Beefbusters, Michael Wilting

Unabhängig, unbezahlt und unbestechlich: Franchise Geschäftsmodelle durchleuchtet.

Beefbusters: Ein Foodtruck Konzept, das nicht, wie ich angenommen hatte, zwischen Jahrmärkten, Volksfesten und Konzerten tingelt, sondern fast ausschließlich von Firmen zu fixen Terminen für Caterings und Events gebucht wird.

Alle reden von Digitalisierung, die Beefbusters sind ein extrem durchdigitalisiertes Modell. Vom Wareneinkauf bis zur Kontrolle der Eingangsrechnungen, von der Personalabrechnung bis zur Rechnung an den Kunden – jeder Schritt ist in der Software von den Beefbusters nicht nur abgebildet sondern auch tatsächlich integriert.

Neben der Kernfrage, wie viel man denn mit einem Foodtruck verdienen kann, erfahren wir von Michael Wilting, dem Gründer der Beefbusters, auch bspw. auch wo man seinen Foodtruck hinstellen darf, wie man die Lagerlogistik abwickelt und insbesondere, wie man an Aufträge kommt.

Am Ende gibt’s wie immer eine Bierdeckelkalkution. In dieser vereinfachten Rechnung stelle ich nachvollziehbar die Einnahmen und die Ausgaben gegenüber sodass sich jeder selbst ausrechnen kann, wie attraktiv das Geschäftsmodell tatsächlich ist. Diese Bierdeckelkalkulation, und auch die von allen anderen Systemen, die in diesem Podcast waren, gibt’s auch auf der Website www.goldgrube-franchise.de

Rechtlicher Hinweis/Disclaimer

(03:01) Über die Beefbusters
(08:24) Wer sind die Kunden? Endkunden (B2C) / Firmenkunden (B2B)
(09:44) Wie kommt man an Kunden?
(13:13) Umsatz
(18:52) Wie betreibt man einen Foodtruck
(21:54) Wo darf man seinen Foodtruck hinstellen
(25:32) Einkauf und Warenlager
(30:17) Mitarbeiter
(34:02) Backoffice, Organisation
(36:59) FoodTruck
(43:43) Investition, Gebühren
(49:30) Bierdeckelkalkulation

Danke für die guten Bewertungen, Kommentare und Mails mit Fragen, Kritik und Wünschen.

Kontakt:
Michael Wilting
+49 211 962 922 31
michael.wilting@beefbusters.de
www.beefbusters.de

Klaus Mec
www.goldgrube-franchise.de
klaus@goldgrube-franchise.de
LinkedIn https://www.linkedin.com/in/klaus-mec/

Klaus: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube franchise, dem unbezahlten, unabhängigen und objektiven Podcast über Franchise Geschäftsmodelle. Hier hört ihr Zahlen, Daten und Fakten und keinen oberflächlichen Smalltalk. Apropos unbezahlt, es soll doch tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie unabhängig und objektiv wird dann wohl berichtet? Auch in dieser Folge geht es ein außergewöhnliches Franchise Modell food trucks von Beef Busters. Ein food Truck Konzept, das nicht, wie ich angenommen hatte, zwischen Jahrmärkten, Volksfesten und Konzerten dingelt, sondern fast ausschließlich von Firmen zu fixen Terminen für Caterings und Events gebucht wird. Sie nennen sich selbst Foodporn Artist. Alle reden von der Digitalisierung. Die Beef Busters sind ein extrem durchdigitalisiertes Modell. Vom Wareneinkauf bis zur Kontrolle der Eingangsrechnungen, von der Personalabrechnung bis zur Rechnung an den Kunden. Jeder Schritt ist in der Software von den Beefbusters nicht nur abgebildet, sondern auch tatsächlich integriert.

Michael Wilting: Also du müsstest dich eigentlich nichts kümmern bei uns.

Klaus: Michael Wilting, der Gründer der Beefbusters, betreibt übrigens nicht nur die Beefbusters, sondern hat nebenbei sowas wie eine vermittlungs oder Vermarktungsagentur für food trucks und sogar seine eigene Food Truck Manufaktur, in der er auf Auftrag die Foodtrucks für die Franchisenehmer, aber auch alle anderen personalisierte food trucks baut. In diesem Podcast geht es jedoch primär ums franchise Modell Beefbusters. Und neben der Kernfrage, wie viel man denn mit einem Foodtruck verdienen kann, erfahren wir auch beispielsweise, wo man seinen Foodtruck hinstellen darf, wie man die Lagerlogistik abwickelt und insbesondere, wie man an Aufträge rankommt.

Michael Wilting: Und so ein Event mit 100 Gästen zwei Mitarbeitern auf einem Fahrzeug funktioniert als Selbstläufer.

Klaus: Die Beefbusters verlangen eine auf den ersten Blick absurd hohe Franchisegebühr.

Michael Wilting: Ich zahle lieber 18 % von Euro Umsatz im Monat als 7 % von Euro.

Klaus: Ob sich das auszahlt, bleibt bis zum Ende dran, denn wie immer gibt es am Ende eine Bierdeckel Kalkulation. In dieser sehr vereinfachten Rechnung stelle ich nachvollziehbar die Einnahmen und die Ausgaben gegenüber, so dass sich jeder selbst ausrechnen kann, wie attraktiv das Geschäftsmodell tatsächlich ist. Diese Bierdeckel Kalkulation und auch die von allen anderen Systemen, die in diesem Podcast waren, gibt es auch auf meiner Website franchise de. Beim Thema Kalkulation der notwendige rechtliche Hinweis weder mein Gast, das franchise System noch ich können für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Ihr könnt euch jedoch sicher sein, dass ich sämtliche Zahlen ausführlich geprüft habe.

Klaus: Servus lieber Michael Wilting, danke, dass du.

Klaus: Dir die Zeit nimmst. Stell doch mal bitte die Beefbusters vor.

Michael Wilting: Ja, gerne. Hallo Klaus. Erstmal danke, dass ich dabei sein darf. Ja, wir sind als Futur Caterer etwas ziemlich Neues, gerade auch im franchise Bereich. Ich würde uns mal bezeichnen als erstes professionelles food truck catering franchise System. Quasi Beefbusters als der Caterer für Burger und Barbecue Events, hauptsächlich im BB Bereich. Wir haben das ganze food truck, frisches Essen vor dem Kunden zuzubereiten, haben wir ein wenig professionalisiert, würde ich mal sagen, und wollten flächendeckend irgendwann in ganz Deutschland verfügbar sein und sind deswegen auf den sehr schönen Franchise Gedanken gekommen, wie ich finde.

Klaus: Du sagst BB Catering, Food Truck. Für mich waren food trucks etwas, das ich von Konzerten, von Volksfesten, von so food festivals kenne, wo Food Truck neben Food Truck steht und ich mir bei einem LKW Paellas beim zweiten Burger und beim dritten Pommes und Wurst hole. Catering und BB klingt jetzt nicht danach. Was genau macht ihr?

Michael Wilting: Im Prinzip ist es genau das, wie du schon sagtest, verschiedene Variationen an Speisen, frisch zubereitet, nur im Sinne von einem exklusiven streetfood Festival für den Geschäftskunden, fürs große Unternehmen, teilweise für viele bekannte große deutsche Konzerne als Stammkunden. In den letzten Jahren veranstalten wir halt eigene private Streetfood Festivals für die Unternehmen.

Klaus: Ihr seid also kein reiner Essenslieferant, der mit einem LKW mit eingebauter Küche anreist, sondern ihr seid sowas wie Festivalveranstalter.

Michael Wilting: Genau, so kann man das sagen. Es ist in dem Sinne keine reine Speiseausgabe, also der Kunde erwartet schon ein Event, nicht einem Hallo und tschüss und hier ist dein Burger, sondern einen Entertainer, wir nennen den bei uns food Artist oder auch Foodporn Artist. Steht auch auf den T Shirts ganz groß hinten drauf von unseren Mitarbeitern, weil die halt Stimmung machen wollen. Da muss es brennen, da muss Party sein, mit dem Kunden lustige Gespräche führen, natürlich auch Essen zubereiten mit guter Atmosphäre und immer einer Partymusik am Truck dabei. Es werden teilweise Festzelte aufgebaut für den einen Tag von uns und über uns Launches, Feuertonnen und dann geht es richtig zur Sache.

Klaus: Mitarbeiterfestival und einen Tag, das heißt, ich bin jetzt Mercedes Benz oder ich bin Vodafone oder ich bin irgend so ein riesiges Unternehmen mit einer schönen Konzernzentrale, mit ein paar hundert Mitarbeitern und einem riesigen Parkplatz. Dann komme ich auf die Idee, ich möchte eine große Party für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen. Dann rufe ich bei euch an und ihr rückt dann mit, ich stelle mir das jetzt mal ganz plastisch vor, mit drei Trucks, mit einem riesigen Bierzelt, mit einer Lautsprecheranlage an und 16 Uhr beginnt so ein Volksfest artiges Ding, das dann bis 2 Uhr morgens dauert und dann baut ihr alles wieder ab und habt das Vodafone Betriebsfest komplett alles aus einer Hand organisiert.

Michael Wilting: Ganz genau. Also wir kommen mit mehreren Fahrzeugen an und organisieren vom Sommerfest bis zur Weihnachtsfeier für den Kunden eigentlich das komplette Event. Natürlich, wenn es da auch manchmal Richtung tausende Gäste geht, kommen wir mit mehreren Fahrzeugen. Dann geht es noch ein bisschen in die andere Richtung. Wir haben noch eine Agentur, die verschiedene andere Partnerkonzepte auch dazu buchen kann, wie Burritos, Sushi Trucks, Desserts, Ice Walls etc. Das ist dann eher so ein bisschen noch größer gesponnen, was eine, ja unsere Agentur quasi, ist jetzt nicht Cleanbusters, heißt Streetfood United, organisieren kann, aber alles was Burger und Barbecue und Equipment angeht, deckt die Marke Beefbusters von uns ab.

Klaus: Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ihr auch vegetarische und vegane Speisen im Angebot habt. Das heißt, so eine heutzutage geforderte breite Palette abdeckt.

Michael Wilting: Genau, 100. %. Also wir haben für alle Religionen, für alle Konstellationen an Gästen haben wir Speisen in unserer Speisekarte. Also von dem Beef Burger bis hin zum Deep Fried Chicken Burger. Für Gäste, die keine aus religiösen Gründen gibt es auch, die kein Rindfleisch essen, haben wir noch einen handgemachten kichererbsen Burger, frittiert, knusprig, der ist vegan. Für die haben wir auch ein extra Brot. Für die Veganer, für Vegetarier sowieso auch die Süsskartoffelfritten, Coleslaw, normale Fries, für eigentlich jeden was dabei.

Klaus: Euer Geschäft ist also nicht, dass ihr das ganze Jahr über mit eurem LKW von oder eurer Flotte an LKWs von Jahrmarkt zu Jahrmarkt tingelt und dort an endkunden Burger verkauft, der euch pro Vorgang bar oder mit Karte bezahlt, sondern ihr lässt euch für feste mit 100 oder mit mindestens 100 bis 200 Gästen buchen. Das wird von einem Veranstalter an euch pauschal bezahlt oder am Ende dann abgerechnet. So und so viele Burger und so und so viele Cola und so und so viele Bier wurden verkauft und ihr fährt auf Abruf zu vorgebuchten Stationen?

Michael Wilting: Genau, also das sind quasi festgebuchte Caterings mit einer Mindestanzahl an Gästen und Portionen und die werden dann abgerechnet. Genau, wir haben immer einen gewissen Puffer mit Ersatzportionen, falls der Kunde sich verschätzt hat. Es ist natürlich auch nicht einfach auf Kopf zu kalkulieren. Man spricht bei 100 Gästen meistens von einem Faktor 1,3. Sprich 100 dreiig Portionen ist so unsere Messlatte ungefähr, die wir da fahren. Und dann wird nachher nach Verbrauch auch nachberechnet. Aber erstmal wird eine fest gebuchte Portionszahl vereinbart.

Klaus: Vorab kommt ihr an eure seid ihr so bekannt, dass bei euch das Telefon nicht mehr stillsteht und jeder sagt bitte, liebe Beefbusters, kommt zu mir und ihr sagt Himmels willen, nächster Termin ist erst in eineinhalb Jahren. Ist das ein eiskaltes Akquisegeschäft, wo ihr potenzielle Firmen, die in Frage kommen, anruft und euch vorstellt und sagt, wir haben eine super Idee. Ist das Google Werbung? Geht ihr viral auf TikTok? Wie kommt man zu euch?

Michael Wilting: Ist eine Mischung aus aus allem. In unserer Region gibt es, also sprich NRW, gibt es uns schon seit 12 Jahren. Da kennt man sich schon teilweise. Man kennt Beefbusters. Wir haben viele Stammkunden, die jedes Jahr wieder zu uns kommen. Wie gesagt, auch viele große Unternehmen, die in ganz Deutschland ansässig sind. Wir betreiben auch Akquise. Wir haben ein Sales Team, was auf Großunternehmen zugeht, diese anruft, sich vorstellt mit diversen Catering Broschüren von uns sehr schön dargestellt, was wir so alles machen und was wir anbieten.

Klaus: Meine Frage zielt darauf ab, wenn ich mich dazu entschließen würde, euer franchise Partner zu werden, mir so einen wunderbaren LKW zulegen würde und es mir riesen Spaß macht, da drin zu stehen und Gäste glücklich zu machen. Wie würde ich denn an meine Kunden kommen? Muss ich dann selbst pausenlos akquirieren? Ist ja etwas, das den wenigsten Gastronomen spaß macht. Oder kümmert ihr euch darum und ich bekomme von euch sozusagen die Tour Liste, wo steht nächste Woche fährst du nach Frankfurt, übernächste Woche nach Düsseldorf und in drei Wochen bist du in Hamburg.

Michael Wilting: Ja, du wärst ja ein selbstständiger Partner von uns dann, wenn du dich entscheiden würdest. Du bist natürlich jetzt sehr gut qualifiziert, eigenes Marketing schalten zu können. Wärst du auch gerne für. Würdest du auch gerne machen sollen bei uns als franchise Partner. Allerdings der Neueinsteiger, Quereinsteiger, der franchise Partner bei uns wird, der vielleicht noch nicht mal aus der Gastronomie kommt, der auch wahrscheinlich nicht aus dem Marketingbereich kommt, den unterstützen wir natürlich von Anfang an. Da werden Kampagnen geschaltet in seiner Stadt, in seiner Region, bevor er überhaupt loslegt, schon mal den Markt anzufühlen. Wir machen eine Marktanalyse in seiner Stadt, in seiner Region. Er profitiert halt von Anfang an von unseren Stammkunden, wie gesagt, die in ganz Deutschland schon ansässig sind, die wir teilweise von NRW gar nicht erreichen würden, lukrativ. Das heißt, du würdest jetzt anfangen in Berlin franchise Partner zu werden. Wir würden dir einen Radius zuteilen, der dein Gebiet wäre quasi und würden den Markt vorfühlen, würden schon mal schauen, welcher Kunde passt zu dir und würden dir laufend so viele Aufträge bzw. Leads generieren und rüberschicken, dass du allein davon schon mehr als ausgelastet wärst. Also du müsstest dich eigentlich nichts kümmern bei uns.

Klaus: Das klingt großartig für all jene, die eben nicht verkaufen wollen. Und das ist ja ein Großteil der Menschen. Wenn denn jetzt ich als euer franchise Partner, bei dem Beispiel zu bleiben, für so ein Event mit 100 bis 200 Gästen gebucht werde, welchen Umsatz mache ich denn da?

Michael Wilting: Ja, 100 Gäste ist ein gutes Beispiel darauf. Das ist quasi unser kalkulierter Standardauftrag, den wir auch in unseren Catering Broschüren erst mal so niederlegen. Du würdest einen Durchschnittsumsatz bei einem Catering von 100 von die €2500 netto fahren.

Klaus: Werbung diese Episode ist weder von einem Lkw noch einem Fleischproduzenten gesponsert. Daher sei bitte du so lieb und mache Werbung für mich. Empfehle diesen Podcast weiter, schreibe eine Bewertung, wo immer das möglich ist oder einen Kommentar. Dankeschön. Werbung Ende.

Klaus: Ich gehe jetzt mal vorsichtig davon aus, dass der Wareneinsatz bei euch typisch sein wird, sprich Größenordnung dreiig %. Ich gehe allerdings davon aus, dass der Personaleinsatz wahrscheinlich höher ist, weil ja die Miete unter Anführungszeichen wegfällt. Das werde ich mit Personal kompensieren müssen.

Michael Wilting: Ja, da, das wirklich im Detail sagen zu können, müssen wir natürlich die Standortanalyse abwarten und aber wir gehen mal von dem Standard franchise Partner aus. Von Zahlen, die wir gesammelt haben die letzten Jahre, würdest du ungefähr zweieinhalbtausend Euro pro Event Umsatz erwirtschaften, würdest ungefähr monatlich im Schnitt 12 Caterings durchführen. Das sind natürlich in der Nebensaison, gerade im Frühjahr weniger, aber in der Hauptsaison Sommer natürlich deutlich mehr. Da können es auch mal nur fünf Events sein im Januar, aber dafür im August auch mal 25. Also im Schnitt sind wir bei 12 Events im Monat, was eigentlich ja relativ überschaubar ist, wenn man dann mal von 12 Arbeitstagen ausgeht. Operativ im Truck machst du einen durchschnittlichen Umsatz von, das sind ungefähr Euro Umsatz im Jahr und du hast bei uns eine sehr, sehr über, was du gerade angesprochen hast, eine sehr, sehr überdurchschnittliche Rendite von ungefähr acht und dreiig %. Sprich die Personaleinsatzquote und die Wareneinsatzquote ist bei uns überdurchschnittlich gering, da wir bei den Catering Kunden nicht nur die Ware in Rechnung stellen, sondern auch Personalkosten pro h und auch eine Miete für den Foodtruck. So ein Gefährt kostet weit über mittlerweile ist quasi eine rollende Luxusküche fast die Investition von einem kleinen Restaurant. Das muss irgendwie finanziert, bezahlt werden. Und auch der Mitarbeiter, der ja nicht nur für die drei 4 Stunden vor Ort ist, wie der Kunde ihn sieht, sondern der den Foodtruck extra für diesen Kunden vorbereiten, packen muss, reinigen muss, Wladen entladen, transportieren, erstmal zum Kunden hin, stundenlang hin und zurück im Zweifelsfall. Und das wird alles berechnet. Und deswegen haben wir eine Wareneinsatzquote von die 16 % nur statt dreiig. Und eine Personaleinsatzquote bei Mitarbeit des Franchise Partners, er kann natürlich auch einen Geschäftsführer einstellen oder einen food Truck Manager, wie es bei uns heißt, haben wir von gerade mal 18 %, meine ich, die das Personal auf den Umsatz. So kommen wir insgesamt auf eine Rentabilität von acht und dreiig % vom Gesamtumsatz, abzüglich allen Kosten, Finanzierung des Trucks, Franchisegebühr, Marketing, allem.

Klaus: Die Differenz von den vier und dreiig % Kosten, die du gerade angesprochen hast, zu den acht und dreiig % Ertrag sind dann franchise Fee plus Finanzierungskosten für den Lkw. Plus Betriebskosten für den Lkw.

Michael Wilting: Genau. Eine kleine Basis, Stellplatz für den Truck, Strom. Ganz geringe Kosten, die man noch so braucht.

Klaus: Ihr verkauft also offensichtlich nicht das fertige Produkt an den Catering Kunden, sondern den Waren Einkauf plus Stunden. Das bringt mich zu der Frage, warum eigentlich? Wäre es nicht einfacher für euch zu sagen, lieber Kunde, du hast 100 Gäste oder du erwartest 100 Gäste, daher gehen wir davon aus, dass wir 100 Speisen verkaufen. Eine Speise kostet im Schnitt, ich sage jetzt irgendwas €5 plus drei Getränke nochmal €5. Das heißt 100 mal €10, €1000, fertig. Warum teilt ihr das so auf?

Michael Wilting: Weil es im Catering Bereich keinen Sinn macht. Die Speisenausgabe Zeiten sind so unterschiedlich von Event zu Event. Der eine Kunde möchte gerne 100 Gäste versorgen in 10 Stunden, der eine Kunde möchte seine Gäste aber in einer Stunde. Also was auch möglich ist, wir können bis zu 400 Portionen pro h aus einem Foodtruck rausgeben. 400 Portionen pro h sind möglich mit vier Mitarbeitern auf dem Fahrzeug. Die Anforderungen und Anfragen sind halt so unterschiedlich, dass man da mit einem Portionspreis nicht weit kommt.

Klaus: Was brauche ich denn vor Ort, so einen Truck betreiben zu können? Und was brauche ich denn davor, diesen Truck überhaupt dorthin zu bringen? Ich gehe mal davon aus, ich brauche einen LKW Führerschein als Betreiber. Aber was brauche ich dann dort? Brauche ich Wasseranschluss, brauche ich Stromanschluss? Klingt ja doch recht komplex bei 400 Speisen pro h. Genau.

Michael Wilting: Im Prinzip brauchst du als Kunde eigentlich gar nichts. Du hast erstmal die Auswahl an verschiedenen Fahrzeugen bei uns. Wir haben einen dreieinhalb Tonner Foodtruck, den du mit einem Pkw Führerschein fahren kannst. Wir haben einen Step Van Frightliner, wofür du einen C Lkw Führerschein bis 7,5 Tonnen brauchst. Dann haben wir noch ein Burger Bike, was quasi mit einer Seilwinde in den kleinen Transporter reingezogen wird, wofür du auch einen Pkw Führerschein nur brauchst. Und fast alle diese Fahrzeuge sind autark. Wir brauchen, wenn überhaupt, einen kleinen Stromanschluss, weil die Fahrzeuge alle ein Wassersystem an Bord haben, gegebenenfalls einen Generator für Strom an Bord haben. Und gerade dieses Burger Bike, das kriegst du sogar in deinen Garten geschoben oder auf deine Dachterrasse oder in den Fahrstuhl deines Unternehmens. Als Kunde kannst du uns eigentlich ganz bequem online bestellen, unterschreiben, buchen und wir kommen vorbei und kümmern uns alles. Also du brauchst nur den Stellplatz.

Klaus: Ich bin, wie man raushört, überhaupt kein Koch und habe daher von Küchenorganisation de facto keine Ahnung. Hätte jetzt aber gedacht, dass wenn man 400 Gäste pro h betreut, man in irgendeiner Form fließendes Wasser braucht, die Gläser abzuwaschen, man in irgendeiner Form Strom braucht, die Fritteuse zu betreiben. Das wird ja mit dem kleinen Hobby Stromgenerator vermutlich nicht so einfach funktionieren.

Michael Wilting: Genau. Die Trucks sind wirklich technisch total ausgereift. Wir bauen die auch selber. Also wir haben noch einen zweites Unternehmen bzw. Drittes Unternehmen, was die Fahrzeuge von Anfang an selber konstruiert und gebaut hat. Ich komme aus dem Maschinenbaubereich. Die Fahrzeuge haben LPG Gas an Bord, die Küche zu betreiben, die Fritteusen, Bratplatten etc. Ein Riesentank oder halt auch Gasflaschen beim Burger Bike. Und da läuft bis zu 60 kw Leistung drüber und da kann man Küchen betreiben, die eine sehr hohe Kapazität haben. Geschirr haben wir, Gläser hast du angesprochen, haben wir in dem Fall nie, sondern kompostierbares, recycelbares Einweggeschirr aus Holz oder aus Pappe, unbehandelt. Wir haben auch Gläser, Einweggläser und Becher. Das ist halt Streetfood auch. Wir sind ja ein Produkt, was man auf der Hand essen soll. Wir sind jetzt nicht der Etpterer.

Klaus: Deutschland ist bekanntlich das Land der Regulierungen, wie Österreich auch. Brauche ich, wenn ich so ein Firmenfest veranstalte oder die Grillparty in meinem eigenen.

Klaus: Garten, irgendwelche Genehmigungen auf eigenen Grund kannst.

Michael Wilting: Du eigentlich machen, was du möchtest, wenn es nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist?

Klaus: Was muss ich denn können oder wissen oder dürfen, beim Stichwort Genehmigung zu bleiben, so einen Foodtruck von und mit euch betreiben zu dürfen?

Michael Wilting: Ja, was ich wirklich bei uns toll finde, ist, dass du eigentlich aus jeder Branche, aus jeder Richtung kommen kannst, ohne jegliche Vorerfahrung. Du musst, was ich immer am wichtigsten finde im Leben, du musst einfach dafür brennen und top motiviert sein, Spaß daran haben, was Neues zu lernen, vor allen Dingen erstmal vor nichts fies zu sein. Also wirklich mitzufahren auf die Events, Kunden kennenzulernen, offen sein, ja, ein bisschen vielleicht technisches, technische Lust zu haben, das Ganze anzugehen. Und du kannst wirklich, Weavbmasters ist so einfach, so leicht zu lernen, so skalierbar, für jeden Quereinsteiger ein super Konzept. Du wirst quasi in zwei Wochen operativ angelernt bei uns geschult, fährst direkt auch mit unseren Truck Managern und Operations Managern, Köchen, wie auch immer, fährst du mit auf Events direkt zum Kunden, lernst direkt als, ich sage jetzt mal, als zusätzlich eingeplanter Mitarbeiter on top, lernst du direkt Kunden kennen, den Wagen kennen, die Küche kennen, das Konzept kennen und auch die Küchenabläufe etc. Und wir haben Kfz Mechatroniker bei uns, wir haben ADAC Meister, wir haben welche aus dem Marketing bei uns, franchise Partner. Wir haben auch Multi Unternehmer bei uns, die sofort gesagt haben, ich habe hier einen Koch oder ich habe hier einen Mitarbeiter, der operativ stark ist, den ich da mit reinschicke direkt. Ich will direkt zwei, drei Foodtrucks betreiben. Ist alles möglich und auch für jeden möglich, weil es wirklich einfach ist und schnell zu erlernen.

Klaus: Von außen klingt das ja sehr romantisch. Ich komme zu euch, organisiere mir über euch diesen Foodtruck, bekomme von euch leads, also Kontakte oder interessierte Menschen, die mich buchen wollen, verkaufe denen meine Dienstleistung, suche mir zwei, drei, vier, da wirst du uns dann noch ein bisschen weitere Details dazu nennen können, motivierte junge Menschen, die gerne kochen, die gerne Getränke ausschenken, die sich gerne mit Menschen unterhalten, pack die in meinen Lkw, fahr dorthin, feiere eine lustige Party und verdiene gutes Geld. Ganz so einfach wird es ja wohl nicht sein, sonst hättet ihr ja schon tausende Trucks in ganz Europa fahren.

Michael Wilting: Doch, so einfach ist es. Wir sind erst seit anderthalb Jahren, zwei Jahren franchise fähig und genauso einfach ist das. Und das spricht sich langsam rum. Und wir haben fünf Franchise Partner gefunden im ersten Jahr und weitere drei sind in der Pipeline. Und weil es so einfach ist und weil man wirklich profitiert, auch profitabel ist, Geld verdienen kann und jetzt nicht in der Selbstständigkeit Papierkram untergeht und Tag und Nacht arbeiten muss und hat auch mal in der Woche frei ein paar Tage. Deswegen ist es wirklich so einfach, wie du dir das vorstellst.

Klaus: Ich befürchte, dass da Teufel ein bisschen im Detail liegt. Wie immer bleiben wir bei dem Beispiel. Ich mache das und ich würde das jetzt im Großraum München tun. Ich habe jetzt einfach irgendeine Stadt ausgewählt, die nicht unbedingt gleich ums Eck von euch ist. Jetzt muss ich ja meinen Food Truck, bevor ich zur Hochzeit am Samstag und zur Firmenfeier am darauffolgenden Montag fahre, in irgendeiner Form befüllen. Da brauche ich ja das Cola, da brauche ich die Brötchen, da brauche ich diese Fleischleibchen, die in der fachsprache Patties heißen. Das muss ich ja alles rechtzeitig organisieren. Wie läuft das ab?

Michael Wilting: Relativ einfach. Also du kommst als Franchise Partner zu uns und wir zeigen dir eigentlich von Anfang an, wie das Ganze funktioniert. Du suchst dir einen Standort aus, der nicht irgendwie in einer teuren Innenstadtlage gelegen ist, sondern außerhalb der Stadt, wo die Mieten günstiger sind. Das ist quasi eine kleine Halle oder eine Scheune oder ein Garagenhof, wo du dir einen Platz anbietest. Da wird dann dein Trockenlager installiert, dein Tiefkühlhaus, dein Kühlhaus. Das ist quasi deine Basis und bekommst einen, ich vereinfache das jetzt einfach mal, du bekommst ein Tablet von uns in der Hand, wo du in unserem zentralen Warensystem einkaufen kannst. Du gehst quasi im Vorlauf von ein, zwei Wochen deine Termine durch im Kalender und rechnest mit unserem Tool. Okay, ich brauche jetzt 1000 Patties, 1000 Brote, Soße xy und Salat. Die sollen dann ankommen vier Tage vorher oder der Salat soll einen Tag vorher ankommen. Das Ganze kannst du in unserem Einkaufssystem alles eintippen und dann wirst du ganz einfach beliefert. Die Bestellung wird automatisch generiert aus dem System und wird an die jeweiligen Lieferanten geschickt. Du bekommst genau die Ware, die du brauchst und die Menge und auch wann du sie brauchst und befüllst damit dein quasi kleines Warenlager. Viele Gerichte sind aus dem Grund auch tiefkühlfähig bei uns, was nicht die Qualität mindert, sondern einfach die Frische. Ein frisches Produkt wird eingefroren und du tauscht es quasi dann im Vorlauf für dein Event auf. Dadurch hast du halt wirklich starke Qualität durchgehend. Dann hast du genau, also du hast natürlich nicht Burger genau die Ware da, die du brauchst, sondern immer mehr. Und auch wenn die Portionszahl kurzfristig erhöht wird vom Kunden oder wenn du mehr rausgeben solltest, hast du immer einen Warenspeicher, worauf du zugreifen kannst. Also kannst wirklich sehr einfach planen. Einfacher sogar als ein Restaurant.

Klaus: Das heißt, ich betreibe mein eigenes Lager und bekomme von der kleinsten Sauce bis zur großen Gasflasche sämtliches Material von euch zentral angeliefert. Ich muss mich nichts selber kümmern. Von wie vielen unterschiedlichen Lieferanten kommt denn die Ware? Sprich wie mühsam ist die Kommissionierung oder die Entgegennahme in meinem kleinen Zwischenlager?

Michael Wilting: Das sind ein Lieferant fürs Packaging, also Verpackung mit unserem Beefwasser Brand, Gabeln, Servietten etc. Dann hast du noch einen Lieferant für die Handelswaren, Salate, Fritten ist z.B. eine Handelsware, sehr gutes Qualitätsprodukt. Und dann hast du noch einen, also Getränke macht er auch, der Großlieferant. Und dann hast du noch einen Metzger, der nach unserer Rezeptur seit 10 Jahren die Soßen anfertigt, unser Fleisch smoked Hand presst, wolft etc. Der beliefert dich mit Fleisch und Soßen. Du kannst die aber auch auf Termin kommen lassen, dass du jetzt nicht jedes mal zu deinem Warenlager rennen musst und die Ware annimmst. Also die Warenannahme ist sehr entspannt eigentlich für uns.

Klaus: Genau, das war der Hintergrund der Frage. Wir kennen das ja aus Kundensicht. Der Amazon Lieferant kündigt sich an für zwischen 10 und 12 und dann kommt vorher das SMS, es wird doch 14 Uhr und am Ende ist es doch der nächste Tag.

Michael Wilting: Genau, die Lieferanten kündigen sich auch. Die kündigen sich sogar an. So wie wenn du ein Sperrgut per Spedition bestellst nach Hause, dann hast du meistens einen seriösen Logistiker, der dich 1 Stunde, halbe h vorher anruft und alles mit dir abspricht und auch seine Termine einhält. Du musst nicht bei deinem Warenlager wohnen. Also das funktioniert schon sehr autark. Da ist auch eine digitale Temperaturüberwachung, die wir mit dir installieren, wo du auf dem Handy ständig die Temperatur im Blick hast, Hygienelisten digital. Also da sind wir schon, haben wir einen sehr hohen Standard.

Klaus: Ich habe zunächst meinen LKW bekommen, da kommen wir gleich dazu. Jetzt habe ich ein prall gefülltes Bahnlager von euren Lieferanten. Jetzt muss ich das gute Zeug auch noch an die Frau und an den Mann bringen. Sprich ich brauche Mitarbeiter. Wie schwierig oder wie einfach ist es, Mitarbeiter zu finden, die ja, wenn ich es richtig verstanden habe, in eurem Modell doch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten Burger zubereiten und Fritten verkaufen wollen?

Michael Wilting: Also Thema Recruiting ist bei uns auch ganz groß. Bei diversen Anbietern sind wir unter Vertrag, was Recruiting angeht, als auch die üblichen Kanäle wie eBay Kleinanzeigen, Indeed etc. Mit denen arbeiten wir zusammen bzw. Da haben wir Erfahrung und vorgefertigte Stellenanzeige, Texte und auch Bildmaterial. Also wir gehen quasi, bevor du loslegst, nehmen wir dich an die Hand und stellen in deiner Region Stellenanzeigen mit dir zusammen, gehen auf Personalsuche. Allerdings brauchst du als franchise Partner mit einem Truck und wenn du selbst operativ tätig bist, brauchst du ein bis zwei Minijobber. Findest du relativ schnell. Ich meine, wir haben selber 20 sehr gute Mitarbeiter gefunden und sind auch ständig auf der Suche nach weiteren. Haben da Erfahrung, welche Mitarbeiter man braucht und zu welcher Zeit und wo man da sucht und wie man die findet und motiviert und auch sehr gut bezahlt. Deswegen, du wirst halt auch als Mitarbeiter bei uns gut entlohnt.

Klaus: Wie kriegst du 400 Speisen pro h? Mir ist schon klar, das war die absolute Maximalzahl, aber sollen es mal 100 Speisen pro h sein mit eins bis zwei Mitarbeitern und mir als Franchisenehmer durch den Truck. Und wie kannst du acht Veranstaltungen pro Monat mit ein bis zwei Minijobbern planen? In meinem Verständnis, nur damit wir auch vom gleichen reden, ist der Minijobber ja mit seiner Anzahl Stunden begrenzt, weil der ja einen Höchstbetrag verdienen darf. Das geht sich jetzt mal so kurz durchgerechnet nicht aus. Acht Veranstaltungen, so sagen wir mal, auch wenn es nur 4 Stunden sind, aber mit Anfahrtszeit wahrscheinlich fünf, sind ja mehr Stunden als die Abrechnung dürfen.

Michael Wilting: Erstmal ist wichtig, so viele Speisen rauszugeben, wirklich ganz viel Leistung in der Küche und eine top Fritteuse, eine top Bratplatte etc. Dann haben wir ja ein Konzept entwickelt, wie man einen super mise en place in der Küche hat, also eine Vorbereitung, weil man ganz genau weiß, in einem Foodtruck ist ja anders als in einem Restaurant, in einer halben h stehen hier 100 Leute und möchten essen. Wenn man das weiß, kann man das wirklich so gut vorbereiten, dass das Essen quasi aus dem Truck rausfliegt. Du hast recht, also zwei Minijobber sind knapp. Man kann die Minijobber auch zum Event hinbestellen, dass sie wirklich nur zwei, 3 Stunden vor Ort sind. Aber es sind tatsächlich drei, drei bis vier, wenn die nicht Vorlastlastung stehen. Man hat auch ein bisschen die Möglichkeit mit einem Stundenkonto. Also wir haben auch alles. Wir haben ein digitales Stempelsystem für die Mitarbeiter, ein Personalplanungstool. Da kommt es auch mal vor, dass sie in der Saison ein paar Überstunden machen und man die dann in den Folgemonaten ausbezahlt. Da geht keine h verloren und kein Geld verloren. Da wird geschaut, okay, jetzt brauchen wir euch mal ein bisschen mehr in diesem Monat und dadurch habt ihr ein bisschen mehr Freizeit im darauffolgenden. Also sind aber eher Dreiersrecht, Stichwort Stempelkarte.

Klaus: Den Backoffice, sprich den Verwaltungsaufwand, stelle ich mir jetzt in der Tat sehr einfach vor. Ich habe ein bisschen, in eurem Fall mehr, aber einen überschaubaren Wareneinkauf über eine App oder über ein Tablet, wie ihr sagt. Das heißt, ich werde da nicht allzu viele Eingangsrechnungen pro Monat bekommen, die ich kontrollieren muss. Ich habe meine Minijobber, die ein Stundenkontingent haben. Das gebe ich dann meinem Steuerberater, der abrechnet und ich schreibe dann acht bis 12 Ausgangsrechnungen pro Monat, weil ich acht bis 12 Veranstaltungen bediene. Das heißt Buchhaltungsaufwand überschaubar, Personalaufwand überschaubar. Habe ich irgendwas übersehen, was mir noch graue Haare bereiten könnte im Alltag noch.

Michael Wilting: Einfacher, wie du gesagt hast, weil das auch alles bei uns automatisiert ist. Die Ware wird bestellt über das System. Du musst eigentlich nur die Warenannahme kontrollieren. Die Rechnung des Lieferanten geht direkt bei uns ins System rein, in den angebundenen Steuerberater und in die Datev. Du kannst da eigentlich abhaken, wenn du jetzt kein SEPA erstellt hast, kannst du auch darüber überweisen, aber das funktioniert eigentlich völlig automatisch über einen Rechnungseingangslink etc. Du bist dann auch bei unserem Steuerberater, der die durchschnittlichen Quoten bei uns kennt, der die Kostenstellen vorbereitet hat, der wirklich vergleichbare BWAs erstellen kann, von Franchise Partner zu franchise Partner. Ich bekomme du und ich bekomme dann am 25. Des Folgemonats immer auf Punkt deine Zahlen. Die Ausgangsrechnungen sind auch fast automatisiert, weil bei uns bei Buchung ein automatischer, automatischer Auftrag, Auftragsbestätigung erstellt wird digital. Dann unterschreibt der Kunde digital. Daraus wird über einen Datentransfer eine Anzeigungsrechnung erstellt, ein automatischer Kalendereintrag, der dir dann wieder gespiegelt wird, wo dein Event, also in das du nichts vergessen kannst. Und aus diesem Eintrag wird dann nachher die Schlussrechnung und auch der digitale Lieferschein beim Kunden erstellt, so dass du eigentlich mit drei Klicks deine Schlussrechnung rausschicken kannst. Und was war da noch? Du hast noch ein Thema angesprochen. Also ist fast alles automatisiert, komplette Buchhaltung und Auftragswesen.

Klaus: Personalabrechnung hat es?

Michael Wilting: Genau, Personalabrechnung funktioniert auch. Du musst eigentlich nur schauen im System bei uns stimmen die Arbeitsstunden deiner Mitarbeiter und dann geht ein Klick direkt zum Steuerberater rüber und da werden dann alle Zahlen übermittelt, als auch die stunden und steuerfreien Zuschläge werden errechnet, Urlaubskonto etc. Und dadurch wird dann die Abrechnung automatisiert. Also da hast du nur ein paar Minuten im Monat Arbeit mit der Buchhaltung und mit dem ganzen. Backoffice.

Klaus: Kommen wir zum für uns mittelalte Männer ganz besonders spannenden Thema. Wie schaut so ein LKW aus, wie funktioniert das?

Michael Wilting: Ja, ist erstmal, wenn man jetzt mal von dem US Stepn ausgeht, ein eckiges Monster aus den USA, was für FedEx Ups, bekannt aus King of Queens z.B. fährt. Das Schiff kommt dann erstmal bei uns an, bei unserer Factory, wird dann von uns umgebaut, neu lackiert, instand gesetzt, restauriert und wird dann von innen mit einem quasi kompletten Edelstahlkern verkleidet. Also dass man keine sensiblen Holzteile oder irgendwelche lackierten Alugeschichten, sondern bei uns ist wirklich funktionell, maschinell ist das Ding brachial. Also du schaust im Innenraum in einem silbernen Edelstahlkern und da wird dann auf einem Edelstahl Sockel die Küche installiert. Alle Leitungen werden dann unterirdisch verlegt, unterm Truck, teilweise über dem Truck. Obendrauf sind noch die Lüftungsauslässe und die Kabel sind halt alle in Kanälen oder unter Podest verlegt und du siehst quasi einfach nur eine cleane Küchenfront vorne, hinten und eine Verkaufstheke und kannst mit einem Hochdruckreiniger durch das Fahrzeug durchgehen und auch den Boden abspritzen etc. Dann baut ihr.

Klaus: In diese Zelle das gesamte Küchenmaterial ein. Das kann ich mir wahrscheinlich so vorstellen wie ein Campingwagenausbau vom Grunde her.

Michael Wilting: Ja, halt ein bisschen überdimensionierter. Also mit riesen Fritteusen, mit riesen Bratplatten, eher so wie in einer Systemküche, Systemgastronomie bei bekannten Franchise Restaurants.

Klaus: Und dann schneidet ihr die Seitenwand auf, damit da die Theke entsteht. Dann fahrt ihr mit dem LKW zum TÜV. Das wird wahrscheinlich abgenommen werden müssen, ist für euch aber keine Rocket Science, weil so wie das klingt, ist das ja auch einer eurer Geschäftszweige oder eine der Firma, mit denen du dich beschäftigst. Das heißt, ihr macht das auch für andere.

Michael Wilting: Genau, also das ist mittlerweile auch ein standardisierter Ablauf. Wir bauen auch für andere Konzepte Fahrzeuge und da wird die Küche einmal konfiguriert, die Basis ist immer gleich, dann wird der Wagen dem TÜV vorgeführt, ist alles relativ entspannt. Da kennen wir uns auch bei technischen Problemen, kennen wir uns da auch perfekt aus. Wenn der franchise Partner da fragen hat oder wissen will, wie funktioniert das genau.

Klaus: Wie viel Geld muss ich denn zu Beginn in die Hand nehmen? So ein Truck wird, und du hast ja schon eine Größenordnung in den Raum gestellt, nicht besonders günstig sein. Ich muss mir ein Tiefkühllager bauen oder nicht nur Tiefkühllager, ich muss mir insgesamt ein Lager bauen. Das ist ja nicht besonders preiswert.

Michael Wilting: Es kommt ja immer darauf an, möchtest du den dreieinhalb Tonner Truck haben, möchtest du ein Neufahrzeug, möchtest du ein gebrauchtes Fahrzeug, möchtest du den original Stepan haben, möchtest du einen Burger Bike zusätzlich haben. Aber wenn du jetzt mal einfach starten möchtest mit einem Foodtruck, brauchst du, fangen wir mal so rum an, deine Basis, dein Lager musst du dir einrichten mit einem, wie du schon richtig sagtest, mit einem Kühllager, Kühlhaus, Trockenlager, Regale, Equipment, Küchenzangen, GN Behälter etc. Dafür brauchst du die €25 fürs Equipment, fürs Tiefkühlhaus, fürs Kühlhaus, fürs Lager allgemein, Fettabscheider, kleine spülküche etc. Das sind so die 25 bis Euro, auch schwankend die Preise, aber so ungefähr sind das die Investitionen. Dazu braucht es natürlich den Truck, der mittlerweile mindestens Euro kostet, ein Neufahrzeug, dreieinhalb Tonner, eher €150, also eine Gesamtinvestition von mindestens 25 plus 145 Mindestinvestitionen. Du kannst natürlich auch, bieten wir an, einen Foodtruck bei uns finanzieren, über uns finanzieren. Du kannst auch einen Foodtruck mieten, sodass du nur diese bis Start Investment brauchst. Du kannst den z.B. für ein Jahr mieten, den Truck, wird ja auch teilweise die Miete angerechnet auf einen späteren Kauf und dann kannst du den nachträglich finanzieren oder kaufen oder weitermieten, wie auch immer. Hintergrund ist auch oft der, dass die Banken sich schwer tun mit Neueinsteigern, mit Neugründern, aber nach einem Jahr, nach der ersten erfolgreichen BWA sieht das dann schon anders aus und dann werden die meistens rückwirkend dann doch finanziert und dann kaufen die nachträglich den Truck bei uns. Du kannst quasi als Soft Einsteiger mit 25 bis Startinvestment anfangen und einer Truckmiete.

Klaus: Wobei ich mein Lager ja auch befüllen muss. Ich muss ja in eine gewisse Vorleistung gehen. Oder muss ich das nicht? Weil du sagtest vorhin, eine Anzahlungsrechnung automatisiert produziert wird, die ja hoffentlich nicht nur produziert, sondern auch bezahlt wird.

Michael Wilting: Ja, du musst tatsächlich da kaum in Vorkasse gehen. Wie gesagt, wir schalten Marketing, bevor du eigentlich startest mit deinem Betrieb, hast dann schon einige Aufträge unterschrieben vor deinem Starttag. Der Network muss natürlich bis dahin fertig sein und alles stehen, aber du kriegst 50 % Anzahlung aller deiner Aufträge schon im Vorlauf. Also Cashflow ist ganz wichtig, tracken wir auch, haben wir eine eigene Software für Planen auch zusammen mit dem Franchise Partner und deswegen musst du da kaum in Vorleistung gehen, weil du deine Ware ein bis zwei Wochen vorher bestellst und dann haben die noch mal Zahlungsmodalitäten, sind dann nochmal zwei bis zwei Wochen, glaube ich, bei unseren Lieferanten, sodass du da eigentlich einen fließenden Übergang hast. Und teilweise haben es sogar finches Burner geschafft, mit einem kleinen Eigenkapital und unserem dann anfangenden Cashflow kaum Investitionen zu haben und in Vorkasse zu gehen und dann direkt erfolgreich gestartet sind. Ist jetzt Geschmackssache, ob man seine Investitionen direkt aus dem Cashflow bezahlen möchte oder oder nicht, aber ja, ist theoretisch möglich.

Klaus: Bei den von dir genannten Investitionskosten war keine Franchise Gebühr oder Einstiegsgebühr oder Lizenzgebühr dabei. Wovon lebt ihr? Ihr werdet zum einen eine laufende Franchisegebühr vom Umsatz von mir verlangen und zum anderen, auch wenn es nicht gern offen ausgesprochen wird, einen Teil der Lieferanten oder von den Lieferanten als Kickback bekommen.

Michael Wilting: Also die Einstiegsfee sind Euro bei uns, die man aber auch quasi in Raten zahlen kann oder nachträglich rückwirkend zahlen kann bei uns. einfach die Sache erstmal zu vereinfachen, weil ja das doch eine Schwierigkeit ist oft für den, ich sage mal, den ehemaligen Koch oder Kfz Mechatroniker, ans Startkapital zu kommen, unterstützen wir da wirklich und sind da wirklich sehr umgänglich und locker unterwegs. Das sind Einstiegsfee und die laufende Franchisegebühr liegt bei 18 % bei uns vom Umsatz. Kurze Erklärung, viele sagen ja Gastronomie, ich kenne nur Konzepte mit 7, %, 8, %, 6 % Franchisegebühr. Ich habe ja gesagt, wir haben eine Rentabilität vom Umsatz bzw. Der franchise Partner von die acht und dreiig %, auch ein bisschen schwankend, aber sag mal so, die Mitte der Franchise Partner macht ja mit Euro im Jahr jetzt keinen Umsatz wie eine Restaurantkette in der Innenstadt. Deswegen ist die Franchise Gebühr bei uns prozentual relativ hoch angesetzt, was aber in totalen Zahlen nicht ganz so viel ist. Außerdem steckt da sehr, sehr viel hinter, hinter diesen 18 %. Ein sales Mitarbeiter, ein Sales Team, was bei Erstkontakt ans Telefon geht von dem Kunden. Das Marketing steckt dahinter. Wir sind quasi die Marketingagentur als Zentrale selber. Da steckt ganz viel Hilfe, Unterstützung auch in Buchhaltung dahinter, Automatisierung. Wir helfen den Partnern, die Angebote rauszuschicken. Wir schauen über die Zahlen, sind ständig erreichbar. Ich zahle lieber 18 % von Umsatz im Monat als 7 % von Euro als Restaurant jetzt beispielsweise mit einem ganz anderen Kostenapparat und Fixkosten dahinter, wie bei uns bei den Beefbusters.

Klaus: Am Ende ist es ja leben und leben lassen. Ich halte das für unglaublich fair, wenn beim Franchise Partner acht und dreiig % überbleiben, dass ihr euch 18 nehmt. Und was du ja auch völlig richtig sagst, man muss den Absolutbetrag sehen für den Aufwand, den ihr treibt. Selbst wenn ihr mal 50 Franchisenehmer habt, sind ja die 18 % von Euro hochgerechnet einfach zu wenig, einen wirklich großen Apparat dadurch finanzieren zu können.

Michael Wilting: Eben. Also der franchise Partner hat acht und dreiig % Rentabilität, obwohl die 18 % im Vorhinein schon geflossen sind. Das nochmal dazu. Und wie du schon genau richtig sagst, von Umsatz im Monat, wenn ich jetzt 7 % Franchise Gebühr hätte, da könnte ich ja gerade mal unseren Sales Mitarbeiter bezahlen von. Also in absoluten Zahlen sind die 18 % schon fair.

Klaus: Wo kommt eure Finanzstärke her? Ihr seid offenbar in der Lage, die LKWs vorzufinanzieren, wenn ihr die vermietet. Ihr seid in der Lage, die Franchise Fee vorzufinanzieren. Das kann ja nicht aus dem nichts kommen.

Michael Wilting: Uns gibt es ja schon relativ lange und wir haben immer viel Wert auf Cashflow gelegt und organisch haben wir relativ viel Geld in meinem Unternehmen gelassen.

Klaus: Ich sehe ein am Papier recht einfaches Skalierungspotenzial, weil es, wie du ja auch schon eingangs sagtest, nicht besonders know how intensiv ist.

Michael Wilting: Genau, genauso haben wir es auch gemacht als Zentrale, sind jedes Jahr gewachsen und skaliert und haben die Prozesse runtergebrochen, wie funktioniert es. Und so ein Event mit 100 Gästen, zwei Mitarbeitern auf einem Fahrzeug funktioniert als Selbstläufer und das Kundenfeedback ist überragend. Also man kann sich unsere Bewertungen auch anschauen. Die sind durchweg positiv, weil ja erstmal ist da Stimmung, gute Laune, Feierabendstimmung vor Ort. Unsere Produkte sind von Spitzenqualität, die Mitarbeiter haben ein Lächeln im Gesicht und dann auch die Gäste. Und vielleicht auch ein wichtiger Faktor, dass die Gäste eingeladen werden und für ihre Speisen in der Regel nicht selber bezahlen. Natürlich hat man schon mal eine andere Einstellung dazu, aber meistens wird halt gesagt über uns, die besten Burger, die wir je gegessen haben, die food Truck Manager, die waren gut gelaunt, die Truck Mitarbeiter, super Event. Und auch für dich als franchise Partner wäre so ein Mann Event völlig einfach, ohne dich durchzuführen.

Klaus: Lieber Michael, danke für all die Insights, hat Spaß gemacht und ich freue mich, wenn ich mal im echten Leben einen tollen Burger bei euch kosten darf. Allerdings muss ich dafür dann ja zu einem eurer Events eingeladen werden, aber vielleicht könnt ihr mich da mal hineinschmuggeln. Michael, vielen Dank, hat Spaß gemacht.

Michael Wilting: Ja, mir auch. Vielen Dank, kann ich so zurückgeben.

Klaus: Und jetzt wie immer die Bierdeckel Kalkulation. Wir verkaufen 12 Caterings pro Monat zu je €2500 netto. Das ergibt einen statistischen Monatsumsatz von Euro. Im Sommer mehr, im Winter weniger. Wir haben 16 % Wareneinsatz, das sind 18 % Personaleinsatz, das sind 18 % Franchise Fee, das sind nochmals Euro als Miete für unser Lager, Versicherung für das Lager und sonstige Betriebskosten nehme ich €1000 monatlich an, die Miete und die Versicherung für den LKW mit €2500. Fürs Marketing geben wir €500 aus und für Steuerberater, steuern und zu Kleinzeugs kalkuliere ich nochmals €500. Jetzt müssen wir noch einen kleinen Kredit für die Einstiegsgebühr sowie das Lager abbezahlen. Realistisch werden das wohl so €600 im Monat sein. Damit bin ich auf Gesamtkosten von ca. Euro oder einem Gewinn von Euro pro Monat. Das sind allerdings nur unter großen Anführungszeichen nur ein und dreiig. %. Woher kommt die Differenz zu den von Martin genannten acht und dreiig? Nun, zum einen habe ich die Mitarbeiterkosten ziemlich hoch angesetzt und zum anderen rechnerisch gar kein Eigenkapital mitgebracht. Denn wir bezahlen ja einen Kredit für das Lager und mieten den Lkw komplett an. Letztlich kann das ein fantastisches Geschäftsmodell für jeden sein, der zu Beginn gerne selbst in seinem Lkw steht und zufriedene Gäste, die für Speis und Rank nicht einmal das bezahlen, betreut. Mit der Zeit wird man mit einem zweiten und dritten Foodtruck dann zum richtigen Unternehmer und das Modell kann so richtig spannend werden. Klar ist, auch hier kauft man sich Arbeit. Wer jetzt Achtung Wortspiel Appetit auf dieses franchise Modell bekommen hat, Michaels Kontaktdaten gibt es wie immer in den Shownotes. Und auf danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Dahler Immobilien, Benjamin Schütze

Der unabhängige und objektive Einblick in Franchise Geschäftsmodelle. Kein Smalltalk, sondern harte Fakten.

Heute mit Benjamin Schütze von Dahler Immobilien.



Ist es schwieriger, den Verkäufer- oder den Käufer einer Luxus-Immobilie zu finden?
Welche Rolle spielt im Immobiliengeschäft die Marke?
Wie lange dauert eine Immobilientransaktion?
Warum ist es nicht so einfach, vom Immobilienmakler-Einzelkämpfer mit 1 Mio Euro Provisionsumsatz auf mehrere Mitarbeiter zu skalieren?

Eine detaillierte Kalkulation wie immer am Ende der Episode und auf der goldgrube-franchise.de.

Rechtlicher Hinweis/Disclaimer

Danke für die Bewertungen, Kommentare und Nachrichten. Wer mehr über das Thema Videos über Luxusimmobilien wissen will, oder selbst dazu beitragen kann: schreibt uns!

(03:23) Über Ben Schütze und Dahler
(10:27) Produkt Luxusimmobilie
(20:28) Wie funktioniert der An- und Verkaufsprozess
(28:53) Produktpalette eines Immobilienmaklers
(36:59) Umsätze eines Maklers, Provision, Preisparadoxon
(39:42) Image des Immobilienmaklers
(40:20) Größe des Immobilienmarkts
(44:50) Mitarbeiter
(49:00) Lizenzgebühren
(52:28) Der Dahler Pitch
(54:14) Start ins Immobilienmakler-Business
(56:35) Weitere Ausgaben, Marketinggebühren
(58:40) Bierdeckelkalkulation


Benjamin Schütze
+49 40 60 00 37-372
+49 171 861 28 71
benjamin.schuetze@dahler.com
www.dahlercompany.com


Klaus Mec
LinkedIn https://www.linkedin.com/in/klaus-mec/
www.goldgrube-franchise.de
klaus@goldgrube-franchise.de 

>> Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast rund Franchise Geschäftsmodelle. Wer den üblichen Franchise Smalltalk erwartet und Hören will, ist hier falsch, denn es dreht sich Zahlen, Daten und Fakten. Apropos unabhängig und objektiv.

Dieser Podcast ist unbezahlt. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch, wird dann wohl hinterfragt werden.

Heute unterhalte ich mich mit Benjamin Schütze von Dahler über Immobilienmakler. Nach einer etwas längeren Einleitung über die Möglichkeiten der Differenzierung eines Immobilienmaklers, also der Frage, wie sich denn Immobilienmakler voneinander unterscheiden könnten, geht es ganz konkret Zahlen. Ben hat keinen klassischen Pitch, keine Präsentation in blumigen oder lobenden Worten mitgebracht. Vielmehr ist er schonungslos ehrlich.

>> Benjamin Schütze: Ohne den Fleiß unserer Partner und deren Mitarbeiter bringt die Marke am Ende des Tages aber ehrlicherweise nicht viel. Aber es zeigt dir, dass diese Summen oder auch ich sag mal, die Selbstständigkeit im Maklergeschäft auch in einem Franchise sehr lukrativ sein können.

>> Klaus: Bis zum Ende dran zu bleiben, ist eine gute Idee, denn am Ende rechne ich anhand einer sogenannten Bierdeckel Kalkulation aus, ob man als Luxus Immobilienmakler auch persönlich in Luxus schwelgen kann und wird. Ist es schwieriger, den Verkäufer oder den Käufer einer Luxusimmobilie zu finden? Welche Rolle spielt im Immobiliengeschäft die Marke und wie lange dauert überhaupt eine Immobilientransaktion? Wir sprechen darüber, warum es nicht so einfach ist, vom erfolgreichen Einzelkämpfer Immobilienmakler, der gut und gerne €1 Million Provisionsumsatz erwirtschaften kann, zum Maklerunternehmer mit vielen Mitarbeitern zu werden.

>> Benjamin Schütze: Es ist also wie mit allem ich muss erstmal investieren, in dem Fall Zeit und natürlich auch Geld für das Gehalt, meinen Mitarbeiter irgendwann auf eine gewisse Qualitätsstufe zu bringen.

>> Klaus: Wir haben uns auch lange und ausführlich über das Trendthema YouTube Videos von Luxusimmobilien unterhalten, nachdem das den zeitlichen Rahmen sprengen würde. Gerne produzieren wir eine eigene Folge darüber. Schreibt uns, wenn euch das interessiert. Wir freuen uns über jede Nachricht, auch und insbesondere von Insidern. Bens und meine Ohren sind diesbezüglich sehr weit geöffnet. Dahler hat übrigens tatsächlich bereits Immobilien per Videoverkauf. Die von mir in den Raum gestellte sprichwörtliche Diskretion nicht nur vom hanseatischen Geldadel ist übrigens lange nicht so präsent, wie ich angenommen hätte. Man hat erstaunlicherweise keine Angst vor Einbrechern oder Entführern, wenn man in eine Immobilie zieht, deren Details online sind. Beim Stichwort Diskretion der notwendige rechtliche weder mein Gast, das franchise System dahinter oder gar ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Vielmehr sind diese extrem vom Standort, vom Fleiß und auch Talent des Franchisenehmers abhängig. Ihr könnt euch jedoch sicher sein, dass ich sämtliche Fakten sorgfältig geprüft habe.

>> Benjamin Schütze: Eigentlich muss ich mich nur da anschließen und die machen den Rest und dann läuft das.

>> Klaus: Nein, wenn euch dieser Podcast gefällt, dann gebt ihm bitte wo immer möglich viele Sterne und schreibt Kommentare. Darüber freuen sich nicht nur die Algorithmen, damit der Podcast noch mehr Hörerinnen und Hörern vorgeschlagen wird, sondern auch Ben und ich. Servus Ben, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Erzähl uns doch ein paar Worte über dich und über Dahler.

>> Benjamin Schütze: Ja, erstmal schön, dass ich da sein darf und hier mit dir heute im Austausch stehe. Für mich auch sehr interessant, das mal an so eine neutrale Stelle wie so ein Podcast zu vermitteln. Ist ja sonst immer das, was ich hier täglich in Hamburg tue, mit dann ja Interessenten, sozusagen Franchise Interessenten. Und ja, ich bin ganz gespannt, wie wir das heute zusammen machen. Im Grunde habe ich jetzt nicht so einen klassischen Karriereweg gemacht, wie man ihn sich vielleicht vorstellt. Lustiger oder auch interessanterweise wusste ich aber schon damals nach der Schule, dass ich immer irgendwie was mit Immobilien machen muss. Und es war tatsächlich auch so, dass ich mich dann nach der Schule bei den hiesigen Immobilienbüros hier in Hamburg beworben hatte. Ehrlicherweise war mein Zeugnis aber nicht gut genug und deswegen kann ich das im Nachhinein auch nachvollziehen, warum da eine Absage nach der anderen bei mir eingeflattert ist. Und komisch ist dann aber, dass ich mich von diesem Weg irgendwie nicht habe abbringen lassen. Ich habe dann andere Sachen gemacht, eine Ausbildung in der Bürokommunikation irgendwie gelernt und bin dann so ein bisschen durchs Leben gestampft in der Jugend, bis ich dann erste Berührungspunkte wieder direkt mit der Immobilienbranche in den USA hatte, wo ich eine Zeit lang gelebt habe und sozusagen ja the American way of selling kennenlernen durfte, die sich ja schon sehr deutlich von dem dem deutschen Vertrieb irgendwie unterscheidet. Es war trotzdem sehr, sehr interessant und habe das dann weiter nach Spanien getragen, wo ich sieben Jahre gelebt habe. Und da bin ich das erste Mal in Berührung mit dem Thema franchise gekommen, weil und so schließt sich dann der Kreis, ich bei Engel und Völkers gelandet bin, die ja ein hamburger Immobilien franchise oder ein Immobilienunternehmen im Franchise ist, und bin zu der Zeit dazugestoßen, wo Engel und Völkers selber ja extrem expandiert ist in Spanien. Und das war dahingehend sehr interessant, weil ich einen Blickwinkel aus Sichtweise des Partners bekommen konnte. Also ich war jetzt kein Lizenzpartner, aber weil ich natürlich Deutscher war, Hamburger war, Deutsch sprach, habe ich ganz viel auch mit der Unternehmenszentrale in Hamburg bei England Völkers im Austausch und habe ja das erste Mal so erlebt, welche Potenziale hinter so einem Franchise stecken. Und das habe ich dann knapp sieben Jahre gemacht, bis ich dann familiär wieder nach Hamburg gezogen bin und ja auch direkt bei Dahler gelandet bin. Also auch wieder ein Immobilien franchise, diesmal aber aus der Rolle des Franchisegeber. Und da haben mir natürlich die Erfahrung, die ich dann in Spanien gemacht habe, natürlich sehr, sehr geholfen, dieses ganze Konstrukt franchise Vorteile, Nachteile, aber auch die Erwartungshaltung der Partner an eine Unternehmenszentrale, die haben mir natürlich da extrem geholfen, mich hier in den Job einzufinden. Warum Dahler? Ich bin grundsätzlich ein Typ, der sich immer mit der Sache identifizieren muss. Wenn man mich fragt, was machst du eigentlich beruflich? Dann könnte ich jetzt so den Titel rausholen, der auf meiner Visitenkarte steht. Da steht dann drauf Leitung, Expansion und Internationalisierung bei Dahler. Ich vereinfache das aber immer gerne, indem ich sage, ich bin Vertriebler, ich bin ein klassischer Verkäufer. Und ja, jetzt schließt sich auch da wieder der Kreis. Ich kann halt nur Sachen verkaufen, mit denen ich mich wirklich identifiziere. Und da muss man sagen, ich bin jetzt mittlerweile knapp acht Jahre bei Dahler, gibt es einfach diese Passform, wo ich wirklich der Überzeugung bin, dass das, was wir tun als Immobilien franchise, einen hohen Mehrwert dem Partner, also unserem Franchise Partner gegenüber bietet, aber dann auch weiter die Kette unseren Kunden. Und ja, das mache ich voller Leidenschaft und Überzeugung die letzten knapp acht Jahre.

>> Klaus: Es gibt ja Immobilienmakler sprichwörtlich wie Sand am Meer. Ja, was macht Dahler im Detail?

>> Benjamin Schütze: Ja, auch da müssen wir ehrlicherweise sagen, dass das Markergeschäft, so komplex es auch am Ende des Tages ist, in der Sache ja nicht keine Raketenwissenschaft ist. Also wir kochen so gesehen alle mit dem gleichen, mit dem gleichen Wasser. Nun die berechtigte was unterscheidet denn jetzt ein Makler von dem anderen Makler? Und vor allen Dingen, was macht vielleicht auch Dahler so besonders? Und da kann es aus meiner Sicht nur eine Antwort geben, und zwar die Philosophie und die Herangehensweise, mit der sich jeder Makler im Markt versucht zu positionieren. So, und jetzt sind wir ja pauschal erstmal auch wieder einer von vielen Maklern, der sagt, Dahler, Premium Makler, Premiumkunden, das macht ja in der Regel immer ein Großteil der Makler in den jeweiligen Orten auch, weil klar, jeder mag es vielleicht ein Stück weit lieber, die großen Millionen Villen zu verkaufen anstatt die kleine Wohnung. Wobei ich das gar nicht despektierlich meine. Was ist also der Unterschied, wenn alle Marker doch irgendwie mit dem gleichen Wasser kochen? Naja, bei uns ist es relativ klar strukturiert, wenn wir uns seit jetzt über dreiig Jahren am Markt positionieren und auch nach außen transportieren, dass wir ein Premium Makler sind, dann verstehen und wissen wir, dass dieser Anspruch erst einmal bei uns selber anfängt. Das bedeutet, es reicht nicht aus, eine schöne Marke zu haben, ein schönes Brand zu haben und das immerartig mit viel Marketing nach außen zu transportieren, sondern wir müssen es erst einmal selber vorleben, sprich die Qualitätsansprüche selber leben. Und das spielt sich dann tatsächlich in der Kette weiter. Das heißt, was darf denn so ein Kunde erwarten, wenn der jetzt hier in Hamburg oder in München oder in Berlin sich an einen unserer Standorte wendet und sagt, ich möchte gerne meine Immobilie verkaufen oder kaufen. Das ist natürlich maximale Servicequalität und natürlich auch Know how, welches wir seit über dreißig Jahren mit an den Tisch bringen. Und das Ganze transportieren wir entsprechend auch an unsere Lizenzpartner, aber auch deren Mitarbeiter. Und dann kommt natürlich die starke Marke dazu, die entsprechend sich im Markt positioniert und entsprechend auch die Zielgruppe, die sich dann das Millionenhaus leisten kann, auch anspricht. Also da gehört relativ viel dazu am Ende des Tages. Aber es ist ja, und das ist immer schwer zu erklären, eine Philosophiefrage, mit der der Makler sozusagen und in der Konsequenz, wie er sie lebt, sich in den jeweiligen Märkten positioniert.

>> Klaus: deine Formulierungen aufzunehmen, du hast jetzt mehrmals Millionen Bilder erwähnt und auch die kleine Wohnung oder wie da vielleicht dem einen oder anderen Bekannten Gerald Hörhahn sagt, das kleine Loch in der Peripherie. Dahler hat sich also auf Luxusimmobilien im Privatbereich spezialisiert.

>> Benjamin Schütze: Ja, also die Luxusimmobilien, das ist das Produkt, dahinter stehen aber immer auch die Menschen. Das heißt, unsere Spezialisierung ist eher gerichtet den Menschen, die diesen Objekten gehören, also den Eigentümern oder natürlich auch den potenziellen Käufern. Und die unterscheiden sich nun mal auch von den Ansprüchen her und auch von der Erwartung her von dem Kunden, der vielleicht jetzt eine etwas kleinere Immobilie kauft. Die Luxus Immobilie an sich, ob das jetzt ein Millionenobjekt ist oder ein bisschen drunter, ist dann das Produkt dazu. Und deswegen, ja, das ist schon unsere Zielgruppe. Jetzt müssen wir natürlich aber auch sagen, dass wenn wir als Franchise System in Deutschland agieren und ja mittlerweile knapp 86 Standorte haben in Deutschland und in Spanien, das nicht jedes Luxusobjekt genauso aussieht, wie in einem anderen Standort. Also da müssen wir auch schon differenzieren. Bedeutet, dass wenn wir auch Gespräche führen mit potenziellen Franchise Partnern für die verschiedensten Standorte, schon ein Bewusstsein haben, dass ein Premium Objekt nicht immer zwangsläufig mehrere Millionen kosten muss, sondern auch mal bei einer Million oder auch liegt, was allerdings dann in der jeweiligen Region wieder ein Hochpreisobjekt ist.

>> Klaus: Wenn ich den Immobilienmarkt richtig verstehe, gibt es ja mehrere Segmente. Es gibt zum einen die Wohnimmobilien, es gibt zum anderen Gewerbeimmobilien, dann gibt es noch den Bereich des Grundstücks, wo Freiflächen vermagelt werden und dann wird es einen, ich nenne ihn jetzt mal sonstigen Bereich geben, wo von der Garage bis zu Windmühlen oder was auch immer es danach alles geben möge, verkauft, vermittelt, vermarket wird. Dahler macht ausschließlich Wohnimmobilien ab, wenn ich dich jetzt richtig interpretiere, Euro. Ihr seid auch nicht im Mietmarkt.

>> Benjamin Schütze: Also grundsätzlich hast du da recht. Wenn wir uns in die Märkte positionieren, dann sind wir der Wohnimmobilienmakler. Das ist richtig. Und wir fokussieren uns da schon auch auf das Hochpreissegment. Ob das jetzt immer zwangsläufig ab aufwärts ist, das muss nicht immer zwangsläufig so sein, auch in gewissen Lagen Euro ein entsprechend schönes, attraktives, hochwertiges Haus zur Verfügung steht, da kappen wir uns nach unten hin nicht so ganz extrem ab. Wobei die Fokussierung immer in diesem Bereich und oberhalb bleiben wird. Mietmarker sind wir klassischerweise tatsächlich nicht. Jetzt gibt es aber immer so Konstellationen, wo wir uns doch überlegen, ob wir nicht das eine oder andere Mal ein Mietobjekt trotzdem annehmen. Und zwar immer dann, wenn wir wissen, dass der Kunde entsprechend ein Immobilienvermögen hat und daraus sich natürlich dann mögliche Verkaufsaufträge generieren können. Das kommt dann aber eher organisch. Bewegen wir uns ab und an mal in den sogenannten Zinshausmarktbereich oder das Mehrfamilienhaus, das bleibt nicht aus. Wie gesagt, unsere Fokussierung liegt auf eine gewisse Kundenschicht, Kundenklientel, die in der Regel sehr vermögend ist und innerhalb der Vermögensstrukturen liegt auch ab und zu mal das Mehrfamilienhaus, welches wir dann natürlich auch entsprechend vermakeln.

>> Klaus: Danke für diese Ergänzung. Das Segment der Anlageimmobilien hatte ich vorhin nicht auf dem Schirm. Das sind jene Immobilien, die man überwiegend für den Grund oder zum Zweck des Geldparkens und Vermehrens ankauft. Die Makelei ist ja ein Geschäft auf zwei Seiten und du sagtest, du bist ein Vertriebler. Auf der einen Seite musste es Objekte, wenn auch nicht ankaufen, aber in irgendeiner Form in dein Portfolio bringen. Das heißt, du musst deine Leistung demjenigen verkaufen, der das Objekt, die Wohnimmobilie hat. Und auf der anderen Seite musst du dann dieses Objekt dem Käufer schmackhaft machen, sprich verkaufen. Wie teilt sich denn diese Arbeitsteilung auf? Was ist denn die größere Herausforderung? Das Objekt mal grundsätzlich zu finden und dann dem Eigentümer zu sagen, ich bin der richtige Mann für sie, ich erziele den höchsten Preis? Oder ist es eher schwierig, in diesem Segment Käufer aufzutreiben?

>> Benjamin Schütze: Du hast natürlich recht, wir haben immer zwei Abschlüsse zu generieren, damit wir sozusagen Geld verdienen. Und wir haben immer eine Eigentümerseite und immer eine Käuferseite. Und das ist auch das, was unseren Job so unheimlich spannend macht. Also wir haben ja immer zwei Parteien, die wir irgendwie zueinander führen müssen. Und die Frage, was ist denn von der Gewichtung her jetzt bedeutender oder nicht, hängt immer ein Stück weit von der jeweiligen Marke ab. Im Vergleich zu den zu den wilden Jahren müssen wir heute viel, viel intensiver mit den Käufern arbeiten. Da jetzt das passende Objekt zu finden, welches preislich auch noch machbar ist für den Käufer. Das ist heute die Aufgabe.

>> Klaus: Werbung. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie ein Podcast wie dieser neue Hörerinnen und Hörer findet? Nun, zuallererst durch weitere Empfehlungen. Daher bitte empfehlt diesen Podcast weiter. Macht Werdung. Als nächstes kommen die berühmten Algorithmen ins Spiel. Damit Apple, Spotify und all die anderen Player bzw. Plattformen meinen Podcast neuen Hörerinnen und Hörern vorschlagen, braucht diese künstliche Intelligenz, die vermutlich gar nicht so intelligent ist, Hinweise. Und diese Hinweise könnt ihr geben, indem ihr meinen Podcast gut bewertet und fleißig Kommentare schreibt. Übrigens freut sich nicht nur der Algorithmus, sondern auch ich mich über Nachrichten. Schreibt mir, was euch gefallen hat und welche Frage ich noch hätte stellen sollen. Klausoldgrube franchise de, dankeschön. Werbung Ende.

>> Klaus: Wie schwierig ist es denn jetzt tatsächlich, diese beiden Seiten zu akquirieren, sprich an Objekte auf der einen Seite zu kommen und an Kunden auf der anderen Seite? Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass ein Teil von beiden Seiten aktiv auf Dahler zukommt, weil er eine große Marke seid, mit vielen Antworten und einer gewissen Präsenz. Glaube jedoch, dass ich mir das eher so vorstelle und die Wahrheit eine andere ist, nämlich dass das sehr viel Vertriebsaufwand und Vertriebsgeschäft ist. Wo liegt denn die Wahrheit? Wie mühsam ist es?

>> Benjamin Schütze: Am Ende des Tages ist es eine Mischkalkulation. Also natürlich hilft eine Brand, so wie Dahler, speziell in neuen Standorten ungemein in der Wahrnehmung und auch in der Möglichkeit, Objekte zu generieren. Ohne den Fleiß unserer Partner und deren Mitarbeiter, bringt die Marke am Ende des Tages aber ehrlicherweise nicht viel. Warum? Ich hatte es eingangs gesagt, wir sind immer noch im Peoples Business unterwegs. Das heißt, der Zugang zum Objekt, zur Immobilie, ist immer der Eigentümer oder die Eigentümer. Das heißt, wir müssen es schaffen, je nach Standort und auch je nach Partner und auch Zielgruppe, ein Konzept zu erarbeiten, wo wir auf beiden Seiten, also auf der Branding Seite, auf der Unternehmenszentralseite und auf der Marketing Seite genau die Sprache der Zielgruppe treffen. Und parallel dazu brauchen wir halt den Partner und auch ein Team, welches in der Lage ist, das System zu nutzen, eine gewisse Geschwindigkeit zu erreichen im Markt und dann aber natürlich auch, so wie du es gerade gesagt hast, vertrieblich in den Markt einzuwirken. Wenn wir diese beiden Faktoren gut umsetzen, dann werden sich sehr, sehr viele Türen buchstäblich in den jeweiligen Märkten öffnen. Und wir haben die Möglichkeit bei den Eigentümern, mittlerweile ist es ja fast immer ein Pitch, in dem man geht. Das heißt, der Eigentümer lädt sich immer gerne zwei, drei Makler ein. Das heißt, wir gehen dann in den Pitch und müssen jetzt den Eigentümer davon überzeugen, den Auftrag an Dahler zu geben. Und das machen wir z.B. unter keinen Umständen, weil wir sagen, wir bieten den höchsten Preis. Das machen wir nicht, sondern wir machen das immer mit dem Dienstleistungsanspruch, den wir versuchen, auch bei dem Kunden zu leben. Das heißt, eine ehrliche Kalkulation des Objektes anhand des Sachwertverfahrens, also wirklich eine saubere Betrachtung des Wertes des Objektes und des Grundstückes und natürlich das Vergleichswertverfahren, sprich, welche Objekte werden gerade angeboten, zu welchem Preis oder wurden auch in der Vergangenheit verkauft. So, und es ist ein Zusammenspiel aus all diesen Faktoren, die dazu führen, dass wir Aufträge bekommen. Ich sage an diesem Punkt immer gerne, dass all das, was wir tun seit dreiig Jahren oder seit über dreiig Jahren und all das, was wir hier in der Unternehmenszentrale für unsere Partner, für unsere Kunden ausdenken und nach außen transportieren, ist immer ein für mich, ein Vertrauensvorschuss, den wir uns erarbeiten. Und wenn wir am Kunden sind, jedes Mal, wenn wir am Kunden oder jedes Mal, wenn wir mit dem Kunden sprechen, muss es so sein, dass wir diesen Vertrauensvorschuss bestätigen. Und dieses Vorschuss und bestätigen kommt so häufig innerhalb einer Transaktion vor, dass wir wirklich jedes Mal mit dem höchsten Anspruch reingehen müssen, da auch dieses Vertrauen zu bekommen, das Objekt jetzt an Dahler zu geben. Und das ist ein kleiner, aber ein sehr feiner Unterschied, den unsere Kunden merken. Wenn wir das Objekt dann haben und wir haben es jetzt, wie wir es ja auch wollen, für einen marktgerechten Preis in der Vermarktung, dann müssen wir natürlich heute mit dem Käufer auch intensiv arbeiten und gucken, wie er das finanziert bekommt. Es ist aber dennoch auch heute möglich, in einer relativ kurzen Zeit Immobilien abzuwickeln. Also pauschal zu sagen, wir brauchen heute immer sechs bis neun Monate, würde ich für nicht richtig bezeichnen.

>> Klaus: Nehme ich doch mal konkret auf diese Reise mit. Bist du so weit bist, dass du beim Eigentümer pitchen darfst, vergeht ja ein wesentlicher Teil, nämlich der Kontakt zum Eigentümer. Werdet ihr als Thaler da üblicherweise eingeladen, weil ihr schon so groß und bekannt seid und man aktiv auf euch zugeht? Oder ist es eher so, wie ich mir das vorstelle, dass der jeweilige Immobilienmakler sich über Jahre ein Netzwerk aufbaut, der Eigentümer dann weiß, aha, mein Nachbar hat erfolgreich über Thaler verkauft und den Dahler Makler kenne ich noch vom letzten Event im Golfclub, dieses Klischee jetzt so richtig zu überstrapazieren oder vom letzten ansitzen beim Jagen. Und deswegen vertraue ich dem. Ist es noch so ein Netzwerkgeschäft?

>> Benjamin Schütze: Jein. Also das ist tatsächlich eine Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist, weil auch da wieder viele Faktoren eine Rolle spielen. Und das macht es ja so komplex, das, was wir hier tun. Es ist halt nicht so, dass ich mich mit Dalla irgendwo positioniere in irgendeinem Markt und dann die Marke alleine dafür sorgt, dass ich Aufträge bekomme. So ist es nicht. Die Marke hilft. Ich sage, die Marke kann ein Brandbeschleuniger sein mit all dem, was wir aus der Unternehmenszentrale tun, schneller an unsere Zielgruppe zu kommen. Definitiv. Dazu gehört aber natürlich auch, dass der Partner oder auch die Mitarbeiter sich erst einmal wirklich im Detail in seinem Markt oder in dem jeweiligen Markt auskennt. Das ist Grundlage. Wir müssen wissen, wo sind denn die Top Straßen, wer wohnt vielleicht in den top Straßen, was sind Gebiete, die die zweite Toplage sind, dritte Toplage? Also die wirklich knallharte Auseinandersetzung mit dem Markt. Und was wir grundsätzlich dafür tun an diesem Punkt ist, dass wir für uns entschieden haben, dass wenn wir Märkte analysieren, immer nur anhand von tatsächlich getätigten Transaktionszahlen arbeiten. Das heißt, wir gehen auf die sogenannten Gutachterausschüsse zu, die eigentlich alle Notarverträge sammelt, daraus eine Auswertung zu schöpfen. Und die Zahlen holen wir uns. Das ist die Substanz. Und mit dem Know how gehen jetzt unsere Partner und Mitarbeiter in die jeweiligen Märkte und machen ja auch unter anderem den klassischen Vertrieb, indem sie sich in den einzelnen Mikromärkten noch mal bekannt machen. Da kommen dann aber ganz viele Marketingprodukte und Hilfestellungen der Zentrale sozusagen mit dazu, sodass auch das sehr einfach ist und auch mit einer gewissen Qualität gemacht werden kann. Und so haben wir halt immer diese beiden Faktoren, die einwirken müssen auf dem Markt, damit sich dann der Eigentümer und dann immer mehr Eigentümer bei uns melden, ihre Immobilie zu verkaufen. Selbst in Märkten, in denen wir schon lange sind, nehmen wir Hamburg. Wir sind eigentlich seit eh und je in Hamburg, seit der Gründung, wobei die Gründung südlich von Hamburg stattgefunden hat, in der Nordheide, aber auch den Standort gibt es noch, wäre es fatal, darauf zu bauen, dass alleine die Marke und alleine das Branding dafür sorgt, dass wir weiter Geschäft generieren. Und auch das ist unterm Strich ein Qualitätsmerkmal unserer Seite. Wir machen es uns oft jedes Jahr neu bewusst. Wir müssen wieder ansetzen, wir müssen wieder an der Qualitätsschraube drehen. Wir müssen wieder unseren Kunden besser verstehen, entsprechend ein Konzept zu entwickeln für unsere Partner, für unsere Mitarbeiter, möglichst, möglichst attraktiv und viele Anfragen zu generieren.

>> Klaus: Wenn du sagst, Kunden verstehen und das ist jetzt bitte nicht despektierlich gemeint, das ist ja auch keine Raketenwissenschaft, denn der Verkäufer des Objekts hat letztlich ein Interesse, wenn wir mal emotionale Dinge außen vor lassen, nämlich einen möglichst hohen Kaufpreis zu erzielen. Und der Käufer hat ein, ja, auch nicht so schwierig zu verstehen, das Kaufmotiv, nämlich Lage und ein paar hard facts. Objekt muss einen Pool haben, Objekt muss eine Garage haben. Ich habe drei Kinder, daher brauche ich drei Kinderzimmer. Die jeweiligen Anforderungen sind ja jetzt nicht allzu schwer zu verstehen. Wo liegt da im Detail die Herausforderung.

>> Klaus: Die du jetzt mehrmals erwähnt hast?

>> Benjamin Schütze: Ja, also wenn man jetzt von ganz weit oben drauf gucken möchte, dann gebe ich dir recht, dann wären das so die beiden Faktoren, wo man sagt, ja, das sind doch die entscheidenden Faktoren, ist aber tatsächlich bei weitem nicht ausreichend. Also auch da wieder, wir arbeiten erst einmal mit Menschen zusammen, die jeder für sich immer an einem anderen Punkt des Lebens stehen und jeder trägt sein Päckchen mit und hat seine Bedürfnisse und auch Gründe, warum er jetzt das Objekt verkaufen will, muss, was auch immer. Und da fängt doch jetzt die Dienstleistungsqualität an. Es geht nicht darum, in so einen Termin zu gehen und dann nur zu schauen, was ist hier der maximale Preis für das Objekt, weil das ist ja für uns auch vorteilhaft. Je höher der Preis, desto höher unsere Provision, sondern es gilt nach unserem Verständnis darum, den Kunden zu verstehen und ihn dann bestmöglich in seiner Entscheidung, das Objekt verkaufen zu müssen oder zu wollen, zu begleiten. Und da gibt es viele verschiedene Szenarien. Die traurigen Szenarien, wo eine Dame oder ein Herr verkaufen muss, weil es vielleicht einen Sterbefall gab, da sind andere Faktoren oftmals wichtiger als der Preis und das ist ein Trugschluss. Dann gibt es aber auch Szenarien, sowas wie die Familie hat sich verändert oder ich muss ins Ausland. Also das ist sehr, sehr vielschichtig und deswegen ist das vielleicht auch hier wieder ein kleiner Unterschied, dass wir halt nicht aus der Unternehmenszentrale sagen, naja, Hauptsache ihr kriegt das Objekt irgendwie rein und guckt, dass ihr einen vernünftigen Preis habt, sondern unsere Ausrichtung ist halt wirklich dem Kunden gegenüber. Wir müssen den Kunden verstehen, wir müssen wirklich herausfinden, warum er verkaufen möchte, was sind für ihn wichtige Bausteine innerhalb des Prozesses. Ist es wirklich monetär, ist es eine Geschwindigkeit, ist es die Diskretion? Auch ganz oft bei uns in unserer Zielgruppe, jemand möchte verkaufen, aber möchte eigentlich nicht, dass das irgendeiner mitbekommt. Und das haben dann, bzw. Das hat ja dann immer auch ein Stück weit Einfluss auf den Preis und somit widersprechen wir dieser Preisthese so ein wenig. Und bei dem Käufer, ja natürlich möchte ich möglichst viel Haus für mein Budget haben, aber auch das ist in der Realität nur ganz, ganz selten der Fall, dass man das so einfach irgendwie hinbekommt, sondern auch da müssen wir wirklich intensiv mit dem Käufer arbeiten und von den Vielzahlen an Hard Facts, die du ja genannt hast, Gartenpool, Garage, zwei Autos, drei Autos, fünf Schlafzimmer, was es auch immer ist, herauszukristallisieren oder auch die Lage, was ist denn jetzt hier am wichtigsten für dich und wofür brauchst du es in der Zukunft? Und je nachdem, was es dann ist, müssen wir einwirken, dass unser Angebot entsprechend präsentieren und auch anpassen und oftmals auch heute noch direkt in die Suche gehen, das passende Objekt zu finden. So, und in dieser Vielschichtigkeit bei dem Eigentümer als auch bei dem Käufer zu arbeiten und wir machen das tatsächlich jetzt bilderbuchmässig und gehen zum Notar, denn das sagen auch immer alle unsere Partner, dann gibt es tatsächlich ja eigentlich nichts schöneres, als dann an diesem Notartisch zu sitzen und die Bedürfnisse des Eigentümers als auch die Bedürfnisse des Käufers in der Tiefe befriedigt zu haben. Und so haben wir unseren Job gemacht und zwar nicht auf der Oberflächlichkeit, wir haben hier gerade mal ein Objekt verkauft, sondern wir haben hier zwei Parteien zusammengebracht, die mit ihren jeweiligen Bedürfnissen nun den nächsten Schritt in ihrem Leben gehen können.

>> Klaus: Nehmen wir an, ihr habt jetzt den Eigentümer des, ein Beispiel zu konstruieren, 1,5 Millionen Häuschens am Stadtrand von Düsseldorf, aus den er Jahren mit Swimmingpool und Garage dazu gebracht, den Maklervertrag mit euch abzuschließen. Wie geht es denn dann weiter? Der hat ja wahrscheinlich keine Pläne, da ist die Einrichtung vielleicht überaltert, da müssen ja dann hübsche Fotos gemacht werden. Was ist da euer Angebot? Was macht ihr alles?

>> Benjamin Schütze: Ja, also das ist jetzt sozusagen die Produktpalette, die wir entsprechend auffächern können oder auch nicht auffächern können. Aber natürlich gilt es auch da wieder zu bewerten, okay, was braucht dieses Objekt eigentlich? Nicht jedes Objekt ist gleich zu bewerten, aber natürlich, und da gehen wir wieder so ein bisschen in die Schiene, das kann eigentlich auch jeder andere Makler. Deswegen, warum sollte man das jetzt bei DAHLER machen? Natürlich erstellen wir ein Exposé und natürlich machen wir hochwertige Fotos. Also wenn wir das sagen, dann meinen wir auch tatsächlich mit einem professionellen Fotografen, der weiß, wie wir als System solche Objekte auch aufnehmen möchten. Wenn wir merken, die Inneneinrichtung ist aber ein bisschen schwierig und das könnte ein Fall sein, wo es hinderlich ist, auch im Vertrieb, dann können wir über entweder faktisches Staging nachdenken oder wir bedienen uns neuer Technologien und stagen das ganze halt digital, so dass wir die Fotos nehmen und sie digital modernisieren und dann mit in den Vertrieb nehmen. Dann geht es aber heute tatsächlich auch weiter. Es gibt keinen Grundriss. Natürlich müssen wir entsprechend einen Grundriss aufstellen. Ganz, ganz wichtig. Vor allem müssen wir auch dafür sorgen, dass alle notwendigen Objekte, Objektdaten oder Objektunterlagen zur Verfügung stehen, sodass wir überhaupt zum Notar gehen können und auch dem potenziellen Käufer immer aufzeigen können, okay, das Haus ist an sich in all seinen Facetten tatsächlich auch verkaufbar. Was gibt es noch? Wir können Drohnenvideos machen, wir können Immobilienvideos machen und dann können wir es natürlich irgendwie auf die Website stellen und auf ImmoScout oder auf den hiesigen Portalen. Also da unterscheidet sich tatsächlich der Prozess an sich in den einzelnen Bereichen, die man so machen kann, unterscheiden wir uns jetzt auch nicht großartig von anderen Maklern. Nur, und das will ich ganz deutlich hervorheben, in der Qualität sind wir halt deutlich besser, weil wir auch da wieder seit dreiig oder mehr als dreiig Jahren wissen, worauf kommt es eigentlich an und was erwartet vor allen Dingen auch unser potenzieller Käufer? Wie soll ein Objekt aufgebaut werden. Und dann ist es so, dass wenn wir uns gut auch auf der Käuferseite nachher bewegt haben oder in den letzten Jahren, dann sind wir in der Regel in einer komfortablen Situation, dass wir das Objekt halt nicht auf den Portalen hochladen müssen, sondern wir schon innerhalb des Systems ausreichend Kandidaten haben, wo wir sagen, okay, der könnte schon der passende Käufer sein. Auch das muss man sich aufbauen. Das ist Konzept, das ist Strategie, gehört bei uns dazu und somit haben wir die Möglichkeit, solche Objekte natürlich schnell zu verkaufen. Jetzt kann es ja aber auch sein, dass wir innerhalb eines Standortes nicht den passenden Käufer gefunden haben. Jetzt kommt wieder der Netzwerkgedanke, der Systemgedanke. Jetzt kann natürlich auch unser Partner in Düsseldorf das Objekt nehmen und es direkt an unsere Standorte deutschlandweit sozusagen verteilen. Und da wiederum wird geschaut, okay, gibt es denn in unserer Kartei zufälligerweise einen Käufer, der gerade darüber nachdenkt, nach Düsseldorf zu ziehen oder vielleicht hat er Kontakte nach Düsseldorf. Und da ist das natürlich dann wieder ein Stück weit ein Mehrwert, den so nicht alle Mitbewerber bieten können.

>> Klaus: Was mich zugleich zwei Fragen bringt. Zum einen klingt so eine standortübergreifende Datenbank natürlich sofort nach. Jetzt ist es in aller Munde künstlicher Intelligenz, Machine Learning und und welche tollen Fachworte man auch immer darüber stülpen möchte. Seid ihr tatsächlich schon so weit, dass man dann einfach eintippt Haus Euro, Speckgürtel oder Rand Düsseldorf und eure Datenbank spuckt automatisiert die in Frage kommenden Interessenten aus? Oder ist das tatsächlich noch sehr viel Fingerspitzengefühl des jeweiligen Maklers vor Ort, der seine, ich nenne es jetzt mal Schäfchen, so gut kennt, dass er weiß, was er anbieten kann. Und frage zwei all diese Zusatzleistungen, die du anbietest, da springe ich jetzt schon ein bisschen in diesem echten Franchise Teil vor. Was davon wird vom Franchisenehmer gemacht und was davon sind Leistungen der Zentrale? Es könnte ja kaufmännisch sinnvoll sein, dass es einen perfekten Drohnenkameramann gibt, der 365 Tage im Jahr pausenlos Drohnenvideos macht. Und das wird wahrscheinlich qualitativ besser und wie ich auch schon sagte, kaufmännisch günstiger sein, als wenn sich jeder Makler selber eine Drohne zulegt und dann irgendwie versucht, hier hobbyhaft Bilder zu machen. Aber insbesondere beim Thema digitales Homestaging, die Software wird ein Schweinegeld kosten, da werde ich Experten brauchen, die das bedienen können. Das würde sich doch anbieten, dass als Leistung der Zentralen zu verpacken oder nicht zu verpacken, sondern zu erbringen.

>> Benjamin Schütze: Zwei sehr interessante Fragen. Ich gehe kurz auf die erste ein, das Thema Objekt eingeben und dann spuckt mir ein System die möglichen Käufer aus. Ja, das haben wir. Das ist aber eigentlich eine ganz normale Datensoftware sozusagen. Und der Schlüssel zu dem Matching, so nenne ich das jetzt mal, ist natürlich die Pflege der Kaufinteressenten. Das wird sich auch mal mit der Zeit ändern, aber es ist halt Aufgabe des Maklers oder auch unseres Lizenzpartners, regelmäßig mit den Käufern, wo er weiß, okay, die wollen auch kaufen und die können auch kaufen, immer im Austausch zu stehen, das Suchprofil entsprechend anzupassen oder einfach zu bestätigen. Und wenn jetzt auf der anderen Seite ein Objekt reinkommt, dann ist es tatsächlich ein Mausklick und es findet ein Matching statt innerhalb der Datenbank und es werden beispielhaft fünf Kandidaten gefiltert, die potenziell auf dieses Objekt gehen. Also das ist möglich. Zu deiner zweiten Frage, interessantes Beispiel mit den Drohnenpiloten, muss man ja mittlerweile sagen, man braucht ja richtig einen Pilotenschein, sonst darf man so ein Ding ja gar nicht fliegen. Oder man kriegt zumindest ganz, ganz doll Ärger, wenn man dabei erwischt wird. Das sind natürlich immer so grundsätzliche Gedanken, die sich so eine Unternehmenszentrale stellen muss. Und unsere Herangehensweise ist eher so, dass wir uns für solche Dienstleistungen auch im digitalen Home Staging oder Fotografen oder auch Drohnenflüge und Grundrisse und was es da nicht alles gibt, immer externer Dienstleister bedienen. Warum? Weil wir dann immer auch die Möglichkeit haben, einen noch besseren Dienstleister auszutauschen. Das heißt, wir bieten unseren Partnern in der Regel ein großes Portfolio von allen relevanten Dienstleistern in der Immobilienbranche, wenn es Objektaufbereitung geht oder sonst sonstiges. Also wirklich, es ist alles zur Verfügung und der Partner darf dann für sich wirtschaftlich selber steige ich in diesen Rahmenvertrag, in diese Rahmenkondition ein oder habe ich vielleicht zufälligerweise einen Cousin, der Drohnenpilot ist und der das auch ästhetisch halbwegs gut kann. Wir binden ihn also nicht an diese Dienstleister, sondern wir stellen diese als Option zur Verfügung. Und wenn wir aus der Unternehmenszentrale in unserer täglichen Geschäft irgendwann feststellen sollten, Moment mal, da gibt es aber gerade einen besseren Dienstleister, dann wird der halt angebunden und du wirst überrascht sein, solche Sachen sind tatsächlich nicht mehr so teuer. Also so ein digitales Home Staging, wenn wir das natürlich als Unternehmenszentrale anbieten, dann kriegen wir logischerweise nochmal ein paar bessere Konditionen, aber da sind wir im ER Bereich, also das ist jetzt keine große Sache. Und je nachdem, wie sich der Partner da aufstellen möchte, macht er entweder das Komplettpaket und baut sozusagen fast eine neue Immobilie mit dem digitalen Home Staging, was nicht zu raten ist, aber man könnte es machen. Oder er macht nur vereinzelte Räume, hilft natürlich bei der Vermarktung.

>> Klaus: Steigen wir an dieser Stelle gleich in die Zahlen ein. Der für mich meistens spannendste Teil heute bei Immobilien ein bisschen anders, weil ich noch ein paar andere Neugierde Fragen mitgebracht habe, habe wenn denn meine Recherche stimmt, sind so zwischen sechs und 7 % Provision bei Wohnimmobilien in Deutschland üblich, zumindest das das kommuniziert wird. Vermutlich wird da unter der Hand immer noch ein bisschen anders gedealt, aber vielleicht kannst du mir mal diese Größenordnung bestätigen.

>> Benjamin Schütze: Ja, also es ist ja wir hatten ja in den letzten Jahren tatsächlich eine Gesetzesänderung oder beziehungsweise ein Gesetz wurde entlassen, wo die Maklertätigkeit sozusagen bei der Provision auf beiden Seiten geregelt worden ist. Und die besagt erst einmal, dass der Käufer immer nur so viel Provision zahlen muss, wie der Eigentümer es auch getan hat. Und da hat sich tatsächlich so diese 3 % Innenprovision, also 3 % von dem Eigentümer und entsprechend 3 % von dem Käufer eingependelt bundesweit. Das heißt, wir dürfen schon sagen, dass in der Regel eine Provision von 6 % plus Mehrwertsteuer für eine Transaktion fällig wird. Das Ganze ist aber nicht in Stein gemeißelt, also man darf auch gerne darunter verhandeln. Wenn es Makler gibt, die sagen, ja, meine Dienstleistung ist in diesem Fall ja nur 2 % wert, bedeutet das aber im Umkehrschluss, dass er insgesamt nur 4 % bekommt, zwei von dem Eigentümer und zwei von dem Käufer.

>> Klaus: Beim Thema Preis ist der Immobilienmakler ja in einer gewissen paradoxen Situation. Zum einen versucht er natürlich den höchstmöglichen Preis zu erzielen, davon seinen 6 % Anteil rauszuschneiden. Je größer der Preis oder je größer der Kuchen, umso größer mein Stück. Zum anderen dauert es ja potenziell länger bzw. Mein Umschlag ist entsprechend geringer, weil ich weniger Objekte pro Jahr schiebe. Das heißt, der Makler hat ja durchaus auch ein vitales Interesse daran, den Preis auf Marktniveau oder allenfalls sogar unter Marktniveau zu drücken, damit er möglichst schnell sein Kuchenstück hat. Das ist zwar kleiner, aber ich habe lieber mehrere kleine Kuchenstücke pro Jahr als ein großes, wenn das in Summe mehr ergibt. Wie löst man dieses Dilemma?

>> Benjamin Schütze: Also das Szenario, was du beschreibst, das würde ich jetzt mal dem klassischen Makler zuschieben. Der denkt vielleicht so, es macht Sinn, so wie du es ja auch gerade erklärt hast. Die Zusammenhänge, die du da formuliert hast, die machen ja Sinn. Das heißt, natürlich, je höher der Preis, desto höher meine Provision. Es ist aber wieder nach unserer Meinung falsch gedacht. Es geht uns halt nicht immer nur die Provision, sondern es geht uns, die ehrliche Arbeit als Makler. Und ich kann es nachvollziehen, dass du dieses Bild hast, weil wenn man jetzt mal in der Bevölkerung fragen würde, so 10 Leute, wie findet ihr dann eigentlich so Immobilienmakler? Sind die gut, sind die schlecht? Dann werden wir wahrscheinlich neunmal zu hören bekommen, ja, Türaufschliesser, Halsabschneider, viel Geld für nichts. Und ja, es ist teilweise auch ein Stück weit unser Auftrag, das zu widerlegen, was natürlich wieder an sich eine Nische ist, weil die meisten halt genau anders agieren als wir.

>> Klaus: Werfen wir mal einen Blick auf den Gesamtmarkt, damit dann so ein bisschen das franchise nehmer Potenzial zu beleuchten. Ich habe versucht zu recherchieren, es gibt sehr, sehr viele Zahlen, aber eine, die ich für recht valide halte, sind Immobilientransaktionen pro Jahr in Deutschland, wobei das die Transaktionen insgesamt sind, das heißt von millionenschweren Zinshaus bis zum Garagenplatz. Jetzt werdet ihr davon ja nur einen Teil haben, nämlich die gehobene Wohnimmobilie. Und es gibt, diese Zahl schwankt jedoch massiv, da bin ich gespannt, mit welchen Zahlen ihr operiert, eine Größenordnung von Immobilienmakler. Wenn ich das jetzt so grob durchdividiere, komme ich darauf, dass jeder Immobilienmakler augenscheinlich 20 Transaktionen pro Jahr macht. Wenn ich jetzt als Milchmädchen die Kalkulation anstelle und sage, vielleicht 1/3 davon werden gehobenen Wohnimmobilien sein, vielleicht 1/4 dann hättet ihr so fünf bis acht Transaktionen pro Makler und Jahre.

>> Benjamin Schütze: Erstmal gute Herangehensweise. Du hast aber einen kleinen wichtigen Faktor vergessen dabei, dass diese Immobilien natürlich nicht alle über den Maklertisch gegangen sind. Das heißt, in der Realkalkulation ist das, was über den Makler gegangen ist, noch viel, viel kleiner als das, was du hier skizziert hast. Aber trotzdem Chapeau, eine gute Herangehensweise, die jetzt nicht fern von gut und böse ist bei uns, wenn wir auf unsere Zahlen schauen. Und wir sind ein System, welches sehr gerne und sehr häufig auf unsere Statistiken schauen, weil wir der Meinung sind, nur so lernen wir und nur so können wir gewisse Trends erkennen. Wenn wir jetzt gerade anfangen, das erste Jahr haben und wir viel Aufbauleistung getan haben, dann können wir schon sagen, im ersten Jahr verkaufen wir ungefähr vier Immobilien aus diesem kleinen Kuchen. Das ganze potenziert sich dann ins zweite Jahr, wo wir dann schon sagen können, okay, jetzt müsste es schon Richtung 10 bis 12 Objekte gehen und jetzt geht es halt weiter. Und ab einem gewissen Punkt hängt die Umsatzentwicklung natürlich auch immer daran, wie motiviert ist unser Partner und wie motiviert ist unser Team. Also ab welcher Umsatzgröße, netto Umsatzgröße, ist der zufrieden? Sind es, sind es oder will der eigentlich Richtung Millionen spazieren? Wichtig ist, alle Märkte, die wir erschließen, weil wir auch da den Premium Gedanken pflanzen müssen. Wir können nur Standorte eröffnen, wo wir ausreichend Potenzial haben. In dem Premium Segment können wir immer diese Millionen erreichen. Das muss drin sein, netto. Und dann ist es Anspruchsache des Partners, wo will der hin? Aber wir sehen, du hattest ja sechs bis acht gesagt und das ist gar nicht mal so verkehrt. Wenn wir die ersten beiden Jahre jetzt mischen, dann liegen wir in der Regel an diesen Verkaufszahlen. Ja, unser Segment, ich mache es jetzt mal einfach, geht bei einer Million Euro los. Und da sagen wir, das ist der Mindestwert. Und jetzt gehen wir davon aus, dass wir in unserem ersten Geschäftsjahr fünf dieser Objekte verkaufen. Das heißt, wir machen jetzt 5 Millionen, weil fünf mal 1 Million mal nicht 6 %, sondern 5. %. Wir haben einen Prozentsatz Puffer bei der Provisionsverhandlung und landen dann bei einem Nettoumsatz.

>> Klaus: Von welchen Aufwand muss ich denn dafür treiben? Und mit Aufwand meine ich jetzt, brauche ich da bereits Kolleginnen und Kollegen, die bei mir in Lohn und Brot stehen? Wie hoch sind die Nebenkosten, die mir da entstehen für den berühmten Drohnenpiloten? Mit welchem Gewinn jetzt unter großen Anführungszeichen, kann ich denn da rechnen?

>> Benjamin Schütze: Wie kann so ein erstes Jahr kalkulatorisch aussehen? Weil diese vier bis fünf bis sechs Abschlüsse im Jahr, die kriegen wir hin. Aber gut, zu deiner Frage, welche Kosten haben wir, kann man sagen, dass wir mit all anderen, also mit den laufenden Kosten, das, was du gesagt hast, Drohengeschichten, Richtwerte haben, mit denen wir arbeiten können. Die sind aber tatsächlich zu unterschiedlich, hier eine Summe zu nennen. Was ich dir aber sagen kann, ist die Umsatzrendite. Je nachdem, weil klar, wenn ich in einer Großstadt bin, habe ich höhere Umsatzpotenziale und so strukturiert sich das. Das liegt schon bei uns immer so zwischen dreiig und 40 %. Also mache ich €1 Million Umsatz. Sollten vorsteuern dreiig bis 40 % dann bei dir kleben bleiben.

>> Klaus: Das klingt nach einer gewaltigen Zahl. Ich schließe daraus wieder ganz kurze und simple und im Vorfeld nicht abgestimmte Kopfrechnung, dass ihr bis zu einer gewissen Transaktionsanzahl keinen Mitarbeiter braucht. Wie viel Aufwand, oder anders gefragt, wie viele Objekte kann denn ein franchise Partner abwickeln? Wie viele Stunden investiere ich, bevor ich tatsächlich ein zu verkaufendes Objekt, jetzt völlig egal, Euro 1,2 Millionen, aber in dieser Range in meinem Portfolio habe und wie viele Stunden bestehe ich auf der anderen Seite, es zu verkaufen?

>> Benjamin Schütze: Schwierige Rechnungen zu machen ist nicht möglich, weil es hängt natürlich von von deiner vertrieblichen Qualität ab. Es gibt gute Vertriebler, die brauchen relativ wenig Zeit, gute Ergebnisse zu erzielen und es gibt wenig, die müssen halt relativ viel Reibung erzeugen, irgendwelche Ergebnisse für sich zu bekommen. Also ich kann dir das tatsächlich anhand von ein, zwei, drei Beispielen, ohne die Namen zu nennen, tatsächlich sagen. Also wir haben Einzelkämpfer, so nennen wir sie jetzt mal, die das nicht im ersten Jahr gemacht haben, aber die vertrieblich sehr stark waren und auch sehr stark sind und sich auch im Markt gut positioniert haben. Also so nach zwei, drei Jahren oder auch vier Jahren. Die haben keine Kosten, weil es ja nur eine Person und vielleicht ein kleines Büro und die gehen 1820 mal im Jahr zum Notar. Also da sieht die Umsatzrendite natürlich noch mal ganz, ganz anders aus, als das, was ich dir gerade gesagt habe.

>> Klaus: Und das jetzt wieder am Papier und unter vielen Voraussetzungen sonnenklar hochskalieren zu können, jetzt bin ich der erfolgreiche Franchise Partner, habe es geschafft, bin ich nicht der Top Verkäufer, aber habe es geschafft, 15 oder auch 12 Verträge im Jahr zu machen. Jetzt könnte ich ja einfach jemanden anstellen und sagen, der ist lang nicht so gut wie ich, aber zumindest acht Objekte wird der ja bringen. Wie kalkuliert ihr das? Gibt es da so Daumenregeln oder gibt es Zahlen, die ihr veröffentlicht? Ich könnte mir vorstellen, dass man sagt, man findet da wiederum einen jungen Mann, der ein überschaubares Grundgehalt bekommt, das mögen jetzt mal Euro im Jahr sein mit Nebenkosten. Und dafür gebe ich dem von meinen 5 %, ich sage jetzt irgendeine Zahl, das ist wieder nicht recherchiert, eineinhalb % ab. Und damit verdient der für seine Verhältnisse ein kleines Vermögen. Und ich freue mich aber, weil ich dreieinhalb % einfach so mitnehme, ist natürlich abzüglich seines Fixgehalts. Das könnte ich doch jetzt nicht nahezu oder nicht unendlich, aber das könnte ich doch beliebig hochskalieren. Und wenn mein Gebiet zu Ende ist, dann gehe ich zu Taler und sage, Düsseldorf habe ich abgegraben, jetzt hätte ich noch gern Köln. Ich weiß, dass beide Regionen wahrscheinlich schon vergeben sind, aber ich nehme an, du verstehst meinen Gedanken.

>> Benjamin Schütze: Ja, auch wieder ein schönes, interessantes Beispiel. Und es macht tatsächlich Spaß, mit dir darüber zu sprechen, weil du so eine gewisse Blauäugigkeit nicht im negativen Sinne jetzt hier mit an den Tag bringst. Und das bringt mich so wieder komplett back to the roots. Und ja, wieder solche Fragen zu beantworten, finde ich wirklich spannend, ist sehr cool. So leicht, wie du dir das vorstellst, ist es aber tatsächlich nicht, weil jetzt nehmen wir mal diesen einzelnen KfH als Beispiel und der hat für sich irgendwie erkannt, ich komme so ein bisschen an meine Grenze, ich kann irgendwie nicht mehr Umsatz machen, weil ich keine Zeit mehr habe. Jetzt kann er ja überlegen, gut, dann stelle ich mir jemand ein und der macht dann acht Deals. Ja, so leicht ist es nicht. Warum? Weil der muss ja auch eingearbeitet werden, der muss angeleitet werden, der muss auch geführt werden. Das heißt, effektiv geht von deiner vorher hundertprozentigen Kapazität, sich ausschließlich auf das Maklergeschäft zu konzentrieren, geht auf einmal ein nicht unbedeutender Teil weg, deinen neuen Mitarbeiter irgendwie anzuleiten und zu schulen. Das heißt, die Gefahr, dass man erst einmal mit Umsatzeinbußen rechnen muss, die ist gar nicht so unrealistisch und wahrscheinlich auch das, was effektiv passiert. Es ist also wie mit allem, ich muss erstmal investieren, in dem Fall Zeit und natürlich auch Geld für das Gehalt, meinen Mitarbeiter irgendwann auf eine gewisse Qualität Stufe zu bringen. Wenn ich das aber geschafft habe, ja, dann gebe ich dir recht, dann ist das eine sehr, sehr schöne Rechnung, die dann irgendwann aufgeht. Du hattest gerade mit Prozentzahlen gespielt, ich nenne sie dir mal konkret. Also in der Regel, wenn ein Partner bei uns in Rechnung stellt, weil er einen Abschluss gemacht hat, dann behält er erst einmal davon 90. %. 10 % sind als Lizenzgebühr an Dahle abzugeben. Er bleibt also mit 90 % der Summe, sprich bleiben bei ihnen. So, jetzt hat er aber natürlich weitere Kosten, Mitarbeiterkosten, Bürokosten und so weiter und so fort. Und je nachdem, wie er wiederum an seine Mitarbeiter ausschüttet, ob das 10 % sind, 15 % sind, 20 % sind, bleibt halt der Rest. Aber es zeigt dir, dass diese Summen oder auch, ich sag mal, die Selbstständigkeit im Maklergeschäft auch in einem Franchise sehr lukrativ sein können, weil immer ein sehr, sehr großer Teil bei uns, es gibt auch andere Systeme, die haben ein paar andere Zahlen, aber bei uns tatsächlich bei dem Franchisenehmer bleibt und er ausreichend Spielraum hat, in seiner finanziellen Welt sich entsprechend aufzustellen.

>> Klaus: Was man beim Skalieren nicht vergessen darf, für all jene, die jetzt zuhören und schon die Dollarzeichen in den Augen haben, wie auch Ben sagte, Mitarbeitermanagement ist unfassbar zeitaufwendig. Und es gibt so eine schöne Faustregel, die sagt, pro 10 Mitarbeiter brauche ich einen, der nichts anderes macht, als diese Mitarbeiter zu managen. Das Wachstum geht nicht endlos und so ab 100 Mitarbeiter wird es dann wirklich komplex. Das heißt, die Idee, das ins Unendliche zu skalieren, bitte nochmal nochmal zu überdenken.

>> Benjamin Schütze: Und vor allem auch vielleicht an diesem Punkt, wir können es uns auch am Ende noch mal sagen, aber mir ist es halt auch extrem wichtig, wir reden jetzt hier und ich rede auch sehr transparent und ich bin offen und es mag sich für den Zuhörer vielleicht so anhören, als ob das jetzt hier so ein Selbstgänger wäre. Also eigentlich muss ich mich nur da anschließen und die machen den Rest und dann läuft das. Nein, es macht Sinn, definitiv. Vor allen Dingen, wenn man schon an dem Punkt ist in seinem Leben darüber nachzudenken, mache ich das jetzt alleine, also mit Benjamin Schütze Immobilien oder suche ich mir doch irgendwie einen Partner? Jetzt mal unabhängig davon, ob das Dahleri ist oder sonst. Es macht immer Sinn, sich einen Partner zu holen, kann ich jetzt schon sagen. Es bedeutet aber auch extrem viel Arbeit. Man ist Unternehmer, man macht sich selbstständig, man baut sich sein eigenes Unternehmen auf. Und die Stundenwerte, die du da gerade aufgerufen hast, so 60, 70 Stunden, die muss man zumindest bereit sein, auch zu investieren. Ansonsten wird das auch mit einem starken System wie DAHLER sehr, sehr schwierig, in diesem doch sehr kompetitiven und schnell wandelnden Wirtschaftszweig der Immobilienbranche irgendwie mitzuschwimmen. Also wir haben ja auch überproportional hohen Wettbewerb. Der Makler an sich ist ja auch nicht reguliert in Deutschland. Das heißt, jeder kann morgens aufstehen und so, heute bin ich Immobilienmakler, muss ja erstmal nichts Schlimmes bedeuten, ist aber trotzdem ein Wettbewerber mehr, mit dem wir uns hier den Kuchen teilen müssen. Deswegen das noch ganz, ganz wichtig. Und am Ende sage ich es noch mal, damit es auch wirklich angekommen ist. System macht Sinn, aber man muss bereit sein, viel zu arbeiten. Man muss leiden können, man muss diese klassischen Vertriebs gene mitbringen. Ich muss mit Leuten sprechen können, ich muss in der Lage sein, auch mal unangenehme Gespräche zu führen. Wenn man dann aber dazu bereit ist, dann wissen die Zuhörer ja, wo sie sich melden können.

>> Klaus: Kommen wir bitte nicht allzu ausufernd zum dahler Pitch. Warum sollte der Benjamin Schütze oder der Klaus Meck einen dahler Standort eröffnen oder die beiden vielleicht gemeinsam und nicht Benz und Klaus Immobilienladen in Hamburg eröffnen? Wo liegen denn ganz konkret die Vorteile?

>> Benjamin Schütze: Es gibt, also es ist Philosophie, sage ich mache jetzt einen ganz unkonventionellen Pitch. Gerne. Also es gibt, wie fast in jeder Branche und in ganz, ganz vielen Produkten gibt es immer eine Auswahl. So, und wenn ich mir jetzt einen potenziellen Partner vorstelle, der den Gedanken gepflegt hat, sich in der Immobilienbranche selbstständig zu machen, dann empfehle ich diesen, sich definitiv mit den möglichen Franchise Systemen auseinanderzusetzen. Und das soll er auch tun. Und er soll gerne mit so vielen Franchise Unternehmen sprechen, wie er der Meinung ist, dass er es braucht. Die Person wird für sich feststellen, bei welchen Franchise Partner identifiziere ich mich am meisten, also wo reite ich auf der gleichen Wellenlänge. Und du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber ich habe es relativ häufig, dass ich potenzielle Kandidaten vor mir hier sitzen habe am Tisch in Hamburg und ich nach ungefähr einer Stunde wissen sie was, Herr Meier, war ein tolles Gespräch, vielen Dank für ihr Interesse, aber sie sind nicht der Dahler Partner, versuchen sie es mal dort und dort. Es gibt keinen klassischen Pitch, ich muss dich enttäuschen, sondern tatsächlich die Leute, die sich interessieren, sollen mit verschiedenen Konzepten sprechen. Wenn sie mit mir gesprochen haben und sich bei uns am wohlsten fühlen, dann ist es der richtige Match.

>> Klaus: Wenn jetzt Ben und Klaus am Abend auf die Idee kommen, ihr Immobilienbüro eröffnen zu wollen, dann mit Dahler und einigen anderen gesprochen haben und die Entscheidung pro Dahler gefallen ist, wie dick muss denn das Geldköfferchen gefüllt sein, dieses Abenteuer starten zu können? Wir werden in jedem Fall, mit wir meine ich jetzt Ben und Klaus, die dieses Büro eröffnen, ein paar tausender unterm Kopfpolster liegen haben müssen, unser Leben zumindest so lange zu finanzieren, bis der erste Provisionscheck bei uns eingelangt ist. Das heißt, diese Kosten rechne ich jetzt mal nicht, sondern wie hoch sind die Anlaufkosten bei Daller? Ihr werdet eine Lizenzgebühr haben, ihr habt vielleicht Ausbildungskosten. Wie viel Geld muss ich auf den Tisch legen?

>> Klaus: Was kriege ich dafür?

>> Benjamin Schütze: Auch da, ich muss dich enttäuschen, wir setzen keine Summe hören, weil es in unserem Konzept nicht möglich ist, eine Nr. Zu nennen, aber ich versuche es für dich trotzdem und auch für die Zuschauer oder Zuhörer, Entschuldigung, in dem Fall einmal aufzuschlüsseln. Wenn du und ich uns entschieden haben, ein Immobilienbüro zu eröffnen, unabhängig von Dahler, habe ich ja erstmal per se und wir machen das jetzt sowieso, Kosten. Ich muss mir ein Büro mieten, ich habe Marketingkosten und alles drum. Und das heißt, wir haben ja schon eine gewisse Kostenstruktur, die wir haben, unabhängig ob wir das alleine machen oder mit dabei. Jetzt kostet so ein System natürlich auch etwas, das ist z.B. eine Lizenz Einstiegsgebühr, die liegt bei uns bei. Mit diesen gehen wir jetzt aber nicht irgendwie schick essen, sondern das ist die Summe, die wir auch benötigen, sozusagen den Partner, den Standort mit unserer Manpower und den Kollegen in das System zu holen. Wie gesagt, auch hier absolut höchster Anspruch, was die Qualität der Einarbeitung betrifft. Wenn wir da schon Fehler machen, dann wird es im operativen Geschäft auch nicht funktionieren. Da dürfen wir nicht von ausgehen, weil wir nicht sauber gearbeitet haben. Das ist natürlich eine Position, die anfällt. Gut, dann kommt noch so was. Jetzt will Dahler, dass ich mein Büro in gewisser Maßen und Form ausbaue. Mehrkosten kann man ja gar nicht sagen, weil auch wir beide müssten in unserem Büro auch was ausbauen. Aber trotzdem kann man sagen, kostet vielleicht ein bisschen mehr.

>> Klaus: Wie hoch sind allfällige laufende Gebühren? Wir haben 10 % Umsatz, Fee oder Provision vom Umsatz für euch oder Systemgebühr vom Umsatz. Kommt noch irgendwas dazu?

>> Benjamin Schütze: Ja, also wir haben in, auch das ist die klassische Frage, kriege ich immer gestellt, egal mit wem ich spreche. Wir haben vier Zahlen, die wirklich für alle gleich sind, standortunabhängig und personenunabhängig. Das ist die Lizenz Einstiegsgebühr von Euro. Dann haben wir eine laufende Lizenzgebühr von 10 % auf die erzielten Nettobeträge. Hier ist ganz, ganz wichtig zu erwähnen, dass die immer nur dann fällig werden, wenn das Geld bei unseren Partnern eingegangen ist. Dann gibt es eine Marketingkostenpauschale von €250 im Monat, also im Jahr, die jeder Partner bei uns einzahlt. Wir haben einen Topf und aus diesem Topf nehmen wir immer gewisse Bündel raus und unterstützen das überregionale Marketing Dahler. Und dann gibt es auch noch die Verpflichtung, dass jeder Standort 1 % ihrer Umsätze innerhalb eines Geschäftsjahres für wohltätige Zwecke wieder einsetzen muss. Das ist per Vertrag bei uns verpflichtend. Und genau diese vier Zahlen sind für alle gleich.

>> Klaus: Lieber Benjamin, vielen, vielen Dank. Ich habe unglaublich viel rund ums Thema Immobilienmakler gelernt. Danke für die offenen Zahlen. Danke, dass du mir auch meine naiven, aber mit viel Neugierde überlegten Fragen beantwortet hast. Hat Spaß gemacht.

>> Benjamin Schütze: Auch dir vielen Dank. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit dir über das DAHLER System oder über die Immobilienwelt grundsätzlich so ein bisschen zu sprechen. Deine Fragen. Naiv wäre zu doll, aber schon ein bisschen unerfahren vielleicht. Aber das ist ja okay, das ist ja legitim. Kann ja nicht alle überall Experte sein. Und von daher freue ich mich, dass es dir Spaß gemacht hat. Hoffe, dass es den Zuhörern genauso viel Spaß gemacht hat wie dir und mir ehrlicherweise und wünsche dir natürlich viel Erfolg in deiner Reihe.

>> Klaus: Wie zu Beginn versprochen, die Bierdeckel Rechnung, die nach Bens Ausführungen wenig überraschend tatsächlich auf einen Bierdeckel passt. Ab dem zweiten Jahr werden wir acht bis 12 Immobilien vermietet und damit bis Euro Provisionsumsatz erwirtschaftet. Davon gehen 10 % an Thaler. Man wird jemanden bezahlen, der einem den Rücken freihält und hat Kosten für das repräsentative Büro und Auto. Mit dem einen oder anderen Kunden wird man schick essen gehen oder eine Runde Golf spielen. Den mittlerweile viel zitierten Drohnenpiloten muss man bezahlen und auch der Steuerberater möchte für die Buchhaltung entlohnt werden. Wer sich also zutraut, die extra mi für seine Kunden zu geben, ein sehr guter Verkäufer ist und auch noch das notwendige Kapital für den Staat mitbringt, für den könnte Thaler das passende franchise Modell sein. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass es letztlich ein krisensicheres Geschäft ist, denn auch und gerade in schlechten Zeiten werden Immobilien ge und verkauft. Wer darüber hinaus auch noch Lust für und Talent zur Mitarbeiterführung hat, der kann das Immobilienmaklergeschäft mit motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf mehrere und damit noch lukrativere Beine stellen. Laut Ben sind eine Handvoll der taler Partnereinzelkämpfer. Die breite Maße beschäftigt drei bis vier Mitarbeiter und circa 1/4 der Partner beispielsweise in München ist deutlich größer. Ich habe Ben auch gefragt, ob und welche Zusatzgeschäfte für einen Immobilienmakler nicht nur möglich, sondern auch üblich sind. Es könnte doch eine Idee sein, dem Käufer auch gleich eine Innenarchitektin oder den Swimmingpool Power zu vermitteln. Bei DAHLER sind das üblicherweise Dienstleistungen, die man nicht des Geldes wegen vermittelt. Einzig bei der Finanzierung sind Kickbacks, also Provisionszahlungen, üblich. Sämtliche Kontaktdaten von Ben findet ihr in den Shownotes und wie immer auch auf meiner Website. Lasst mich bitte wissen, welche Fragen ich noch hätte stellen sollen. Was hat euch interessiert und was gar nicht? Danke für eure Mails an klausoldoldgrube franchisedem. Ihr könnt mich auch auf LinkedIn erreichen. Bitte wo immer möglich viele gute Bewertungen und Kommentare. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Kayakomat, Stefanie Sauter

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Bierdeckelkalkulation basierend auf den Angaben von Stefanie im Podcast:

230 Vermietungen zu je EUR 39,- netto = EUR 9.000,- Umsatz

(Mieteinnahme pro Kayak und Jahr 1.000,-)

Miete für 9 Kayaks EUR 3.132,-

Versicherung für 9 Kayaks EUR 315,-

Jährliche Software für 9 Mietplätze EUR 2.250,-

Franchisegebühr je Kayak bis EUR 800,- Jahresumsatz 0,-

Franchisegebühr je Kayak über EUR 800,- Umsatz (bei 9 Kayaks, arithmetisches Mittel, geschätzt EUR 108,-

Kreditkarten/Buchungsgebühr 1,5% (vom Netto?) EUR 135,-

Marketingfee 4% EUR 360,-

Ausgaben gesamt EUR 6.300,-

Ertrag theoretisch EUR 2.700,-

Es fehlen:

  • Miete für Kayakomat-Stellfläche
  • Fahrtkosten
  • Telefon
  • Steuerberater/Buchhaltung
  • Zusätzliches Marketing
  • Allfällige Kosten für Start (Gebühren für Anträge, Kautionen, Miete bis Eröffnung etc.)

Startgebühr für 9 Kayaks EUR 5.850,-

Es dauert also, wenn man sämtliche Nebenkosten nicht mitrechnet, rund drei Jahre bis man die Erstinvestition zurückverdient hat – und danach bleiben rund 200,- Euro pro Monat übrig. Berücksichtigt man jedoch die Nebenkosten, zumindest eine kleine Miete für die Stellfläche für den Kayakomat, wird’s ziemlich schwierig.

Daher eine etwas optimistischere Annahme:

100 Vermietungstage pro Jahr

3 Vermietungen zu je 3 Stunden täglich (Mischpreis aus Einzel/Doppel EUR 43,- Netto) = EUR 12.857,- Umsatz

Miete Kayaks EUR 3.132,- Versicherung EUR 315,-

Software EUR 2.250,-

Franchisefee gemittelt, geschätzt EUR 339,-

Buchungsgebühren EUR 193,-

Marketing EUR 514,-

Kosten EUR 6.744,-

Ertrag EUR 6.114,- (zzgl. Miete, Fahrtkosten, Telefon, Buchhaltung, lokales Marketing etc.).

Annahme EUR 1.200 Miete für den Stellplatz für den Kayakomat, 1.200 Euro Fahrtkosten, 600 Euro Marketing und 1.200 Euro Buchhaltung (Einzelunternehmen, keine GmbH) eine schwarze Null. Tragfähig wird das Modell ausschließlich bei wesentlich (!) höherer Auslastung (und einem sehr gnädigen Wettergott) oder mehreren Kayakomaten.

Transkript:

Klaus: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube Franchise, dem unabhängigen Podcast für alle, die Franchise-Geschäftsmodelle wirklich verstehen und nicht nur den üblichen Smalltalk hören wollen. Apropos Geschäftsmodell. Dieser Podcast ist unbezahlt und deswegen unabhängig. Es soll Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch wird dann wohl hinterfragt werden? In dieser Episode geht es den automatisierten Verleih von Kajaks, den sogenannten Kayakomat. Wie funktioniert ein Kayakomat? Wie viel kostet ein Kayakomat? Wie oft vermietet man ein Kajak?

Stefanie Sauter: Umso schöner das Wetter, umso mehr Buchungen, umso schlechter das Wetter, umso weniger. Das ist ganz einfach zu erklären.

Klaus: Und wie oft kommt es vor, dass das ausgepackte Kajak gar nicht zurückgegeben wird? Sogar die Frage, was passiert, wenn es auf einem Kajak brennt, beantwortet uns Stefanie Sauter. In der Mitte des Podcasts unterhalten wir uns über mögliche Gewinne eines Kayakomats. Wer eine detailliertere, aber dennoch einfache Rechnung, sozusagen eine biertägliche Kayakomation hören will, der bleibt bitte bis zum Ende dran. Da rechne ich alles einfach nachvollziehbar vor. Und wer diese Kayakomation lieber lesen möchte, dem sei meine Website www.goldgrube-franchise.de ans Herz gelegt. Beim Thema Rechnen der notwendige rechtliche Hinweis. Weder Stefanie, Kayakomat oder ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der genannten Zahlen und Fakten garantieren. Viele Faktoren, insbesondere der Standort und auch der Fleiß des Franchise-Nehmers, beeinflussen das Ergebnis.

Stefanie Sauter: Kayakomat ist kein Konzept, dass man jetzt nach dem ersten Jahr Multimillionär wird. Auf gar keinen Fall.

Klaus: Servus Stefanie, danke, dass du dir die Zeit nimmst. Stell dich bitte kurz vor und klär uns auf. Was ist ein Kayakomat?

Stefanie Sauter: Hi Klaus, danke für die Einladung, freut mich. Was ist ein Kayakomat? In drei Sätzen gesagt. Kayakomat ist eine Self-Service Station für Stand-Up Paddles und Kajaks. Man kann auch einfach sagen, es ist ein Kajakverleih, der modernisiert wurde. Es ist ein Automatenkonzept, hat aber diesen einen starken Vorteil, dass wir eben Self-Service anbieten und die Leute ganz einfach von zu Hause aus über die Webseite bequem buchen.

Klaus: Wie darf ich mir das konkret vorstellen? Du sagst Automatenkonzept. Da stelle ich mir jetzt also einen riesengroßen Getränkeautomaten im weitesten Sinne vor, der am Strand oder am Flussufer steht, bei dem ich Variante A einfach vorbeigehe, auf die Idee komme, ach, jetzt könnte ich doch mit meiner liebsten Partnerin eine Kajak-Tour machen. Dann, ähnlich wie beim riesigen Getränkeautomat, die Taste A2 drücke, meine Kreditkarte davor halte und unten fällt sozusagen das Kajak raus. Oder Variante 2, ich gehe vorbei, denke mir, ach, da könnte ich doch morgen eine Kajaktour machen, zücke mein Handy und buche für morgen 14 Uhr ein Kajak. Passt meine naive Annahme? Ist das wirklich so eine riesen Kiste, wo der Roboterarm mir das Kajak und meine Schwimmweste in die Hand drückt? Oder wie funktioniert das?

Stefanie Sauter: Genau, also du hast es eigentlich schon ganz gut erfasst. Der Kunde kann auf zwei verschiedenen Wegen buchen. Also zum einen, wenn er einfach vorbeiläuft. Dann haben wir da QR-Codes an den Seiten festgemacht, vorne, also überall. Den kann man einmal abscannen und dann kommt man direkt auf die Buchungswebseite und kann vor Ort buchen. Oder man nimmt es halt mit nach Hause oder man hat den Kayakomat irgendwo gesehen oder man denkt, okay, ich gehe einfach, ja, von zu Hause aus auf die Webseite und bucht dann eben von dort aus. Man kann sich das Ganze vorstellen, ich würde mal sagen, vielleicht nicht ein Getränkeautomat, aber es ist schon ein bisschen, oder geht schon in die Richtung, nur dass man leider seine Kreditkarte jetzt nicht hinhalten kann. Noch nicht, vielleicht irgendwann bald, aber ja, ist einfach ein großer rechteckiger Kasten. Das wirklich Technische an diesem ganzen Ding, also es ist kein Roboterarm, der jetzt dann das Kajak rausbringt, sondern wir arbeiten eben mit dieser Smart-Lock-Technologie. Da sind es diese intelligenten Schlösser, die man jetzt vor allem auch im Apartmentbau oder Hausbau benutzt, die man einfach mit einer App von irgendeinem Standort aus öffnen kann.

Klaus: Funktioniert das jetzt so, dass das wie so eine Paketabholstation ist, wenn du sagst, ein Schloss mit einem Code, das sich wechselt? Sprich, sind das so Abteile, wo das Kajak drin steht? Oder ist das eher so wie eine Fahrradverleihstation, wo das mit dem Schloss sozusagen angekettet ist?

Stefanie Sauter: Also ich würde mal sagen, es ist so ein Mix aus beiden. Da haben wir von Kayakomat extra darauf Wert gelegt, dass diese ganze Box nicht zu ist, also dass sie nicht mit Seitenwänden vernetzt ist, damit es einfach so eine richtige Box wird. Sondern wir wollten das extra luftdurchlässig lassen, weil wir einfach diesen Nachhaltigkeitsfaktor extrem wichtig finden. Und vor allem auch, Genehmigungen mit der Stadt zu bekommen, ist es einfacher, wenn man was hat, das den Blick durchlässt, wo man durchsieht, wie wenn es abgeschlossen ist, also wenn es wirklich dann zu ist. Deshalb würde ich mal sagen, es ist so ein Mix aus Fahrradverleih und Paketbox. Ein Kayakomat, wir sprechen in der Kayakomat-Sprache immer von Mietplätzen. So eine ganze Box kann man entweder mit zwölf oder neun Mietplätzen haben und diese Mietplätze sind einfach diese Ablageflächen, wo unsere Boote drin stecken. Die sind aber alle offen, also der Wind geht durch, man sieht hinten das Meer oder man sieht Büsche oder man sieht einfach die Natur drumherum. damit wir im Einklang sind mit Flora und Fauna, damit das Bild nicht zerstört und dass es besser in die Natur integriert wird.

Klaus: Vermutlich auch aus Geruchsgründen. Ich kann mir vorstellen, wenn ich das nasse Kajak in eine Box stelle, würde das für den nächsten Meter nicht mehr besonders attraktiv riechen.

Stefanie Sauter: Da hast du auch recht. Einfach damit die Sachen auch wieder trocknen, muss da gut Luft durchkommen, riecht es auch nicht so schlecht.

Klaus: Wie läuft denn das konkret ab? Jetzt gehe ich da mit meiner liebsten Frau vorbei, komme auf die Idee, jetzt möchte ich zwei Stunden paddeln. Dann buche ich da mit der App oder auf der Website für zwei Stunden, bekomme den Code, ziehe das Kajak raus, ich nehme an, da wird dann das Paddeln drin sein, da werden zwei Schwimmwesten drin sein. Dann paddle ich fröhlich und lustig vor mich hin, gebe das Kajak dann nach zwei Stunden zurück und dadurch, dass ich das Schloss wieder zumache, erkennt ihr, dass das Kajak wieder da ist. So gern ich jetzt an das Gute im Menschen glaube, bin ich trotzdem Großstadtbewohner. und erfahren genug, zu wissen, dass die Welt nicht nur aus Menschen mit guten Absichten besteht? Wie stellt ihr sicher, dass das Kajak wirklich wieder zurückgegeben wird? Wie stellt ihr sicher, dass der euer Kajak zurückgibt und nicht das mit dem Loch, das er sich selbst gekauft hat? Wie stellt ihr sicher, dass da auch die Schwimmwesten wieder zurückgegeben wurden? Sprich, das ganze Thema Betrug.

Stefanie Sauter: Also es gibt verschiedene Wege, die wir da gehen, das sicherzustellen. Zum ersten haben wir den digitalen Weg. Im Buchungsprozess wird der Kunde schon mal darauf hingewiesen, über verschiedene Nachrichten, die er bekommt, via SMS oder E-Mail, dass er die Ausrüstung immer wieder zurückgeben muss, vor allem im sauberen Zustand und natürlich auch immer im gleichen Fach. Ich glaube, im Großen und Ganzen wird auf jeden Fall fünfmal darauf signalisiert, dass es bitte wieder zurückgeben muss. Das ist schon mal das Erste. Das Zweite ist, unsere Zielgruppe an Kunden hat das Alter zwischen 30 und 75 Jahren. Das sind Familien, Freunde, die gerne zusammen mal zwei, drei Stunden paddeln wollen. Ich würde mal sagen, sehr respektvolle Kunden, weil die das einfach akzeptieren und die möchten das auch wieder zurückbringen. Die wollen einfach ein bisschen Spaß oder Ruhe oder die Natur erkundschaften und bringen eigentlich alles wieder nett zurück. Klar, es gibt immer Leute oder Kunden, die das nicht machen. Dafür haben wir aber dann den Franchise Partner, der, sage ich mal, zwischen zwei und sechs Stunden in der Woche sich einfach den Kayakomat und die Ausrüstung kümmern muss. Das kann der aber gut abschätzen, da er eben Zugriff auf dieses Buchungssystem hat. Das nennen wir unsere Administrationsseite. Da sieht er, wie viele Buchungen er bekommt oder wie viele er hat. Und ich würde mal sagen, wenn das eine Anzahl von, ich weiß nicht, 20 Buchungen in der Woche überschreitet, dann sollte man vielleicht mal ein paar mal mehr hingehen, eben die Ausrüstung durchzuchecken, ob alles da ist. Das ist der zweite Schritt. Der dritte Schritt ist das ganze Buchungssystem. Der Kayakomat ist so entworfen oder die Technologie ist so entwickelt, damit sich Buchungen nicht überschreiten oder dass nachfolgende Buchungen immer verschiedene Mietplätze haben. Das bedeutet einfach, dass das Buchungssystem selber schon versucht, die Kunden in der Station aufzuteilen, sodass ein Kunde der dann kommt und dann der Spätere des übernimmt, dass die sich nicht überschneiden. Und wenn du dann deine Buchung hast und wenn du kurz vor Ende deiner Buchungsdauer bist, bekommst du auch nochmal über E-Mail und SMS Eine Nachricht bitte, steck einfach das Ganze wieder zurück in deine Box mit der Nummer X und so hat eben der andere Kunde danach auch wieder einen tollen Paddel-Spaß.

Klaus: Ohne jetzt manche Menschen auf falsche Ideen zu bringen, klingt das für mich so, als hättet ihr kein Hightech-Tracking-System, beispielsweise der Schwimmwesten. Das heißt, wenn jemand die Schwimmweste nicht zurücklegt, könnt ihr es eigentlich nicht feststellen.

Stefanie Sauter: Naja, man kann mit den Buchungen das ein bisschen feststellen. Wenn man drei Buchungen hat und die Schwimmweste fehlt in der zweiten Buchung und der dritte Kunde kommt dann und hat dann seine Schwimmweste nicht, dann ruft man natürlich den ersten an und fragt, war sie noch da. Ja, habe ich zurückgebracht. Dann kann es ja nur am zweiten gelegen sein. Bis jetzt funktioniert das ganz gut. Der Franchise-Partner bekommt auch immer mehr Ausrüstung mit, also er bekommt immer vier, fünf Paddel mehr, fünf Schwimmwesten mehr, das ganze kleine Equipment, was dabei ist, dass wenn mal wirklich jemand auf die traurige Idee kommt, so eine Schwimmweste mitzunehmen, dass man die auch schnell auswechseln kann. Und zum anderen ist diese ganze Station versichert über unser Protection Agreement und sollte dann mal wirklich was dauerhaft wegkommen, bekommt der Franchise Partner das auch wieder. Die ganze Station ist auch mit Anti-Diebstahl-Barrieren abgesichert. An den Außenseiten sind Netze, vorne sind kleine dünne Metallstangen. Also es ist schon schwierig, was rauszunehmen. Klar, es kommt immer mal vor. Es gibt immer Leute, die irgendwie auf die Idee kommen, mal irgendwas mitzunehmen. Das ist gar keine Frage. Aber bis jetzt hält sich das alles im Großen und Ganzen im Rahmen. Also es gibt keine schlimmen Sachen, die da passiert sind.

Klaus: Dieser Podcast ist noch nicht werbefinanziert. Wenn du mich unterstützen willst, so freue ich mich sehr über eine Nachricht an klaus.goldgrube-franchise.de oder gerne auch via LinkedIn. Bitte empfehle diesen Podcast weiter und schreibe einen Kommentar oder eine Bewertung. Das hilft, damit dieser Podcast öfters bei Spotify oder Apple angezeigt wird und das bringt mir mehr Neugieriges wie begeisterte Hörerinnen und Hörer. Darüber freue ich mich sehr. Dankeschön. Werbung Ende.

Klaus: Jetzt paddel ich fröhlich vor mich hin, übersehe die Uhrzeit, bekomme zehn Minuten vor Rückgabe eine Erinnerung und komme drauf, verdammt, jetzt muss ich noch flussaufwärts wieder zurück paddeln, das geht sich doch nicht aus. Das wird jetzt in dem Modell, das du vorhin gesagt hast, nämlich das hier immer abwechselnde Kajaks, kein Problem sein. Aber in der Hochsaison, wenn jetzt der nächste schon auf das Kajak wartet, wie ist denn da der Ablauf? Passiert sowas überhaupt häufig oder stelle ich mir das jetzt nur so romantisch vor?

Stefanie Sauter: Ja, das ist eine Frage, die wir auch oft bekommen. Das passiert eigentlich relativ wenig, weil die Leute eigentlich schon ziemlich respektvoll sind. Wenn es dann mal tatsächlich passiert, dann ist immer der erste Schritt, dass der Kunde danach den Franchise-Partner anruft, der sagt, hey, ich bin an der Station. Das Kajak, das ich gebucht habe, Nummer 13, ist noch nicht da. Was soll ich jetzt machen? Dann kann der Franchise-Partner sagen, oh, das tut mir leid. Er kann ihm dann einen Gutscheincode anbieten oder was auch immer. Die einfachste Lösung ist aber, einfach einen neuen Mietplatz aufzumachen, weil als Franchise-Partner hat man eben den totalen Einblick in das ganze Buchungssystem. Da kann man eben dann sagen, okay, mein Mietplatz Nummer 11 gleich daneben. ist das gleiche Equipment, was du gebucht hast. Ich schicke dir den Code rüber, du machst es auf und du holst es raus. Und dann können wir einfach lospaddeln. Passiert relativ selten.

Klaus: Könnte ich theoretisch verlängern, wenn ich jetzt auf der schönen Spree vor mich hinpaddele und sage, ach, das ist so super, ich hätte gerne noch eine Stunde unter der Voraussetzung, dass meine Oberarme und meine Bauchmuskeln mitspielen?

Stefanie Sauter: Ja, absolut. Dann kann man den Franchise Partner anrufen. Jeder Standard bei uns hat ja seine eigene Standard-Webseite. Da stehen immer die ganzen Kontaktdetails, Rufnummer und E-Mail-Adresse vom Franchise Partner drauf. Dann kann man den anrufen und sagen, hey, ich würde gerne zwei Stunden verlängern, ist das machbar? Der würde dann schnell sagen, ja, ist machbar oder nein, ist nicht, weil kann sein, dass dieses Kajak danach gebucht wurde und dann ist das natürlich nicht möglich. Aber prinzipiell kann man auf jeden Fall mal eine Anfrage schicken und man kriegt. Dann eigentlich ziemlich schnell eine Info.

Klaus: Das klingt so, als wäre das nicht automatisiert.

Stefanie Sauter: Nee, das ist noch nicht automatisiert. Das ist auf jeden Fall ein Punkt, den wir gerne in unserem Buchungssystem haben möchten. Unser Buchungssystem wird auch generell die ganze Zeit umgebaut. Wir haben das ja selber entwickelt. Wir haben da ein junges Tag-Team, das sitzt in Berlin. Und die sind eben kontinuierlich dabei, dieses Buchungssystem zu modernisieren, weiterzuentwickeln, neue Tools einzusetzen, damit man solche, sage ich mal, Features auch angeben kann.

Klaus: Was kostet der Paddel Spaß?

Stefanie Sauter: Gute Frage. Ist natürlich in jedem Land ein bisschen anders. Wenn wir jetzt von Deutschland sprechen oder Österreich und der Schweiz, sind wir eigentlich bei den gleichen Preisen. Den Stand-Up-Paddle (SUP) kann man ab einer Stunde buchen. Das liegt bei 14 Euro. Beim Kajak gibt es zwei Differenzen. Wir haben einmal Solo-Kajaks und einmal Tannen-Kajaks. Die Kajaks kann man ab zwei Stunden erst buchen, weil es natürlich immer ein bisschen länger dauert, bis man mal das Kajak auf dem Wasser hat, bis man sich angezogen hat. Da ist einfach eine Stunde viel zu knapp. Und das Solo-Kajak ist bei zwei Stunden bei 28 Euro und das Tandem-Kajak bei zwei Stunden bei 40 Euro.

Klaus: Bleiben wir bei den, wie das auf Neudeutsch so schön heißt, Unit Economics, also den Zahlen. Ihr vermietet so ein Stand-up-Paddel (SUP) 14 Euro pro Stunde, das Doppel-Kajak oder den Doppelsitzer 20 Euro pro Stunde. Wenn ich jetzt eine einfache Milchmädchenrechnung anstelle und sage, das kann man vielleicht vier Stunden pro Tag vermieten und es gibt insbesondere in Deutschland und Österreich vielleicht 100 Tage pro Jahr, wo tatsächlich Touristen in ausreichender Zahl da sind und, ganz wichtig, auch das Wetter passt, dann kann ich ja mit einem einfachen Taschenrechner ausrechnen, wie viel Umsatz ich pro Einheit mache. Passt meine Annahme so grob? 4 Stunden pro Tag, 100 Tage?

Stefanie Sauter: Wir sprechen nicht von Stunden, wenn wir kalkulieren, sondern wir sprechen von Buchungen. Wir gehen eigentlich von zwei Buchungen am Tag aus, sieben Tage die Woche. Klar, die meisten Buchungen kriegt man natürlich am Wochenende, wenn die Leute frei haben. Deshalb kann man Montag, Dienstag, Mittwoch keine Buchung haben und dann Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag umso mehr. Aber wir sagen zwei Buchungen von April bis Oktober jeden Tag und der Kayakomat läuft sehr gut.

Klaus: Zwei Buchungen von April bis Oktober jeden Tag.

Stefanie Sauter: Wenn man zwei Buchungen pro Tag hat in der Saison, einen guten wirtschaftlichen Gewinn zu erzielen, wären es dann zwischen, ja grob gerechnet, 220 und 240 Buchungen in der Saison oder im Jahr. Das ist bei uns das gleiche Wort. Ich meine, die Kajaksaison oder die Stand-Up-House-Saison ist immer Frühling, Sommer, Herbst. Diese Station kann aber auch das ganze Jahr aufbleiben, also von Januar bis Dezember. Aber klar, in den Wintermonaten ist es natürlich ein bisschen schwierig, da wirklich extrem viel Umsatz zu machen. Aber im Süden von Deutschland zum Beispiel oder in Frankreich oder in Spanien ist das natürlich gar kein Thema. Aber der Franchise Partner hat immer die Möglichkeit, diese Station Ganz einfach von zu Hause aus ein- und auszuschalten und kann natürlich, wenn er sieht, da ist jetzt ein Wochenende im November oder vielleicht im Februar kann ja mal sein oder im März, was extrem schön ist, mit viel Sonne, kann kalt sein, ist kein Problem, kann man diese Station natürlich auch aufmachen.

Klaus: Wie viel kostet ein Kayakomat oder wie viel kostet ein Kajak?

Stefanie Sauter: Also ein Kaya kann man mit dem Kayakomat-Konzept nicht kaufen, sondern man kauft ja diese ganze Station. Da kommt es immer darauf an, mit wie vielen Mietplätzen man startet. Der Franchise Partner hat eben die Möglichkeit, mit zwölf Mietplätzen oder neun Mietplätzen zu starten. Es gibt so ein paar Kriterien, warum wir dann den neunen nehmen oder den zwölfen. Das Hauptausschlaggebende ist einfach der Standort. Da machen wir schon eine gründliche Standortrecherche, herauszufinden, was am meisten Sinn macht. Ich würde mal sagen, der 12 ist einfach für die Großstädte, wo es viele Touristen, viel Bevölkerung hat, viele Leute, die da vorbeigehen. Der 9 ist eigentlich unser Kayakomat, der am meisten verkauft wird, weil es eigentlich überall gut funktioniert. Und dann haben wir natürlich für beide Modelle zwei verschiedene Startgebühren. Startgebühr ist natürlich diese normale Franchisegebühr, die man bezahlen muss, unsere Partnerschaft zu beginnen. Beim 9er Kayakomat liegt die bei 5.850 Euro für einen Vertrag für drei Jahre. Der Vertrag kann auch ganz einfach ins das vierte Jahr verlängert werden. Ich vergleiche das immer mit einem Handyvertrag. Wenn der Franchise-Partner den nicht kündigt, dann kündigen wir den auch nicht. Aber klar, diese Startgebühr ist natürlich immer einmalig und die kommt nur im ersten Jahr hinzu. Beim 12er Kayakomat liegt die bei 7200 Euro und da haben wir eigentlich ein ganz cooles Konzept entwickelt für den Franchise-Partner, diese Investition zu machen. Also klar, wir haben Die Unternehmer, denen fällt es vielleicht ein bisschen einfacher, aber wir haben auch ganz normale Vollzeit-jobler, die gerne einfach mal einen Fuß in die Selbstständigkeit machen müssen oder wollen und für die ist es vielleicht nicht ganz so einfach, diese Investition zu machen. Und da haben wir es jetzt so geregelt, dass wenn man den Vertrag mit Kayakomat unterschreibt, dann zahlt man erstmal 35% dieser Startgebühr und dann zahlt man die restlichen 65% erst, wenn wir den Standort gefunden haben, wenn diese Station angeliefert wurde und wenn sie aufgebaut ist und wirklich am nächsten Tag buchbar ist, dann wird der Restbetrag in Rechnung gestellt und dann hat man eben dieses Gesamtinvestment von 5.850 oder 7.200 gemacht.

Klaus: Wenn du das Wort Startgebühr verwendest, klingt das für mich nach einer Lizenzgebühr. So wie ich dich jetzt verstanden habe. Ist das jedoch der Gesamtpreis der Station?

Stefanie Sauter: Nee, also das ist eigentlich eher so der Preis, eben in unsere Community zu kommen, mit Kayakomat zusammenzuarbeiten, unser Franchise-Partner zu sein und das Ganze in die Wege zu leiten. Später hat der Franchise Partner noch laufende Kosten, die von Januar bis Dezember hinzukommen. Diese laufenden Kosten in diesem ganzen Betrag sind fünf verschiedene Beträge drin. die zusammengerechnet sind. Der Franchise-Partner hat die Möglichkeit, das jährlich zu bezahlen oder monatlich. Man muss aber dazu sagen, dass eigentlich alle unsere Betreiber das monatlich bezahlen, weil es natürlich gleich mit den Buchungen verrechnet wird und der Betrag dann natürlich geringer ist. Ich kann es aber mal kurz erklären, was in den laufenden Kosten drin ist. Zum einen hat man zwei Abo-Gebühren, die einen ziemlich großen Betrag ausmachen in diesen laufenden Gebühren. Das erste Abo ist ein Abo, das man machen muss, unsere Hardware auszuleihen. Die Hardware sind einfach die Boote, die KX, die Standard Paddles, alles, was dabei ist. Diese Miete, die man bezahlt, die Hardware auszuleihen, die läuft über einen Leasing Partner, also die Franchise Partner kaufen nicht dieses Equipment, sondern die leihen das von uns aus, also von unserem Leasinggeber. In Deutschland zum Beispiel arbeiten wir da mit UVW zusammen, in anderen Ländern hauptsächlich mit Grenke. Dann gibt es auch ganz viele Banken, die da dabei sind. Und dieses Abo-Hardware hat gleichzeitig auch noch diesen Diebstahl-Vandalismus- und Feuerschutz dabei. Und monatlich sind es dann 287 Euro, die man aber dann von Januar bis Dezember bezahlt. Wenn ich jetzt ganz ins Detail gehe, ist dieses Abo immer abhängig von der Ausrüstung, die man an der Station hat. Zum Beispiel sind einfach mehr Kajaks in der Station ein bisschen teurer in der Miete. Wir haben auch zwei verschiedene Produkte oder Arten oder Sorten von Kajaks. Und je nachdem, was man da eben auswählt, ist es dann ein bisschen teurer oder ein bisschen günstiger, weil einfach die Kayaks in der Produktion anders hergestellt werden. Das war schon mal das erste Abo. Das zweite Abo ist ein Abonnement, das man bezahlt, unsere Software zu benutzen, also das Buchungssystem, die Webseite und die Administrationsseite. Beim neuen Modell sind es 188 Euro Softwaregebühr. die man einfach von Januar bis Dezember auch bezahlt. Das waren schon mal diese zwei Abogebühren. Und dann haben wir drei Prozentsätze, die sich direkt von den Einnahmen abziehen. Zum einen haben wir 1,5% Kreditkartengebühren. Das ist einfach, dem Kunden Kreditkartenzahlung, Paypal, Apple Pay und alles andere, was dazugehört, anzubieten. Das hat jedes Buchungssystem. Dann haben wir einen vierprozentigen Marketingbeitrag, der sich direkt von den Einnahmen abzieht oder abziehen lässt. Und zwar ist es für mein Marketing-Team, das einfach kontinuierlich daran arbeitet, von Januar bis Dezember Anzeigen zu schalten, Kunden an die Stationen zu bringen. Also wir arbeiten da natürlich mit Google Analytics, wir arbeiten da mit Meta, also Facebook, Instagram. Wir sind jetzt auch bald auf TikTok, LinkedIn, also auf allen sozialen Medien, die es nur gibt. Und dann haben wir eine 6-prozentige Buchungsgebühr auf den Jahresumsatz bei Einnahmen über 800 Euro pro Mietplatz. Das ist ein bisschen kompliziert ausgedrückt, ist aber ganz einfach erklärt. Zum Beispiel, wenn das Kajak Nr. 10 von Januar bis Dezember mehr Einnahmen wie 800 Euro generiert, sagen wir 820, dann kriegen wir eben 6% auf diese 20 Euro, also alles, was nach 800 kommt.

Klaus: An dieser Stelle ein kurzer Einschub. Wie schon eingangs erwähnt, folgt am Ende der Episode eine sogenannte BierdeckelKayakomation. Ich versuche, möglichst so einfach, dass es sogar auf einen Bierdeckel passt, die Zahlen zusammenzufassen.

Klaus: Damit haben wir die Ausgabenseite abgedeckt. Bei der Einnahmenseite sagtest du vorhin, wir haben rund 240 Buchungen pro Jahr.

Stefanie Sauter: Wir haben eigentlich eine ganz gute Beispielrechnung, die wir immer zeigen, wenn wir den Businessplan erklären, was wirklich an Einnahmen vorhanden ist. Und das kann ich dir einmal erklären. Und zwar haben wir letztes Jahr einmal den Mittelwert ausgerechnet von den Einnahmen von allen Stationen, die wir letztes Jahr in Skandinavien hatten. Und da hatten wir über 80 Stationen. Und deshalb ist diese Beispielrechnung eigentlich, sag ich mal, ganz gut. Und da haben wir ausgerechnet, dass man pro Mietplatz plus minus 1000 Euro verdient im Jahr. Also mal 9 gerechnet oder mal 12, je nachdem wie viele Mietplätze man dann in der Station hat. Und der Durchschnitt von der Buchung lag letztes Jahr bei 39 Euro. Damit kann man das eigentlich ganz gut kalkulieren. Aber ich muss immer darauf hinweisen auf drei Faktoren, die man in so einem Businessplan ziemlich schlecht einrechnen kann. Zum einen, der erste Faktor ist einfach das Wetter. Umso schöner das Wetter, umso mehr Buchungen. Umso schlechter das Wetter, umso weniger. Das ist ganz einfach zu erklären. Der zweite Faktor ist einfach der Standort. Umso besser der Standort, umso mehr Buchungen. Ein guter Standort bedeutet einfach ein zentraler Punkt in der Stadt. Einfach schon ganz allein viele Leute vorbeikommen, sprich an der Strandpromenade, an der Uferpromenade, an einem See. einem Badesee, wirklich ein Ausflugsziel, wo die Leute hingehen. Ein Standort, wo man einfach ins Wasser kommt, wo man die Kajaks nicht weit schleppen muss oder die Stand-Up-Paddles. Vor allem der Punkt, der ausschlaggebend ist, damit man gleich von Anfang an Buchungen hat, ist ein Standort, wo wir von Kayakomat über das Marketing so wenig wie möglich Leute an den Standort bringen müssen. Das bedeutet, wenn an diesem Standort einfach schon ganz viele Leute da sind, müssen wir, sag ich mal, digital nicht so viel machen. Wenn man Leute von A nach B schieben muss, kriegt man seine Buchungen auch rein, aber dieser Prozess dauert einfach ein paar Monate, bis die Leute darauf aufmerksam gemacht wurden und bis sie sich, sag ich mal, platzieren an einen anderen Fleck. So, das war der zweite Faktor. Und der dritte Faktor, was extrem wichtig ist, ist einfach dieses lokale Marketing, was der Franchise-Partner machen sollte, damit er einfach vor Saisonstart, das ist bei uns immer der 1. April, schon mal eine Gruppe von Menschen hat, die kommt und bucht. Man unterschätzt immer noch extrem, wie wichtig es immer noch ist, mit Leuten einfach vor Ort zu sprechen. Man denkt, wir sind alle extrem digital und wenn ich da ein paar Anzeigen schalte auf den Social Medias, dann passt es schon. Aber wenn man einfach zu diesen Lokalitäten geht, die der Station rum sind, also sprich Restaurants, Hotels, Ferienwohnungen, Unis anschreiben, Gewerbe, die da irgendwie drumherum sind und da am Anfang ordentlich Werbung macht oder einfach sagt, hey Leute, ich bin jetzt da mit meiner Kajakstation. Ab 1. April kann man buchen. Dann kann man schon ziemlich sicher sein, dass sich das rumspricht und dass die Leute dann kommen. Und ich sag mal, wenn man In diesen drei Faktoren gutes Wetter kann man immer ziemlich schlecht einschätzen, aber wenn man sich Mühe gibt beim Standort und wenn man ein bisschen lokales Marketing vorher macht, dann kommt man auf diese plus minus 1000 Euro. Es kann aber natürlich sein, dass Januar, April, Mai, Juli oder Juni das Wetter einfach schlecht war, dann ist es natürlich schwierig auf seine plus minus 1000 Euro zu kommen.

Klaus: Ich habe, ehrlich zu sein, deine 1000 Euro noch nicht verstanden.

Stefanie Sauter: Wir kamen einfach auf diese 1.000 Euro, weil wir einfach alle 80 Stationen, die wir letztes Jahr in Skandinavien hatten, da haben wir alle Einnahmen von einem Mietplatz zusammengerechnet, haben einmal den Mittelwert ausgerechnet und da sind wir einfach auf 1.000 Euro gekommen. Also Plus Minus. Das waren vielleicht 980 oder 82. Und da dachten wir, das ist eigentlich ein gutes Beispiel, weil wenn man so viele Stationen zusammennimmt, die alle an einem verschiedenen Platz stehen, ob es jetzt eine Großstadt ist, eine Kleinstadt, ein Meer, ein Fluss, ein See, kann man eigentlich schon sagen, oder war das eigentlich ein ganz gutes Beispiel, das unseren Franchise-Partnern näher zu bringen. Im Großen und Ganzen Wollen wir aber von Kayakomat diesen Begriff Slow Business ein bisschen in Umschwung bringen. Also das ist das gleiche Konzept wie Slow Food. möchten gerne, dass unsere Betreiber erstmal mit ein oder zwei Stationen anfangen im ersten Jahr, also Maximum, damit man einfach mal sieht, wie das so ist, ein Jahr durchzugehen, eine Saison durchzuarbeiten. Man sieht seinen wirklichen Verwaltungsaufwand, man sieht wirklich seine Investitionskosten und dann baut man da im zweiten und im dritten Jahr drauf auf. Unterschätzt nicht diesen diesen Verwaltungsaufwand und auch die Investitionskosten, wenn man mit fünf Stationen durchstarten möchte und einfach mehr Gewinn zu erzielen. Weil dieses ganze Konzept kann auch nur funktionieren, wenn man wirklich ein paar Mal in der Woche an diese Station geht und sich auch darum kümmert. Kein Selbstläufer. Man muss schon, sag ich mal, körperlich was machen. Aber klar, die meiste Zeit verbringt man eben auf der Administrationsseite. Und Kayakomat ist kein Konzept, dass man jetzt nach dem ersten Jahr Multimillionär wird. Auf gar keinen Fall. Das ist auch gar nicht das Ziel, was wir verfolgen.

Klaus: Ich freue mich sehr, dass du so offen und transparent bist und das Modell eben nicht schön rechnest und sagst, aber wir haben ja 130 Sonnentage und wir vermieten ja dreimal und man wird Multimillionär, sondern dass du so ehrlich bist und dieses Modell wirklich transparent und nachvollziehbar darstellst. Wie hoch ist denn mein Arbeitsaufwand als Franchise-Nehmer tatsächlich? Wie oft klingelt mein Telefon?

Stefanie Sauter: Der Arbeitsaufwand oder Verwaltungsaufwand liegt bei zwei bis sechs Stunden in der Woche. Ich meine, unser Konzept wurde dafür entwickelt, damit man so wenig Zeit wie möglich an der Station verbringt. Man muss aber an die Station gehen, mindestens ein- bis zweimal in der Woche. Man kann auch öfters gehen, das liegt dann in der Hand vom Franchise-Partner. Man muss aber einfach diese Ausrüstung einmal in der Woche kontrollieren. Die wichtigste Arbeit ist eigentlich den Blick immer auf das Buchungssystem zu haben, weil so kann man seine Zeit einfach gut einteilen. Wenn man sieht, die nächste Woche habe ich ein paar mehr Buchungen, Dann muss man vielleicht auch ein paar mehr Stunden verbringen oder selbst an der Station sein, die Sachen zu kontrollieren. Habe ich jetzt aber, sage ich mal, drei Buchungen oder vier Buchungen Anfang April, dann muss ich da jetzt nicht jeden Tag einmal vorbeigehen, weil dann kann ich eigentlich ziemlich sicher sein, dass da alles funktioniert und die anderen Sachen sind sauber. Alles ist gut. Ich sage immer, vielleicht 70 Prozent Administrationsseite, man hat den Überblick. Und dann 30 Prozent, man geht an die Station und schaut sich das Ganze an und guckt, ob ich was machen muss. Also an der Station ist es halt wirklich nur Wartung und Pflege. Man kann da fünf Minuten verbringen, wenn man denkt, okay, passt, sieht gut aus, läuft. Man kann da auch drei Stunden stehen, die Kajaks zu putzen. flitzblank zu machen. Ich meine, es liegt wirklich in der Hand vom Betreiber und wie viel Investition er da reinstecken möchte. Ob die Station jetzt extrem sauber ist oder ob da ein bisschen Sand dran ist oder ob die Kajaks einfach genutzt wurden und jetzt nicht immer danach abgespritzt werden. Wir von Kayakomat sind eigentlich ziemlich zufrieden, wenn Schwimmweste und Paddel drin ist oder es ist einfach das Wichtigste, einmal die Sicherheit und einmal damit man überhaupt das Ganze benutzen kann, dann ist es für uns in Ordnung. Klar lassen dann manche Leute auch ein bisschen Müll liegen, dann nimmt man den halt weg. Aber im Großen und Ganzen liegt es eigentlich in der Hand vom Betreiber, wie viel Zeit er wirklich investieren möchte.

Klaus: Meine Frage hat auf die von dir erwähnte Nebenberuflichkeit abgezielt. Ich kann mir meine Zeit ja sehr gut einzahlen, wenn ich das Modell richtig verstanden habe, wann ich denn hinfahre, alles zu kontrollieren und die Kayaks zu putzen. Klarerweise Freitag, Samstag, Sonntag mehr, denn da wird das Meer genutzt, aber da habe ich ja üblicherweise als Angestellter auch frei, wohingegen ich mir diese Support-Anrufe, diese Hilfe, ich finde nicht zurück, Hilfe, das Paddel ist nicht da, ich mir ja nicht einteilen kann. Aber wenn ich dich richtig verstehe, ist diese Anzahl der Anrufe überschaubar. Das heißt, es ist tatsächlich ein Modell, das man als Angestellter, der nicht zwölf Stunden pro Tag telefonisch erreichbar ist, trotzdem gut machen kann.

Stefanie Sauter: Ja, also die meisten Anrufe sind eigentlich Kunden, die, sag ich mal, gebucht haben, die stehen vor der Station, die sagen, ich weiß nicht mehr, wie man genau das Schloss aufmacht. Dann kann man natürlich schnell Auskunft geben. Es sind auch viele Anrufe einfach von Kunden, die Interesse an diesem ganzen Konzept haben und einfach fragen, gibt es das noch woanders oder kann ich irgendwo hingehen oder kannst du mir mehr Auskunft geben, wie das Ganze funktioniert. Wir verlangen eigentlich nur von unseren Partnern, dass sie sich wirklich bei wichtigen Sachen melden. Also sage ich mal, wenn jemand vor der Station steht und er kann seine Ausrüstung nicht rausnehmen, weil er nicht mehr weiß, wo er den Code findet, dann wäre es natürlich klasse, wenn man sich so schnell wie möglich meldet. Wenn es aber eher sage ich mal, Interessenanfragen geht oder einfach Sachen, die man auch später beantworten kann, dann sage ich zu meinen Betreibern immer, schreibt einfach eine SMS zurück oder antwortet mit einer SMS und sagt, ich kann gerade nicht, ist es wirklich dringend, dann sprich mir was drauf oder lass eine Nachricht liegen, dann kann man das eigentlich nebenher gut machen. Ja, ich würde mal sagen, die Anrufe halten sich eigentlich in Grenzen. Es ist jetzt nicht so, dass man dann einen Vollzeitjob hat und man hängt dann dauerhaft am Telefon. Das ist eigentlich überhaupt nicht der Fall.

Klaus: Diese zentrale Ansprechstelle, nicht das moderne, Wort Callcenter zu verwenden, würde sich doch ideal als Service des Franchise-Gebers anbieten. Warum macht ihr das nicht?

Stefanie Sauter: Wir haben einen Service für unseren Betreiber, also für unseren Franchise-Partner. Der hat von Montag bis Sonntag die Möglichkeit, uns über Telefon oder E-Mail zu erreichen. Von 8 bis 20 Uhr, also wenn er wirklich ein Problem hat mit einem Kunden, dann schickt er das an uns weiter. Wir haben aber mit dem Endkonsumer eigentlich nichts am Hut, sondern das macht wirklich der Franchise-Partner. Aber wenn der Franchise-Partner mit dem Kunden ein Problem hat und er weiß nicht weiter, dann kann er uns auf jeden Fall immer reichen.

Klaus: Von außen betrachtet wäre das doch eine Win-Win-Situation oder ein gutes Geschäftsmodell, wenn Kaya Komat sagen würde, Pass auf, für 50 Euro im Monat, ich nenne jetzt irgendeine Zahl, das könnte noch 100 sein oder auch nur 20, übernehmen wir diesen Telefonsupport. Denn ihr könntet da ja wesentlich günstiger und wesentlich effizienter antworten, als dass der einzelne Franchise Partner kann.

Stefanie Sauter: Ja, das stimmt und das ist auch eine extrem gute Idee und wir haben da auch schon mal darüber diskutiert und gesprochen. Im Moment sind wir leider noch ein bisschen zu klein, das Ganze zu organisieren. Wir sind zwar auf neun Ländern vertreten, aber das bedeutet auch, wir brauchen neun verschiedene Sprachen, dieses ganze System zu betreiben. Bis jetzt, sage ich mal, ist Englisch sehr gut, Schwedisch, Deutsch habe ich bis jetzt manchmal übernommen, aber damit dann halt wirklich jemand die ganze Zeit erreichbar ist in der Sprache. von dem Land aus, von dem man anruft, ist es bis jetzt noch nicht ganz so möglich gewesen, das umzusetzen. Es steht auf jeden Fall auf unserer Liste und ich denke, dass es auch nicht mehr ganz so lange dauert, dass diese Funktion reinkommt. Wir versuchen gerade mit einem Chatbot-System zu arbeiten oder das zu implementieren im Buchungsprozess, dass wenn die Kunden wirklich direkt Fragen haben, dann quasi so ein kleiner Chat aufgemacht werden kann, einfach seine Fragen zu stellen. Da kann man solche Sprachen ziemlich einfach übersetzen, damit es auch dann in der richtigen Sprache wieder rauskommt. Das gibt es auf jeden Fall dann für die nächste Saison.

Klaus: Dieses Sprachenthema sehe ich jetzt dank deinem Hinweis ja auch zweiseitig.Es ist ja nicht nur so, dass der Franchisenehmer in der jeweiligen Landessprache kommunizieren muss, sondern je nach Standort werden dort ja überwiegend Touristen sein, die ja auch in vielen unterschiedlichen Sprachen sprechen.

Wie häufig ist es denn, dass jemand, der nicht des Englischen oder des Deutschen mächtig ist, den Franchisepartner anruft? Stelle ich mir ein bisschen schwierig vor.

Stefanie Sauter: Also eigentlich nicht so oft, also hauptsächlich sind das schon, sag ich mal, wenn wir an einer deutschen Station sind, die Deutschen, die oft buchen. Es gibt auch Touristen, die anrufen und dann vielleicht auf Englisch sprechen. Partner muss sich dann irgendwie selber zurechtfinden oder sich selber helfen. Wenn es aber wirklich ein Problem gibt mit der Sprachbarriere, dann weiß er, dass er mich auf jeden Fall immer anrufen kann und ich mit Englisch und anderen Sprachen sehr gut aushelfen kann. Bis jetzt haben wir das ein bisschen so geregelt. Es kommt aber echt ziemlich selten vor, dass die sich gar nicht selber helfen können. Also die sind schon sehr autonom eine Franchise Partner und die melden sich dann wirklich nur, wenn es größere Probleme gibt. Die ganze Kayakomat Webseite gibt es auch immer in verschiedenen Sprachen, also man kann die in Deutsch einstellen, in Französisch, in Spanisch, in Englisch. Bis jetzt haben sich die Kunden so eigentlich selber dann ziemlich gut helfen können.

Klaus: Wenn ich jetzt auf die Idee komme, Kayakomat-Betreiber zu werden. Ich habe als Kind immer schon davon geträumt, mal einen Tretbootverleih in Italien aufzumachen. Vielleicht spiele ich mich ja mit dem Gedanken, Kajaks zu vermieten.

Meine Kindheitsidee Tretboot vermieten ist immer daran gescheitert, dass ich niemals eine Lizenz bekommen hätte. Das ist in Italien angeblich auch etwas mafiös organisiert. Ob das stimmt, weiß ich nicht.

Stefanie Sauter: Vorstellen kann ich mir das.

Klaus: Ich nehme nicht an, dass Ufer in Deutschland oder in Österreich mafiös organisiert sind, aber von Bürgermeistern und Behörden fantastisch bewacht.

Stefanie Sauter: Ja.

Klaus: Wie schwierig ist es denn, einen Kayakomat an das Berliner Spreeufer zu bauen?

Stefanie Sauter: Es ist echt extrem unterschiedlich. Es ist teilweise super schwierig, dann teilweise wieder super einfach. Es gibt keinen richtigen Weg, den man gehen kann, sondern man muss es einfach versuchen. Ich habe jetzt echt extrem viel Erfahrung gesammelt und ich könnte eigentlich jetzt irgendwie so Einschulungen geben, wie man an die Pacht kommt in Deutschland. Es ist echt extrem. Es gibt kein Konzept an deutschen Gemeinden, das einheitlich ist, sondern jede Stadt hat ihr eigenes Konzept und jede versucht es irgendwie gut zu machen. Prinzipiell kommen wir eigentlich immer an den Standort durch die Stadt, weil diese Station natürlich nicht viel Fläche braucht. Wir sprechen gerade mal von neun Quadratmetern. Das ist kleiner wie ein Parkplatz. Das ist ziemlich schwierig, unseren Antrag abzulehnen. Aber wie auch in anderen Ländern, man stellt einfach einen Antrag. Bei dem richtigen Amt. In Deutschland gibt es verschiedene Ämter, die sich für öffentliche Flächen oder die sich darum kümmern. Man muss einfach gut sein Konzept erklären. Die Städte mögen solche Konzepte. Ich meine, wir haben halt den Faktor Freizeit, Sport, Bewegung, Natur, aber auch Nachhaltigkeit. Wir brauchen keinen Strom, kein Wasser. keine Elektrizität, also Strom, kein WLAN, kein Bluetooth für diese ganze Station, die zu betreiben. Ich meine, da ist dieser Nachhaltigkeitsfaktor natürlich extrem hoch und es ist extrem schwierig dann zu sagen, das wollen wir nicht, weil das macht Müll oder Dreck oder ist schlecht für die Umwelt oder ist zu groß. Ich meine, da rutschen wir halt überhaupt gar nicht rein. Deshalb muss ich ehrlich sagen, fast 80 Prozent von allen Standorten, die wir jetzt in Deutschland haben, haben wir von der Stadt bekommen, also sind öffentliche Flächen. Und dann teilweise stehen wir auf Campingplätzen oder haben eine Kollaboration mit einem Gewerbe. Mein erster Schritt in Deutschland ist immer einmal die Stadt zu kontaktieren und wenn das nicht funktioniert, parallel dann nach Privatgrundstücken zu gucken. Dieser Prozess ist lang, das weiß jedes Franchise-Unternehmen, das nach Flächen sucht, das ist nicht so einfach. Aber ich sage mal, durch eine gute Organisation und Struktur und Durchhaltevermögen kommt man schon ans Ziel.

Klaus: Habt ihr Zahlen, wie viel Prozent der Anträge denn nicht angenommen wurden?

Stefanie Sauter: Eine konkrete Zahl kann ich jetzt nicht nennen, aber ich würde mal sagen, die Hälfte von unseren Anträgen wird schon abgelehnt das erste Mal. Man kann sich aber dann immer noch mal engagieren und den Antrag noch mal stellen. Ich würde mal sagen, das ist so ein bisschen Überzeugungsarbeit und auch so ein bisschen persönlich. Ich meine, wenn man einfach eine E-Mail rausschickt an die Stadt und man erhofft sich irgendwas, dann passiert auch nichts. Also die bekommt tausend E-Mails am Tag. Ob ich da jetzt einen Antrag gestellt habe und ziemlich nett geschrieben hat, ist eigentlich egal. Aber wenn man anruft und sich vorstellt und wirklich versucht, dieses Konzept zu erklären und es wirklich mit Herzblut macht, und das mache ich und meine Kollegen auch, dann verstehen das die Leute, weil es ist nicht ganz so einfach, das in drei Sätzen zu erklären. Und umso mehr wir da reinstecken, umso mehr kriegen wir auch raus. Und das ist ja ganz normal, ist ja ganz menschlich. Und somit kommen wir dann schon auf unsere Locations oder Standorte. Klar, es gibt viele Städte, die uns auch dann wieder ablehnen, aber das ist immer so ein geben und nehmen. Man kann dann einfach wieder einen Antrag stellen, man spricht mit einer anderen Person und dann geht es dann trotzdem durch. Deshalb gibt es nicht immer direkt so…  Also eine Stadt, die uns ablehnt, ist nicht eine Stadt, die dann wieder hinzukommen kann. Also es gibt nicht wirklich eine Zahl, die ich sagen kann, ist für immer weg.

Klaus: Wie lange dauert es denn, wenn wir die Genehmigung mal voraussetzen, bis dann mein Kayakomat dort steht?

Stefanie Sauter: Sobald der Franchise Partner mal unterschrieben hat, geht es von unserer Seite echt extrem schnell. Die einzigste Hürde, die wir haben, ist der Standort oder die Standortgenerierung. Die dauert in der Regel immer zwischen drei und sechs Monate, kann aber auch länger gehen. Ich habe jetzt erst gerade wieder einen Standort bekommen, da habe ich einen Antrag vor einem Jahr gestellt. Also es kommt immer darauf an. Aber kürzer, wenn man mit öffentlichen Flächen arbeitet, dann sind es immer drei Monate. Sobald wir dann mal diesen Standort haben, geht es extrem schnell. Sagen wir mal, ich bekomme jetzt einen Franchise Partner morgen. Wir haben den Standort in drei Monaten. Die Kayakomatstation sollte am 1. April aufgebaut sein und buchbar sein, weil der 1. April einfach unser Saisonstart ist. Dann gucken wir, dass diese Station eine Woche oder zehn Tage davor angeliefert wird. damit der Franchise-Partner auch noch Zeit hat, die aufzubauen und dann ist es fertig.

Klaus: Deutschland und auch Österreich ist ja das Land der Rechtsschutzversicherten. Seid ihr oder ist Kayakomat oder ist der Betreiber gegen allfällige Umfälle, Verluste von Mobiltelefonen während des Paddeln versichert oder ist da ohnehin jeder Paddler durch seinen eigenen Versicherungsschutz abgedeckt oder interessiert es niemanden?

Stefanie Sauter: Genau, also wie du sagst, der Paddler ist eben durch seinen eigenen Versicherungsschutz abgedeckt, der Franchise-Partner ist dann nochmal über unsere AGBs versichert, die denen der Kunde zustimmen muss, wenn er bucht. Das ist ein bisschen das gleiche Prinzip wie auf dem Kinderspielplatz. Fällt das Kind von der Schaukel, dann ist es halt sein eigenes Problem. Aber so ist es bei uns auch. Ich sag mal, wenn jemand aus dem Kajak fällt und sein Handy ins Wasser fällt, dann hat er Sicherheit selbst verschuldet. Dann alles, was an der Station passiert, da hat der Betreiber oder der Franchise-Partner eben diesen Versicherungsschutz, den er durch diese Hardware-Miete bekommt. Sag mal, brennt der Kayakomat ab, dann kriegt er einen neuen, ganz groß. Im Großen und Ganzen gesagt. Und dann ist es halt wieder in Deutschland so, dass man an der Station nochmal eine Haftpflichtversicherung dazu buchen kann.

Klaus: Stefanie, welche schlaue Frage stellen dir Franchise-Partner oder Franchise-Interessenten, die ich jetzt noch nicht gestellt habe?

Stefanie Sauter: Es gibt viele schlaue Fragen. Es gibt unterschiedliche. Es gibt auch sehr kreative Fragen. Also ein bisschen kreativer, wenn man unseren Vertrag mal liest. Dann sind vielleicht ein paar… Paragraphen nicht ganz so eindeutig gleich im ersten Blick. Es hat auch immer juristisch geschrieben, das macht es immer ein bisschen komplizierter. Aber wir haben zum Beispiel ein paar Paragraphen, wo wir darauf hinweisen, dass es natürlich ganz nett wäre, unsere Kayakomat Merchandise-Produkte zu benutzen. Bedeutet einfach T-Shirt, Jacke und Kappi. Da bekomme ich aber oft die Frage, muss ich die denn wirklich immer anziehen, wenn ich an die Station gehe? Nein, muss man nicht. Man kann es machen, das ist eine nette Geste von uns, dass man uns als Marke repräsentieren kann. Oft kommt auch die lokale Presse vorbei, dann kann man sich da die Jacke anziehen und das Cappy aufsetzen. Das liegt natürlich bei jedem selbst, ob man das gerne machen möchte oder nicht. Niemand zwingt einen, in so eine Kayakomatjacke reinzugehen.

Klaus: An dieser Stelle ein Tipp an alle potenziellen Franchise-Partner. Zieht euch diese Jacke an und sprecht jeden an, der bei dem Kayakomat vorbeigeht. Es gibt nichts Besseres als kostenlose Werbung. Nutzt diese Chance. Und ich stelle jetzt auch die provokante These in den Raum. Wer solche Fragen stellt und ernsthaft darüber nachdenkt, sich die Kayakomat-Jacke nicht anzuziehen, sollte vielleicht die Idee, Franchise-Partner zu werden, nicht weiterverfolgen.

Stefanie Sauter: Ja, das stimmt. Ich habe zum Beispiel eine Story, die finde ich immer ganz lustig und die erkläre ich immer oder sage ich gerne an meine neuen Teamkollegen, die ich oft bekomme oder auch an Praktikanten. Wenn sie nämlich mal so ein paar Meetings mit mir machen, mit potenziellen Franchise-Partnern, dann sind, klar, das ist immer so ein bisschen was Neues. Man sieht es nicht oder man hört es nicht oder man kriegt es ja eigentlich auch nie irgendwie mit. Und da sind zum Beispiel dann Praktikanten, die dann sagen, okay, das ist ja extrem interessant und mit dem Diebstahl und so und da habe ich eine Geschichte und die werde ich niemals vergessen und ich wusste, Es war so lustig einfach. Ich muss dir jetzt kurz erzählen. Und zwar hatte ich einen Franchise-Partner, der war total interessiert und der war extrem nett. Der war jung und dynamisch und war ein Student und hatte das ganze Konzept irgendwie komplett auf dem Schirm und war echt begeistert, bis wir eben zu dieser Sicherheitsfrage gekommen sind und Diebstahlfrage. Da hat er mir ein Beispiel genannt und ich fand das Beispiel sehr kreativ und ich danke ihm dafür, dass er das gebracht hat. Also er meinte, okay, pass auf, ich leihe jetzt einen Kajak aus als Kunde, ich nehme das Kajak mit, ich gehe damit auf das Wasser und jetzt stell Dir vor, das Kajak fängt an zu brennen. So, was mache ich als Kunde? Was sind dann meine Optionen? Und das Kajak hört nicht mehr auf zu brennen und was soll ich jetzt machen? Dann musste ich kurz überlegen, weil wir hatten noch nie einen Fall, wo ein Kajak einfach gebrannt hat auf dem Wasser. Ich wusste auch nicht genau, ob er… Also er meinte es total ernst und ich dachte eigentlich eher, das wäre so ein bisschen ein Witz gemeint. Nein, er fand es echt ganz schlimm, dass das Kajak jetzt da abbrennen könnte. Das ist natürlich mein erster Instinkt, wenn ich ein Kunde bin und ich sitze auf einem brennenden Kajak, dann springe ich auf jeden Fall ins Wasser. Das ist das Erste. Und dann drehe ich es vielleicht einfach mal kurz dann ist es… ist der Brand gelöscht. Das zweite war dann aber natürlich die Sicherheits- oder die Diebstahlfrage oder einfach wie man dann damit umgeht, die Versicherungsfrage. Dann kam ich wieder zurück auf unseren Diebstahlschutz. Sollte sowas natürlich passieren, dann greift natürlich die Versicherung. In dem Fall, wenn der Kunde nichts dafür kann. Aber dass einfach ein Kajak in Brand aufgeht, kann eigentlich nicht passieren, außer es macht jemand wirklich ein Feuer drauf. Also man hat schon manchmal kreative Fragen, aber ich mag das gerne, weil das ist so ein bisschen abwechslungsreicher und macht meinen Alltag auch ein bisschen amüsanter.

Klaus: Liebe Stefanie, vielen, vielen Dank für die sehr transparenten, ehrlichen und auch unterhaltsamen Einblicke in die mir völlig unbekannte Welt des Kajak-Verleihs. Auch wenn es mit meiner Karriere als Tretbootverleiher nichts wird, vielleicht ergibt sich irgendwann mal die Gelegenheit, dass ich zum Kajakverleiher werde. Und ich habe auch gesehen, ihr habt ja tatsächlich auch Kajakverleihs am Meer. Es muss nicht zwingend ein Fluss sein.

Stefanie Sauter: Nee, also es ist jedes Gewässer möglich oder an jedem Gewässer, also Fluss, See oder Meer. Geht alles. Also wir kommen jetzt auch nach Österreich. Dieses Jahr expandieren wir wirklich nach Österreich und auch in die Schweiz. Ja, dann haben wir dieses Dreiländereck. Ich mag das gerne. Ich bin im Bodensee aufgewachsen. Dann habe ich Deutschland, Frankreich und Österreich. Das passt gut, ja. Aber klar, die Kajaks kann man überall benutzen.

Klaus: Wobei die Zeit, als Österreich einen Meerzugang hatte, doch schon ein paar Tage her ist. Liebe Stefanie, hat Spaß gemacht. Vielen Dank und ich freue mich, wenn wir mal gemeinsam paddeln.

Stefanie Sauter: Ja, ich freue mich auch. Ich würde mich auch freuen. Danke. Vielen Dank, Klaus.

Klaus: Und jetzt, wie mehrmals versprochen, die Bierdeckelkalkulation inklusive Plausibilitätsprüfung. Stefanie war übrigens so freundlich, mir nach dem Gespräch weitere Zahlen und Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Stefanie sagt, dass sie, basierend auf den realen Zahlen von 80 Kajakomaten aus Skandinavien mit rund 230 Vermietungen pro Jahr und einem Durchschnittsumsatz von 39 Euro netto kalkulieren. Das wären gesamt 9000 Euro Umsatz pro Jahr oder 1000 Euro Umsatz pro Kajak. Die 230 Vermietungen erscheinen mir eher wenig. Bei 100 möglichen Vermietungstagen pro Jahr würde jedes Kajak nur 25 Mal pro Jahr vermietet werden. Andererseits gibt es auch nicht so viele Wochenenden. Der durchschnittliche Preis einer Vermietung von 39 Euro netto, also ohne Umsatzsteuer, klingt bei einem angegebenen Vermietpreis von 28 Euro für zwei Stunden Einzelkajak brutto, also inklusive Mehrwertsteuer, allerdings ein wenig hochgegriffen. Wie auch immer gehen wir von den 9.000 € Umsatz pro Jahr aus, basierend auf 230 Vermietungen zu je 39 €. Davon ziehen wir die Jahresmiete für die neuen Kajaks in Höhe von 3.132 € ab, genauso wie die Versicherung jährlich 315 €. Für die Software bezahlen wir pro Jahr 2.250 €. Für jedes Kajak, das mehr als 800 Euro Umsatz erwirtschaftet, müssen wir zusätzliche Franchisegebühr bezahlen. Das habe ich der Einfachkeit halber auf 108 Euro pro Jahr für alle neun Kajaks aufgeräumt. Jedenfalls zu bezahlen sind die Kreditkarten bzw. Buchungsgebühren in Höhe von 1,5 Prozent, sowie ein Marketingbeitrag in Höhe von 4 Prozent des Gesamtumsatzes. Das macht beides zusammen knappe 500 Euro pro Jahr. Wenn wir das alles jetzt zusammenzählen, sind wir bei 6300 Euro Ausgaben. Da haben wir allerdings noch keine Miete für den Platz bezahlt, haben noch kein Benzin oder Strom in unser Auto gedankt, zu unserem Kayakomat zu fahren, haben noch keine Buchhaltung gemacht oder gar Steuern bezahlt. Zur Erinnerung, den Kosten von jedenfalls mehr als 6.300 € stehen Einnahmen von 9.000 € gegenüber. Das wären 2.700 € Ertrag pro Jahr. Zu Beginn müssen wir nicht nur die Einstiegskosten von 5.850 € bezahlen, vermutlich kommen dann noch weitere Kosten für Genehmigungen für den Standort, Gebühren, Werbematerial und andere Kleinigkeiten dazu. Tragfähig und spannend wird das Modell daher erst bei wesentlich höherer Auslastung oder mehrerer Kayakomaten. Wer mit Stefanie die Kayakomation detailliert besprechen will, der findet sämtliche Kontaktdaten von ihr in den Shownotes und auf meiner Website. Wer mit mir einen Tretbootverleih aufmachen will, auch meine Daten gibt es in den Shownotes und auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de. Bitte vergesst nicht, diesen Podcast zu abonnieren und weiterzuempfehlen. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.