Fuß in die Freizeitgastronomie bekommen haben und hier unser Geschäftsmodell entsprechend umentwickelt haben. Entsprechend genau für diese Zielgruppe, für diesen Fokus. Und seit letztem Jahr haben wir tatsächlich erst eine zweite Gastronomie in dem Bereich eröffnet. Also es ist jetzt nicht unser Hauptfokus, aber es ist tatsächlich extremst interessant, zumal es grundsätzlich ja meistens auch eine gute Frequenz hat, aber auch einen absoluten Mehrwert für die Brand hat. Also dieser positive Erlebnis, Freizeitbad, private Effekt, dann nachher auf die Brand umzumünzen und sich zu erinnern, ach, hier kann ich auch Pizza bestellen, hat auf jeden Fall tatsächlich auch nochmal zu mehr Bekanntheit und zu mehr Umsatz geführt in dem Bereich oder in der Region.

Speaker C: Lieber Torsten, vielen Dank, dass ich so.

Speaker D: Viel von World of Pizza lernen durfte. Hat Spaß gemacht. Danke für deine Zeit.

Torsten Kaldun: Danke für das Interview oder für den Podcast, Klaus. Vielen Dank.

Speaker A: Wer sich jetzt den Traum vom Pizzabäcker, vielleicht sogar im Freibad, erfüllen will, der findet sämtliche Kontaktdaten von Torsten in den Show Notes und auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de. Bevor wir zur Bierdeckelkalkulation kommen, noch ein paar Gedanken zum Thema Pizzazusteller. Ich frage mich, ob sich dieser ziemlich zentralisierte Bestellmarkt nicht zusehends ruinös entwickelt. Letztlich haben die drei großen Anbieter den gesamten Markt in der Hand und bestimmen, welcher Pizzabäcker welchen Auftrag zu welchem Preis bekommt. Letztlich könnte sich hier eine nahezu tödliche Preisspirale entwickeln, bei der nur noch die Plattform verdient. Denn die Plattform weiß ja schließlich, welchen Preis der jeweilige Pizzabäcker zu bieten bereit ist und könnte das bis zum letzten Cent ausnutzen. Andererseits funktionieren ja auch die Modelle von Google oder Facebook-Anzeigen ganz genauso. Und wer diese Systematik durchschaut, kann dort durchaus profitabel Geschäfte abwickeln. Dieses sozusagen Spezialwissen könnte neben dem fast schon üblichen Pizza- und Liefer-Know-how ein großer Vorteil von World of Pizza sein. Doch jetzt zu den Zahlen. Ein durchschnittlicher World of Pizza Standort macht laut Torsten 700.000 Euro Umsatz. Ich denke, es kann nach einer Anlaufzeit sogar noch etwas mehr werden. Doch bleiben wir mal bei diesen 700.000 Euro. Wir haben 22% Wareneinsatz, 35% Personalkosten, und 3,5% Aufwendungen für die Fahrzeuge. Das sind insgesamt 423.000 €. 5% Franchise-Fee sind 35.000 €. Nicht im Detail verraten wollte oder durfte uns Torsten, wie viel Prozent für die oftmals erwähnten Bestellplattformen drauf geht. Wenn wir 15% Ertrag, das sind in unserem Beispiel 105.000 €, erzielen wollen, dann können wir jetzt insgesamt 137.000 € für eben diese Plattformen aber auch für Miete, Strom, Steuerberater und nicht zuletzt unseren Kredit ausgeben. Das sollte sich ganz gut ausgehen. Ob es sich tatsächlich ausgeht, hängt stark von den Plattformen ab. Ich freue mich auf eure Fragen und Kommentare. Einfach per Mail an klaus at goldgrube-franchise.de. Auch freue ich mich über viele Sterne und dass ihr den Podcast weiterempfehlt. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Fit20, Christoph Weber

– folgt –

Christoph Weber:
christophweber@fit20.de
https://www.linkedin.com/in/chrishenrik-weber/

fit20 Deutschland:
https://fit20.de
https://fit20franchise.de
https://www.linkedin.com/company/28986304/

Transkript:

Klaus Mec: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube Franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast für alle, die Geschäftsmodelle hinter Franchise-Systemen verstehen wollen. Apropos unabhängig, es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen, doch wie objektiv und kritisch wird dann wohl berichtet werden? Heute geht es mal wieder Fitness. Doch ganz anders als gewohnt. Fit20. Fit in 20 Minuten. Die Fitnessbranche erlebt ja immer wieder neue Hypes. Neue Kühe, die manchmal durchs sprichwörtliche Dorf getrieben werden. Es gab Rüttelplatten. Es gibt nach wie vor Stromanzüge, IMS oder Elektrostimulation. Ist das Konzept Fit20 nur der nächste Trend oder ein langfristig erfolgreiches Modell? Mit über 160 Standorten in 14 Jahren ist diese Frage wohl beantwortet. Bei Fit20 sind 20 Minuten kein leeres Versprechen.

Christoph Weber: Das heißt von dem Moment wo die Türglocke geht beim Reinkommen bis wo die Türglocke beim Auskommen geht sind 20 Minuten.

Klaus Mec: Und das für mich Erstaunlichste, ein Fitnesscenter mit Erfolgsgarantie. Richtig gehört, es gibt eine Geld-Zurück-Garantie. Christoph Weber zeigt uns die Welt der Fitnessstudios von einer ganz anderen Seite. Er räumt nicht nur schonungslos mit ein paar Mythen der Branche auf, er redet auch ganz offen über Zahl.

Christoph Weber: Jetzt verrate ich vielleicht mal ein Geheimnis. Schön, wenn das in den Podcast kommt. Aus dem Fit20-Universum. Das sind auch nicht die Profitabelsten. Also die Benchmark, wo du hinstreben solltest, sind 3,9 Kunden pro bezahlte Trainingsstunde. Und das führt natürlich dazu, dass der Break-Even unnötig in die Zukunft hinausgezögert wird. Also wir wollen, wenn wir loslegen, wenn wir eröffnen, da hast du schon vorher Werbung gemacht und da sind da schon 60 Kunden da. Die Vorstellung, ich schalte da so ein Performance-Marketing-Ding an und dann ist die Bude voll, das funktioniert eigentlich nicht.

Klaus Mec: Es ist ein etwas längeres Gespräch. Doch bevor wir starten, noch ganz kurz der notwendige rechtliche Hinweis. Weder mein Gast, das Franchise-System oder ich können für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Ihr könnt euch jedoch sicher sein, dass ich die Zahlen auf Plausibilität geprüft habe. Bis zum Ende dran zu bleiben zahlt sich aus. Denn wie immer gibt zum Schluss die wichtigsten Zahlen kurz zusammengefasst in einer sogenannten Bierdeckel-Kalkulation. Ein Mini-Business-Plan, der auf einen Bierdeckel passt. Bitte empfehlt diesen Podcast weiter und gebt ihn wo immer möglich viele Sterne. Ich freue mich auch über jeden Kommentar und jede Nachricht. Servus Christoph, danke, dass du dir die Zeit nimmst. Wie funktioniert Fit20?

Christoph Weber: Hallo Klaus, danke für die Einladung. Ich bin Christoph Weber. Ich bin seit 2018 der Master Franchiser für die FIT20-Gruppe in Deutschland. FIT20 hat aktuell 180 Studios weltweit mit ungefähr 20.000 Kunden. Und wir haben 2018 beschlossen, das nach Deutschland zu bringen. FIT20 hat das schon eine ganze Weile vorher versucht. Und in 2018 haben wir dann gemeinsam dort eine GmbH gegründet und angefangen, die Marke nach Deutschland zu bringen, die Unterlagen zu übersetzen, was alles mit so einer Portierung zu einer fremden Sprache und einem fremden Land zu tun hat. Und hatten dann in 2019 die ersten Franchisees. Ich selbst komme nicht aus der Fitnessindustrie. Ich bin Diplomkaufmann. Vielleicht noch zwei, drei Worte dazu. Das heißt also eher jemand, der mit Geschäftsmodellen und Zahlen zu tun hat. Ich habe mal in der Konzernstrategie von einem großen Konzern gearbeitet, habe mal ein kleines Ingenieurbüro geführt, das in den Konzern gehörte und war auch mal dreieinhalb Jahre in Katar. Jetzt bin ich über Umwege dann bei 420 gelandet.

Speaker C: Mit Zahlen, Daten und Faktenhintergrund bist du in diesem Podcast goldrichtig. Das freut mich sehr. Heißt Fit20. Fit20 deswegen, weil man, soweit ich das recherchiert habe, tatsächlich nur 20 Minuten bei euch trainiert. Und der große Slogan ist auch, ich muss mich nicht umziehen. Jetzt bin ich persönlich nicht der allergrößte Fitness-Center-Geher, wie ich gestehe, aber ich kann mir das kaum vorstellen, Wie funktioniert das ohne umziehen in 20 Minuten? Ich stehe schon mal oder ich sitze 20 Minuten am Zimmerfahrrad oder auf diesem von mir sehr gehassten Stepper und bin dann nach drei Minuten bereits so klatschnass. Wie funktioniert das, dass ich angezogen bleibe?

Christoph Weber: Es kommt so ein bisschen daher, dass wir spätestens seit den 80er-Jahren alle so ein bisschen geschädigt sind durch das sogenannte aerobische Training und das Ausdauertraining, das so extrem gepusht worden ist im Gegensatz zu Krafttraining. In unserem Alter kann man sich das, glaube ich, noch ganz gut aus dem Schulunterricht vorstellen. Es gibt diese Übung, wo man mit dem Rücken an einer Wand sitzt, so Stütz-Sitz, und sich gar nicht bewegt. Wenn man das lang genug macht, wie gesagt, erinnert man sich vielleicht aus dem Schulunterricht darauf, sogar als Sportmuffel, dann fangen irgendwann die Beine an zu zittern. Und wenn du den Willen dazu hast, dann wirst du irgendwann an einen Punkt kommen, wo die Muskeln versagen. Das heißt jetzt nicht, dass da irgendwas Schlimmes passiert, sondern du sinkst halt einfach an der Wand zu Boden. Und im Prinzip Das ist jetzt eine statische Übung, wo du dich nicht bewegst, aber man kann sich daran das Prinzip vorstellen. Oder du stellst dir vor, dass du am ausgestreckten Arm eine Gießkanne hochhältst. Einmal mit Wasser. Irgendwann wird natürlich dein Arm anfangen zu zittern. Irgendwann kannst du nicht mehr, auch wenn wir dir eine Million anbieten, der Arm wird sinken. Was bei uns da jetzt anders ist, das Prinzip zu überziehen, man kann sich jetzt vorstellen, der Muskel ist richtig ausgelastet dabei. Wir halten nicht statisch, wir machen sehr, sehr langsame Bewegungen an Maschinen, sodass diese Bewegung geführt ist. Aber das Prinzip ist auch hier, dass wir das Gewicht so hoch wählen, dass du innerhalb von zwei Minuten den Muskel komplett ausreizt und er nicht mehr kann. Und das ist etwas, was die meisten Leute überhaupt nicht gewöhnt sind, noch nie gemacht haben. Und da geht es mir genauso wie dir. Als ich das zum ersten Mal gehört habe, habe ich gedacht, naja, erstmal ausprobieren. Aber es funktioniert eben, weil der Muskel so leergefahren wird letztlich, dass eben ein Trainingsimpuls gesetzt wird. Also der Körper erkennt oder die Zellen erkennen, okay, das war jetzt die Leistungsgrenze, das muss ich wieder regenerieren und am besten ein bisschen mehr aufbauen als vorher, dann beim nächsten Mal besser bestehen zu können. Das ist der Effekt, der da biologisch funktioniert. Und in dem eben komplett alle Muskelfasern in einer bestimmten Muskelkette rekrutieren. Und dann wird ein Trainingseffekt ausgelöst. Das heißt, in der nächsten Woche, im Idealfall, kannst du dann eben das Gewicht ein bisschen länger bewegen, bevor diese sogenannte Muskelversage eintritt. Und wir kühlen das Studio auf 17 Grad. Die Bewegungen, wie gesagt, sind sehr, sehr langsam. Das Gewicht ist hoch. Und das reicht, einen Trainingseffekt zu erzielen. Letztes Jahr ist eine Studie dann peer-reviewed veröffentlicht worden. Wir kennen die natürlich schon ein bisschen länger, weil dieser Peer-Review-Prozess eine Weile dauert, wo 14.000 Fit20-Kunden über sieben Jahre begleitet worden sind. Ich glaube, an der Beinpresse war die durchschnittliche Kraftsteigerung unabhängig vom Alter 50 Prozent. Über, ich glaube, ein Jahr. erreichen können. Ich relativiere das gleich nochmal kurz ein bisschen. Wenn du mir einen Powerlifter schickst, einen austrainierten oder einen austrainierten Kampfsportler, dann haben wir natürlich keine 50-prozentige Verbesserung der Kraft, sondern da können wir gleich nochmal ein bisschen drauf eingehen, das ist unser typischer, unser Zielkunde ist eben ein bisschen was anderes. Unser Zielkunde ist nicht der Pumper, unser Zielkunde ist nicht der Profisportler oder jemand der intensiv und viel Spaß schon seit Dekaden eine Sportart betreibt, bei denen wir haben austrainierte Kampfsportler als Ausnahmen im Studio zum Beispiel, da sehen wir in der Regel am Anfang wirklich 5-6% Kraftsteigerung, vielleicht mal 8%.

Speaker C: Ich denke, euer Zielkunde ist jemand wie ich, für den Fitness ein notwendiges Übel ist und der versucht, das möglichst effizient in sein Leben zu integrieren. Fit20, weil 20 Minuten. Ich stelle mir das jetzt anhand einer sehr bildlichen Beschreibung, danke dafür, so ein bisschen wie ein Zirkeltraining vor. Korrigiere mich bitte, wenn das falsch ist. Das heißt, ich komme zu euch, ziehe mich nicht werde von einer Trainerin oder einem Trainer begrüßt, setze mich auf Gerät 1, bewege mich dort so lange, so langsam, bis mein Muskel, ich verwende jetzt deine Formulierung, die wahrscheinlich wissenschaftlich völlig falsch ist, Aber ich bleibe trotzdem dabei versagt, schleppe mich dann, zu Beginn wahrscheinlich nach x Sekunden, nach einer gewissen Zeit, nach wenigen Minuten, auf Gerät Nummer 2 und mache dort das gleiche Spiel. Und das mache ich 20 Minuten lang.

Christoph Weber: Oder wie funktioniert das?

Speaker C: Hab ich mir gedacht, dass ich mich zu 100% getroffen habe.

Christoph Weber: Muskelversagen ist der richtige Ausdruck. Der wissenschaftlich richtige Ausdruck. Wir verwenden den natürlich nur aus marketingtechnischen Gesichtspunkten nicht unbedingt so super gerne. Aber das ist der richtige Ausdruck. Die Trainerin wird das Gerät für dich einstellen. Die Geräte. Es ist, wie du schon gesagt hast, man kann es sich vorstellen wie ein Zirkel, nur dass wir den Zirkel nur einmal durchgehen. Insofern ist es eher eine Kette. Wir haben da sechs Geräte, die alle großen Muskelketten des Körpers bedienen. Du setzt dich auf das erste Gerät. Und wenn die Trainerin alles richtig eingestellt hat, dann wirst du in zwischen einer Minute dreißig und zwei Minuten zu dem Punkt kommen, wo du das Gewicht nicht mehr bewegen kannst. Auch nicht mit guten Zureden und Motivation. Auch das ist die Aufgabe der Trainerin. Die Trainerin steht die ganze Zeit daneben. Die meisten unserer Kunden haben einen Eins-zu-Zwei-Vertrag. Das heißt, wenn das Studio einigermaßen voll ist, dann wird neben dir noch ein anderer Kunde sitzen oder eine andere Kundin. Die Trainerin ist dafür verantwortlich, dich zu motivieren, dass du wirklich auch bis an deine Grenzen gehst. Sie ist für deine Sicherheit verantwortlich und so wird das Gerät eingestellt. Das heißt, du bist jetzt sagen wir mal eine Minute dreißig bis zwei Minuten an dem ersten Gerät beschäftigt und dann gehen beide, also die beiden trainierenden Kunden, wechseln dann zum nächsten Gerät, was auch wieder die Trainerin oder der Trainer eingestellt hat. Und da geht das gleiche Spiel los, nur mit einer anderen Muskulatur. Das sind 6 x 1,5 bis 2 Minuten. Also man kann grob sagen 12 Minuten Trainingszeit. Wir können da ja auch immer das Geschäft gleich im Hinterkopf behalten. Also die sechs Geräte sind die wesentliche Sachinvestition in dem Studium. Und was die Zeit angeht, wir haben zwölf Minuten Netto-Trainingszeit. Auf dem einen Gerät hast du gerade einen guten Trainingseffekt, da bist du ein bisschen über zwei Minuten, auf dem nächsten Gerät ist gerade das Gewicht erhöht worden, dann bist du bei einem Minuten dreißig, sodass wir bei zwölf Minuten Netto-Trainingszeit sind und dann haben wir acht Minuten Zeit Hallo zu sagen, Mantel abzulegen, wieder anzulegen, ein bisschen zu unterhalten, vielleicht zu fragen, wie geht’s? Wie geht’s dir, Kundin? Bist du fit? Kannst du heute voll reinhauen? Hast du Rückenschmerzen? Was auch immer. Und das heißt, im Gegensatz, es gibt ja in Deutschland alle möglichen Franchise-Konzepte, meistens EMS-Ketten, die diese 20 Minuten in den Raum stellen. Ich weiß auch nicht, ehrlich gesagt, wo das historisch hergekommen ist, warum das ausgerechnet 20 Minuten sind und nicht 15 oder 12. Das heißt, wir sind, würde ich jetzt mal sagen, jedenfalls meines Wissens nach, das einzige Konzept, wo diese 20 Minuten wirklich 20 Minuten sind. Das heißt, von dem Moment, wo die Türglocke geht, beim Reinkommen, bis wo die Türglocke beim Rauskommen geht, sind 20 Minuten. Und da drillen wir auch unsere Trainer auf. Das heißt, anders ausgedrückt, in der Excel-Tabelle können die im Prinzip sechs Kunden, weil die immer zu zweit kommen, können die sechs Kunden in der Store bedienen.

Speaker A: Wirbung. Franchisedirect.com ist die Matchmaking-Plattform, auf der Franchise-interessierte Informationen über hunderte Franchise-Systeme finden und mit wenigen Klicks weitere, detaillierte Informationen anfordern können. Auf Franchisedirect findet ihr auch kleinere, unbekanntere und internationale Franchise-Systeme. Auf franchisedirect.com könnt ihr ganz einfach nach Branchen, Regionen und, für viele ganz besonders wichtig, nach der Investitionshöhe suchen und filtern. Selbst für mich als, naja, alten Hasen in der Franchise-Welt, ist es immer wieder überraschend, welche und wie viele neue Systeme am deutschsprachigen Markt Fuß fassen. www.franchisedirect.com. Link auch in den Shownotes. Werbung.

Speaker C: Ende. Bleiben wir noch kurz bei der Kundenperspektive. Ich trainiere 20 Minuten und das täglich, viermal die Woche, einmal die Woche, so oft ich will. Wie funktioniert das?

Christoph Weber: Einmal die Woche. Und was wir den Kunden am Anfang immer sagen ist, mach erstmal vier Wochen und dann unterhalten wir uns nochmal. Und wenn du dann möchtest, kannst du das mal ausprobieren, zweimal die Woche. Grundsätzlich ist es so, dass die Muskeln ein paar Tage Erholung brauchen. Und die Zeit der Erholung, die du benötigst zwischen diesen hochintensiven Übungen, also wenn der Muskel wirklich zum Muskelversagen kommt, die variiert irgendwie zwischen drei bis vier Tagen bei einem 22-jährigen genetisch Begabten bis zu eben, sagen wir mal, fünf bis sieben Tagen bei jemandem, der schon ein bisschen älter ist. Unsere Durchschnittskunden sind ein bisschen älter und die brauchen dann etwas Erholung. Ich habe bis jetzt noch nicht erlebt, dass jemand gesagt hat, ich will das zweimal die Woche machen. Auch wegen des Kundentypos. Wir haben ja eher die, die sagen, hauptsache ich kriege das effizient hin. Und weil es eben eine sehr anstrengende Geschichte ist, das ist das, was man so ein bisschen natürlich gerne unterschlägt. Das heißt nicht umsonst hochintensives Training, du schwitzt dabei zwar nicht, aber es ist eben anstrengend. Und in der Regel will man das auch zweimal.

Speaker C: Wie darf ich mir an dieser Stelle nochmals erwähnen, als völliger Fitnessleihe, diesen Trainingsprozess vorstellen. Jetzt komme ich zum allerersten Mal zu euch. Jetzt muss ja diese Trainerin oder der Trainer herausfinden, wie fit ist Klaus, welche Gewichte kann er da drücken, vermesst er mich da oder wie funktioniert das?

Christoph Weber: Im Grunde ist es so, dass wir, wenn du kommst, wir machen erstmal das erste, dein erster Aufenthalt im Studio dauert eine Stunde und nicht 20 Minuten. Das heißt, wir haben einen relativ langen Anamneseprozess, wo wir eine Checkliste durchgehen und erst mal feststellen, gibt es irgendwelche Kontraindikationen oder Indikationen, dass wir das Training variieren müssen. Es gibt relativ wenige komplette Kontraindikationen. Diese Art von Training wird durchaus auch in der Rehabilitation von Herzpatienten benutzt. Das heißt, wenn du jetzt nicht gerade in den letzten zwei Monaten einen Herzinfarkt hattest, ist unter Umständen Also, wenn du jetzt vor drei Monaten einen hättest, würden wir nochmal einen Brief von deinem Arzt holen. Aber ich will damit nur sagen, es gibt relativ wenig Sachen, wo wir jetzt gar nichts machen können. Das fragen wir ab. Dann würden wir es genauso eigentlich machen, wie du es eben beschrieben hast. Die Trainerin wird dich einmal von oben bis unten angucken, guckt auf das Anamneseblatt und wird dann so ein bisschen natürlich auch vom Aussehen her darauf schließen, was sie dir zutrauen kann. Sie wird deine Daten dann bei uns in die App eingeben, die das trackt, und dann wird die App einen Vorschlag machen, anhand deiner Größe, deinem Gewicht und deinem Alter, was du auf dieser Maschine bewegen kannst. Die Trainerin wird das dann zusammenfließen lassen mit dem, was sie durch dein Anschauen und deinen Analysebogen gelernt hat, und wird dann entsprechend aus diesen unterschiedlichen Datenpunkten, wird sie dann sagen, okay, bei der Brustpresselschaft der 40 Kilo, Für die Leute, die ein bisschen trainieren und jetzt bei den 40 Kilo sagen, naja, das ist ja luschig, nehmt mal euer Gewicht im Studio und bewegt es so, dass eine Wiederholung 20 Sekunden dauert. Und macht das zwei Minuten, dann wisst ihr, dass das nichts mit dem One-Rep-Max zu tun hat.

Speaker C: Wie gut kann denn die Beziehung von Kunden Klaus zu seinem Trainer, Schrägstrich Trainerin werden. Wie viele Trainer sind in so einem Studio? Haben die fixe Dienstzeiten? Und das bringt mich auch gleich zur nächsten Frage. Wie bucht denn jetzt ganz individuell Klaus oder aber der Standardkunde seine Termine? Ist es üblicherweise so, dass ich nach einer gewissen Zeit sage, hurra, ich komme immer donnerstags 15 Uhr. Zum einen, weil das gut in meinen Terminplan passt und B, weil dann immer die Ines, die mich perfekt motiviert, da ist. Oder ist es so, dass ich das ganz dynamisch ausmache, weil ich denn jetzt gerade ein Loch in meinem Terminkalender habe, dann flitz ich mal zwischen Tür und Angel, weil ja nur 20 Minuten und ich gar nichts mitbrauche, bei euch vorbei.

Christoph Weber: Also die automatische Terminbuchung den Kunden anzubieten ist natürlich sowas, was immer mal wieder nachgefragt wird. Du hörst meinen Worten schon an, dass es die nicht gibt. Weil das bei jüngeren Leuten eben heutzutage nachgefragt wird. Warum kann ich mir den Termin nicht selber aussuchen? Wir haben da immer mal was in der Entwicklung, aber es wird auch stark bei 420 debattiert, ob das wirklich so schlau ist. Was wir im Moment machen, ist, dass wir wirklich manuell mit einem Google-Kalender diese Termine buchen und wenn jemand sich per WhatsApp meldet oder per Telefon oder E-Mail, ich kann da nicht, kann ich einen Ersatztermin haben, dann kümmern wir uns ganz manuell darum, diesen Ersatztermin zu machen. Ich gehe gleich noch darauf ein, warum. Aber vielleicht vorab nochmal, was du auch impliziert hast. Also der Regel und das, wo wir die Kunden auch hinbringen wollen, ist, es gibt einen festen Termin, einmal die Woche, montags 8 ist dein für 20 Termin und da trainierst du, Punkt. Da stehst du bei unserem Kalender und da wird auch nur was dran geändert, wenn jetzt irgendwas dazwischen kommt, wenn du einen Zahnarzttermin hast oder bist krank oder so. Das ist das, wo wir hinwollen und da sollte man auch gucken, dass eben 95 Prozent der Kunden oder mehr möglichst das verinnerlicht haben. Genau. Und dann ist es natürlich, es ist eben auch ein psychologischer Effekt, weil das, was unser Trick ist, ist natürlich, dass wir Menschen, die sonst nicht viel mit Sport am Hut haben oder die ein Problem mit ihrem Terminplan haben, was sie zu tun haben, dass wir die wirklich dazu bekommen, regelmäßig zu trainieren. Ganz kurz und intensiv, aber eben regelmäßig. Und das ist einer der wesentlichen Effekte, wofür Twenty mehr bringt.

Speaker C: Das heißt, ich komme immer donnerstags 15 Uhr zu euch. Du sagtest vorhin, man trainiert zu zweit oder im Duo. Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, nur damit ich mir das bildlich vorstellen kann, ihr habt sechs unterschiedliche Geräte. Das heißt, neben mir sitzt, liegt, steht eine andere Person, die ich irgendwann besser kennenlernen will. Die kommt ja auch jeden Donnerstag 15 Uhr. Und wir teilen uns diese Trainerin oder den Trainer. Wenn ich dich richtig verstanden habe, muss ich diesen Buddy oder Partner nicht mitbringen, sondern der ist ja schon da. Oder ist euer Konzept, dass man immer zu zweit kommt?

Christoph Weber: Nein, das ist ein Ja. Die meisten Kunden haben den sogenannten Flex-Vertrag. Das ist der, den wir auch pushen, weil der für uns auch der schönste ist. Der ist genauso, wie du ihn beschrieben hast. Wir paaren dich dann je nach Termin zusammen. Mit einer bestimmten Person. Unter Umständen überlegen wir dann auch, machen wir lieber 20 Minuten später, weil die beiden Personen passen irgendwie nicht zusammen. Wir haben natürlich auch mal, dass eine Kundin dann hinterher anruft und sagt, mit der will ich aber nicht noch mal zu dieser blöden Schnäpfe. Das kommt auch vor, dann sucht man halt einen Ersatztermin dafür. Aber in der Regel läuft es so, dass wir die beiden zusammen puzzeln. Wir haben auch noch einen Vertrag, der etwas günstiger ist, wo die Leute dann ihren Partner mitbringen. und dafür Nachlass kriegen und dann aber eben nur mit diesem Partner zusammen trainieren. Das ist klassischerweise eine Ehepaar. Wir haben auch mal eine Mutter und eine Tochter. Wir hatten auch schon mal einen Sohn, der seine Mutter mitgebracht hat, mit angeschleppt hat nach einer Weile. Und die trainieren dann immer zusammen. Da hast du auch Kunden, die sagen, ey, bloß nicht mit jemand anderem. Wir wollen immer nur zusammen. Da ist es aber auch so, dass wir sagen, wenn wir das euch garantieren, ist der Vertrag halt so, dass die dann einen Ersatztermin auch nur kriegen, wenn sie beide verliegen. in den gleichen zwei.

Speaker C: Verstanden. Ich habe auf eurer Website gesehen, ihr habt drei Preispakete oder drei Preisoptionen. Also eine Option ist, ich trainiere immer mit einem zu Beginn Fremden, ab dem zweiten Mal nicht mehr Fremden. Ich bringe Mama, Papa, Schwester, Kollege, Kind, wen auch immer mit. Was ist Option drei?

Christoph Weber: Option drei ist, du willst immer alleine sein mit dem Trainer oder der Trainerin. Wir haben aber verblüffend wenige Verträge. Meistens sind das irgendwie Zahnärzte, die mal 20 Minuten bloß keinen Kunden sehen wollen.

Speaker C: Kommen wir zum Abschluss der Kundenbrille zu dem nicht uninteressanten Thema Preis. Ich bringe meinen Trainingspartner mit Paket, kostet am Standort Dortmund 85 Euro. Das mittlere Paket, ich trainiere mit meinem zunächst Unbekannten, sehr bald Bekannten 100 Euro. Und das ich trainiere allein Paket kostet rund 125 Euro. In mir als Preisoptimierer natürlich sofort die Frage, ich verbrüdere oder verschwestere mich doch gleich mit meinem Trainingspartner beim dritten Mal und mache ein Downgrade auf den 85 Euro Tarif. Oder?

Christoph Weber: Ja, das geht. Aber wenn dann nächste Woche dein Trainingspartner nicht kommen kann zu deinem festen Termin und du kannst kommen, dann müsst ihr halt gemeinsam einen Ersatztermin finden oder einer Zahl für einen Termin, der nicht stattgefunden hat. weil ihr dann eben nur zusammenkommen dürft. Und das muss man sich ganz gut überlegen. Wenn das ein Kollege ist, da haben wir auch Präzedenzfälle, dann kannst du das machen, aber das ist auch der Grund, warum der Preisunterschied jetzt nicht so gigantisch ist. Also wenn das ein Kollege ist und ihr sagt, ihr habt immer Montagsmittagspause, geht ihr immer zusammen zum Trainieren, dann geht das. Aber das ist auch so gedacht, weil da ja auch so ein bisschen Peer-Pressure rauskommt, weil du dann eben zu zweit dann immer hingehst. Und jetzt geht er hin, ich habe jetzt keine Aktivoren, irgendwie anders Zeit. Dass da so ein bisschen Ein Effekt kommt ja auch in die Regelmäßigkeit rein, auch in die Nachhaltigkeit des Trainings. Das ist schon Absicht. Wir haben jetzt die Kundenbrille auf. Ich versuche das mal aus Kundensicht zu formulieren. Der andere Effekt ist halt der Ehemann oder die Ehefrau, die alleine zum Probetraining bei uns sind und dann sagen, das wäre eigentlich cool, wenn ich meinen Ehemann noch mitbringen würde und dann würde ich sogar noch Geld sparen. Und den Effekt haben wir auch verblüffend häufig. Da war witzigerweise bei der Schulung in Holland am Anfang, in 2018, haben sie mir gesagt, also wenn da jemand, wenn da eine Kundin sitzt und die sagt, sie muss ihren Mann fragen, klassische Verkaufspsychologie, bloß nicht aus dem Studio lassen und möglichst dagegen reden, was würde der denn antworten? Wie kann der denn was dagegen haben, dass du fit bist? Also wir haben die Erfahrung gemacht, wenn wir die nach Hause gehen lassen, haben wir Mindestens ein Drittel streckenweise, zweidrittel der Fälle kommen dann mit dem Ehepartner wieder zurück. Also das scheint bei uns eh gut zu funktionieren.

Speaker C: Das bringt mich zu einer Logistikfrage. Ich habe mir das jetzt so vorgestellt, wir kommen da gleich dazu, da stehen sechs Geräte und insbesondere zu Spitzenzeit, also in der Früh und am Abend, ist das ja voll. Das sind ja drei Gruppen zu je zwei mit drei Trainern. Zumindest stelle ich mir das so vor, wir kommen da sicherlich noch dazu. Und spätestens alle zwei Minuten wird gewechselt. Das heißt, wenn ich schneller bin, dann habe ich ja nichts von, weil der neben mir noch drückt. Oder habe ich da jetzt einen Gedankenfehler?

Christoph Weber: Ja, hast du. Wenn ich sage, wir haben eine Betreuungsrelation von 1 zu 2 oder 1 zu 1, dann habe ich das natürlich immer so formuliert wie Personalproduktivität. Es ist aber auch die Flächenproduktivität. Wir haben immer nur maximal zwei Kunden im Studio gleichzeitig. Das heißt, wenn ich sage, sechs Kunden in einer Stunde ist das Maximum, was in der EXIT-Tabelle rauskommt, dann sind das tatsächlich auch sechs Kunden in der Stunde für das gesamte Studio. Wir haben im Normalfall nicht mehr als einen Trainer gleichzeitig auf der Fläche. Die größten für 20 Studios, die auf der Welt existieren, also größte im Sinne von die meisten Mitglieder, die haben tatsächlich in Spitzenzeiten dann drei Kunden im Moment und zwei Trainer auf der Fäche. Das ist dann immer einer von diesen Solos oder jemand, der alleine trainiert wird, und eines von diesen Flex- oder Bureaus. Und dann muss man tatsächlich dazusagen, ja, dann ist das ein ziemliches Ballett, was mit der Logistik auch der Fläche, da muss man auch eine Fläche haben, die ein Ticken größer ist.

Speaker C: Steigen wir gleich in dieses Thema, wie schaut denn so ein Studio aus Betreibersicht aus ein?

Christoph Weber: Also wir haben teilweise so allgemeine Geschäftsbedingungen, die nicht verhandelbar sind und ich glaube, die sind aus Kundensicht ganz interessant. Und dann auch eine ganz gute Überleitung zu der Sicht eines Betreibers. Weil wir dem Kunden, wir haben ja gesagt, der Kunde zahlt 100 Euro im Monat für den einen oder anderen. Da muss ich erstmal reindenken, dass er damit die persönliche Betreuung bezahlt. Und wir machen nur diese 20 Minuten. Also wir werden nicht für Zeit bezahlt, sondern dafür, dass es schnell wird. Aber wir werden auch dafür bezahlt, dass Ergebnisse dabei rumkommen. Und das äußert sich ganz konkret darin, dass in unserem AGB steht, wenn du nach den ersten sechs Monaten des Trainings keine messbaren Fortschritte hast, oder selber aus eigener Erfahrung über Fortschritte berichtest, dass wir dir dann die kompletten Mitgliedsgebühren, diese sechs Monate, erstatten. Das heißt also, wir haben eigentlich drei Faktoren, die diese Verträge, diese Mitgliedsverträge attraktiv machen für die Kunden. Nummer eins ist, die ersten vier Wochen kannst du beliebig kündigen, weil die Leute natürlich schon, selbst nach dem Probetraining, sagen, hm, mach das, was du nicht isst, und ich weiß nicht, ob das intensiv ist. Die ersten vier Wochen kannst du jederzeit stopp sagen, war doch nichts für mich, dann zahlst du halt die ersten vier Trainings und das war’s. Oder sogar die ersten zwei Trainings, wenn du nur so viel gemacht hast, jederzeit kündbar. Dann läuft der Vertrag bis zum Ende des sechsten Monats fix, weil wir die Leute natürlich auch ermutigen wollen und sagen wollen, okay, du musst jetzt schon ein bisschen dabei bleiben, bis man Resultate sieht. Und wenn du dann am Ende des sechsten Monats keine Resultate siehst, zahlen wir alles zurück. Das haben wir noch nie zahlen müssen. weil es kommt nicht vor. Also das ist so gering, dass wir dann sagen, ich habe das am Anfang mal durchgerechnet, wenn das jetzt mal im Jahr eine oder zwei Personen wären, würde ich das unter Marketing verbuchen. Also diese Ergebnisgarantie ist wertvoller für uns, als diese 600 Euro, 1.200 Euro im Jahr zurückzuzahlen. Das war die theoretische Überlegung am Anfang. Und wie gesagt, ist es bis jetzt noch nicht vorgekommen, weil die Trainingsmethode wirklich funktioniert. Das ist mir ein relativ wichtiger Punkt, noch einmal aus der Kundensicht und natürlich dann auch aus der Betreibersicht, weil das natürlich dadurch, dass wir die Marke etablieren wollen in Deutschland, auch für uns ein nicht verhandelbarer Teil der AGB ist. Also man darf da viele anpassen als Franchisee, aber diese Ergebnisgarantie, die bleibt. Und nach den sechs Monaten ist es dann monatlich kündbar. Das heißt, da ist also kein, das verlängert sich jetzt nicht mehr sechs Monate oder so, dann Jahre oder sowas, sondern du kündigst im Monatestakt.

Speaker C: Wie oft darf ich denn nicht kommen in diesen sechs Monaten? Ist das ein Ausschlusskriterium?

Christoph Weber: Hervorragende Frage! Viermal!

Speaker C: Wenn ich nur einmal pro Woche komme, dann wird das nicht funktionieren. Aber wenn ich auf Urlaub bin dazwischen…

Christoph Weber: Also der Urlaub, den kriegen wir irgendwie arrangiert. Das sind auch so Ausnahmen, wo wir, wenn es drei Wochen Urlaub sind, würden wir wahrscheinlich sagen, in der Woche vor und danach würden wir dich tatsächlich dann versuchen zweimal zu trainieren. Also einmal Montags, einmal Freitags, damit ein bisschen Abstand dazwischen ist, dann gehst du ordentlich ausgelastet in den Urlaub. Wahrscheinlich wird das zweite Training in der Woche nicht ganz so intensiv sein wie das erste, weil du einfach noch nicht erholt bist.

Speaker C: Wie hoch ist die Dropout-Rate in den ersten vier Wochen? Ich habe von anderen Systemen gehört, dass es da völlig unterschiedlich, aber meistens erstaunlich hohe Zahlen von abgeschlossenen Verträgen gibt, die kein einziges Mal gekommen sind. Das heißt, man war beim Probetraining, man unterschreibt und man kommt dann gar nicht. Das ist für mich nach wie vor unvorstellbar. Aber ich höre immer wieder, dass es solche Menschen gibt. Wie ist das bei euch? Entschuldige, da muss ich noch ergänzen, die auch zahlen. Also es ist nicht so, dass die dann nach drei Wochen stornieren, sondern die kommen einfach nie. Wie ist das bei euch?

Christoph Weber: Also das berührt den klassischen Punkt. Ich weiß nicht, wie viele unserer Zuhörer denselben Gedankenfehler machen, auf den wir jetzt gleich auch eingehen müssen, dass man hört, Mikrofitnessstudio Und dann denkt, das Geschäftsmodell ist das von einem Fitnessstudio. Das ist kompletter Quatsch, weil das, was du jetzt eben ansprichst, ist eben das Geschäftsmodell von den großen Boxen. Die wollen natürlich auch Kunden, die kommen und sie weiterempfehlen, aber die können nicht existieren ohne diese Leute, die du erwähnst, die nach dem Probetraining gar nicht mehr kommen oder die einen Vertrag haben und nur einmal alle drei Monate da vorbeischauen und weiter zahlen. Wenn auf einmal alle Kunden von dem Studio jeden Tag da hingehen würden, dann würden die komplett aus allen Nähten brechen. Das funktioniert nicht. Und das führt natürlich zu völlig anderen Anreizen, als das bei uns der Fall ist. Also bei uns ist es, die Frage zu beantworten, ich würde jetzt mal aus dem Bauch heraus sagen, fünf Prozent, ohne es jetzt nachgeguckt zu haben. die von dieser Kündigung in den vier Wochen Gebrauch machen. Das kommt schon mal vor, aber es ist eher selten. Vielleicht sind es sogar weniger als fünf Prozent. Fünf Prozent wären 21. Also könnte es sogar weniger sein. Ich rede jetzt von Deutschland. Ich könnte jetzt über Holland über die 180 mal nachgucken oder weltweit über die 180 mal nachgucken, aber bei uns in Deutschland ist es relativ gering. Wir haben eine klassische Verweildauer von irgendwo zwischen 24 und 28 Monaten.

Speaker C: Und die, die Zahlen, kommen bei euch auch? Beziehungsweise hättet ihr ja gar keinen Vorteil, wenn ich Donnerstag 15 Uhr nicht komme, weil mein Platz auf allen sechs Geräten ja dennoch reserviert ist und die Trainerin oder der Trainer da hat. Das heißt, dieses klassische Überbuchen, das du angesprochen hast, wäre bei euch ja nicht sinnvoll. Oder ist es tatsächlich so, dass jemand dreimal am Donnerstag nicht kommt und ihr dann den vierten Donnerstag-15-Uhr-Termin cancelt und euch freut, dass ihr jemanden habt, der zahlt. Glaube ich nicht, oder?

Christoph Weber: Nee, das machen wir nicht. Das liegt nicht in unserem Sinne. Ich versuche das auch immer relativ kurzfristig dann auch den Franchisees oder Studioleitern kurzfristig zu sagen, das machen wir natürlich mal, versuchen die dann zu kontaktieren. Aber du hast aus unterschiedlichen Gründen zwischendurch natürlich mal Leute, die, ich sage jetzt mal, haben Depressionen oder so was und schaffen es nicht mehr zum Telefonhörer zu greifen und zu kündigen oder abzusagen. Das können wir schon mal einen Monat oder zwei verschleppen, aber nach dem zweiten Monat, wenn der nicht mehr kommt, würden wir von unserer Seite sagen, der Vertrag ist jetzt erstmal rumgestellt, bis du dich wieder meldest.

Speaker C: Kommen wir jetzt zu den Zahlen, Daten, Fakten rund ums Studio. Ich stelle mir das jetzt klein und gemütlich und schnuckelig vor. Da stehen sechs Geräte rum. Da gibt es ja keine Umkleideräume. Da gibt es wahrscheinlich nur ein Kunden-WC. Da gibt es vielleicht einen Schreibtisch mit einem PC für die Trainerin oder den Trainer. Da wird es wahrscheinlich einen Behörden-Seitank-Mitarbeiterraum geben müssen. Aber das war es auch schon. Das heißt, mit 150, 200 m² in einer B-Plus-Lage bist du da wahrscheinlich gut dabei. Die Voraussetzungen stelle ich mir jetzt als Laie wieder recht einfach vor. Da muss ein simpler Boden rein, da muss ein bisschen Lüftung rein, da haben wir jetzt nichts Spannendes. Das heißt, Standortsuche, wahrscheinlich vom Einzugsgebiet her ein bisschen ein Thema, aber ansonsten keine große Herausforderung. Sehe ich das richtig?

Christoph Weber: Ja, also ich würde auch sagen, im Moment, gerade in der aktuellen Situation, dadurch, dass so viele Einzelhandelslehrstände haben, ist das sicherlich eher eine ganz gute Situation, einen Standort zu suchen. Deine Beschreibung war jetzt, würde ich mal sagen, zu 90 Prozent korrekt. Nur, dass es ein bisschen groß ist. Also, uns reichen 120 Quadratmeter locker. Du kriegst jetzt auch eine 80 Quadratmeter, wenn es sein muss und der Schnitt gut ist. Mehr brauchen wir eigentlich nicht. Also, wir brauchen 60 bis 80 Quadratmeter für die Trainingsfläche. Wir brauchen 10 Quadratmeter abgetrennt, wo der Schreibtisch des Studioleiters oder der Trainer ist. Und wir brauchen zehn Quadratmeter, wo wir einen Wartebereich haben. Warum abgetrennter Schreibtisch und warum abgetrennter Wartebereich? Wenn wir wirklich, wenn die Kunden aufeinander folgen direkt, weil der Trainer hat immer 20 Minuten und wir haben dazwischen keinen Puffer, dann wollen wir natürlich nicht, dass da Leute reinkommen und ihren Mantel ablegen und Unruhe reinbringen, wenn da noch jemand auf dem Gerät ist. Es ist trotz der Belastung ein relativ achtsames Training, wo man sich wirklich auf die Leistung des Trainings konzentriert und auf den eigenen Körper und das wollen wir natürlich nicht stören. Und wir kühlen eben die Trainingsfläche runter auf 17 bis 18 Grad. Und wenn man da jetzt 10 Minuten zu früh ist und sitzt dann rum bei 17, 18 Grad, das ist schon kühl. Deswegen haben wir das immer ganz gerne abgetrennt. Und auch der Trainer oder die Trainerin, wenn da mal jemand arbeiten muss an dem PC und es laufen und derweil läuft die Klimaanlage, das ist kalt. Das muss man jetzt nicht haben, dass man dabei sitzt bei den Temperaturen. Und deswegen sind die abgetrennt. Investitionen. Von den Maschinen abgesehen, ist der größte Investitionspunkt die Klimaanlage. Die muss eben sein. Weil sonst können wir dieses Thema mit dem du schwitzt nicht, du musst dich nicht umziehen, dich nicht halten. Weil es im Sommer dann einfach zu warm wird. Also wenn man wirklich jetzt die Abfolge machen würde, Maschinen, Klimaanlage, Elektronik für die Maschinen, Fußboden, das wären die wesentlichen Investitionen für das Studio in Reihenfolge der…

Speaker C: Bevor wir zu den Summen kommen, ich habe im Rahmen der Vorbereitung lange nachgedacht, ob ich dieses Thema Klimatisierung ansprechen soll und streife es aus einem anderen Blickwinkel heraus. Nämlich auf 17 Grad runter zu kühlen, stelle ich mir technisch ein bisschen anspruchsvoll vor. Ist das eine Standard-Haushalts- oder Büro-Klimaanlage, die ihr da reinbaut? Oder braucht man da schon professionelle Industriekühlung samt halbem Umbau des Hauses, das zusammenzubringen?

Christoph Weber: Nee, das ist eine Standardanlage. Also wenn du in die Studio… Also du wirst mit einer 6-Kilowatt-Anlage wahrscheinlich auskommen. Wir haben in der Regel ein bisschen mehr drin. Aber auch nicht wissen, wie sich das in den nächsten Jahren noch entwickelt. Also eine 12 bis 14 Kilowatt Anlage ist eigentlich überdimensioniert für eine 60 Quadratmeter Trainingsfläche. Damit kriegst du das kalt. Eigentlich sagt Holland oder unser Standardhandbuch sagt 17 Grad. Ich sage immer 17 bis 18, weil in Deutschland die Standardanlagen ja für Büros gedacht sind und die arbeitsrechtlichen Vorschriften sagen nicht kälter als 18 Grad. Deswegen machen wir hier teilweise einfach auf 18 Grad, schlichtweil die Maschine da, die hat da einen Stopper drin, wo die Installateure in der Regel auch nicht wissen, wie man den umprogrammiert. Das reicht uns dann auf 18 Grad. Das führt jetzt auch nicht zu viel mehr Schweiß. Und das geht mit der Standardklimaanlage.

Speaker C: Wie teuer ist denn die Gesamtinvestition oder wie groß ist die Gesamtinvestition? Du hast dankenswerterweise die Posten schon nach Größe in deinem Kopf und auch in der Aufzählung sortiert. Was kommt denn da unterm Strich raus, Roundabout?

Christoph Weber: Das werden etwa 65.000 Euro sein.

Speaker C: 65?

Christoph Weber: 65. Da sind 30.000 die Maschinen. Dann hast du, sagen wir mal, 6.000 bis 8.000 Euro für die Klimaanlage. Das hängt ein bisschen davon ab, was im Moment, wie die Materialpreise sind, wie die Installationen preisfrei sind, oder man da mit einem Wurf kleiner Münzen ein bisschen ermutigen muss. Dann hast du 30.000 Euro Maschinen, 4.000 Euro die Elektronik, 6 bis 8 die Klimaanlage. Die Klimaanlage ist auch eigentlich billiger, also der Materialkosten für die Klimaanlage ist weniger, aber die Installation ist noch teurer. Und deswegen würde ich das so veranschlagen. Dann sind wir bei 35. Dann hast du natürlich den Fußboden, hast ein bisschen Umbau drin. Und dann 40, 45, 50. Dann haben wir ein Einstiegsgebühr für unser Franchise System von 15.000 Euro. Dann kommen wir da ungefähr hin.

Speaker C: Das heißt, ich habe 65.000 unmittelbare Investitionen, dann werde ich ein bisschen rundherum Kosten haben, Maklergebühren, irgendwelche Behörden, Geschichten, was auch immer und dann werde ich noch ein paar Tausender für die Eröffnungswerbung sinnvollerweise in die Hand nehmen. Das heißt, nochmal so eine Zahl in den Raum zu stellen. Wenn ich 100.000 Euro in irgendeiner Form habe, bin ich mal einigermaßen auf der sicheren Seite, eine Eröffnung hinzubringen. Immer unter der Voraussetzung, dass das Gebäude per se jetzt keine totale Bruchbude ist, sondern dass man da einigermaßen vernünftig hineingehen kann.

Christoph Weber: Wobei das sich natürlich auch ein bisschen gegenseitig bedingt. Also die Wenn du sagst 100.000 Euro, würde ich jetzt mal sagen, so viele sonstige Kosten sind es eigentlich nicht. Also wenn wir 100.000 Euro sagen, dann sollten eigentlich auch schon Anlaufkosten mit drin sein, also die Mehrkosten bis zum Break-Even. Wenn es hochkommt, vielleicht 120, aber das sollte man schon darauf zielen, dass man das hinkriegt. Und wenn du jetzt in die Bruchbude reinziehst und musst die umbauen, würde ich jetzt mal davon ausgehen, dafür ist dann auch die Miete geringer. Insofern ist die Frage, ob sich das wirklich erhöht, glaube ich eher nicht. Sonst würde ich den Mietvertrag anstelle des Friendship-Partners nicht unterschreiben.

Speaker C: Kommen wir zur Einnahmenseite, bevor wir dann natürlich auch die Ausgaben beleuchten. Aber jetzt wissen wir mal, wie viel Geld muss ich initial mitbringen. Ihr schreibt auf eurer Website von 160 Studios, nahezu weltweit oder jedenfalls europaweit. Du hast vorhin gesagt 20.000 Kundinnen und Kunden habt ihr. Das gibt also Rund 150 Mitglieder im Idealfall pro Studio, wenn ich mich jetzt.

Christoph Weber: Nicht ganz verrechnet habe. Also in Holland sind sie am meisten, das sind so 125, 130 und da ist der Schnitt 150. Ansonsten muss man immer ein bisschen gucken. Wir haben vielleicht noch den ein oder anderen nicht so ganz aktuellen Website oder das eine oder andere nicht so aktuelle PDF da draußen. Die Zahlen verändern sich natürlich auch. Also im Moment sind es weltweit 180 Studios in 10 Ländern, vielleicht sind es inzwischen auch schon 11. Und die meisten sind in Holland mit 150 Kunden, wie du schon richtig gesagt hast. Das heißt also, wenn wir jetzt mal den Preis, den wir hier in Deutschland ansetzen, dann landen wir bei ungefähr einer Bruttoeinnahme bei einem durchschnittlichen Studio, also keine guten, sondern schlechten, landen wir bei 15.000 Brutto im Monat und ungefähr 12.500 Ich.

Speaker C: Gehe jetzt davon aus, dass es keine Rabatte gibt, weil ihr wahrscheinlich für Firmen und Großkunden gar nicht so interessant seid. Vielleicht sehe ich das aber auch falsch. Aber ich glaube, euer Fokus wird in Kunden sein. Wobei ich da auch schon viele Überraschungen gehört habe. Bist du es gar nicht?

Christoph Weber: Ja, genau. Das gibt es schon. Das obliegt letztlich dem Franchise-Partner oder der Franchise-Partnerin. Ich würde da letztlich am Anfang eher sagen, Hauptsache das Ding ist voll. Also da kann man ruhig ein bisschen mehr Gas geben. Tatsächlich ist es so, dass man, wenn man jetzt wirklich große Firmen, das hängt ein bisschen vom Netzwerk ab, das man am Ort hat. Wenn man große Firmen da reinbekommen kann mit einigen Mitarbeitern, haben wir natürlich auch unter Umständen Verträge, jedenfalls nach holländischem Muster, wo dann die Kunden irgendwie einen bestimmten Nachmittag rufen, und da können dann die Mitarbeiter sich einen Termin nehmen. Und wir haben in Holland auch relativ viele Studios, die In-Company Studios sind. Das ist in der Regel dann so, dass es ein lokales Studentenstudio gibt, ein ganz normales. Und eine größere Firma in der Nähe hat gesagt, wir machen das für unsere Mitarbeiter, wir stellen da so ein Ding hin. Und der Franchise Partner in der Ecke, der schickt dann eben die Trainer dahin und dann ist das Studio eben so oft besetzt in der Woche, wie das diese Firma braucht. Und da will ich jetzt aber noch nicht so drauf eingehen, weil das sind dann natürlich sehr, sehr spezielle Verträge, völlig andere Investitionen, vielleicht nur so viel. Das ist sicherlich eine der zusätzlichen Einnahmequellen, die man als Franchise Partner bei 420 hat, dass man langfristig dann solche Verträge auch schließt.

Speaker C: Also lass uns mal vorsichtig jetzt von 12.500 Euro netto abzüglich ein paar Rabatten, da mag man jetzt unterschiedlicher Meinung sein, wie hoch die sind, aber gehen wir mal von dieser Zahl aus. Dann sagtest du, du hast ein 120, lass es 150 Quadratmeter großes Studio sein. Wir haben wahrscheinlich nicht zu unterschätzende Stromkosten für die Klimatisierung. Das habe ich vorher so nicht bedacht. Aber abgesehen davon sehe ich jetzt mal keine hohen Fixkosten. Ihr habt, wenn ich das jetzt richtig sehe, maximal zwei Trainerinnen gleichzeitig auf der Fläche, weil zwei plus eins im Idealfall. Auch diese Kosten sind jetzt überschaubar Ich werde Marketing-Ausgaben haben, von wenigen hundert, wenn es mal läuft, zu Beginn wahrscheinlich 1500-2000 Euro, schätze ich jetzt mal so aus Erfahrung. Da wird wahrscheinlich ein guter Mix sein, ein Teil Performance-Marketing, sprich online, ein guter Teil wird auch noch offline sein. Ich kann mir vorstellen, dass man da regional sogar noch mit Flyern und ähnlichen Dingen und Aufstellern in der Nachbarschaft was bewegen kann. Das heißt, wenn ich da jetzt so eine Milchmädchenrechnung mache und sage, ich bin vielleicht selbst sogar noch Trainer und stelle mich da rein, werde ich relativ rasch ein paar Tausender im Monat verdienen. Habe ich so grob irgendwas bei meiner, ich wiederhole es nochmal, völlig unverbindlichen und laienhaften Milchmädchenrechnung vergessen?

Christoph Weber: Nee, das ist überraschend passend, denke ich. Ja, also zwei Anmerkungen vielleicht. Was die Fixkosten angeht, also der erste Punkt, den wir natürlich beim Franchise erwähnen müssen, es gibt Franchise Gebühren.

Speaker C: Ja, ganz wichtig.

Christoph Weber: Das ist natürlich auch insofern, ist ein variabler Kostenblock, weil wir eben keine Fixgebühr haben, sondern nur prozentual vom Umsatz. Wenn wir keinen Umsatz haben, kriegen wir auch nichts. Deswegen sind wir schon stark daran interessiert, dass das schnell da rauf geht. Das sind ungefähr 10 Prozent. Das ist nicht ganz richtig, aber also wenn wir jetzt Milchmädchenrechnung auf der auf den Napkin oder am Bierdeckel machen, dann passt das. Inklusive Software und was so alles dazugehört. Da bin ich immer wieder überrascht, was manche Kollegen da für abenteuerliche Konstruktionen haben und sagen, das kostet alles nix. Und wenn man dann ins Kleingedruckte guckt, dann muss man irgendwie jedes Mal, wenn man zum Telefonhörer greift, was abraten. Genau, also das sind ungefähr 10% alles zusammen. Personalkosten würde ich jetzt erstmal davon ausgehen, es ist immer eine Person gleichzeitig im Studio. Wie gesagt, diese locken diese Studios, die dann zwei Trainer gleichzeitig auf der Fläche haben. Das sind nicht so viele, also das Potenzial gibt es, aber jetzt verrate ich vielleicht mal ein Geheimnis. So schön, wenn das in den Podcast kommt aus für 20 aus dem Frenchie-Universum, das sind auch nicht die profitabelsten. Weil am profitabelsten sind eigentlich Studios, die Gewinner da sind, eigentlich Betriebe oder Franchise-Nehmer, die, sagen wir mal, im Abstand von fünf Kilometern mehr als ein Studio betreiben. und dadurch die Personaldecke gut auslasten können, weil dann brauchst du halt nicht so viele Springer. Wenn du ein Studio hast und du musst dafür das Personal abdecken, brauchst du immer jemanden, der einspringt, wenn ich meine, das ist nicht Urlaub. Das kommt am Ende, egal wie man das optimiert, wird das teurer, als wenn du drei solche Studios hast, hast du dann einen Springer, der einspringen kann. Das ist günstiger. Also das ist eher das profitable Modell. Man macht mehr als eins auf, als dass man jetzt sagt, ich mache Teufel komm raus, ich mache sonntags noch auf und immer bis 10 Uhr. Und dann habe ich da 400 Mitglieder in dem Studio. Und du erschließt ja natürlich auch dadurch zusätzliche geografisch zusätzliche Kunden. Ja, ansonsten passt das. Genau, wir gucken bei der Miete. Wir haben in unserer idealen Kalkulation, sagen wir, versucht, dass bei der Miete auf 1.600 Euro Und wenn das ein bisschen mehr ist, dadurch, dass das Geschäftsmodell so einfach ist, kann man die Rechnungen ganz einfach machen. Immer vorausgesetzt, bis dann entstanden ist, in Stuttgart Zentrum oder München oder so, wo man sicherlich noch mal ganz anders angehen muss. Aber im Regelfall ist das so, dass er dann natürlich sagen kann, okay, ich miete diesen Standort hier an, in der Investor-Kalkulation sind es 1600 Euro, der Standort kostet 1,9. Das sind 300 Euro Unterschied. Das heißt, ich brauche über den Daumen gepeilt vier extra Kunden. Und auch als Business-Anfänger ist das dann relativ einfach vorstellbar, dass man sich überlegt, okay, wenn ich diesen Standort habe, ist das das Wert? Gewinne ich ganz einfach diese vier Kunden sowieso, weil der Standort so schön ist? Oder sage ich, nee, also da gucke ich lieber noch mal ein bisschen, dann auf die 1,6 zu kommen, die sozusagen in der Muster-Kalkulation steht. Das ist halt das Schöne, wenn man ein Geschäftsmodell hat, das nicht so super kompliziert ist. Was ich auch noch sagen wollte, ist das Marketing, das aus Erfahrung, wir haben jetzt so viele reife Studios und ich rate den Leuten immer davon ab, kann das mal für die Bank machen, mit sinkenden Marketingkosten zu rechnen über die Zeit. Ich würde die 1,15 ganz gut, das passt. Am Anfang würde ich vielleicht mal so für so einen Big Bang etwas mehr, aber wenn ich den Businessplan mache, steht da ein bisschen mehr drin in den ersten drei Monaten. Damit man Party macht und richtig wirbeln und lachen kann und erstmal auf dem Radar auftaucht. Und dann würde ich das so erstmal durchziehen bis nach hinten. Warum? Du hast natürlich, da haben wir vorhin schon drüber gesprochen, an bestimmten Monaten immer Leute, die weggehen. Du hast Leute, die umziehen. Du hast Leute, die krank werden. Und du hast insofern eine natürliche Fluktuation. Wir haben wöchentlich 20.000 Kunden im ganzen Fit20-Bereich. Wir haben eigentlich ganz gute Zahlen darüber, wie das aussieht prozentual. Also einfach nach dem Gesetz eine große Zahl. Und die haben sich in Deutschland eigentlich auch bestätigt. Also wir rechnen mit dreieinhalb Prozent Fluktuation, die wir auf jeden Fall haben. Wenn du rechnen musst, wo du die Kunden, die weggehen, ersetzen musst, natürlich durch neu angeworbene Kunden. Und das ist natürlich was anderes, wenn du 50 Kunden hast, als wenn du 220 hast. Dann sind es halt ein bisschen mehr. Und da der Preis, den du für Marketing ausgibst für einen zusätzlichen neuen Kunden, Der geht natürlich runter, weil einfach Word of Mouth da ist, weil die Leute dich jetzt kennen oder so. Aber er geht nicht so stark runter, dass ich jetzt da optimistisch sagen würde, du kommst jetzt von den 1.500 auf 500 oder so. Also das geht auch, aber das wäre sehr, sehr optimistisch kalkuliert. Also ich würde dann eher sagen, auch später dann mindestens 1.000 Euro musst du da schon mal drin lassen, das Marketing. Und dann haben wir eigentlich die großen Kosten. Letzte Anmerkung, die Elektrizität ist nicht so viel, wie ich das am Anfang gedacht habe. Also es ist eigentlich kein Kostenfaktor, der eine Riesenrolle spielt, denn im Winter kannst du ja mehr oder weniger, dann musst du dann entscheiden, heizt du lieber über die Heizung oder über die Klimaanlage. Und insofern, wir sind im Moment bei den Studios mit 100 bis 150 Euro Stromkosten im Monat dabei. Also im Vergleich zu den Marketingkosten ist das jetzt nicht der Kostenfaktor.

Speaker C: Okay, danke auch für diese Zahl. Ich hätte das jetzt aus dem Bauch heraus deutlich höher geschätzt.

Christoph Weber: Ja, das habe ich mir gedacht. Deswegen dachte ich, ich sage das jetzt. Also das ist ein Make-or-break-it. Wir haben den Standort, wir haben die Finanzierung. Da gibt es zwei Engpässe, die wirklich den Unternehmer bewegen müssen. Der eine Engpass ist, wie kriege ich da relativ schnell die Kunden rein und der andere Engpass ist, wo kommt das Personal hin und was kosten die Dazu.

Speaker C: Beginne ich wieder sehr naiv von oben nach unten zu rechnen. Ich gehe davon aus, ihr werdet sechs Tage die Woche offen haben. Ihr werdet recht lange Öffnungszeiten haben, weil das Fitnessgeschäft ja eher morgens und abends stattfindet. Nehme ich an. Ich weiß es nicht. Das heißt, recht lange Öffnungszeiten, die auch notwendig sind, erneut Milchmädchenrechnung, die 150 Kundinnen und Kunden unterzubringen. Denn 150 durch sechs Tage sind immerhin 25 pro Tag. Ich kann 3 pro Stunde unterbringen, das sind ja immerhin 8 Stunden, die ich voll besetzt bin. Das heißt, ihr müsst ja mindestens 10.

Christoph Weber: Stunden offen haben, damit sich das aufgibt. In der grauen Theorie kannst du 6 pro Stunde unterbringen, weil die ja zu zweit drin sind.

Speaker C: Stimmt, danke. Man sieht, das Milchmädchen verschüttet die Milch.

Christoph Weber: Also im Grunde, wenn die Welt perfekt wäre…

Speaker C: Das braucht 4 Stunden Auslastung.

Christoph Weber: Genau, wenn die Welt perfekt wäre… Wenn die 4 Stunden ausgelastet seien… Also 4 mal 6 mal… mal die ganze Woche, das käme dann schon hin für ein durchschnittliches Studio. In der Realität findet das natürlich so nicht statt. Auch da setzen wir natürlich Zahlen an aus der Erfahrung der 180 Studios. Also die Benchmark, wo du hinstreben solltest, sind 3,9 Kunden pro bezahlte Trainingsstunde. Da hat es sich immer ganz schön gerechnet. 3,9 Kunden pro bezahlte Trainingsstunde. Da ist dann schon Administration ein bisschen drin und der Trainer macht ja auch noch Pause, muss aufs Klo, dann hat er Schienensauer, Und wenn ich einen Businessplan mache, rechne ich mit 3,6 als Ziel. Und natürlich sage ich nicht 3,6 ab 101, weil da fängt man ja noch an und muss das Ding aufbauen. Da ist es sicherlich nicht so effizient, aber wenn man jetzt sagt, nach einem Jahr ist das eingespielt, dann sollte man schon mindestens auf diese 3,6 kommen. Und ansonsten muss man ein bisschen an der Organisation arbeiten.

Speaker C: Wie ist meine Annahme mit den sechs Tagen?

Christoph Weber: Also, wenn man jetzt wirklich sagt, ich will da Spaß dran haben, ist sicherlich, muss man irgendwann an den 6. Tag denken. Es kann, die Einführungszeiten sind aber standortabhängig und man kann da so nach meiner Erfahrung nicht wirklich von vornherein sagen, der Standort sieht so aus, deswegen ist das so, sondern man muss einfach ausprobieren. Also Beispiel unser Studio in Düsseldorf, Franchise Studio. Da habe ich gedacht, das wird sicherlich, wird da samstags ganz beliebt sein. Haben aber kaum jemanden dafür gefunden. Das heißt, das ist samstags noch nicht auf. Das ist eine. Da muss man wirklich am Standort gucken. Und was wir machen und was wir auch eben versuchen, wo wir versuchen, die Leute hinzukochen, ist, es ist ein Balanceakt und gehört zu der Herausforderung der Studioleitung am Anfang. Wenn man am Anfang möglichst viele Kunden hat, dann neigt man natürlich dazu, zu sagen, wann passt der lieber Kunde, da mache ich dann auf. Und das führt natürlich dazu, dass der Break-Even unnötig in die Zukunft hinausgezögert wird. Sondern was wir sagen in der Regel ist, mach so und so viele Tage auf und dann mach möglichst immer einen Block voll mit Terminen. Meistens ist es so, wenn man den Kunden gut zuredet und hat, sagen wir mal, zwei, drei Tage auf, dass sich dann irgendein Termin finden lässt, der passt. Und dann sagt man, ich habe im Moment keine Termine am Dienstag frei. Und da ist dann auch kein Trainer da. Wir haben also auch niemanden auf der Fläche, wenn da kein Termin ist. Also wenn da kein Termin ist, wird da auch kein Trainer bezahlt. Wir gehen im Standardmodell davon aus, und man kann das dann ein bisschen verkomplizieren, aber im Standardmodell gehen wir davon aus, Der Franchise-Partner ist wirklich selber jemand, der auch Trainings gibt. Dann kannst du theoretisch mit einem Franchise-Partner, ohne dass der jemanden einstellt, 125 Kunden versorgen. Das machen wir natürlich nicht so, weil der muss ja auch noch ein bisschen Vertrieb machen und das Geschäft verwalten und sich darum kümmern, was in den nächsten drei Monaten passiert und nach vorne gucken. Am Unternehmen arbeiten wir nicht drin. Deswegen würden wir hier sagen, ab 60 Kunden musst du dich einen zweiten Trainer oder eine zweite Trainerin kümmern, damit du dann, wenn du so bei 70, 85 bist, jemanden hast, der dir immer mehr abnehmen kann, damit du dich den Geschäftsaufbau kümmern kannst als der Franchise Partner. Und umgekehrt, wenn ich jetzt sage, ich bin Investor, ich gehe da so ein bisschen hands-off ran, ich bin eigentlich gar nicht selber im Studio, dann ist es natürlich wichtig, diese Person zu haben und umgekehrt muss man die natürlich noch bezahlen.

Speaker C: Was muss ich denn können oder dürfen, jemand anderen zu trainieren? Sprich, Klaus wird Franchise-Partner, hat jetzt keine Ahnung von Fitness, durchläuft, nehme ich an, eine intensive Ausbildung bei Fit20. Aber darf ich dann tatsächlich an den Mann und an die Frau oder brauche ich da irgendwelche Lizenzen für? Du siehst, ich habe keine Ahnung davon.

Christoph Weber: Ja, witzigerweise in Deutschland verblüffend wenig. Also die Ausbildung, die wir dir oder dem Franchise-Partner oder der Franchise-Partnerin dann angedeihen lassen würden, ist formal jetzt erstmal völlig ausreichend. Das heißt, wir können auch mit Quereinsteigern da auch noch weiteres umgehen. Das grenzt auch das Modell noch ein bisschen ab von EMS-Studios, die ja seit kurzem da noch irgendwelche Sonderlizenzen machen müssen und staatlich sich zertifizieren müssen, weil sie mit elektromagnetischer Strahlung auf die Leute losgehen. Bei uns sind es Gewichte, ganz klassisch, da passiert insofern nichts und du brauchst auch keine zusätzliche Lizenz. Die Standardausbildung veranschlagen wir ungefähr 90 Stunden, bis jemand richtig alles intus hat. 90 Stunden im Studio plus dann eben, ich sag mal, vielleicht 40 Stunden in der Hochmannakademie, wenn jemand auch gar nichts weiß. Das ist aber jetzt auch schon wirklich mit Puffer und manche Sachen mehrmals versucht und so weiter. Aber das reicht. Sowohl formal als auch von der Ausführung. Und da kommt uns auch wieder zum Gute, dass es eben nur eine Trainingsmethode ist. Es sind nur diese sechs Geräte und wir können dann ziemlich in die Tiefe gehen, was diese sechs Übungen angeht.

Speaker C: Zu der Einnahmenseite sind wir in der idealen Welt mit 100. den vollen Betrag bezahlen. Wie lange dauert es denn? Wann ist so ein Studio voll? Ich könnte mir vorstellen, dass es zu Beginn, dank des Marketings einen Peak gibt und dass ich dann aber doch so eher eichhörnchenhaft meine Kunden sammle, dass ich dann wahrscheinlich nach, ich schätze jetzt wieder ins Blaue, sechs, neun, zwölf Monate werde ich mich dann schon langsam hintasten und dann liegt es wahrscheinlich an mir als Franchise-Nehmer nochmal anzuschieben, dass ich wirklich die 150 habe. Liege ich da jetzt wieder extrem Standortabhängig? Wenn ich das im München Zentrum mache, werde ich wahrscheinlich relativ schnell sogar 200 haben, aber habe ich auch andere Mietkosten und andere Personalkosten. Gehen wir mal vom durchschnittlichen Standort aus. Bin ich so mit zwölf Monaten halbwegs real oder dauert das deutlich länger oder geht es viel schneller?

Christoph Weber: Also das kommt natürlich immer noch an, für wen machst du jetzt das Szenario und was machst du? Wenn wir jetzt, ich würde tatsächlich sagen, wenn wir jetzt das interne Szenario machen, für die Bank kann man da immer noch ein bisschen kreativer rangehen, womit muss ich rechnen, würde ich tatsächlich sagen, darauf soll das Ziel nach zwölf Monaten da zu sein. Und das sollte das Ziel sein hinzugehen. Ich würde allerdings die Finanzkalkulation so machen, dass du auch wenn du anderthalb Jahre brauchst auf 150 zu kommen immer noch mit dem Geld hinkommst. Warum? Vielleicht bin ich da ein bisschen durch die Pandemie geprägt oder sowas. Es dauert immer alles länger als man denkt und da sollte man schon mit rechnen. Das ist genauso mit den Marketinglingern. Also grundsätzlich ist bei den Mikrofitnessstudios, wenn sie dir alle erzählen, also wir wollen, wenn wir loslegen, wenn wir eröffnen, da hast du schon vorher Werbung gemacht und dann sind da schon 60 Kunden da. Da zielen wir natürlich auch drauf und ich kann ja auch drei Beispiele aus Holland nennen, wo das so funktioniert hat. Aber das ist jetzt nicht so, dass man da irgendwie sein Haus und Hof drauf hätten sollte, dass das so ist. Sondern, dass wenn du mit 30 anfängst, in dem Monat was aufmacht, dann ist das sicherlich eine gute Sache. Insofern hast du da einen großen Ausschlag von 0 auf 30 oder 40. Also 30 wäre dann schon, wo ich sagen würde, wenn es da drunter ist, dann hast du irgendwas nicht richtig gemacht. 40 ab 50 ist gut und 60 wäre fantastisch, weil du da wirklich eben dann die Fixkosten drin hast. Das kann ja leicht, wie du schon sagst, wenn man das alles auf einen Zettel schreibt, auf einen Bierdenkel schreibt, sieht man das ja relativ schnell.

Speaker C: es aufzusummieren, ich habe mit der Öffnung oder kurz nach Eröffnung meine Fixkosten bezahlt. Ich habe nicht meine Trainerin bezahlt, weil ich selber mache und ich habe nicht Mein am anfang notwendiges marketing bezahlt das ist das muss ich für die ersten monate Lasse es im idealfall sechs monate sein lasse es im durchschnitt zwölf sein lassen in welchem fall 18 monate sein noch das notwendige kapital in der tasche zu Subventionieren bevor ich dann tatsächlich in die in die gewinnzone komme und das sind dann auch die von dir eingangs erwähnten zusätzlichen Beträge, die ich brauche.

Christoph Weber: Das ist der Punkt. Du kannst im Prinzip ja auch Zwischenschritte jetzt mental reinbringen, wie gesagt, weil das Modell ist ja jetzt nicht so kompliziert. Wenn ich jetzt von den 60 auf.

Speaker C: Die 80 Kunden bin, dann kann ich.

Christoph Weber: Jetzt kann ich jetzt dann eben wieder den nächsten Posten davon bezahlen. Da habe ich jetzt Marketing abgedeckt. Wenn ich auf 100 Kunden bin, habe ich mir selber schon Gehalt bezahlt. Und wenn ich bei 125 bin und dann sollte ich auch ein zusätzliches Personal haben, dann kann ich da eben auch was bezahlen.

Speaker C: Das ist ein einfaches Rechentag. 10 Kunden mehr sind 800 Euro. Ich habe die Ausgabenseite verstanden. Ich habe die Einnahmenseite verstanden, wobei ich immer sehr neugierig bin, was kann man denn sonst noch am Kunden verdienen? Ich nehme an, in eurem Fall recht wenig, denn der Kunde verbringt keine Zeit oder keine zusätzliche Zeit. Das heißt, ich kann ihm nachher keinen Wohlfühltee verkaufen. Ich werde ihm wahrscheinlich keine Fitnessriegel anbieten können, weil das ja gar nicht zum Modell passt. Es ist ja convenient. Ich kann ihm keinen personal trainer verkaufen weil der ist schon dabei das ist ja das schöne an eurem modell Ich kann ihm keine fitness klamotten verkaufen weil die braucht er nicht das heißt eigentlich null absehen Auf der anderen seite dafür auch wiederum positiv kein warneinkauf keine lagerhaltung ein ziemlich einfaches modell Nein das ist.

Christoph Weber: Kein gedankenfehler das passt also das ist auch letztlich unsere logik dahinter Ähnlich wie bei dem Thema nur sechs Übungen, die wir dann auch noch ordentlich schulen können, wo die Leute relativ schnell auf einem relativ tiefen Verständnis des Trainingsrasten, auch wenn sie Quereinsteiger sind. Wir konzentrieren uns auf das, was wir können und das nochmal liga gut, als dann jetzt noch tausend Sachen drum herum zu machen. Und dann kommt noch ein anderer Marketing Gesichtspunkt dazu. Im Sinne von Networking, wo wir sagen, wir machen da genau, wo du jetzt, so wie du es beschrieben hast, ist es natürlich erstmal eher ein negativer Punkt des Modells. Dass wir sagen, wir haben nur einen, wir können keinen Upsell machen. Der Vorteil ist aber, dass du natürlich mehr Networking Möglichkeiten hast. Also eine der ersten Sachen, die ich einem Franchise Partner sagen würde, ist, such dir einen Partner oder eine Partnerin vor Ort. die der oder die Ernährungsberater ist. Wenn du nämlich selber Ernährungsberatungen machst, dann ist es natürlich immer schwierig, mit denen eine Partnerschaft zu machen, und wenn du da jetzt irgendwelche kleinen Pulverchen verkaufst, ist das auch ein bisschen schwierig, weil die natürlich sagen, das ist aber doof, was du da verkaufst. Dadurch, dass wir nichts anderes machen, haben wir natürlich mehr Möglichkeiten, mit einer Physiotherapiepraxis, mit einer Ernährungsberaterin usw. eine Partnerschaft aufzubauen, oder sagen wir mal, erst mal eine Beziehung im Sinne von einer Geschäftsbeziehung aufzubauen. und das dann zu nutzen für die Expansion der Studios. Und aus meiner persönlichen Sicht, das kann ich jetzt nicht in der Excel Tabelle beweisen, aber aus meiner persönlichen Sicht sind diese zwei Faktoren, dass es ein einfaches Modell ist, wo ich nicht so viel Komplexität habe. Ich habe keine Warneingang, keine Warnhaltung. Ich habe weniger Komplexität und ich habe halt den Vorteil, dass ich mich besser dazu eigene oder mein Geschäft sich besser dazu eignet zum Networking mit anderen. Das überwiegt aus meiner Sicht eben den Nachteil, dass ich da jetzt nicht.

Speaker C: Abschließend, nachdem es keine Zusatzverkäufe gibt, bekommt ihr als Franchisegeber diese Größenordnung 10% Fee. Daran verdient ihr und das war’s dann auch. Ihr habt keine sonstigen Einnahmequellen an mir, weil ich ja bei euch nichts laufend kaufe. Es gibt da keine Softwaregebühren, es gibt keine Trainingsfees, es gibt Doch, doch, das.

Christoph Weber: Ist aber in den 10% größtenteils mit drin. Also wir haben, es sind eben, wenn du jetzt bei einem größeren Studio sitzt, glaube ich, neuneinhalb oder sowas ab einer gewissen Größenordnung. Und es sind aber, glaube ich, 125 Euro im Monat für die Software. Das ist aber at cost. Also das heißt, wir haben eben, wir benutzen, wir benutzen Google, Google Apps für die Office-Geschichten, wir benutzen Zoho für CRM und dann Das kostet alles einen gewissen Beitrag und das wird über Holland dann bezogen und das geben wir auch zu Kosten weiter. Da verdienen wir jetzt nichts von.

Speaker C: Gut, jetzt haben wir soweit, glaube ich, alle Seiten beleuchtet. Was noch offen bleibt ist, angenommen Klaus oder einer unserer Zuhörerinnen und Zuhörer ist jetzt total begeistert, sagt, ja, gefällt mir, wollte ich immer schon machen. Was muss Klaus oder der Interessent denn mitbringen? Wahrscheinlich einen Standort, viel Motivation, Zumindest Teilzeitengagement, weil man zu Beginn daher, wenn ich dich richtig verstanden habe, selbst drinstehen sollte. Plus diese Größenordnung 100, 120.000 Euro. Ich brauche keine juristischen Voraussetzungen. Das heißt eigentlich ist das ein Modell, wenn ich jetzt nichts vergessen habe, dass ich relativ rasch innerhalb von drei bis sechs Monaten starten kann, sobald ich den Standort habe, sobald ich diese Ausbildung durchlaufen habe. Und immer vorausgesetzt, wir sind uns gegenseitig sympathisch und wollen das auch gemeinsam machen.

Christoph Weber: Oder habt ihr bereits eine Liste mit.

Speaker C: Standorten, die ihr mir anbieten könnt? Und damit meine ich jetzt nicht fertig entwickeln.

Christoph Weber: Da sind jetzt ein paar Fragen ineinander. Vielleicht versuchen wir mal eine Reihe nach irgendwie da durchzugehen. Genau, also standorttechnisch können wir, vielleicht fangen wir mit dem Ende mal an. Wo gibt es einen Standort? Also wir würden durchaus auch bei der Standortsuche helfen, soweit wir das können. Das ist natürlich unterschiedlich, je nachdem, wie weit wir weg sind. Wir sind im Moment in Dortmund. Wenn du jetzt in Südbayern einen Standort suchst, kann ich leider nicht mit herumfahren und nach Schildern an der Tür gucken. Aber wir unterstützen natürlich so gut wir können. Wir würden also auch deine Ausbildung anfangen, bevor du jetzt einen Standort gefunden hast. Geld. In der Regel ist es ein eher zahlenlastiger Podcast, wie weit unsere Zuhörer jetzt, was sie mit den 100.000 Euro anfangen können, die sie da brauchen. In der Regel ist es so, dass man 10.000 bis 20.000 Euro selber mitbringt und den Rest dann über die Bank finanzieren lässt. Wir haben da eine Bank, die auch unsere drei Studiums finanziert hat. Und vor kurzem noch gesagt, sie hätte theoretisch auch Appetit auf mehr. Also da lässt sich sicherlich was finden, auch wenn im Moment manche Banken jetzt nicht so fitnessaffin sind und die falschen Branchenreports gelesen haben. Da können wir auch helfen bei der Finanzierung. Und wie gesagt, 20.000 Euro Eigenkapital, wenn man eben bereit ist, Kredite aufzunehmen, sind in der Regel ausreichend. Standortmäßig würde ich grundsätzlich, nochmal kurz zurück dazu, würde ich grundsätzlich bevorzugen in Nordrhein-Westfalen, weil wir da mehr betreuen können. Aber auch wenn jemand aus Bayern kommt, haben wir da kein Problem mit. Nur das müsste dann natürlich jemand sein, der vielleicht schon ein bisschen mehr Geschäftserfahrung hat oder Erfahrung im Fitnessbereich hat. Weil wir eben, wenn jemand in Bochum was aufmacht, da können wir zweimal im Jahr vorbeifahren. Wenn jemand in München ist, das lässt sich einfach nur elektronisch wie jetzt bei uns machen. Das ist dann doch ein anderer Faktor. Was mir eigentlich wichtiger wäre als Fitness, da kommen wir jetzt zu den Voraussetzungen von der Person. Es müsste jemand sein, der mal ein Probetraining bei uns macht, der einen Schluppertag bei uns macht und dann sagt, ich kann mich für diese Trainingsmethode begeistern, weil das muss letztlich einen ja auch durch das Auf und Ab der ersten Monate treiben. Das ist im Prinzip so ein ganz pragmatischer Effekt von dem, wir haben jetzt nicht so über Visionen oder Motivation geredet, aber das sind natürlich pragmatische Effekte, die rauskommen, wenn ich sage, das wird ganz sinnvoll, das Geschäftsmodell. Das ist möglicherweise nicht genug, mich da jetzt wirklich durchzutreiben. Lass uns mal gucken. Und mir wird es eigentlich mehr gehen, jemanden, der Vertriebsneigung hat, der gerne auf Leute zugeht, Erfahrung in Fitness. Beides zusammen ist natürlich eine schöne Kombination, wenn man da schon eine Vorbildung mitbringt. Aber wichtig ist, dass man sich damit anfreunden kann, den Sportmuffeln wirklich zu helfen, weil das kann man mit unserer Methode. Das treibt mich auch eine Weile. Das gibt mir auch was, wenn ich das von den Leuten auch so rückgespiegelt bekomme, dass sie gesundheitliche Fortschritte machen, eine andere Lebensqualität erfahren. Und das ist wichtig. Und eben, dass man Ja, dass man den Vertriebsteil auch auf die Kette kriegt. Ich sage den Leuten eigentlich immer, von dem, der entweder der Franchise-Partner, Franchise-Partnerin ist, oder Studiumleiter, Studiumleiterin, erwarte ich, nach drei Monaten kennst du jeden Orthopäden und jeden Physiotherapeuten am Standort mit Firma an. Ja, also die Vorstellung, ich schalte da irgendwie so ein Performance-Marketing-Ding an und dann ist die Bude voll, das funktioniert eigentlich auch nicht, wenn du die ganzen 1.500 Euro einbuddest. Also vielleicht schon je nach Standort und je nach Agentur, aber in der Regel kannst du da eben nicht mit rechnen, sondern gerade für das langfristige Wachstum brauchst du jemanden, der vor Ort das Gesicht des Studios ist und diese persönliche Komponente Und das hat strategische Vor- und Nachteile. Diese Bindung an die Personen, wir haben ja Personal Training, die grenzt das natürlich ab von Geschäftsmodellen, die wir haben, die im Moment ganz beliebt sind, wie so ein Studio, wo nur Maschinen drinstehen. Ich glaube, man braucht kein Personal und die Leute kommen mit einer Karte rein. Da hast du schnell natürlich Kunden, die freuen sich, dass sie da trainieren können. Das ist eine völlig andere Zielgruppe als unsere. Du hast keine Sorgen Personal, aber die Kunden sind auch schnell wieder weg. Das postuliere ich jetzt einfach mal so, weil wenn gegenüber jemand aufmacht mit neuen Maschinen und 50 Cent weniger im Monat, ist gut. Und bei uns ist es so, diese persönliche Bindung, die macht Arbeit. Du musst dich das Personal kümmern, du musst diese persönliche Bindung aufbauen, du brauchst eine Studiumsleiterin, die Networking macht. Wie gesagt, Physiotherapeuten und Orthopäden. Und kann man sicherlich auch noch weiter ausleihen auf andere Werke.

Speaker C: Der Schlüssel zum Erfolg bei eurem Modell ist offensichtlich die persönliche Beziehung, die ich hier in zwei Richtungen sehe. Nämlich zum einen die Beziehung zum Kunden, zum Trainierenden, dass sich der einfach wohlfühlt, dass der auch eine persönliche Motivation hat, jede Woche zu kommen und das im Idealfall weiter zu empfehlen. Und zum anderen die Beziehung zu Multiplikatoren, sprich zum Arzt, zum Orthopäden, zum Therapeuten. Weil wahrscheinlich ein großer Teil der Zielgruppe nicht proaktiv nach wie werde ich fit googelt, sondern der wird vom Arzt hören, mach endlich mal was, sonst ist es zu spät. Und diese Menschen müssen einfach motiviert werden. Beim Thema persönliche Beziehung, danke für diese Brücke. Wer sich jetzt dafür interessiert, den Christoph Weber kennenlernen zu wollen, weil er das Modell großartig findet, weil er den Christoph großartig findet und weil er in seinem Ort so ein Studio, so ein Fit20 eröffnen will, ich denke, er wird jederzeit eine persönliche Beziehung zu dir aufbauen dürfen und dich auf allen Kanälen, die wir unten verlinken, erreichen können.

Christoph Weber: Selbstverständlich, genau. Da freue ich mich auf jeden Fall über Fragen, also gerne Zu jeder Komponente dazu. Man muss auch nicht gleich die Kreditkartennummer angeben, nur wenn man drei Fragen hat. Das ist alles fein und ich freue mich dann immer auf die ersten Gespräche und dann freue ich mich auch immer darauf, im Idealfall jemanden vorzusehen. Also auch wenn jemand sagt, ich will mir das erstmal angucken. Ich glaube, das mit dem Training Da können wir immer stundenlang was erzählen. Am besten ist, einfach mal vorbeizukommen und das auszuprobieren. Da freuen wir uns immer. Wir freuen uns auch über Leute, die ausprobieren wollen und von vornherein sagen, ich will aber nicht trainieren und möchte auch keinen Franchise Partner. Mich interessiert das einfach. Machen wir gerne, weil wir natürlich froh sind, wenn das sich rumspricht. Vielen Dank.

Speaker A: Sämtliche Kontaktdaten von Christoph Weber findet ihr in den Show Notes sowie auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de. Und jetzt zur Bierdeckelkalkulation. Ein Studio betreut im Schnitt 111 Kunden. Das ist der Durchschnitt von allen Studios aus allen Ländern. 111 Kunden mit sehr vorsichtig gerechneten 90 Euro Umsatz pro Kunde ergibt gerundet 8400 Euro Nettoumsatz pro Monat. Ich rechne das bewusst vorsichtig sogar schon inklusive Umsatzsteuer, da wir ja auch Rabatte geben werden. Davon bezahlen wir unsere Miete mit rund 1.600 €, erstaunlich wenig Strom rund 150 €, geben 1.500 € für Marketing aus.

Speaker C: Bezahlen rund 750 € Franchise Fee.

Christoph Weber: Und.

Speaker A: Haben zwei TrainerInnen, die wir auf Stundenbasis bezahlen, sagen wir ebenfalls vorsichtig nochmals 1500 Euro. Unsere Nebenkosten für Steuerberater, Gewerbesteuern, Verschleißteile, Putzmittel und was halt sonst so alles noch notwendig ist, setze ich mit 500 Euro pro Monat an. Bleiben uns unterm Strich 2400 Euro pro Monat übrig. Damit das Modell spannend wird und wir unsere Erstinvestition und die Anlaufkosten von gesamt maximal 120.000 Euro zurückzahlen können, muss es uns gelingen, deutlich mehr Mitglieder zu finden, was dann allerdings auch wieder unsere Personalkosten leicht erhöht. 24 zusätzliche Mitglieder bringen uns fast 2.000 Euro pro Monat. Aus meiner Sicht ein spannendes Modell, wenn man bereit ist, einerseits selbst in seinem Studio zu stehen und andererseits vor allem Partnerakquise zu betreiben. Denn unsere Kundinnen kommen bei diesem Modell nicht von allein. Die müssen uns von Ärztinnen und Therapeuten geschickt werden. Bitte vergesst nicht, diesen Podcast zu liken und wo immer möglich viele Sterne zu geben. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.