Wentzel Dr. Immobilien, Jovica Denadija

Der unabhängige und objektive Podcast für alle, die Geschäftsmodelle hinter Franchisesystemen verstehen wollen.

Heute zu Gast ist der höchst eloquente Jovica Denadija von Wentzel Dr. Immobilien.
Jovica lässt uns extrem transparent hinter die Kulissen des ja oft etwas zwielichtigen Immobilien-Geschäfts blicken.
Wir räumen mit einigen Mythen aus der Immobilienmaklerwelt auf.

Möglicherweise zerstört dieser Episode auch den Traum einiger Menschen, als Immobilienmakler schnell das große Geld zu verdienen. Denn so einfach, wie man als Außenstehender denkt, ist es nicht. Und außerdem: auch Banken warten nicht darauf, Makler-Unternehmen zu finanzieren.

Wie kommt ein Makler an seine Kunden, wie viele Immobilien “dreht” ein Makler und was bleibt dabei übrig?

Wie lange dauert es überhaupt, bis man seine erste Immobilie verkauft?

Und wie viel verdient der beim Franchisenehmer angestellte Makler?

Rechtlicher Hinweis/Disclaimer
Dieser Podcast ist unbezahlt. Es sollt tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch wird dann wohl gefragt werden?

(03:45) Über Jovica Denadija & Wentzel Dr.
(12:37) Woher kommen die Kunden?
(21:01) Start als Franchisenehmer/Immobilienmakler
(36:35) Umsatz
(41:44) Mitarbeiter
(45:33) Up/Cross-Selling, Nebengeschäfte
(51:55) Investment, Cashflow
(58:40) Bierdeckelkalkulation

Jovica Denadija
jovica.denadija@wentzel-dr.de
+49 40 56191 – 431
www.wentzel-dr.de

Speaker A: Und objektiven Podcast für alle, die Geschäftsmodelle hinter Franchise-Systemen verstehen wollen. Apropos unabhängig und objektiv. Dieser Podcast ist unbezahlt. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch wird dann wohl gefragt werden? Heute zu Gast ist der höchst eloquente Jovica Denadija von Wentzel Doktor Immobilien. Wer sich jetzt, so wie ich, fragt, warum das Wentzel Doktor heißt? Nein, das ist keine Vorname-Nachname-Regel, so wie in manchen Ländern oder Regionen, in denen der Nachname vor dem Vornamen genannt wird. sondern diente vor 200 Jahren als Unterscheidungsmerkmal. Der Doktor Wentzel wäre ein Arzt gewesen, der Wentzel Doktor hingegen ein Jurist. Daher wissen wir jetzt, dass Wentzel Doktor Immobilien von einem studierten Rechtswissenschaftler gegründet wurde. Und das schon 1820. Jovica lässt uns extrem transparent hinter die Kulissen, der sie oft etwas zwielichtigen Immobiliengeschäfts blicken.

Speaker B: Er soll nicht beim Eigentümer im Wohnzimmer sitzen und darum buhlen, einen Maklerleinauftrag zu bekommen. Das wäre gemein zu sagen, dass ein Angestellter kein guter Vertriebler sein kann. Das ist Blödsinn.

Speaker A: Wir räumen mit einigen Mythen auf, wie beispielsweise.

Speaker B: Viele Franchise-Systeme werben damit, dass sie, ich sage jetzt mal, 200 Franchise-Nehmer haben. Die haben aber in Wirklichkeit 20, 30, 40 Franchise-Nehmer und der Rest sind HGBler, also freiberufliche Immobilienmakler. Sie werden, wenn Sie so wollen, ein abhängiger Zulieferer für die Leadportale und glauben, sie sind selbstständige Immobilienmakler. Sind sie nicht.

Speaker A: Möglicherweise zerstört diese Episode auch den Traum einiger Menschen, als Immobilienmakler schnell das große Geld zu verdienen. Denn so einfach, wie man sich das als Außenstehender vorstellt, ist es nicht.

Speaker B: Und außerdem… Ich glaube, die Banker warten jetzt nicht darauf, dass jemand die Ecke kommt und sagt, ich möchte Immobilienmakler werden.

Speaker A: Wie kommt ein Makler an seine Kunden? Wie viele Immobilien trägt ein Makler? Und was bleibt dabei übrig?

Speaker B: Jeder Zuhörer denkt 1820 war klar, dass er von Postbotsendung spricht. Nein, genau. Also ich suche den klassischen Unternehmer als Franchise-Nehmer. Deswegen wachse ich auch nicht so schnell. Dafür ist aber der durchschnittliche Umsatz pro Franchise-Nehmer bei mir extrem hoch. Ich kalkuliere bei Jeden Euro Umsatz 30 Prozent. Nur die Kosten für die Akquise des Auftrages. Nur Akquise. Ich rede nicht vom Abverkauf. Ich rede nur, dass wir den Maklervertrag unterschrieben bekommen haben.

Speaker A: Wie lange dauert es überhaupt, bis man seine erste Immobilie verkauft?

Speaker B: Wenn wir sagen, wir haben heute Vertriebsstart, dann ist sieben Monate später das erste Mal Notartermin. Und jetzt kommt eine Sache, die viele, viele Menschen leider vergessen, die in unserer Berufswelt starten wollen. Die durchschnittlichen Zahlungsziele belaufen sich in der Regel bei acht Wochen.

Speaker A: Und wie viel verdient der beim Franchise-Nehmer angestellte Marker?

Speaker B: Er muss sechsstellig verdienen, damit ich überhaupt bei mir am Jahresende was übrig habe.

Speaker A: Bis zum Schluss dran zu bleiben ist ein guter Tipp, denn dann fasse ich in einer sogenannten Bierdeckelkalkulation die wichtigsten Zahlen so vereinfacht zusammen, dass sie sogar auf einen Bierdeckel passen würden. Diese Zahlen gibt es, wie auch die von allen anderen Systemen, die hier zu Gast waren, auch auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de. Beim Thema Zahlen der notwendige rechtliche Hinweis. Weder mein Gast, das Franchise-System oder ich können für die Vollständigkeit und Richtigkeit der genannten Zahlen garantieren. Ihr könnt euch jedoch sicher sein, dass ich die Größenordnungen entsprechend geprüft habe. Bitte vergesst nicht, diesen Podcast weiter zu empfehlen und wo immer möglich zu liken. Auch freue ich mich sehr über jede Nachricht. Servus, lieber Jovica Denadija von Wentzel Doktor Immobilien. Vielen Dank für Ihre Zeit. Starten wir doch gleich. Erzählen Sie bitte ein bisschen was über Sie und Wentzel Doktor Immobilien.

Speaker B: Gerne. Also, Jovica Denadija, 41 Jahre jung, Waschechter Hamburger, 1982 geboren und aufgewachsen in der schönen Hansestadt Hamburg. Ja, bin eigentlich aus dem Online-Bereich, also war jahrelang tätig für den Axel Springer Konzern, genauer gesagt für die Tochtergesellschaft Immunet.de. Also habe eher die Maklerschaft, die Immobilienmakler betreut in Fragen wie Immobilienvermarktung, aber auch Auftragsakquise. Und ich sage immer gerne, ich habe aus dieser Helikopterperspektive dann irgendwann, das war 2013, dann den Schluss gefasst, selber Immobilienmakler zu werden bzw. ein Franchise-Konzept aufzubauen, namens German Homes damals. jetzt vielleicht ein bisschen in den Vorwärtsspulen zu gehen, haben dann relativ erfolgreich einige Shops in Norddeutschland aufgebaut und sind dann 2018 mit der Firma Wentzel Doktor fusioniert. Wentzel Doktor als Unternehmen ist ein traditionreiches, in der siebten Generation geführtes Familienunternehmen. Ist, wenn sie so möchten, Das Haus der Immobilien, was meine ich damit? Also wir versuchen alle Dienstleistungen rund das Thema Immobilien abzubilden. Da ist der Immobilienvertrieb nur ein Standbein davon, ein ganz wichtiger und lange, lange Zeit auch der wichtigste Standbein ist natürlich das Thema Immobilienverwaltung, also Property Management, aber auch Bereiche wie Facility Management finden sich unter der Gesamtmarke Wentzel-Doktor. Und das betreiben wir seit über 200 Jahren, sind das älteste Maklerunternehmen Deutschlands, wie man es auch im Firmennamen liest, Immobilien seit 1820. und versuchen aus dieser Erfahrung heraus, deswegen sind wir damals fusioniert, den Immobilienvertrieb bundesweit auszurollen im Rahmen eines Franchise-Konzeptes. Und ich bin, wenn Sie so wollen, Herr Mec, heute in Doppelfunktion bei Ihnen. Einmal bin ich Geschäftsführer und Gesellschafter der Wentzel Dr. Franchise GmbH, bin aber auch selber Franchisenehmer und betreibe einige Standorte, gerade in Norddeutschland, als Franchisenehmer Hamburg, als Franchisenehmer Lübeck beispielsweise. Das sind alles eigene Standorte, sodass ich Ich sage mal, heute versuche ich aus beiden Welten ein bisschen zu berichten, sowohl als Franchise-Nehmer, aber auch als Franchise-Geber.

Speaker C: Sie waren also erfolgreicher Online-Unternehmer im Immobilienbusiness, haben daraus ein Franchise-Modell hochgezogen und das mit dem altehrwürdigen Wentzel Dr. Immobilien-Familienunternehmen fusioniert.

Speaker B: Eine Information von meiner Seite. Der erste Part war nicht ganz richtig. Also ich war Angestellter. Das war, wenn Sie so möchten, die einzige Angestelltenstation in meinem Leben bisher. Beim Axel Springer Verlag. Davor immer Unternehmer gewesen, danach immer Unternehmer gewesen. Aber das war tatsächlich eine Angestelltenposition, wo ich auch die Berührungspunkte mit der Immobilienbranche gesammelt habe. Und aus dieser, wie ich vorhin gesagt habe, Helikopterperspektive, aus dem Job heraus, bin ich dann wieder ins Unternehmertum gegangen und habe ein klassisches Maklerunternehmen namens German Homes gegründet. Aber danach der Part, genau richtig, Herr Mec, dann aus dieser Strategie heraus, Storytelling vom Wentzel-Doktor gepaart mit dem skalierbaren Konzept von meinem Unternehmen, etwas Großes aufzubauen. Korrekt.

Speaker C: Das heißt, Sie haben erkannt, dass Ihnen als junges Franchise-Unternehmen ein bisschen die Reputation und die Kredibilität fehlt, zum einen neue Franchise-Partner zu finden und zum anderen zusätzliche Objekte, zusätzliche Kunden auf beiden Seiten und wollten diese Lücke mit einem sehr altehrwürdigen Unternehmen, nämlich 1820 gegründet, findet man ja auch nicht so oft, schließen.

Speaker B: Franchise-Partner akquirieren war tatsächlich gar nicht so das Problem. Im Gegenteil, als junges Franchise-Unternehmen haben sie natürlich den großen Vorteil, dass sie noch viele interessante Regionen haben. Wenn sie zu den gängigen Franchise-Systemen in unserer Branche gehen, dann sind die, ja, die Big Seven, wenn man in Deutschland einmal schaut, also die sieben Großstädte, alle besetzt. Da kommt man nicht mehr rein. Das heißt, das ist gar nicht so kriegsentscheidend gewesen. Das andere Thema ist schon sehr, sehr viel wichtiger. Natürlich muss man sagen, Wir als Vertriebler lieben ja Storytelling, muss man ganz klar sagen. Also wenn wir versuchen einen Auftrag zu akquirieren, dann war unser Storytelling als Startup-Unternehmen natürlich immer, wir haben den Beruf neu erfunden, wir gehen revolutionäre Wege und so weiter und so fort. Man muss aber fairerweise sagen, dass natürlich das Storytelling Erfahrung, traditionsreich, seit 200 Jahren am Markt natürlich ein Fund ist. Wenn wir gerade über die Zielgruppe sprechen, der klassischen Mittelschicht, die verkaufen 0,8 mal im Leben eine Immobilie. Das ist Vertrauenssache und dann ist dieses Storytelling rein auf der vertrieblichen Ebene natürlich mehr wert oder einfach leichter durchzusetzen beim Kunden als das Storytelling Startup, jung, Revoluzzer Gedanke und so weiter und so Mich.

Speaker C: Holen sie mit dieser Geschichte perfekt ab. Ich war viele Jahre ebenso für eine altehrwürdige Institution in Österreich aktiv oder durfte aktiv sein. Ich habe den Gewerbeverein 1839 gegründet, nicht ganz so alt. Ein Stück weit jünger. Aber ich erinnere mich sehr, sehr gern daran, wie es war, diese heiligen Hallen zu betreten und in diesen alten Büchern zu blättern, wo sich Menschen vor 150 Jahren, das ist eine Zeit, die wir uns kaum noch vorstellen können, eingetragen haben und damals Geschäfte gemacht. Das ist immer wieder schön, fast gänsehautbringend.

Speaker B: Absolut. Es gibt auch eine Straße, die nach den Gründern benannt ist in Hamburg, weil die in der Städteentwicklung in der Hamburger Geschichte maßgeblich mit beteiligt waren. Das waren damals die Hausmakler sozusagen. Das war alles in einem. Finanzierungsvermittlung, Notar und Immobilienvermittlung in einer Person. Und so war das halt damals im 19. Jahrhundert.

Speaker C: Nicht im 19. Jahrhundert, sondern jetzt die Zielgruppe von euch. Jetzt klingt 1820 und Hamburg natürlich sofort nach alteingesessener Adel, Familienbienen im Speckgürtel. Davon allein werdet ihr ja nicht leben können. An wen richtet ihr euch? Was ist euer USP? Wie positioniert sich Wentzel Immobilien?

Speaker B: Also wir posizieren uns ganz klar als Dienstleister des Eigentümers. Das untermauern wir auch beispielsweise bei unserem Vergütungsmodell. Wir arbeiten seit der Fusion mit German Homes, also seit 2018 mit einem rein in Provisionsmodell. Bedeutet wir lassen uns zu 100 Prozent vom Eigentümer bezahlen. Der Käufer erwirbt bei Wentzel Dr. immer Provisionsfreie Einnehmung. Ich glaube, das sagt schon sehr viel aus über unsere Philosophie. Wir versuchen die Interessen des Eigentümers am Markt durchzusetzen, bedeutet aber nicht, dass wir uns in einer Nische beziehungsweise in einer Objektkategorie befinden. Wenn ich mir die Wettbewerber angucke, sei es Engel und Völkers, von Paul, auch teilweise andere Unternehmen, die sind sehr stark in einer Nische unterwegs, also versuchen sich beispielsweise im Luxussegment anzusiedeln. Das machen wir beispielsweise nicht, sondern wir verstehen uns ganz klar als Dienstleister für jeden Immobilieneigentümer. Und wir haben im Portfolio sowohl die Eigentumswohnung als Kapitananlage in Plattenbau, aber natürlich auch die Penthouse-Wohnung in der Hamburger Innenstadt für mehrere Millionen Euro. Weil die Dienstleistung, das ist das, was bei unseren Kunden einfach ankommt, ist unter dem Anspruch höchste Qualität. Und das sieht man in unseren Werbemitteln, das sieht man bei unseren Mitarbeitern. Wir arbeiten nur mit Festangestellten, arbeiten fast gar nicht mit Freiberuflern. Und das ist meistens dann eigentlich ein Indikator dafür, dass man sehr auf Qualität sieht.

Speaker C: Wir unterhalten uns allerdings über Wohnimmobilien im Eigentum.

Speaker B: Korrekt.

Speaker C: Das heißt, wir reden nicht von Miete, wir reden nicht von Gewerbeimmobilien und wir reden nicht von Anlageimmobilien. Jedenfalls, solange es sich den Franchise-Teil von Wentzel Dr. handelt.

Speaker B: Korrekt. Also man muss ergänzend sagen, natürlich haben wir vom Konzept her auch eine Lösung für unsere Franchise-Nehmer, wie man die Bereiche Commercial, also Gewerbe, Neubau, aber natürlich auch Investment, also der Zinshaus, Mehrfamilienhaus, Vertrieb angehen kann. Wir als Hamburger Franchise-Nehmer, jetzt spreche ich ein bisschen als Franchise-Nehmer wieder, Herr Mec, haben natürlich den Vorteil, dass wir am längsten am Markt sind und demnach auch diese ganzen anderen Geschäftsbereiche schon am stärksten weiter ausgebaut haben. Aber grundsätzlich, wenn wir heute über den klassischen Franchise-Nehmer im Immobilienbereich uns unterhalten, dann reden wir von einem Immobilienmakler, der Wohnimmobilien für den Selbstnutzer vermarktet. Und dann reden wir in der Regel vom Verkauf. Es gibt natürlich kleine Nischensysteme, die vielleicht auf Gewerbeimmobilien gehen. Das eine oder andere Franchise-System setzt ganz klar auf Luxusimmobilien. Ich hatte ja schon zwei Namen gesagt, aber wir als Wentzel-Doktor positionieren es einfach ganz klar in der Mitte und sagen, wir vermitteln Wohnimmobilien für den Selbstnutzer.

Speaker A: Werbung. Hier könnten Sie Ihre Werbung hören. Jede Woche hören hunderte wirtschafts- und franchiseinteressierte Hörerinnen und Hörer Goldgrubel Franchise. Erreichen Sie hier diese Zielgruppe genau zum richtigen Zeitpunkt. Nämlich dann, wenn die Gedanken beim Geschäft sind. Werbung Ende.

Speaker C: Wohnimmobilien für den Selbstnutzer brauchen genauso wie alle anderen Immobilien zwei Seiten. Nämlich einen Abgeber, Sprich, der, der die Wohnung verkauft und einen Abnehmer, der, der die Wohnung haben will. Wie kommt ein Franchise-Nehmer oder ein Immobilienmakler bei euch an diese beiden sehr wertvollen Kontakte?

Speaker B: Ja, der Markt hat sich ja ein Stück weit gedreht. Das ist, glaube ich, an jedem Immobilienprofi nicht vorbeigegangen. Also die Frage hätte ich heute vor zwei Jahren ganz anders beantwortet, als ich sie heute beantworte. Gott sei Dank. Also das glaube ich zeichnet auch dann wieder unser Franchise-System ein Stück weit aus, dass wir uns genau auf diese Marktveränderung auch einlassen und auch reagieren können. Ich will aber die Frage gerne konkret beantworten. Das ist, wenn Sie so wollen, ich sage immer mein Franchise-Name, es ist ein bunter Blumenschraus. Es gibt kein Unternehmen und auch kein Franchise-System, was den goldenen Weg gefunden hat, womit man eine ausreichende Quantität an Aufträge generieren kann, damit einfach am Jahresende, sagen wir es betriebswirtschaftlich, ein positives Ergebnis zu schreiben. Gibt es nicht. Sondern es muss ein Mix sein aus verschiedenen Kanälen. Und da, wo wir einfach ansetzen, ist, dass wir sagen, wir wissen, welchen Mix du ansetzen solltest und wir wissen auch, welche Mathematik dahinter greifen muss, damit du betriebswirtschaftlich am Jahresende mindestens eine schwarze Null schreibst. Und das ist manchmal auch wirklich das Ziel, so blöd es sich anhört, im ersten Jahr vielleicht wirklich nur eine schwarze Null mit einem Kanal zu schreiben, weil man mit gewissen Handgriffen, mit gewissen Einstellungen den Kanal im Folgejahr wieder profitabler machen kann. Das ist ein Thema wie zum Beispiel Postwurfsendung, was viele Makler auch gerne tun, machen es aber vielleicht nur zwei, drei mal im Jahr. Nur mal so ein Beispiel. Mein Shop beispielsweise macht das jeden Monat. 10.000 Haushalte werden jeden Monat mit einer Postwurfsendung gespielt. Und das ist dann interessant, wenn man Reporting über drei, vier Jahre aufbaut, wie sich die Quote von Jahr zu Jahr verändert. Dann baut man irgendwann eine Heatmap auf. Also man schaut sich an die Region, wo man verteilt hat, aber setzt die Pins nur in den Haushalten, wo letztendlich der Rückläufer war. Und dann sieht man, dass man sehr, sehr viel Geld sparen kann, weil die Pins konzentrieren sich tatsächlich oftmals auf eine Region. Und schon hat man dann den Return on Invest relativ schnell wieder erreicht, wenn man jedes Jahr wieder nachsteuert. Und das ist dieser Blumenstrauß. Da merke ich, ich habe Ihnen jetzt eine Blüte mal vorgestellt, die PostWolf-Sendung. Da gibt es natürlich auch Online-Marketing-Tools. Nicht, dass jetzt jeder Zuhörer denkt, 18.20 Uhr war klar, dass er von PostWolf-Sendungen spricht. Nein, nochmal, es muss der Mix sein. Es gibt Oldschool-Lead-Herkunftskanäle, es gibt Guerilla-Marketing-Aktivitäten, aber es gibt natürlich auch die klassischen Online-Leads, also SEA-Kampagnen, Google-Adwords, Social-Media-Aktivitäten, aber auch Lead-Portale, wo man über einen Rahmenvertrag über Immobilienscout24, einen großen Wettbewerber zu nennen, auch Leads beziehen kann.

Speaker C: Wie unterstützt ihr als Franchise-Zentrale, ich spreche sie jetzt zunächst in der Rolle des Franchise-Gebers an, den Franchise-Nehmer bei dieser, sie nannten es Blumenstrauß oder Blütenstrauß, Selektion beziehungsweise dann aktiv beim Pflücken?

Speaker B: Wenn wir uns die einzelnen Blüten anschauen, versuchen wir bei dem Blüten, wo sie normalerweise an eine Agentur einschalten müssen. Bleiben wir bei dem Beispiel AdWords Kampagnen, Google AdWords. Wir reden ja von dem klassischen Immobilienunternehmen, der ist in der Regel zwei bis sechs, sieben Mann stark. Der kann sich keinen Online Marketing Manager leisten, der 60, 70.000 Euro im Jahr verdient. Das heißt, er muss den Weg über eine Agentur gehen. Und das ist in einem Franchise-System wie bei Valencia Doctor von den Kosten her identisch, als ob er an eigene Mitarbeiter eingestellt hätte für die Stundenanzahl, die er tatsächlich nur benötigt. Und das ist unsere Philosophie, es versuchen nur einen Satz zu sagen. Wir versuchen im Zentraleinkauf alles für unsere Makler zentral zu einzukaufen oder mit Personaldienstleistung zu stellen, damit wir versuchen, die Kosten unserer Franchisenehmer so gering wie möglich zu halten. Das beginnt bei solchen simplen Sachen wie einer Agenturdienstleistung für eine AdWords-Kampagne. Das geht weiter über einen Grafiker, der natürlich auch die Postwurfsendung gestaltet zu verschiedensten Motiven, die verteilen zu lassen, aber auch die Tätigkeit von mir als Geschäftsführer, Rahmenverträge mit Leadportalen zu schließen, wo meine Franchisenehmer einen Rabatt auf die Leads bekommen. Das sind alles Maßnahmen, entweder die Kosten zu reduzieren oder selber Aktivitäten zu betreiben, die Franchise-Nehmer bei der Lead-Generierung zu unterstützen.

Speaker C: Welchen Teil davon machen Sie in der Rolle als Franchise-Nehmer dann selbst?

Speaker B: Bei der Lead-Generierung?

Speaker C: Ja, bei diesem Blütenstrauß. Welchen Teil pflücken Sie oder wie darf ich mir die Pflück-Vorbereitung vorstellen, beziehungsweise dann den Pflück-Vorgang selbst, bei Ihrer wunderschönen Metapher zu bleiben?

Speaker B: Ja, wir müssen nur aufpassen, wenn wir vom Franchise-Nehmer reden, dann reden wir wirklich von dem Unternehmer. Also ich rede, wenn ich vom Franchise-Nehmer spreche, rede ich nicht von dem freiberuflichen Immobilienmakler. Das muss man an der Stelle ganz klar sagen, weil viele Franchise-Systeme werben damit, dass sie, ich sage jetzt mal 200 Franchise-Nehmer haben, die haben aber in Wirklichkeit 20, 30, 40 Franchise-Nehmer und der Rest sind HGBler, also freiberufliche Immobilienmakler. Wenn Sie mich jetzt zum Franchise-Nehmer fragen, also zum Unternehmer, der am Unternehmen arbeitet und nicht im Unternehmen arbeitet, wie man so schön sagt, dann liegt die Unterstützung darin, dass wir ihm die fertigen Strukturen zur Verfügung stellen, sei es Vorlagenmanagement, sei es Rahmenverträge, sei es Know-how-Transfer. Er letztendlich nur, wie man so schön sagen darf, die Rechnung bezahlen darf. Also wenn wir bei dem Beispiel SEA-Kampagnen bleiben, AdWords-Kampagnen, dann bezahlt er natürlich das Google-Budget. Aber die Dienstleistung, dass wir diese Kampagnen für ihn steuern, einfach auch das Reporting für ihn führen und auch vergleichen und optimieren, das ist dann unsere Dienstleistung als Franchise.

Speaker C: Sie sagten zwei bis sechs Mitarbeiter und Freelancer. Diese Stichworte darf ich gleich aufgreifen und die Frage stellen. Wie sind denn die Franchise-Nehmer von Wentzel Dr. strukturiert? Es gibt ja, wie Sie auch sagten, die Systeme, wo Einzelkämpfer andocken, wo jemand, der gerne selbst mit Menschen redet, der vielleicht schon ein Netzwerk hat, der vielleicht so ein bisschen als Hobby die eine oder andere Wohnung verkauft hat, das ein bisschen auf professionelle Beine stellt, wo ich mir durchaus vorstellen kann, dass gerade in solchen Fällen der Name und das Image von Wentzel Dr. 1820 eine fantastische Unterstützung sein kann. Genauso gibt es aber Menschen, die sagen, eigentlich möchte ich gar nicht selbst so sehr Makler sein, sondern ich möchte ein Unternehmen hochziehen. Ich möchte mir also selbst zwei, drei Makler anstellen oder freiberuflich beschäftigen, jetzt nicht unbedingt im Sinne des Angestelltengesetzes und eher der Manager sein, der diese Menschen führt und zum Erfolg bringt. Ihr seid eher zweiteres.

Speaker B: Korrekt, genau. Also ich suche den klassischen Unternehmer als Franchise-Nehmer. Deswegen wachse ich auch nicht so schnell. Dafür ist aber der durchschnittliche Umsatz pro Franchise-Nehmer bei mir extrem hoch. Aber Sie haben es genau richtig erkannt, Herr Mec. Meine Absicht ist es nicht unbedingt 200, ich nenne sie jetzt mal gar nicht abwertend gemeint, Mini-Franchisenehmer zu akquirieren, sondern mein Ziel ist es bundesweit 40, 50 Unternehmer zu finden, wovon ich jetzt knapp 10 gefunden habe, mit denen ich gemeinsam viele Standorte eröffnen kann, weil der durchschnittliche Franchisenehmer bei mir hält in der Regel eine Region, wo ich sage mal zwischen 5 und 10 Standorte entwickelt werden können. Birgt für mich auch eine gewisse Gefahr, muss man auch ganz klar sagen, weil ich natürlich eine relativ große Region blocke und darauf vertraue, dass der Franchise-Nehmer A das richtige Mindset hat, aber auch B an diesen Wachstumsambitionen festhalten wird über die vielen Jahre, wo man sich auch letztendlich füreinander entscheidet. Das ist ja wie im Privaten eine Beziehung, die man gemeinsam schließt über in der Regel zehn Jahre, wenn nicht teilweise sogar länger. Aber die Philosophie, die Strategie war immer von uns und ist es nach wie vor zu sagen, wir suchen den Unternehmer, auch wenn wir dadurch etwas langsamer wachsen. Dafür ist aber ich sage mal die Qualität im System eher gesichert, als wenn wir versuchen sehr sehr schnell viele HGBlers an Bord zu holen und dann haben sie ja einfach das Problem des QMS, also Qualitätsmanagements, das auch einfach einzuhalten bundesweit.

Speaker C: Dann sitze ich doch so lieb und nehme mich ein bisschen mit auf diese Reise an einem Beispiel, das ich sehr gerne verwende, nämlich mich selbst. Angenommen Klaus, der jetzt ein mehr oder weniger guter, aber jedenfalls sehr erfahrener Unternehmer ist. kommt auf die großartige Idee bei Wentzel Dr. anzutocken und sagt, ich…

Speaker B: Das wäre eine großartige Idee.

Speaker C: Vielen Dank für dieses Lob. Und sagt, ich möchte endlich auch Immobilienmakler werden, respektive Immobilienmakler anstecken. Ich bin jetzt relativ reisebereit, bringe auch ein bisschen Geld mit. Wie ist der Ablauf?

Speaker B: Also wenn wir jetzt einmal von dem klassischen Onboarding-Prozess sprechen als Franchise-Nehmer, dann hätten Sie sich ja irgendwann festgelegt, dass Sie sagen zu mir Herr Denadija, ich will der Unternehmer sein und ich will nicht als Makler tätig sein. Das heißt, Sie würden sozusagen, ich nenne es jetzt einfach mal ins Management-Programm kommen und nicht ins klassische Makler- bzw. Vertriebler-Programm. Was bedeutet das? Sie würden bei uns zwischen ein und zwei Wochen Schulterblick machen. Das wäre im Prinzip Ihr Einstieg, dass Sie alle Bereiche, die Sie selber dann aufbauen müssen in Wien, einmal durchlaufen, die grundsätzliche operative Tätigkeit verstehen und einfach durchblickt haben, wie sie dann vor Ort auszuführen ist. Und dann wird es letztendlich digital weitergehen. Wir haben eine Schulungsplattform aufgebaut, die nennen wir Wentzel Dr. Schulungskompass. Da gibt es verschiedene Kurse, je Profil logischerweise, sind sie halt Makler oder der Unternehmer, wo sie dann einen individuellen Schulungsplan haben, den sie zu 80 Prozent digital durchlaufen und zu 20 Prozent dann wieder in Hamburg über Schulterblick mitlaufen und so weiter und so fort. Ist das durchlaufen, haben Sie den Onboarding-Prozess sozusagen vollzogen, beendet und dann gehen Sie in die Individualbetreuung mit meiner Wenigkeit, wenn ich das so sagen darf. Das heißt, wir beide sind dann vor Ort. Ich unterstütze Sie bei der Standortanalyse, also das machen wir in der Regel auch schon vorher, die Standortanalyse, aber gucken uns einmal an, wo macht es Sinn überhaupt, ein Standort zu eröffnen. Dann unterstütze ich Sie logischerweise beim Recruiting, dass wir dann diese festangestellten oder freiberuflichen Makler, das überlasse ich ja jedem Franchisenehmer ja seine unternehmerische Entscheidung, welchen Weg er gehen will. Ich habe für beide, wenn sie so möchten, das Konzept in der Schublade und dann geht es letztendlich ins Onboarding beziehungsweise zunächst ins Recruiting und dann ins Onboarding ihrer Mitarbeiter und das sind klassischerweise die Infrastruktur, also Backoffs Bereich und natürlich die Vertriebseinheiten Wenn wir jetzt erstmal nur auf den Bereich Wohnimmobilien, Selbstnutzer gucken, dann sind es die klassischen freiberuflichen Medienmakler. Und wir beginnen in der Regel immer mit einer Teilzeitkraft beziehungsweise einer Vollzeitkraft für die Infrastruktur und zwei Vertrieblern zum Start, die ersten Umsatzziele gemeinsam zu erwirtschaften. Das ist mal im Schnelldurchlauf mal so ein Skizzi.

Speaker C: Ganz konkret, wir würden uns also auf eine Region einigen, jetzt für dieses Beispiel völlig egal, ob es Wien ist oder München oder Düsseldorf oder was auch immer, da bekomme ich ein gewisses Gebiet exklusiv von Wentzel Doktor zur Verfügung gestellt.

Speaker B: Korrekt. Sie unterstützt… Also auch im vorwärtigen Gebietsschutz, das darf man auch nicht vergessen. Hier gibt es auch diverse Unterschiede. Man spricht immer vom exklusiven Gebietsschutz und vom Marketingschutz. Marketingschutz bedeutet nur, dass kein anderer Franchisenehmer dort proaktiv Werbung machen darf. Passiv darf er dort Leads und Aufträge generieren. Bei uns ist es ein harter exklusiver Gebietsschutz. Bedeutet, Jeder Lead, egal ob passiv oder aktiv, der in ihrem Gebiet generiert wird, egal ob vom Franchisegeber oder von einem anderen Franchisenehmer, muss an sie abgegeben. Gegen eine Zuführungsprovision, das gilt natürlich in beide Richtungen, aber er muss an sie abgegeben werden.

Speaker C: Wir haben uns also jetzt für eine Region entschieden, die ich exklusiv bekomme. Dann unterstützen Sie bzw. Ihre Kollegen mich dabei, dass ich zwei Vollzeit-Vertriebsmitarbeiter, wie Sie sie nennen, finde, plus eine zusätzliche Assistenz für das Backoffice. Parallel beginnt dann, nehme ich jetzt mal an, die Marketingaktivität von der PostWurf-Sendung, Online, Inserate, die gesamte Maschinerie.

Speaker B: Genau, also im Businessplan, ein Teil des Businessplans ist der sogenannte Mediaplan. Den bauen wir auch gemeinsam auf Ihre Region zugeschnitten. Also es ist kein 0815, was wir über alle Regionen gleich rüber scheren, sondern wir gucken ganz genau in Ihrer Region, welche Titel gibt es, macht Postwurfsendung Sinn oder sind das andere Printprodukte, die in Ihrer Region Sinn machen, Online-Kampagnen, wir gucken uns an, welche Keywords bei Ihnen funktionieren und so weiter und so fort. Und aus dieser regionalen Analyse bauen wir dann gemeinsam ihren Mediaplan auf. Und das ist dann natürlich Ihre Verantwortung als Geschäftsführer. Da hört meine Arbeit als Franchise-Geber quasi auf, weil das ist dann GF-Tätigkeit vor Ort, das in die Tat umzusetzen und das Thema zu treiben.

Speaker C: Sie als Franchise-Geber liefern, bei diesem schönen Beispiel zu bleiben, den Blumen- oder Blütenstrauß? den dann ich gemeinsam mit meinen zwei Vertriebsmitarbeitern pflücke und versuche daraus neue Pflänzchen sozusagen zu ziehen, sprich Abnehmer und Verkäufer daraus zu generieren. Wie lange dauert dieser Prozess vom Zeitpunkt, wir haben uns auf ein Gebiet geeinigt, wir sind uns handelsein, Businessplan steht, bis dahin, dass ich tatsächlich zum ersten Mal pflücke.

Speaker B: Ich würde es in zwei Timelines aufteilen wollen. Ich würde einmal sagen die erste Timeline Vertragsunterschrift bis Vertriebsstart. Hängt natürlich auch immer ein Stück weit am Franchisenehmer. Ist er noch gebunden? Ist er sofort frei? Aber wenn wir jetzt vom klassischen Franchisenehmer ausgehen, der sagt ich bin startklar, wir können heute loslegen, dann sind sie in der Regel nach drei bis sechs Monaten soweit, dass sie mindestens einen Vertriebler gefunden haben, dass sie mindestens schon mal eine Bürofläche gefunden haben, vielleicht haben sie noch nicht die Ladenfläche gefunden, aber sie haben zumindest eine Bürofläche gefunden. Rechtlichen Themen sind erledigt, das darf man ja auch nicht vergessen. In der Regel wird eine GmbH gegründet, der 34c Schein, also die Gewerbeerlaubnis in Deutschland für die Vermittlung von Immobilien muss beantragt werden. Das dauert alles ein Stück weit, also Vertriebsstart drei bis sechs Monate und das ist natürlich einer der meistgestellten Frage, wenn ich dann starte, wann ist denn das erste Mal beim Notartermin? Wann darf ich einmal Rechnung schreiben? Ich kalkuliere in meinem Businessplan zwischen Monat sieben und Monat neun. dass ich wirklich das erste Mal beim Notarttermin saß. Also wir sagen, wir haben heute Vertriebsstart, dann ist sieben Monate später das erste Mal Notarttermin und jetzt kommt eine Sache, die viele viele Menschen leider vergessen, die in unserem Berufswelt starten wollen. Die durchschnittliche Zahlungsziele belaufen sich in der Regel bei acht Wochen. Das heißt, wenn wir über Liquiditätsplanung sprechen und nicht betriebswirtschaftliche Analyse, dann sollte man eher mit neun Monaten rechnen. Wenn es ganz blöd läuft und man hat die ersten zwei Deals geschlossen, wo die Immobilienübergabe erst in sechs Monaten ist, dann kann man natürlich auch noch länger warten, aber dafür gibt es dann auch wieder Factoring-Gesellschaften beziehungsweise die Hälfte der Cottage. Wenn man über andere Franchise-Systeme spricht, jetzt nicht über Wentzel Dr., hätte man ja sofort oder binnen zwei Wochen nach Notar-Termin, aber in unserem Fall in Provision haben wir tatsächlich gerade in der Anfangssituation immer das Thema, dass der Eigentümer oftmals die Quotage erst dann zahlen kann, wenn er den Kaufpreiserlös bekommen hat, logischerweise. Und dann kalkulieren wir grundsätzlich immer mit acht Wochen Zahlungsziel. Manchmal geht es schneller. In ganz blöden Fällen muss man vielleicht auch mal eine Factoring-Gesellschaft mit einschalten. Dann kostet das vier, fünf Prozent. Aber Ihre Frage konkret zu beantworten, Liquidität neun Monate, BWA sieben Monate.

Speaker C: Neun Monate ab Vertriebsstart heißt, ich muss neun Monate lang zweieinhalb Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchfüttern?

Speaker B: Ja, das ist ja beim HGBler nicht so schlimm. Also das klassische HGBler-Modell heißt ja, du trägst deine Kfz-Kosten und du trägst deine Lebenszeit und du kriegst von mir alle IT-Tools, einen Arbeitsplatz hier und das war es in der Regel eigentlich auch. Und ich sag mal, die Kosten entstehen ja erst durch die Objektakquise hinweg. Und jetzt trennt sich eigentlich die Spreu vom Weizen. Es gibt in der Regel zwei Arten von Franchise-Systemen in unserem Bereich, auch von meiner Seite völlig unbewertet jetzt an der Stelle. Es gibt die Franchise-Systeme, die sagen, wenn ich einen freiberuflichen Immobilienmakler bei mir reingeholt habe, dann versuche ich ihm Know-how zu transferieren, wie er selber Leads generiert. Warum mache ich das als Franchise-Gäber? Weil ich einfach nicht bereit bin, Liquidität zu investieren in Lead-Portale, in Google-Adwords-Kampagnen, sondern sage, ich gebe dir einfach Know-how. Ich gebe dir auch meinetwegen 1000 Postkarten, aber du gehst bitte selber los und verteilst sie und ich kaufe nicht oder ich hole keinen Minijobber für 600 Euro, der das für dich macht. Das ist quasi völlig unbewertet eine Art und Weise, wie Immobilien-Franchise-Systeme funktionieren heutzutage. Die andere Art von Franchise-Systemen generieren selber Leads, also Die nehmen das Geld in die Hand und sagen ganz klar, hier hast du Leads. Ich habe die und die Quotenerwartung von dir. Du kriegst aber deutlich weniger oder du musst deutlich mehr Lizenzgebühren zahlen als bei Modell 1 und das ist auch muss jeder für sich selbst bewerten. Also wie stark glaubt er an seine Netzwerkaktivitäten? Wie stark ist er bereit auch Kapital mit reinzubringen? Eine Ihrer Fragen wird sicherlich sein, wie viel Geld sollte derjenige denn mitbringen? Ja, ich kann Ihnen nur sagen, Herr Mec, ich kalkuliere bei jedem Euro Umsatz 30 Prozent nur die Kosten für die Akquise des Auftrages. Nur Akquise. Ich rede nicht vom Abverkauf. Ich rede nur, dass wir den Maklervertrag unterschrieben bekommen haben. Ergo, wenn ich 300.000 Euro Umsatz plane, dann sollte ich 100.000 Euro Kosten für die Auftragsakquise planen. es mein Wort zu sagen, 100.000 Euro Kosten für den Blumenstrauß. Das wird es am Ende des Tages kosten. Es gibt Kanäle, die sind dann bei 20 Prozent. Es gibt auch Kanäle, die sind vielleicht mal bei 35 Prozent. Aber ich sage jedem Immobilienunternehmer immer, er soll darauf achten, dass er nicht über diese 30 Prozent, also 30 Cent pro Euro Umsatz ausgibt, nur für die reine Auftragsaktion. Und das ist, wenn sie so mögen, die große Kunst, den Franchisenehmer dahin zu erziehen, das genau zu reporten und jedes jahr sich immer wieder zu überprüfen als unternehmer bei welchen kanälen ist er über die 30 prozent gekommen warum ist darüber gekommen kann das wieder unter 30 prozent Und das war ein großes Problem mit den sogenannten Lead-Portalen. Deswegen habe ich mich beispielsweise vor zwei Jahren, also jetzt rede ich wieder als Franchise-Nehmer Hamburg, vor zwei Jahren von allen Lead-Portalen getrennt, weil die teilweise über 40 Prozent lagen. Und das bin ich nicht bereit. Also ich bin nicht bereit, die Hälfte meiner Umsatzrendite an ein Lead-Portal abzugeben, nur für die reine Online-Marketing-Lead-Generierung. Und das tut auch nicht Not. Das tut nur dann Not, wenn man sich bewusst in diese Abhängigkeit bewegt hat, weil man keinen Blumenstrauß hat, sondern halt nur auf ein, zwei einzelne Blüten gesetzt hat, nämlich namens Online-Marketing. Und das ist dann einfach zu wenig. Ich bin ein bisschen abgedriftet, Herr Merk, Sie entschuldigen.

Speaker C: Vielen Dank für diesen tiefen Einblick. Ich würde noch gern beim Blumenstrauß bleiben oder beim Blütenstrauß. Und meine Frage, warum dauert das 7 bis 9 Monate präzisieren? Als Laie stelle ich mir das ja relativ einfach vor. Ich kaufe 1.000 Leads, also 1.000 Adressen in irgendeiner Art und Weise zu, investiere dafür mehr oder weniger Geld. und habe eine gewisse Quote, die man aus Erfahrung seit 1820 Jahr weiß. Wenn ich 1.000 zukaufe, üblicherweise sind in anderen Branchen 3%, dann habe ich also 30 potenzielle Kundinnen und Kunden. Ist dann der Lifecycle, also die Zeitdauer vom Kunde möchte Wohnung verkaufen bis zu, aha, richtigen Käufer gefunden, oder umgekehrt, Kunde möchte Wohnung kaufen bis zu richtige Wohnung gefunden, solange, sprich dauert die Suche oder das Matching von Käufer und Verkäufer solange, oder dauert es einfach solange, bis ich von meinem Blütenstrauß endlich mal die richtige Blüte erwischt habe, dass der dann tatsächlich kauft, beziehungsweise verkauft.

Speaker B: Vor zwei Jahren war es tatsächlich nur das letztere, also es hat einfach lange gedauert, bis ich den ersten Auftrag akquiriert habe. Heute muss ich tatsächlich sagen, ist es beides schwer geworden und beides hat sich einfach verzögert. Wir können es gerne mal in so einem kurzen Rollenspiel mal durchgehen, damit es für jeden einfach klar und logisch wird. Wenn ich heute starte und ich heute Leads kaufe, da haben Sie vollkommen recht, Herr Mec, ich kann heute zum Scout gehen und sagen, hier habt ihr 1000 Euro, gebt mir bitte fünf Leads, fünf Telefonnummern von Eigentümer, die sich irgendwo im Web registriert haben und gesagt haben, ich möchte gerne kostenfreie Immobilienbewertung. Dann kaufe ich die Leads und ich bin zwei Wochen später bei ihm. Dauert mindestens noch mal vier Wochen, bis er sich entschieden hat und gesagt hat, Jupp, Herr Mec ist der Mann, der Makler, dem ich vertraue. Er kriegt von mir jetzt eine Unterschrift. Dann sind wir schon in Woche sechs. Sie brauchen, wenn Sie schnell sind, auch noch mal gute zwei Wochen, überhaupt ein verkaufsfähiges Exposé zu haben. Da geht es nicht darum, dass Sie so lange brauchen, eine Objekt- und Lagebeschreibung zu verfassen, sondern einfach die Unterlagenbeschaffung dauert in der Regel so. Das heißt, wir sind schon bei Woche neun und wir sind jetzt erst live. Erfahrungsgemäß dauert es leider drei bis sechs Monate bis eine Immobilie verkauft ist. Aber sind wir schnell Herr Mec und wir sind im Monat drei haben wir tatsächlich einen Käufer gefunden. Dann sind wir quasi Anfang Monat sechs. Dann dauert es noch mal zwei bis drei maximal vier Wochen bis der Käufer die Finanzierung hat und wirklich beim Notar sitzt. Dann sind wir im Monat sechs und dann haben wir acht Wochen Zahlungsziel. Dann sind wir schon im Monat acht. Und wenn Sie jetzt aus drei Monaten Vermarktung drei bis sechs machen, dann sind Sie im Mittelwert irgendwo bei diesen neun Monaten Liquidität, Notartermin Mittelwert sieben Monate.

Speaker C: Dann müsste es allerdings so sein, wie der sehr leihenhafte Sicht von außen, dass sich dieses Rädchen des Blumenstraußes ja zu drehen begonnen hat. Ich bekomme ja jeden Tag einen neuen Blumenstrauß angeliefert. Ich pflücke jeden Tag neue Pflänzchen. Das heißt, ich müsste dann ja im Idealfall im Wochenrhythmus oder zu Beginn im Monatsrhythmus, weitere Notartermine, wie ihr das nennt, also weitere Abschlüsse haben.

Speaker B: Korrekt. Es muss sogar ein Hockeystick entstehen, weil sie haben am Anfang ja nur die Leute zum Maklervertrag bewegt, die eine schnelle Verkaufsabsicht haben. Sie haben auch am Anfang Bewertungstermine, wo der Eigentümer ganz klar sagt, Herr Mec, ich finde sie super, aber geht es in zwei Jahren los, weil in zwei Jahren meine Tochter nach Leipzig zum Studieren geht. Das sind ja die Kunden, wenn man ein gutes Konzept und eine gute Nachhaltigkeit hat, die dazu führen, dass sie dann in Jahr zwei aus durchschnittlich, wie sie richtig erkannt haben, Herr Mec, zwei Drei-Naht-Notartermine auf einmal im Durchschnitt auf vier Notartermine gestiegen sind. Und das liegt nicht daran, weil sie in dem Moment besser geworden sind, sondern weil sie einfach eine gute Nachhaltigkeit haben und die Kunden vor zwei Jahren anfangen sich jetzt, wie man so schön sagt, die Vertriebswelle zu brechen und die einfach on top kommen. Und das sieht man dann wunderbar bei den Vertrieblern, wenn es gute Vertriebler sind und genau diese These beachten, dann sieht man, dass die Abschlussquote, also die Wandlung von Bewertungstermin zu einem Maklerleihnauftrag von Jahr zu Jahr steigt. die muss von Jahr zu Jahr steigen. Wenn sie nicht von Jahr zu Jahr steigt, ist das ein ganz klarer Beweis dafür, dass entweder das Konzept nicht funktioniert, in puncto Nachhaltigkeit, Bestandskundenpflege, After Sales, wie man so schön sagt im Neudeutschen, oder der Vertriebler einfach seinen Job nicht richtig. Eins von beiden passt nicht, weil sonst würde die Abschlussquote von Jahr zu Jahr ein paar Prozentpunkte steigen. Nochmal, nicht weil er besser geworden ist, sondern weil einfach die Kunden vor ein, zwei Jahren langsam sich wandeln zu neuen Aufträgen. Empfehlungsgeschäft kommt hinzu, wenn man seinen Job gut gemacht hat. Das sind alles diese Indikatoren, die dazu führen, dass man einfach in den Quoten besser wird von Zeit zu Zeit.

Speaker C: Die Blüten, die ich von meinem Strauß gepflückt und eingesetzt habe, werden, wenn ich nicht alles falsch mache, irgendwann mal zu kleinen Bäumchen.

Speaker B: Das wäre nicht schlecht.

Speaker C: Zu sträucheln. Zu sträucheln, genau. Und dann kann ich beginnen, auch die abzuirren. Wenn ich denn diese Durststrecke von sieben, neun oder auch elf Monaten hinter mich gebracht habe und mein Umsatz hockeystickartig, also explosionsartig nach oben steigt, wie viele Abschlüsse mache ich denn dann so im Monat und wie hoch ist da das Volumen?

Speaker B: Die Zahl die ich Ihnen jetzt nenne, das ist die Zahl auf die ich am meisten stolz bin. Das ist nämlich der durchschnittliche Quotage Umsatz pro Vertriebler bei mir im System. Und der liegt im Jahr 2023 bei knapp 280.000 €. Wenn ich meine Vertriebler nehme, dann lage ich sogar bei 320.000 €. Und das ist für mich aktuell spitzenwert. Also ich muss vorsichtig sein mit diesen Superlativen, aber mir ist einfach nichts anderes bekannt. Ich kenne natürlich die Zahlen von meinen Wettbewerbern, die man von Namen her kennt und die sind eher im Bereich zwischen 100 und 200.000 Euro pro Immobilienmakler. Aber die Kollegen auch wieder ein bisschen Schutz zu nehmen, die haben natürlich auch schon eine ganz andere Skalierung bewiesen als ich. Mein Netzwerk macht gerade mal 12 Millionen Euro Umsatz. Wir sind im dreistelligen Millionenbereich. Also das muss man auch ein bisschen relativieren, aber nichtsdestotrotz glaube ich, ist das ein guter Indikator für mein System, dass wir sehr schnell wachsen, wenn es das Thema Umsatz geht und das Konzept so viel Arbeit abnimmt, meinen Maklern, dass sie auch in der Lage sind, zeitlich dieses Volumina zu drehen, weil man darf nicht vergessen, wir reden hier von dem klassischen Mittelgeschäft. Wir reden hier nicht von Luxusimmobilien, wo ein Notatermin gleich 70.000 Euro bringt, sondern das durchschnittliche Ticket bei uns im System ist eher 20.000 Euro.

Speaker C: Damit ich jetzt hochrechnen kann, wenn das Ticket 20.000 Euro ist, wie viel Provision bekommt ihr? Fünf Prozent?

Speaker B: Nein, also wir arbeiten inklusive Mehrwertsteuer mit 7,14. Netto 6,8. Aber das muss man fairerweise sagen, das kriegen Sie natürlich auch nicht immer durchgeboxt. Wenn Sie mich jetzt fragen, was ist eure durchschnittliche Quotage gewesen im Jahr 23, kann ich Ihnen nicht genau sagen, weil für 23 habe ich es nicht. 22 lagen wir bei netto knappen 4,9 Prozent.

Speaker C: Wenn ich jetzt diese 280.000 Euro Courtage Umsatz pro Mitarbeiter annehme, dann muss ich davon mal 30% Customer Acquisition Costs, wie das auf Neudeutsch so schön heißt, also die Kosten für den Blumenstrauß abziehen, bin ich jetzt mal rund bei 190.000. Wenn das jetzt ein fest angestellter Mitarbeiter ist, sage ich aus meiner Unternehmererfahrung heraus, der wird sich auch 100.000 Euro kosten, wenn nicht ein bisschen mehr, dann braucht er ein bisschen Auto, ein bisschen Telefon, was auch immer, sollen wir bei 120.000 sein. Das heißt, ich bin irgendwo dort, dass mir der einen Ertrag von irgendwas zwischen 50.000 und 70.000 Euro im Jahr als Unternehmer, also mich als Chef, als Eigentümer meines eigenen Immobilienmaklerbüros, als Franchise-Nehmer von Wentzel Dr. bringt.

Speaker B: Davon brauchen sie aber zwei, Herr Mec, wenn sie so wollen, aber das muss man ja ganz transparent sagen. Diese eine mit, sagen wir jetzt einfach mal es leicht zu rechnen, 300.000 Euro Umsatz würde mir als Franchise-Nehmer noch nicht mal wahrscheinlich eine schwarze Null bringen. Warum? Weil die Infrastrukturkosten, also die linearen Kosten, die unabhängig von der Umsatz, also bis zu einer gewissen Umsatzgröße egal sind, ich muss mich vorsichtig ausdrücken, sind am Anfang relativ hoch. Einfaches Beispiel die Ladenmiete, die Backoffice-Kraft. Die Backoffice-Kraft sorgt für keinen Umsatz, kostet sie aber im Jahr sofort 50 bis 60 K und das sind natürlich diese linearen Kosten, die am Anfang diesen Fixbetrag sehr sehr hoch schnellen lassen. Und deswegen reicht ihnen diese eine Vertriebler nicht, sondern sie brauchen halt diese zwei, also roundabout 600 bis 700k, damit es anfängt für sie auch im Ergebnis Spaß zu machen. Dann muss die Skalierung halt weitergehen in dritten und vierten Vertriebler und dann natürlich das Wachstum im zweiten, dritten, vierten Standort.

Speaker C: Danke für diese Ergänzung. Ich war eben dabei, das auszurechnen. Noch am anderen Beispiel, wenn das jetzt kein fix angestellter Vertriebler ist, sondern ich mir einen, wie Sie ihn nennen, HGBler hole, also einen Freelancer oder jemanden, der nicht fix angestellt. Welchen Teil dieser 280 oder 300.000 Euro Provision bekommt denn der? Was ist denn da üblich?

Speaker B: Also, ich kann Ihnen das aus unserem System sehr sehr simpel erklären. Wir haben eine Drei-Drittel-Taktik. Bedeutet, ein Drittel bekommt immer der Freelancer. Nämlich dafür, dass er seine Lebenszeit investiert, dass er die Tätigkeit als Immobilienmakler durchführt und sein Kfz für die Tätigkeit zur Verfügung stellt. Ein Drittel bekommt immer der Franchisenehmer, also der Unternehmer, den ich als Franchisenehmer sehe, für die Stellung der Infrastruktur, für die Übernahme der Kosten und so weiter und so fort und das mittlere Drittel bekommt derjenige, der für den Lead gesorgt hat. Also wenn der Franchisenehmer die SEA-Kampagne, die Postwurfsendung bezahlt hat und ausgeführt hat und er selber den Lead generiert hat, dann bekommt er zwei Drittel und der HGBler, der Freelancer bekommt ein Drittel. Hat der HGBler sein Netzwerk angezapft, ist er selber Postwurfkarten verteilen gegangen, whatever, das Know-how genutzt, Leads zu generieren, dann bekommt er das mittlere Drittel, sprich der Franchise-Nehmer kriegt 33% und der HGBler, der Freelancer 67%.

Speaker C: Ist es einfacher, HGPler, Freelancer, freiberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden oder Angestellte, Vertriebler?

Speaker B: Nein, selbstverständlich Angestellte. Wenn Sie mich jetzt fragen, wo sind die besseren Vertriebler? Das wäre gemein zu sagen, dass ein Angestellter kein guter Vertriebler sein kann. Das ist Blödsinn, was ich sage. Aber man muss fairerweise sagen, das Mindset, was wir eigentlich brauchen, oder was einen guten Vertriebler oftmals auszeichnet, finden sie eher beim Freelancer als beim Angestellten. Weil beim Angestellten haben sie einfach das Problem oder die Gefahr Herr Mec, gerade in einem System wie ich es lebe, wo wir eine sehr sehr hohe Umsatzverantwortung haben. Bedeutet aber im Umkehrschluss, meine Mitarbeiter, da verdient keiner unter sechsstellig. Bedeutet aber auch, dass sie mit dem Angestelltenmodell jemanden reinholen können, der vielleicht mit 70, 80 K schon zufrieden ist. Das Problem, was wir als Franchise-Nehmer nur haben, wenn der 80 verdient, verdiene ich, mache ich miese, es offen zu sagen. Er muss sechsstellig verdienen, damit ich überhaupt bei mir am Jahresende was übrig habe. Und das ist beim Freelancer natürlich viel, viel leichter rauszukitzeln, aber deutlich schwieriger im Recruiting als beim Angestelltenmodell, wo ich damit werben kann und sagen, du hast kein Risiko, kriegst bei mir 2.000 Euro fix, kriegst einen Filmwagen über eine 1-Prozent-Regelung. Das ist natürlich vom Storytelling im Recruiting viel, viel entspannter.

Speaker C: Ich habe nun das erste Jahr oder die ersten 18 Monate hinter mir. Habe zwei fleißige Verkäuferinnen und Verkäufer. Mir bleibt also jetzt roundabout das Drittel für meine Overheadkosten übrig, die aufgefressen werden für meine eigene Miete. Für das Büro, für ein bisschen Oberheit-Kostensteuern muss man ja auch bezahlen. Wenn ich mir dann meinen dritten Vertriebler reinhole, dann wird es also für mich als Unternehmer schön langsam interessant und ab dem 4., 5., 6. greift dann das Skalieren und ich beginne schön langsam richtig Geld.

Speaker B: Ja also ich sag mal ganz konkret mit einer Umsatzzahl, mit einer Benchmark, also ab 750.000 bis 800.000 Euro Umsatz bei einer vernünftigen Struktur, wo sich der Gf oder der Unternehmer nicht sofort irgendwie 150.000 Euro Jahresgehalt zahlt, dann ist das definitiv ein Bereich, wo es anfängt, richtig Spaß zu haben.

Speaker C: Jetzt haben wir drei Parteien, die gut verdienen oder mehr oder weniger gut verdienen, nämlich wir haben unseren Vertriebler, wir haben mich als Franchise-Nehmer, der zumindest mal seine Kosten decken kann und wir haben überwiegend externe Dienstleister, die mir meinen Blüten- oder Blumenstrauß liefern und ich bezahle auch den Blumenstrauß. Wovon und wie lebt ihr als Franchise-Zentrale?

Speaker B: Dass diese Dienstleister A so gering wie möglich an den Blumen abknapsen. Das ist ja mein Mehrwert und ich an diesen ersten 33 Prozent die sie vom HGBler, vom Freelancer bekommen ein Stück abbekomme und das ist ziemlich genau ein Drittel davon. Also knappe 11 Prozent und mittel. Es gibt Modelle wo wir 10 Prozent, manchmal 12 Prozent hängen ein bisschen von der Region drauf ab und worauf sich der Franchisenehmer zum Thema Wachstum eingelassen hat, aber wenn wir einen Mittelwert von 11% nehmen, dann bekomme ich von diesem ersten Drittel, was immer der Franchisenehmer bekommt, ein Drittel als echte Lizenzgebühr, wenn sie so möchte. Und aus diesen 22%, die der Franchise-Nehmer für sich behält, hat er in der Regel so 7-8% Umsatzrendite übrig und ich habe aus meinen 11% durchschnittlich, offenes Wort, in der Regel so 4-5% übrig in der Skalierung, die dann am Ende des Jahres als Ergebnis übrig bleiben würden. Aber bei uns auch noch offenes Wort, bei uns noch lange nicht erreicht, weil bei mir ist der Hockeystick noch nicht erreicht, dass ich als Franchisegeber wirklich anfange Geld zu verdienen. Das ist auch kein Geheimnis, die meisten Franchise-Systeme verdienen gar kein Geld, weil sie einfach noch nicht diesen Nullpunkt erreicht haben, wo jeder neue Franchise-Nehmer, jeder neue Euro-Umsatz wirklich dann noch in den Kasten Jetzt.

Speaker C: Gibt es ja eine Reihe von Dienstleistungen, die ein Immobilienmakler erbringen könnte, seinen Provisionsumsatz zu erhöhen. Ich frage mich als Außenstehender immer, warum wird das nicht gemacht? Es wäre doch ein leichtes, jemandem, der jetzt gerade eine Wohnung gekauft hat, ein Umzugservice zu vermitteln. Einen Fliesenleger, einen, weil ich das im Podcast hatte, einen Badrenovierer. Das liegt für mich doch so nahe, dass jemand, der Bida renoviert, mit einem Immobilienmakler kooperiert, daher seine Leads bekommt und, es jetzt umgekehrt zu sehen, Wentzel Dr. Immobilien zum Blumenverkäufer wird. Das ist doch eine hochinteressante Geschichte. Warum wird das nicht gemacht?

Speaker B: Warum es andere nicht machen, kann ich nicht sagen, aber sie haben sehr genau eine unserer Blüten und Blumen beschrieben in unserem Blumenstrauß. Wir nennen es Kooperationsgeschäft. Also ich würde es in zwei Ebenen teilen, Herr Mec. Wir haben einmal das Thema Cross-Selling-Geschäft, also wo wir dem Endverbraucher versuchen, noch weitere Dienstleistungen zu verkaufen. Das beginnt bei der Handwerksdienstleistung, das geht aber ganz vorne schon los mit dem Thema Finanzierungsvermittlung. Also da generieren wir schon Leads für unsere Partner und ja, Nagen an der Wertschöpfungskette, wenn sie so wollen, und wollen ein Stück vom Kuchen abhaben. Aber sie haben es genau richtig gesagt, wir nutzen es auch für die Lead-Generierung. Das heißt, ich habe tatsächlich als Franchise-Nehmer Hamburg einen Mitarbeiter, der macht nichts anderes als genau diese strategischen Kooperationen zu schließen, die sie gerade beschrieben haben. Und nicht nur als reiner Mehrwert für meine Käufer, also für die Erwerber von Immobilien, bleiben wir bei dem Beispiel Badsanierung, sondern nämlich auch mit dem Gedanken, wenn du das nächste mal bei Tante Erna eine Badsanierung machst und sie erzählt, sie macht das, weil sie jetzt ihr Haus verkaufen soll, denkt doch bitte an mich und das soll nicht ein Nachteil sein, da finden wir schon eine Lösung, dass du auch davon partizipierst. ganz klassischer Akquiseweg bei uns. Und ich kann mich da nur wiederholen, eine ganz, ganz dicke und fette Blüte bei uns im Blumenstrauß.

Speaker C: Wie wirkt sich das auf den Gesamtumsatz aus? Wie viel von den 280.000 Euro sind so Up- oder Cross-Sales, es in der Fachsprache zu nennen, sprich Dinge wie eine Übersiedlungsdienstleistung oder weiterverkauftes Lead?

Speaker B: Der ist prozentual nicht so hoch. Der ist Wenn ich jetzt am Franchise-Nehmer Hamburg denke, lassen Sie mich kurz im Kopf rechnen, Herr Mec, dann sind wir so bei roundabout unter drei Prozent, irgendwas zwischen zwei und zweieinhalb Prozent, was wir mit Cost-Selling-Geschäften machen, also Finanzierungsleads und Der andere Blumenstrauß will ich ihn jetzt mal nennen zum Thema Cross-Selling. Das Schöne aber bei diesen zwei, drei Prozent sind, das ist reines MBTA, Herr Mec. Also da geht nichts mehr von ab. Das ist reiner Gewinn am Jahresende für den Franchise-Nehmer vor Ort. Also da kriegst sogar ich als Franchise-Geber Stand heute, das kann sich vielleicht in Jahren noch mal ändern, dass wir sagen jetzt könnt ihr uns auch von dem Kuchen auch was abgeben, aber Stand heute nehme ich dafür noch nicht mal Lizenzgebühr. Ich stelle ihm die IT-Tools, also das muss noch nicht mal ein Mensch machen, wenn wir beim Thema Finanzierungsleads sind, sondern das sind klassische CRM-Auto-Prozesse, also automatisierte Software-Prozesse, wo die Kunden automatisch angeschrieben, gefragt werden, brauchst du Unterstützung bei Finanzierung, ja, nein und diese Leads werden automatisch an die Kooperationspartner weitergeleitet. Also für das Nichtstun verdient der Franchisenehmer Geld. Ich will Ihre Frage nochmal von einer anderen Seite beantworten gerne. Ganz, ganz spannend ist ja die Betrachtung, wenn man sich die 100% Umsatz anguckt, wie viel Prozent des Umsatzes kommt von welcher Blüte und das ist ganz, ganz spannend, wie sich das verändert, aber auch verändern muss. Also gerade am Anfang, wenn wir bei ihrem bei ihrer Frage bleiben, diese 280.000 Euro oder 300.000 Euro wird über 50% des Umsatzes, wahrscheinlich eher 60, 70% aus rein Online-Marketing-Leads generiert worden sein. Ich bin jetzt mit meinen Geschäften in Hamburg im Jahr 10. Im Jahr 10 ist dieser Prozentwert Online-Marketing-Leads bei mir bei unter 20 Prozent. weil Kanäle wie Bestandskunden, also After-Sales, Folgeaufträge, Kooperationsgeschäfte mit den Jahren stetig und stetig wachsen, wenn man Nachhaltigkeit, Netzwerkpflege, ETC ordentlich betreibt, so wie wir es im Konzept auch vorgeben und leben. Wenn man sich nur auf die Online-Marketing-Leads oder grundsätzlich auf Lead-Portale verlässt, dann komme ich wieder auf dieses Anfangsthema Abhängigkeit, dann kommt man auf keinen grünen Zweig her, keine Chance. Sie werden Ja, wenn sie so wollen, ein abhängiger Zulieferer für die Leadportale und glauben, sie sind selbstständiger Immobilienmakler. Sind sie nicht. Sie sind Freiberufler des Leadportals und versuchen die Leadportale an der Cottage dran zu beteiligen.

Speaker C: Wie komme ich als Franchise-Nehmer jetzt an die Kooperationen? Ich hätte sie so interpretiert. als dass beispielsweise Finanzierungspartner von euch, vom Franchisegeber, systemweit kommen, weil das wahrscheinlich auch für den Kunden finanzielle Vorteile bringt, bessere Konditionen, weil da einfach eine große Menge dahintersteckt. Ich mich aber dann doch lokal meine eigenen Partner kümmern muss, weil, wie ich gelernt habe, Badsanierung ein lokales Geschäft ist. Wer in Würzburg Beda renoviert, wird das eher nicht in Flensburg machen.

Speaker B: Genau, also wir haben, wenn Sie so möchten, alles was bundesweit mit einem Dienstleister zu regeln wäre, wie zum Beispiel das Finanzierungsgeschäft, geben wir dem Franchise-Nehmer ab Tag 1 einen bundesweiten Finanzierungsvermittler. Wir empfehlen ihm aber ganz dringend, sich lokal auch einzusuchen, weil es a. meistens schneller geht und er b. einfach dieses Netzwerk braucht. Er braucht den Finanzierungsvermittler auch vor Ort, weil der ihm ja auch wieder Leads bringt. Und dieses lokale Netzwerk muss der Franchise-Nehmer, also das ist, wenn sie so wollen, genau seine Rolle. Er arbeitet am Unternehmen und wie macht er das? Indem er ein Netzwerk aufbaut vor Ort. Er soll nicht beim Eigentümer im Wohnzimmer sitzen und darum buhlen, einen Maklerleihenauftrag zu bekommen. Das machen seine Mitarbeiter, egal ob Freelancer oder Angestellte. Er ist dafür verantwortlich, mit Hausverwaltung zu sprechen, mit Bauträgern, mit großen Handwerkern. mit großen Anwaltskanzleien, die vor Ort sind für das Thema Kooperationsgeschäft. Das ist die Tätigkeit eines GFs, eines Immobilienunternehmens und nicht im Wohnzimmer des Eigentümers zu sitzen und eine Doppelhaushälfte zu eignen. Nicht abwerten gemeint, Herr Mecer, aber dann sind wir beim Profil. Ich bin eigentlich der Immobilienmakler. Vielleicht will ich mich zu diesem zweiten Profil irgendwann entwickeln. Das mag alles sein, aber dann startet er nicht so. Dann ist seine Tätigkeit nicht darauf bezogen, dass er Bauträger kennenlernt.

Speaker C: Wie groß ist jetzt das Investment, tatsächlich starten zu können? Ich brauche ein Büro. Ich muss wahrscheinlich eine gewisse Startgebühr für euch bezahlen.

Speaker B: Also auch das muss man auf zwei Ebenen beantworten. Wir haben einmal den Freelancer. Wenn Sie mich da fragen, wie viel Geld sollte ein freiberufliche Immobilienmakler heute mitbringen, damit er beruhigt diesen Job starten kann. Wir gehen hier von dem Fall aus, er ist nicht schon vorher Makler und bringt keine Kunden mit, sondern startet wirklich heute frisch. Egal ob als Quereinsteiger oder aus der Branche. Dann sage ich, er sollte für sieben Monate seine Lebensunterhaltskosten auf dem Konto liegen. Mindestens. Also wirklich an jeden Zuhörer, der sich darüber Gedanken macht, wirklich mindestens. Alles andere wäre teilweise Hayakiri. Und besonders sollte man beachten, wenn man eh schon im Mindset als Typ, da muss man sich einfach selbst reflektieren, jemand ist, der auf Sicherheit bedacht ist, der schlecht schlafen kann, wenn es irgendwie eng wird, dann sollte man doch lieber auf zwölf Monate gehen, damit man auch wirklich ruhig schlafen kann. Wenn man dieses Geld nicht hat, Dann ist mein persönlicher Rat, dann sollte man sich lieber in ein Unternehmen wenden, die mit Angestelltenmodellen arbeiten, wo man einfach dann in diesen Beruf erstmal reingehen kann, sich auch einen Kundenstamm aufbauen kann. Und wenn man dann den Drang hat zu sagen, ich will aber selbstständiger werden, weil natürlich hat man dann noch mehr Verdienstmöglichkeiten als Freiberufler. Aber dann hat man sich in der Regel auch einen Kundenstamm aufgebaut, wo man weiß, okay, selbst wenn ich jetzt den Arbeitgeber oder das System wechsel, ich sage mal, meine drei, vier Aufträge im Jahr werde ich von diesen 20, 30 Kunden immer bekommen. dann hat man ganz andere Sicherheit, einfach zu starten. Ja, das vielleicht einmal konkret, wenn man das Profil Freiberufler nimmt, wenn wir jetzt den Unternehmer sehen. Sie haben schon richtig gesagt, Herr Mec, wenn wir jetzt einmal das erste Jahr durchgehen, Sie haben einmal das Thema Büro-Ladenmiete. Sie haben natürlich auch das Inventar, die einmalige Ausstattung dieser Flächen, egal ob Büro- oder Ladenfläche. Sie haben die Backoffice-Kraft, die keinen Umsatz macht, aber in der Regel das erste Jahr da ist. Wir gehen davon aus, dass Sie auf das Freiberuflermodell gehen und nicht mit Angestellten arbeiten. Dann empfehle ich immer die 150.000 bis 200.000 Euro Liquidität. Auch hier mit Puffer, dass man die einfach da hat. Vom Businessplan her wären es eher 120.000 bis 130.000 Euro, die benötigt werden von der Liquidität. Aber ich habe immer können sich ausrechnen, 20 bis 30 Prozent Puffer oben mit drauf und dann ist das im Prinzip der Businessplan dann aufgebaut.

Speaker C: Die jetzt roundabout 200.000 Euro brauche ich für Büromiete und für mein Backoffice und wahrscheinlich für Softwarelizenzen und ähnliche Dinge, die hier laufen. Wovon bezahle ich meine Leads? Wenn ich jetzt 300.000 Euro Umsatz mache, dann habe ich ja 100.000 Euro Kosten für den Blütenstrauß.

Speaker B: Ja, aber die werden zum Teil natürlich durch den Cashflow ab Monat 7, 8, 9, 10 dann wieder auch mitgetragen. Aber ja, Herr Mec, vollkommen richtig, das ist einer der größten Kostentreiber in den ersten sechs Monate. Marketing. Das ist nicht Büromiete, das ist auch nicht die eine Backoffice-Kraft, sondern sie brauchen im Monat zwischen 5.000 und 10.000 Euro Liquidität, Kapital, einfach Leads für ihre zwei Makler zu generieren. Oder sie sparen ein bisschen und vertrauen darauf, dass sie zwei gute Netzwerke als Makler reingeholt haben. die dann halt eher dann 66 Prozent kriegen, aber sich am Anfang ein bisschen Liquidität einfach sparen und sagen, wenn ich das erste Mal 33 Prozent bekommen habe, dann kann ich ein bisschen reinvestieren und kann daraus wieder Leads generieren, die ich dann meinen Maklern gebe, 66 Prozent in Zukunft zu behalten. Das ist eine Mischkalkulation, wie man das im Mediaplan aufbaut.

Speaker C: Habe ich soweit verstanden. Unklar ist mir jetzt noch immer, brauche ich 300.000 Euro oder brauche ich 200.000 Euro, zu starten? Sprich, waren diese Lead-Kosten inkludiert?

Speaker B: Die waren inkludiert, ja. Die waren inkludiert. Also, wenn Sie einen Businessplan anschauen bei mir, dann werden Sie so ab Monat 10, 11, 12 spätestens die schwarze Null haben.

Speaker C: Abschließend zum Start brauche ich theoretisch ja kein besonders teures Büro. Ich brauche wahrscheinlich auch kein besonders repräsentatives Shop.

Speaker B: Das kommt später. Ab Jahr 2, genau.

Speaker C: Das heißt, meine Kosten steigen erst dann, wenn auch tatsächlich die Umsätze da sind. Diesen Cashflow baue ich mir auf.

Speaker B: So ist es genau. Wir versuchen im Businessplan das über den Cashflow abzubilden, die Ladenfläche. Das haben wir früher anders gemacht. Also auch hier offenes Wort. Der Franchisenehmer vor drei, vier Jahren hat eher 300.000 Euro mitgebracht. Ich selber habe 1,5 Millionen Euro damals investiert vier Shops aufzubauen. Wir sind aber sehr laut sofort rausgegangen, sehr viel Personal. Es war unnötig so teuer, wir hätten es auch wahrscheinlich ein bisschen günstiger machen können, aber nur damit sie mal eine Vorstellung haben. Aber das liegt daran, weil ich damals ab Tag 1 sofort einen Shop als Pflicht gehabt habe. Und ein Shop kostet in einer vernünftigen Lage zwischen 3.000 und 5.000 Euro Nettokaltmiete. Die Bürofläche ist unter 1.000 Euro zu kriegen. Wenn man das im ersten Jahr nimmt, direkt 30.000 Euro echte Liquidität eingespart. Und das läppert sich. Dann gibt es ein paar Positionen, die dann auch schnell 300.000, eher 150.000 machen.

Speaker C: Wie viel von den zwischen 200.000 und 300.000 Euro, je nachdem wie sparsam ich bin, muss ich denn unterm Kopfpolster oder mir von Tante Erna ausborgen?

Speaker B: Also in der Regel sollte man 25.000 Euro Eigenkapital haben, also das ist, wer ein bisschen GmbH recht kennt, das ist die klassische Steinmeinlage einer GmbH, die sollte da sein. Wenn man Sicherheiten hat, in Form von Immobilien beispielsweise oder ähnliches, ist es überhaupt kein Problem. Man muss sich aber natürlich damit abfinden, dass die Bank dann eine Absicherung in der Immobilie haben möchte, in Form einer Grundschuld. Wenn man keine Vermögenswerte hat, die man zur Absicherung geben kann, wird es fast unmöglich, außer man hat ein Bürgen oder man überzeugt die Investitionsförderbank des jeweiligen Bundeslandes. Da gibt es ja verschiedene Programme, die dann das Ausfallrisiko in der Regel zwischen 60 und 80, 90 Prozent übernehmen und die Banken lassen sich dann auf die restlichen 10, 20 Prozent Ausfallrisiko in der Regel ein. Das ist aber, Herr Mec, natürlich schwieriger geworden. Also ich glaube, die Banker warten jetzt nicht darauf, dass jemand die Ecke kommt und sagt, ich möchte Immobilienmakler werden. Die warten sicherlich auf andere Themen, aber man muss hier auch ganz klar kommunizieren, man ist kein Bittsteller. Also auch die Banker haben ein Must Have, was sie an Geschäften im Jahresende abgeschlossen haben werden müssen. Und die sind auch dankbar, wenn gute junge Unternehmer zu denen kommen und sagen, ich habe hier ein Konzept, das ist ein Franchise System, das ist schon mit Proof und Konzept irgendwo bewiesen, dann hat man da auch gute Chancen. Aber ohne Bürgen Ohne Sicherheit wird es schwierig, aber das hat letztendlich auch nichts mit der Branche zu tun, weil einfach die aktuelle Weltlage einfach so ist und ein bisschen angespannter ist.

Speaker A: Lieber Herr Denadija, Dankeschön für diese wirklich offenen und transparenten Einblicke in die Welt der Immobilienmakler.

Speaker B: Ich habe es versucht, gerne.

Speaker A: Sämtliche Kontaktdaten von Jovica findet ihr in den Show Notes und auf meiner Website www.goldkrube-franchise.de Wie immer gibt es jetzt die Bierdeckelkalkulation. Jovica sagt, dass der durchschnittliche Courtage-Umsatz, also die Provision pro Makler, bei 280.000 Euro pro Jahr liegt. Wenn jedes einzelne Geschäft 20.000 Euro Provision bringt, dann vermittelt ein Makler 14 Wohnungen pro Jahr. Das halte ich für durchaus realistisch. Wenn wir im zweiten Jahr bereits drei Makler beschäftigen, dann erzielen wir vorsichtige 750.000 Euro Provisionsumsatz. Ein Drittel davon bekommen die Makler, denn die müssen ja sechsstellig verdienen. Ein Drittel kostet der vielzitierte Blumenstrauß, also die Interessenten und Kunden, die sogenannten Leads. Und ein Drittel bleibt bei uns, also dem Franchise-Nehmer. Von diesem Drittel, in unserem Beispiel runden wir auf 250.000 Euro ab, geht ein Drittel als Frenches Gebühr an Wentzel Doktor. Ein Drittel werden die sonstigen Kosten sein, von der Büromiete bis zum Steuerberater. Und das letzte Drittel bleibt übrig. Vorsichtig kalkuliert, 80.000 Euro. Das klingt jetzt nicht fit. Wenn es jedoch gelingt, zwei weitere Mitarbeiter zu finden, dann erhöht sich der Umsatz auf 1,3 Millionen. Unsere Fixkosten steigen jedoch nicht in dem gleichen Maße mit. In diesem simplen Beispiel blieben dem Franchise-Nehmer bei fünf Maklern etwa 300.000 Euro pro Jahr. Und dann wird es schon spannend. Nicht vergessen dürfen wir, dass wir zu Beginn 200.000 Euro mitbringen müssen. die ersten Monate zu finanzieren und ein Büro einzurichten. Alles in allem ein meiner Meinung nach interessantes und skalierbares Business für alle, die keine Angst vor Mitarbeiterführung, insbesondere von Vertrieblern, haben. Diese und alle anderen Bierdeckel-Kalkulationen von den Systemen, die hier im Podcast zu Gast waren, findet ihr auf www.goldgrube-franchise.de. Danke fürs Zuhören, Weiterempfehlen und Liken dieses Podcasts. Bis zum nächsten Mal.

Katzentempel, Dr. Kathrin Karl

Heute wird’s, was mich sehr freut, tierisch. Die sehr sympathische Kathrin Karl, übrigens Frau Doktor der Biochemie, steht mir heute zum Thema Katzentempel Rede und Antwort.

Was passiert in einem Katzentempel? Wie viele und welche Katzen leben im Katzentempel und wer betet sie an? 

Doch keine Sorge, wir reden nicht nur über Katzen und Veganismus, vielmehr unterhalten wir uns über Systemgastronomie und ein Geschäftsmodell, das von Banken sogar in schwierigen Zeiten finanziert wird.

Gibt’s Shitstorms von Katzenliebhabern oder auch Katzenhassern, wenn’s um Essen in einem Katzentempel geht? 

Wie kommuniziert man, dass der Katzentempel kein Tierheim und kein Streichelzoo ist?

Welches Universum kann man rund um einen Katzentempel bauen und was bringt die Zukunft? Wer sind die Kooperationspartner der Katzentempel?
Ist Hauszustellung (von Essen, selbstverständlich) für einen Katzentempel spannend?

Transkript:

Speaker A: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube Franchise, dem unabhängigen, unbezahlten und kritischen Podcast für alle, die Franchise-Systeme und die Geschäftsmodelle dahinter verstehen wollen. Apropos unabhängig. Es soll tatsächlich Podcasts geben, bei denen Geld fließt. Doch wie neutral wird jemand fragen, der für das Interview Geld kassiert hat? Heute wird’s, was mich sehr freut, tierisch. Die sehr sympathische Kathrin Karl, übrigens Frau Doktor der Biochemie, steht mir heute zum Thema Katzentempel Rede und Antwort.

Speaker B: Es ist natürlich keiner gezwungen, die Katze auf den Schoß zu nehmen oder auf die Schulter. Die Katzen sind ja per se Carnivore, also Fleischesser. Über die Katzen auch die Leute zu öffnen für die vegane Lebensweise.

Speaker A: Was passiert in einem Katzendempel? Wie viele und welche Katzen leben im Katzendempel?

Speaker C: Und wer betet die an?

Speaker A: Doch keine Sorge, wir reden nicht nur über Katzen und Veganismus. Vielmehr unterhalten wir uns über Systemgastronomie und ein Geschäftsmodell, das von Banken sogar in schwierigen Zeiten finanziert wird.

Speaker B: Dadurch, dass wir mit vielen Läden und den Zahlen, die der Bank auch vorliegt, dahinter stehen, kriegen wir die Finanzierungen eigentlich immer durch.

Speaker A: Gibt Shitstorms von Katzenliebhabern oder auch Katzenhassern, wenn es ums Essen in einem Katzentempel geht?

Speaker B: Wie eklig ist das denn? Katzen in einem Restaurant, da gehe ich niemals hin.

Speaker A: Wie kommuniziert man, dass der Katzentempel kein Tierheim und kein Streichelzoo ist?

Speaker B: Man ist total in Luzus, als wir total gepusht werden.

Speaker A: Welches Universum kann man rund eine Katzendempel bauen und was bringt die Zukunft?

Speaker B: Wir sind gerade dabei eine Dosenfutter für die Menschen Serie zu launchen. Es gibt natürlich die Roboter, die den Tisch abräumen. Super cool. Es ist jetzt gerade eine Katze und man muss natürlich immer sagen, darf die Katze nicht in den Weg rennen? Was passiert? Hat der Roboter Sicherheitsfehler und so weiter?

Speaker A: Ist Hauszustellung, selbstverständlich vom Essen, nicht von den Katzen, für einen Katzentempel spannend?

Speaker B: Doch zurück zu den Zahlen. Wir sind eigentlich aktuell in allen unseren Katzentempeln über Plan, was die Umsätze anbelangt.

Speaker A: Der notwendige rechtliche Hinweis. Weder das Franchise-System, mein Gast oder gar ich können für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Vielmehr ist der konkrete Geschäftserfolg von vielen Faktoren, insbesondere dem Standort und dem eigenen Einsatz, abhängig. Bis zum Ende dran zu bleiben zahlt sich aus, denn dann fasse ich die wichtigsten Zahlen des Katzentempels in sehr kurzer Form zusammen. So kurz, dass es sich auf einen Bierdeckel ausgeht. Und deswegen nenne ich das auch Bierdeckelkalkulation. Diese Kalkulation gibt es, wie auch die von allen anderen Systemen, die bei mir zu Gast waren, auf der Website. www.goldgrube-franchise.de. Ich freue mich sehr über jede Nachricht, gerne auch an meine private E-Mail-Adresse und Achtung, jetzt kommt klaus.katze.at. Ich habe tatsächlich die Domain katze.at. Liebe Katrin, danke für deine Zeit. Ich gehe davon aus, dass im Katzentempel nicht nur Katzen verböhnt werden, sondern auch die zweibeinigen Gäste ein fantastisches Angebot finden. Sei doch bitte so lieb und erzähl uns, was genau ist ein Katzentempel?

Speaker B: Danke, Klaus. Du hast es schon sehr, sehr schön zusammengefasst eigentlich. Der Katzentempel ist primär eine Wohlfühloase, eben ein Tempel für Katzen aus dem Tierschutz, die im Katzentempel ihr neues Zuhause gefunden haben, aber auch für unsere Gäste eine Wohlfühloase. Man kann da hinkommen, man kann in der Gesellschaft der Katzen entspannen, kann leckeres, veganes Essen genießen und kann einfach ein bisschen runterkommen und es sich gut gehen lassen.

Speaker C: Wie darf ich mir jetzt so einen Katzentempel vorstellen? Du sagst gerettete Katzen, du sagst Essen, du sagst gut gehen lassen. Ist das eine tierschutzhausartige Einrichtung, wo hunderte Katzen leben und ich mir aus einem Kühlschrank eine Dose kühlen Colas nehme und aus dem Kaffeeautomaten einen Kaffee runterdrücke, was für uns Wiener immer eine besondere Qual ist. Oder ist das doch ein hübsches, schönes Kaffeehaus oder Restaurant, wo sich eine Handvoll Katzen wohlfühlen neben mehr als einer Handvoll Gäste?

Speaker B: Genau, deine zweite Beschreibung trifft es perfekt. Wir bieten unseren Katzen ein neues Zuhause. Bei uns leben Katzen fest und zwar nicht hunderte, sondern wirklich nur so viele, dass sie sich wohlfühlen auf der Fläche. Wir schauen immer, dass die Katzenanzahl nur so hoch ist, dass jede Katze sich auch für sich alleine zurückziehen kann, wenn sie ihre Ruhe haben will. Dann kommen mehr Gäste als Katzen im Optimalfall zu uns und können einfach in einer super entspannten Restaurantatmosphäre mit einer wunderschönen Inneneinrichtung, mit ein paar Pflanzen, die rumhängen, schönen entspannten Farbdesign sich bei uns einfach aufenthalten und unsere Sachen, die auch fast alle nach Katzentempel Rezeptur zubereitet sind. ganz wenig High-Convenience-Produkte, sondern fast alles nach unseren Rezepturen produziert, kann sich dann einfach hinsetzen und genießen.

Speaker C: Wie darf ich mir das konkret vorstellen? Wie groß ist so ein Katzentempel? Wie viele Katzen leben da? Wie viele Menschen passen hinein? Was gibt es zu essen? Erzähl uns mal ein paar Fakten.

Speaker B: Genau, also die Katzentempel sind variabel groß. Unsere Optimalvorstellungen sind zu 150 bis 250 Quadratmeter. Wir haben auch kleinere Tempel, wir haben auch größere Tempel. Wir haben entsprechend zwischen 55 bis zu 130 Sitzplätzen und entsprechend auch mal vier Katzen und mal zehn Katzen. So in der Range bewegen wir uns in etwa. Vom Essen bieten wir eigentlich wirklich alles an, vom Frühstück über Mittagessen, Kaffeekuchen und Abendessen. Wir haben ein Katerfrühstück, da gibt es ein veganes Rührei mit Baked Beans, einem Salat. Wir haben ein ganz klassisches Frühstück, einfach mit Brot und Aufstrichen. Wir haben eine Smoothie Bowl, die vielleicht jetzt mal keine Lust auf Brot haben. Dann haben wir ganz viele Sandwiches. Wir haben Burger, wir haben Bowls. Wir haben Dessert-Variationen. Zum Beispiel haben wir eine Don’t Call It Snickers Pfote. Das ist eine Schokopfote, die gefüllt ist mit einer Erdnussbuttercreme, salzigen Erdnüssen und einem Schokoladenüberzug. Und bei den Getränken haben wir über Mocktails, also wir verkaufen keinen Alkohol, aber wir haben Arbeit mit alkoholfreien, zum Beispiel Gin, haben dort einen Pink Panther oder auch einen Caterpillarol Spritz, das ist quasi das Pendant zum Aperol Spritz und haben auch viele farbenfrohe Tempellimonaden, Kaffeegetränke natürlich, so das Standardangebot.

Speaker C: Ihr seid ein, wie das so schön heißt, Vollgastronomie-Konzept. Das heißt, ihr sperrt in der Früh auf. Frühstück, dann Mittagessen, dann Abendessen. Wie lang habt ihr offen und habt ihr dann auch so eine Art Bar-Konzept, wo ich vielleicht mein Blind Date zum Katzen-Treffen einlade?

Speaker B: Wir haben tatsächlich kein Bar-Konzept in dem Sinn. Wir sind auch mit leichten Variationen zwischen Meistens machen wir so 9 oder 10 Uhr auf und haben bis 20, 21 Uhr auch mal 22 Uhr offen. Wir wollen aber in der Zukunft gerne noch länger abends offen haben, auch noch mehr in die Abendgastronomie zu gehen. Aktuell kämpfen auch wir mit dem viel bekannten Personalmangel und sehen uns jetzt aktuell noch nicht in der Lage, wirklich die Öffnungszeiten so weit zu verlängern. Aber das ist angedacht. Sonst halt einfach von, wie gesagt, 9, 10 bis circa 21, 22 Uhr.

Speaker C: Wo finde ich so einen Katzendempel? Seid ihr ein Einkaufszentrum-Konzept? Seid ihr ein 1A-Innenstadtlagen-Konzept in der noblen Fußgängerzone? Findet man euch in Büroumgebungen? Wer ist eure Zielgruppe oder wo sind eure bevorzugten Standorte?

Speaker B: Sind wir in gewisser Weise variabel. Also mittlerweile sind wir wirklich stolz und auch total froh, dass wir auch in 1A-Lagen kommen. Ist aber für uns nicht unbedingt notwendig, weil unser Konzept sehr gezielt Leute anzieht und entsprechend auch 1B-Lagen möglich sind, wo jetzt nicht extrem viel Lauf ist. Natürlich muss immer ein gewisser Lauf vor der Tür vorhanden sein. Einkaufszentren sind wir eher nicht, weil wir sind ja eher Slow Food, würde ich jetzt mal sagen, Entschleunigung und Einkaufszentren ist man eher vielleicht mal schnell drinnen und gleich wieder draußen. Das heißt, man findet uns zum Beispiel in Hamburg in der HafenCity, was schon sehr 1A-Lage ist, würde ich mal sagen. In anderen Städten sind wir aber auch Vielleicht mal nicht ganz im Zentrum, zum Beispiel Leipzig-Ost. Wir haben in Leipzig zwei Standorte. Einer ist tatsächlich in der 1a-Lage in der Mitte, aber Leipzig-Ost ist ein bisschen außerhalb. Läuft aber auch vollkommen okay und gut.

Speaker C: Wer ist denn die Zielgruppe des Katzentempels? Man sollte Katzenliebhaber sein. Man sollte abgesehen davon gerne vegetarisch essen, wenn ich dich richtig verstanden habe. An wen richtet ihr euch? Ist es die studentische Zielgruppe? Sind es die Business-Kunden? Sind es alle?

Speaker B: Ja, genau. Du triffst es wirklich gut mit deiner letzten Aussage. Es sind quasi tatsächlich fast alle. Das ist das Schöne an unserem Konzept. Wir haben ja zwei USPs, sage ich mal. Das erste USP sind die Katzen. sind tatsächlich für jung und alt, für Business oder Punk, für Familie oder Alleinstehend, für alle irgendwie interessant, die halt Katzen mögen. Und viele mögen Katzen, was man sieht an Cat-Content-Sachen und so weiter. Es geht alles einfach immer sensationell gut. Entsprechend sind wir da relativ breit aufgestellt. sprechen wirklich die Business-Leute an, die vielleicht mal zum Mittagessen vorbeikommen wollen, in einer ein bisschen besonderen Atmosphäre, bis hin zu den Familien, die mit ihren Kindern einfach ein schönes Erlebnis haben wollen. Und dann haben wir natürlich aber auch noch das Vegan, also wie gesagt einiges Pikatzen, sehr breite Zielgruppe, Vegan, auch immer mehr im Kommen, gerade auch Flexitarier und Flexitarierinnen immer mehr. Das heißt auch das, Das ist ein Grund, warum Leute zu uns kommen. Und auch das erweitert unsere Zielgruppe fast noch weiter, weil es ja auch Leute gibt, die vielleicht nicht unbedingt so katzenverrückt sind, aber gerne vegetarisch oder vegan essen. Und dann kommen die Leute eben deswegen zu uns. Und das ist das Besondere, eben diese zwei USP zu vereinen. Und gerade auch bei den Katzenliebhaber oder Liebhaberinnen ist es Jetzt nicht so, dass die kommen, weil sie sagen, oh, ich will jetzt unbedingt vegan oder vegetarisch essen, sondern sie kommen einfach, weil sie Bock auf das System oder Bock auf das Konzept haben. Und dann kommen sie in ganz entspannten Berührungen auch mal mit einem veganen Burger oder mit einem veganen Frühstück und werden irgendwie so ganz entspannt auch mal an diese Art des Essens herangeführt und müssen vielleicht gar nicht davor sagen, oh, ich will jetzt unbedingt so essen, sondern ich will einfach nur lecker essen. Und das bekommen sie bei uns auf jeden Fall.

Speaker C: Ihr macht Indirekt-Marketing für veganes und vegetarisches Essen, indem ihr die Katzen vorschickt. Ein schlauer Zug. Mit veganem Essen in Berührung kommen ist eine schöne Formulierung, die ich gerne aufgreife und ein bisschen weiter denke. Wie kommt man denn mit den Katzen in Berührung? Wie funktioniert das? Hier leben vier bis acht Katzen, die wahrscheinlich Kratzbäume haben, die, wenn sie gerade Bock haben, sich meine Beine schmiegen und wenn sie keinen Bock haben, ganz oben am Kratzbaum liegen, sodass sie die Gäste nicht berühren können.

Speaker B: Dass sie von oben herab gucken können, was ihre Dosenfutteröffner oder Öffnerinnen so machen. Wir sind ja auch Dienstleister gegenüber unserer Katzen. Die Katzen haben bei uns immer einen separaten Rückzugsort. Das heißt, sie können, wenn sie nicht wollen, einfach weggehen. Es sind auch nicht immer alle Katzen da, wenn man ein Katzentempel besucht. Es gibt Katzen, die kommen auf die Schulter geklettert, die hüpfen auf den Schoß, die setzen sich neben einen, wenn man gerade isst. Es gibt aber auch Katzen, die sind eher so diejenigen, die beobachten. Die liegen dann oberhalb. Wir haben ganz große Katzenlandschaften in unseren Restaurants, wo die Katzen nach oben klettern können und sich dort auch gemütlich niederlassen können. Das ist das Schöne an Katzen. Die Katzen machen, was sie wollen. Wir kommen vom Tierschutz und wollen die Katzen nicht zwingen. Die Katzen machen von selbst, was sie wollen. Entsprechend ist es gut für die Katzen, aber auch gut für die Gäste. Wenn eine Katze kommt, ist es natürlich mega, aber auch nur wenn eine Katze wohl liegt, ist es schon so, dass die Gäste, die kommen zur Tür rein und die haben sofort ein Lachen auf dem Gesicht, wenn die erste Katze ins Blickfeld kommt. Und so soll es auch sein, und das versuchen wir auch immer zu vermitteln, dass wir kein Streichelzoo sind. Wenn die Katze will, kann man die natürlich streicheln, aber wir sind eher ein Restaurant mit einer besonderen Atmosphäre zum Entschleunigen so ein bisschen.

Speaker C: Wenn denn die Katzen tun dürfen, was sie wollen, müssen doch lauter Garfields schwer übergewichtig und lasagne-süchtig bei euch sein. Wie stellt ihr sicher, dass die Gäste nicht den ganzen Tag die Katzen füttern?

Speaker B: Erst mal das Gute ist, dass wir vegan sind und die Katzen sind ja per se Carnivore, also Fleischesser, sind sie nicht so interessiert an unserem Essen. Der zweite Punkt ist natürlich, dass unser Servicepersonal extrem darauf geschult ist, dass die Katzen auf gar keinen Fall von den Tellern der Gäste Essen klauen und auch, dass die Gäste nicht den Katzen Sachen geben von ihren Tellern oder am Ende mitgebrachte Sachen. Wir haben selber Leckerlis, also Trockenfrutter Bröckchen oder so, also harte Trockenfutterstückchen, die können wir an die Katzen geben. Das kriegen sie auch gerne mal von Gästen. Wenn Zeit ist, kann man auch den Gästen das mal geben, damit sie schon den Katzen was geben dürfen. Aber sie dürfen halt nicht selbst Futter an die Katzen geben, weil wir haben auch viele Katzen, die haben Vorerkrankungen oder haben Allergien und es ist halt einfach nicht gut, wenn sie unkontrolliert irgendwelches Futter bekommen.

Speaker A: Wer eine Franchise und wirtschaftsinteressierte Zielgruppe punktgenau erreichen will, hier ist der beste Platz für Werbung. Nicht nur unmittelbar nach der Veröffentlichung, auch Monate später werden die Folgen dieses Podcasts oft und gerne gehört. Kontaktdaten findet ihr auf www.goldgrube-franchise.de Werbung Ende!

Speaker C: Die Katzen krabbeln den Gästen auf den Rücken, hast du gesagt.

Speaker B: Auf die Schulter. In München hatten wir ganz lange eine Schulterkrabbelkatze. Manche Katzen mögen das, die kommen dann rauf und schwingen sich an den Hals ran.

Speaker C: Das stelle ich mir jetzt im Businesslook, im schönen Anzug, eher nicht so prickelnd vor.

Speaker B: Kann man natürlich abwehren. Es ist kein Muss. Die Sitznachbarinnen freuen sich bestimmt, wenn die Katze dann einfach einen Tisch weiter jemand auf die Schulter klettern kann. Es ist natürlich keiner gezwungen, die Katze auf den Schoß zu nehmen oder auf die Schulter. Die meisten freuen sich, aber es ist tatsächlich so, dass manche Leute wirklich einfach nur zum Essen kommen und gar nichts brauchen mit den Katzen drumherum.

Speaker C: Der Katzenkontakt ist also nicht so intensiv, dass ich beim Rausgehen eine Art Menschenwaschstraße oder Kleiderreinigungsanlage brauche. Ich muss mich also nicht abrollen. Hintergrund, ich hatte selbst jahrelang Katzen und wahrscheinlich mehr so Kleiderroller als Otto Normalverbraucher zu Hause.

Speaker B: Wenn gerade Frühling ist und die Katzen relativ stark haren, kann es natürlich schon mal passieren, dass man auf dem Schoß ein paar Haare hat, wenn die Katze auf dem Schoß sitzt. Aber generell achten wir natürlich sehr stark auf die Sauberkeit im Restaurant. Es ist jetzt nicht so, dass da irgendwie Katzenhaare rumfliegen würden. Aber wenn man natürlich eine Katze streichelt oder die Katze sich richtig zu einem hinsetzt, dann hat man schon ein paar Haare wahrscheinlich an der Kleidung am Ende.

Speaker C: Stichwort Sauberkeit. Wie stellt ihr sicher, dass die Katzen es sich nicht in der Küche ganz wunderbar gemütlich machen? Und Deutschland, genauso wie Österreich, das Land der Behörden. Was sagen denn die Behörden da überhaupt dazu?

Speaker B: Ja, also die erste Frage. Wir haben tatsächlich die Küche einfach natürlich und die Theke kommen abgetrennt vom Gastraum. Da kann keine Katze rein. Da geht Da geht natürlich eine Notfalltür rein, aber die wird natürlich nicht von Katzen benutzt oder sie wird nicht geöffnet, wenn eine Katze in der Nähe ist, sodass eigentlich in die Bereiche wirklich nie eine Katze reinkommt und wir haben da auch wirklich noch nie ein Problem gehabt, dass da irgendwo Haare im Essen oder irgendwo gewesen wären. Und der zweite Punkt ist genau, die Behörden müssen abgeholt werden, bevor wir irgendeine Immobilie nehmen bzw. Mietverträge unterschreiben, gehen wir immer mit den Behörden transparent in die Immobilie und stellen ihnen unser Konzept vor, eben die klare Trennung von Gastraum zu Theke und Küche und wie wir das regeln. Und dann kommen wir eigentlich immer gut klar. Also jede Stadt ist unterschiedlich. Es gibt strengere Behörden, es gibt weniger strengere Behörden, aber Überall kann man nicht sagen, wenn wir drei, vier, fünf Monate geöffnet sind, entspannen sich auch die strengeren Behörden, weil sie einfach sehen, wie gut es läuft. Und wir haben jetzt ja auch, wie gesagt, schon 15 Läden. Da ist es schon so, dass das Proof of Concept auch natürlich Überzeugungskraft hat bei den Behörden.

Speaker C: Welche Fragen stellen denn Behörden? Oder anders gefragt, welche Hindernisse legt man euch denn da und den Katzen in den Weg?

Speaker B: Also die Fragen sind unterschiedlich. Im Endeffekt geht es eigentlich allen Ich habe jetzt gerade hauptsächlich von der Lebensmittelkontrolle oder Hygiene gesprochen. Wir haben natürlich auch das Veterinär, mit dem wir sehr eng zusammenarbeiten. Beide Behörden stellen unterschiedliche Anforderungen. Lebensmittelhygiene geht halt eher darauf ein, dass wirklich keine Kontaminationsgefahr besteht. Und das Veterinär ist dafür da, dass es halt wirklich den Katzen gut geht. Und entsprechend fragen die nach der Größe des Katzenzimmers, haben die Katzen Rückzugsmöglichkeiten. Alle unsere Franchise-Partner und Partnerinnen müssen einen Katzenführerschein machen, damit sie erkennen, dass eine Katze krank ist. Was muss ich machen, wenn eine Katze krank ist? Wie gehe ich damit um?

Speaker A: So in etwa.

Speaker C: Gab es denn nicht nur die Katzenfreunde, die das extrem begrüßt haben und gesagt haben, wunderbar, tolles Konzept, komme ich gerne, Katzenstreicheln ist super, sondern habt ihr auch so etwas wie Shitstorms erlebt, dass irgendwelche übermotivierten, übereifrigen Pseudo-Katzenliebhaber behauptet hätten, Wahnsinn, das ist ein Katzenterrorismus, der hier betrieben wird?

Speaker B: Also wir hatten tatsächlich ganz ganz am Anfang, als wir München den ersten Katzensammel eröffnet haben, haben wir schon mit Tierschutzorganisationen Probleme gehabt, die eben in Frage gestellt haben, ist es wirklich ein Tierschutzkonzept oder ist es ein Zoo. Und es ist auch wirklich absolut berechtigt, weil es ist natürlich so, die Katzen sind unser USP und die Katzen führen dazu, dass die Leute zu uns kommen. Aber wir verlangen eben keinen Eintritt, weil wir eben nicht implizieren, dass eine Katze da sein muss. Und wir versuchen halt alle Möglichkeiten auszuschöpfen, dass die Katzen wirklich das machen können, was sie wollen. Und deswegen hat es sich dann auch relativ schnell gelegt. Die Tierschutzsituationen sind entspannter geworden. Unser Konzept wurde immer mehr verstanden und entsprechend haben wir von der Seite wenig Angriffspunkte. Aber wir nehmen jede Frage oder jede Anregung, die dazu kommt, wirklich ernst, weil uns ist wirklich am Herz gelegen, dass es nicht als Ausbeutungskonzept wahrgenommen wird, weil das soll es nicht sein. Thomas, also mein Geschäftpartner und ich, wir sind beide Veganer bzw. Veganerinnen aus Überzeugung. Wir leben für den Tierschutz und wir wollen versuchen, wie du vorhin schon so ein bisschen gesagt hast, über die Katzen auch die Leute zu öffnen für die vegane Lebensweise. Und dann gibt es aber andersrum eher auch mal Shitstorms oder so ein bisschen aggressive Kommentare von Leuten, die sagen, wie eklig ist das denn? Katzen in einem Restaurant, da gehe ich niemals hin. Widerlich, wie kann sowas genehmigt werden und so weiter. Das haben wir auch, aber auch sehr vereinzelt. Und da ist halt einfach die Antwort, ja dann komm halt nicht. Klingt banal, aber ist halt so. Wir halten die Hygienevorschriften ein. Wir arbeiten mit den Ämtern zusammen. Wenn du das eklig findest, dann komm nicht. Katzen sind extrem reinliche Tiere. Ja, aber jedem ist das seine. Wir zwingen ja keinen zu kommen, der das eklig findet. Und wir haben natürlich auch noch Außenbereiche. Das ist auch immer ganz schön, auch wenn Leute Katzenhaarallergien haben oder damit gar nichts anfangen können. Dann sagen wir immer, ihr kommt doch bei uns in den Außenbereich, dann könnt ihr da das Essen einfach genießen und müsst nicht mit den Katzen in Berührung kommen.

Speaker C: Tierschutz und Katzentempel. Die Katzen leben permanent bei euch? Das heißt, die sind gekommen, zu bleiben, wie es so schön heißt? Oder gibt es vielleicht auch in Ausnahmefällen dann besondere Katzenliebhaber, die sagen, mei, der Moritz ist aber so süß, kann ich den adoptieren?

Speaker B: Also wir haben tatsächlich öfter die Anfrage, dass Gäste sich in eine Katze besonders verliebt haben, die sie dann gerne haben wollen würden. Das machen wir aber nicht. Also im Endeffekt ist es so, die Katzen kommen wirklich fest zu uns. Aber, und das hatten wir auch schon vereinzelt in Fällen, wenn zum Beispiel eine Katze sich nicht wohlfühlt, wenn wir merken, okay, trotz aller Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, von den Gästen wegzugehen, ist es für sie einfach stressig oder sie ist chronisch krank und wir können das einfach nicht händeln in den Katzentempeln, dann vermitteln wir die Katze weiter und meistens ist es dann entweder ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin, die die Katzen aufnimmt oder wir haben eben Stammgäste, die sofort bereit sind, die Katze dann zu adoptieren. Dann können wir die Katzen super vermitteln. Das ist das Schöne, weil die Katzen alles zum Tierschutz kommen. Auch wenn Gäste eben explizit fragen, ob sie diese Katze haben können, dann sagen wir immer Nein. Aber die Katze kommt von dieser Tierschutzorganisation, geht doch dorthin. Bitte geh nicht zu einem Züchter oder einer Züchterin, sondern hol dir die Katzen aus dem Tierheim, weil es sind so viele Katzen dort.

Speaker C: Nehmt ihr da besondere Katzen oder habt ihr ein besonderes Auswahlprozedere? Checkt ihr vorher, ob die besonders menschenfreundlich sind oder nehmt ihr bewusst möglichst unterschiedliche Katzen? Wie funktioniert dieses Prozedere?

Speaker B: Also wir nehmen quasi eigentlich jede Katze, die ein Zuhause braucht. Aber, und da ist vollkommen recht, natürlich sprechen wir mit den Schützorganisationen im Vorfeld und lassen uns sagen, welche Katze denkt ihr ist vom Charakter geeignet für einen Katzentempel. Ich brauche keine Katze, die zum Beispiel einen Hintergrund hat, dass sie geschlagen wurde von Kindern oder so und die dann super verschreckt ist und die das einfach überhaupt nicht abkann. Das ist jetzt ein extremes Beispiel, aber wir arbeiten auch mit Organisationen zusammen, die Rassekatzen vermitteln, weil es halt auch in der Zucht von Katzen oft sogenannte Zuchtabfälle gibt. Das ist einfach verrückt, das so zu nennen, aber das sind dann Katzen, die sind dann zu klein oder haben ein kaputtes Auge oder oder oder und auch die holen wir zu uns und da gibt es natürlich auch Rassen, wo man sagt, die sind besonders menschenaffin oder sind besonders entspannt. Aber primär reden wir einfach mit den Tierarztorganisationen, wo die Katze dann herkommen soll und holen uns die Expertise ein, fahren selber hin, schauen uns die Katzen an und wählen dann entsprechend aus.

Speaker C: Katzenhaltung ist ja nicht besonders günstig. was jetzt die Überleitung zu den Wirtschaftlichkeitsthemen sein soll. Wie viel Umsatz macht so ein durchschnittlicher Katzentempel? Wie viele Gäste kommen da am Tag? Führ uns bitte mal ein bisschen durch die Zahlen.

Speaker B: Ich habe ja vorhin gesagt, was für unterschiedliche Größen wir haben. Wir haben von 55 Sitzplätzen bis zu 150 Sitzplätzen. Das heißt, Ich nenne gerne Durchschnittswerte oder ein paar Ranges. Monatsumsätze liegen zwischen 60.000 und 120.000 Euro. Täglich kommen zwischen 9.000, 100.000 und 350.000, 400.000 Gäste. Das sind die Ranges für diese beiden Zahlen.

Speaker C: Ich gehe davon aus, dass euer Gastro-Konzept mit klassischen anderen veganen oder vegetarischen Konzepten weitestgehend vergleichbar ist. Euer USP ist im Wesentlichen die Umgebung und die Katze und weniger, dass ihr jetzt irgendeine besondere ausgefallene Haubenküche hättet oder einen besonders ausgefallenen Barmixer, sondern ein eher breit aufgestelltes Konzept. Kann ich daher von dieser alten Gastronomie-Faustregel 30% des Umsatzes ist Miete und sonstige Kosten, 30% sind Personalkosten und 30% sind Bahneinsatzausgehen.

Speaker B: Ja, also wir haben schon, ich würde die Personalkosten ein Ticken höher ansetzen, also auch die Katzen sind ein bisschen betreuungsintensiver und auch das ganze Konzept drumherum ist ein bisschen betreuungsintensiver, also wir rechnen so mit 35 % Personalkosten. Wahlenansatz versuchen wir etwas drunter zu liegen, also eher so 26, 27 %. Genau, und dann bleibt Miete 15, 16 % max und sonstige Kosten variabel, dass wir so Wunsch gewünscht bei einer Rendite von 10 Prozent auskommen.

Speaker C: Wie darf ich mir eure Personalsituation vorstellen? In der Küche werdet ihr das übliche Küchenpersonal haben. Nachdem ihr ein Vollkonzept seid, gibt es einen Koch, eine Küchenhilfe wie üblich. Personal werden draußen Kellner sein, ihr bringt am Tisch nämlich an, ihr seid kein Self-Service-Konzept. Der höhere Personalaufwand entstand einfach in den letzten Jahren durch die gestiegenen Löhne. Oder gibt es andere Faktoren, die bei euch mitspielen, weil ihr bewusst einen Katzenpfleger oder eine Katzenpflegerin noch zusätzlich beschäftigt?

Speaker B: Also im Endeffekt, wir haben tatsächlich in der Küche Mitarbeitende, aber keine Köche. Also wir brauchen keine ausgebildeten Köchen, sondern wir sind schon sehr systemgastronomisch, auch in dem Bereich. Also wir sind standardisiert. Jeder kann eigentlich innerhalb von kurzer Zeit lernen, wie man die Gerichte zubereitet. Dann haben wir unsere Theken-Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen, die eben die Theke bespielen, kann aber auch mal Küche und Theke eine Person gleichzeitig bespielen, wenn nicht so viel los ist. Und im Service haben wir, wie du sagst, einfach Die klassische Kellnerin, die sich aber gleichzeitig darum kümmern muss, dass es den Katzen gut geht. Das heißt, wir brauchen unter Umständen einen minimal höheren Personalschlüssel, einfach weil die Gäste auch abgeholt werden müssen. Der Erklärungsbedarf ist einfach höher als in einem Restaurant ohne Katzen. Deswegen ist hier die Personalintensität ein bisschen höher.

Speaker C: Was muss denn, den Sprung zum Franchise zu machen, der Franchisenehmer oder der Franchisepartner bei euch mitbringen? Du sagst Systemgastronomie, das heißt, er muss kein Koch sein. Ganz im Gegenteil, das werdet ihr ja nicht wollen. Er sollte katzenaffin sein, aber sonst komme ich ja gar nicht auf die Idee. einen Katzencafé zu machen, aber letztlich sucht ihr eine Betriebswirtin und einen Betriebswirt, der rechnen und Personal führen kann und natürlich neben der Katzen beschäftigen, aber keinen Gastronomen.

Speaker B: Also auch hier ist bei uns wieder die Bandbreite von bis. Es zieht sich irgendwie wie so ein roter Faden durch unser Gespräch. Natürlich freuen wir uns auch über erfahrene Gastronomen oder Gastronominnen, können aber auch mit komplett ungelernten, fachfremden Personen arbeiten. Je mehr Vorerfahrung da ist, desto besser. Gerade was du meintest, dass man sich ein bisschen mit Zahlen auskennt, ein bisschen Unternehmertum vielleicht schon mal im Blut hat. betriebswirtschaftlich fit ist und gerade was Personalführung anbelangt, schon Erfahrung hat, ist natürlich super cool. Aber auch ohne diese Voraussetzungen kann man einen eigenen Katzen-Tempel eröffnen. Dafür sind wir dann halt da, die entsprechende Ausbildung im Vorfeld zu vermitteln.

Speaker C: Wenn ich denn nun meinen Katzentempel eröffnen möchte, dann komme ich zu euch. Wir suchen gemeinsam einen Standort, nehme ich mal an.

Speaker A: Dann werde ich bei euch eine Ausbildung.

Speaker C: Machen, vielleicht parallel zur Standortsuche. Neben der Standortsuche beginnt wahrscheinlich der ganz besonders schöne Teil. Ich suche auch meine Katzen. Irgendwann haben wir den Standort gefunden. Irgendwann haben wir den Standort umgebaut und dann sperren wir auch schon auf. Wie lange dauert erfahrungsgemäß dieser Prozess? Vor allen Dingen, wie lange dauert meine Ausbildung und was lerne ich da Schönes bei euch?

Speaker B: Genau, also die Immobilien-Suche im ersten Schritt ist ja erstmal das Entscheidende. Wir müssen erstmal was finden, wie du schon gesagt hast. Die kann schnell gehen, die kann sich aber auch ziehen. Das ist schwer vorherzusagen. Also unser Durchschnitt Wer hat mir nach Unterschrift der Reservierungsvereinbarung gesagt, wir machen uns zusammen auf den Weg, würde ich mal zwischen acht Monaten und wahrscheinlich 18 Monaten sagen bis zur wirklichen Eröffnung. Neben der Standardsuche unterstützen wir auch bei der Finanzierungsgeschichte. Wir haben auch einen Finanzierungsexperten, den Thorsten Beck, der eben unsere Franchise-Partner oder Partnerinnen dann auch unterstützt im Bereich Kreditbeschaffung und Businessplanung und so weiter. Und dann suchen wir die Immobilie zusammen mit unserem wiederum Expansionsmanager, der dann wirklich explizit in der Stadt, in der dann die Reservierung bezeichnet ist, sich auf die Immobiliensuche begibt. Und dann fangen wir auch, wenn es sich konkretisiert mit der Immobilie und relativ sicher ist, dass es klappt mit der Ausbildung an, beziehungsweise wir fangen eigentlich von Reservierungszeitungen schon mit so einer kleinen Unternehmertumsschulung, nenne ich mal, das an. Da werden unsere Partner oder unsere Partnerinnen dann jede zweite Woche zu so wie soll ich sagen, das sind Teams-Calls eingeladen, wo bestimmte Aspekte des Unternehmertums beleuchtet werden, aber nicht so in die Tiefe. Dann haben wir für die Zwischenphase bis zur Öffnung natürlich eine Schulung vor Ort in einem Katzentempel vorgesehen, wo man dann einfach in den Service eintaucht und in die Küche eintaucht und dann noch eine Intensivschulung, so die fünf Tage, wo man wirklich dann in Detail alles Mögliche über den Katzentempel lernt, über die administrativen Tätigkeiten, über die operativen Tätigkeiten, sodass man dann gestärkt öffnen kann. Wir sind da tatsächlich auch noch sehr stark im Aufbau, also wir sind da gerade dabei, so eine Akademie aufzubauen, die diese ganzen Schulungsinhalte vermittelt und diese ganzen Termine dann abbildet und durchführt. Weil wir eben in den letzten Jahren gelernt haben, dass diese Vorbereitung sehr, sehr essentiell ist und wir hier wirklich sehr viel investieren, auch in unseren Partner oder unsere Partnerin, damit die dann wirklich mit einem gut fundierten Wissen ihren Tempel eröffnen können. Weil bei uns, wenn eröffnet wird, dann geht es richtig ab. Da ist nicht sowas wie, ah ja, es kommen jetzt mal drei Gäste, ich schaue mal, wie es läuft, sondern dann ist es so, ich bin für zwei Wochen ausreserviert und habe 300 Gäste am Tag und da ist keine Zeit mehr, irgendwas zu lernen.

Speaker C: Üblicherweise ist es in der Gastronomie ja so, dass der Anlauf etwas mühsam ist. Es gibt auch da so eine Faustregel, die so sagt, nach zwölf Monaten hast du mal so 70 Prozent Auslastung und nach 24 Monaten hat dich das Publikum schon langsam akzeptiert. Es klingt, als wäre das bei euch anders.

Speaker A: Warum?

Speaker B: Weil unser Konzept ist einfach wirklich, glaube ich, trifft sowas von den Zeitgeist und sowas von den Needs, was die Leute gerade haben, die, wenn sie essen gehen wollen, was erleben wollen und die aber auch mittlerweile anfangen nachzudenken, ein bisschen nachhaltiger zu leben. Und die zwei Sachen decken wir einfach perfekt ab. Und unser Konzept ist sehr emotional. Wir haben mit den Katzen und dem direkten Bezug zu den Katzen und so weiter wirklich ein sehr emotionales Konzept. Und entsprechend ist die Nachfrage von den Gästen, aber auch von der Presse extrem. Wenn wir sagen, wir kommen irgendwo hin, dann haben wir wirklich sehr viele ohne dass wir überhaupt irgendwas tun, anfragen für Zeitungsartikel, für Social Media, für Auch Fernsehclips, irgendwelche Fernsehsender kommen auf uns zu. Das heißt, wir haben da schon mal total den Nutzen, dass wir total gepusht werden. Und wir sind halt mittlerweile auch schon deutschlandweit bekannt. Das heißt, es gibt auch ganz viele Gäste, die sagen, wann kommt ihr endlich nach Berlin? Wann kommt ihr endlich nach Frankfurt? Und die verfolgen uns natürlich. Und dann wird da auch gleich Mundpropaganda gemacht. Ah, jetzt kommt ja nicht der Katzentempel. Und dann haben wir wirklich Genau das Gegenteil von dem, was du sagst. Wir sind die ersten Wochen massiv ausgelastet. Wir müssen gucken, dass wir das irgendwie hinbekommen. Das ist auch die schlimmste Zeit, sage ich immer, für unsere Franchise-Partner und Partnerinnen, weil die einfach gar nicht mehr wissen, wo ihr in der Kopf steht, weil es einfach so abgeht. Natürlich haben wir dann auch wieder einen kleinen Rückgang. Also das ist dann immer das so nach drei Monaten, auch ein bisschen saisonal bedingt. So Juni, Juli sind sowieso unsere schwächsten Monate, wenn dann der Sommer kommt und die Leute eher nach draußen treibt. dann pendelt sich das ein. Aber wir haben nie dieses Thema, dass wir unsere Umsätze nicht erreichen. Wir sind eigentlich aktuell in allen unseren Katzentempeln über Plan, was die Umsätze anbelangt. Wir strugglen ähnlich wie andere Gastronomen, denke ich, auch mit den Posten.

Speaker C: Du hast es dankenswerterweise vorweggenommen. Das Marketing-Thema ist bei euch ein Selbstläufer. Ihr seid ja sehr Instagram-able. Das heißt, es werden Influencer für euch kostenlos Werbung machen und sich pausenlos mit hübschen Katzen in Szene setzen. Wie du schon sagtest, TV, Funk und andere Medien kommen von selbst auf euch zu. Das heißt, diesen Teil muss der Franchise-Nehmer und auch ihr als Zentrale.

Speaker B: Ja nicht finanzieren? Natürlich ja, aber trotzdem, unser Marketing muss natürlich trotzdem massiv investieren ins Branding nochmal und in viele andere Sachen. Aber gerade in der Öffnungsphase kommen die Leute einfach auf uns zu. Wir haben schon eine Erleichterung, aber trotzdem sind wir natürlich im Marketing schon auch sehr gefordert, wie positionieren wir unsere Marke, wegzukommen von diesem Crazy Cat Lady Katzencafé zu einem Katzenrestaurant, in dem es auch gar nicht unbedingt immer nur die Katzen geht. Das ist schon auch eine Herausforderung für unser Marketing.

Speaker C: Wie schafft ihr da die Differenzierung oder die Positionierung, dass ihr eben nicht der Streichelzoo seid, dass ihr eben nicht die verrückte Tante Erna, die mit sieben Katzen auf drei Quadratmetern ihren hausgebackenen Apfelstrudel verkauft seid?

Speaker B: Genau. Ja, also es ist gewachsen, also unsere Marke ist ja auch gewachsen. Also der erste Schritt, den wir unternommen haben, war jetzt vor, was will ich sagen, sechs Jahre an vielleicht, dass wir das Kaffee rausgenommen haben. Wir hießen früher Kaffee-Katzen-Tempel und hatten das Problem, dass die Leute gekommen sind und nur einen Kaffee getrunken haben und Kuchen gegessen und darüber können wir uns halt nicht finanzieren. Das war so der erste Schritt und dann haben wir einfach versucht über die Bildersprache, was posten wir auf Social Media, nicht nur Katzen, sondern auch Essen, wie kommuniziert auch unser Service mit den Gästen, über diese ganzen Sachen haben wir einfach versucht klarzumachen, dass wir eben kein Café sind und dass es bei uns eben nicht nur darum geht Katzen zu streicheln. Auch die Speisekarte haben wir natürlich immer mehr angepasst, als wir das Angebot erweitert haben. Wir haben diese klassischen Kuchen relativ weggenommen. Wir haben eigentlich nur noch Desserts, das heißt es sind Kuchen mit irgendwelchen, mit Eis, mit Sahne, mit noch irgendeiner Creme dazu und so weiter. Also da versuchen wir stark eben den Gästen zu vermitteln, dass wir eben ein Restaurant sind.

Speaker C: Allerdings ein Systemgastronomie-Restaurant. Was sind denn die Aufgaben des Franchise-Nehmers mit Ausnahme des großen Teils Personalmanagement? Das ist, glaube ich, in jedem Dienstleistungsbetrieb das Wichtigste, glückliche und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben. Worum muss sich ganz konkret der Franchise-Nehmer oder die Franchise-Nehmerin bei euch kümmern und welche Teile nehmt ihr ihm ab? Ich gehe mal davon aus, Dinge wie IT und sämtliche regulatorischen Vorschriften macht ihr. Wie schaut das Bestellen aus? Gibt es lokale Produkte je nach Region? Was liegt denn so im Verantwortungsbereich des einzelnen Franchise-Nehmers oder der einzelnen Franchise-Nehmerin?

Speaker B: Im Fokus steht erstmal der komplette operative Bereich. Wir sind jetzt kein Konzept, wo man sagt, okay, das mache ich jetzt. Ich setze mich ins Büro und manage von weit weg irgendwie den Betrieb. Das sind wir nicht. Wir sind ein Konzept noch. Wir gehen natürlich auch immer mehr dahin, dass wir auch Multi-Franchisees ansprechen wollen und dass wir die Franchise-Partner und Partnerinnen auch ein bisschen rausholen wollen aus dem operativen Bereich. Aber gerade am Anfang ist der operative Betrieb im Vordergrund. Küche, Service, Theke. Kochen, Bedienen, Einkaufsmanagement, Personalmanagement, Schichtplanung, Administrieflohnbuchhaltung, Buchhaltung, alles was klassisch anfällt. Wir unterstützen, indem wir Lieferanten vorgeben, indem wir Preise für unsere Partner verhandeln. Indem wir Standards vorgeben, indem wir Arbeitseinweisungen vorgeben, indem wir Checklisten vorgeben, indem wir ihnen Tools auch in die Hand geben. Also gerade IT sind wir sehr aktiv, immer uns weiter auch zu digitalisieren und die Partner da gut für die Zukunft aufzustellen. Genau, aber die ausführenden Tätigkeiten liegen dann natürlich beim Franchise Partner oder bei der Partnerin.

Speaker C: Zurück zu den Kosten. Auch das ist natürlich mit einem großen Spielraum verbunden, nämlich einerseits abhängig von der Größe, andererseits auch vom Zustand der Räumlichkeiten. Dennoch die Frage, was kostet so ein Katzentimpel?

Speaker B: Investitionssumme meinst du? Liegen wir wahrscheinlich so zwischen 300 und 450.000 Euro, würde ich jetzt mal aktuell sagen. Wir lagen vor ein paar Jahren noch deutlich drunter, aber wir merken einfach, auch wir, die ganze Inflation, wie sich halt alles verändert. Und in dem Bereich sind wir wahrscheinlich realistisch. Bei größeren Flächen liegen wir definitiv auch drüber. Kommt auch darauf an, ist die Fläche schon als Gastronomie genutzt, wie gut ist die Auskunft, wie viel muss gemacht werden und so weiter. Das sind ja, wie du sicherlich auch weißt, so viele Faktoren, die die Investitionen beeinflussen. Aber das ist so, glaube ich, ein ganz guter Rahmen.

Speaker C: Wie viel Geld muss ich denn unter dem Kopfpolster haben oder mir von Tante Erna ausborgen, bei euch starten zu können?

Speaker B: Früher haben wir es auch geschafft, wirklich ohne Eigenkapitalfinanzierungen durchzuboxen. Jetzt haben wir schon ein gewisses Eigenkapital. Schadet nicht. 30.000, 50.000 und nach oben natürlich offen.

Speaker A: Sind hilfreich, so würde ich es formulieren.

Speaker C: Wie schwierig ist es Finanzierungspartner, sprich Banken, zu finden? Ich höre, dass es in der Gastronomie in den letzten Jahren extrem mühsam geworden sein soll. Wie sind eure Erfahrungen? Freuen sich Banken?

Speaker B: Wir arbeiten mit einer Bank fest zusammen, mit der Grumbank. kriegen dort quasi eigentlich jede Finanzierung durch. Das ist der Luxus. Das ist eben das Schöne. Warum geht man in eine Systemgastronomie oder in ein Franchise-System? Man hat sehr viele Vorteile, nicht nur bei der Immobilien-Suche, über die wir schon gesprochen haben, weil ein Vermieter nimmt ungern ein Solo-Konzept, was auch schade ist, muss man auch ganz klar sagen. Deswegen gibt es immer weniger in Individualgastronomien. Auch bei der Finanzierung ist es genau das Gleiche. Dadurch, dass wir mit vielen Läden und den Zahlen, die der Bank auch vorliegt, dahinter stehen, kriegen wir die Finanzierungen eigentlich immer durch.

Speaker C: Ich habe bewusst die Frage nach Hauszustellung nicht gestellt, weil euer Marketingkonzept ja die Katze ist. Sicherlich habe ich mich gedeutet, sprich ihr überzeugt auch mit der Küche per se.

Speaker B: Genau, das ist das, was ich auch vorhin versucht habe, so ein bisschen deutlich zu machen, dass wir wirklich auch über Marketing und auch über die Qualität und die Kommunikation die Gäste dazu bringen, dass sie nicht nur wegen den Katzen kommen, sondern auch wegen dem Essen, weil Wir finanzieren uns eben über keine Eintrittspreise und wir müssen schauen, dass die Leute gerne essen, viel essen und jetzt gerade mit der Erhöhung der Mehrwertstabilität auf 19 Prozent in Haus in Deutschland auch außer Haus essen. Mehrwertsteuerersparnis und eben auch ein ganz zusätzliches Vertriebskanal, weil es gibt Leute, die haben Katznerallergien oder es gibt Leute, bei denen muss es auch mal schnell gehen und die wollen vielleicht einfach nur kurz was abholen. Deswegen arbeiten wir auch mit den klassischen Lieferdienstanbietern zusammen, Lieferando, Uber Eats und Volt. Wir sind damit letztes Jahr erst richtig gestartet, haben damals auch schon gute Umsätze zu verzeichnen, wollen auch ins B2B-Catering gehen. und haben diesen Markt definitiv für uns erkannt und müssen ihn auch für uns erschließen.

Speaker C: Ist das schon jetzt ein relevanter Anteil von euch oder für euch? Und wenn ja, merkt ihr eine Kannibalisierung? Sprich, der Gast, der vielleicht gekommen wäre, bestellt jetzt eher nach Hause? Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht so ist, weil ich komme ja auch wegen der Katze.

Speaker B: Das ist eben so. Also ich glaube, wir können wirklich einen komplett zusätzlichen Gast bedienen oder einen Gast, der vielleicht einmal keine Zeit hat zu kommen, bedienen, weil er einfach diese Zusatzmöglichkeit hat. Trotzdem kommen die Leute zu uns, weil wenn sie die Katzen sehen wollen, dann müssen sie zu uns kommen. Wir machen natürlich auch, wenn wir eine Bestellung bekommen, stecken wir eine Postkarte mit einer Katze, mit einem Bild von einer Katze rein. Also wir wollen schon auch versuchen, dieses Katzenfeeling und das Katzenerlebnis auch an den Gast zu transportieren, der vielleicht nicht kommen kann. Wir sind da auch immer auf der Suche nach weiteren kreativen Ideen. der Gast, auch wenn er dann sein Essen bekommt, trotzdem Lächeln aufs Gesicht bekommt, weil er halt diese Karte zum Beispiel mit rauszieht. Das heißt also, ich glaube, es wird keine Konkurrenz sein zu den Personen, die in den Katzentempel so kommen, sondern es wird einfach wirklich ein Ergänzungsangebot sein. Und es gibt mittlerweile schon einiges Veganes auch in den Lieferdiensten, aber da ist schon wieder dieser USP, der ein bisschen mehr zieht wahrscheinlich, wenn Leute einfach mal was anderes probieren wollen.

Speaker C: Ist es für euch wirtschaftlich tatsächlich sinnvoll zu liefern? Die großen Lieferketten nehmen ja irgendwas zwischen 25 und 30 Prozent Vieh. So viel erspart ihr euch aber nicht, weil kochen müsst ihr trotzdem. Das Einzige, das bei euch wegfällt, ist das Servierpersonal. Rechnet es sich am Ende tatsächlich oder ist es nicht doch mehr Marketing?

Speaker B: Es ist ein Marketing-Effekt, aber natürlich sind unsere Margen schon so, dass wir da ein bisschen was daran verdienen. Sonst wäre es wirklich nicht so schlau. Und wir sind natürlich dadurch, dass wir jetzt auch schon größer sind, können wir auch ein bisschen bei den Fees verhandeln und sind nicht mehr ganz so im Extremumbereich. Trotzdem sind die Fees einfach massiv. Und wir denken auch definitiv darüber nach, selbst auszufahren, selbst zu liefern. Aber dafür haben wir jetzt aktuell einfach noch nicht die Kapazitäten. Aber das ist natürlich dann langfristig die Idee, dass man dann eigentlich was hat. hier nicht mehr auf die Aggregatoren angewiesen ist. Aktuell ist es aber noch nicht so und natürlich passt man auch die Preise beim Lieferdienst an. Also die Preise sind höher, als wenn man in den Laden kommt und somit hat man eine gewisse Marge, die aber definitiv geringer ausfällt als im Laden. Wobei jetzt, wenn man natürlich die Mehrwertsteuer mit einbezieht, das gar nicht mehr so einen großen Unterschied macht.

Speaker C: Ließe sich nicht aus den Katzen ein weiteres Geschäftsmodell oder vielleicht sogar viele weitere Geschäftsmodelle entwickeln. Es würde doch naheliegen, seine Katze zu adoptieren oder in irgendeiner Form ein Abo für seine Lieblingskatze abzuschließen.

Speaker B: Das gibt es schon, nicht zu unterbrechen. Wir haben kein Abosystem, sondern wir haben ein Partnerschaftssystem, weil wir natürlich durch die Katzen mehr Kosten haben. Glücklicherweise zwei. Kooperationspartner Yara und Cutted, die uns quasi kostenfrei mit gewissen Dingen versorgen, zum Beispiel Yara mit Bio-Futter. Dennoch reicht es nicht aus und dennoch sind Katzen auch mal krank, müssen zum Tierarzt, die Möbel müssen ausgewechselt werden, wir müssen Rücklagen bilden für Fälle, wenn Katzen mal wirklich krank werden. Und genau dafür haben wir tatsächlich schon ein Patenschaftsprogramm. Das heißt, unsere Gäste können für die Tempelkatzen eine Patenschaft abschließen, diese mit einem monatlichen Betrag verbunden, kriegen dafür ein paar Goodies und je nach Patenprogramm zum Beispiel eine Member Card, wo Sie dann Rabatt bekommen auf Ihren Restaurantbesuch, also auf Ihre Rechnung und können in der quasi Premium Patenschaft auch einmal im Quartal eine Kuschelstunde exklusiv mit den Katzenamen. Das heißt, da dürfen sie dann kommen, bevor der Katzentempel eröffnet ist.

Speaker C: Man könnte doch aus den Katzen ein kleines Merchandising- oder Andenken-Imperium bauen. Es könnte ja, ich denke jetzt mal nur laut, jede Katze seine eigene Tasse haben und dann könnte es ja nicht nur für Kinder, sondern auch für alle anderen Katzenverrückten ein Thema sein, alle 15 Katzentempel in Deutschland zu besuchen und von jeder Katze eine Tasse zu besitzen. Menschen sammeln ja gern. Oder Pölster oder ich weiß nicht, was sich aus Katzen entwickeln lässt. Gibt es sowas oder denke ich jetzt gerade völlig verrückt?

Speaker B: Also wir haben tatsächlich schon Wir haben schon Merchandise-Sachen. Es ist ein bisschen schwierig, auf Katze spezifisch zu branden, weil da ist einfach die Auflage dann zu gering. Wir haben aber eine Bio-in-Deutschland-produzierte Merch-Linie, also Kleidungslinie, die quasi unser Logo oder Katzenmotive aufgreift. Wir verkaufen, wir haben Tassen, wir haben Flaschen, wir haben Armbänder, wir haben alles, aber eher quasi auf das globale Brand, also auf das Katzentempel-Logo oder generelle Katzenmotive, weil, wie gesagt, Preise zu realisieren, musst du ein großer Stückzahl bestellen und die Sachen verkaufen sich gut, aber exquisit von einer Katze ist es halt schwierig und es ist halt auch sehr aufwendig, weil wenn wir mal irgendwie 50, 100 Läden sind, können wir nicht für jede Katze ein Ding designen und bestellen. Das heißt, da müssen wir uns leider ein bisschen mit der generell eine Variante zufriedengeben.

Speaker C: Das Futter wird bei euch schon gesponsert. Es könnte auch eine fantastische Idee sein, sich auch den Rest sponsern zu lassen. Es könnte doch ein Möbelhersteller euch die Sessel zur Verfügung stellen und damit werben, dass diese Möbel ganz besonders katzenfest sind. Oder etwas naheliegender, ein großer Kratzbaumhersteller könnte ja diese Möbel liefern. Und hier hängt ein riesiges Schild auf, Kratzbaummöbel von sowieso halten sogar acht Katzen 24 Stunden am Tag aus.

Speaker B: Genau, also wir haben auch neben das Futterfarm von Jahr und ich habe den zweiten Kooperationspartner Cutted ja schon erwähnt und das ist genau das. Cutted stellt Katzenmöbel her, Katzenspielzeug. und andere Zubehör-Geschichten für Katzen. Und mit denen haben wir auch eine Kooperation, die die Erstausstattung für den Katzentempel mit sponsoren und mit denen wir auch so eng zusammenarbeiten. Und natürlich für die wir dann auch in gewisser Art und Weise Werbung machen. Genauso wie für Jahre, dass wir zum Beispiel ein kleines Regal in den Katzentempel haben, wo die Leute auch so Produkte kaufen können.

Speaker C: Darüber werdet ihr nachgedacht haben. Einzelhandelsecke für Katzen. Dass ich mein Katzenfutter bei euch kaufe, dass ich mein Katzenspielzeug für die eigene Katze bei euch kaufe, müsste ja eigentlich funktionieren.

Speaker B: Genau, also machen wir mit Jahren Cut-out-Artikel, machen wir schon. Wir haben so viele Ideen. Wir wissen nicht, wann wir es umsetzen sollen. Wir würden natürlich auch gerne mal eine eigene Brand rausbringen. Gerade bei den Katzenmöbeln ist der Nachhaltigkeitsaspekt noch sehr vernachlässigt. Das ist oft Plastik oder kein nachhaltiges Holz. Da würden wir definitiv gerne mal hinkommen. Wirklich total präsentiert im Fokus. Auch selbst unsere Speisen würden wir gerne anbieten. Wir sind gerade dabei, eine Dosenfutter für die Menschen Serie zu launchen. Das heißt, da gibt es dann unsere Chili-Simpane in der Dose. Nicht für die Katze zum Essen, sondern dann für die Menschen. Die würden wir nicht erstmal in den Stores per se verkaufen, aber können uns auch vorstellen, mal in den Einzelhandel zu gehen. Nur das ist halt ein sehr hartes Pflaster. Das heißt, das haben wir jetzt noch nicht ganz auf dem Schirm. Aber wir haben wirklich viele Gäste, die sagen, wow, die Mayo von euch ist so lecker oder die Guacamole ist so lecker. Und da glaube ich wäre schon Potenzial da, aber auch Zukunftsmusik.

Speaker C: Ich habe zwischendurch ein bisschen gerechnet. Wenn ihr im Schnitt 200 Gäste pro Tag habt und ihr ist vorsichtig 300 Tage offen, dann habt ihr 60.000 Gäste pro Jahr und Laden. Ihr habt 15 Läden, ihr habt also roundabout eine Million Füße oder richtigerweise zwei Millionen Füße. 700.000 rechnen wir gerade, weil 700.000 ist.

Speaker B: So unser Jahresding, was wir sagen.

Speaker C: Das ist doch Ihres Potenzial. Wenn die Hälfte davon Katzenbesitzer ist, dann würde ich doch ernsthaft darüber nachdenken, denen was zu verkaufen, abgesehen vom Speis und Trank.

Speaker B: Ja, voll. Also nicht nur das Potenzial da. Wir denken auch viel über eine App nach. Das Katzenthema bietet so viele Möglichkeiten, was wir alles machen könnten. Nur man muss doch ehrlich sein, wir sind erst 15 Standorte. Wir sind in der Zentrale auch budgetmäßig begrenzt. Wir können nicht alle Projekte gleichzeitig angreifen und müssen einfach so stark priorisieren. Und das ist einfach ein sehr, sehr großes Projekt. Das heißt, es läuft nur so ein bisschen nebenher. Aber ich kann jetzt nicht sagen, okay, Q2 nächsten Jahres werden wir da irgendwas launchen, weil das ist definitiv nicht der Fall.

Speaker C: Abschließend, Zentrale. Wovon lebt die Zentrale? Auch wenn ich persönlich diese Frage nach den Franchise Fees nie so ganz nachvollziehen kann, denn für den Franchise-Nehmer oder die Franchise-Nehmerin soll es ja eher darum gehen, wie viel bleibt am Ende übrig und nicht zahle ich irgendwo die zweite Nachkommastelle mehr oder weniger Franchise-Gebühr. Dennoch eine häufig gestellte Frage. Wie hoch sind die Franchise Fees bei euch?

Speaker B: Genau, also die Franchise-Gebühr per se sind 5% und wir haben noch 1% Marketing-Gebühren.

Speaker C: Bei 15 Läden zu rund, ich sage jetzt wieder vorsichtig, einer Million Euro Umsatz mal 6% werdet ihr keine besonders große Zentrale durchfüttern, dieses Wortspiel beim Thema Katze zu machen können?

Speaker B: Ja, genau. Also natürlich, wir sind tatsächlich in der Zentrale noch ein klassisches Start-up. Wir sind noch nicht profitabel. Wir investieren in die Zukunft. Wir haben aktuell elf Mitarbeitende und kommen damit gut klar, aber müssen natürlich auch gucken, dass wir da kurz bis mittelfristig dann auch einfach in die profitable Range gelangen, aber wir planen ja auch mit, sagen wir mal, zehn Eröffnungen pro Jahr, sollten wir definitiv hinbekommen.

Speaker C: Wann endet die Expansionsreise oder anders gefragt, für wie viele Katzentempel seht ihr Potenzial in Deutschland?

Speaker B: Für viele, also für uns ist eigentlich jede Stadt, die mehr als 100.000 Einwohner hat, attraktiv. Wir haben sogar auch zwei Städte mit wenigen Einwohnern im Portfolio. Das heißt einige und wir wollen auch nicht in Deutschland aufhören, sondern wir gehen jetzt aktiv demnächst Österreich an. Schweiz sind wir auch immer dran, aber Schweiz ist halt nochmal ein ganz anderes Thema und wollen natürlich dann auch europaweit und weltweit expandieren.

Speaker C: Liebe Katrin, vielen Dank, dass ich nicht nur von Katzen, sondern vor allem über das Geschäftsmodell des Katzendempels lernen durfte. Hat Spaß gemacht und ich freue mich, wenn ich demnächst selbst eine Katze bei euch, wenn ich großes Glück habe, streicheln darf.

Speaker A: Danke liebe Katrin.

Speaker B: Vielen Dank.

Speaker A: Wer auf die Idee gekommen ist, aus seiner Katzen- und Gastronomieleidenschaft ein Geschäft machen zu wollen, der findet sämtliche Kontaktdaten von Katrin und auch mir sowohl in den Show Notes als auch auf www.golfgrube-franchise.de Und jetzt, in gewohnter Weise, zur Bierdeckelkalkulation. Ein Katzentempel ist 150 bis 200 Quadratmeter groß und bietet nicht nur 4 bis 10 Katzen, sondern auch bis zu 130 hungrigen Zweibein am Platz. Mit diesen Menschen werden jedes Monat 60 bis 120.000 Euro Umsatz erzielt. Gehen wir der Einfachkeit halber von der Mitte, also rund einer Million pro Jahr aus. Wir haben 35% Personalkosten, denn auch Katzen wollen betreut werden. 26-27% Wareneinsatz, 15-16% Miete, 5% Franchise Fee, 1% Marketinggebühr und sonstige Kosten wie Strom, Steuern und ein bisschen lokales Marketing, sodass uns am Ende, wie in der Systemgastronomie im Wesentlichen üblich, 10% des Umsatzes oder in unserem Beispiel rund 100.000 Euro pro Jahr übrig bleiben. Ein tolles Modell für jene, die nicht nur Katzen lieben, sondern auch Gäste betreuen und eine Systemgastronomie betreiben wollen. Der USB, also das Unterscheidungsmerkmal oder Alleinstellungsmerkmal Katze, ist aus meiner Sicht – und ja, ich mag Katzen – ein wichtiger Zusatzfaktor für den langfristigen Erfolg des Systems. Denn, ehrlich gesagt, die meisten Gastrosysteme sind, sofern nicht bereits eine wirklich starke Marke aufgebaut wurde, ziemlich austauschbar. Der Marketing-Effekt der Katzen erleichtert die sonst recht schwierige Startphase in der Gastronomie mit Sicherheit. Das Investment von 350 bis 400.000 Euro für ein Restaurant dieser Größe ist durchaus branchenüblich. Und wenn dank der Unterstützung des Franchise-Gabers und auch der guten Kontakte zu Banken die Finanzierung ermöglicht wird, dann kann ein Katzentempel eine gute Chance sein. Diese Zusammenfassung gibt es auch auf der Website www.goldgrube-franchise.de. Ich freue mich über jede Nachricht, gerne auch an meine private Mailadresse klaus.katze.at.

Speaker C: Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Domino’s Pizza, Tom Badura

Der unabhängige, objektive Podcast für alle, die sich für Franchise-Geschäftsmodelle interessieren und sie verstehen wollen.

Domino’s macht nicht nur Pizza sondern liefert sie auch. Das ist die wahre Herausforderung!

Mein heutiger Gast Tom Badura von Domino’s Pizza erzählt uns, welcher Aufwand getrieben wird, dass die Pizza in weniger als 19 Minuten beim Kunden ist und warum es wichtig ist, dass die Kundin maximal 18 Minuten wartet.

Es geht auch um Multi Unit Frnachising. Welche Vorteile hat der Franchisenehmer, wenn er mehrere Filialen betreibt, und warum will das Dominos?

Vom Tellerwäscher zum Millionär, dass das bei Dominos tatsächlich möglich ist, hat mich ganz besonders beeindruckt. Dominos bietet außergewöhnlichen Menschen außergewöhnliche Chancen.


Podcast Empfehlung: Kassenzone von meinem Podcast-Kollegen und Vorbild Alexander GrafInterview mit Alexander Tauer, CEO von Domino’s.

Tom Badura
Head of Franchise Development
DOMINO’S PIZZA DEUTSCHLAND GMBH
tom.badura@dominos.de     
+49 176 14502306
+49 40 45 02 33 – 678
https://www.dominos.de/franchisepartner

Klaus Mec
www.goldgrube-franchise.de
klaus@goldgrube-franchise.de
LinkedIn https://www.linkedin.com/in/klaus-mec/

WERBEN im Goldgrube Franchise Podcast? Schreib mir ein Mail.

Transkript:

Speaker A: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen, objektiven Podcast für alle, die sich für Franchise-Geschäftsmodelle interessieren und sie verstehen wollen. Apropos unabhängig und objektiv. Dieser Podcast ist unbezahlt und daher unbestechlich. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch werden dann auch noch kritische Fragen gestellt? In der heutigen Episode geht es Pizza. Domino’s macht nicht nur Pizza, sondern liefert sie auch. Und das ist die wahre Herausforderung.

Speaker B: Wir haben dann Stores, die haben in der Spitze bis zu 18 Fahrer.

Speaker A: Mein heutiger Gast Tom Badura von Domino’s erzählt uns, welcher Aufwand getrieben wird, dass die Pizza in weniger als 19 Minuten beim Kunden ist und warum es wichtig ist, dass die Kundin oder der Kunde maximal 18 Minuten wartet. Es geht auch Multi-Unit-Franchising. Welche Vorteile hat der Franchise-Nehmer, wenn er mehrere Filialen betreibt und warum will das Domino’s?

Speaker B: Unser Ziel hier sind 1000 Stores und wir wissen auch schon, wo diese 1000 Stores sind.

Speaker A: Vom Tellerwäscher zum Millionär. Dass das bei Domino’s tatsächlich möglich ist, hat mich ganz besonders beeindruckt. Domino’s bietet außergewöhnlichen Menschen außergewöhnliche Chancen.

Speaker B: In Hamburg sitzen 170 Leute, deren Aufgabe ist, den Profit der Partner zu steigern.

Speaker A: Am Ende, bevor wir zur Bierdeckelkalkulation kommen, geht es noch kurz die Zukunft von Domino’s. Beispielsweise den Domino’s Food Truck, aber auch die Zustellung von Burgern. Wer mehr über die Expansionsstrategie und internationalen Hintergründe von Dominos hören möchte, dem sei an dieser Stelle der Podcast Kassenzone von meinem Podcast Vorbild Alexander Graf sehr ans Herz gelegt. Link dazu in den Show Notes. Die erwähnte Bierdeckelkalkulation ist eine einfache Zusammenfassung der wichtigsten Zahlen von Dominos. Bis zum Ende dran zu bleiben zahlt sich also aus. Genauso zahlt es sich aus, die Website www.goldgrube-franchise.de zu besuchen. Dort findet man Informationen über Dominos und alle anderen Frenchysysteme, die hier zu Gast waren. beim Thema Zahl. Weder mein Gast, das Franchise-System oder ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Die tatsächlichen Umsätze und Ergebnisse sind von vielen Faktoren, insbesondere dem Standort, abhängig. Jetzt geht’s los. Servus Tom, danke für deine Zeit. Sei doch bitte so lieb und stell dich und Dominos kurz vor.

Speaker B: Servus Klaus, danke, dass ich bei dir im Podcast sein darf. Zu mir, ich arbeite seit 2015 bei Dominos, damals noch Jovis, und das war zeitgleich das Jahr auch, wo Dominos dann auf den Markt eingetreten ist und Jovis übernommen hat. Und ich war die ersten sieben Jahre bei Dominos, die ich jetzt da verbracht habe, in der Operativen tätig. Das heißt, ich war viel im Außendienst unterwegs und habe die Franchise-Partner begleitet bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung, bei der Expansion, manchmal auch bei schwierigen oder herausfordernden Themen, auch im Trainings mit Mitarbeitern oder neue … Projekte und Produkte einzuführen. Und jetzt seit etwas über einem Jahr … … darf ich das Thema Franchise Development begleiten. Das heißt, ich kümmere mich alles, … … was unser Vertragsmanagement … … mit den Franchise-Verträgen betrifft, … … das Recruiting mit meinem Team … … und genau auch ein bisschen die strategische Ausrichtung … … von Domino’s Deutschland. Wohin wir als nächstes expandieren und so.

Speaker C: Genau.

Speaker B: Und Domino’s, ja wer es nicht kennt, … … wir haben mehr als 400 Stores in Deutschland … … und das sind 169 Franchise-Partner. und mehr als 10.000 Mitarbeiter. Wir liefern Pizza. Das ist kein Geschäft in Deutschland. 80% unserer Produkte werden nach Hause geliefert.

Speaker C: Wenn 80% der Pizzen nach Hause geliefert werden, was passiert mit den restlichen 20%? Ich nehme jetzt mal an, die werden abgeholt. Könnte ich die auch in euren Stores essen oder sind das reine Zubereitungsstätten?

Speaker B: Die kann man auch bei uns im Store essen. Wir haben natürlich Stores. Das ist immer je nachdem. Wir haben Stores, die haben einen größeren Gastraum. Wir haben auch Betriebe, die haben einen kleineren Gastraum. Zum Beispiel unser Store in Hamburg in der Hafencity, der hat einen sehr großen Gastraum, der auch sehr schön gestaltet ist. Oder unser Betrieb in Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz hat auch einen sehr großen Gastraum, da sitzen dann auch immer viele Leute. Es gibt aber auch Betriebe, die einen eher kleineren Gastraum haben. Das sind dann mehr so Abholstores. Aber ein Großteil der restlichen 20 Prozent werden abgeholt.

Speaker C: Wie kommen die Bestellungen zu euch? Die Zeiten, wo man zum Telefon gegriffen hat, bei euch angerufen und die Bestellung durchgegeben hat, sind ja längst vorbei. Ihr habt eine eigene Website, ihr habt eine eigene App. Es gibt aber auch die hinlänglich bekannten Lieferdienste. Wie teilt sich das auf? Wie trudeln die Bestellungen bei euch ein?

Speaker B: Mittlerweile ist der größte Teil aller Bestellungen kommt über unseren eigenen Webshop und über die App von uns. Nur ein kleiner Teil ist noch telefonisch und das ist regional auch sehr unterschiedlich. Also wir haben natürlich die Region beispielsweise Berlin oder damals auch schon Karlsruhe. Das waren Städte, die sehr online-affin sind, wo man gemerkt hat, dass die Kundschaft sehr viel online bestellt. Da war es schon vor einigen Jahren so, dass man am Sonntag, wenn das meiste los war, am Store steht und gar kein Telefon mehr gehört hat, weil die Bestellung automatisch reinkam. Es gibt immer noch Städte, die vielleicht eher kleiner sind, ländlicher Natur, wo mehr Telefonbestellungen sind. Aber im Schnitt sind es aktuell 90 Prozent online und der Rest ist telefonisch. Und von dem online ist ein kleiner Teil Vielleicht zwischen 10 und 15, 20 Prozent ist von Lieferanten da.

Speaker C: Wie ist der Ablauf? Ich stelle mir das von außen recht einfach vor. Da hängt wahrscheinlich ein riesiger Bildschirm oberhalb des Pizzaofens. Da erscheinen automatisch die Bestellungen. Da steht dann Kunde Klaus, zweimal Pizza Margherita, einmal Rucola Salat. Der schiebt das dann in den Ofen. Der Ofen macht Klingeling, die Pizza kommt raus. Jemand packt das in die beiden Pizzakartons, die übrigens, wenn ich richtig recherchiert habe, von Dominos erfunden wurden. Wusste ich gar nicht. Dann schreibt jemand Klaus auf den Karton. Es hängt ein zweiter Bildschirm in einem kleinen Kammerl, also in einem Raum, wo die Fahrer sitzen. Da steht dann Klaus, Straße sowieso. Der Fahrer nimmt sich das, schwingt sich auf sein Moped und düst zu mir. Wahrscheinlich habe ich jetzt vergessen, dass der Fahrer nicht nur zu mir düst, sondern mehrere Fahrten hat und ab jetzt wird dieses Thema komplex.

Speaker B: Ja, also im Groben stimmt das. Zu den Fahrern mit mehreren Touren möchte ich gleich einhaken. Einzeltouren ist das Ziel. Wir fahren so viele wie möglich Einzeltouren, weil wir ganz genau wissen, die Zeit, die eine Pizza nach dem Ofen verbringt. … ist quasi die schlimmste Zeit. Die beste Pizza gibt es direkt in einem Ofen, … … umso schneller wir beim Kunden sind, … … umso besser ist das Produkt, was letztendlich da ist … … und dann auch durch die Kundenzufriedenheit. Und das würde bedeuten, dass wenn wir zum Beispiel … … zwei Touren mitnehmen oder drei Touren, … … dass die zweite oder dritte Tour immer die schlechteste ist … … oder die schlechtere. Deswegen fahren wir Einzeltouren. Ansonsten zum Ablauf, wir haben viele, … … unser Kassensystem ist Puls. Wir haben viele Puls-Bildschirme in unserer Küche … … oder in unserem Store. Und je nachdem, … Ob du jetzt telefonisch oder online bestellt hast, kommst du direkt über die, wir nennen das Makeline, das ist die Produktionsstätte, wo die Pizzen belegt werden, erscheinst du auf dem Bildschirm. Wir haben sogar die Möglichkeit, wenn du zum Beispiel Stammkunde bei uns bist und regelmäßig online bestellst, dass wir schon sehen, bevor du die Bestellung abgeschlossen hast, dass du bestellst, dass es uns den Lieferzeiten Vorteil gibt und dann packen wir die Pizza in den Ofen. Wenn die dann belegt wurde, steht relativ genau drauf, was drauf muss. Und wenn sie aus dem Ofen rausgekommen ist, ist der Fahrer im besten Fall schon fertig und hält schon diese Heiztasche auf. Wir packen die Pizza ganz frisch in den Ofen, vom Ofen in die Tasche und dann düstet der Fahrer los und im besten Fall sind wir in unter 20 Minuten bei dir.

Speaker C: Wie funktioniert die Zuordnung Pizza zu Klaus zu Fahrer? Ich stelle mir vor, dass da relativ viele Pizzen gleichzeitig im Ofen sind. Woher weiß jetzt der, der die Pizza rausnimmt, dass es erstens meine ist und zweitens, welchen Fahrer er die geben muss?

Speaker B: Also unser Ofen, hast du recht, unser Ofen schafft mehr als 100 Pizzen pro Stunde, einfach von der Kapazität her. Und es ist so, dass schon auf dem Bildschirm, der Mitarbeiter an der Belegertheke oder an der Makeline sieht, ist natürlich aufgelistet, welche Pizzen Klaus jetzt bestellt hat und welche Desserts vielleicht oder welche Beilagen. Und das geht als eine Bestellung in den Ofen rein. Das heißt, die geht nacheinander. Wir backen immer von oben nach unten quasi den Bildschirm ab. Das heißt, diese Pizzen, die du bestellt hast, sind immer zusammen. Und derjenige, der die einpackt, der bekommt dann schon den Bon, wo dann draufsteht Klaus. Und da steht dann drauf, der Klaus hat bestellt zum Beispiel eine mittlere Waikiki und eine Conchita mit Käserand. Und dann packt er die zusammen und dann ist das die Pizza für Klaus. Und der Fahrer nimmt den gleichen Kassenbon mit, der dann rauskam, nachdem die Pizza aus dem Ofen kam, und fährt dann zu dir. Der Fahrer sieht es nur noch auf einem Bildschirm. Wir haben einen großen Fahrerbildschirm, da ist eine Karte drauf, die ist Google Maps variiert. Also basiert auf Google Maps. Und dann steht auch drauf, wo der Store ist. Da steht auch drauf, wo der Klaus dann wohnt. Der zeigt ja auch die Route an. Ich könnte mir die Route auch ausdrucken lassen. Und der sagt dann auch, wenn der Fahrer natürlich geht, muss er sich ausstempeln, hast du alles dabei, klaust dir dann noch ein Dressing, klaust dir dann noch eine Cola oder ein kleines Eis, dass nichts vergessen wird und dann ist der Verwandte weg.

Speaker C: Diese Fahrer sind eure eigenen angestellten Fahrer. Genau. Es gibt also einen Mitarbeiter, der alle Pizzen, die Klaus bestellt hat, zubereitet, der die bis zur Schachtel fertig macht oder sogar in die Schachtel hineingibt, der dazu das von dir angesprochene Eis oder den von mir bestellten Salat dazu packt. Das ist alles eine Person. Und dann übernimmt die zweite Person die Fährt. Das heißt, an meiner Bestellung sind nur zwei Personen beteiligt.

Speaker B: Ja, es kommt darauf an, wie groß der Betrieb ist. Wenn du jetzt mittags bestellst, dann kann es natürlich sein, dass da nur eine Person im Store drinnen ist und zwei Fahrer oder drei Fahrer unterwegs sind aktuell. Aber natürlich, wenn du jetzt im Abendgeschäft bestehst, dann stehen wir größtenteils nicht nur zu zweit im Store. Dann haben wir bis zu vier Leute, fünf Leute im Store, die nur drinnen arbeiten. Das sind dann vielleicht zwei Leute an der Belegertheke oder drei. Einer, der einpackt und jemand, der das ein bisschen koordiniert, der Schichtleiter eventuell. Und dann haben wir auch bis zu 15 Fahrer, 16, 15 Fahrer im Store, je nachdem wie groß das Umsatzvolumen des Stores ist. Also es müssen nicht nur zwei Leute daran beteiligt sein. Genau genommen vom Ablauf her sind es vielleicht nur zwei oder drei. Das kommt darauf an, wie das da aufgebaut wird.

Speaker C: Jene Bestellungen, die jetzt nicht von euren internen Fahrern ausgeliefert werden, sondern von Lieferando, Juba und wie sie alle heißen mitgenommen oder von mir selber abgeholt werden, die liegen dann in irgendeinem Zwischenlager, so stelle ich mir das jetzt mal vor, Da steht dann auf dem Pizza-Karton Klaus drauf und wenn der Klaus in den Laden kommt und sagt, ich bin der Klaus, dann geht jemand nach hinten und nimmt das im Zwischenlager, beziehungsweise wenn der Fahrer vorne reinkommt und sagt, ich habe die Abholung für Klaus, dann gibt jemand dem Abholer oder dem Fahrer die Bestellung.

Speaker B: Erstmal die Lieferando- und Uber-Fahrer, die kommen bei uns nicht rein. Wir liefern auch eine Uber-Bestellung oder eine Lieferando-Bestellung selber aus. Das heißt, wir übernehmen die komplette Dienstleistung. Wir nutzen Uber oder Lieferando nur als Plattform, über die die Kunden bestellen können. Das heißt, auch eine Lieferando-Bestellung kommt bei uns auch. Wir haben eine API-Stelle automatisch auf unserem Bildschirm, auch mit Uber, und wir liefern die dann aus. Und wenn du jetzt zum Abholen bestellst, ist es so, dass du zum Beispiel auch, wenn du jetzt per App bestellst, dann siehst du mit dem Bestell vor Schritt. Und im besten Fall, also die meisten Abholer bei uns wissen das schon, die kommen rein und sagen, die haben bestellt oder sie haben auf Klaus bestellt und dann kommt die Pizza gerade aus dem Ofen. Und dann haben wir jemanden, das ist bei uns der Cutting Table, das ist quasi der Tisch nach dem oder die Arbeitsstation nach dem Ofen, wo die Pizzen geschnitten und verpackt werden. Der ist dann meistens auch derjenige, der die dann dem Kunden übergibt. Wenn du jetzt noch nicht da bist, haben wir einen Heatrack. Gastronomiedeutsch wäre das ein Pass, also eine Hitzebrücke, wo die Pizzen dann auf dich warten können. Es gibt auch viele Kunden, die nutzen Terminabholung. Das ist so der Klassiker am Freitagabend oder Am Samstag, die Leute waren einkaufen und auf dem Weg nach Hause, bestellen sie schon Pizza und bestellen dann zum Beispiel auf Termin 18.30, weil sie wissen, dass sie beim Einkaufen 18.15 rauskommen. Dann fahren sie nach Hause, springen bei uns noch schnell raus, nehmen drei Pizzen mit und nehmen die Pizza in den Einkauf in der Hause als Beispiel.

Speaker C: Wie groß ist denn jetzt so eine durchschnittliche Bestellung des Kunden. Wird da eine Pizza bestellt, werden da fünf Pizzen bestellt? Ist das Thema eine Flasche Wein dazu, zwei Dosen Cola relevant? Wie schaut so eine Bestellung?

Speaker B: Mittags unterscheiden die sich oftmals. Mittags gibt es immer zwei Extreme. Die Mittagspizza ist oftmals eine Pizza, die ins Büro geliefert wird oder es sind 50 Pizzen, die ins Büro geliefert werden. Auch das können wir machen. Jetzt kommt demnächst wieder die Weihnachtszeit, wo viele Firmenfeiern stattfinden, wo wir auch große Bestellungen ausliefern. Die Bestellung am Sonntagabend ist der Klassiker. Das sind wahrscheinlich zwei Pizzen, zweimal Dessert und was zu trinken. Wir haben auch Wein und Bier. Das ist, glaube ich, nicht in allen Dominos-Märkten so. Das ist eine Ausnahme. In Deutschland ist das wahrscheinlich für viele Leute wichtig.

Speaker C: Könnt ihr grob sagen, wie hoch so der Durchschnittsbon ist?

Speaker B: Kann ich dir jetzt auf den Kopf nicht sagen. Ich weiß, dass wir relativ hohe Unterschiede haben zwischen telefonisch und Online-Shop. Wir haben auch so einen Order-Kiosk im Store und es ist natürlich so, wenn die Leute mehr Produkte auf dem Bildschirm sehen oder man die auch sich genauer angucken kann, dass die Auswahl dann ein bisschen leichter fällt. Das sind vermutlich über 25 Euro für eine normale Bestellung, würde ich behaupten. Aber es gibt natürlich auch die Abweichung, wie ich gerade gesagt habe, mittags eine Pizza im Mittagsangebot, dann bist du deutlich drunter.

Speaker C: Meine Frage zielt darauf ab, dass ich üblicherweise versuche herauszufinden, wie denn die sogenannten Unit Economics sind, also wie sich der einzelne Einkauf ausrechnen lässt. Und dazu ist natürlich eine wichtige Größe zu wissen, wie viel Umsatz macht denn so ein Fahrer pro Lieferung. Ich habe im Rahmen meiner Recherchen herausgefunden, dass eher 400, grob 400, Standorte habt und damit grob 350 Millionen Euro Umsatz macht. Wenn ich das durchdividiere, sind das 875.000 Euro Umsatz pro Store. Ich habe auch herausgefunden, dass ihr 29 Millionen Pizzen pro Jahr verkauft. Wenn ich das durchdividiere, sind das 72.500 Pizzen pro Store oder 200 Pizzen pro Tag. Das klingt ja schon mal nach einer unglaublichen Zahl. Wenn ich jetzt den Umsatz durch die 200 Pizzen dividiere, dann komme ich darauf, dass eine Pizza 12 Euro kostet. Basierend auf diesen Zahlen habe ich weiter recherchiert und habe herausgefunden, es gibt gar keine Pizza, die nur 12 Euro kostet. Die Pizzen bei euch sind teurer. Jetzt schließe ich daraus weiter, es gibt offensichtlich eine Reihe von Gutscheinaktionen. Zwei für drei und ähnliches oder umgekehrt drei für zwei. die dann offensichtlich recht stark in Anspruch.

Speaker B: Ich glaube, die Zahlen, die stimmten schon ganz gut. Ich glaube, der Umsatz im letzten Geschäftsjahr war bei 369 Millionen und die Anzahl der Stores stimmt. Auch mit den 12 Euro, ich glaube, da kommst du auch ganz gut hin, wenn du jetzt im Webshop, hast du gesagt, sind wir ein bisschen drüber. Wir sind natürlich dafür bekannt, dass wir ganz gute Coupons haben, die auch von den Kunden genutzt werden. Beispielsweise das Dominos Duo läuft dienstags, mittwochs, donnerstags, montags, hat mir das nach Corona geschaltet, wo zum Beispiel du die zweite Pizza für zwei Euro bekommst, als Beispiel. Es gibt auch immer wieder ein Newsletter von uns, Aktion oder auch in der App, die man nutzen kann, die auch teilweise der Franchise-Partner selber nutzen kann. Also wir haben auch die Möglichkeit, dass ein Franchise-Partner sich selber, wenn er beispielsweise glaubst du bist Franchise-Partner bei uns und du merkst, dass dein Abendgeschäft nach 21 Uhr abschlecht und du würdest jetzt gerne bis 21 23 Uhr danach noch die Spanne ein bisschen aufbauen, hast du die Möglichkeit, dir einen Coupon zu bauen, den zeitlich einzuschränken und den selber zu bewerben. Zum Beispiel dann an Einrichtungen wie Polizei, Feuerwehr, Krankenhäuser, wo da vielleicht Leute noch arbeiten und da Bedarf hätten und den dann individuell zu pushen. Wir haben Angebote, die wahrscheinlich diesen Preis ein bisschen drücken, wie du das gerade genannt hattest, dass das nicht so ganz aufgeht.

Speaker A: Werbung! Hier könnte deine Werbung stehen. Oder richtigerweise, hier hörst nicht nur du, sondern eine große Anzahl an Hörerinnen und Hörern, die tatsächlich und ganz konkret an Frenchies interessiert sind, zu. Ein idealer Platz für Werbung. Werbung!

Speaker C: Ende! Wie gut sind diese Fahrer ausgelastet oder wie viele Fahrer habt ihr denn überhaupt? Bei 200 Pizzen pro Tag und vermutlich einer gewissen Spitzenzeit am Abend werdet ihr ja punktuell sehr viele Fahrer beschäftigen. Und nachmittags weniger. Wie darf ich mir das vorstellen? Wie viele Fahrer sind das? Wie lange dauert so eine Tour? Wie wird das geplant? Das ist ja eine logistische Meisterleistung.

Speaker B: Ja, also ich muss immer dazu sagen, das ist ein Kommentar, was ich früher immer aufgeschnappt habe, als ich angefangen habe, dass jemand gesagt hat, die Liefergastronomie ist so ein bisschen die Königsklasse, weil du mehr oder weniger dich ein Restaurant kümmerst. und logistisch das noch steuern muss, dass es ausgeliefert wird. Das ist auch tatsächlich immer die Herausforderung. Wir versuchen beim Neustoresplan immer zu schauen, dass wir zwischen vier und fünf Touren pro Stunde fahren können. Das heißt, dass die Tour maximal, die weiteste Tour eventuell von einem neuen Store, eine Entfernung hat, einfach von acht Minuten, als Beispiel. Das heißt, wir arbeiten mit sehr kleinen Liefergebieten. Und im besten Fall, wie ich schon gesagt habe, fährt ein Fahrer vier bis fünf Touren pro Stunde. Das ist gut für den Franchise-Partner, das entlastet den Dienstplan. Es ist gut für den Kunden, weil er seine Pizza schnell bekommt und deswegen häufiger bestellt. Ist auch gut für den Fahrer, er kriegt einfach mehr Trinkgeld, wenn er mehr Touren pro Stunde fährt. Gibt uns auch die Möglichkeit, dass wir mit Fahrrädern liefern können, was nochmal günstiger ist als Autos oder Roller. Und umweltfreundlicher.

Speaker A: Genau.

Speaker B: Und wir haben ein Dienstplanprogramm, was uns natürlich dabei unterstützt, weil das genau die große Herausforderung ist, die Leute zur richtigen Zeit und dem richtigen Ort zu haben. Und das ist sehr individuell. Wir haben Stores, die sind mittags stärker als abends. Wir haben auch Stores, die sind abends sehr viel stärker und die haben mittags kaum Geschäft. Das hängt ein bisschen vom Liefergebiet ab, wie viele Firmen habe ich da oder sind das mehr Einfamilienwohnhäuser, wie sich das zusammensetzt. Das Dienstplanprogramm arbeitet mit dem Kassensystem, mit unserem Puls zusammen und wertet relativ genau aus, wann ich wie viele Leute brauche. Und natürlich muss man dann sehr genau diesen Dienstplan machen. Das ist auch, würde ich sagen, die Hauptaufgabe unserer Franchise Partner ist diese personelle Steuerung. Wir haben dann Stores, die haben in der Spitze bis zu 18 Fahrer. Am Sonntagabend, 18 bis 20 Uhr, kann das hinkommen. Es gibt auch Stores, die schaffen, weil sie ein besseres, kleineres Liefergebiet haben, das Ganze mit weniger Fahrern.

Speaker C: Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich die Zahl 4 bis 5 Lieferungen pro Stunde sehe. Als völliger Laie kann ich es kaum glauben, dass man in 10 oder 12 Minuten eine komplette Lieferung abbildet. Der Fahrer steht oder sitzt im Store, muss das in seine Tasche packen, muss mit dieser Tasche zu seinem Fahrrad, Mofa, Auto laufen, muss zum Kunden hinfahren, muss sein Fahrzeug irgendwo abstellen, muss dort klingeln, muss warten, bis der Kunde aufmacht, muss entweder auf den Lift warten oder in den dritten Stock springen, muss das übergeben, muss im Idealfall das Trinkgeld übernehmen und das gleiche wieder zurück. Wie geht sich das durchgängig aus?

Speaker B: Das ist natürlich so, dass wir, also erst mal muss ich dazu sagen, ganz deutlich, dass wir immer unsere Fahrer daran anhalten, die STVO anzuhalten und nicht zu schnell zu fahren, über Rot zu fahren und so weiter, das gehört natürlich dazu. Das ist eine Trainingssache, eine Vorbereitungssache. Wenn die Pizza jetzt aus dem Ofen rauskommt, kann ich natürlich warten, bis alles eingepackt ist und den Fahrer dann gemütlich losschicken. Oder ich sage dem Fahrer Klaus vorher schon, die Pizza packe ich jetzt gerade ein, Klaus mach dich fertig. Der Kunde bekommt noch eine Cola und ein Eis. Dann hat er schon seine Klamotten an, zieht sich die Handschuhe an, jetzt im Winter nimmt sich die Produkte, die noch dazugehören und ich gebe ihm quasi das Produkt und er flitzt sofort los. Dann steht das Fahrrad direkt vor der Tür. Am besten ist ein Fahrrad, weil dann braucht man keinen Parkplatz suchen. Und ich kann vielleicht auch die kürzere Route fahren, wo Fahrradwege langführen. Und ich kann das Fahrrad auch direkt vor dem Haus beim Kunden abstellen und müsste erst noch einen Parkplatz da suchen. Die Übergabezeit kann man pauschal mit zwei Minuten berechnen. Je nachdem. Klar, dauert es manchmal länger, wenn es ein Gebäude ist mit vier Stockwerken. Und dann das Ganze wieder retour. Unser Ziel ist, dass die weitesten Touren nicht länger als neun Minuten einfach von unserem Store weg sind.

Speaker C: Du sagtest vorhin, ihr beginnt zu produzieren, bevor die Bestellung abgeschlossen ist. Stelle ich mich ein bisschen so vor wie Amazon. Die versuchen anhand meines Bestellzyklus herauszufinden, was ich denn als nächstes bestellen werde und schicken das bereits in ein Lager. in meiner Nähe. Wo liegt da der große Vorteil? Ihr spart vielleicht eine Minute oder zwei Minuten oder vielleicht drei Minuten, bis ich als Kunde jetzt zu Hause den Bezahlvorgang abgeschlossen habe und bekomme daher die Pizza dementsprechend schneller. Ist das tatsächlich so relevant?

Speaker B: Ja, wir merken, dass wir ab einer Lieferzeit von unter 18 Minuten eine überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit und Wiederbestellung haben. Wir versuchen auch, Deswegen die Lieferzeit ist für uns sehr elementar, weil man sagen kann, umso besser und umso schneller ein Store liefert, umso häufiger bestellen die Kunden in dem Liefergebiet. Das heißt, ich kann natürlich mit dem kleineren Liefergebiet arbeiten, wenn die Kunden in dem Gebiet halt statt nur einmal im Monat vielleicht zweimal bestellen, weil ich einfach ein tolles Produkt schnell liefere. Und deswegen ist es so wichtig. Und das ist auch ein bisschen Vereinfachung der Arbeit, wenn ich das vorbereiten kann. Du hast es vorhin angesprochen oder runtergerechnet, 200 Pizzen am Tag. Ich kann dir sagen, zwischen 14 und 17 Uhr verkaufen wir weniger Pizzen, das ist ganz klar. Und die meisten verkaufen wir wahrscheinlich ab 17 bis 20 Uhr, sehr wahrscheinlich sogar. Und in diesen Spitzen gibt es halt Stunden, in denen man halt wahrscheinlich 50, 60, 80 Pizzen macht. Deswegen ist diese Vorbereitung so wichtig. Und wenn ich im Store schon sehen kann, was vielleicht als nächstes kommt, dann kann ich schon vorbereiten und schon zubereiten. Und für den Kunden, ist das ein tolles Erlebnis. Wir haben Stores in Deutschland, die liefern im Schnitt in 14 Minuten. Und der Lieferzeitenrekord bei uns in Deutschland ist, glaube ich, bei 9 Minuten ein bisschen was, 9 Minuten 30.

Speaker C: Wie lange dauert die Produktion der Pizza-Send?

Speaker B: Das ist ja der Punkt, mit dem wir mit diesem Tool, dem Future Order Screen, umgehen können. Wenn du jetzt deine Salami Supreme in den Webshop packst, Und jetzt gerade deine Paypal-Daten eingibst oder deine Kreditkartendaten und wir das Produkt schon zubereiten können, kann es halt sein, es kommt schon aus dem Ofen, wenn du auf Bestellung abschließen klickst. Und dann haben wir quasi nur noch diese Fahrzeit von vielleicht maximal neun Minuten. Das Backen an sich, unser Ofen braucht sechs Minuten. Das ist uns sehr wichtig. Wir wollen ja auch nicht unterschreiten. Das Sprichwort bei uns, dass Zeit kocht, Temperatur verbrennt. Das heißt eher geringe Temperatur, lange Backdauer. Also diese sechs Minuten. und produzieren, im besten Fall eine Pizza belegen, eine Minute, maximal zwei Minuten.

Speaker C: Wenn ich denn nun Pizzabäcker bei euch werden möchte, wobei ich ja nicht mehr Pizzabäcker, sondern vor allen Dingen auch Pizzalogistiker werde, dann brauche ich zunächst mal ein Gebiet mit ausreichend Kunden rundherum. Ich habe jetzt verstanden, dass das unglaublich wichtig ist und zwar deutlich wichtiger, als ich mir vorgestellt hatte. Weil mein Lieferradius recht klein ist, ob die Erwartungshaltung des Kunden binnen weniger Minuten die Pizza zu bekommen. Wie viele Gebiete gibt es denn da überhaupt in Deutschland, die über eine derart hohe Bevölkerungsdichte verfügen, dass es für Dominos spannend ist?

Speaker B: Naja, wir haben jetzt ein bisschen mehr als 400 Stores. Unser Ziel ist in 1000 Stores und wir wissen auch schon, wo diese 1000 Stores sind. Das heißt, wir haben eine ziemlich schriftige Geoabteilung. die sich schon vor einiger Zeit mal hingesetzt hat und es auch immer wieder tut und schaut, wo sind unsere Standorte. Das heißt, wir wissen heute, beispielsweise haben wir noch keinen Standort in Rosenheim oder in Landshut. Das sind aber Städte, wo wir gerne hinwollen. Wir wissen jetzt eigentlich schon, wo diese Standorte liegen müssten, dass wir die Stadt maximal gut abdecken können und die Haushaltszahlen, Anzahl der Sozialversicherungsbeschäftigten und Einwohner für dieses Dorsausweis Das heißt, ich könnte jetzt sagen, in Rosenheim wollen wir drei Stores haben und ich weiß genau, wo diese drei Stores liegen müssten, in welchem Radius, damit wir diese Auslastung hinkriegen. Unsere Site-Searcher ziehen dann los und suchen natürlich auch die Flächen in der Region. Geht das ein bisschen gestückelt an, aber wir wissen relativ genau, dass wir Platz für 1000 Läden in Deutschland haben und wahrscheinlich noch mehr. Also als Vergleich ziehe ich immer, ich glaube, unsere Kollegen in Australien haben ein bisschen mehr als 700 Stores und Australien hat so viele Einwohner wie Niedersachsen und NRW. Also da haben wir noch ein bisschen Luft.

Speaker C: Das heißt, wenn ich zu euch komme als französ Interessent und sage, ich wohne in Ulm, dann schaut ihr, welche Läden im Umkreis oder welche Regionen im Umkreis sind noch weiße Flecken. teilt mir dann ein potenzielles Gebiet zu und dann begeben wir uns gemeinsam auf Standortsuche bzw. möglicherweise habt ihr sogar schon eine. Ich stelle mir das von außen jetzt wieder einfach und naiv vor, der Standort selbst ist bei nur 20% Abholungen dann ja wahrscheinlich nicht so relevant. Das ist eher wichtig, dass es Parkplätze für meine Fahrer gibt, dass die dort irgendwo das Rad abstellen können, aber das muss keine 1a-Lage sein, das muss kein besonders hübsches Haus sein, das muss letztlich auch nicht gut öffentlich angebunden oder sonst wie für den Durchschnittskunden abgeliefert werden. Größeres Thema ist dann wahrscheinlich die Mitarbeitersuche in der Region.

Speaker B: Das ist immer ein großes Thema, egal wo.

Speaker C: Und dann könntest du aber, sofern ich dir das notwendige Kapital, der kommen wir gleich zu, mitbringe, relativ kurzfristig losgehen. Das Marketing wird recht rasch greifen. Domino’s ist eine unglaublich bekannte Marke. Ich habe da auch recherchiert. Laut Statista seid ihr die bekannteste Pizzamarke. Das heißt, auch relativ einfach. Ihr könntet also unglaublich schnell wachsen.

Speaker B: Ja, also wir sind ja jetzt auch die letzten Jahre relativ schnell gewachsen. Ich glaube, im Jahr 2021 haben wir 40 neue Filialen eröffnet, 2022 waren es 46 und im letzten Geschäftsjahr waren es 25. Klar, das letzte Geschäftsjahr war nicht das beste, aber in der Gastronomie insgesamt mit Energiekosten und Personal und Inflation, aber dennoch 25 neue Stores. Aber es ist so, wenn du dich jetzt bei uns bewirbst und jetzt kommst du aus Ulm, dann schauen wir natürlich, wo möchtest du hin. Es kann ja auch sein, dass jemand sagt, ich komme aus Ulm, aber ich möchte gerne keine Ahnung, nach Stuttgart oder NRW oder sonst wohin. Wenn du jetzt sagst, es sei jetzt Ulm oder Neu-Ulm, dann durchläufst du erstmal unseren Kennenlernprozess und unsere Ausbildung und dann suchen wir natürlich eine Fläche und mit der Fläche kommt dann auch der Franchise-Vertrag. Der ist halt an die Fläche nicht gebunden, aber wir müssen halt dieses Gebiet, das ist halt im Vertrag drinnen, dein Liefergebiet ist dein Exklusivgebiet. Da darfst du dann nur Duodomino’s Pizza vertreiben und das muss natürlich feststehen. Deswegen brauchen wir diese Mietfläche Zur Mietfläche hattest du recht. Wir brauchen jetzt keine A-Lager. Wir müssen jetzt nicht wie verschiedene Coffeehouse-Konzepte direkt Downtown in der Stadt sein, wahrgenommen zu werden. Wir können gerne eine Reihe nach hinten rutschen. Dieses 80 Prozent, ja, das ist gerade unser Schnitt von den Lieferungen. Wir wollen aber eigentlich auch mehr Abholer haben. Wir wollen nicht die Lieferungen reduzieren, aber prozentual mehr Abholer generieren. Deswegen ist es schon super, wenn der Standort gewissen Gastraum hat. Der muss nicht sonderlich groß sein. Super sind immer Parkplätze für Kunden, dass sie schnell eine Pizza abholen können. Natürlich brauchst du auch einen Platz, wo du deine Fahrräder oder dein Fuhrpark hinstellst. Personalsuche ist ein Thema. Bisher haben wir das immer hingekriegt, aber es gibt Regionen, wo das einfacher ist. Es gibt Regionen, wo das schwieriger ist. Ganz normal. Ich glaube, da sind wir nicht alleine. Das Längste ist oftmals der Bauantrag. unser Generalunternehmer baut Läden in sechs bis acht Wochen.

Speaker C: Ich hätte nicht gedacht, dass ihr das Abholgeschäft ausbauen wollt. Ist der Ertrag bei den Abholern so viel besser, dass er sich auszahlt, einen großen Gastraum zu bauen, diesen Gastraum zu putzen, eine Toilette für die Kunden einzurichten?

Speaker B: Toiletten müssen wir eh meistens anbieten, nicht in allen, aber ab einer gewissen immer sehr abhängig von der Gemeinde oder von den Städten. Man hat einen gewissen Stuhl oder Anzahl oder so, braucht man das sowieso. Finde ich als Gastronom eh immer angenehm, wenn man Kunden Toiletten anbieten kann, meine Meinung. Der Ertrag ist halt, wenn du eine Fläche hast, die du das ganze Jahr anmietest und dann machst du 11 bis 11 sind unsere Öffnungszeiten, hast du offen. Jetzt hast du auch Lücken, wo du weniger Umsatz machst, dann lohnt es sich natürlich schon zu versuchen, da auch eine andere Kundschaft dieser Abholer zu generieren, dann die Auslastung voll hinzukriegen. Deswegen, ja, das lohnt sich. Der Bon ist geringer, hatte ich vorhin schon gesagt, bei Leuten, die vielleicht bei uns reinkommen, weil dann vielleicht gerade in der Mittagszeit zwischen 14 und 17 Uhr kommen die Schüler aus den Schulen und holen sich Pizza-Brötchen oder eine kleine Pizza oder eine Dominos-Box für halt nur 6,99 oder was unter 10 Euro. der Ofen ist eh an, du hast eh einen Mitarbeiter da. Also ist das ein relativ einfaches Geschäft, was du mitnehmen kannst.

Speaker C: Es ist tatsächlich so, dass die Abholer außerhalb der Spitzenzeiten kommen? Das hätte ich nicht gedacht.

Speaker B: In einigen Fällen, nicht in allen. Selbstverständlich ist das nicht immer so. Wenn jetzt die Leute, die vom Einkaufen noch vorbeifahren, aber jetzt zum Beispiel sehen, dass es Stores gibt, wo gratis Aber es ist eine zusätzliche Auslastung, die wir erreichen können.

Speaker C: Thema Mitarbeiter. Ich nehme jetzt mal wieder naiv an, der Mitarbeiter muss ja nicht besonders viel können, außer Adressen lesen und ein bisschen Deutsch. Bringt der sein eigenes Fahrrad, Schrägstrich Mofa, Schrägstrich Auto mit? Stellt ihr das zur Verfügung? Wie funktioniert dieses Liefergeschäft? Sind die angestellt bei euch? Sind das Freiberufler, sind das Minijopper? Wie ist das organisiert?

Speaker B: Die sind bei uns ganz normal angestellt, also bei den Franchise-Partnern oder bei unseren eigenen Betrieben sind sie bei uns bei Domino’s Pizza Deutschland angestellt. Es gibt natürlich viele Fahrer, die auf 520 Euro Basis arbeiten oder die das nebenbei machen. Wir haben auch viele Fahrer, die machen das Vollzeit. Die kriegen den Fuhrpark von uns gestellt oder von den Franchise-Partnern. Das heißt, sie haben eigene Fahrräder, die natürlich eigen gebrandet sind.

Speaker C: Ich stelle mir diese Planung der Mitarbeiter extrem herausfordernd vor. Zum einen könnte er natürlich sehr gut vorhersagen, an welchem Wochentag, welche Uhrzeit, ungefähr wie viele Bestellungen. Zum anderen müsste er trotzdem sehr dynamisch die Lieferfahrerinnen und Fahrer einteilen und planen können, weil ihr einfach zwei Uhr mittags deutlich mehr Fahrer braucht als fünf, aber zur nächsten Spitze sieben am Abend dann wieder Personal. Ist es so einfach, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stundenweise zu bekommen, sprich die am Nachmittag nach Hause zu schicken oder wie organisiert ihr das?

Speaker B: Es ist immer ein bisschen unterschiedlich. Ein Schlüssel ist glaube ich, dass wir klar in den Stores nicht so leicht auftrennen zwischen den Innendienstmitarbeitern, die in der Küche arbeiten, und den Fahrern. Der goldene Weg ist eigentlich, dass man cross-trainierte Mitarbeiter hat. Das heißt, dass jeder Mitarbeiter alles machen kann. Im besten Fall kann ein Fahrer bei uns auch Bestellungen am Telefon annehmen oder auch eine Pizza backen. Das Gleiche, dass auch mal ein Innendienstmitarbeiter eine Tour ausfahren kann. Das ist natürlich der Idealfall. Wir empfehlen das und trainieren das auch entsprechend. Aber es ist natürlich so, gerade mittags ist das schwierig, gerade unter der Woche, Weil da ist es ja die Zeit, wo viele Leute vielleicht nicht im Hauptjob sind, wenn sie es nebenberuflich bei uns fahren. Oder vielleicht sogar Studenten, die halt Mittagsvorlesungen haben, die halt dann bei uns gerade nicht arbeiten können. Deswegen ist mittags immer das Schwierigste, die Fahrer zu bekommen. Das ist dann oft die Zeit, wo die Vollzeitfahrer da sind. Und das sind dann auch die Leute, das ist ein Beispiel, fällt mir früher aus einem Store ein, wo ich gearbeitet habe. Da waren halt mittags dann drei Fahrer da oder zwei bis drei Fahrer. Das waren die Vollzeitfahrer und der eine wollte eh nur mittags fahren. Der war dann halt jeden Tag irgendwie da vier, fünf Stunden da und der andere hat nach seiner Fahrerschicht dann geholfen beim Teigmachen. Und dann hast du gleichzeitig dann einen Fahrer weniger, der für den Indienst, der dir bei den Vorbereitungen hilft. Das ist ein Weg, das zu machen. Und natürlich im Abendgeschäft setzen wir eher, also dann ist wahrscheinlich eher die Zeit der Studenten und der Leute, die das Leben beruflich machen beim Fahren. Wobei da auch, es gibt auch Vollzeitfahrer. Aber ja, diese Planung ist eine Herausforderung. Also das ist, wir haben 11 bis 11 geöffnet an 364 Tagen im Jahr. Und die Hauptaufgabe eines Ventures Partners bei uns besteht darin, diesen Dienstplan zu füllen. Und ich glaube, man kann auch mal sagen, das sagen wir auch relativ oft, eine Pizza zu liefern und auszufahren, ist eigentlich nicht schwer, sondern was dahinter das Schwierige ist, ist das People Management. Und wir sehen uns eigentlich auch aus People Business.

Speaker C: Zurück zum potenziellen Franchise-Nehmer. Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass ich in Ulm mein Domino’s eröffnen möchte oder allenfalls in Neu-Ulm oder wo auch immer. Wir haben einen Standort gefunden, dann muss ich ein bisschen Geld mitbringen oder nicht nur ein bisschen, sondern sogar eine Menge, so einen Domino Store eröffnen. Ich habe herausgefunden, da sind somit allen Nebenkosten irgendwas größeren, rund 350.000 € für den Laden, für die Ausrüstung, für die Gebühren, für die Schulung und all diese. Welchen Teil dieser 350.000 € muss ich denn unter dem Kopfpolster haben?

Speaker B: Das kommt ein bisschen darauf an, auf die, wir sagen immer 60.000 €, weil das so ein bisschen die Erfahrung war, dass wir das bei den Banken für die Finanzierung brauchen. Wenn du bei uns als Ventures Partner anfängst, finanzierst du den Laden. Es gab schon Situationen, da haben wir weniger gebraucht. Es gab auch zuletzt Situationen, wo die Banken gesagt haben, sie hätten gern mehr Eigenkapital. Davon ist das ein Stück weit abhängig. Wir gehen mal von 60.000 Euro aus, wenn du als externer Bewerber zu uns kommst. Zu den Investitionskosten Das ist auch immer sehr abhängig. Wir hatten schon Situationen, dass wir Betriebe übernommen haben. Das heißt, dass von einem anderen Pizza-Lieferservice oder einem anderen Gastronomiebetrieb, wenn wir da eine Fläche übernehmen können und vielleicht schon Teile übernehmen können, Abluft, Kühlhaus oder Genehmigung vorliegen, dann wird der Laden natürlich deutlich günstiger. Dann ist ein Laden günstiger. Wenn wir jetzt einen alten Optiker übernehmen oder einen Klassiker zurzeit, Apotheken, die sind eineinhalb teurer. dann kann das auch ein bisschen nach oben schwanken, wenn man da jetzt noch ein längeres Genehmigungsverfahren hat. Deswegen sind wir auch ein Beispiel, was ich da kurz noch anbringen will. Ich habe vorhin diese 1000 Stores erwähnt und es gibt Städte, wo man Flächen nur sehr schwer findet, auch wenn wir jetzt nicht diese A-Lage brauchen. Wenn wir jetzt eine Fläche finden in einer Stadt, da wollen wir unbedingt hin, wäre jetzt ein Beispiel Mainz als Beispiel oder vielleicht Saarbrücken. … oder vielleicht sogar enden. Die stehen bei uns fest im Marktplan. Wir finden eine Fläche, die Fläche ist top. Das heißt, unsere operative Abteilung hat gesagt, die ist toll. Real Estate sagt, die Konditionen stimmen. Und unsere Konstruktionsabteilung sagt, da kriegen wir locker einen Dominus rein. Dann haben wir das auch in letzter Zeit oft gemacht, dass wir die Läden anmieten, ausbauen, dann zuhängen. Wir nennen das Mothball, also Mottenläden. Und dann den Partner suchen. Das heißt, du hast auch, wenn du jetzt sagen würdest, ich hätte gerne einen Standort in Ulm, würde ich dir wahrscheinlich trotzdem sagen, wir hätten zum Beispiel auch ein Objekt in XY, wo wir schon fertig sind. Das heißt, da brauchst du noch eine Schüssel rumdrehen, einmal bei uns bei Transcomme bestellen, dann kannst du da Pizzen backen. Halte ich für schwierig. Das kann prinzipiell funktionieren. Unsere Erfahrung hat aber gezeigt, dass gerade im ersten Store, du wahrscheinlich die ersten 12 bis 24 Monate sehr oft in deinem Store bist. … und da auch benötigt wirst. Gerade dieses Thema Training, Personal, … … diese ganzen Prozesse muss man … … ja in den Betrieb auch etablieren. Wir unterstützen das zwar, … … und wir haben auch ein Team im Außendienst, … … das jederzeit für dich da ist, … … auch weit nach der Eröffnung, … … aber es ist aus unserer Erfahrung wichtig, … … nah dran zu sein. Also wir hatten jetzt auch … … Gründungen, wo vielleicht mal ein Store … … vom Wohnort 50 Kilometer weg ist, … … und das keine mega Herausforderung ist. Wenn du jetzt gestandener Franchise Partner bei uns bist, … … und wir haben … In der Regel hat ein Franchise-Partner bei uns zweieinhalb Betriebe. Wir hätten gern fünf im Schnitt. Und unser größter Partner hat, ich glaube, 15 Betriebe. Dann hat er auch nicht alle in einer Stadt. Das ist normal. Dann hat er aber schon die Struktur, das auch gut abdecken zu können. Und für den ersten Betrieb würde ich dir empfehlen, nah dran zu sein. Nicht zu nah, nicht über dem Store wohnen. Das ist auch nicht gut. Aber so eine gesunde Distanz, so zehn, 15 Minuten zum Betrieb wäre toll. würde ich jedenfalls empfehlen.

Speaker C: Ich schließe daraus, dass man in den ersten 12 oder 18 Monaten tatsächlich täglich in seinem Store ist?

Speaker B: Man muss es nicht, aber es ist oftmals so. Klar, wenn du 350 oder vielleicht sogar ein bisschen mehr, 1.000 Euro investiert hast, dann wirst du natürlich auch, dass der Store funktioniert und alles dranzusetzen. Das bedeutet auch, dass du wahrscheinlich oftmals da bist. Wir sind natürlich auch dabei, Wir haben auch schon Partner betreut, … … wo wir dann am Anfang gesagt haben, … … okay, wir schreiben jetzt mal einen Stundenplan, … … dass du nicht jeden Tag in deinem Store bist, … … sondern schauen mal, dass du auch … … muss man die manchmal ein bisschen an die Hand nehmen, … … wenn die sehr übermotiviert sind … … und da auch mal einen Tag raus sind … … oder einen halben. Aber ja, es ist so, dass du am Anfang … … auf einem Store stehen wirst. Ganz kurz, was bei uns nicht so funktioniert, … … ist dieses Investorenmodell. Das wollen wir auch nicht. Also ein Franchise Partner bei uns … … muss alles, was sie im Store machen können, … … auch wenn du 15, 5, 8 Betriebe hast. Jeder von unseren Franchise Partnern weiß, … wie man einen Teig macht, wie man Pizza backt, wie man alles handelt im Store. Dieses Investorenmodell von wegen, ich investiere hier und organisiere mein Store-Manage und habe mit dem Laden nichts zu tun. Das wird bei uns nicht funktionieren.

Speaker C: Zurück zu den Zahlen. 875.000 Euro Umsatz. Demgegenüber stehen Auf den ersten Blick horrende Personalkosten. Ihr habt sieben Tage die Woche zwölf Stunden offen. Das sind verdammt viele Stunden mit verdammt vielen Mitarbeitern, die teuer sind. Allerdings wird der Warneinsatz bei Kitzen, bei aller Wertschätzung Dominos gegenüber, jetzt nicht der allerhöchste. Gibt es eine Faustregel in der Gastronomie, die üblicherweise sagt, ein Drittel Personalkosten, ein Drittel Wareneinsatz, ein Drittel für Miete, Werbung, Strom, all diese Dinge und 10% bleiben über. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass diese Faustregel bei euch nicht stimmt.

Speaker B: Ich würde sagen, da sind wir gar nicht so weit weg. Klar, das Personal ist ein Stück weit mehr in einigen Fällen, gerade wenn man jetzt ein größeres Liefergebiet hat oder halt 80, 90% liefert statt vielleicht 50. Aber bei den anderen Punkten würde ich sagen, sind wir gar nicht so weit weg. Vielleicht beim Wareneinsatz profitieren wir natürlich schon, dass wir eine große Wir haben einen europäisch gesteuerten Einkauf. Wir haben ein Einkaufsabteilung in Hamburg, aber wir versuchen da auch Synergien zu nutzen. Das heißt, da sind wir mit Sicherheit drunter im Gegensatz zur Individualgastronomie.

Speaker C: Ich habe versucht, das ein bisschen auszurechnen. Ihr habt zwölf Stunden pro Tag offen. Das sind 84 Stunden pro Woche oder dann hochgerechnet 364 Stunden pro Monat. Wenn ihr im Schnitt drei Fahrer und drei Köche beschäftigt habt, Dann habt ihr im Schnitt sechs Personalstunden pro Öffnungsstunde. Wenn ich jetzt grob davon ausgehe, dass mich ein Mitarbeiter 20 Euro kostet, habe ich 120 Euro Personalkosten pro Stunde. Das wären 43.700 Euro Kosten pro Monat. Das ist doch deutlich mehr als 30 Euro. Wo habe ich mich verrechnet?

Speaker B: Ich glaube, man kann nicht pauschal mit drei Mitarbeitern über den ganzen Zeitraum rechnen, auch mit den Fahrern. Wir haben unsere Spitzen, aber es ist natürlich nicht so, dass wir diese zwölf Stunden komplett jederzeit sechs Mitarbeiter am Store haben. Ich hatte ja vorhin gesagt, dass die Zeit zum Beispiel zwischen 14 und 17 Uhr geringer ist, wo wir weniger sind. Wahrscheinlich sind dann nur zwei Leute im Store, in einigen Fällen, nicht in allen, aber in einigen. Und auch die letzten Stunden des Abends sind wahrscheinlich geringer oder die ersten. Ich glaube, da könnte man die Rechnungen anpassen und ansonsten klang das jetzt erstmal relativ plausibel. Nicht alle Mitarbeiter kriegen, glaube ich, 20 Euro mit Lohnnebenkosten und so, aber trotzdem, glaube ich, noch ein bisschen drunter, gerade wenn man jetzt bei den Fahrern rechnet, wenn die 13 Euro kommen.

Speaker C: Dafür habe ich auf der anderen Seite ja einen Schichtleiter, jetzt nicht jeden Tag und jede Stunde, aber trotzdem vor Ort, der mir ja ein bisschen mehr kostet, so kam ich auf die 20. Die Miete könnte allerdings ein bisschen günstiger sein, weil es ja eine schlechtere Lage erfordert oder eine nicht ganz so gute Lage erfordert. Nachdem du meine Milchmädchenrechnung so grob bestätigt hast, 10% Marsch am Ende des Jahres sind eine Größenordnung mit der ich als potenzieller Franchise-Nehmer kalkulieren kann, klarerweise abhängig vom Standort, von meiner Region, von meiner Erfahrung. Werden es vielleicht sieben sein, wenn ich Pech habe, vielleicht auch 15, wenn ich gut bin. Ist das eine Größenordnung, von der ich ausgehen kann?

Speaker B: Wir haben natürlich Partner, die da deutlich drüber liegen. Wir haben auch Partner, die drunter liegen. Und es ist immer schwierig, da einen Schnitt zu ziehen, weil ich glaube, es ist pro Partner sehr wichtig, das individuell zu betrachten. Wir haben natürlich in der In der Kennenlernphase arbeiten wir diese Zahlen zusammen mit den Bewerbern auf und werden das dann auch ganz genau aufdröseln, wenn wir an einem bestimmten Punkt im Prozess sind. Ja, es gibt Stores, die machen weniger und die haben da Probleme und es gibt Stores, die machen es besser. Es kommt auch darauf an, wie viele Stores du hast. Wenn du jetzt einen Store hast und jeden Tag allein in deinem Store bist oder fünf Tage die Woche in deinem Store bist, ist das ein Unterschied, als wenn du jetzt jemand bist, der vielleicht fünf oder acht Betriebe hat und dann vielleicht noch zwei Regionalmanager, die einen Fuhrpark haben, jeweils ein Auto haben, und du selbst nur noch so ein bisschen, nur noch ist gut, also klingt jetzt blöd, aber der Überblicker bist der Manager dafür, ja.

Speaker C: Was sind denn so die Aufgaben des typischen Franchise-Nehmers, der jetzt noch keine acht Läden hat, sondern mal seinen ersten oder vielleicht gerade den zweiten oder allenfalls dritten eröffnet hat? Ich stelle mir vor, dass der Wareneinkauf vollautomatisiert abläuft. dass auch alles aus der Zentrale angeliefert wird, weil ich keinen Vorteil sehe, wenn ich meinen Salat regional einkaufe. Ich glaube auch nicht, dass es vom Kunden gewünscht ist, dass der regionale Rucola auf den Salat gelegt wird. Ich glaube auch nicht, dass der lokale Wein oder das lokale Bier eine Rolle spielt. Aber korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Das Marketing wird auch überwiegend zentral gemacht. Es ist vielleicht wichtig, dass ich, wie du vorhin auch sagtest, mit der lokalen Feuerwehr und dem lokalen Sportverein rede. dass die mich kennen und lieber bei mir als bei einem anderen bestellen. Allerdings wird der große Punkt Mitarbeiter-Suche, Mitarbeiter-Zufriedenheit und Mitarbeiter-Bindung sein.

Speaker B: Das würde ich so sagen. Also ein großer Punkt ist natürlich das mit dem Personal. Das ist das A und O. Ich habe vorhin gesagt, wir sind ein People-Business und das People-Management ist das, was unsere Franchise-Partner als Hauptaufgabe sehen wird. Alles andere ist ein Es ist auch wichtig, dass der Teil gut ist und es gut tut, dass wir gute Produkte ausliefern, aber das kommt alles von diesem People-Management oder von den Mitarbeitern und deswegen ist das die Hauptaufgabe und ein Stück weit, ja, hast du recht, wir haben nationales Marketing, was da natürlich sich die nationale Entwicklung kümmert, Fernsehwerbung, Radiowerbung, so Sachen und auch individuelle Sachen, die dir dabei helfen kann. Wir haben trotzdem auch Tools, wo du dir selber Werbung erstellen kannst, gestalten kannst und dann drucken lassen kannst oder selber ausdrucken kannst. Das Local-Store-Marketing ist ein wichtiger Aspekt, weil wir sind schon der Überzeugung, dass, wenn du jetzt deinen Laden in Ulm aufmachst, dann wirst du ein Stück weit davon profitieren, dass wir nationale Werbung machen oder dass die Marke bekannt ist. Aber es ist natürlich trotzdem wichtig, dass du in der Nachbarschaft deiner in Ulm bekannt wirst und dich da auch gut zeigst, egal ob das jetzt eine spezielle Aktion ist, wie ich vorhin schon mal gesagt hatte, vielleicht über deine eigene Gutschein-App, über unsere Gutschein-App, die du steuern kannst, oder ob da spezielle Flyer-Verteilungen sind, oder ob du dich mit einem Wobbleboard an die Frauenstraße stellst und die Leute auf dich aufmerksam machst.

Speaker C: Was kostet mich die Unterstützung der Zentrale? Auch wenn ich immer wieder darauf hinweise, dass es am Ende ja nicht darum geht, wie viele Prozent ich an den Franchise-Geber bezahle, sondern wie viel übrig bleibt, ist es eine Zahl, die für viele Zuhörerinnen und Zuhörer spannend ist. Was kostet Dominos?

Speaker B: 6,5% aktuell ist die Franchise-Gebühr. Dafür kaufst du, wie das bei Franchise ist, die Rechte an der Marke. Der Einkauf ist natürlich gesteuert. Wir haben schon gesagt, du musst halt nur bestellen dreimal die Woche und bekommst es dann geliefert. Und du bekommst natürlich die Unterstützung von Dominus, von dem Außendienst-Team, was dich betreut. Das heißt, jeder Partner, ein Ansprechpartner ist der Franchise-Consultant, der dir bei allem hilft. Und wenn du jetzt auch mal vielleicht in eine finanzielle Schwierigkeit kommst oder mehr Marketing machen willst oder über den nächsten Store sprechen willst oder Mitarbeitertraining durchführen willst und dir Unterstützung wünschst, kannst du dich an die Leute wenden und die sind natürlich dabei, dir zu helfen.

Speaker C: Welche Vorteile habe ich, wenn ich als Franchise-Nehmer meinen dritten, vierten, fünften Laden aufmache? Und warum möchte Dominos mich dazu motivieren? Ich sehe für mich den Vorteil, dass ich mir beim Personalmanagement wesentlich leichter tue, wenn meine Standorte innerhalb einer Region sind, weil ich mir einfach Springer, wie das in der Fachsprache heißt, anstellen kann, sprich Menschen, die an mehreren Standorten für mich arbeiten. Wenn jemand krank wird oder aus sonstigen Gründen ausfällt, ist das einfach leichter. Und seitens Dominos sehe ich den Vorteil, dass ihr mich nicht mehr so umfangreich trainieren müsst, weil ich schon genau weiß, der Pizza-Hase läuft.

Speaker B: Wir möchten natürlich, dass die Franchise-Partner erfolgreich sind. Wir möchten aber auch, dass die Marke gut abgedeckt ist. Wir wollen jetzt nicht, dass wir in Ulm einen Standort haben, der die gesamte Stadt beliefert. Dann sind die Lieferzeiten vielleicht entsprechend schlecht, wenn ich bis auf den Eselsberg hochfahren muss. Und dann sind die Kunden so semi-zufrieden. Unser Ziel wäre schon, dass wir wahrscheinlich mit dir drei Standorte in Ulm und dann noch einen in Neu-Ulm realisieren, dass wir die ganze Region abgedeckt haben, dass du als Franchise-Partner vor Ort den Markt ein Stück weit auch beherrschst, diesen Liefermarkt, da du Nummer eins bist, was das Liefern angeht, was Pizza angeht oder vielleicht auch das Abholen. Und unser Vorteil ist, ja, wir müssen sich weniger trainieren, wir decken die Markenstärke ab und wenn wir über bestimmte Themen hier reden, dann müssen wir für Ulm nicht mit vier oder fünf Partnern sprechen, sondern sprechen, das ist der Vorteil, das ist unser Ziel. Wir sehen das in UK, die haben deutlich mehr Betriebe und die Anzahl pro Partner, also der Store Count pro Partner ist viel höher. Vorhin schon erwähnt, aktuell sind wir da bei zweieinhalb, unser Ziel wäre fünf pro Partner für die nächsten Jahre. Und das heißt natürlich, dass wir auch ein Stück weit neue Partner rekrutieren werden, weil wir immer noch Regionen haben, wo aktuell kein Partner ist, sei es in Tulln oder Rosenheim. Und es gibt auch Regionen, wo wir schon wissen, sowas wie Berlin oder Hamburg, da werden wir jetzt keinen neuen Partner mehr aufnehmen. Wenn wir dann noch Flecken haben und die gibt es in Berlin, dann werden wir natürlich versuchen, die mit bestehenden Partnern in Berlin abzudecken.

Speaker C: Wenn ich jetzt als Franchise-Nehmer zu euch komme, und mich für die Region Rosenheim interessiere und wir uns Handels einwerden, bekomme ich dann so eine Art Option auf mehrere Standorte in Rosenheim? Sprich, sagt dir lieber Klaus, wenn du dich bewährst, dann garantieren wir dir, dass du in zwölf Monaten, ohne welchen Zeitraum auch immer, den zweiten Laden aufmachen kannst? Oder gehe ich das Risiko ein, dass jemand anderer kommt und mir den zweiten Laden in Rosenheim wegschnappt?

Speaker B: Das sind auch individuelle Themen. Ich glaube, das kommt so ein bisschen auf deinen Background an. Ich würde immer sehen, es gibt so eine Grenze. Ich weiß nicht, ob man die zahlentechnisch festlegen will, aber es gibt so Städte, die werden ungünstig durch zwei zu teilen, weil unsere Erfahrung ist, dann hast du vielleicht eine kleine Stadt, wo zwei Partner sind. Egal, ob die jetzt eine Preisaktion fahren, du wirst eine besondere Aktion nach 21 Uhr machen, wie ich vorhin mal gesagt hatte. oder wie auch immer, und der andere möchte das nicht, dann ist es immer schwierig, in so einem kleinen Markt das abzugrenzen, auch für den Kunden, der vielleicht mittags bei einer Filial bestellt, die einen anderen Preis hat, abends in einem anderen Liefergebiet wohnt und einen anderen Preis zahlt. Deswegen ist es immer gut, ein Beispiel jetzt, ich weiß gar nicht, Roseneim ist vielleicht ein gutes Beispiel, vielleicht auch nicht, habe ich jetzt im Kopf, aber wo wir sagen würden, da wollen wir eh bloß einen Partner haben. Wir haben auch die Option, das haben wir mit bestehenden Partnern auch schon gemacht, dass wir gesagt haben, okay, wir haben jetzt einen Standort mit dir gemacht, das läuft gut, Und wir schließen mit dir eine Expansionsvereinbarung. Das heißt, auf das nächstmögliche Exklusivgebiet schließen wir mit dir zeitlich begrenzte Optionen, dass du sagen kannst, okay, wenn wir dort einen Laden finden, realisierst du den.

Speaker C: Wenn ich jetzt zu euch komme, wir uns auf Rosenheim geeinigt haben, vielleicht sogar schon einen Expansionsplan uns ausmachen konnten, ich allerdings entweder die 60.000 Euro nicht mit, oder ob meine Vergangenheit die Schufa nicht ganz mitspielt, was ja in Zeiten wie diesen recht häufig passiert, bietet ihr da Optionen an?

Speaker B: Also für externe Bewerber nicht. Das ist leider so. Es gäbe natürlich die Möglichkeit, dass du sagst, okay, du fängst bei uns in den Stores an zu arbeiten und gehst den inneren Weg oder den, den viele von unseren aktuellen Partnern auch gegangen sind, dass die aus den Stores herausgewachsen sind. Das heißt, das talentierte Schichtleiter-Store-Manager, die vielleicht sogar als Fahrer angefangen haben, sich ein Stück weit in den Store entwickelt haben, hochgearbeitet haben, dann auch die Möglichkeit bekommen, einen Store zu eröffnen und dann halt nicht das nötige Kapital haben. Aber wenn die von intern sind, dann haben wir Unterstützungsmöglichkeiten.

Speaker C: Da war der Weg, aber der andere, die haben schon bei euch gearbeitet, haben sich zum Schichtleiter hochgearbeitet oder sind als Schichtleiter eingestiegen. Ihr habt erkannt, aha, talentierte Person, ihr oder ihm geben wir die Chance. Genau.

Speaker B: Wir hatten jetzt auch schon Bewerber, die leider nicht das Eigenkapital hatten, die aber aus der Systemgastronomie kamen und die gesagt haben, ja, ich will aber gerne unbedingt Partner werden. Wir haben gesagt, dann kommst du aus der Region, ich würde dir den Ventures Partner empfehlen oder vielleicht sogar einen unserer eigenen Stores. Bewerb dich doch dort und dann gehen wir den längeren Weg. Dann ist das halt der Weg, okay, Du bist dann halt vielleicht ein, zwei Jahre bei uns in den Betrieben und wir gucken, wie du dich entwickelst. Wir begleiten dich auf dem Weg und dann Akademie und dann hast du vielleicht in zwei Jahren die Möglichkeit, das dort zu machen. Je nachdem.

Speaker C: Wohin geht die Reise von Domino’s im Allgemeinen? Ihr habt offensichtlich die Lieferkette sowohl zu euch als auch von der fertigen Pizza zum Kunden perfekt optimiert und perfekt ausgereiht. Die Produktpalette ist bei euch seit Jahrzehnten Pizza, wird auch weiterhin so bleiben. Up- und Cross-Sale, wie das so schön heißt, sehe ich schwierig. Der Fahrer wird am Weg nichts anderes mitnehmen können, wenn es so wichtig ist, innerhalb kurzer Zeit da zu sein. Das Erfolgsrezept, Pizza schnell nach Hause zu liefern, wird auch die nächsten 50 Jahre überleben. Sehe ich das richtig?

Speaker B: Bin ich fest von überzeugt, ja. Wir haben natürlich hin und wieder mal ein paar Produktinnovationen, sei es jetzt in den letzten Jahren Golden Chicken, das wir in einem Bucket Chicken geliefert haben, oder der Sick Shake, das quasi, ich weiß nicht, ob es noch ein anderes System in Deutschland gibt, das Milchshake nach Hause liefert, weil es im Sommer ganz gut ist, rollen wir gerade aus, wie bei allen Betrieben. Da wird es immer wieder Side-Produkte geben, das Kernprodukt Pizza zu ergänzen, wobei wir die Pizza, die kann man ja in Deutschland immer wieder neu, also die kann man nicht nur in Deutschland, ich glaube, weltweit immer wieder neu entdecken, ob das neue Toppings sind oder Variationen. Ich glaube, Pizza ist so Ich glaube schon eines der begehrtesten Fastfoods in Deutschland. Was heißt Fastfoods? Der ist evergreen. In Deutschland wird sehr viel Pizza gegessen. Ich sehe das auch in den nächsten 50 Jahren klar.

Speaker C: Stimmt das Gerücht, dass die Pizza tatsächlich das meistgegessenste Produkt in Deutschland ist?

Speaker B: Ich habe jetzt keine aktuelle Statistik dazu, aber ich glaube schon. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass in Deutschland mehr Pizza gegessen wird als in Italien, aber ich weiß nicht, wie sicher das ist. Es ist auch ein gutes Lieferprodukt. Wenn man vergleicht zum Beispiel mit dem McDonald’s hat angefangen zu liefern oder andere Pommes zu liefern. Ich habe mich auch mal getestet. Das ist schwierig. Pommes geliefert sind immer ein Problem. Wir haben zwar eine Variation gefunden, dass das besser wird, das zu optimieren, aber Es gibt so Produkte, die sind schwieriger zu liefern. Ich halte auch einen Burger schwierig zu liefern. Wir haben früher auch bei Joe’s Burger gehabt, aber das ist ein schwieriges Produkt. Eine Pizza ist relativ simpel zu liefern, meine Meinung. Ich glaube, deswegen ist es auch so ein Erfolgsprodukt, gerade in diesem.

Speaker C: Wie spannend ist denn für euch das Thema Ghost Kitchen? Es kommen ja immer mehr Konzepte auf den Markt, das ein bisschen zu erklären, die nur einen Markennamen haben und keine eigene Produktion. Es gibt bekannte Influencer, also so Internetstars, die versuchen, ihre eigene Pizza zu verkaufen oder auch Burger. aber keine eigene Küche haben. Die kooperieren dann mit bestehenden Restaurants, lassen dort die Pizza oder Burger produzieren, die in die Schachtel des jeweiligen Influencers gepackt werden. Das könnte doch für euch ein extrem spannendes Zusatzgeschäft sein, auf der einen Seite. Auf der anderen Seite würdet ihr euch damit vielleicht eigene Kunden wegnehmen. Denkt ihr über sowas nach? Ist sowas ein Thema? Oder sagt ihr, Ghost Kitchen sind eine temporäre Erscheinung, das wird sowieso nicht funktionieren?

Speaker B: Also ob das eine temporäre Erscheinung ist, weiß ich nicht. Ich halte das als Gastronomen, das Konzept nicht schlecht. Die Idee ist gut. Ich glaube, was mir fehlt dabei oder uns fehlen würde, ist die Identifizierung mit der Marke der Leute, wenn ich quasi nur eine Schachtel verpacke. Also sehe ich das so ein Stück weit und nicht, dass ich die Uniform trage oder mit dem Team da am Store stehe und dann dasselbe, jede Schicht quasi da zusammen, dasselbe Produkt oder auch diese Vision verfolge. Unsere Partner sind natürlich ein Stück weit dabei bei dieser 1000-Store-Vision und so. Ich glaube, das würde mir fehlen, aus meiner Perspektive. Ich glaube, für uns ist es erstmal kein Thema. Wir haben ja vorhin auch gesagt, dass wir das Thema mit den Abholern, das ist ein wichtiges, das wollen wir angehen. Das heißt nicht, dass wir weniger liefern wollen, aber wir wollen zusätzlich Abholer gewinnen. Das heißt, in den nächsten Jahren arbeiten wir ziemlich stark daran, diesen Domino’s Pizza in Deutschland im Kopf als Lieferung verangelt schon noch ein bisschen zu drehen, von wegen da kann man auch abholen. Und ich glaube, da wäre das Kontraprodukt. Wir haben zwar auch neue Konzepte, also wir arbeiten gerade an den Food Truck und wir arbeiten auch an Container-Konzepten, die wir kleineres Duokonzepte, die wir als eine Art Satellit verwenden können, die dann quasi bei einem an einem größeren Store grenzen, vielleicht ein Kilometer oder zwei Kilometer Entfernung, noch ein weiteres Gebiet abdecken zu können, aber vielleicht zu wenig sind für einen neuen Store. Da gibt es verschiedene Ideen, wo wir dran sind, aber so groß kipschen haben wir jetzt noch nicht drüber nachgedacht.

Speaker C: Der Foodtruck und der Container dient dann primär dem Abholen oder ist das die Homebase, also die Station für die Fahrer?

Speaker B: Sind stärker Abholer. Klar, der Foodtruck wird jetzt kein Liefergebiet haben. Das ist dann eher so, dass der wahrscheinlich auch auf Events eingesetzt wird oder halt regional unterwegs ist, auch Orte zu erreichen, wo wir niemals einen Dominos hinmachen würden, weil da wohnen vielleicht weniger Leute. Und beim Container ist es ähnlich. Der hat zwar Fahrräder sind mit eingeplant, dass man die damit unterbringen kann. Der wird auch liefern, der wird aber nie eine Kapazität von 18 Fahrern erreichen. Das ist eher so ein Satellitenkonzept, das ist kleiner. Der Abholer ist der Fokus. Die Idee, wo wir dran sind, sind Flächen, wo auch viel Traffic ist. Ob das jetzt ein Einkaufszentrum ist, wo wir davorstehen würden, als Idee, mit Foodtrucks, sowas in der Richtung. Das ist dann weniger Lieferung, mehr Abholer, aber Ja.

Speaker C: Lieber Tom, ich durfte furchtbar viel zum Thema Pizza liefern lernen. Vielen, vielen Dank für die Insight. Hat großen Spaß gemacht und danke für deine Zeit.

Speaker B: Vielen Dank. Danke, dass ich da sein durfte.

Speaker A: Und jetzt, wie immer, zur Bierdeckelkalkulation. Ein Domino’s macht im Schnitt 875.000 Euro Umsatz. Der Wareneinsatz ist bei Pizza im Allgemeinen, nicht nur bei Domino’s, deutlich kleiner als in einer, nennen wir es, Standardgastronomie. Setzen wir mal vorsichtig 25 Prozent an. Dafür ist der Personaleinsatz durch die vielen Fahrer höher. Nehmen wir 35 Prozent an. Das geht sich auch mit meinem Podcast angestellten Milchmädchenrechnung schön aus.

Speaker C: Unser Geschäftslokal ist nicht besonders groß und.

Speaker A: Es muss auch nicht in einer teuren Lage sein.

Speaker C: Fürs Marketing müssen wir auch nicht unglaublich.

Speaker A: Viel ausgeben, so dass am Ende, abhängig vom persönlichen Einsatz, jedenfalls ein schöner und angemessener Unternehmerlohn übrig bleibt. Finanziell so richtig spannend wird das Modell ab dem zweiten Standort. Das Investment von rund 350.000 Euro ist nicht zu unterschätzen. 65.000 Euro Eigenkapital muss man in jedem Fall mitbringen. Domino’s ist dafür wahrscheinlich eines der wenigen Gastronomie-Projekte, bei denen Banken nicht sofort die Tür zuschlagen. Wer jetzt beschlossen hat, über seine Karriere als Pizzabäckerin oder Pizzabäcker ernsthaft nachzudenken, die oder der findet sowohl in den Shownotes als auch auf www.goldgrube-franchise.de sämtliche Kontaktdaten von Tom Badura und auch von mir. Ich freue mich über jede Nachricht mit Kritik und selbstverständlich auch Lob. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal!

Immergrün, Mark Twiehoff

Der unabhängige Podcast rund um Franchise Geschäftsmodelle. Hier gibt’s Zahlen, Daten und Business Fakten – Franchise Smalltalk gibt’s woanders.



Heute öffnen wir ein ganz besonderes Überraschungsei. Eines, von dem ich vor der Aufnahme noch gar nicht wusste, dass es eines ist.
Doch der extrem betriebswirtschaftliche Zugang, das klare Bekenntnis von Mark Twiehoff, ein schlechter Gastro-Betreiber zu sein, und die selbst für diesen Podcast ungewöhnlich hohe Transparenz und Offenheit waren eine große Überraschung.
Es ist eine Lehrstunde oder gar Sternstunde, wie System Gastro Franchise funktioniert.

Mark Twiehoff von Immergrün, einem System, das sich über viele Jahre von kleinen Smoothie- und Saft-Bars in Einkaufzentren zur vollwertigen Systemgastronomie mit über 80 Standorten entwickelt hat, gibt nicht nur sehr selbstkritische Antworten,
sondern erzählt auch, ob und wie sich “To good to go” und ähnliche Konzepte für einen Gastrobetrieb rechnen oder ob sich das völlig kannibalisiert.

Ein Gespräch über die Vor- und Nachteile von Standorten in Shopping-Centern und die Entwicklung der Mietsituation.
Wir lernen nicht nur über Mitarbeiterproduktivität sondern auch, wie sich sogenannte Self-Order-Terminals, das sind diese großen Bildschirme, an denen man seine Bestellung aufgibt, auswirken.

Rechtlicher Hinweis/Disclaimer
Bierdeckelkalkulationhttps://thorstenbeck.podigee.io/16-das-franchisesystem-immergrun-vorgestellt-von-mark-twiehoff

(05:26) Vom Einkaufszentrum-Kiosk zur vollwertigen Systemgastronomie
(09:57) Verderb, Too good to go
(17:24) Fehler Fokus Einkaufszentren
(21:20) Laufende Kosten, Wareneinsatz, Personaleinsatz
(24:26) Rendite
(29:22) Mieten in Einkaufszentren
(33:41) Self Order Terminals
(42:06) Finanzierung

Mark Twiehoff
immergrün Franchise GmbH
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Die Höhen und Tiefen von Immergrün im Unternehmer Jam Session Podcast von Thorsten Beck, sowie eine weitere Vorstellung von Immergrün

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Speaker A: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen Podcast für Franchise-Geschäftsmodelle. Hier gibt’s Zahlen, Daten und Businessfakten. Und keinen Franchise-Smalltalk. Apropos Fakten. Dieser Podcast ist unabhängig, unbezahlt und daher objektiv. Es soll Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch wird dann wohl hinterfragt werden? Heute öffnen wir ein ganz besonderes Überraschungsei. Eines, von dem ich vor der Aufnahme noch gar nicht wusste, dass es eines ist. Doch der extrem betriebswirtschaftliche Zugang, das klare Bekenntnis von Mark Twihoff, ein schlechter Gasthofbetreiber zu sein und selbst für diesen Podcast ungewöhnlich hohe Transparenz und Offenheit, waren eine riesige Überraschung für mich.

Speaker B: Ich gucke über den ganzen Tag, wie viel Produktivität Umsatz läuft gegen eine Mitarbeiterstunde.

Speaker A: Es ist sozusagen eine Lehrstunde oder gar Sternstunde, wie System-Gastro-Franchise richtig funktioniert. Marc Twihof von Immergrün, einem System, das sich über viele Jahre von kleinen Smoothie- und Saftbars, fast hätte ich saftlebend gesagt, in Einkaufszentren zur vollwertigen Systemgastronomie mit über 80 Standorten entwickelt hat, gibt nicht nur sehr selbstkritische Antworten.

Speaker B: Fakt ist, wir haben es nicht geschafft.

Speaker A: Sondern er zählt auch davon, ob und wie sich To-Good-To-Go und ähnliche Konzepte für einen Gastrobetrieb rechnen oder ob sich das völlig kannibalisiert. Ein Gespräch über die Vor- und Nachteile von Standorten in Shopping-Centern und die Entwicklung der Miet-Situation. Wir lernen nicht nur über die Mitarbeiterproduktivität, sondern auch, wie sich sogenannte Self-Order-Terminals, das sind diese großen Bildschirme, an denen man selbst seine Bestellung aufgibt, auswirken. Ob und unter welchen Bedingungen Banken in Gastro-Franchise, das sich ganz an diesem Podcast-Motto Zahlen, Daten, Fakten orientiert, finanziert.

Speaker B: Also wenn du mein Banker wärst, ich würde den roten Teppich dir ausrollen.

Speaker A: An dieser Stelle der notwendige rechtliche Hinweis. Weder mein Gast, das Franchise-System oder ich können für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier genannten Zahlen und Daten garantieren. Die jeweiligen Ergebnisse hängen von vielen Faktoren, insbesondere dem Standort, ab. Selbstverständlich habe ich sämtliche Informationen auf Herz und Nieren geprüft. Ganz am Ende des Podcasts gibt es wie immer eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Zahlen, eine sogenannte Bierdeckelkalkulation, von mir. All diese Informationen gibt es wie immer auch auf der Website www.goldgrube-franchise.de Lieber Marc, ich bin großer Freund von Smoothies und Säften und freue mich auch deswegen sehr.

Speaker C: Dass du dir die Zeit nimmst. Vielen Dank dafür.

Speaker A: Marc, erzähl uns doch bitte ein paar Hintergründe von Immergrün.

Speaker B: Das mache ich sehr gerne, Klaus. Erstmal ganz großen Dank an dich, dass ich hier sitzen darf und mit dir hoffentlich eine schöne Zeit über Franchise, über Immergrün und über viele Zahlen und Fakten sprechen darf. Ich bin einer der drei Gründer, also nicht alleine Gründer, aber einer der drei Gründer von Immergrün. Der Immergrün Franchise ist ein Food Franchise aus Deutschland. Das heißt, wir sind gegründet in Deutschland und auch bisher aktuell nur im deutschen Markt aktiv. Wir sind für unsere Gäste draußen an 75 Units aktuell da. Das heißt, wir haben 75 Restaurationen. vor 16 Jahren gegründet und verkaufen letztendlich frisches, gesundes, grünes, sehr pflanzenbasiertes Essen und Trinken in kleineren Units von 30 bis 140 Quadratmetern. Und das im Schwerpunkt, wenn du mal drei Produkte wissen willst, die bei uns im Schwerpunkt stehen, sind jetzt Bowls, Salate, Wraps und Smoothies. Das sind so unsere Hauptprodukte. wie gesagt, sehr pflanzenorientiert. Und ich selber bin als Geschäftsführer von Immerhuen verantwortlich für die, was ist mein Ich als Geschäftsführer, Klaus, für die gesamte Expansion, für die Strategie, für das, dass die Marke sich positiv weiterentwickelt in den nächsten Wochen, Monaten, Jahren. Und bei den herausfordernden Zeiten ist das mit meinem gesamten Team schon eine spannende Aufgabe.

Speaker D: Du sagst 30 bis 140 Quadratmeter große Standorte. Wie darf ich mir das konkret vorstellen? Ist das so Kioskartig, wo der Schwerpunkt auf Mitnahmeprodukte liegt? Oder geht es eher ein echtes Gastro-Konzept, vielleicht sogar mit Bedienung, mit größeren Tischen oder quer durch die Bank, weil von 30 bis 140 Quadratmeter ja ein großer Spielraum ist?

Speaker B: Ich glaube, du musst dir das vorstellen, die 30 Quadratmeter sind quasi vor 15 Jahren zu Gründungszeiten entstanden. Und die 140 sind eher so jetzt die Flächengröße, die jetzt entsteht. Und was lag dazwischen? Dazwischen lag die Entwicklung von einer reinen Smoothie und Saftbar auf 30 Quadratmeter Größe. Nämlich, wie du schon sagtest, eigentlich reine Mitnahmesituation von frisch gepressten Smoothies und Säften. Manchmal klar einige Brotsteaks dazu.

Speaker C: Und heute Was wir heute für unsere.

Speaker B: Gäste draußen da sein wollen, dafür brauchen wir Raum, dafür brauchen wir Sitzplätze, auch große Sitzplätze, wie du schon sagtest. Nämlich wir wollen einen Ort schaffen, der ohne Dogmen, mit viel Spaß und Freude grünes, gesundes, pflanzbasiertes Essen verkauft. Und das passiert im Regelfall draußen in unseren Innenstädten. Früher waren wir ein reines Mall-Konzept, also ein Shopping-Mall-Konzept. Und jetzt findest du uns eigentlich an neuen Standorten, die wir entwickeln, hauptsächlich in Innenstädten, manchmal auch in Verkehrsstandorten, wie Bahnhöfen, Flughäfen. Aber im Regelfall brauchen wir einen großen Ort, in Anführungsstrichen groß für uns, nämlich diese 140 Quadratmeter, auch das Gefühl rüberzubringen, auch die Gäste zum Runterkommen zu lassen, unsere Produkte zu genießen. Das heißt, die 30 bis 140 sind eigentlich ein Relikt der historischen Entwicklung von Immergrün.

Speaker D: Was hat den Schwenk von 30 Quadratmeter, wie ich jetzt mal impliziere, eher mit Name Gastro-Konzept zu 140 Quadratmeter Wohlfühlen-Hinsetz-Konzept gebracht?

Speaker B: Ja, das ist ganz spannend. Weißt du, mit den 30 Quadratmetern, wenn wir mal vor 15 Jahren sehen, stand ich an einer Mall in Berlin. Auf der einen Ecke und auf der anderen Ecke des Food Courts, das war unsere Startsituation, war ein asiatisches Konzept. Und was ich gesehen habe, ist, dass unsere Säfte und Smoothies vormittags und nachmittags und abends sehr beliebt waren. Plötzlich standen mittags bei uns aber im Lunchgeschäft keine Kunden da. Und ich guckte neidisch immer rüber, habe gedacht, das kann ja eigentlich nicht wahr sein, dass im grünen gesunden Bereich mittags keiner steht. Aber was sollen die Menschen auch bei uns essen? Also wir hatten halt nur Smoothies und Säfte und ein paar nicht satt machende Snacks. Und mir war damals schon klar, dass wir uns entwickeln müssen, dass wir uns mit zunehmender Flächengröße und anderen Sortimenten, das Thema warme Bowls, Salate, Wraps, Sandwiches, dass wir ins Mittagsgeschäft reinwachsen müssen, ehrlicherweise von morgens bis abends an verschiedensten Flächen und auch Standorten zu funktionieren. Denn wenn du nischig agierst, wie wir agiert haben am Anfang, dann kannst du in Deutschland, als Beispiel für Deutschland, an 10, 15, 20 Standorten positives Geschäft betreiben. Du kannst aber nicht auf 50, 60, 70, 80, 100 Standorte kommen. Das heißt, es war klar, dass das ganze Thema schneller-to-go-Snack-Bereich auf Säften und Smoothies, dass das am Anfang unser Startaufsatzpunkt war, aber sich weiterentwickeln muss. Und das hat länger gedauert, Klaus, ehrlicherweise, als ich das mir vorgestellt hatte. Also wir haben schon einige Jahre gebraucht. diesen nachhaltigen Schwenk zu einer Ganztagssituation, zwar ohne Bedienung, allerdings doch eine Ganztagssituation zu schaffen. Und das haben wir, Klaus, ehrlicherweise erst in den letzten vier, fünf Jahren hat.

Speaker C: Das Immergrün vollkommen vollzogen.

Speaker B: Das dauerte.

Speaker D: Wie schaut das aus Kaufmanagersicht aus? Ich verstehe, dass diese Mittagslücke durch Essen gut gefüllt werden kann und damit Umsatz und Deckungsbeitrag bringt. Zum anderen würde mich interessieren, was ist denn das bessere Geschäft, wie wir in Wien sagen? Sprich, war es attraktiv, das Mittagsgeschäft mitzunehmen, weil man einfach an der Bowl und an dem Wrap mehr verdient als an dem Smoothie? es mal ein bisschen naiv zu berechnen. Ich habe ein bisschen recherchiert und habe gesehen, eure Smoothies kosten so zwischen sechs und sieben Euro. Das klingt jetzt auf den ersten Blick ja furchtbar viel. Wenn ich das aber auf der anderen Seite vergleiche mit einem halben Liter normalen Fruchtsaft oder einem halben Liter Kohle, das kostet auch mal 4 Euro oder 4,50 Euro mittlerweile, bei deutlich geringerem Warneinsatz. Das heißt, das große Geld können diese Smoothies ja nicht sein, wie du nicht sagtest. Kompensieren Wraps und Bowls den Deckungsbeitrag derart?

Speaker B: Klaus, das ist eine ganz spannende Frage. Und ganz ehrlich, an der Stelle könnte auch viel unserer Friendship-Partner dazuhören. Ich hoffe, sie machen es dann im Nachhinein auch. Es ist ja mal der Unterschied bei uns in der Gastronomie, Klaus, zwischen einem prozentualen Wareneinsatz und dem Gesamtdeckungsbeitrag an einem Produkt. Und anfangs war es natürlich so, dass die Smoothies und Säfte sogar rein im prozentualen Wareneinsatz deutlich besser waren als Food-Produkte. Ein Beispiel, Ein Food-Produkt hat bei uns aktuell ungefähr einen Wareneinsatz von 27, 28, 20 Prozent. Das heißt, ich habe einen Entdeckungsbeitrag, eine Marge von 75 bis 72 Prozent. Im Smoothie-Bereich war das früher so, dass wir durchaus unter 20 Prozent Wareneinsatz hatten und dementsprechend rein prozentual deutlich mehr im Endeffekt verdient haben, mit Anführungsstrichen, an einem Smoothie-Verkauf, Saftverkauf als über den Food. Nur erstmal haben sich die Wareneinsätze in der Beverage-Schiene, d.h. im Smoothie und im Saft, extrem angeglichen. Und da muss man sagen, ist der Deckungsbeitrag immer bei Foodprodukten, wo wir im Schnitt für 10, 11, 12 Euro unsere Bowls verkaufen, deutlich höher, selbst wenn ich rein prozentual natürlich einen höheren Wareneinsatz habe. D.h. für uns ist wirklich das gesamte Foodgeschäft im Deckungsbeitragstreiber deutlich besser als der Beverage-Bereich. Der Beverage-Bereich ist allerdings für den Nachmittagsbereich, wo doch dann Food schwächelt, für uns als Konzept enorm wichtig. Du musst dir das vorstellen, dass bis 15 Uhr, das weiß man selber, geht das verlängerte Mittagsgeschäft und danach beginnt normalerweise.

Speaker C: Bei Food-Konzepten eine Ebbe.

Speaker B: Und diese Zeit, 15 bis 18 Uhr.

Speaker C: Die füllen wir mit den Smoothies und.

Speaker B: Säften, aber vor allem mit den Smoothies, die als gesunde Shakes wahrgenommen werden, halt sehr, sehr gut. Aber in der Gesamtbedeutungssituation ist für die Wirtschaftlichkeit des Konzeptes und einer Unit, ist der Food-Bereich, dem Beverage-Bereich bei uns überlegen.

Speaker D: gleich ein bisschen bei den Zahlen zu bleiben. Du sagst, dass der Wareneinsatz bei beiden doch deutlich unter 30 Prozent liegt. Wie schaut das im Hinblick auf den Verderb aus? Ich kann mir vorstellen, dass gerade im Smoothie-Bereich zumindest, wenn ich irgendwo hingehe, Dieses Warenangebot ist recht wichtig. Mir ringt das Wasser im Mund zusammen, wenn ich tolle Früchte vor mir liegen sehe und ich das so richtig schön gustieren und aussuchen kann, was denn da jetzt alles wunderbar reinkommt. Das werdet ihr aber am Abend wahrscheinlich nicht alles verarbeiten können. Das heißt, möglicherweise ist ja der Verderb beim Getränk ein deutlich anderer als beim Imbiss. Oder täusche ich mich?

Speaker B: Klaus, ich muss leider sagen, da täuscht du dich wirklich. Was hat das mit zu tun? Weißt du, warum? Die Annahme, die du hast, die Gedanken dahinter waren ja richtig. Nur ein Smoothie bei Immerun oder ein Saft bei Immerun besteht immer zur Hälfte.

Speaker C: Aus frischem, also gekühlten Obst und Gemüse.

Speaker B: Und die andere Hälfte im exotischen Bereich, die hinzukommt, ist Tiefkühlobst und Gemüse. Das heißt Drachenfrucht, Mango, Ananas, Goji-Beeren sind immer bei uns tiefgekühlt. Und unsere Säfte und Smoothies werden nicht vorgepresst. Es gibt ja viele frische Konzepte, die pressen immer noch in Karaffen vor. Und haben dann das Problem, nicht-made-by-order zu produzieren, müssen sie abends natürlich vernichten. Wir produzieren jeden Saft und Smoothie ausschließlich.

Speaker C: Made-By-Order nach der Bestellung des Gastes. Wir haben tatsächlich im Bereich der Säfte und Smoothies kaum Waren weggeworfen.

Speaker B: Wir haben das größere Problem, im Bereich der vorproduzierten Wraps und Sandwiches. Das ist unsere Schwachstelle, wenn ich also über Warenwegwurf spreche abends, wo ich wirklich einen Pain habe, dann ist es in der Salat Bowl Bar und in den vorgewickelten morgens jeweils frisch vorgewickelten Wraps und Sandwiches. Und da muss ich abends wirklich die Abschreibungsquote zu reduzieren, da muss ich alle Tricks greifen, da muss ich eine To-Go App einschalten, da muss ich eine Wrappy Hour am Abend machen, natürlich meine Abschreibungsquote zu reduzieren. Also aber es ist faktisch so, im Food-Bereich muss ich aktiv das Waste und die Abschreibung steuern. Sehr, sehr aktiv als Franchise-Nehmer. Im Beverage-Bereich bei uns, aufgrund der Situation.

Speaker C: Des Made-by-Orders, eigentlich kaum.

Speaker B: Also da kehrt sich bei uns ein bisschen

Speaker C: Vielleicht anders als bei anderen Konzepten. Werbung.

Speaker A: Hier könnte deine Werbung stehen. Oder richtiger, hier könnte es nicht nur du, sondern vor allem Franchise- und wirtschaftsinteressierte Zuhörerinnen und Zuhörer deine Werbung hören.

Speaker C: Werbung Ende!

Speaker D: Ich freue mich mal mit jemandem plaudern zu können, der das wirklich groß skaliert hat mit 75 Standorten und sich mit diesem Abfall- oder Verderb-Thema beschäftigt hat. Du sagtest Zweitverwert-Konzepte für die, die Too Good To Go nicht kennen. Das funktioniert so, dass am Abend die Produkte extrem vergünstigt über Drittanbieter abgegeben werden. Wie hoch ist da der Kannibalisierungseffekt? Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine gewisse Klientel gibt, die dann, wenn ihr bis 21 Uhr offen habt, 20.30 Uhr nicht mehr zu euch kommen, sondern sagen, die halbe Stunde warte ich noch, weil dann kriege ich es doch die Hälfte oder ein Drittel. Stimmt erstens meine Annahme, dass es so viel billiger ist und zweitens, dass es derart viele Menschen gibt, die auf solche Angebote warten?

Speaker B: Klaus, ich muss dir ehrlich sagen, wir erheben es nicht. Also ich kann die Kannibalisierungsquote, die sicherlich stattfindet zum Teil, also ich glaube deine Wahrnehmung ist da schon nicht unrichtig, aber ich kann sie nicht in Zahlen quantifizieren jetzt. Also das haben wir nicht erhoben. Ich habe da auch für unser Fanta-System keine Daten. Es ist so, dass ein Kunde natürlich nicht jeden Tag mit Angebot rechnen kann, weil, wenn ich mal die UAPs nehme, das ist das übliche Produkt, was eingestellt wird, als zweier- oder vierer-Bundle, dann ist teilweise tagelang gar nichts verfügbar und dann ist wieder über Tocotoro ein Angebot da. Also der Kunde kann damit zumindest nicht kalkulieren, jeden Abend was zu bekommen. Das verhindert sicherlich schon die Berechenbarkeit von möglichen Mitnahmeeffekten, aber Ich bin bei dir, ich glaube schon, dass das stattfindet. Aber für uns ist wichtiger, dass wir keine Lebensmittel wegwerfen, dass wir den Wareneinsatz ersetzt bekommen, denn mehr ist es nicht. Wir bekommen natürlich für das, was hängen bleibt, nach allen Kosten, nach dem vergünstigten Abgabepreis und den Kosten für die App selber, bleibt dem Franchisenehmer natürlich der Wareneinsatz nur übrig, den er ersetzt bekommt. Das ist natürlich kein Geschäft im klassischen Sinne, aber für uns als Marke fühlt es sich besser an, keine Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Und für den Partner rechnet es sich auch besser, dass er zumindest den Wareneinsatz ersetzt bekommt, den wahren Druck vorher im ganzen Tag aufrecht zu halten, weil sonst passiert ja Folgendes, du kennst das selber, wenn du dann vor Vitrinen nachher läufst, in welchem Bereich auch immer, wenn die Partner Angst vor Abschreibung haben, dann wird der Warenbestand schnell runtergefahren und das verhindert dadurch so ein bisschen diese Zweitverwertung, sei es über unsere Wappy Hour oder.

Speaker C: Über Too Good To Go.

Speaker B: Aber es ist natürlich kein klassisches kalkulierbares Modell für abends.

Speaker D: Auch wenn es jetzt nicht ursächlich mit Immergrün zu tun hat, eine weitere neugierde Frage. Wie funktioniert denn Too Good To Go bei euch konkret? Kann ich mir als Kunde vorher ausrufen? Du sagtest gerade so ein Paketangebot. Kann ich da anklicksen? Ich möchte zwei Wraps haben und je nachdem, welche Wraps übrig bleiben, die kriege ich dann? Oder klicke ich da an? Ich möchte Ware im Wert von 30 Euro und kriege dann irgendwas im Wert von 30 Euro. Wie schaut da euer Angebot aus? Oder wie schaut grundsätzlich Too Good To Go aus für alle, die das nicht kennen?

Speaker B: Also, bei uns ist es so, wir stellen ausschließlich Wraps rein. Das heißt, ich kenne jetzt keinen Betrieb.

Speaker C: Bei uns, der… Weißt du, weil die.

Speaker B: Anderen Produkte sind alle made by order. Das heißt, die werden erst dann auch wirklich erstellt, wenn der Gast sie bestellt. Wir kennen jetzt bei uns im System eigentlich nur Wraps und Sandwiches, die dort eingestellt werden. Das heißt, du klickst tatsächlich dann an, du möchtest Zweier- oder Vierer-Bundle haben und du kannst auch nicht auswählen, welchen Wrap du bekommst, sondern du bekommst dann zwei Wraps oder vier Wraps, die dann noch übrig sind. An dem Tag in der Vitrine bekommst.

Speaker C: Du in deine Immerhöhentüte gelegen.

Speaker B: Das heißt, du hast eingeschränkte Möglichkeiten. Klar, enormen Vorteil. Du kriegst für die Hälfte die Webs als Gast. Das ist natürlich enorm. Manchmal sogar zu einem Viertel abgegeben. Aber du hast keine Wahlmöglichkeiten mehr.

Speaker D: Wie sieht die Logistik dieser immer grünen Tüten aus? Ihr habt jetzt angenommen bis 21 oder bis 22 Uhr offen. Dann werde ich bis zu einem gewissen Stichpunkt anklicken können und sagen, ich möchte jetzt so ein Doppelpack haben.

Speaker B: Genau.

Speaker D: Was passiert dann? Dann packt das einer eurer Mitarbeiter in seine Tüte, schreibt Klaus drauf und ich darf fünf Minuten nach Ladenschluss kommen und mir das abholen? Wie funktioniert das?

Speaker B: Genau, die Betriebe halten das meist bis 15 Minuten nach Ladenschluss dort bereit. Dann werden wir selber aus manchen Standorten, die Bahnhöfe und Centern, quasi rausgetrieben.

Speaker C: Das heißt, du musst dich dann schon sputen.

Speaker B: Aber bis 15 Minuten nach Store-Ende bekommst du die Produkte bei uns dann. in deiner Tüte mit deinem Namen Klaus drauf. Klaus, ich habe immer am Anfang gedacht, das wäre so eine Riesengeschichte, dass jetzt 10-15 Tüten pro Store rausgehen. Also es kann ja mal sein, dass nachher zwischen 1-4 Tüten am Abend. Das ist jetzt nicht so viel, weil auch gar nicht so viel Ware bei uns dann übrig bleibt zum Glück.

Speaker D: Thema Öffnungszeiten beim Standort. Ihr kommt aus dem Einkaufszentrums- und Bahnhofssegment, wo ja die Öffnungszeiten vorgegeben sind üblicherweise. Man muss sich ja an teilweise sogar absurd lange Öffnungszeiten halten. War auch das ein Grund, dass ihr euch eher in Stadtlagen zurückgezogen habt, selber profitablere Öffnungszeiten betreiben zu können?

Speaker B: Klaus, wir haben uns zu lange auf dem Center-Standort ausgeruht. Ich kann ja sagen, ich bin selber so ein Kind, so ein Shopping-Center-Gänger schon als Kind gewesen und wir sind natürlich als Immerhulen extrem gut gewachsen mit der Zusammenarbeit der Westfield, Zusammenarbeit der ECE-Gruppe in Deutschland und anderen Center-Betreibern. Wir sind auch sehr glücklich, dass sie uns die Chance gegeben haben. Allerdings hat der ganze Center-Hype-Situation natürlich auch ihren Scheitelpunkt in den 2010er Jahren erreicht gehabt. mussten uns dann umorientieren, dass wir sehen, die Frequenzen im Center gehen zurück. Der Sonntag als Verkaufstag steht im Regelfall nicht zur Verfügung und eingeschränkte Öffnungszeiten, die mir morgens kein Geschäft ermöglichen, denn kaum ein Center hatte morgens vor 11 Uhr Kunden. Das hatte schon zum Undenken gebracht. Wir haben uns einfach zunehmend eingeschränkt gefühlt, Auch in der Gestaltung unserer Marke, also in der Wahrnehmung eines Ortes. Wenn du an deinem Foodcourt als eine der Store-Units dort wahrgenommen wirst, hast du natürlich auch für dich als Marke wenig Gestaltungsmöglichkeiten. Du hast ein Logo über deiner Vitrine, über deinem Taken, aber mehr ja auch nicht. Je mehr Raum und Größe und Fläche, Gestaltung, Shop-Design du bekommst, umso mehr kannst du deine Marke inszenieren. Die Flexibilität des Sonntags, des Liefergeschäftes, All das waren Argumente, die in Zug kamen. Und dann haben wir uns zu spät getraut, wir haben uns eigentlich erst vor drei Jahren getraut, rauszugehen aus der beschützten Bahnhof-Center-Welt.

Speaker C: Und dann hatten wir echt Glück, weil.

Speaker B: Der erste Standort war dann wirklich mit einer kurzen Anlaufzeit sofort erfolgreich draußen. Das hat natürlich einen riesen Push uns.

Speaker C: Gegeben, deswegen wir uns faktisch jetzt mit.

Speaker B: Kleinen Ausnahmen nur noch draußen umschauen. auch nicht nur nach Innenstadtlagen, auch nach Stadtteillagen, auch nach Bürolagen und so weiter. Also Hauptsache Möglichkeiten unseren Partnern bieten, wo sie flexibel Werbung und ihr Geschäft betreiben können. Und das wusste ich ehrlich gesagt, Klaus, als Mitgründer und Geschäftsführer, lange Zeit nicht zu schätzen. Das Center hat uns die Expansion so einfach gemacht und wir haben es uns so einfach gemacht. und haben den Schritt nach draußen, den hätten wir nach und nach gesagt, viel eher gehen müssen, sind wir etwas spät gegangen. Also jetzt sind wir happy, dass wir draußen sind endlich und diese Marke auch.

Speaker C: Wahrgenommen wird, aber wieso ist Klaus im Unternehmertum?

Speaker B: Die Fehler passieren und das war mein Fehler.

Speaker C: Zu spät rausgegangen und jetzt haben wir es aber.

Speaker D: Bevor wir auf die Mietsituation kommen, würde ich noch gerne bei den Öffnungszeiten bleiben. Wie lange habt ihr so offen? Wie viele Öffnungsstunden hat im Schnitt dann immer Grün?

Speaker B: Also draußen in der Innenstadt machen wir im Regelfall zwischen 7 und 8 Uhr morgens auf. Wir versuchen also auch das Frühstücksgeschäft über Muesli Boats, über Kaffee, über vegan orientierte, pflanzbasierte Brotsnacks mitzunehmen. Da sind wir gut bis okay aufgestellt, noch nicht herausragend. Da muss ich sagen, da gibt es Optimierungspotenzial. Wir öffnen also zwischen 7 und 8 Uhr morgens und gehen meistens bis 9 Uhr abends. Also das spätere Abendgeschäft, Klaus, das kannst du als frisches Konzept glauben, glaubwürdig mitnehmen.

Speaker C: Deswegen ebbt es sich quasi nach 2015.

Speaker B: 2030 ebbt es sich ab und meist ist dann die letzte Schließung seit 9 Uhr draußen. Also sprich 8 Uhr morgens kannst du mal pauschal sagen bis 9 Uhr abends.

Speaker D: Das heißt zwölf Stunden pro Tag und das sechs beziehungsweise an Nicht-Shopping-Center-Lagen, sieben Tage die Woche, weil ihr den Sonntag einfach mitnehmen wollt. Klarerweise in der Gastronomie ist der Sonntag ein wichtiger Tag.

Speaker B: Genau, der Sonntag ist natürlich, wenn du in so einer Bürolage bist, dann fällt der Sonntag ja auch draußen weg. Aber in einer normalen, gut frequentierten Stadtteilsituation oder einer Innenstadt nehmen wir ihn mit den Sonntag. Den Sonntag nehmen wir allerdings nur von 12 bis 18 Uhr klassischerweise mit.

Speaker D: Doch recht lange Öffnungszeiten für ein klassisches Gastro-Konzept. Das klingt schon mal nach viel Mitarbeiterbedarf, nach vielen Schichten, nach guter Mitarbeiterplanung und am Ende des Tages nach hohen Personalkosten, hohem Personaleinsatz. Du warst schon so offen, danke auch an dieser Stelle, mal grob den Wahreneinsatz offenzulegen, wie schaut denn der Personaleinsatz aus? Es gibt diesen alten Spruch in der Gastronomie, der sagt, ein Drittel habe ich Wareneinsatz, ein Drittel habe ich Personaleinsatz, ein weiteres Drittel brauche ich für Miete, Betriebskosten, ein bisschen Marketing, ein bisschen Strom. Und was bleibt dann über? Nämlich nichts. Das stimmt nicht, weil es 30, 30, 30 Prozent sind und so round about 10 Prozent verdiene ich. Das ist so eine uralte Regel. Beim Wareneinsatz seid ihr jetzt günstiger, dafür werdet ihr beim Personaleinsatz höher sein, vermute ich jetzt anhand der Öffnungszeiten und ihr werdet zumindest im Einkaufszentrums- und Bahnhofsbereich auch bei der Miete überdurchschnittlich höher sein.

Speaker B: Aber du weißt ja selber, also ein Drittel, ein Drittel, ein Drittel hat ja immer seine Grundberechtigung, auch weiterhin, je nach System, je nach Fertigungstiefe eines Konzeptes ausschlägen, auch im Personaleinsatz nach oben und unten. Bei uns ist es tatsächlich so, Klaus, Personaleinsatz war für uns eigentlich nie ein Problem, ist die letzten drei, vier Jahre natürlich mit zunehmender Fertigungstiefe doch zu einer Herausforderung geworden. Also der Personaleinsatz bei uns bewegt sich, ich rede immer von einem Personaleinsatz ohne aktive Mitarbeit des Partners. Also deswegen bei diesem Personaleinsatz, Ich nenne immer eine Zahl, die der Partner beeinflussen kann, wenn er aktiv operativ ersetzt und mitarbeitet. Davon abstrahiere ich jetzt. Das empfehle ich nicht. Das sage ich jedem neuen Franchise Partner. Er muss eigentlich 40, 50, 60 Stunden am Anfang in seinem Shop stehen. Aber von den Kosten abstrahiere ich. Und davon kannst du ausgehen, wir haben 30% Personaleinsatz, die wir haben. Der Personaleinsatztreiber ist natürlich bei uns die morgendliche Zubereitung, die lange Öffnungszeit von 8 bis 21 Uhr. Was wir senkend haben, wir haben eine relativ geringe Fertigungstiefe. Das heißt, unsere Shops sind alle Low-Tech. Wir braten nicht, wir dünsten nicht, wir.

Speaker C: Grillen nicht, wir backen nicht.

Speaker B: Wir verarbeiten Rohprodukte, die vorgeschnitten angeliefert werden. Und wir verarbeiten veredelte High-Convenience-Produkte. Das heißt, bei uns immer ein Beispiel, Wenn wir ein Rote-Bete-Carpaccio haben, dann setzen wir keine Mitarbeiterstunden ein im Shop, das Rote-Bete-Carpaccio zuzuweiten, sondern das wird uns natürlich in dieser Form von unseren Systemproduzenten, sprich auch Lieferanten zugestellt. Also wir wollen diese fertigungsintensiven Prozesse nicht im Shop haben, Das heißt, die morgendliche Frühschicht läuft auch von 7 Uhr, wenn 8 Uhr Öffnungszeit ist, erstmal die ersten 2-3 Stunden mit einer Person. Die zweite Person kommt nach 2-3 Stunden und dann entscheidet die Stärke des Mittagsgeschäftes darüber, ob die dritte, vierte, fünfte oder.

Speaker C: Sechste Person kommen muss.

Speaker B: Das machen wir nur umsatzorientiert. Und dadurch muss der Personaleinsatz bei einer normalen Mitarbeiterproduktivität, die liegt bei uns roundabout bei 60 die Stunde, also Mitarbeiterproduktivität ist für uns wichtiger als der normale, die Stundenanzahl. Also ich gucke halt über den ganzen Tag, wie viel Produktivität Umsatz läuft gegen eine Mitarbeiterstunde, die liegt bei uns bei 60 im Zielwert und deswegen kommen wir roundabout bei 30 Prozent ohne Mitarbeit des Partners aus beim Personaleinsatz. Ich weiß nicht, ob ich das vielleicht schon erwähnen sollte, weil wir haben schon so viele Zahlen herangeworfen.

Speaker C: Wir haben eine Planrendite, die ist trotz.

Speaker B: Dieser sehr schwierigen Situation, in der sich.

Speaker C: Die Gastronomie seit zwei Jahren befindet. Ich habe immer vor zwei Jahren gesagt.

Speaker B: Ein Partner muss 18% Rendite erwirtschaften vor der individuellen Besteuerung, also nach Zinsen, nach Abschreibung. Diese Zahl ist nicht mehr haltbar, muss ich ganz ehrlich sagen. Klaus, wenn wir jetzt eine Rendite erwirtschaften.

Speaker C: Die bei 13, 14, 15 Prozent liegt, dann bin ich zufrieden als Systemgeber.

Speaker B: Hätte ich vor zwei Jahren nicht gesagt, da war unsere zivile Rendite, wie gesagt, zwischen 15 und 18 Prozent, aber das erhöhte Zinsniveau bei Investitionen, Mitarbeiterkosten, zumindest bei uns im deutschen Markt, haben natürlich enormen Druck darauf gegeben und das war auch nicht einseitig weitergehbar über höhere Verkaufspreise. Das muss ich auch ganz offen sagen.

Speaker C: Das heißt, die Aktivität, in die Gastronomie.

Speaker B: Zu investieren, rein von der Renditebetrachtung her.

Speaker C: Ist schlechter als vor zwei Jahren.

Speaker D: Nicht zu vergessen auch die höheren Produktpreise plus höhere Energiepreise und das insgesamt gestiegene Niveau. Vor allen Dingen Fernmieter haben ja nicht davor zurückgeschreckt, die Mieten, wie das so schön heißt, zu indexieren, also die Inflation anzupassen und daher wird es überall enger.

Speaker B: Mit der Miete, das ist halt die große Chance, also unsere große Chance für Neustarter in der Gastronomie. Bestehende haben das Problem, was du vorhin schon erwähnt hast, mit der Indizierung, die meist in Mietverträgern drin ist. Neue Partner profitieren natürlich von einem extrem gesunkenen Mietniveau. Also wenn ich heute neu in die Gastronomie investiere, dann habe ich natürlich mit höheren Finanzierungskosten zu rechnen. Aber ich habe natürlich deutlich gesunkene Mieten, deutlich flexiblere Vermieter in Form von Baukostenzuschüssen, Werbezuschüssen. Das heißt, das Mietniveau hat sich natürlich Auch in High-Street-Lagen, in Innenstädten, du hast gerade vorhin auch erwähnt, mal zu mir.

Speaker C: Privat, dass du oft in München bist.

Speaker B: Also gerade der Münchner Markt, der Bayerische.

Speaker C: Markt, wenn ich vor drei Jahren eine.

Speaker B: Fläche in Nürnberg in der Innenstadt anbieten wollte, hat die 13.000 gekostet.

Speaker C: Jetzt kriege ich die gleiche Fläche für 7.000.

Speaker B: Also das heißt, das Mietniveau ist natürlich enorm gesunken. Davon profitieren nicht die bestehenden Partner, die auf den Mietverträgen noch sitzen, muss man auch offen sagen. Und von einem bestehenden Mietvertrag runterzukommen, wissen wir alle, mit dem Vermieter zu sprechen, ist eine Heidenaufgabe. Dabei unterstützen wir unsere Partner zwar, aber ist nie mit Garantie verknüpft. Aber der neue Einstiegspartner, der neu reinkommt, kann dieses Zinsniveau sich nicht entziehen, aber kann das neue Mietniveau natürlich sich bezogen zu machen.

Speaker D: Mit welchen Kosten pro Quadratmeter Miete muss ein potenzieller Frenches Partner von euch kalkulieren?

Speaker B: In der Innenstadt musst du kalkulieren aktuell zwischen 20 bis 25 Euro den Quadratmeter.

Speaker D: Was natürlich wiederum ein Riesenargument für die Lage außerhalb des Einkaufszentrums oder des Bahnhofs ist, denn dort träumt man, nehme ich an, nach wie vor von solchen Mieten. Da bist du ja, zumindest weißt du, vor ein paar Monaten noch bei zumindest dem Doppelten.

Speaker B: Ja, hast du recht, Klaus, aber auch brutal gesunken. Also muss man ehrlich sagen, keine Westfield dieser Welt, auch wenn die das jetzt hören würden, keine LCE dieser Welt kriegen noch die Mieten, die sie auf ihren Flächen vor Corona hatten oder vor sechs, sieben Jahren hatten. Also auch dort hat eine massive Abwertung stattgefunden und Shoppingcenter-Mieten, wenn sie vielleicht nicht gerade bei Neubauobjekten in Hamburg in der Hafencity stattfinden gerade, aber normalerweise sind die Shoppingcenter-Mieten auch deutlich gesunken.

Speaker C: Also du kannst fast sagen, die haben.

Speaker B: Sich an manchen Standorten auch halbiert, Klaus.

Speaker D: Halbiert heißt, dass du jetzt auch auf diesem Niveau von 25 bis 30 Euro unten bist, oder gibt es noch immer einen massiven Aufschlag für die Laufkundschaft, die ja zweifellos da ist im Shoppingcenter? Und dann gab es ja, und ich nehme an, das wird noch immer so sein, sehr häufig den Fall, dass man zusätzlich noch Prozente vom Umsatz abgeben muss.

Speaker B: Das gibt es weiter, das gab es in der Gastronomie auch immer. Ist auch gesunken. Früher gab es die Regel 10%. Ab einer gewissen Mindestumsatzhöhe kamen noch mal hinzu nachher an Umsatzmiete. Das ist meist gesunken so auf einen Satz von 7%. Das heißt, die Schwelle, dass eine Umsatzmiete greift, ist deutlich nach oben verschoben. Und tatsächlich ist es so, dass die Mieten halt, du kannst heutzutage für 30 bis 40 Euro den Quadratmeter gute Flächen in der Größe von 60 bis 110 Quadratmeter anmieten im Center. Also das hat sich natürlich auch da normalisiert, weil auch dort die Frequenzen natürlich überall, also in jedem Shoppingcenter sind ja faktisch die Frequenzen zurückgegangen. Und auch wenn der Eigentümer es anfangs vor vier, fünf Jahren nicht wahrhaben wollte, auch schon vor Corona, Irgendwann sind die Nährstände halt angestiegen. Die Bilanzierung der Mietflächen konnte man immer noch zum alten Mietansatz vornehmen, aber irgendwann musste auch der Center-Betreiber Abschreibung vornehmen auf sein Objekt. Das hat stattgefunden und jetzt ist Realismus eingekehrt. Jetzt werden also Cashflow-orientiert eher Mietflächen vermietet und nicht auf eine Bilanzhelle-Bewertung abgezielt. Das heißt, dadurch gibt es auch realistische Mietansätze im Center und auch in Bahnhöfen. Also die Zeiten Dessen, wo man wirklich quasi Center kaum noch anbieten konnte, sind auch vorbei. Da ist von der Mieterseite her Realismus, von der Vermieterseite, schuldig Klaus, Realismus angekehrt.

Speaker D: Als Erklärung dazu, früher war es bei Shoppingcenter-Betreibern üblich, dass man auch Leerstände in den Büchern, traue mich durchaus zu sagen, schön gerechnet hat. Das heißt, man hat sich ausgerechnet, hier sind noch 300 Quadratmeter frei, die könnte ich theoretisch für 100 Euro vermieten. Das sind wunderbare 30.000 Euro Mieteinnahmen. Und egal, ob ich die tatsächlich vermietet habe oder nicht, ich habe das in den Büchern als potenzielle Einnahme verbucht. und bin damit als Betreiber gegenüber meinen Investoren super da gestanden, weil hier ja potenzieller Umsatz kommen kann. Und es war besser, diese 30.000 Euro vielleicht zu haben in den Büchern, als die Fläche, jetzt bei dem Beispiel zu bleiben, 10 Euro tatsächlich zu vermieten, wo ich nur noch 10.000 Euro hätte, weil ich damit ja plötzlich eine Lücke von 20.000 Euro tatsächlich erwirtschaftet habe. Und das wollte man früher nicht so gerne sehen. Ich habe das immer ein bisschen als Taschenspielertrick wahrgenommen, war aber in Shopping-Centern oftmals üblich und hat erklärt, warum Shopping-Centern teilweise ein Leerstand lieber war als ein tatsächlich vermietetes Center, was dann zu der Zwickmühle geführt hat. Ein leeres Center bringt keine Gäste, keine Laufkundschaft. Keine Laufkundschaft bringt keine Mieter, die bereit sind, wiederum 30 Euro zu bezahlen. Das war so eine gewisse selbsterfüllende Prophezeiung oder ein Teufelskreis, der einfach nur noch nach unten geführt hat. Und zum Glück, danke, dass du uns das offen im Blick gibst, hat sich das zwischenzeitlich gedreht. Du hast vorhin einen für mich extrem spannenden Ansatz gesagt, nämlich ihr rechnet euer Personal hinten rum, was ja in der Franchise-Welt oder insbesondere in der Gastro-Welt völlig unüblich ist, aber für einen Betriebswirten natürlich ein Traum. Dass man sagt, jeder Mitarbeiter, wenn ich dich richtig verstanden habe, er wirtschaftet 60.

Speaker C: Euro Umsatz pro Stunde. Richtig.

Speaker D: Das ist also eine Zahl, die ihr euren Partnern an die Hand gebt, damit die in der Lage sind, ihr Restaurant effizient zu führen. Wenn ich euch richtig verstanden habe, legt ihr ja großen Wert darauf, dass – und deswegen passt ihr so wunderbar in diesen Podcast – euer Konzept ein extrem zahlen-daten-fakten-getriebenes ist. Bei euch steht niemand, der sich als Koch verwirklichen will. mit einer wunderbaren Mütze und schnippelt da stundenlang hübsch designte grünes Mooses vor sich hin, sondern es ist ein extrem effizientes Schnellrestaurant im ursprünglichen McDonalds-Gedanken.

Speaker B: Das ist richtig, Klaus. Das gelingt uns vielleicht noch nicht an jedem Standort, aber das ist meine Predigt seit Jahren draußen, dass jeder Franchise-Unternehmer, der sich selbstständig macht, der muss eine hohe Affinität zu seinen Gästen, zu den Produkten, eine ausgeprägte Gastliebe, einen Gastgeber-Gen haben. Aber die zweite Komponente ist, er muss rechnen können. Und der bekommt von uns ein Ereignis von uns entwickelter App, das ist aufneutert Success-Manager oder Erfolgsrechner-App. Und da arbeiten wir mit Produktivitäten. Der Partner kann jeden Tag seine Deckungsbeiträge, seine laufende Bilanz quasi sehen. Ich muss also nicht auf den Steuerberater warten, aber er kriegt auch Vorgaben, was eigentlich eine Zielvorgabe für die Mitarbeiterproduktivität ist. Weißt du, in der Branche habe ich oft erlebt, der Franchise Partner sagt dann, ja, Ich kann es nicht weiter sehen, ich arbeite schon so viel und vergiss dann, dass eigenes Mitarbeiten ersetzendes Mitarbeiten ist und nicht einfach hinzuzukommen, mit dem Laptop im Gastraum zu sitzen. Das muss man sagen, dass diese Tools und diese App und natürlich auch die Kennzahlen zeigen es ihm sehr deutlich. Bei aller Romantik von Gastronomieprodukten, es ist ein knallhart, bei der geringen Marge zu rechnendes Business. Und die Produktivität der Mitarbeiter zeigt hat.

Speaker C: Von Anfang an, diese 60 Euro, das ist ja ein Erfahrungswert bei uns, der.

Speaker B: Sorgt für einen guten Service. Das heißt, ich kann ja auch theoretisch mit 100 Euro Mitarbeiterproduktivität arbeiten, wenn ich einen langsamen und einen schlechten Gastservice biete.

Speaker C: Diese 60 gewähren aber beides.

Speaker B: Sie gewähren ein schnelles, zügiges Arbeiten und einen guten Gastservice. Das wissen wir aus Erfahrungswerten, dass diese 60 Euro die Stunde halt aktuell, das.

Speaker C: Verändert sich ja auch, unser Richtwert ist.

Speaker B: Wenn zunehmend SOTs, also Self Order Terminals, eingeführt werden, dann erhöht sich auch diese Produktivität. Weil ich in digitale Order Terminals investiere, dann gehe ich auch eher in Richtung 70 Euro Produktivität. Aber damit muss sich jeder Franchise Unternehmer einfach beschäftigen. Und das muss auch jeder wissen, der deinen Podcast hört. Gastronomie ist Leidenschaft, ja, ist Gastliebe, aber Gastronomie ist auch kühles Rechnen.

Speaker D: Thema Self-Order-Terminals. Habt ihr konkrete Praxiserfahrung damit? Ich kenne Zahlen von anderen bekannten, ganz bekannten Gastrosystemen, die ihren Durchschnittsbon, also den Wert des durchschnittlichen Einkaufs durch Self-Order-Terminals, das sind diese Kioske, wo ich selber bestelle, massiv nach oben gedrückt haben. Offensichtlich stehen da die Menschen davor, wählen länger aus und nehmen dann doch noch eine zweite Portion Pommes dazu. Was mich völlig verwundert hat.

Speaker C: Wie ist das bei euch?

Speaker B: Ja, wir haben zum Glück die Erfahrung und zum Glück, Klaus, weil wir sehr positive Erfahrungen damit gesammelt haben. Wir haben vor anderthalb Jahren das Projekt begonnen. war für uns auch untypisch und haben dann die ersten Self-Order-Terminals beispielsweise einen, dann zwei, dann drei aufgestellt. Also ein, zwei, drei je Unit. Volle Erkenntnisse aktuell, jetzt heute der Stand.

Speaker C: Von uns ist, jede neue Unit wird.

Speaker B: Mit mindestens zwei, eher drei Self-Order-Terminals ausgestattet, weil einerseits der Durchschnittsbruch statt elf Euro, ein Richtwert, der dann an der Kasse entsteht, auf 14 bis 15 Euro sich steigern lässt. Also der durchschnittliche Bonwert, der höher ist, liegt bei 3 bis 4 Euro. Das hat auch mit den Wochentagen zu tun, aber im Schnitt, nehmen wir mal als Quintessenz raus, 3 Euro ist der Durchschnittsbon im jeden Fall höher. Wodurch wird der bei uns höher getrieben?

Speaker C: Vielleicht ganz interessant.

Speaker B: Ja, es gibt welche, die kaufen dann noch ein Dessert, einen Extra-Kick, alles was bei uns hinzu zu kaufen ist, hinzu. Aber viel eher passiert Folgendes, die Menschen können bei Immerun dann sich ihren Wunschsalat selber bauen.

Speaker C: Und das selber bauen ist faktisch teurer.

Speaker B: Das heißt, wenn ich nachher noch zwei, drei Zutaten hinzunehme, dann lande ich nicht wie bei einer normalen, klassischen, empfohlenen Kartoffelbowl bei 11,95, sondern nicht bei 14,15,95. Und das ist den Gästen es wert. Also die Digitalisierung, das Aufwerten der Produkte sorgt für einen deutlich höheren Durchschnittsbon. Und was natürlich wichtig ist, Klaus, neben dem Durchschnittsbon, die Transaktionsanzahl per Stunde kann ich natürlich steigern. Ich kann natürlich dann plötzlich in einem Peak-Geschäft, Samstags auch in einem Shopping-Center, kann ich natürlich deutlich mehr Transaktionen durchführen, wo ich sonst die Transaktionsbremse Kassel hatte.

Speaker C: Also für uns ist das aus vielerlei.

Speaker B: Hinsicht, jetzt mal nur die zwei genannten Gründe, ein echter Folkstory-Klaus.

Speaker D: Habt ihr versucht, diese, wie das in der Fachsprache heißt, Upsells, also diese Add-ons, diese Zusatzverkäufe durch beispielsweise, wie du sagtest, Individualisierung, dann auch bewusst an der Kasse anzubieten? Sprich, ist das etwas, das der Mensch genauso gut oder besser kann als das Self-Order-Terminal? Oder ist das etwas, wo man sagt, wir sind so froh, dass wir da unglaubliche 30 bis fast 40 Prozent mehr Durchschnittsbo am Kiosk haben? Das greifen wir nicht an. Vielen Dank, lieber Kunde.

Speaker B: Herr Claus, da muss man sich ja selber kritisch hinterfragen. Wir haben es nie geschafft, dass Upselling oder Cross-Selling durch Mitarbeiter an der Kasse stattfindet. Das muss ich sagen. Das ist mir persönlich auch, als ich vor 60 Jahren selber in der Firma stand, nie gelungen, es meinem Team beizubringen oder zu vermitteln. Faktisch muss man sagen, wir haben es nie geschafft. Das kann einen kritischen Aspekt auf uns werfen, aber Fakt ist, wir haben es nicht geschafft. und erst die Technik, das Führen des Gastes am Selforder-Terminal und das immer wieder abfragen. Möchtest du nach das dazuhaben oder jenes dazuhaben? Das hat zu dem Erfolg geführt. Wir haben es vorher nicht geschafft, Klaus.

Speaker D: Ich hätte die Theorie, von der ich aber nicht weiß, dass es stimmt, dass die Hemmschwelle eine andere ist. Wenn ich unbeobachtet vor diesem anonymen Automaten stehe, da nehme ich mir die Zeit, da denke ich darüber nach, möchte ich da doch noch eine Beilage dazu oder nicht und dann klicke ich da mal drauf und dann nehme ich sie wieder weg und da fragt mich keiner, da schaut mich niemand an. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das gerade in Deutschland und Österreich dieses Anonymitätsthema ist.

Speaker B: Ich bin voll bei dir. Hätte ich früher auch nicht gemacht. Ich hätte eher auf den Produktkauf verzichtet, weil ich da doch ein bisschen zurückhaltend bin, als Sonderwünsche zu artikulieren. Das habe ich bei McDonalds schon nie gemacht und jetzt tobe ich mich an den Terminals bei welcher Marke auch immer aus. Also ich muss sagen, ich bin da voll bei dir. Genau das ist, glaube ich, der Grund.

Speaker D: Nachdem du alle Zahlen so wunderbar parat und im Kopf hast, erspare ich mir jetzt das mühsame Hochrechnen der Öffnungsstunden mal 60. Wie viel Umsatz macht denn so ein Immergrün im Schnitt?

Speaker B: Ganz, ganz unterschiedlich. Wie wir eingangs sagten, die Historie besteht heute aus kleinen Kiosk-Units, die vor 16 Jahren mal entstanden sind und immer noch erfolgreich existieren, und besteht aus klassischen Ganztags-Units. Wir sind im Gastagsrestaurant-Bereich, machen einen monatlichen Umsatz von 80.000 bis 90.000 Euro. Es gibt aber auch Units draußen ganz offen, das weiß auch jeder Partner an uns. Die sind so klein, 14 Quadratmeter, die machen 30.000. Die Spanne bei uns in der Marke ist noch aus der Historie heraus relativ groß. Wir eröffnen aktuell bis auf absolute High-Traffic-Kiosk-Standorte nur noch klassische Restaurantsituationen, wenn auch im Self-Service, aber die halt diese 80, 90, 100.000 Euro, die also letztendlich immer auf eine Million Jahresumsatz und darüber hinaus abzielen.

Speaker C: Das ist ganz klare Zielsetzung.

Speaker B: Wir sind kein Konzept Klaus, was vielleicht wie ein Freestone der Losteria in 3, 4, 5 Millionen operiert. Das können wir nicht, muss ich offen sagen, aber wir füllen uns in diesem Bereich knapp unter und über einer Million Jahresumsatz. Das ist halt unsere Range, die wir haben.

Speaker D: Der jetzige Wunschstandort hat zur Größenordnung 100 Quadratmeter. Wenn also ich als Klaus jetzt auf die Idee käme, einen immergrünen Standort zu eröffnen, dann suche ich entweder selbst einen Standort, was zwischenzeitlich wahrscheinlich ein bisschen einfacher ist, als das vor drei oder vier Jahren war, beziehungsweise komme zu euch, weil ihr wahrscheinlich ein eigenes Research-Team habt, das den ganzen Tag nichts anderes macht als sich die perfekte Immobilie anzuschauen und B, sehr viele Vermieter ohnehin schon auf euch zukommen und sagen, ich habe da etwas, das leer steht, das könnte etwas für euch sein. Das heißt, wir finden gemeinsam einen Standort, der 100 Quadratmeter groß ist, mit eurer Unterstützung. Wir werden dann diesen Standort gemeinsam einrichten, wobei sich das gemeinsam darauf bezieht, dass ich das abnicke, das ihr mir empfehlt. Wäre ja auch völlig verrückt, auf eure Erfahrung dann nicht zurückzugreifen. Dann sperren wir schon diesen wunderbaren Standort auf, nachdem ich bei euch ein bisschen geschult wurde, nachdem wir gemeinsam das Personal gefunden und eingeschult haben. Und los geht’s. Und ich mache nach einer Vorlaufzeit von, ich stelle jetzt mal in den Raum, zwölf Monaten, ein Millionenumsatz.

Speaker B: Also das wäre, wenn das mustermäßig so laufen würde, Klaus, wäre es wunderbar. Das würde mich auch sicherlich manchmal ersetzbar machen. Du hast schon von den ganzen Zeitangaben schon relativ den Musterprozess erwischt.

Speaker C: Aber wenn ich sage Musterprozess, dann ist.

Speaker B: Es natürlich gerade in heutigen Zeiten, gibt es viel viele, viele Rückschlagspotenziale bei dem Prozess sich selbstständig zu machen. Ich mache das mal an einem Beispiel oder vielleicht an zwei, drei Beispielen fest. Den Standort suchen, das macht unser Team. Wir haben so zwei Menschen, die fahren wirklich durch Europa, also in dem Fall jetzt aktuell Österreich, Deutschland und teilweise Schweiz.

Speaker C: Und kennen jeden Standort, jede Stadt.

Speaker B: Also die beiden Jungs, die das machen für uns, sind wirklich so fit, dass die für unsere Partner die besten Standorte wirklich zu Auch du wirst sehr offensiv in Koalition verhandeln. Das stimmt so und das Angebot ist groß am Markt. Also da ist keine Wachstumshürde da. Bist du noch auf Kursklaus in deiner Annahme. Zweiter Aspekt ist, die Ausbildungsdauer mal eben ausgebildet zu werden. Schwierig, das ist natürlich schon ein längerer Ausbildungsprozess. Also bei uns gehst du zwei, drei Monate in die Ausbildung und wenn du dann eröffnest, steht von uns auch ein Team an deiner Seite. Auch einfach planbar, muss man noch sagen, ohne große, glaube ich, Rückschlagspotenziale.

Speaker C: Aber was sind zwei Aspekte, die deinen.

Speaker B: Zahlplan von 12 Monaten durcheinanderwerfen können? Das ist auch ganz klar. Es sind einmal bauliche Vorlagen, Behörden, Baugenehmigungen. Also es gibt Standorte, kann ich dir sagen, die haben wir vielleicht vor einem.

Speaker C: Jahr verhandelt mit dem Vermieter, wo wir.

Speaker B: Eine Baugenehmigung benötigen, sei es in welchem Ländermarkt. Wir warten seit einem Jahr aufgrund von Personalknappheit bei den Behörden auf Baugenehmigungen.

Speaker C: Das heißt, teilweise kann so ein Projekt.

Speaker B: Sich in Innenstädten, das passiert in Zentren.

Speaker C: Natürlich nicht, aber in Innenstädten mal eben.

Speaker B: ein Jahr verschieben, weil wir wirklich ein Jahr auf die öffentlichen Genehmigungen warten.

Speaker C: Das passiert vorlieb in Deutschland, muss ich sagen.

Speaker B: Und der zweite Aspekt ist die Finanzierung, Klaus. Die Finanzierung ist natürlich seit zwei Jahren eine deutliche größere Hürde geworden, als sie vor Corona, aber auch während Corona war. Weil Banken das ganze Thema Franchise, aber vor allen Dingen Franchise Gastronomie deutlich kritischer beurteilen. Ich will mal sagen, durchaus begründet, weil die Rahmendaten sich verschlechtert haben. Und dementsprechend ist es deutlich komplizierter, aufwändiger, Finanzierung ohne Gastro-Erfahrung zu bekommen. Also dass heutzutage ein Mensch bei uns, der kaufmännisch geeignet ist, Aber auch vom Alter her, vom Eigenkapitalereichen ist, dass der eine Finanzierung bekommt, müssen wir enormen Aufwand und enormen Zeitaufwand geben. Wir begleiten unseren Partner darin, aber wir können das nicht garantieren. Und dementsprechend, diese 12 Monate, die du.

Speaker C: Sagst, das ist aktuell ein Musterprozess.

Speaker B: Und leider gehört zum Muster dann zu, dass von diesem Muster immer wieder abgewichen wird. Ich muss ganz ehrlich sagen, das ist.

Speaker C: Eine tolle Branche, Klaus. Aber auch gerade jetzt muss sich jeder.

Speaker B: Der in die Branche reingeht, auch teilweise in Geduld üben.

Speaker D: Du hast mir soeben zwei weitere Fragezeichen in meinem Kopf gepflanzt, wofür ich immer sehr dankbar bin. Zum einen sagtest du zwei bis drei Monate Ausbildung des Franchise Partners. Was lerne ich da zwei bis drei Monate lang? So eine Raketenwissenschaft kann, entschuldige, Wraps, Rollen und Gemüse schnipseln ja nicht sein, dass ich da zwei bis drei Monate fulltime dieses Thema studieren muss. Zum zweiten sagtest du, dass Banken lieber Menschen mit Gastro-Erfahrung finanzieren. Das widerspricht jetzt meiner Idee, dass ihr ein Zahlen, Daten, Fakten Konzept seid, völlig. Ich hätte gedacht, dass die Bank zufrieden ist mit jemand, der Abteilungsleiter war, der schon mal im Einzelhandel vielleicht Menschen geführt hat, der rechnen kann, der Zeitmanagement kann, aber ob der Gastro-Erfahrung hat, nur weil der vielleicht vorher ein Kaffeehaus hatte, das ist doch ein ganz anderes Business.

Speaker B: Absolut. Also wenn du mein Banker wärst, ich würde den roten Teppich dir ausrollen mit der Meinung, aber es ist auch meine Meinung. Also das, was man an Fähigkeiten für erfolgreiche Franchises und den man bei Immerhut, bei uns benötigt, ist sicherlich alles, aber keine Gasteuerfahrung. Also deswegen, wenn ich das erwähne, die Gasteuerfahrung, dann ist es ein Kriterium, das wir uns leider selber unterwerfen müssen, weil die Banken, zumindest mit Blick auf den.

Speaker C: Deutschen Markt, leider auch Volksbanken und Sparkassen, genau dieses Kriterium ansetzen. Ich halte es für verfehlt, muss ich.

Speaker B: Auch ganz klar sagen, weil ich muss kein gelernter Koch sein, eher negativ. Ich muss nicht in einem System oder eine Kochausbildung oder ein System, das wir gelernt haben.

Speaker C: Das ist ja genau das, was wir gar nicht wollen.

Speaker B: Aber wir müssen uns leider aktuell so.

Speaker C: Ein bisschen diesem Ja, diesem Kriterium der.

Speaker B: Banken unterwerfen, aber wie du schon sagtest, wenn ich entscheiden könnte, ich würde es nicht als Kriterium nehmen.

Speaker C: Nämlich das Thema Umgang mit Menschen, eine.

Speaker B: Gewisse erste Fügungserfahrung gesammelt zu haben, ein Gespür für den Gast zu haben, das ist so wichtig neben der kaufmännischen Komponente. Und das muss nicht zwingend einer mit einem gelernten Kochtitel haben. Aber leider ist es so. Ich wollte es auch nur erwähnen, Klaus, weil es da eine Hürde ist, die uns aktuell auferlegt wird und nicht, weil.

Speaker C: Wir es natürlich einfordern.

Speaker B: Das ist das eine.

Speaker C: Die Ausbildung, Du hast vollkommen recht.

Speaker B: Ich bin ja auch totaler Querensteiner, Klaus. Ich bin gelernter Banker, habe dann studiert und nach meinem Volkswirtschaftsstudium habe ich immer gut mitgegründet. Ich bin reingegangen in die Branche und du hast gerade gesagt, es ist keine Raketenwissenschaft. Nein, weiß Gott nicht.

Speaker C: Aber ich sage das so oft, die Komplexität der Gastronomie Auch der Immerhuhn und.

Speaker B: Franchise Gastronomie ist halt in dem Zusammenspiel aus, ich muss Kennzahlen beherrschen, ich muss Kennzahlen verstehen, ich muss Warenkunde haben, ich muss HZTP, Hygienerichtlinien, ich muss Gastservice haben. Also es kommen halt 15, 20 Punkte, ich habe so ein schönes Diagramm mal gezeichnet, hinzu, wo alle Aspekte miteinander vernetzt sind. Und das zu lernen, lernst du selbst in zwei, drei Monaten nicht. Selbst in diesen zwei Monaten Grundausbildung, will ich behaupten, bist du am Ende noch nicht eigenständig in der Lage, ein guter Unternehmer zu sein. Ohne unser Team an der Seite und ein permanentes Coaching in der Welpenphase in.

Speaker C: Den ersten sechs Monaten mit uns, bist.

Speaker B: Du noch nicht ein vollständig guter Foodunternehmer oder Systemgastunternehmer.

Speaker D: Wie viel kostet denn jetzt so ein 100 Quadratmeter Immergrün-Laden, den ich in hoffentlich aber vielleicht auch nicht zwölf Monaten eröffnen könnte?

Speaker B: Klausi, die Frage drehe ich Was glaubst du, mit allen Betriebsmittel und Anlaufvermusten, die man hat, was müsste denn ein Partner investieren? Was glaubst du?

Speaker D: Lass mich das mal ein bisschen naiv rechnen. Ich behaupte, nachdem du gesagt hast, dass die Küche recht simpel ist, dass da keine besonders teuren Gerätschaften herumstehen, dass man einen 100-Quadratmeter-Laden unter der Annahme, dass da ein Boden drin ist, dass Wände drin sind, dass Abluft drin ist, dass das Portal da ist, dass ich also diese großen Investitionen nicht machen muss, dass sie entweder da sind oder vom Vermieter übernommen werden, Irgendwo in einer Größenordnung zwischen 80.000 und 150.000 € liegen wird, inklusive den Kühlpulten und einer Außenbeleuchtung und all dem Prim Vaporium. Ich werde darüber hinaus Geld brauchen für den Makler bzw. die Maklerleistung, wenn die von euch intern kommt. Ich werde darüber hinaus allenfalls Geld für Mietkautionen und ähnliche Dinge brauchen. Ich muss mich selbst die zwei oder drei Monate, die ich bei euch bin, von irgendwas ernähren und meine Miete bezahlen. Und dann stellt sich die Frage, wie gut ist mein Vorlaufmarketing bzw. wie gut ist mein Standort, sprich wie lange dauert es, bis meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatsächlich 60 Euro pro Stunde Umsatz machen.

Speaker C: Absolut.

Speaker D: Und das ist eine Komponente, die ich überhaupt nicht beurteilen kann. Ich weiß nicht, wie relevant das Thema Stammkunden bei Immergrün ist. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Konzept sehr schnell angenommen wird.

Speaker B: Ich habe die Fragen umgedreht, weil ich wusste nicht, dass du das so perfekt einleitest. Du hast mir natürlich eine große Vorarbeit geleistet, weil die Zusammenstellung der einzelnen Punkte, was es alles benötigt, was investiert werden muss, das hast du natürlich schon perfekt vorweggenommen. Die Zahlen sind leider höher. Ich sage die Zahlen auch bis ins Detail gleich natürlich. Aber die Grundstruktur, was bedingt eine Investition in die Gastronomie? Es ist halt mehr als Maschinen und Technik und Stühle und Tresen. Genau das ist, was oft vergessen wird.

Speaker C: Also ich will es hier mal auch.

Speaker B: Für alle Zuhörer mal ganz plastisch machen. Bei uns sind doch relativ viele Maschinen noch da, also sei es aufwendige Blendtec-Mixer, Kühlgeräte, Mary-Chefs, die so ein Wrap auf die ideale Temperatur hitzen und so weiter und so fort. Also wir arbeiten mit einem kompletten Ein Maschinenpark von 75.000 Euro ist nur der Maschinenpark. Selforderterminals, digitale Menüboards, alles was dazu gehört sind 75.000 Euro. Der reine Ladenbau, also das heißt wirklich was dann in Tresen, Wände, Böden, Abluft etc. passiert, sind nochmal mit Marke und Logo 150.000. Also sind wir jetzt bei der Summe Maschinen plus alle Einrichtungen bei ungefähr 200, ja lass es mal 220.000 bis 250.000 Euro sein. Dann.

Speaker C: Steht der Shop.

Speaker B: Dann habe ich alles, was ich brauche an Equipment, Maschinen und Technik habe ich dort da. Dann kalkulieren wir ungefähr 20.000 Euro Puffer für Anlauferliste.

Speaker C: Also 20.000 Euro wird überfinanziert und Makler etc.

Speaker B: Die ganzen Punkte, die du schon genannt hast, kommen auch hinzu.

Speaker C: Das heißt, ein Partner investiert zwischen Minimum.

Speaker B: 280.000 bis 350.000 Euro. Das ist das Gesamtinvestment eine 100, 120, 130, 140 Quadratmeter Unit. Das kommt ja nachher nicht mehr auf die Quadratmeter an. Starten zu können und auch das erste.

Speaker C: Jahr abgesichert zu sein.

Speaker B: Und wir kalkulieren, das war auch deine nächste Frage für Marketing, braucht man aber auch zum Glück relativ wenig Marketing, da hast du recht. Ich komme zwar noch nicht auf die Umsätze, die ich nach zwei, drei Jahren.

Speaker C: Erziele, aber ich bin Faktisch eigentlich in.

Speaker B: Den ersten Monaten auf Break-Even. Also wenn ich mal die ersten zwei, drei Monate rausrechne. Ich muss also jetzt nicht sehr viel nochmal zusätzlich in Marketing investieren.

Speaker C: Das nicht.

Speaker B: Aber ich meine, die Summe, die vorher.

Speaker C: Investiert werden musste, ist ja schon hoch genug.

Speaker D: Wenn Banken denn bei der Auswahl der Kreditnehmer, also der zukünftigen Partner, so selektiv sind, Welcher Teil dieser 300.000 Euro wird denn von Banken gegebenenfalls finanziert? Aus dem Bauch heraus würde ich jetzt sagen, wenig.

Speaker B: Pauschal kann man sagen, von diesen 350.000 müssen 10 bis 15 Prozent Eigenkapital vorhanden sein. Die muss der Partner mitbringen. Das reduziert also das Investment. Dann sind wir bei 290.000. Rechnen wir einfach mal mit glatten Zahlen. Von diesen 200.000 Euro bieten wir an als Systemgeber, dass wir alles was Mobilien sind, also Maschinen, Module, die rausnehmbar, reinschiebbar sind, die würden wir auch uns mit investieren. Das heißt, die würden wir dem Partner reinstellen als Mietobjekte. Er müsste es nicht finanzieren. Das heißt, 100.000 Euro rächen wir runter und dann muss die Bank halt ungefähr 180.000, 190.000 Euro investieren. Das heißt, wir suchen dann Finanzierungspartner, die.

Speaker C: Diesen Betrag halt finanzieren. Und das finanzieren die ehrlich gesagt natürlich.

Speaker B: Auch nur mit weiteren Sicherheiten.

Speaker D: Wenn ihr denn so freundlich seid und den Franchise-Nehmer mit einer Art Mietmodell oder Kreditfinanzierung, wie auch immer man das nennen will, unterstützt, indem ihr ihm die Gerätschaften zur Verfügung stellt, warum expandiert ihr überhaupt mit Franchise-Nehmern?

Speaker B: Ja, ich habe selber viele Filialen gehabt. Wir sind parallel gewachsen, weil wir uns auch austesten müssten. Gerade in jungen Jahren sind wir ein Franchise, ein filialbetriebenes Konzept. Ich muss ganz offen sagen, wir haben.

Speaker C: Es nicht geschafft, den Service und den.

Speaker B: Qualitätsanspruch über ein flächendeckendes Netz in Deutschland, über ein eigenes Netz in der Qualität zu bringen, wie es die Franchise Partner draußen bringen. Also das heißt, wir selber waren nie die besten Betreiber und mussten uns irgendwann zum Zeitpunkt im Unternehmen entscheiden, was wollen wir sein? Weil wir sind kein McDonalds, wir sind kein Burger King, wir können nicht beide Felder gleichwertig bespiegeln und ein System muss sich dann, glaube ich, entscheiden.

Speaker C: Wir haben das dann irgendwann gemacht.

Speaker B: Sind wir ein Systemgeber, der an der Marke weiterentwickelt? laufen weiterentwickelt der am sortiment weiterentwickelt an einkaufskonditionen weiterentwickelt oder sind wir eher der der betreiber oder können wir beides sein wir konnten von unseren ressourcen klaus nicht beides sein also wir mussten eine klare entscheidung fällen haben dann alle unsere eigenbetriebe nach und nach vor franchise also an franchise partner abgegeben und im nachhinein betrachtet.

Speaker C: War die entscheidung richtig eher ein bisschen.

Speaker B: Zu spät gekommen das hätte ich schon.

Speaker C: Eher fällen müssen diese entscheidung aber Es gibt Konzepte, die können beides, Klaus.

Speaker B: Wir können es faktisch in unserer Aufstellung, wir sind mittelständischer oder kleiner, es ist mittelständischer Betrieb. Wir haben nicht die Ressourcen, beides gleich gut zu können, offen gesagt. Geschäft mit eigener Logistik vorgemerkt, also das heißt, dass du wirklich jedes Produkt selber auslieferst mit E-Bikes oder Autos oder zu.

Speaker C: Fuß, wie auch immer, braucht eine eine.

Speaker B: Ganz große Umsatzbasis, also unter 20.000, 30.000, eher sogar 30.000 Umsatz pro Monat nur im Home-Delivery kannst du es nicht rentabel.

Speaker C: Betreiben und das ist für viele unserer.

Speaker B: Partner aus ihren kleineren Units gar nicht.

Speaker C: Möglich, also diese Situation, Mittagsgeschäft am Counter.

Speaker B: Zu haben, plus nebenbei noch einen zweiten Bestell-Eingangskanal zu managen, das geht für viele unserer Partner nicht.

Speaker C: Sehr wohl, das habe ich vergessen zu.

Speaker B: Sagen, sehr wohl, dass wir unsere Produkte auf Volt, Uber Eats Lieferanten, natürlich anbieten.

Speaker C: Aber dann nutzen wir natürlich die Logistik.

Speaker B: Dieser Plattformpartner und liefern es nicht selber aus.

Speaker D: Ist diese Logistik der Plattformpartner, wie du sie nennst, so viel günstiger oder ist das nicht durchaus ein ruinöses Geschäft?

Speaker B: Ich kann sagen, wir zahlen bei uns knapp 30 Prozent. Das heißt, eine Order, die getätigt wird, sei es Lieferante oder Uber oder Volt, ist aktuell ein bisschen günstiger. Aber man kann sagen, Warner braucht knapp 30, knapp unter 30 Prozent. Und von diesen 30, wir packen Warner 20 Prozent auf den VK drauf, auf den Verkaufspreis. Inwiefern das der Gast auf Dauer mitmacht, Das muss ich auch noch zeigen.

Speaker C: Also aktuell ist es so, mal eine.

Speaker B: Zahl zu nennen, Klaus, dass bei einem normalen Betrieb machen wir 15 Prozent des Tagesumsatzes über die vermittelten Plattformen.

Speaker D: Lieber Marc, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Noch mehr Dank dafür, dass du so offen kommuniziert hast und uns einen tiefen und ehrlichen Einblick gegeben hast. Und all das hat auch noch viel Spaß gemacht.

Speaker C: Ich danke dir.

Speaker B: Klaus, und ich wollte auch sagen, ganz, ganz lieben Dank, dass du mir die Chance gegeben hast. Ich war ja schon mal Gast in zwei, drei Podcasts, muss aber ganz klar sagen, das war gerade, weil du den so schön zahlenorientiert, fokussiert mit mir durchführen konntest und ich dann auch dabei sein durfte, war es mir ein großes Vernügen.

Speaker C: Ganz, ganz lieben Dank, dass ich bei dir, bei euch sein durfte.

Speaker A: Wer jetzt von Mark und Immergrün begeistert ist und darüber nachdenkt, sich intensiver mit dem Gedanken zu beschäftigen, er oder sie findet die Kontaktdaten von Mark in den Show Notes. Auch ich stehe selbstverständlich gern mit Rat und Tat zur Seite. Und jetzt, wie immer, zur Bierdeckelkalkulation, die heute recht kurz und einfach ausfällt. Je nach Standort und Größe erzielt ein Standort von Immergrün nach einer recht kurzen Anlaufzeit rund eine Million Euro Umsatz pro Jahr. Mark sagt vereinfacht, dass abhängig von der jeweiligen Miete und auch der Zinssituation irgendwas zwischen 13 und 15 Prozent übrig bleiben, was schon deutlich über dem Brauschenschnitt liegt. Bei einem Million Umsatz also 130.000 bis 150.000 Euro. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass man jedenfalls in den ersten sechs Monaten wohl richtig viel Zeit am Standort verbringt. Die Investitionskosten für einen Standort betragen rund.

Speaker C: 300.000 bis 350.000 Euro.

Speaker A: Die Franchise-Gebühren belaufen sich auf gesamt 7,5%. Detaillierte Informationen findest du auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de. Ich freue mich, wie immer, über jede Nachricht. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal!

Siggis V/gan, Florian Högel

Der unabhängige, unbezahlte und objektive Einblick in Franchise Geschäftsmodelle. Kein Smalltalk, sondern Zahlen, Daten, Fakten und Hintergründe.

Heute zu Gast: der junge (Anfang 20) Florian Högel von Siggis V/gan.

Üblicherweise beschäftigen wir uns hier besonders intensiv mit Zahlen, Daten und Fakten hinter Geschäftsmodellen, doch heute geht’s in den ersten Minuten eher um die Philosophie hinter Vegan, wenn auch mit einem Fokus auf die Wirtschaftlichkeit.
Es geht auch um die Rolle von Marken wie Oatly und Beyond Meat in der veganen Gastronomie.

Wer sich ausschließlich für Zahlen interessiert, der kann ungefähr bei Minute 19 einsteigen.
Im Business-Teil sprechen wir nicht nur über die konkreten Zahlen, sondern auch, ob und wie alternative Verrechnungskonzepte funktionieren könnten, wie man seine Reservierungsplanung und damit den Umsatz pro Tisch und Zeiteinheit erhöht und ob Veganer große Getränkerechnungen produzieren.

Wenn Euch das Thema Homedelivery besonders interessiert, dann schickt mir bitte eine Nachricht an klaus@goldgrube-franchise.de

HIER geht zur Bierdeckelkalkulationhttps://www.goldgrube-franchise.de/siggis-v-gan-florian-hogel/

Rechtlicher Hinweis/Disclaimer

(03:28) Über Siggis und Florian und veganes Leben
(13:35) Marken wie Beyond Meat und Oatly
(20:46) Anzahl Gäste, Durchschnittsbon, Umsätze
(31:02) Investition, Gewinn
(37:33) Franchisegebühren, Logistik
(43:50) MitarbeiterInnen für vegane Konzepte
(48:27) Alternative Verrechnungskonzepte, Zukunft
(53:11) Bierdeckelkalkulation


Florian Högel
SIGGIS enterprise GmbH
florian@siggis.jetzt
+49 177 505 73 98
www.siggis.jetzt

Klaus Mec
www.goldgrube-franchise.de
klaus@goldgrube-franchise.de
LinkedIn https://www.linkedin.com/in/klaus-mec/


WERBEN in Goldgrube Franchise? Schreibt mir ein Mail.

Transkript:

Speaker A: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube Franchise, dem unabhängigen, objektiven Podcast über Franchise-Geschäftsmodelle.

Speaker B: Apropos unabhängig und objektiv.

Speaker A: Es soll Podcasts geben, die tatsächlich von.

Speaker C: Ihren Gästen Geld verdanken.

Speaker A: Doch wird dann noch kritisch hinterfragt? Mein heutiger Gast ist Florian Högl von Siggis. Siggis ist ein veganes Restaurantkonzept. Üblicherweise beschäftigen wir uns hier besonders intensiv mit Zahlen, Daten und Fakten hinter Geschäftsmodellen. Doch heute geht es in den ersten Minuten eher die Philosophie hinter vegan, wenn auch mit einem klaren Fokus auf die Wirtschaftlichkeit.

Speaker D: Für uns ist vegan, ohne es wie eine Sekte darstellen zu wollen, eine Philosophie, eine Lebensphilosophie, eine Einstellung zum Leben.

Speaker A: Wer sich ausschließlich für die harten Zahlen interessiert, der kann ungefähr bei Minute 19 einsteigen. Im Business-Teil sprechen wir nicht nur über die konkreten Zahlen, sondern auch, ob und wie alternative Verrechnungskonzepte funktionieren könnten, wie man seine Reservierungsplanung und damit den Umsatz pro Tisch- und Zeiteinheit erhöht, Und ob Veganer große Getränkerechnungen produzieren.

Speaker D: Auch da wieder zum Punkt, viele vegane Gastronomien bieten ja kein Alkohol an, weil sie sagen, Alkohol und gesunde Lebensweise widerspricht sich.

Speaker A: Wir haben uns auch über Home Delivery, also die Hauszustellung, unterhalten, die für Siggis nicht besonders lukrativ ist.

Speaker D: Wir merken seit einem Jahr, dass der Durchschnittsbaum runter geht.

Speaker A: Aber es schafft Nachfrage und Begehren, da die potenziellen Kunden online sehr schöne Bilder der Speisen sehen. Catering hingegen ist für Sigis ein spannenderer Markt, da vegan bei klassischen Caterern üblicherweise nicht gut abgebildet ist. Sigis hat dafür sogar einen eigenen Foodtruck. und der sich für das Food Truck Business am anderen Ende der Ernährungsphilosophie interessiert, dem sei die Podcast Episode mit Michael Wilding von dem Beef Busters empfohlen. Wenn euch das Thema Home Delivery ganz besonders interessiert, dann schickt mir bitte eine Nachricht an klaus-franchise.de Und ich lasse euch diesen Teil des Gesprächs separat zukommen. Doch zurück zu Zahlen, Daten und Fakten und dem notwendigen rechtlichen Hinweis. Weder mein Gast, das Frenchy-System oder ich können eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Podcast erwähnten Zahlen übernehmen. Der finanzielle Erfolg hängt insbesondere vom Standort, der Größe und dem eigenen unternehmerischen Geschick aus.

Speaker C: Selbstverständlich habe ich alle Zahlen bestmöglich geprüft. Am Ende gibt es übrigens die bei.

Speaker A: Restaurau-Konzepten immer besonders passende Bierdeckel-Kalkulation. Ich versuche möglichst vereinfacht eben auf einem Bierdeckel passend auszurechnen, wie lukrativ ein Standort.

Speaker C: Von Sigis sein kann.

Speaker A: Diese Rechnung gibt es Genauso wie die von allen anderen Systemen, die in diesem Podcast zu Gast waren oder zu Gast.

Speaker C: Sein werden, auch auf der Website www.goldgrube-franchise.de.

Speaker A: Bitte vergesst nicht, diesen Podcast zu abonnieren und, wo immer möglich, ihm viele Sterne.

Speaker C: Zu geben und auch diesen Podcast weiter zu empfehlen.

Speaker B: Dankeschön!

Speaker A: Bevor es losgeht, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Florian erstaunlich jung ist.

Speaker C: Er ist Anfang 20. Servus, lieber Florian Högl. Danke für deine Zeit.

Speaker A: Sei doch bitte so lieb und erzähl uns zum Einstieg ein wenig über dich und Sigis, euer veganes Gastronomie-Konzept.

Speaker D: Lieber Klaus, vielen lieben Dank, dass ich heute hier sein darf, dass es geklappt hat. In meiner noch sehr jungen Franchise-Karriere der erste Podcast-Auftritt. Vielen lieben Dank für die Chance. Siggis, du hast es schon sehr schön einleitend gesagt, wir sind ein familiengeführtes Franchise Gastronomie Konzept aus München, ursprünglich gegründet von meiner Mutter, die Marke. Ich bin dann mit reingewachsen, wie man so in die Gastronomie in der Familie mit reinwächst und inzwischen auch mit in der Unternehmensführung mit eingespannt und wir machen, wie du schon auch richtig gesagt hast, rein pflanzliche Gastronomie. Also bei uns ist alles vegan, ohne tierische Produkte. Wir achten in diesem Zuge natürlich auch sehr auf Nachhaltigkeit, Regionalität, all diese Stichworte und Stichpunkte, aber vor allem im Mittelpunkt steht eben bei uns die rein pflanzliche Ernährung.

Speaker B: Gastronomiekonzept kann ja sehr breit sein. Wie darf ich mir das ganz konkret vorstellen? Seid ihr ein kleiner Mitnahmekiosk am Hauptbahnhof in München oder in Köln oder seid ihr ein Hauben-Gastronomiekonzept auf 400 Quadratmeter, Fine Dining auf Top-Niveau?

Speaker D: Witzig, dass du das ansprichst. Wir sind nämlich irgendwie alles, also anders, wir versuchen alles zu sein. Wir haben uns unseren USP, weil rein pflanzliche Küche ist ja inzwischen in der Mitte der Gesellschaft schon durchaus angekommen, würde ich mich mal weit aus dem Fenster lehnen. Und unser USP, den wir versucht haben aufzubauen, ist hinter einer starken Marke mit starken Werten zu sagen, wir können viel mehr als nur ein Gastronomie-Konzept. Wir können viel vielfältiger sein, wir können viel mehr Menschen erreichen mit unserer Philosophie, mit dem Essen und dem Trinken, was wir machen. Wenn wir uns auch breiter aufstellen, heißt das, wir haben drei verschiedene Konzepte am Markt etabliert. Die heißen Siggis Vegan Dine & Co. Da hast du schon dieses Fine Dining mit drinnen. Ist zwar kein richtiges Fine Dine, ist aber ein klassisches Restaurant mit Service am Tisch. und allem drum und dran, Cocktails und was dazugehört. Dann haben wir ein Siggis Vegan Burger & Co. Da geht es dann mehr in die Richtung Fast Food. Da versuchen wir den veganen Fast Food Markt auch so ein bisschen zu revolutionieren mit veganen Smashed Burgern. Schön saftig, knackig, wie es so in vegan wahrscheinlich noch gar nicht gibt. Und einmal ein Siggis Vegan Coffee & Co. Und hier ist eben dann der Augenmerk der USP auf belegten veganen Croissants, salzig wie süß, zum Mitnehmen. Da finden wir uns dann eher wieder an den Bahnhöfen, da finden wir uns eher wieder wie so ein schnell Kiosk zum Mitnehmen auf die Hand auf Reisen. Und so decken wir so ein bisschen alles ab, was du gerade gesagt hast. Also vom Restaurant, wo wir alles haben, bis hin zum Kiosk und Fastfood.

Speaker B: Wie funktioniert denn mittlerweile dieses Vegan? Es gab da ja vor Jahren unterschiedlichste Zertifizierungen, unterschiedlichste Siegel, unterschiedliche Zugänge und mehr oder weniger hitzige Diskussionen. Wo beginnt vegan? Wo hört vegan? Wie positioniert ihr euch da? Wie wichtig sind diese Siegel? Was verlangen Kundinnen und Kunden mittlerweile?

Speaker D: Das ist eine sehr vielschichtige Frage. Auf was antworte ich zuerst? Also grundsätzlich, wie positionieren wir uns? Du hast gefragt, wo fängt Vegan an, wo hört Vegan auf, was muss Vegan eigentlich abbilden? Für uns ist Vegan, ohne es wie eine Sekte darstellen zu wollen, eine Philosophie, eine Lebensphilosophie, eine Einstellung zum Leben. Für uns heißt vegan, wir versuchen so wenig Leid auf unserem Weg zu verursachen, wie wir nur können. Das gilt sozial, das gilt aber auch bei vor allem natürlich auf die Tiere bezogen. Das gilt aber auch in dem Punkt, wo Schaden an der Umwelt zum Beispiel Nachhaltigkeit heißt. Veganismus ist viel mehr als nur Ernährung. Veganismus heißt allumfänglich sich mit dem zu beschäftigen, welchen Einfluss man auf die Lebewesen und die Welt hat, in der man lebt und mit der man ja auch zusammen agiert mit der Umwelt. Und unsere Positionierung ist in dem Fall ganz klar, nämlich vegan ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Vegan ist für uns kein Verzicht. Genau das versuchen wir mit den verschiedenen Konzepten eben auch abzubilden und Aufgrund dessen ist es für uns auch kein Diskussionsthema mehr. Wir versuchen unseren Konzepten, wenn ich sage Vegan Burger und Co., dann ist das Vegan immer mit so einem kleinen Schrägstrich, mit so einem Pflanzenschrägstrich nochmal ausgekleidet, sodass es nicht als vegan dasteht. Wir versuchen Vegan nicht immer in den Vordergrund zu stellen bei uns. weil es für uns eben eine Selbstverständlichkeit ist. Möchtest du nachhaltig und bewusst leben, dann ist für uns vegan selbstverständlich und du kommst auch bei uns in die Läden nicht rein und wirst erschlagen von, du bist schlecht, wenn du nicht vegan lebst und wir sind alle besser. Weil ich glaube, das haben wir auch in den letzten Jahren, wie du richtig vorhin gesagt hast, zu Haufe gehabt, dass vegan sich entwickeln musste von einer Rand- und auch sehr sehr popularisierenden Lebensweise hin zu einer Lebensweise, die in der Gesellschaft angekommen ist. Und genau, das ist so unser Ansatz daran. Vorleben. Überzeugen, nicht überreden. Vorzeigen, wie es gehen kann. Und für uns fängt vegan auf dem Teller an und hört auf damit, wie komme ich zur Arbeit. Und vegan heißt aber auch, und da kommen wir zu dem Thema Diskussion, das du angesprochen hattest, in Austausch zu gehen darüber, weil wir wissen, dass wir nicht die besseren Menschen sind, nur weil wir das Sojaschnitzel statt dem echten normalen Schnitzel aus Fleisch essen, sondern wir wissen, dass wir jeder für sich seinen eigenen Weg gehen müssen, so ein bisschen Verbesserung und Veränderung voranzutreiben und deswegen auch viel Austausch, viel Reden, viel darüber quatschen. Macht das immer Sinn? Macht das manchmal auch vielleicht nicht immer Sinn? Wo muss man auch Abstriche machen? habe ich später auch ein schönes Beispiel dazu und das ist unsere Einstellung dazu, sich auch versuchen immer die eigene Nase zu packen, weil selbst Veganerinnen, auch gerade Veganerinnen sind nicht die perfekten Menschen.

Speaker B: Ihr lässt also eure Ware noch mit dem normalen LKW anliefern und steckt nicht auf die Barrikaden, wenn der nicht mit dem nachhaltig produzierten Öko-Lastenrad anreist.

Speaker D: Sagen wir es so, wir leben in einem Markt, in dem wir lukrativ und wirtschaftlich arbeiten müssen, so wie jeder andere auch. Und ich bin ganz ehrlich, wenn wir 100 Prozent Nachhaltigkeit predigen wollen würden, dann würden wir eigentlich dem Konsum als solches die in den Riegel vorschieben müssen. Wir wissen, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben und wir wissen auch alle, dass wir daran was verbessern müssen. Aber wir leben, zu leben und wir wollen ja auch essen gehen, wir wollen was haben, wir wollen was genießen, wir wollen uns was gönnen und wir versuchen bei alledem immer, bei jedem Schritt, den wir tun, es zu hinterfragen und das Beste rauszuholen. Aber wir wissen auch, dass es keinen Sinn ergibt, dass wir uns fünf Monate lang auf 100% Nachhaltigkeit umstellen. es aber so unlukrativ, weil es so teuer ist, dass wir nach fünf Monaten schließen müssen, dann haben wir überhaupt nichts erreicht. Also wir müssen hier schon auch the long game spielen und sagen, den Mittelweg mittel- und langfristig erfolgreich sein und nachhaltig erfolgreich sein. Nachhaltig auch im wirtschaftlichen Sinne erfolgreich sein und da radikal zu sein, manchmal richtig, manchmal auch nicht.

Speaker B: Nachhaltig und langfristig wirtschaftlich erfolgreich.

Speaker D: Wie lange gibt es euch schon? Erstes Restaurant hat eröffnet im Februar 2017, sind wir jetzt schon bei sechseinhalb Jahren, die es die Marke Siggis gibt und seitdem haben wir uns sehr weit entwickelt.

Speaker B: Im Rahmen meiner Recherchen bin ich relativ rasch über einen Artikel in der SZ gestolpert, die Süddeutsche Zeitung, und die Subunterschrift war bereits Veganer Leberkäse zum Frühstück. Als ich das gelesen habe, habe ich mir zum wiederholten Male die Frage gestellt, warum werden in veganen Restaurants die Speisen immer so bezeichnet wie die nicht-veganen? Warum gibt es ein Schnitzel und einen Leberkäse? Erwartet das das Publikum?

Speaker D: Die Frage wird mir häufig gestellt, also jeden Tag wird mir die Frage gestellt und manchmal interessehalber, so wie bei dir, manchmal aber auch anfeindend, dass man sagt, bleib mir gerade im Bayerischen, hier in München, in Oberbayern, bleib mir weg mit dem Schmarrn, warum heißt es eigentlich Schnitzel, nenn es halt anders. Meine einfache Antwort wäre eigentlich zu sagen, wenn ich es Sojapanierten und frittierten Sojafladen nenne statt Sojaschnitzel. Kauft es dann noch wer? Also machen wir uns ganz ehrlich, was klingt lecker? Andererseits, und das ist der nächste Punkt, erstens das mit dem Nennen eben und das zweite ist, warum muss es, vielleicht die Frage weiter auszuführen, warum muss es eigentlich so schmecken oder warum versucht man im Veganen immer die klassische Küche nachzuahmen? Wird mir sehr oft gestellt, die Frage. Und gerade wir, gerade im Bereich mit veganen Burgern, veganem Schnitzel, veganer Lasagne, wir machen sehr viel Hausmannskost veganisiert, sagen ganz ganz deutlich, auch da die Positionierung vorhin, darauf zurückzukommen, dass es für uns eine Selbstverständlichkeit ist, keinen Verzicht haben zu müssen. Und nichts spricht gegen eine vegane Bowl, die von sich aus vegan ist. und Gemüse, aber vor allem für Menschen, und da kommen wir auch zu dem Punkt, wer unsere Zielgruppe ist, vor allem für Menschen, die einfach mal vegan essen wollen und sich zu 100% vegan leben, aber sie wollen gerne ihre Ernährung vielleicht einmal, zweimal, vielleicht dreimal die Woche umstellen. Für die ist es extrem wichtig, in ihrem Feld zu bleiben. Der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier. und in seinem gewohnten Umfeld zu bleiben und Veränderungen langsam, Step by Step voranzutreiben. Und deswegen haben wir viel Schnitzel, deswegen haben wir Burger, deswegen haben wir Lasagne, weil das kennen die Menschen. Natürlich bindet man sich auch einen entsprechenden Anspruch auf die Brust, indem man sagt, hey, wenn ich Lasagne nenne, dann muss es auch nach Lasagne schmecken, weil sonst ist der Gast, der mich enttäuscht und kommt nicht wieder.

Speaker B: Bevor wir zum Kernthema dieses Podcasts zurückkehren. Beyond Meat und Oatly und ähnliche Marken sind ja in aller Munde nicht nur positiv. Wie wichtig ist es für Sigis mit derartigen Marken zu kooperieren? Sprich habt ihr auch den Namen Beyond Meat und Oatly auf eurer Speisekarte und.

Speaker D: Wird das von Kundinnen und Kunden Unterschiedlich. Wie alles im Leben und in der Gesellschaft und vor allem zu jetzigen heutigen Zeiten wird alles sehr bipolar diskutiert. Und auch wir beschäftigen uns mit jedem Partner, mit jeder Partnerin, die wir mit an Bord nehmen, sehr viel, recherchieren sehr viel dazu und bilden unsere eigene Meinung. Und ich glaube, das ist der wichtigste Punkt am Ende, dass wir unsere Meinung haben, weil das ist unser Partner und wir müssen eine Meinung dazu haben. Klar sollten wir darauf achten, wie kommt es bei den Gästen an. Und Beyond Meat, wenn die Leute herausfinden, dass wir im Burgerladen zum Beispiel bei uns, arbeiten wir mit Beyond Meat zusammen. Wir nehmen das Beyond Hackfleisch und verarbeiten dessen nochmal mit einer eigenen Gewürzmischung, mit eigenen Kreationen zu unserem Fleisch, auf gut Deutsch. Aber die Basis ist Beyond Meat. Wir werben damit, indem wir es auf der Karte stehen haben. Wir werben damit aber nicht noch weiter, also wir schreiben es nicht draußen hin mit Beyond Meat. Vor noch zwei Jahren hätte ich es anders gemacht. Vor noch zwei Jahren hätte ich draußen hingeschrieben mit Beyond Meat, weil damals war Beyond Meat die einzige Marke, wo auch Omnivore gesagt haben, das schmeckt wie Fleisch. Wenn ich einen Beyond Meat Burger kaufe, weiß ich, das schmeckt gut. Bei allen anderen veganen Produkten weiß ich, das schmeckt nicht gut. Das ist heutzutage anders, das hat sich heutzutage ein bisschen gewandelt, das muss man schon sagen, aber der Ruf Beyond Meat schmeckt gut bleibt weiterhin bestehen. Deswegen benutzen wir es auch weiterhin selbstbewusst und schreiben es auf die Karte, aber nicht mehr ganz so provokant wie früher, weil wir wissen, gerade unter Menschen, die sich in dem veganen Material bewegen, ist es nicht mehr so positiv gesehen wie früher. Vielleicht eine Anekdote auch zu Oatly zum Beispiel, weil es ja da die Investorenstruktur ging, die vor allem sehr kritisiert wurde. Wir sind wieder bei dem Punkt, den ich vorhin genannt hatte, deswegen nur ein ganz kurzer Exkurs. Wie soll Oatly wachsen? Wie soll Oatly einen Impact haben in einer Welt, die vom Geld regiert wird, in einem Markt, der von Ölgeld, von Waffengeld, von all Tabakgeld, von all dem kontrolliert und auch geleitet wird? Außer dieses Geld zu nehmen und jetzt zitiere ich unseren Sortimentsgeber Sebastian Kopien an der Stelle, der mal gesagt hat, vor sieben Jahren, als wir gestartet haben, als wir darüber geredet haben, nehmen wir Geld auch von Institutionen, die vielleicht nicht nur 100% das machen, wie wir es auch gut finden. Nimm das schmutzige, das dreckige in Anführungszeichen Geld, andere Leute haben auch gesagt Geld ist nicht dreckig, Geld stinkt nicht, aber nimm das dreckige, das schmutzige Geld und mache es in dem was du damit tust zu sauberem Geld. Und das ist ein Spruch, der uns seit jeher begleitet, weil wir seitdem, wenn man das begreift, selbstbewusst sagen, wir wollen ja was verändern, aber du kannst es nur verändern, wenn du Teil des Mechanismus bist und ihn von innen heraus veränderst. Und deswegen auch zu dem Thema Oatly, wir arbeiten mit Oatly nicht mehr so stark wie früher, weil wir aber auch andere Kritikpunkte haben, aber man muss sich dessen einfach klar sein, dass man ohne das große Geld und ohne die Unterstützung von etablierten Institutionen in der Gesellschaft einfach keine Veränderungen und keinen Impact vorantreiben kann.

Speaker B: Beyond Meat und Oatly sind zumindest in meiner Wahrnehmung und daher meiner persönlichen Meinung nach ja nicht die günstigsten Produkte. Dann bezahlt er ja auch Marketing und das bringt mich zur Preispositionungsfrage von Sigis. Seid ihr günstig? Seid ihr teuer? Was kostet ein veganer Burger im Vergleich zu einem normalen Burger?

Speaker D: Wie positioniert Sehr, sehr wichtige Frage. Frage, die uns tagein, tagaus beschäftigt. Grundsätzlich sagen wir immer, wir wollen faire Preise anbieten. Das ist jetzt erstmal so ein Slogan, den kann ich wohin stellen und dann kann ich die Leute selber entscheiden lassen, was sie damit machen. Mache ich jetzt in dem Fall natürlich nicht. Was heißt das, sind faire Preise für uns? Faire Preise sind natürlich Preise, wo wir sagen, wir würden unsere Mitarbeiter sehr gerne gut bezahlen. Wir kaufen gute Produkte aus guter Herkunft, zu großem Teil. Manchmal auch teure Produkte, weil sie einen Namen haben und eine Qualität, wie Beyond, Meat oder Oatly. Manchmal auch Bio-Produkte, die einfach für eine gewisse Qualität stehen und Regionalität. Und am Ende des Tages sind wir bei dem Thema wieder, ich möchte erwachsen, ich möchte einen Impact haben, ich muss auch wirtschaftlich arbeiten. Vielleicht ganz konkret, bei uns kostet unser Klassiker, der Double Smashed Cheeseburger bei uns im Burgerladen kostet 12,40 Euro. so wie er kommt, solo. Mit einer Pommesbeilage dazu und einem Getränk im Menü kriegst du den für 17,90 Euro, mit noch zwei hausgemachten Soßen dazu. Da sind wir schon bei einem Preisgefüge, wo ich sage, das ist nicht günstig, wenn du mich fragst. Das ist aber auch nicht exklusiv teuer. Für 17,90 Euro einen veganen Burger in der Münchner Innenstadt mit Getränk und hausgemachten Soßen und Pommes ist nicht viel in der Qualität, in der wir sie anbieten. Andererseits müssen wir echt öfter einstecken zu sagen, für zwei Personen mit noch irgendwie ein extra Dessert dazu, da gebe ich da ja irgendwie über 40 Euro aus für Fastfood. Davon darf man nicht vergessen. Und da ist das in den verschiedenen Konzepten natürlich wieder unterschiedlich. Aber dann ist natürlich auch immer das Image der Branche, in der du dich befindest, ganz wichtig. Fastfood bleibt Fastfood. Fastfood bleibt, der Cheeseburger bei McDonalds hat früher einen Euro gekostet, jetzt kostet er 1,20, das ist teuer. Das weiß ich nicht. Wenn wir den reellen Wert eines Cheeseburgers eigentlich nehmen würden, wie viel Impact er auf Klima, auf alles, auf die Gesellschaft hat, dann müsste er so viel mehr kosten. Da müssen wir ganz aufpassen, dass wir uns nicht mit den großen Größen wie McDonalds und so vergleichen eigentlich, weil die Leute vergleichen den Cheeseburger bei McDonalds mit unserem und sagen, der ist zehnmal teurer als euer Burger. Was soll der Quatsch? Ich werde vielleicht zweimal so satt, aber das heißt nicht, dass es zehnmal so teuer sein darf. Wir müssen uns auch, und da kommt wieder die Selbstverständlichkeit und das Selbstbewusstsein mit rein, den Wert geben, den wir haben. Und ich war gestern auf dem Bayerischen Gastgebertag der DEHOGA Bayern zu Gast und da wurde auch wieder viel geredet über die Branche und viele haben in ihren Reden auch gesagt, Die Gastronomie muss ihren Wert, da darf sich nicht unter Wert verkaufen. Die Gastronomie hat einen Wert. Essen gehen hat einen Wert. Essen produzieren hat einen Wert. Und gerade in Zeiten, wo wir versuchen, alle versuchen wollen, Klima-Auswirkungen und Leid und soziale Gerechtigkeit irgendwo in Wert und Produkten wiederzuspiegeln, mit Siegeln, mit allem drum und dran, finde ich schon, dass wir uns diesen Wert geben sollten. Aber wir müssen auch aufpassen, gerade in Zeiten von Inflation, die Leute haben nicht mehr unendlich Geld essen zu gehen.

Speaker B: Versuchen wir uns wieder ein bisschen zu erden und kommen wir doch zu den anderen Werten am anderen Ende der Skala. Wie hoch ist denn jetzt tatsächlich so ein Durchschnittsbohnen bei euch? Was gibt denn der Gast in eurem Kaffeekonzept, in eurem Burgerkonzept und in eurem Diningkonzept im Schnitt?

Speaker D: Sehr unterschiedlich für die Konzepte, wie du schon richtig gesagt hast. Wir merken seit einem Jahr, dass der Durchschnittsbon runtergeht. Man kauft sich im Dine nicht mehr noch ein Getränk obendrauf nach dem Essen. Das erspart man sich, weil das Essen kostet ja schon inzwischen 10% mehr. Das merken wir. Heißt, durch die Preissteigerungen des letzten Jahres, durch alle Krisen, die gekommen sind, ist die Konsumbereitschaft der Gäste einfach gesunken. Und das muss man sich vor Augen führen, auch wenn es dann die Themen Doppelbelegung geht, welche Reservierungszeiten kann ich vergeben. Letztens hatte ich eine Reservierung über 25 Personen, denen habe ich einen Mindestumsatz an einem Freitagabend von 20 Euro pro Person gegeben. Das ist sehr gering. Da war ich sehr wohlwollend, weil es Nachbarn von uns waren, Bekannte und die mussten am Ende draufzahlen. Die haben es nicht geschafft, ihren Bon auf 20 Euro pro Person zu heben. Weil viele hatten nur ein, wir haben bei uns im Restaurant Raps, also wie Sandwiches, die kosten unter 10 Euro. Einen Rap gegessen und ein Getränk und dann kommst du halt bei deinen 14, 15 Euro raus. Das ist für ein Restaurant am Freitagabend ist das nichts. Das ist überhaupt nichts. Wenn du natürlich dir eine Hauptspeise mit einem Cocktail und einer Flasche Wasser bestellst, dann kommst du da über 30 Euro raus. Das ist eine Fallhöhe von 100 Prozent Unterschied. Das ist Wahnsinn und wir merken aber, dass der Durchschnittsbon an der unteren Grenze des 20er-Bereichs liegt. Heißt wirklich, eine Hauptspeise, ein Getränk. Die Vorspeise wird weniger bestellt, das Dessert wird weniger bestellt. Ist auch immer, das natürlich immer auch im Kellner liegt. Wie gut verkauft ein Kellner? Da kommen wir auch zum Thema Personal, Fachkräftemangel. Wie gut ist der Verkauf am Gast? Wie gut ist dieses Upselling nochmal? Aber wir merken, dass die Leute zurückhaltender sind in dem Bereich. Beim Burger, durch die Menüstruktur, die wir geschaffen haben, dass wir sagen, es gibt ein Menü, das ist ein Burger mit Pommes und Getränken für 5,50 Euro Aufpreis auf den Burgerpreis, kommen wir immer die 18, 19 Euro raus. Das ist dann immer so ein ganz vorhersehbarer Betrag, weil die Kombination immer dasselbe ist. Und im Coffee-Mitnahme, Ist ein Kaffee und ein Croissant, bist du bei knapp 9 bis 10 Euro und der Durchschnittsbon kommt da ungefähr hin. Also ist immer ein Kaffee zu mitnehmen, ein Croissant, auch da wieder, wir reden über die Preisstruktur gerade eben, ein belegtes, veganes Croissant in Bahnhofsnähe, in guter Lage, kann leider nicht so viel kosten wie bei einem normalen Bahnhofskiosk. Da zahlst du schon 5 bis 7 Euro. Lass da auch nicht vergessen. Die Wertigkeit, die verlangen wir vom Kunden zu sehen, in dem Fall, sehr selbstbewusst. Aber auch nicht immer sehen sie es, muss ich ehrlicherweise auch dazu gestehen. Weil oftmals ist die billige, günstige Breze beim Bahnhofskiosk doch die verlockendere Variante zum schnell mal was essen im Zug. Das ist auch verständlich.

Speaker B: Wie viele Gäste habt ihr denn in euren Konzepten, damit ich mal so grob die Umsätze hochrechne?

Speaker D: Wie viele Gäste? Jetzt fragst du mich nach den Gästen. Die Umsätze hätte ich dir sagen können. Also wir haben mit dem Burgerladen erst im Juni diesen Jahres, also jetzt sind es dann vier Monate, eröffnet. Also sehr frisch. Sind aber bei knapp netto Umsätzen 23.000, 25.000 Euro in dem Burgerladen. An fünf Tagen die Woche, muss man dazu sagen, mit zwei Ruhetagen. Im Restaurant gehen wir in der Rush-Hour sommerlich auf 120.000 Euro im Monat und gehen während ruhigeren Monaten auf die 65.000, also auch extreme Fallhöhen. zwischen Außengastronomie Sommer und nur Innengastronomie Winter. Und im Coffee bewegen wir uns auch da bei ganz ruhigen 15.000 bis 20.000 Euro, die wir hier monatlich umsetzen. Immer natürlich zu betrachten, mit welchem Aufwand das verbunden ist. Im Restaurant habe ich gleichzeitig sechs Leute arbeiten, in zwei Schichten an ganztags. Im Café habe ich eine Person arbeiten. Das ist natürlich auch immer der entsprechende Aufwand, der dahinter steht.

Speaker C: Werbung.

Speaker A: Hier könnte Ihre Werbung stehen.

Speaker C: Das habe ich früher öfters gelesen.

Speaker A: Hier müsste es richtigerweise, hier könnten Sie.

Speaker C: Ihre Werbung hören, heißen.

Speaker A: Kontaktiere mich, wenn du Kooperationspartner von Goldgrube Franchise werden willst. Hier kannst du eine kaufkräftige, wirtschafts- und.

Speaker C: Franchiseinteressierte Zielgruppe direkt ohne Umweg erreichen. Werbung. Ende.

Speaker B: Du hast es mir teilweise vorweggenommen. Ich versuche immer anhand der Einnahmen auf die Ausgaben rückzurechnen und dann mal für mich ein bisschen herauszufinden, was ist denn das spannendste Modell. Beginnen wir beim kleinen Café. Da brauche ich relativ wenig Miete, weil die Fläche klein ist. Dafür wird die Fläche vergleichsweise teuer sein, weil sie in extrem guter Lage sein muss. Beispiel Bahnhof. Ich mache im Vergleich recht hohe Umsätze, nämlich 15.000 bis 20.000 im Vergleich zu 23.000 beim Burger. Dafür brauche ich kaum Personal, wahrscheinlich relativ wenig Investition, weil die Küche im Hintergrund klein und überschaubar ist. Klingt auf den ersten Blick als attraktiveres Modell als der Burgerladen. wo, wenn ich es richtig verstehe, aufwendiger gekocht wird, die Fläche größer ist, weil einfach mehr Gäste da sind, allerdings noch nicht am Tisch serviert wird, das heißt Personalaufwand überschaubar und im dritten Konzept werde ich die größte Fläche haben, dafür die etwas günstigere Quadratmetermitte, weil die Lage nicht mehr ganz so exklusiv ist, dafür den höchsten Personalaufwand. Was ist denn das lukrativste der drei?

Speaker D: Kommt auch auf den, wenn wir jetzt im Thema Franchising natürlich bleiben, auf den Unternehmertypen an. Welcher Typ von Unternehmer bist du? Auch wie viel und das ist auch ein Grund, warum wir tatsächlich damals gesagt haben, wir wollen diese drei Konzepte haben, weil wir im Franchising mehreren verschiedenen Typen, Charakteren und Möglichkeiten die Chance geben wollen einzusteigen. Leute, die, wie du richtig sagst, vielleicht nicht über das große Eigenkapital verfügen, für die ist ein Coffee-Konzept vielleicht schneller und einfacher umsetzbar. Menschen, die mehr Eigenkapital zur Verfügung haben, können sich dafür das Restaurant oder den Burgerladen anschauen als Beispiel. Die Lukrativität ist sehr unterschiedlich. Nachdem wir im Burgerladen, deswegen habe ich es eingangs auch gesagt, erst eröffnet haben. Hier müssen wir noch extrem viel machen vor Ort. Wir müssen noch viel mehr Werbung machen. Wir müssen viel mehr Leute erreichen. Heißt, hier ist das Potenzial viel größer. Wir planen hier langfristig nicht mit 23.000 Euro. Wir planen hier langfristig fast mit dem Doppelten eigentlich. Auch hier haben wir, wie gesagt, momentan zwei Ruhetage. Heißt, hier planen wir mit mehr. Im Coffee haben wir natürlich sieben Tage die Woche offen momentan, heißt hier ist der Personalaufwand entsprechend nochmal auch tagemäßig ein bisschen höher und was man dazu sagen muss natürlich, im Coffee, jetzt hast du es vorhin gesagt, die Leute sind bereit anscheinend neun bis zehn Euro für Croissant und Kaffee zu zahlen, sind die Leute aber tatsächlich gerade in diesen Bahnhofslagen kritischer, was die Preisstruktur angeht. Du hast dich ganz anders zu behaupten. Die Leute kommen nicht extra zu dir, wie bei den anderen Standorten, weil sie bei dir essen wollen, sondern sie sind am Bahnhof, schauen sich und sagen das, das oder das. Und da ist die große Herausforderung für uns, die Leute wirklich anzusprechen. Der Aufwand für Werbung, der Aufwand für Interieur gar nicht mal so viel geringer wie bei den anderen, wie man vielleicht denken mag, weil die Überzeugungskraft, die man aufbringen muss, größer ist. Und am Ende darf man auch nicht vergessen, warum sind die Croissants so teuer? Nicht, weil wir uns eine goldene Nase machen wollen, sondern weil der Wareneinsatz für vegane Croissants in der Qualität und der Effizienz in der Bearbeitung natürlich auch entsprechend groß ist. Darf man auch nicht vergessen. Das lukrativste Konzept kommt auf den Unternehmer und die Unternehmerin an. Wenn ich Gastronomie-Erfahrung habe und ich habe schon 20 Jahre lang mit Personalführung meinen Unterhalt verdient, dann ist das Restaurant Super, da kannst du sehr, sehr schnell deinen größten Kostenpunkt, nämlich die Personalkosten drücken, weil du Erfahrung damit hast. Wenn du dann sogar noch selber im Laden stehst, dann umso besser. Wenn du sagst, du möchtest es nebenbei laufen lassen und hast eigentlich andere Sachen, die du machen willst, willst, dass passives Einkommen machen, würde ich dir vielleicht das Restaurant nicht unbedingt empfehlen als einen Schickspunkt, weil so ein Restaurant ist einfach sehr viel Arbeit und sehr viel Arbeit, die du entweder selber leisten musst oder bezahlen musst. Und ein Burgerladen, wie du richtig gesagt hast, mei, du musst Burger braten. Das ist aufwendiger als Croissants belegen, aber am Ende des Tages musst du nicht die Gästebedienung und die Schulungen fürs Personal, sondern einiges einfacher zu handhaben. Da ist vielleicht dann wiederum der Burgerladen oder das Café der attraktivere.

Speaker B: Am Ende sind es ja auch ein bisschen unterschiedliche Geschäftsmodelle ohne das Verniedlichen zu wahr. Ein Kaffeekonzept, so wie du es darstellst, ist ja viel näher am Einzelhandel als an der Gastronomie, weil ich letztlich ein Produkt über eine, wie wir in Österreich sagen, Bude oder in Deutschland die Theke schiebe, ohne großen Beratungs- und sonstigen Dienstleistungsaufwand, während ich in der klassischen Gastronomie ja tatsächlich Produkte verarbeite, präsentiere, verkaufe und sogar noch eine gewisse Nachbetreuung habe, indem ich dann die nachspeise. Völlig anderes Geschäftsmodell. Letztlich auch mit einem anderen Mitarbeiter. In einem Fall habe ich Kassenfachkräfte und im anderen habe ich Kellnerinnen und Kellnerköche. Ganz anders. Thema Interieur, was kostet mich denn zu entladen?

Speaker D: Also wir sind jetzt bei, also ist natürlich immer Lage und Größen abhängig. Wir sind bei Durchschnittswerten, die wir annehmen für die weitere Zukunft von ca. 150.000 Euro Invest für einen Kaffee, 250.000 für einen Burger Store und ungefähr 400.000 für ein Restaurant. Natürlich aber das steigt und wächst plus minus hunderttausende Euro mit verschiedenen Lagen, mit verschiedenen Größen der Läden und allem Aufwand, der dazu gehört.

Speaker B: Und auch ganz wichtig immer den Zustand des Ladens, wenn da kein Boden drin ist, wenn die Wände in furchtbarem Zustand sind, wenn ich Klimatisierung einbauen muss, wenn ich für die Küche Lüftung einbauen muss. Man unterschätzt das gerne als Außenstehender. Ein Quadratmeter Industrieboden kostet 100 Euro pro Quadratmeter. Das heißt, wenn ich einen Laden mit 400 Quadratmetern mal schnell einen Boden reinmache, bin ich schon mal eine Menge Geld los. Wird gerne übersehen oder unterschätzt.

Speaker D: Das ist Wahnsinn und du sagst, Zustand gibt es ja auch. Du hast jetzt den Rohbau beschrieben zum Beispiel, wo es rein muss oder sogar die Umwandlung. Also ich kann jedem davon absehen, außer es muss wirklich sein und die Lage ist so gut, dass man nicht Nein sagen kann, einen Einzelhandel zu einer Gastronomie umzuwandeln. Die Behörden machen es dir nicht leicht. Also die Steine, die sie da im Weg legen, ist der Wahnsinn. Das ist unnormal teuer. Andererseits aber auch der Zustand, gerade in der Gastronomie, dass dieses Ablösespielchen, das immer gespielt wird. Ja, ich habe hier vor 20 Jahren 150.000 Euro reingesetzt, jetzt will ich auch 150.000 Euro raus haben für den Laden. Dann sage ich, nee, die Geräte sind 20 Jahre alt, du kriegst dafür einen feuchten Händeschlag und dann kannst du weiterziehen. Das funktioniert aber leider nicht, weil es wird sich immer jemand finden, der diesen Preis zahlt. Der Gastronomarkt ist extrem umworben, extrem konkurrenthaft und dann zahlst du viel Geld für eine Ablöse für alte Geräte, die dir entweder in zwei Monaten das Leben zur Hölle machen oder die du einfach gleich auf den Sperrmüll haust und dir neue reinstellst. sind diese Summen, die du investierst, auch exorbitant höher. Manchmal hast du dafür aber auch Glück und löst was ab, was dir noch zehn Jahre erhalten bleibt und sagst, perfekt, jetzt habe ich schon drinstehen gehabt, habe keinen Aufwand gehabt. Ablöse in der Gastronomie, Umwandlungen, Rohbau, all das ist auch immer fast ein eigenes Buch wert zu schreiben in jedem Laden, weil die Geschichten, die man mit den Handwerkerinnen und Planerinnen und Behörden immer macht, das schreibt nur die Gastronomie und schreibt nur das Leben.

Speaker B: Es gibt in der Gastronomie die alte Faustregel, ein Drittel des Umsatzes brauche ich für den Bahneinsatz, ein Drittel des Umsatzes brauche ich für mein Personal und ein Drittel des Umsatzes brauche ich für die Miete, Marketing, Nebenkosten wie Strom, Heizung, Steuern, was auch immer da alles sonst Das ist jetzt nicht genau ein Drittel, sondern richtigerweise sind es 30%, damit am Ende auch etwas übrig bleibt. So die Faustformel ist 10% des Umsatzes steckt sich der Eigentümer oder der Wirt ein. Wie ist das bei euch? Passt diese Formel so grob? Ich behaupte mal frech und frei ja. weil ihr beim Kaffee-Konzept sieben Tage die Woche offen habt. Das heißt, der Personaleinsatz wird dort ein bisschen höher sein, dafür der Wareneinsatz möglicherweise ein bisschen höher. Beim Burger-Konzept habt ihr nur fünf Tage offen. Das heißt, vielleicht ist da die Personalkomponente sogar ein bisschen niedriger, wenngleich in den letzten Jahren der Mindestlohn und das Gehaltsniveau deutlich gestiegen ist. Weiß ich nicht, ob meine anderen. Wie passt meine Faustformel zu Sigist?

Speaker D: Ich würde ein paar Sachen ein bisschen abändern tatsächlich. Grundsätzlich sind Faustformeln in der Gastronomie ganz wichtig. Es gibt ja, ich glaube, Faustformeln in der Gastronomie sind wie Stammtischgeräte. Da gibt es ja etliche verschiedene Faustregeln und Faustformeln, die in der Gastronomie angewandt werden. Unser Wareneinsatz ist besser als ein Drittel oder 30 Prozent im Normalfall. Liegt vor allem daran, dass wir unsere eigene Produktion inzwischen haben. Wir haben eine eigene Produktionsküche, in der wir die Produkte und die Waren herstellen für die einzelnen Standorte. Das heißt, wir können gezielt gemeinsam und in größeren Mengen produzieren. Dafür sind unsere Personalkosten ein bisschen höher. Die Faustregel kommt auf die gleiche Summe am Ende des Tages. Die Personalkosten sind ein bisschen höher, auch weil wir natürlich diesen Dienstleistungseffekt in der Gastronomie, gerade in unserer Branche, viele Menschen, die noch reden wollen über vegan, über die Philosophie, die wir vertreten, über das, was wir tun, diese Dienstleistungen noch ein bisschen mitbringen. Da haben wir ein bisschen mehr Aufwand auch mit dabei. Die 10%, ich habe es vorhin beim Restaurant angesprochen, super, super wandelbar. Manchmal sind es 15% von einem hohen Umsatz, manchmal sind es 5% von einem niedrigen Umsatz, manchmal umgekehrt. Grundsätzlich ja. Grundsätzlich ist das die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität, die wir verfolgen. In Zahlen zu denken ist manchmal und auch sehr, sehr oft sehr schlau. Manchmal ist es auch das Bauchgefühl und manchmal ist es auch das Gefühl zu sagen, Diesen Monat war der Umsatz zwar schlecht, aber ich habe so viel Personal einsparen können. Das ist echt super. Und in der Gastronomie gilt es sehr, sehr schnell Entscheidungen und Anpassungen treffen zu können. Und wenn ein Monat mal nicht 10% abwirft am Ende, dann schaffst du es vielleicht im nächsten, weil du halt einfach wieder Anpassungen triffst. Heißt die Faustformel würde ich so grundsätzlich unterschreiben, weil das ist ja auch das Ziel, wo es hingehen soll. Natürlich die letzten 30%, gerade wenn wir jetzt im Franchising sind, wo du ja angesprochen hast, mit Marketing, mit Miete, mit allen Nebenkosten und alledem. Das wird ja so ein bisschen nochmal geschmädert aufgrund dessen, dass wir in der Franchise-Zentrale einiges vorarbeiten und einiges machen schon. Auch der Punkto Personal wird zukünftig in den Franchise-Standorten bei uns weniger werden. Warum? Weil wir natürlich durch die systemgastronomische Effizienz, die wir ein bisschen vorgeben als Zentrale, Einige schon einsparen. Wir brauchen nicht mehr die super gelernten High-End-Köche in der Küche, sondern Menschen, die das Essen aufgrund auch unserer Produktionsküche eigentlich nur noch zubereiten, nicht mehr wirklich kochen müssen nach Rezept. Das heißt, hier können wir ein bisschen einsparen. Dafür kommen dann wiederum natürlich die Franchise-Gebühren obendrauf. Das ist ja dann genau diese Kalkulation, die dann im Franchising gefahren wird. Aber grundsätzlich ist das eine Faustregel, die zutrifft. Wie hoch sind die Franchise-Gebühren bei Sigist? Franchise-Gebühren sind über jedes Konzept gleich, 6% gehen als Franchise-Gebühr und 1,5% obendrauf als Marketing-Gebühr, heißt wir sind bei insgesamt 7,5% und diese Marketing-Gebühr, wie es in der Franchise-Branche üblich ist, wird halt wieder zu 100% in Marketing-Mittel, die für das ganze System, für die Marke positiv sind, reinvestiert.

Speaker B: Wie kommt denn der Franchise-Nehmer an die gesamte Produktpalette von Beyond Meat über Oatly, was vermutlich relativ einfach zu organisieren ist, bis zu den Croissants und den Inhalten des Croissants. Es ist ja eine recht breite Palette. Ich habe im Rahmen der Recherchen auch gelesen, dass der doch auch über die vegane Insider-Szene heraus bekannte Sebastian Kopien, ich hoffe ich habe ihn richtig ausgesprochen, da er für euch aktiv ist und ich glaube sogar Rezepte erstellt, wie kann ich mir das als Franchise-Nehmer vorstellen, beliefert zu werden oder an meine Produkte zu kommen?

Speaker D: Also, first of all, richtig ausgesprochen, zwar französisch geschrieben, aber nicht gesprochen. Der Sebastian, auch gerne Basti genannt, ist ein sehr lieber Freund und Partner, wie ich ihn gerne nenne, von uns seit über sieben Jahren. Er hat damals mit uns oder vor allem mit meiner Mutter damals die ersten Restaurantkonzepte, das erste Restaurantkonzept aufgestellt und ist seitdem bei allem, was wir tun, maßgeblich beteiligt. Der Sebastian, der macht alle Rezepte für uns. Das heißt aber nicht, dass die Rezepte eins zu eins so umgesetzt werden in den Standorten. Es mag ein Paradoxon sein, ist aber so, dass der Sebastian ein extremer High Class Koch ist, der extrem gut mit Kulinarik kann und extrem leckere Rezepte kocht. Was unsere Aufgabe in der Partnerschaft ist, ist diese dann gastronomie-tauglich zu machen. Im Zusammenarbeiten sind wir dann wie ein perfektes Duo, wie eine gute Beziehung. Beide bringen ihr Positives mit ein und am Ende kommt Siggis Ball raus. Heißt, der Sebastian ist aber unser eigentlich wichtigstes Lied, was Rezepte und Essen angeht. Und am Ende für die Belieferung, auch er hat da sehr gepusht, auch er hat da sehr viel Wert reingelegt, dass wir unsere eigene Produktionsküche eben haben, unsere eigene Produktion. Heißt, hier haben wir einen Koch, eine Köchin, die von ihm mit eingelernt ist, die sein Handwerk, das ist ja ein Handwerk auch am Ende des Tages, mit gelernt hat, die weiß, wie er arbeitet, die weiß, wie man mit den Produkten umzugehen hat und diese macht für uns alle Produkte. Heißt, die Bolognese-Soße, die kannst du, auch wenn du einen Kölner Standort hast oder in Hamburg oder München, die kommt immer von uns und die kommt dann von uns entsprechend der Regularien und der Kühlkette zu euch geliefert. zu den Partnerinnen und kann dort aufbereitet, vorbereitet, zubereitet werden und serviert werden. Das ist das eine, da geht es dann die wirklichen Seriesprodukte, die wirklich gekocht werden müssen. Alles andere, was natürlich frische bedeutet, heißt frisches Obst, frisches Gemüse, all solche Sachen, die werden natürlich über regionale Lieferanten abgebildet und das muss auch regional abgebildet werden, sonst können wir die frische Qualität natürlich nicht garantieren. Mit denen haben wir Rahmenkonzepte, Rahmenvereinbarungen. Wir arbeiten national mit Lieferanten zusammen, die national beliefern. Wir haben uns sehr früh umgestellt darauf, dass wir nicht mehr, weil wir sehr viele Produkte haben, aus ganz kleinen Sparten, die überall herkommen, von kleinen Firmen regional, dass wir mit unseren großen Lieferantenpartnerinnen das abbilden können, dass der Bezug immer gesichert ist und zwar deutschlandweit. Das ist nicht immer zu 100% möglich, aber ich sage jetzt mal in dem Stadium wo wir gerade sind zu über 90% und das ist schon ein sehr sehr großer Schritt gewesen. Viel kommt direkt, viel kommt über Großlieferanten, viel über uns. Es bleibt weiterhin ein sehr breit gefächertes Feld, aber wir arbeiten stetig daran, das Ganze so einfach und so easy wie möglich zu gestalten, dass die Ware dann entsprechend auch an jedem Standort gut und qualitativ hochwertig ankommt.

Speaker B: Das heißt, ich muss mich als Franchise-Nehmer nicht Lieferanten und einzelne Bestellungen kümmern, sondern das läuft zentral über euch?

Speaker D: Du musst natürlich schon mit deinem Personal, mit deiner Küche, mit den Leuten, die verantwortlich sind dafür, die Bestellungen tätigen. Also du musst selber deinen eigenen Lagerbestand entsprechend managen können und planen können. Aber die Grundbausteine, bei wem du es bestellst, wo die Produkte verfügbar sind, in welchen Rhythmen sie lieferbar sind, zu welchen Liefertagen, da ist mindestens alles vorab gesteckt und muss da mit dem Lieferanten und uns in der Zentrale nur noch finalisiert werden. Das heißt, hier haben wir die Vorarbeit geleistet mit Rahmenverträgen, mit all dem Drum und Dran, mit dem Sortiment, das wir haben, dass es auch gesichert ist, dass es zu dir kommt. Wie viel Cross-Source du brauchst, das musst du dann natürlich selber wissen. Das können wir aus der Zentrale nicht für dich vorentscheiden.

Speaker B: Die gesamte Softwareumgebung von diesem Bestellsystem bis hin zum Kassensystem kommt von euch.

Speaker D: Kommt von uns, nicht eigens entwickelt, aber auch hier wieder haben wir sehr, sehr dezidiert, sehr, sehr genau und akribisch unsere DienstleisterInnen ausgewählt. Heißt, hier arbeiten wir auch wieder mit Rahmenverträgen, hier arbeiten wir mit DienstleisterInnen, die auch deutschlandweit agieren. Gut ist bei Software entsprechend einfach natürlich. Aber hier haben wir alles schon soweit vorbereitet, dass wir genau wissen, welches Setup brauchst du für welches Konzept, welches Setup brauchst du für welche Größen. Können alles abbilden, können skalieren, können hoch, können unter skalieren von dem, was wir gewohnt sind. und können das entsprechend weitergeben. Das fängt an bei der Dienstplanung und Zeiterfassung, das hört auf beim Kassensystem, das fängt an bei Systemen, die optional sind, wo ich sage, du bist Gastphonom seit 30 Jahren, du machst deine Dienstpläne immer über Excel-Tabellen und das willst du auch nicht ändern, dann mach das, du bist ja Unternehmer. Wenn du aber sagst, du brauchst Unterstützung, dann gebe ich dir ein Dienstplan-Tool zu einem guten Preis, das ich schon auf Herz und Nieren getestet habe, bis hin zum Kassensystem, wo ich sage, das musst du nehmen, weil ich muss in der Zentrale sehen können und analysieren können und kontrollen können, was du tust, dir helfen zu können, das System schützen zu können. Und das ist ganz unterschiedlich in alle Richtungen, aber absolut richtig, auch alle Systemlandschaft, die wir verwenden, ist entsprechend mit abgebildet.

Speaker B: In der Gastronomie ist ja dieses viel zitierte Wort Fachkräftemangel, ich schaffe kaum noch eine Podcast Episode ohne dieses Wort, ein noch größeres Thema als in anderen Branchen. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr da einen riesigen Vorteil habt, nämlich vegan und ihr daher gerade junge Mitarbeiter oder vielleicht sogar durchaus auch ältere Mitarbeiter, die die Welt ein kleines Stück besser machen wollen, anzieht und die daher gerne bei euch arbeiten und vielleicht, in der Hoffnung, dass jetzt nicht allzu viele potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen Podcast hören, für günstigeres Geld arbeiten als üblich.

Speaker D: Interessante Annahme, die ich so grundsätzlich unterschreiben kann, weil wir extrem viele Leute haben. Ich finde auch schön, dass du vorhin gesagt hast, jüngere, aber auch ältere. Du hast den Sprung selber schon gemacht. Wir haben viele Menschen, die gerade in der Gastro, in einer sehr auslaugenden Branche, sehr lange gearbeitet haben. die dann irgendwann sagen, boah ey, für immer die gleichen Leute arbeiten, für immer den gleichen Quatsch, nur fürs Geld, das laugt mich aus, das erfüllt mich nicht mehr, ich muss irgendwas mit ein bisschen mehr Sinn machen. Und ich glaube, da kommt uns zugute, dass wir eine sehr harmonische, familiäre Teamstruktur haben in jedem Standort, weil wir eben den Vorteil haben, wie du richtig sagst, dass wir alle irgendwo gemeinsam haben, dass wir für einen größeren Sinn, für einen größeren Zweck arbeiten hier und nicht nur wegen des Geldverdienens. Und manche mehr, manche weniger, aber jeden erfüllt so ein bisschen mehr. Und du hast es auch sehr schön formuliert, das ist damals von meiner Mutter der Leitsatz gewesen, seit sieben Jahren, seitdem sie es gegründet hat, ist immer die Welt ein Stück weit besser machen. Du hast es gerade fast genau wortwörtlich so formuliert. Das leben wir vor als Menschen, das leben wir vor als Marke, das leben wir vor als Firma, als Arbeitgeber und das kommt uns in dem Fall zugute, dass viele zu uns kommen und sagen, ich könnte in einer anderen Gastronomie, gerade München, Nachtgastronomie und alles was hier los ist oder in Wirtschaften, in den typischen bayerischen Wirtshäusern, könnte ich so viel mehr Geld verdienen, auch durch Trinkgeld, weil einfach der Umsatz, der Getränkeumsatz, all das einfach höher ist, mehr Alkohol im Spiel. Ich arbeite trotzdem lieber hier.

Speaker B: Ihr sprecht ein, und das bitte ich positiv zu verstehen und zu werten, durchaus alternatives Buchen. Habt ihr jemals über alternative Verrechnungskonzepte in der Gastronomie nachgedacht? Es gibt immer mehr Ansätze, beispielsweise den Restaurantplatz auf Stundenbasis zu vermieten und so ein Flatrate-Essen-Trinken anzubieten. Das müsste doch theoretisch bei eurer Gruppe oder bei eurer Zielgruppe auch funktionieren.

Speaker D: Ja und nein. Wenn du meine persönliche Meinung willst, sage ich, bleib mir weg mit dem Quatsch. Ich persönlich hätte da keinen Bock drauf. Ich bin jemand, ich brauche Klarheiten. Ich als Mensch, ich brauche einen Preis auf der Speisekarte, den zahle ich oder ich bin bereit, den nicht zu zahlen. Ganz einfach. Ich war mal, auch in Österreich tatsächlich, in Salzburg, hatten wir mal Gespräche mit einem Hotelier bezüglich der Hotelgastronomie. Und da war das Konzept so, dass man mit, ich glaube es waren Knöpfe, ich bin mir nicht mehr ganz sicher, mit einer alternativen Währung gezahlt hat. Ein Knopf waren 1,50€, ich weiß es gar nicht mehr. Und man hat am Ende das gezahlt, was man denkt, was das Essen einem jetzt wert war. Und ich habe mich da so unwohl gefühlt, Klaus, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich dachte wirklich, das kann doch gar nicht sein. Dann sagt er, im Schnitt komme ich genau auf den Preis, den ich will, weil manche zahlen mehr, manche weniger. Wenn das funktioniert, ist super, aber mein Bauchgefühl sagt, bitte nicht, kann ich überhaupt nicht mit umgehen. Und ich finde es ein sehr interessantes Konzept, wenn ich es objektiv betrachte und professionell, finde ich es interessant, auch was du gesagt hast zum Beispiel, interessant. Aber ich bin ein Fan der klassischen Variante. Das muss ich ganz ehrlich und offen so sagen. Vielleicht in Zukunft, vielleicht mal für verschiedene Kleinigkeiten. Wir sind sehr gerne bei Specials dabei, machen mal verschiedene Aktionen oder so. Vielleicht macht man das mal, vielleicht wird es auch bekannter und die Gesellschaft verlangt es tatsächlich, die Gäste, die Kundschaft. Aber grundsätzlich bin ich ein Freund von ich gebe meinem Essen eine Wertigkeit und das bezahlst du, du bezahlst es nicht, das Feedback nehme ich auf, ich gehe damit ich muss damit umgehen und fertig. Muss man auch dazu sagen, wir hatten vorhin das Thema Zielgruppen bei uns. Wir sprechen zwar ein alternatives Publikum an, aber das alternative Publikum macht nicht mehr als ein Drittel unseres Gesamtpublikums aus. Wenn wir uns darauf spezialisieren würden, beispielsweise mit einem alternativen Verrechnungskonzept, dann würden wir uns glaube ich selber ein bisschen ins Fleisch schneiden. Ich habe es noch gar nicht gesagt, glaube ich, aber wir haben auch Ungefähr 70% Omnivore bei uns als Gäste, also der Anteil an rein vegan lebender Kundschaft bei uns ist wirklich maximal ein Viertel, ein bisschen mehr, ist gar nicht so viel. Deswegen, ich glaube, dass wir dadurch, dass wir eben klassisch sind, dadurch, dass wir eben ein klassisches Gastronomiekonzept eigentlich grundsätzlich anbieten, auch gut ankommen. Und da würde ich gerne mal bleiben.

Speaker B: Wie wichtig sind bei euch Mindestumsätze oder Zeitkontingente? Du hast vorhin diese Gruppe angesprochen mit 20 Euro pro Cop. Gibt es das nur bei großen Gruppen oder sagt ihr auch schon, wenn ich einen Tisch für sechs reserviere, dass ich dann einen Mindestumsatz bringen muss? Und wie lange darf ich denn dann sitzen? Es nimmt ja immer mehr Überhand, dass man den Tisch zwei oder sogar dreimal pro Abend vergibt. Das heißt, ich komme 18 Uhr und weiß genau 20 Uhr werde ich wieder rausgeworfen. Du hast deine persönliche Meinung wiedergegeben. Ich tue das an dieser Stelle auch.

Speaker D: Ich finde das furchtbar. Ich bin auch kein Fan von, bin ich ehrlich. Und da beißt sich das Unternehmerherz mit dem persönlichen Ausgeh-persönlichen Herzen von mir, weil wir haben auch Kontingente, vorab schon mal gesagt. Bei uns gibt es auch Reservierungszeiten. Die wurden früher strenger umgesetzt als heute, muss ich auch dazu sagen. Jetzt im Winter wird es wieder interessanter, weil die Fluktuation nicht so hoch ist wie im Sommer, weil die Leute weiterziehen, sondern im Winter bleiben sie länger sitzen. Also es wird wieder interessanter und gerade bei dem Thema, wie hoch ist unsere Durchschnittsbomben, wenn ich einen Tisch habe, der vier Stunden sitzen bleibt und sich aber auch wirklich im Halbstundentakt was nachbestellt und Getränke konsumiert. Und es ist leider das Wort Konsum, ich muss es nutzen, auch wenn es kein schönes ist. Wenn der Konsum passt, dann ist das kein Problem. Die Regel zeigt und die Erfahrung zeigt, die Menschen kaufen sich was zu essen, was zu trinken, einen Cappuccino und dann sitzen sie zwei Stunden. Und da muss ich leider heutzutage mit den geringen Margen, mit denen ich arbeiten muss, weil die Kosten extrem hoch sind für alles, muss ich einfach sagen, ich muss den Platz irgendwie weiter nutzen können in den Öffnungszeiten, die ich habe. Heißt, wir haben für normale Reservierungen Zwei bis vier Personen zum Beispiel haben wir zwei Stunden Verbleibzeit, sind da aber sehr wohlwollend. Also wenn die Leute zu uns sagen, hey, wir kommen zu viert, wir wollen Geburtstag feiern, wollen noch ein bisschen länger sitzen, haben uns lange nicht gesehen, dann dürfen die auch drei Stunden bleiben. Das gilt auch da wieder das höchste Gut, das die Gesellschaft hat, ist immer die Kommunikation. Auch da wieder geht es darum, gemeinsam eine Lösung zu finden. Grundsätzlich haben wir zwei Stunden, abgeröselte Gruppen werden das mehr, Stunden und so weiter. Der Punkt Mindestverzehr ist für große Gruppen vor allem wichtig, weil wir die Erfahrung gemacht haben, jetzt kommen wir wieder zum alternativen Publikum, dass wir die Erfahrung gemacht haben, viele Leute, die mit ihrer Yoga-Gruppe kommen, nach dem Yoga am Freitagabend, das war genau so eine Gruppe übrigens, letztens, von der ich sprach, da waren wir schon, in der Sekunde waren wir schon klar, und das ist kein Vorurteil, das ist auch nicht negativ behaftet, das ist einfach die Erfahrung, die ich als Gastronom habe. Die kommen, die wollen noch nach dem Yoga zusammensitzen. Das ist aber keine Konsumgruppe. Und an einem Freitagabend brauche ich einfach Umsatz. Anders kann ich nicht überleben. Und die haben sich tatsächlich, wie gesagt, eine Wrap und eine Matcha-Latte bestellt und saßen dann da. und deswegen der Mindestumsatz oder deswegen auch Verbleibeszeiten, weil leider die Erfahrung was anderes zeigt. Ich bin kein großer Fan von, deswegen bin ich immer ansprechbar für Lösungen und wenn mir jemand reinschreibt in die E-Mail, hey, wir haben uns acht Jahre nicht gesehen, ich würde gerne den ganzen Abend ratschen, dann sage ich, hab den Tisch, be happy, weil am Ende ist die Kundenzufriedenheit das höchste Gut, das ich dem Kunden mitgeben kann. Aber in der Regel wollen die Leute was essen und wieder gehen und deswegen ist es auch in Ordnung.

Speaker B: Lieber Florian, vielen Dank für deine Zeit. Vielen Dank, dass ich so viel zum Thema vegane Gastronomie lernen durfte. Und es war nicht nur lehrreich, sondern hat auch Spaß gemacht. Dankeschön, lieber Florian.

Speaker D: Mir hat es auch Spaß gemacht. Danke dir, Klaus, für deine Zeit. Danke, dass ich dabei sein durfte. Und ich hoffe, dass es viele Hörerinnen und Hörer erreicht, die Bock haben auf die Informationen, die wir heute hier teilen durften.

Speaker C: Und jetzt, wie immer, zur Bierdeckelkalkulation, die.

Speaker A: Heute extrem kurz ausfällt. Bei Sigis gibt es drei unterschiedliche Konzepte.

Speaker C: Ein Kaffee, einen Burgerladen und das vollwertige Restaurant.

Speaker A: Am Ende bleiben, wie in der Gastronomie.

Speaker C: Üblich, rund 10 Prozent des Umsatzes übrig.

Speaker A: Bei einem guten Standort mit guter Personalplanung vielleicht 15 Prozent.

Speaker C: In schlechteren Monaten auch nur 5%.

Speaker A: Die Umsätze bewegen sich zwischen 200.000 Euro.

Speaker C: Pro Jahr für ein sehr kleines Café.

Speaker A: Dann allerdings mit überschaubarem Personal- und Managementaufwand, bis zu 1,2 Millionen Euro für das große Restaurantkonzept. Je nach eigener Mitarbeit kann man sich damit, wie letztlich fast immer in der.

Speaker C: Gastronomie, einen Job sozusagen kaufen, bei dem.

Speaker A: Man ganz gut verdient und im Fall.

Speaker C: Von Sigis die Welt ein kleines Stückchen besser macht. Wer jetzt, Achtung billiges Wortspiel, auf den.

Speaker A: Geschmack gekommen ist, der findet sämtliche Kontaktdaten von Florian in den Show Notes und.

Speaker C: Auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de.

Speaker A: Ich freue mich über jede Nachricht an klaus.goldgrube-franchise.de. Bitte vergesst nicht, diesen Podcast zu abonnieren und, wo immer möglich, ihm viele Sterne.

Speaker C: Zu geben und auch diesen Podcast weitere zu empfehlen. Dankeschön, danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Die Steinpfleger, Rico Ritter

Der unabhängige, unbezahlte und objektive Einblick in Franchise Geschäftsmodelle. Kein Smalltalk, sondern Zahlen, Daten, Fakten und Hintergründe.

Rico Ritter und die Steinpfleger haben mich wirklich beeindruckt. Das sage ich nicht, weil mich irgendjemand dafür bezahlt – sondern weil es erstaunlich ist, in wie kurzer Zeit man ein seriöses Konzept in einer für mich eher undurchsichtigen Branche erfolgreich nicht nur hochzieht sondern auch betreibt.

Warum müssen welche Steine überhaupt gepflegt werden? Was ist der Unterschied zwischen einer Stein-Wartung und einer Stein-Sanierung?
Warum kostet eine Stunde Stein-Wartung weniger als eine Stunde Stein-Sanierung und was ist das bessere Geschäft für den Steinpfleger?
Und von welchen Steinen reden wir überhaupt? Es geht im wesentlichen um Pflastersteine und Terrassenflächen.

Wie funktioniert das Modell mit den Probeflächen? Wir kennen das von den eher zwielichtigen Staubsaugerverkäufern, die ungefragt an der Tür klingeln, unser halbes Bett von Milben befreien und uns mit der zweiten, vermeintlich oder tatsächlich schmutzigen Betthälfte ratlos zurücklassen.  🙂

Die Steinpfleger sind alles andere als eine “Drückerkolonne”!

Bis zum Ende dranzubleiben zahlt sich aus, denn am Ende hört ihr eine Bierdeckelkalkulation. ich versuche, in möglichst kurzer und kompakter Form auszurechnen, wie viel man tatsächlich mit den Steinpflegern verdienen kann. Die Kalkulation gibt’s, wie übrigens auch die aller anderer Systeme, die bei mir zu Gast waren, auch auf der Website www.goldgrube-franchise.de.

Rechtlicher Hinweis/Disclaimer

(02:52) Was pflegen die Steinpfleger?
(08:17) Unterschied zwischen Wartung und Sanierung
(12:22) Wie kommt man an Kunden? Probefläche?
(22:34) Der Verkauf / Abschluss
(28:20) Was kostet Steinpflege / Umsätze
(36:12) Wie werde ich Steinpfleger?
(38:34) Kosten, Franchisegebühren
(43:50) Marketingaufwand
(45:33) Bierdeckelkalkulation

Die Steinpfleger
+49 5921 8579810
franchise@sd-systemgruppe.de
https://die-steinpfleger.de/unternehmer-werden/

Klaus: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube Franchise, dem unabhängigen, unbestechlichen und objektiven Podcast über Franchise Geschäftsmodelle. Hier gibt es keinen Smalltalk, sondern Zahlen, Daten, Fakten und Hintergründe. Apropos Hintergründe. Dieser Podcast ist unbezahlt. Es soll Podcasts geben, bei denen Geld fließt. Doch wie objektiv, wird dann wohl gefragt und berichtet werden. Rico Ritter und seine Steinpfleger haben mich wirklich beeindruckt. Das sage ich nicht, weil mich irgendjemand dafür bezahlt, sondern weil es erstaunlich ist, in wie kurzer Zeit man ein seriöses Konzept in einer für mich doch eher undurchsichtigen Branche nicht nur erfolgreich hochzieht, sondern auch betreibt. Warum müssen welche Steine überhaupt gepflegt werden? Was ist der Unterschied zwischen einer Steinwartung und einer Steinsanierung? Warum kostet 1 Stunde Stein Wartung weniger als 1 Stunde Steinsanierung? Und was ist das bessere Geschäft für den Steinpfleger? Doch von welchen Steinen reden wir überhaupt? Es geht im Wesentlichen um Terrassenflächen. Wie funktioniert das Modell mit den Probeflächen? Wir kennen das von den eher zwielichtigen Staubsaugerverkäufern, die ungefragt an unserer Türklingeln unser halbes Bett von Milben befreien und uns mit der zweiten, vermeintlich oder tatsächlich schmutzigen Betthälfte ratlos zurücklassen.

Rico: Wir haben im Durchschnitt eine Zusagequote von 72. %.

Klaus: Doch es ist keine Drückerkolonne, kein Haustürgeschäft. Rico sagt, das ist bei uns im Franchise System auch verboten. Du darfst nicht irgendwo kalt klingeln, sagen hallo, ich war bei ihrem Nachbarn, soll ich bei ihm mal kommen? Sondern Weiterempfehlung ist bei uns halt sehr groß.

Klaus: Aber es gibt auch die andere Seite.

Rico: Also es sind wirklich Banden, muss man das ist Bandenkriminalität.

Klaus: Man kann mit diesem Modell richtig gutes Geld verdienen.

Rico: Die Deckungsbeiträge, die ich mit dem mit einer professionellen Pflaster Aufbereitung, die hätte ich gerne auch im Bereich Elektrotechnik, Trockenbau oder anderen Bereichen.

Klaus: Beim Thema Deckungsbeiträge der notwendige rechtliche Hinweis weder mein Gast, das Franchise System oder ich können für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der genannten Zahlen eine Garantie übernehmen. Der Erfolg und die Ergebnisse sind von vielen Faktoren, wie unter anderem dem Standort und dem Fleiß abhängig. Und nochmals kurz zum Geldverdienen bis zum Ende dran zu bleiben, zahlt sich aus. So, denn am Ende hört ihr eine Bierdeckelkalkulation. Ich versuche in möglichst kurzer und kompakter Form auszurechnen, wie viel man tatsächlich mit den Steinpflegern verdienen kann. Die Kalkulation gibt’wie, übrigens auch die aller anderen Systeme, die bei mir zu Gast waren, auch auf der Website www.Godgrube-franchise.de

Servus Rico Ritter, danke sehr für deine Zeit. Auch wenn Steinpfleger aufs erste hinhören schon einigermaßen beschreibt, was ihr macht, erzähl uns doch bitte ein bisschen was.

Rico Ritter: Ja, hallo Klaus, vielen Dank für die Einladung. Die Steinpflege, wie du schon sagst, wir pflegen Steine, das heißt, wir sind Pflasteraufbereiter, hauptsächlich die Pflastersteine, das ist unser Kerngeschäft, also alle Steine, die sich auf dem Boden befinden, werden von uns professionell gereinigt und aufbereitet und deswegen eben auch das Wort Pfleger, weil wir dafür stehen, eine nachhaltige Pflege des Steins zu erzielen.

Klaus: Wer sind die Kunden des Steinpflegers? Ist das das Einfamilienhaus, der seinen Carport von Unkraut befreit haben will, oder ist das die städtische Behörde, die den Hauptplatz samt Brunnen gerne sauber gemacht hätte?

Rico Ritter: Also die meisten Kunden von uns sind Privatkunden, das auf jeden Fall typische Eigenheimbesitzer, schönes Einfamilienhaus, schönes Zweifamilienhaus, sowas in der Richtung. Wobei wir natürlich auch im Bereich der Gewerbekunden, sei es Firmen, wir haben schon Stadien gereinigt, große Firmenzentralen, als auch für Gemeinden, Kommunen und so weiter gearbeitet. Das ist alles schon dabei. Alles wo Steine liegt, da können wir halt anrücken und für Abhilfe sorgen. Aber es ist schon so, wie du sagst, ich würde sagen, so um die 75 80 % unserer Kunden, unseres Umsatzes generieren wir bei klassischen Privathaushalten.

Klaus: Das heißt, der klassische Privathaushalt hat eine oder hat typischerweise eine gepflasterte Zufahrt oder eine Waschbetonzufahrt. Sind das nicht üblicherweise so 60 x 60 oder 50 x 50 Platten, die die herumliegen?

Rico Ritter: Diese 60 x 60 Platten in Österreich vielleicht noch ein bisschen mehr vertreten als bei uns in Deutschland oder in der Schweiz? Tatsächlich, die gibt es auch, aber es ist schon so, dass die meisten Stein Varianten, so diese klassischen acht mal 10 cm und sowas, also diese kleineren Varianten oder auch Granitflächen, schöne Granitsteine oder Polygonalflächen, das sind also diese Steine, die meistens so einen orientalischen oder toskana touch dann haben. Das ist so, dass das Klassische, was wir aufbereiten. Es gibt auch Waschbetonplatten, keine Frage, ist aber eher seltener der Fall, weil die wurden zu Zeiten gelegt, dass sie jetzt, ich würde mal sagen, in 10, spätestens 15 Jahren wird die wohl keiner mehr aufbereiten können. Dann ist auch wirklich bei denen erledigt.

Klaus: Was muss denn da überhaupt gepflegt oder aufbereitet oder gereinigt werden? Ich stelle mir jetzt mal laienhaft vor, da wächst Unkraut zwischen raus, am Carportard tropft da ein bisschen Öl und was auch immer sonst noch aus dem Auto rauskommt drauf. Es werden Umwelteinflüsse eine Rolle spielen, sprich was wird gemacht und vor allen Dingen.

Klaus: Auch wie oft wird das gemacht?

Rico Ritter: Also die klassische Pflasteraufbereitung, die fällt so, ich würde sagen, so um die 10 Jahre bis 20 Jahre nach der Verlegung an. Liegt einfach daran, dass die Menschen ihre Pflastersteine nicht wirklich pflegen. Die verdrecken, da bilden sich Algen, Pilze und das wird einfach so akzeptiert. Und es kommt halt so sehr schleichend und irgendwann fällt einem dann auf, wenn der Nachbar vielleicht ein neues Pflaster bekommt oder wenn man mal ausgerutscht ist, oh, das ist alles gar nicht mehr so, wie es mal früher war. Und dann kommen wir halt zum Einsatz. Und unsere Aufgabe ist es, die Pflasterfläche wirklich in den Ursprungszustand zurückzuversetzen mit unseren Spezialanlagen. Das heißt also, wir reinigen die Pflasterfläche. Man könnte fast schon sagen, wir schleifen sie ab. Es ist zwar ein Hochdruckverfahren, was wir verwenden mit Heißwasser, aber es schleift schon ein Stück weit den Steine dann sauber wieder runter und sorgt dafür, dass der Stein quasi wieder in seinen Ursprungszustand zurückversetzt wird. Dann ist natürlich noch ein Thema mit den Fugen. Die Fugen weisen nach ein paar Jahren dann auch schon Unkrautbefall auf, auch wenn das gut verlegt wurde und wir entfernen das gleich mit. Das heißt, beim Reinigen wird das Fugenmaterial von uns quasi zerstört, wird zerschossen durch den Druck und wird dann abgesaugt über unsere Spezialanlage und später dann halt auch die Fuge neu verfugt.

Klaus: Wenn die Fugen nicht wären, würde ich euch nur unter Anführungszeichen alle 10 bis 15 Jahre brauchen. Ob der Fugen allerdings öfter.

Rico Ritter: Ne, kann man so nicht sagen. Also brauchen, ja genau. Wobei brauchen könnte man schon sagen. Es ist halt so, wenn du, wenn du eine Pflasteraufbereitung bekommen hast von uns und wirklich, wir nennen das das wie neu verlegt Verfahren, wenn alles wieder schön ist, alles wieder in Ordnung ist und du dein Pflaster danach jedes Jahr pflegst, also einmal im Jahr, vielleicht sogar zweimal im Jahr ein bisschen reinigst ohne Hochdruck, sondern einfach nur mit einem einfachen Reinigungsmittel, was du aufträgst, was auch biologisch abbaubar ist. Da gibt es verschiedene Grünbelag, Anferner und so weiter. Wenn du das jedes Jahr machen würdest, dann bräuchtest du uns eigentlich gar nicht mehr. Also es ist wie beim Auto, der Lack hält ja auch eigentlich eine Ewigkeit und bei Beton ist es ja noch mal deutlich stabiler. Das hält auch ewig. Du brauchst uns eigentlich danach nicht mehr beauftragen. Wir bieten zwar diesen Service an, dass wir einmal im Jahr kommen und eine Wartung vollziehen, das ist dann eben Spezialreiniger. Aber das könnte der Kunde auch durchaus selber machen. Machen auch viele Kunden, die sich dann einfach ein Produkt kaufen und dann damit glücklich werden. Also das ist nicht unbedingt notwendig, dass wir da noch mal kommen, auch nicht nach 10 Jahren. Also ein Pflaster, was durchgängig gepflegt wird, da musst du nie wieder mit Hochdruck dran gehen.

Klaus: Ich höre zwei Geschäftsmodelle raus, nämlich einmal die ich nen es jetzt mal Sanierung, sprich dann, wenn schon Pilze oder was auch immer drauf sind oder das Unkraut aus den Fugen wächst und ich sehe eine Art laufende Wartung, damit es gar nicht so weit kommt.

Rico Ritter: Ja, genau.

Klaus: Wie verteilt sich denn euer Aufgabengebiet? Wie viel Wartung macht ihr und wie viel Sanierung?

Rico Ritter: Wartung ist wirklich sehr wenig, liegt aber auch daran, dass wir das als Kundenservice anbieten. Denn wann möchte man so eine Wartung haben, so eine Pflasterwartung? Natürlich im Frühjahr, bevor die Terrassensaison beginnt, soll der Steinpfleger kommen und die Wartung vollziehen. Das ist wiederum, steht so ein bisschen im Gegenspruch oder zum Interesse unserer Franchise Partner. Die wollen natürlich jetzt im Frühjahr die Pflasteraufbereitung verkaufen, womit sie halt deutlich besser verdienen. Das heißt, wir machen das, wir machen es als Service, aber wir sind da nicht unbedingt scharf drauf. Ein Kunde, der das haben möchte, für den machen wir das gerne, auch aufgrund der Weiterempfehlungen, die sich daraus ergeben, ist ja klar. Aber wenn ein Kunde das selber macht, sind wir auch sehr dankbar dafür und der spart dann natürlich entsprechend Geld. Man muss also wirklich sagen, so 95 % unseres Umsatzes, vielleicht sogar ein bisschen mehr, läuft über die ganz normale Aufbereitung und der Rest dann über die Wartung.

Klaus: Warum kostet eine Wartung offensichtlich deutlich weniger als eine Sanierung? Ist eine Frage, die ich mir im Handwerk öfter stelle, denn letztlich bezahle ich ja die Zeit, das Know how und allenfalls ein bisschen die Mittelchen, die gebraucht werden. Was rechtfertigt den großen Preisunterschied, oder ist er gar nicht so groß?

Rico Ritter: Ist schon relativ groß. Also eine normale Pflasteraufbereitung, wenn wir jetzt mal von einem normalen Stein ausgehen, normale Algenbefall, normal ein bisschen Unkraut und so weiter, eine Terrasse und ein Weg sowie eine Auffahrt, wir reden über 120 Quadratmeter im Durchschnitt, das ist so der typische Steinfllegerkunde. Dann liegt man bei um die €20 für das Komplettpaket für die Aufbereitung. Wenn man eine Wartung beauftragt, dann liegt man so bei sechs, sieben, vielleicht €8 für die Wartung.

Klaus: Woraus resultiert der große Unterschied von doch mehr als das doppelte?

Rico Ritter: Bei dem einen werden Maschinen eingesetzt, das heißt, ich habe einen Dieselverbrauch, ich habe einen Benzinverbrauch, die Maschine kostet natürlich Geld, ich habe ein Risiko, was das Wetter angeht. Wir haben immer Festpreise beim Kunden. Das heißt, wenn ich den tag nicht fertig werde, weil es anfängt zu regnen oder weil es noch zu feucht ist, weil die Luftfeuchtigkeit auch hoch ist, kann auch sein, dann kann ich kein Fugenmaterial einfegen. Das heißt, ich muss noch mal kommen und der Festpreis schützt den Kunden immer davor, dass er da irgendwie jetzt dreimal den Handwerk auf dem Hof hat. Das habe ich bei einer Wartug nicht. Die Wartung, da fahre ich hin, so eine 120 Quadratmeter Wartug, die habe ich innerhalb von ungefähr ein bis 2 Stunden erledigt. Das ist relativ zügig gemacht. Während ich bei einer Pflasteraufbereitung von 120 Quadratmeter, da brauche ich halt schon effektiv gesehen aufs Jahr. Also es gibt Leute, die machen das einem halben Tag, aber ich sag mal ungefähr einen Tag sollte ich dafür schon planen.

Klaus: Dann wäre, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe für den Franchise Nehmer die Wartung durch das bessere Modell, denn da verdiene ich €8 pro Quadratmeter in ein bis 2 Stunden, wohingegen ich im anderen Fall der Sanierung €20 verdiene, aber einen ganzen Tag brauche.

Rico Ritter: Ja, könnte man so denken, ist aber effektiv nicht der Fall, weil ich mit einer Pflaster Aufbereitung von der 120 Quadratmeter Fläche einen deutlich höheren Deckungsbeitrag erziele. Effektiv. Ich habe ja bei einer Pflasterwartung habe ich ja wieder anteilig die Fahrtkosten und so weiter. Das muss ich ja alles mit einplanen und ich habe diesen, wenn ich, sagen wir es mal so, wenn ich nur Wartung hätte tatsächlich, dann ist das so, dann wäre es auch interessant. Die kann ich aber nicht kriegen. Wo soll ich denn nur Wartung her kriegen, wenn ich keine Aufbereitung mache? Was das ein bisschen Henne e Prinzip we Punkt.

Klaus: Wie kommt ihr denn überhaupt an Kunden bzw. Aus Kundensicht? Wie komme ich denn an euch? Ich nehme an, das ist ein Performance Marketing Geschäft, das heißt, ich beginne mal zueln Steinpfleger in meiner Nähe, da werdet ihr dann recht hoch ranken. Wer oben steht, hat zumindest mal die Klicks, aber dann verkauft es eine andere Geschichte und ihr werdet unglaublich vom Empfehlungsmarketing leben. Wie du auch schon sagtest, wenn der Nachbar neues Pflaster bekommen hat, das kann ja auch nur aufbereitet sein, dann möchte ich das auch haben.

Rico Ritter: Ja, also wir bekommen unsere Kunden über klassische Werbeanzeigen, natürlich auch über Google Ranking, keine Frage, Google Anzeigen, so wie das alle Firmen dem Segment oder viele auch im Handwerk allgemein machen, aber auch über Zeitungsanzeigen, also wirklich querbeet. Wir werben im Radio und so weiter. Also gibt es eigentlich nichts, wo wir nicht irgendwo vertreten sind. Weiterempfehlung ist bei uns halt sehr groß. Es ist nicht selten so, dass wenn wir eine Probefläche haben, also wenn ein Kunde anruft oder einen Interessent anruft und sagt, ich möchte euch gerne mal kennenlernen, ich möchte mal wissen, was ihr da macht und wie das bei mir aussehen würde, dann fahren wir ja hin und machen eine Probefläche. Dann sieht er genau an seinem Pflaster, was erreichen wir dort für ein Ziel und nicht selten fahren wir dann mit zwei, manchmal sogar mit drei Aufträgen nach Hause, weil der Nachbar rüberkommt und von dem Nachbarn auch nochmal der Nachbar oder ich muss einen Tag später dann darüber und so weiter. Also das ist eine Probefläche. Ganz im Schnitt würde ich sagen, erzeugt 1,5 Kunden dann effektiv. Das kann durchaus mal vorkommen.

Klaus: An dieser Stelle ein kleiner Einschub, Rico sagt hier 1,5 Kunden, er meint jedoch 1,5 Angebote.

Klaus: Diese Probeflächen bietet dir kostenlos an. Es gibt also so eine Schnupperreinigung?

Rico Ritter: Genau, ja. Also wir fahren hin und machen das komplette Programm. Wir machen einmal einen Quadratmeter ungefähr oder einen halben Quadratmeter fertig, wie er dan eben aussehen würde, wenn es aufbeaut ist und damit der Kunde eben nicht die Katze im Sack kaufen muss.

Klaus: Wie hoch ist die Abschlussquote, sprich wie.

Klaus: Oft fährt ihr dann mit diesen 1,5 Aufträgen nach Hause?

Rico Ritter: Wir haben im Durchschnitt eine Zusagequote von 72. %. Wow, also das ist allerdings die Zusagequote im ersten Geschäftsjahro. Wenn man danach die Weiterempfehlungsumsätze ansieht, dann werden sie sogar besser. Gibt auch Leute, die haben wirklich 90. %. Wir sind aber eigentlich bei allem ab 60 % sind wir zufrieden.

Klaus: Ich habe im Rahmen meiner Recherche zum Thema Steinpflege sofort ganz viele Warnungen gefunden. Für mich als Laie schaut das ein bisschen so aus wie die berühmte Schlüsseldienst Mafia, wo man sehr oft auf dubiose Angebote hineinfallen kann. Ist das tatsächlich so ein Problem in eurer Branche oder wird das medientypisch hochgebra?

Klaus: ##Cht?

Rico Ritter: Es wird ein bisschen aufgebauscht, das schon, aber wir selber haben ja auch schon mehrfach oder auch Mitbewerber von uns, also seriöse Mitbewerber, die gibt es ja durchaus, das muss man auch ganz klar sagen. Gute Mitbewerber, da klären wir eigentlich schon auf. Ich würde schon behaupten, es ein bisschen weniger geworden ist durch diese Aufklärung, sei es in den Medien, sei es auch durch andere Anbieter wie uns. Das ist besser geworden, aber ja, da gibt’s schon einige schwarze Schafe. Österreich ist da auch sehr stark befallen von, um das mal sozusagen, die einem rumfahren und bei alten Herrschaften klingeln und sagen, hier, ich mache ihnen das Pflaster für €5000 fertig, wenn sie das bar bezahlen. Und dann diskutieren die und dann gibt es nachher 2000, dann machen die die Hälfte und hauen ab. Also das haben erleben wir jede Saison bestimmt 1015 mal. Es ist aber besser geworden, muss ich wirklich sagen.

Klaus: Werbung. Dieser Podcast ist weder von einer Reinigungsmittelfirma noch von einem Hochdruck Renigungsgerätehersteller gesponsert. Bitte unterstütze daher du mich, indem du diesen Podcast weiterempfiehlst, viele Sterne gibst, ihn kommentierst und meine Website ww goldgrube franchise de besuchst. Danke im Voraus. Werbung Ende.

Klaus: Ohne Anleitungen geben zu wollen. Wie funktioniert denn diese Abzocke? Ich stelle mir das so ein bisschen wie das Haustürgeschäft vor. Da klopft also jemand an, wie du auchaggtest, verspricht mir das Blaue vom Himmel, nimmt mir Schwarzgeld ab und verschwindet in der Hälfte der Zeit, sagtest du. Oder sagt dann, wenn er fertig ist, das kostet jetzt doch doppelt so viel. Wo werden Menschen da betrogen?

Rico Ritter: Ja, beides tatsächlich. Also es gibt diejenigen, die sagen, die das nachher runter reduzieren den Preis und den später dann wieder rauf reduzieren, steigern meine ich. Wir waren auch schon mit Polizei vor Ort, also da gab es schon ein paar wilde Sachen. Und dann gibt es auch die, die an sich eine halbwegs adäquate Arbeit machen, aber trotzdem komplett unverhältnismäßig einfach nur abkassieren. Also mal für eine 50 Quadratmeter Terrasse dann irgendwie tausen Euro nehmen. Selbst wenn die dann gut gereinigt ist, ist das einfach unverhältnismäßig, wenn da jetzt nicht, keine Ahnung, also da muss schon mit dem Teufel zugehen, irgendwie nur noch Fuge sein, dass man ganz tolle, teure Produkte einbringt oder sowas. Dann das blaue vom Himmel versprechen. Ist genauso wie du sagst. Also da gibt es auch Anbieter, die dann sagen, ja, da kommt nie wieder Unkraut durch, da brauchst du gar keine Sorgen machen. Oder der Stein wird über die Imprägnierung geschützt bzw. Die Fuge wird über die Imprägnierung geschützt. Solche Sachen hören wir, die reinigen dann mit 80 % luft und solche Sachen. Also die hauen da schon ein paar krasse Sachen raus. Und ja, das meiste davon ist dann eben heiße Luft. Und das Schlimme ist eigentlich, dass man diese Kandidaten nie zur Rechenschaft ziehen kann, denn die Telefonnummern sind meistens Handynummern und die Adressen sind fiktive Adressen. Also die wir haben schon so viele Adressen angefahren von denen, die diese Flyer, da können wir eine ganze Sammlung aufmachen, da gibt es keine Firma. Oder wenn es eine Firma gibt, gibt es da Eine andere, wenn man danachgt, ne, die sitzt hier nicht und da hat keiner eine Chance. Gegen die Polizei nicht, die Behörden allgemein nicht. Die müssen sie wirklich auf frischer Tat ertappen. Und selbst dann ist es schwierig, weil derjenige, der das da gemacht hat, ist ja der kleinste Fisch. Also es sind wirklich Banden muss man das ist Bandenkriminalität.

Klaus: Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Haustürgeschäft abseits der Betrugsmaschen ein lukratives sein kann. Wenn ihr jetzt die Probefläche macht, dann könntet ihr doch durch die ganze Siedlung gehen, anklopfen und sagen grüß sie, wir waren gerade bei ihrem Nachbarn. Schauen sie mal, wie schön das ist. Wenn ich das jetzt mal gedanklich weiter spinne, könnte ich ja sogar dem, bei dem ich die Probefläche gemacht habe, eine Art Provision anbieten oder eine Bonuszahlung, wenn er mich den weiterempfiehlt oder wenn ich seinen Garten herzeigen darf.

Klaus: Ist das üblich?

Rico Ritter: Also was wir nicht machen ist Kaltakquise kommt für uns nicht in Frage. Also wir klingeln. Das ist bei uns im franchise System auch verboten. Du darfst nicht irgendwo kalt klingeln undgen Hallo, ich war bei ihrem Nachbarn, soll ich bei ihm mal kommen? Wenn der von sich ausmt, okay, aber ansonsten nicht, weil wir dann einfach in dieser Schublade landen, die wir auf jeden Fall nicht rein wollen. Was wir aber schon machen, ist diese Weiterempfehlung. Also es gibt schon Weiterempfehlungsprämien für den Kunden. Wenn der uns weiterempfehlt, dann bekommt er gestaffelt bis zu €200 mein ich es. Das wird gar nicht so viel angenommen. Also witzigerweise, die Kunden empfehlen uns so oder so sehr stark weiter diese Weiterempfehlungs Flyer. Die wollen das also nicht. Die sind wirklich sehr, sehr dankbar für die Leistung, die man dort erbracht hat und für die ist das selbstverständlich, dass sie eine gute Leistung auch weiterempfehlen.

Klaus: Dieses Haustürgeschäft ist verboten, um den Image Schaden klein zu halten oder weil es nicht funktioniert. Vor vielen Jahren, das ist allerdings mit Sicherheit schon zwei Jahrzehnte her, hatte ich einen Bekannten, der in das Zaungeschäft eingestiegen ist und der hat mir von unglaublichen Erfolgen beim Haustürgeschäft berichtet, indem er dem ersten einen Zaun verkauft hat und dann sofort ein gewisses hochrüsten unter den Zaunen stattgefunden hat. Ich könnte mir vorstellen, dass das beim Pflaster ja sehr ähnlich ist.

Rico Ritter: Das wäre beim Pflaster mit Sicherheit ähnlich, wenn da nicht eben bei den Leuten noch im Kopf wäre, dass da viele schwarze Schafe unterwegs sind. Also in dem Moment, wo du dich outest, so Akquise zu betreiben, stecken die dich in eine Schublade und dann funktioniert es auch nicht. Also es ist nicht so, dass wir das nicht damals, als wir, bevor wir ins Franchise gegangen sind, mal getestet haben und wir haben gemerkt, das kommt nicht gut an, damit versausst du dir eher den Namen und deswegen machen wir es dann auch nicht. Und Umsatz geht dann einfach auch nicht über alles, muss man ganz klar sagen. Ist auch so ein bisschen Klaus, so ein bisschen, ja, mach dich rar, sei ein Star, willst du gelten, mach dich selten. Die Leute müssen schon auf uns zukommen und wir sind durchaus so aufgestellt, dass wir uns, ohne dass das jetzt irgendwie überheblich rüberkommen soll, dass wir uns das leisten können und dass das am Ende die bessere Vertriebsschiene ist für beide Seiten, für den Kunden wie auch für uns.

Klaus: Wie funktioniert denn der Vertrieb bei euch im Detail jetzt? Wird der Kunde weitermpfohlen oder hat euch online gefunden, schickt euch ein Mail oder ruft euch an. Ruft er bei euch in der Zentrale an oder ruft er den Franchisenehmer an und wie geht die Kundenreise dann weiter?

Rico Ritter: Ja, das ist bei uns besonders und da sind wir, glaube ich, die einzigen auf dem Markt. Jeder Kunde, ob in Deutschland, Österreich, Schweiz, egal wo er anruft, landet am Ende bei uns in der Zentrale. Das heißt, ich wähle die regionale Nr. Von Wien, rufe eigentlich bei dem franchise Partner an in Wien. Der hat allerdings eine Rufumleitung auf unsere Zentrale und es geht dann unser Kundendienst dran und organisiert, also fragt ihn natürlich nach seinen Bedürfnissen und so weiter und organisiert dann den Probeflächrmin. Der hat Zugriff auf den Kalender von dem franchise Partner, der dort in dem Gebiet ist. Das ist alles automatisch zugeteilt, hier Postleitzahlenverzeichnisse und guckt dann, wann der Kollege Zeit hat und hält i damit dann den Rücken frei.

Klaus: Dann fährt der Franchise Partner oder ein Mitarbeiter des Franchise Partners hin, putzt dort einen oder einen halben Quadratmeter und holt sich dann vor Ort den Auftrag oder wie geht es dann weiter?

Rico Ritter: Der franchise Partner oder der Mitarbeiter? Genau, die nehmen dann den Termin wahr über den Online Kalender, alles angezeigt, kriegen da auch Push Benachrichtigungen darüber, wobei die meistens sind die ja für eine gewisse Zeit ausgebucht. Das wächst quasi einfach im Hintergrund. Und wenn er dann dorthin fährt, dann hat er schon alle Daten in seinem CM System drin, die er braucht und begrüßt den Kunden, legt eine Probefläche an, berät ihn, was für eine Produkte er dort verwenden würde und rechnet ihm natürlich auch die Quadratmeterzahl aus, das wissen die meisten nämlich nicht, wie viele Quadratmeter das sind und erstellt dann ein Angebot. Und Das Angebot erstellt er bei uns in unserem Programm. Es läuft alles online ab. Der Innendienst hat live Zugriff dann auf dieses Angebot und das druckt er ihm vor. Ort auch aus, legt ihm das hin und dann ist die Beratung an der Stelle beendet. Wenn der Kunde jetzt sagen würde, ich möchte es machen, also ich möchte vor Ort quasi den Auftrag abschließen, dann kann er das machen. Dann muss er das allerdings bei uns über über den Link machen, den er in seiner Mail hat. 99 % unserer Kunden haben E mail Adresse und bekommen dann das Angebot zusätzlich eben noch mal per Mail geschickt und über diesen Link kann er dann das Angebot annehmen und digital signieren. Damit ist recht sicher festgestellt, dass er das angenommen hat. Das ist das eine. Und zweitens ist damit festzustellen, dass er nicht irgendwie unter Druck war oder sowas, sondern dass er sich auch ganz in Ruhe abends mit seiner Frau oder andersrum zusammensetzen kann und sagen kann so, guck dir mal die Fläche an, was hältst du davon? Sieht das gut aus? Wollen wir das machen? Das kostet €2500 und dann können die den über diesen Link annehmen, signieren und dann trudeln dann so eben die Aufträge rein und der Innenienst von uns bekommt dann wieder eine Nachricht darüber am nächsten Tag, dass dann Auftrag angenommen wurde und ruft dann eigenständig an und sagt hallo Herrn Müller, sie haben ja den Auftrag so und so erteilt, ich wollte mit ihnen gerne Termin abstimmen, wann passt es denn? Und dann wird das organisiert. Also wir halten da dem Franchise Partner komplett den Rücken frei, dass der seine Arbeit nachgehen kann.

Klaus: Euer franchise Partner oder der Mitarbeiter des Franchise Partners ist also, wenn ich das richtig interpretiere, überhaupt kein Vertriebs Mensch, braucht auch kein Vertriebstalent. Ihr überzeugt mit dieser Probefläche und der Abschluss wird, wenn ich das richtig bei dir herausgehört habe, gar nicht vor Ort unmittelbar gemacht, sondern irgendwann später online.

Rico Ritter: Der Abschluss wird halt nicht präferiert, sagen wir es mal so. Wenn der Kunde vor Ort kauft, dann freuen wir uns. Also wir führen das natürlich auch statistisch gerne mit, die sogenannte Sofortzusagequote, aber es ist nicht das zwangsläufige Ziel. Also wenn er kauft, dann sofort kaufen möchte, werden wir ihn nicht davon abhalten, keine Frage. Aber das Ziel ist einfach, ihn ordentlich zu beraten, natürlich auch ihm das zu verkaufen. Also man braucht schon ein gewisses Geschick und gewisse Menschenkenntnis. Also man muss auf Menschen schon eingehen können. Das ist ja selbstverständlich immer im Dienstleistungsbereich. Aber es ist nicht so, dass wir irgendwelche windigen Verkaufstricks haben oder irgendwelche Verkaufs skills dahin legen, um den Preis irgendwie zu erhöhen, sondern einfach wir haben eine gute Leistung und das ist unser Preis und entweder du möchtest das zu dem Preis oder du machst es halt nicht.

Klaus: Ist der, der rausfährt und diese Probeeinigung macht dann auch der, der die große Reinigung macht. Sprich, habt ihr unterschiedliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dann vielleicht sogar doch ein bisschen Verkaufskills haben oder machen alle alles?

Rico Ritter: Tatsächlich machen alle alles. Also wir haben auch Vertriebler, die wirklich nur Probeflächen machen, aber das ist sehr selten. Also da haben wir zwei Stück jetzt, die wirklich nur ein Probeflächenauto haben und nur das machen. Üblicherweise es so, dass derjenige, der auch die Baustelle später ausführen wird, die Probefläche anlegt und das Angebot erstellt. Das kommt auch beim Kunden sehr gut an. Wenn der Kunde dann fragt, sind sie dann aber auch am Ende derjenige, der das hier macht oder macht das ein anderer? Das ist tatsächlich eine relativ häufige Frage. Das ist unser Kundenklientel ist halt relativ alt irgendwo, das heißt relativ kurz vorm Rentenalter oder im Rentenalter, das muss man so sagen. Und die wollen diese Sicherheit. Wenn die einmal mit jemandem gut klarkommen vor Ort, dann möchten die eigentlich auch schon, dass derjenige dann auch kommt zur Pflasteraufbereitung. Und das können wir in den meisten Fällen eigentlich auch garantieren, dass das der Fall ist.

Klaus: Warum sind eure Kunden im Rentenalter? Habe ich jetzt zwei Theorien zu. Die eine man baut sich erst mit 40 sein Häuschen und dann hält das 10 bis 15 Jahre. Das heißt, ich bin einfach mit der 50, bis ich zu euch komme. Zweite Theorie, der Jährige versucht noch selber, lebt mit einer halbprofeessionellen Lösung, bevor er dann nach 20 Jahren doch zu euch kommt.

Rico Ritter: Ja, also eigentlich hast du einen Volltreffer gelandet. Wir haben zwei Kundenkreise. Einmal diejenigen, die es nicht machen können, weil sie einfach auch das alte erreicht haben, dass sie sagen, nee, ich will das nicht mehr machen, ich will hier nicht mehr im Dreck stehen und im Kärcher hier jedes Jahr zweimal rüber und sowas. Und dann gibt es diejenigen, also das sind so hauptsächlich eben die Älteren, die ich gerade eben nannte. Und dann gibt es diejenigen, das sind dann oft Geschäftsleute, also Leute, die wirklich wenig Zeit haben, dafür einfach auch ein besseres Einkommen, die sagen, ich will, dass das hier erledigt wird. Zweitrangig, was es kostet. Wenn es eine gute Arbeit ist, dann ist es mir egal, was es kostet, dann mach und fertig. Das sind eigentlich unsere beiden Hauptkunden.

Klaus: Thema kosten €20 pro Quadratmeter bei 120 Quadratmeter Fläche Durchschitt sind also zweib Euro, die ich pro Kunde Umsatz mache. Du sagtest, das dauert einen Tag, wobei ich auch Pech haben kann, wenn die Wetterbedingungen nicht mitspielen, brauche ich zwei Tage, weil ich zwischendurch abbrechen muss. Offenbar kann man im Regen nicht reinigen.

Rico Ritter: Reinigen schon, aber halt nicht imprägnieren und.

Klaus: Sangen und ich werde das wahrscheinlich auch im Winter nicht durchführen können.

Rico Ritter: Du kannst das im Winter in der Regel nicht durchführen. Also jedenfalls wenn du Frost hast, dann kannst du die Anlage nicht betreiben und du kannst in der Regel auch nicht arbeiten, wenn du jetzt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hast, wie du sie jetzt zum späten Herbstt hast oder im Frühjahr oder eben auch im Winter, da kannst du auch nicht arbeiten, weil du kriegst die Fläche nicht so trocken, dass du sie dann noch imprägnieren oder neu einsanden kannst.

Klaus: Dann gehen wir mal davon aus, dass wir an 200 Tagen pro Jahr das richtige Wetter haben oder vielleicht 220 Tage. Ich glaube mit 200 bin ich am unteren Ende ganz gut. Ich mache theoretisch zwei pro Auftrag, sprich pro Tag, wenn ich denn eine richtige Auslastung hätte. Das klingt doch nach dem Namen des Podcasts eine Goldgrube. Ist dem so?

Rico Ritter: Ja, also man muss schon sagen, wenn man mal unsere Zahlen vergleicht zu anderen, also ich bin, wir sind ja als Unternehmensgruppe relativ breit aufgestellt im Handwerk und die Deckungsbeiträge, die ich mit einer professionellen Pflasteraufbereitung erwirtschafte, die hätte ich gerne auch im Bereich Elektrotechnik, Trockenbau oder anderen Bereichen. Da schlackert man schon mit den Ohren. Hat aber natürlich, das muss man dazu sagen, fairerweise natürlich den Nachteil, wie du schon sagtest, ich habe ein gewisses Zeitkontingent, was ich bei anderen Gewerken halt nicht habe. Also wir arbeiten ungefähr acht Monate im Jahr, vielleicht neun arbeiten wir im Bereich der Pflasteraufbereitung. Davon sind sechs Monate richtig Hochsaison, da geht es richtig ab und die restlichen Monate macht es keinen Sinn, das anzubieten, weil ich würde nicht fertig werden, ich fahre so viel und so weiter, dann lasse ich es lieber sein. Ist für den Kunden nervig, ist für uns nervig und es ist auch einfach keine Nachfrage. Also der deutschsprachige Raum, man kann wirklich die Uhr den nach den Kunden stellen. Also die sagen dir genau, ob Frühling ist oder nicht, dann rufen die nämlich alle an, wie die kaputten und die sagen dir auch genau, ob der Herbst kommt oder nicht, weil dann hören sie nämlich auch schlagartig wieder auf.

Klaus: Aber es wird auch noch im Herbst diese Dienstleistung nachgefragt. Es ist kein reines Saisongeschäft von März bis Juni.

Rico Ritter: Genau, also wir arbeiten jetzt z.B. es gibt schon welche, die aufgehört haben. Wir haben jetzt heute den 24. Okt. Es gibt welche, die haben aufgehört, die haben gesagt, ich mache jetzt nichts mehr. Die haben schon Aufträge fürs neue Jahr, weil sie sagen, viele fliegen jetzt auch im Winter in Urlaub und bleiben dann auch mal vier oder sechs Wochen weg. Aber wir haben auch einige, z.B. ich habe ja auch einen Pilotbetrieb in Hannover, in Kiel und in Nordhorn hier, da laufen Baustellen noch weiter. Wir sind noch mindestens zwei Wochen, da wird wahrscheinlich dann auch noch ein bisschen was reinkommen, am Arbeiten, weil das Wetter es auch noch zulässt. Es gab auch 2019, glaube ich war es, wo es ein schöner, wo es irgendwie gar keinen Winter gab, da haben wir fast durchgängig gearbeitet. Das kann also sein. Der franchise Partner hat aber in der Regel auch kein Interesse dran, muss man auch sagen, weil er natürlich auch gerne diese Ruhephase im Winter da mitnimmt.

Klaus: 200 Aufträge, die ich in den Raum gestellt habe, sind eine Zahl, der du nicht widersprochen hast. Das heißt, ich mache Euro netto Umsatz pro Mitarbeiter, der kostet mich mit allen Nebenkosten und Auto und was auch immer 100. Dann soll ich noch für Maschinen Reinigungsmittel und sonstiges brauchen. Bleiben wir rein rechnerisch mal Euro pro Mitarbeiter über eine Gelddruckpenmaschine?

Rico Ritter: Nicht so ganz. Also. Also dein Fazit ist zwar richtig, was da übrig bleibt, ist wirklich sehr gut. Also auch bei einem neuen Mitarbeiter verdient man sehr, sehr gutes Geld dran. Was du natürlich mit einberechnen musst, ist, was die Arbeitstage angeht. Du hast natürlich auch Vertriebstage, so eine Probefläche, da musst du auch hinfahren und an dem Tag, wo du eine Probefläche hast, die rechnest du ja nicht ab, die machst du kostenlos. Das heißt, die Vertriebstage runtergerechnet, sieht die Welt dann schon ein bisschen anders aus. Dafür sind dann die Baustelle in der Regel schon ein bisschen größer. Also effektiv ist es so, ich habe mir das mal hier jetzt auch rausgesucht, die aktuellsten Zahlen, dass wir innerhalb des ersten vollwertigen Geschäftsjahres, also bei uns ist das das zweite Geschäftsjahr, weil es ja in der Regel im März startet, einen Umsatz im Mittelwert von Euro haben.

Klaus: Diese erwirtschaftet der Franchisenehmer noch selbst. Da braucht er theoretisch ja keine Mitarbeiter für.

Rico Ritter: Theoretisch nicht und praktisch auch nicht. Das empfehlen wir ihm auch. Er soll das eigentlich die ersten zwei Jahre, sollte er das eigentlich alleine machen. Die meisten wachsen schon im zweiten Geschäftsjahr oder im ersten vollen Geschäftsjahr, um das mal ganz richtig auszudrücken, holen sie sich schon bereits Mitarbeiter rein. Aber man kann das ohne weiteres alleine machen und das erste Jahr sollte man das auch auf jeden Fall tun.

Klaus: Wenn ich mich denn jetzt zum Mitarbeiteraufbau entschließe, weil ich das hochskalieren will, was mache ich denn mit meinen Mitarbeitern im Winter? Es wäre doch jetzt zum einen sehr naheliegend zu sagen, ich beginne auch mit Fassadenreinigung, wobei das werde ich im Winter nicht machen können. Ich renoviere Swimmingpools, sprich da muss es doch Nebengeschäft geben mit dem ich meine.

Klaus: Mitarbeiter auslaste oder wie ist da euer Modell?

Rico Ritter: Also wir geben es nicht vor we es nicht können, aber wir erwarten von unserem Franchise Partner, dass sie die Mitarbeiter natürlich im Winter über nicht rausschmeißen ja das ist uns wichtig oder stempeln schicken wie man ja modernerweise sagt, weil sie auchal eine gewisse moralische Verantwortung für die Leute haben und das auch den Marken Image dann nicht unbedingt gut tut. Im Winter gibt es die Möglichkeit die Leute einfach weiter zu beschäftigen. Also ich mache das so entweder über ein weiteres Franchise System, wir haben noch zwei weitere Systeme bei uns in der Unternehmensgruppe. Das ist einmal ein Dämm franchise System, das sind also Altbaudämmung, was im Winter sehr sehr stark gefragt ist. Also das passt eigentlich, deswegen haben wir es damals auch mit reingenommen, passt eins zu eins an diese Nachfragezeiten der Steinpflege an oder über Silikonfugen Sanierung, was wir allerdings nicht in Österreich anbieten ja um da eine gewisse Auslastung zu haben. Das sind jetzt keine riesigen Sachen die man damit erzielt. Das kostet allerdings dann aber auch bei uns nicht viel Geld und man kann ja ich sag mal den Cashflow einfach schonen und sagen okay die Liquidität wird geschont, die Leute arbeiten und im Frühjahr ist dann der Starat wieder ein bisschen einfacher.

Klaus: Bei vielen Unternehmen ist ja das teuerste der Vertrieb und deswegen habe ich so laut nachgedacht, ihr habt ja einen fantastischen Fuß in der Tür des Kunden mit einer guten Leistung zu einem fairen Preis, der ist offensichtlich zufrieden und empfeiehlt euch weiter. Daher die Frage, es wäre dann naheliegend doch ergänzenden Dienstleistungen anzu macht ihr jetzt mit Ausnahme der Winterdienstleistung auch sonstiges Empfehlungsgeschäft?

Rico Ritter: Ansonsten machen wir nichts in dem Bereich. Also tatsächlich nur wenn wir jetzt franchise Partner haben, die auch Silikonfugen erneuern, was sie dann eben nur über den Winter machen, dass wir die Kunden natürlich anschreiben und sagen hier sie kennen die Qualität der Steinpfleger, lernen sie die Qualität der Silikonfugenprofis kennen und darüber dann eben Aufträge Personen zu generieren. Aber ansonsten ein aktives Weiterempfehlungsgeschäft machen wir nicht. Wir verschicken einmal im Jahr Weinflaschen an unsere Kunden zu Weihnachten und bitten Daum um eine Weiterempfehlung fürs neue Jahr. Das funktioniert auch sehr gut, aber ja mehr betreiben wir da aktiv nicht.

Klaus: Wie werde ich denn jetzt franchise Partner bei euch? Ich gehe davon aus, verzeih mir meine polemische Formulierung, dass das jemand ist, der unglaublich großen Spaß am Kärchern hat. Also mit dem Hochdruckreiniger alles reinigt, was ihm irgendwie unter die, wie nennt man das, unter den Sprühkopf kommt.

Rico Ritter: Wir nennen es Haube.

Klaus: Haube. Der unter die Haube kommt. Das hätte ich als Branchenfremder jetzt ganz anders interpretiert, unter die Haube zu kommen. Ich kärchere gerne, ich habe keine Lust am Vertrieb jetzt am klassischen Vertrieb oder was wir unter Vertrieb verstehen. Komme zu euch, bekomme von euch eine Ausbildung, bekomme von euch, behaupte ich mal, Gerätschaften zur Verfügung gestellt, bekomme Reinigungsmittel zur Verfügung gestellt und dann ist schon mein Terminkalender gebucht. Ich fahre raus, mache meine ersten Probereinigungen und freue mich über die Aufträge, die dann hinein kommen. Ist es so einfach, wie ich mir das aus der Ferne und nicht Kärcher Freak vorstelle?

Rico Ritter: Also du musst jetzt nicht unbedingt ein Kärcherfrak dafür sein, dass du. Du musst einfach Spaß natürlich an Dienstleistungen haben und den Mehrwert sehen der Dienstleistung, die wir erbringen. Das muss man natürlich schon leben und sagen. Also es macht natürlich überhaupt keinen Sinn, eine Pflasterfläche, die 10 oder 12 oder 15 Jahre alt ist, neu zu verlegen. Da muss man natürlich dahinter stehen und die Leistung kann man, muss man wirklich. Heute ist das noch bei mir, dass ich mich über diese Effekte, die wir da erzielen, sehr freue. Die Leistung kann man nur geil finden. Und wenn man dann auch gerne an der frischen Luft arbeitet, gerne mit Kunden zu tun hat, dann hat man da eigentlich einen Hauptgewinn gelandet. Dann macht das auch riesigen Spaß. Und wie du schon sagst, also wir machen unsere Franchise Partner ready to go. Das heißt, der Franchisepartner, der bei uns den Einstieg macht und in der Regel im März fängt die Saison bei uns an, 1. Mär. Das ist so der Startschuss, der fährt hier vom Hof und hat alles dabei, was er braucht, um seine Baustellen auszuführen und kann auch direkt loslegen. Vorher bereits, bevor er wirklich an den Start geht, kümmern wir uns schon komplett ums Marketing. Das heißt also, der muss seine deine Sachen nicht mehr durchplanen, sondern das machen alles wir im Hintergrund. Meistens sind dann teilweise auch schon Werbeanzeigen geschaltet und so weiter.

Klaus: Was kostet der Spaß, dass ich, wie du es nennst, fertig vom Hof fahre?

Rico Ritter: In Deutschland liegen wir bei einer Einstiegsgebühr von Euro derzeit.

Klaus: Für diese Euro bekomme ich eine Schulung, bekomme ich meinen Profikärcher, bekomme ich ein Reinigungsmittel statt. Was ist da alles dabei?

Rico Ritter: Also wir haben ein sehr umfassendes Programm dahinter. Das heißt, der Franchise Partner bekommt Arbeitsmaterialien, die er braucht, um die Reinigungsleistung oder die Aufbereitungsleistung auszuführen. Das ist z.B. die Hochdruckmaschine mit allen Komponenten, die dazugehören. Die wird allerdings bei uns gemietet und zusätzlich bekommt er das entsprechende Verbrauchsmaterial, sei es Imprägnierung, verschiedenste Reinigungsmittel, Systemfuge, also unser unkrauthemmendes Fugenmaterial, Marketing Geld, was wir dann entsprechend in Social Media, Google oder Zeitungswerbung und so weiter investieren. Das ist da alles enthalten. Ja und dann kann er eigentlich losfahren.

Klaus: Zusätzlich zu den 42 braucht er ein Auto.

Rico Ritter: Genau, ja.

Klaus: Was kostet die Miete der Maschine und was zahle ich an euch für eure Vertriebsdienstleistung?

Rico Ritter: Die Miete der Maschine kostet €450 im Monat und wenn der Winter anrückt, im November, Dezember, Januar, Februar, nehmen wir keine Miete, weil die Maschine in der Zeit auch nicht läuft. Wenn sie läuft, dann muss auch Miete bezahlen, aber wenn sie nicht läuft, dann muss er auch nichts bezahlen. Damit entlasten wir den franchise Partner im Winter, damit er auch da nicht so die Sorge hat, da irgendwas zu bezahlen, was am Ende jetzt wahrscheinlich auch nicht nutzen wird. Eine Maschine muss in der Zeit auch gewartet werden, so wie jetzt ist perfekt der Zeitpunkt. So nach und nach trudeln bald die Anlagen hier bei uns ein und werden dann alle in die Wartung gegeben. Und die Vertriebsaktivität als solches, die macht er ja selber. Für den Kundenservice, das heißt sein persönliches Backoffice, so nennen wir das, bezahlt er eine Pauschale von €500 im Monat und das ist die Pauschale dafür, dass hier an allen Werktagen jemand qualifiziertes sitzt bei uns im Büro. Also nicht nur eine, sind mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereit sind nur darauf zu warten, dass einer seiner Interessenten anruft und ihn gut beraten. Natürlich auch verkaufen. Also verkaufen in dem Sinne, dass sie ihm klar machen, dass er unbedingt eine Probefläche braucht, dass er auf jeden Fall den Franchise Partner bei sich haben sollte. Und ja, das sind eben diese €500, die davon, die quasi den Innendienst abdecken. Jetzt könnte man sagen, 500 ist aber ganz schön wenig, weil so ein Mitarbeiter ja deutlich teurer ist als €500 im Monat. Der Vorteil ist halt, dass wir als so große Gemeinschaft, die wir sind, mit drei und dreiig Fahrzeugen oder Standorten, die auf dem Markt sind, uns im Grunde genommen quasi diesen Innendienst wie eine Genossenschaft teilen. Das spart den Franchise Partner enorm viel Geld, als wenn er sich zu Hause in seinem Büro oder wenn er quasi was mieten würde, jemanden hinsetzen würde, der diesen Kundenservice macht.

Klaus: Dazu werde ich dann laufend die Reinigungs und Aufbereitungsmittelchen bei euch kaufen müssen. Kann man so grob sagen, an diesem Beispiel 120 Quadratmeter, sprich zweieinb Euro Umsatz, wie hoch der Wareneinsatz ist, wenn ich das Wareneinsatz nennen darf, jetzt so nicht.

Rico Ritter: Genau im Kopf, aber es ist wirklich verschwindend gering. Also der Wareneinatz in unserem Bereich, wenn wir jetzt von der Standardfläche ausgehen und unter 10 % in jedem Falle.

Klaus: Woran verdient ihr dann? Sprich wo ist das Geschäftsmodell der Steinpflege oder Steinpflege Systemzentrale? Die €500 Backoffice Kosten gehen für Personal drauf, die 450 Mitte, auch wenn ihr da möglicherweise ein bisschen was dran verdient, macht das grau aber am Ende auch nicht fett. Wovon lebt ihr?

Rico Ritter: Wir nehmen 7,4 % Franchise Gebühr ab Euro Jahresumsatz. Wenn er diesen Umsatz übersteigt, dann nehmen wir 4,7 %. Das heißt also degressiv gestaffelt, das verringert sich damit. Im neuen Jahr fängt es dann wieder von vorne an. Und anhand dieser Franchise Gebühr, das ist das, wo wir daran verdienen, wofür wir halt unser Personal bezahlen und natürlich auch Margen auf Produkte, die er kauft. Sei es die Reinigungsmittel, sei es die Systemfuhr, die der Franchise Partner bezieht oder wenn er IT Dienstleistungen oder Marketing Dienstleistung. Wir haben hier Marketing Team sitzen, wenn er da was beauftragt, Messestand kauft, Flyer kauft, ja alles. Also er kriegt ja wirklich bei uns alles aus einer Hand. Eigentlich braucht er keinen. Selbst Google Marketing und Social Media Marketing, da arbeiten wir mit Agenturen zusammen, hier direkt bei uns vor Ort. Das kriegt er alles von uns und da verdienen wir halt an allen Bereichen mit einer gewissen Marge dann einfach was mit.

Klaus: Wie groß ist dann noch der Marketingaufwand, den der einzelne Franchise Partner treiben muss?

Rico Ritter: Das ist natürlich sehr unterschiedlich. Also wir haben jetzt hier unser neuer Nachbar beispielsweise, der hat dieses Jahr kaum was an Marketingaufwand gehabt und hat im ersten Geschäftsjahr bereits Umsatz erzielt. Also im ersten, in der ersten Saison muss man dazu sagen, obwohl der Schnitt eben sind. Also da sieht man, dass der schon deutlich darüber über die Stränge gehauen hat bei kaum Marketingeinsatz. Dann gibt es aber auch Regionen, wo du einfach mehr investieren musst. Das muss man auch wirklich ganz ehrlich sagen, wo du deutlich mehr in die Zeitung gehen musst, wo du vielleicht auch im Google Ranking dann ein bisschen mehr investieren musst. Also wir empfehlen ein Budget von um die zwei bis drei Tause Euro im Monat in Werbung zu investieren. Insbesondere im ersten Geschäftsjahr machen die wenigsten, meistens ist es ein bisschen weniger und im zweiten Geschäftsjahr, dritten Geschäftsjahr nimmt das näher ab.

Klaus: Also dann wird das dann weniger, weil das Empfehlungsmarketing zunimmt.

Rico Ritter: Ja genau. Also das ist halt von den Empfehlungen entstehen ja wiederum Weiterempfehlungen. Das multipliziert sich natürlich enorm. Also das ist. Ich kann jetzt nur für meinen Standort in Hannover mal ein Beispiel bringen. Ich würde wirklich behaupten, dass wir dort mittlerweile bei 25 % unseres Gesamtumsatzes pro Jahr wirklich nur aus Empfehlungen kommt. Oft brauchst du nicht mal mehr eine Probefläche, sondern die wollen nicht haben, weil die genau wissen, dass du gut bist und entsprechend dir einen Namen gemacht hast in der Region.

Klaus: Lieber Rico, vielen Dank. Ich durfte ganz viel rund ums Thema Steinpflege lernen. Danke dir für deine Zeit. Hat großen Spaß gemacht. Dankeschön.

Rico Ritter: Sehr gerne. Danke, dass ich dabei sein durfte.

Klaus: Und jetzt wie immer zur Bierdeckelkalkulation. Im Gespräch mit Rico hatte ich gleich zwei Denkfehler. Zum einen ging ich von 200 Aufträgen pro Jahr zu je zweieinb Euro aus. Das wären ganze Euro Umsatz. Das ist doch ein bisschen zu viel. Und zum zweiten hatte ich nicht berücksichtigt, dass sie auch Probeflächen gereinigt werden müssen. Rico sagt, dass im ersten Startgeschäftsjahr Euro, im zweiten Jahr Euro Umsatz erzielt werden können. In den ersten beiden Jahren arbeiten wir noch selbst, haben also keine eigenen Mitarbeiter. Abzüglich den Kosten sollte da jedenfalls mal ein angenehmes Ergebnis übrig bleiben, unter Berücksichtigung, dass man von April bis Oktober ziemlich viele Steine reinigt, dafür jedoch im Winter nicht ganz so beschäftigt sein wird. Euro Umsatz sind 60 Reinigungen pro Jahr oder eineinhalb bis zwei pro Woche. Für Umsatz bräuchten wir 84 Reinigungen pro Jahr oder etwas mehr als zwei pro Woche, da wir ja nicht jede Woche reinigen. Bei Umsatz zahlen wir rund franchise Gebühr, rund Euro Miete für die Hochdruck Reinigungsmaschine, rund Euro für das Backoffice, rund Euro für die Betriebsmittel, also Reinigungsmittel und müssen Euro in Werbung investieren. Wir brauchen noch ein Auto, müssen eine Versicherung bezahlen und haben auch noch rundherum Kosten für die Buchhaltung und andere Kleinigkeiten. Eventuell auch noch eine Kreditrate für die Einstiegsgebühr in Höhe von rund Euro sollten am Ende realistisch übrig bleiben. Aus meiner Sicht ein tolles Modell für jemanden, der selbst und vor allem selbstbestimmt arbeiten will und vielleicht auch Lust hat, mit eigenen Angestellten das Modell nicht nur größer zu denken, sondern auch tatsächlich zu betreiben. Ab einer gewissen Anzahl an Mitarbeitern wird es zweifellos schwieriger und management inteensiver. Doch mit dieser Problematik ist jeder Handwerker im weitesten Sinne konfrontiert. Wer jetzt bei den Steinpflegern unter die Haube kommen möchte, sämtliche Kontaktdaten von Rico Ritter gibt es wie immer in den Shownotes und auf meiner Website Danke fürs weiterempfehlen, liken und kommentieren dieses Podcasts. Ich freue mich übrigens über jede Nachricht. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Klaus Mec
www.goldgrube-franchise.de
klaus@goldgrube-franchise.de
LinkedIn https://www.linkedin.com/in/klaus-mec/

Beefbusters, Michael Wilting

Unabhängig, unbezahlt und unbestechlich: Franchise Geschäftsmodelle durchleuchtet.

Beefbusters: Ein Foodtruck Konzept, das nicht, wie ich angenommen hatte, zwischen Jahrmärkten, Volksfesten und Konzerten tingelt, sondern fast ausschließlich von Firmen zu fixen Terminen für Caterings und Events gebucht wird.

Alle reden von Digitalisierung, die Beefbusters sind ein extrem durchdigitalisiertes Modell. Vom Wareneinkauf bis zur Kontrolle der Eingangsrechnungen, von der Personalabrechnung bis zur Rechnung an den Kunden – jeder Schritt ist in der Software von den Beefbusters nicht nur abgebildet sondern auch tatsächlich integriert.

Neben der Kernfrage, wie viel man denn mit einem Foodtruck verdienen kann, erfahren wir von Michael Wilting, dem Gründer der Beefbusters, auch bspw. auch wo man seinen Foodtruck hinstellen darf, wie man die Lagerlogistik abwickelt und insbesondere, wie man an Aufträge kommt.

Am Ende gibt’s wie immer eine Bierdeckelkalkution. In dieser vereinfachten Rechnung stelle ich nachvollziehbar die Einnahmen und die Ausgaben gegenüber sodass sich jeder selbst ausrechnen kann, wie attraktiv das Geschäftsmodell tatsächlich ist. Diese Bierdeckelkalkulation, und auch die von allen anderen Systemen, die in diesem Podcast waren, gibt’s auch auf der Website www.goldgrube-franchise.de

Rechtlicher Hinweis/Disclaimer

(03:01) Über die Beefbusters
(08:24) Wer sind die Kunden? Endkunden (B2C) / Firmenkunden (B2B)
(09:44) Wie kommt man an Kunden?
(13:13) Umsatz
(18:52) Wie betreibt man einen Foodtruck
(21:54) Wo darf man seinen Foodtruck hinstellen
(25:32) Einkauf und Warenlager
(30:17) Mitarbeiter
(34:02) Backoffice, Organisation
(36:59) FoodTruck
(43:43) Investition, Gebühren
(49:30) Bierdeckelkalkulation

Danke für die guten Bewertungen, Kommentare und Mails mit Fragen, Kritik und Wünschen.

Kontakt:
Michael Wilting
+49 211 962 922 31
michael.wilting@beefbusters.de
www.beefbusters.de

Klaus Mec
www.goldgrube-franchise.de
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LinkedIn https://www.linkedin.com/in/klaus-mec/

Klaus: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube franchise, dem unbezahlten, unabhängigen und objektiven Podcast über Franchise Geschäftsmodelle. Hier hört ihr Zahlen, Daten und Fakten und keinen oberflächlichen Smalltalk. Apropos unbezahlt, es soll doch tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie unabhängig und objektiv wird dann wohl berichtet? Auch in dieser Folge geht es ein außergewöhnliches Franchise Modell food trucks von Beef Busters. Ein food Truck Konzept, das nicht, wie ich angenommen hatte, zwischen Jahrmärkten, Volksfesten und Konzerten dingelt, sondern fast ausschließlich von Firmen zu fixen Terminen für Caterings und Events gebucht wird. Sie nennen sich selbst Foodporn Artist. Alle reden von der Digitalisierung. Die Beef Busters sind ein extrem durchdigitalisiertes Modell. Vom Wareneinkauf bis zur Kontrolle der Eingangsrechnungen, von der Personalabrechnung bis zur Rechnung an den Kunden. Jeder Schritt ist in der Software von den Beefbusters nicht nur abgebildet, sondern auch tatsächlich integriert.

Michael Wilting: Also du müsstest dich eigentlich nichts kümmern bei uns.

Klaus: Michael Wilting, der Gründer der Beefbusters, betreibt übrigens nicht nur die Beefbusters, sondern hat nebenbei sowas wie eine vermittlungs oder Vermarktungsagentur für food trucks und sogar seine eigene Food Truck Manufaktur, in der er auf Auftrag die Foodtrucks für die Franchisenehmer, aber auch alle anderen personalisierte food trucks baut. In diesem Podcast geht es jedoch primär ums franchise Modell Beefbusters. Und neben der Kernfrage, wie viel man denn mit einem Foodtruck verdienen kann, erfahren wir auch beispielsweise, wo man seinen Foodtruck hinstellen darf, wie man die Lagerlogistik abwickelt und insbesondere, wie man an Aufträge rankommt.

Michael Wilting: Und so ein Event mit 100 Gästen zwei Mitarbeitern auf einem Fahrzeug funktioniert als Selbstläufer.

Klaus: Die Beefbusters verlangen eine auf den ersten Blick absurd hohe Franchisegebühr.

Michael Wilting: Ich zahle lieber 18 % von Euro Umsatz im Monat als 7 % von Euro.

Klaus: Ob sich das auszahlt, bleibt bis zum Ende dran, denn wie immer gibt es am Ende eine Bierdeckel Kalkulation. In dieser sehr vereinfachten Rechnung stelle ich nachvollziehbar die Einnahmen und die Ausgaben gegenüber, so dass sich jeder selbst ausrechnen kann, wie attraktiv das Geschäftsmodell tatsächlich ist. Diese Bierdeckel Kalkulation und auch die von allen anderen Systemen, die in diesem Podcast waren, gibt es auch auf meiner Website franchise de. Beim Thema Kalkulation der notwendige rechtliche Hinweis weder mein Gast, das franchise System noch ich können für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Ihr könnt euch jedoch sicher sein, dass ich sämtliche Zahlen ausführlich geprüft habe.

Klaus: Servus lieber Michael Wilting, danke, dass du.

Klaus: Dir die Zeit nimmst. Stell doch mal bitte die Beefbusters vor.

Michael Wilting: Ja, gerne. Hallo Klaus. Erstmal danke, dass ich dabei sein darf. Ja, wir sind als Futur Caterer etwas ziemlich Neues, gerade auch im franchise Bereich. Ich würde uns mal bezeichnen als erstes professionelles food truck catering franchise System. Quasi Beefbusters als der Caterer für Burger und Barbecue Events, hauptsächlich im BB Bereich. Wir haben das ganze food truck, frisches Essen vor dem Kunden zuzubereiten, haben wir ein wenig professionalisiert, würde ich mal sagen, und wollten flächendeckend irgendwann in ganz Deutschland verfügbar sein und sind deswegen auf den sehr schönen Franchise Gedanken gekommen, wie ich finde.

Klaus: Du sagst BB Catering, Food Truck. Für mich waren food trucks etwas, das ich von Konzerten, von Volksfesten, von so food festivals kenne, wo Food Truck neben Food Truck steht und ich mir bei einem LKW Paellas beim zweiten Burger und beim dritten Pommes und Wurst hole. Catering und BB klingt jetzt nicht danach. Was genau macht ihr?

Michael Wilting: Im Prinzip ist es genau das, wie du schon sagtest, verschiedene Variationen an Speisen, frisch zubereitet, nur im Sinne von einem exklusiven streetfood Festival für den Geschäftskunden, fürs große Unternehmen, teilweise für viele bekannte große deutsche Konzerne als Stammkunden. In den letzten Jahren veranstalten wir halt eigene private Streetfood Festivals für die Unternehmen.

Klaus: Ihr seid also kein reiner Essenslieferant, der mit einem LKW mit eingebauter Küche anreist, sondern ihr seid sowas wie Festivalveranstalter.

Michael Wilting: Genau, so kann man das sagen. Es ist in dem Sinne keine reine Speiseausgabe, also der Kunde erwartet schon ein Event, nicht einem Hallo und tschüss und hier ist dein Burger, sondern einen Entertainer, wir nennen den bei uns food Artist oder auch Foodporn Artist. Steht auch auf den T Shirts ganz groß hinten drauf von unseren Mitarbeitern, weil die halt Stimmung machen wollen. Da muss es brennen, da muss Party sein, mit dem Kunden lustige Gespräche führen, natürlich auch Essen zubereiten mit guter Atmosphäre und immer einer Partymusik am Truck dabei. Es werden teilweise Festzelte aufgebaut für den einen Tag von uns und über uns Launches, Feuertonnen und dann geht es richtig zur Sache.

Klaus: Mitarbeiterfestival und einen Tag, das heißt, ich bin jetzt Mercedes Benz oder ich bin Vodafone oder ich bin irgend so ein riesiges Unternehmen mit einer schönen Konzernzentrale, mit ein paar hundert Mitarbeitern und einem riesigen Parkplatz. Dann komme ich auf die Idee, ich möchte eine große Party für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen. Dann rufe ich bei euch an und ihr rückt dann mit, ich stelle mir das jetzt mal ganz plastisch vor, mit drei Trucks, mit einem riesigen Bierzelt, mit einer Lautsprecheranlage an und 16 Uhr beginnt so ein Volksfest artiges Ding, das dann bis 2 Uhr morgens dauert und dann baut ihr alles wieder ab und habt das Vodafone Betriebsfest komplett alles aus einer Hand organisiert.

Michael Wilting: Ganz genau. Also wir kommen mit mehreren Fahrzeugen an und organisieren vom Sommerfest bis zur Weihnachtsfeier für den Kunden eigentlich das komplette Event. Natürlich, wenn es da auch manchmal Richtung tausende Gäste geht, kommen wir mit mehreren Fahrzeugen. Dann geht es noch ein bisschen in die andere Richtung. Wir haben noch eine Agentur, die verschiedene andere Partnerkonzepte auch dazu buchen kann, wie Burritos, Sushi Trucks, Desserts, Ice Walls etc. Das ist dann eher so ein bisschen noch größer gesponnen, was eine, ja unsere Agentur quasi, ist jetzt nicht Cleanbusters, heißt Streetfood United, organisieren kann, aber alles was Burger und Barbecue und Equipment angeht, deckt die Marke Beefbusters von uns ab.

Klaus: Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ihr auch vegetarische und vegane Speisen im Angebot habt. Das heißt, so eine heutzutage geforderte breite Palette abdeckt.

Michael Wilting: Genau, 100. %. Also wir haben für alle Religionen, für alle Konstellationen an Gästen haben wir Speisen in unserer Speisekarte. Also von dem Beef Burger bis hin zum Deep Fried Chicken Burger. Für Gäste, die keine aus religiösen Gründen gibt es auch, die kein Rindfleisch essen, haben wir noch einen handgemachten kichererbsen Burger, frittiert, knusprig, der ist vegan. Für die haben wir auch ein extra Brot. Für die Veganer, für Vegetarier sowieso auch die Süsskartoffelfritten, Coleslaw, normale Fries, für eigentlich jeden was dabei.

Klaus: Euer Geschäft ist also nicht, dass ihr das ganze Jahr über mit eurem LKW von oder eurer Flotte an LKWs von Jahrmarkt zu Jahrmarkt tingelt und dort an endkunden Burger verkauft, der euch pro Vorgang bar oder mit Karte bezahlt, sondern ihr lässt euch für feste mit 100 oder mit mindestens 100 bis 200 Gästen buchen. Das wird von einem Veranstalter an euch pauschal bezahlt oder am Ende dann abgerechnet. So und so viele Burger und so und so viele Cola und so und so viele Bier wurden verkauft und ihr fährt auf Abruf zu vorgebuchten Stationen?

Michael Wilting: Genau, also das sind quasi festgebuchte Caterings mit einer Mindestanzahl an Gästen und Portionen und die werden dann abgerechnet. Genau, wir haben immer einen gewissen Puffer mit Ersatzportionen, falls der Kunde sich verschätzt hat. Es ist natürlich auch nicht einfach auf Kopf zu kalkulieren. Man spricht bei 100 Gästen meistens von einem Faktor 1,3. Sprich 100 dreiig Portionen ist so unsere Messlatte ungefähr, die wir da fahren. Und dann wird nachher nach Verbrauch auch nachberechnet. Aber erstmal wird eine fest gebuchte Portionszahl vereinbart.

Klaus: Vorab kommt ihr an eure seid ihr so bekannt, dass bei euch das Telefon nicht mehr stillsteht und jeder sagt bitte, liebe Beefbusters, kommt zu mir und ihr sagt Himmels willen, nächster Termin ist erst in eineinhalb Jahren. Ist das ein eiskaltes Akquisegeschäft, wo ihr potenzielle Firmen, die in Frage kommen, anruft und euch vorstellt und sagt, wir haben eine super Idee. Ist das Google Werbung? Geht ihr viral auf TikTok? Wie kommt man zu euch?

Michael Wilting: Ist eine Mischung aus aus allem. In unserer Region gibt es, also sprich NRW, gibt es uns schon seit 12 Jahren. Da kennt man sich schon teilweise. Man kennt Beefbusters. Wir haben viele Stammkunden, die jedes Jahr wieder zu uns kommen. Wie gesagt, auch viele große Unternehmen, die in ganz Deutschland ansässig sind. Wir betreiben auch Akquise. Wir haben ein Sales Team, was auf Großunternehmen zugeht, diese anruft, sich vorstellt mit diversen Catering Broschüren von uns sehr schön dargestellt, was wir so alles machen und was wir anbieten.

Klaus: Meine Frage zielt darauf ab, wenn ich mich dazu entschließen würde, euer franchise Partner zu werden, mir so einen wunderbaren LKW zulegen würde und es mir riesen Spaß macht, da drin zu stehen und Gäste glücklich zu machen. Wie würde ich denn an meine Kunden kommen? Muss ich dann selbst pausenlos akquirieren? Ist ja etwas, das den wenigsten Gastronomen spaß macht. Oder kümmert ihr euch darum und ich bekomme von euch sozusagen die Tour Liste, wo steht nächste Woche fährst du nach Frankfurt, übernächste Woche nach Düsseldorf und in drei Wochen bist du in Hamburg.

Michael Wilting: Ja, du wärst ja ein selbstständiger Partner von uns dann, wenn du dich entscheiden würdest. Du bist natürlich jetzt sehr gut qualifiziert, eigenes Marketing schalten zu können. Wärst du auch gerne für. Würdest du auch gerne machen sollen bei uns als franchise Partner. Allerdings der Neueinsteiger, Quereinsteiger, der franchise Partner bei uns wird, der vielleicht noch nicht mal aus der Gastronomie kommt, der auch wahrscheinlich nicht aus dem Marketingbereich kommt, den unterstützen wir natürlich von Anfang an. Da werden Kampagnen geschaltet in seiner Stadt, in seiner Region, bevor er überhaupt loslegt, schon mal den Markt anzufühlen. Wir machen eine Marktanalyse in seiner Stadt, in seiner Region. Er profitiert halt von Anfang an von unseren Stammkunden, wie gesagt, die in ganz Deutschland schon ansässig sind, die wir teilweise von NRW gar nicht erreichen würden, lukrativ. Das heißt, du würdest jetzt anfangen in Berlin franchise Partner zu werden. Wir würden dir einen Radius zuteilen, der dein Gebiet wäre quasi und würden den Markt vorfühlen, würden schon mal schauen, welcher Kunde passt zu dir und würden dir laufend so viele Aufträge bzw. Leads generieren und rüberschicken, dass du allein davon schon mehr als ausgelastet wärst. Also du müsstest dich eigentlich nichts kümmern bei uns.

Klaus: Das klingt großartig für all jene, die eben nicht verkaufen wollen. Und das ist ja ein Großteil der Menschen. Wenn denn jetzt ich als euer franchise Partner, bei dem Beispiel zu bleiben, für so ein Event mit 100 bis 200 Gästen gebucht werde, welchen Umsatz mache ich denn da?

Michael Wilting: Ja, 100 Gäste ist ein gutes Beispiel darauf. Das ist quasi unser kalkulierter Standardauftrag, den wir auch in unseren Catering Broschüren erst mal so niederlegen. Du würdest einen Durchschnittsumsatz bei einem Catering von 100 von die €2500 netto fahren.

Klaus: Werbung diese Episode ist weder von einem Lkw noch einem Fleischproduzenten gesponsert. Daher sei bitte du so lieb und mache Werbung für mich. Empfehle diesen Podcast weiter, schreibe eine Bewertung, wo immer das möglich ist oder einen Kommentar. Dankeschön. Werbung Ende.

Klaus: Ich gehe jetzt mal vorsichtig davon aus, dass der Wareneinsatz bei euch typisch sein wird, sprich Größenordnung dreiig %. Ich gehe allerdings davon aus, dass der Personaleinsatz wahrscheinlich höher ist, weil ja die Miete unter Anführungszeichen wegfällt. Das werde ich mit Personal kompensieren müssen.

Michael Wilting: Ja, da, das wirklich im Detail sagen zu können, müssen wir natürlich die Standortanalyse abwarten und aber wir gehen mal von dem Standard franchise Partner aus. Von Zahlen, die wir gesammelt haben die letzten Jahre, würdest du ungefähr zweieinhalbtausend Euro pro Event Umsatz erwirtschaften, würdest ungefähr monatlich im Schnitt 12 Caterings durchführen. Das sind natürlich in der Nebensaison, gerade im Frühjahr weniger, aber in der Hauptsaison Sommer natürlich deutlich mehr. Da können es auch mal nur fünf Events sein im Januar, aber dafür im August auch mal 25. Also im Schnitt sind wir bei 12 Events im Monat, was eigentlich ja relativ überschaubar ist, wenn man dann mal von 12 Arbeitstagen ausgeht. Operativ im Truck machst du einen durchschnittlichen Umsatz von, das sind ungefähr Euro Umsatz im Jahr und du hast bei uns eine sehr, sehr über, was du gerade angesprochen hast, eine sehr, sehr überdurchschnittliche Rendite von ungefähr acht und dreiig %. Sprich die Personaleinsatzquote und die Wareneinsatzquote ist bei uns überdurchschnittlich gering, da wir bei den Catering Kunden nicht nur die Ware in Rechnung stellen, sondern auch Personalkosten pro h und auch eine Miete für den Foodtruck. So ein Gefährt kostet weit über mittlerweile ist quasi eine rollende Luxusküche fast die Investition von einem kleinen Restaurant. Das muss irgendwie finanziert, bezahlt werden. Und auch der Mitarbeiter, der ja nicht nur für die drei 4 Stunden vor Ort ist, wie der Kunde ihn sieht, sondern der den Foodtruck extra für diesen Kunden vorbereiten, packen muss, reinigen muss, Wladen entladen, transportieren, erstmal zum Kunden hin, stundenlang hin und zurück im Zweifelsfall. Und das wird alles berechnet. Und deswegen haben wir eine Wareneinsatzquote von die 16 % nur statt dreiig. Und eine Personaleinsatzquote bei Mitarbeit des Franchise Partners, er kann natürlich auch einen Geschäftsführer einstellen oder einen food Truck Manager, wie es bei uns heißt, haben wir von gerade mal 18 %, meine ich, die das Personal auf den Umsatz. So kommen wir insgesamt auf eine Rentabilität von acht und dreiig % vom Gesamtumsatz, abzüglich allen Kosten, Finanzierung des Trucks, Franchisegebühr, Marketing, allem.

Klaus: Die Differenz von den vier und dreiig % Kosten, die du gerade angesprochen hast, zu den acht und dreiig % Ertrag sind dann franchise Fee plus Finanzierungskosten für den Lkw. Plus Betriebskosten für den Lkw.

Michael Wilting: Genau. Eine kleine Basis, Stellplatz für den Truck, Strom. Ganz geringe Kosten, die man noch so braucht.

Klaus: Ihr verkauft also offensichtlich nicht das fertige Produkt an den Catering Kunden, sondern den Waren Einkauf plus Stunden. Das bringt mich zu der Frage, warum eigentlich? Wäre es nicht einfacher für euch zu sagen, lieber Kunde, du hast 100 Gäste oder du erwartest 100 Gäste, daher gehen wir davon aus, dass wir 100 Speisen verkaufen. Eine Speise kostet im Schnitt, ich sage jetzt irgendwas €5 plus drei Getränke nochmal €5. Das heißt 100 mal €10, €1000, fertig. Warum teilt ihr das so auf?

Michael Wilting: Weil es im Catering Bereich keinen Sinn macht. Die Speisenausgabe Zeiten sind so unterschiedlich von Event zu Event. Der eine Kunde möchte gerne 100 Gäste versorgen in 10 Stunden, der eine Kunde möchte seine Gäste aber in einer Stunde. Also was auch möglich ist, wir können bis zu 400 Portionen pro h aus einem Foodtruck rausgeben. 400 Portionen pro h sind möglich mit vier Mitarbeitern auf dem Fahrzeug. Die Anforderungen und Anfragen sind halt so unterschiedlich, dass man da mit einem Portionspreis nicht weit kommt.

Klaus: Was brauche ich denn vor Ort, so einen Truck betreiben zu können? Und was brauche ich denn davor, diesen Truck überhaupt dorthin zu bringen? Ich gehe mal davon aus, ich brauche einen LKW Führerschein als Betreiber. Aber was brauche ich dann dort? Brauche ich Wasseranschluss, brauche ich Stromanschluss? Klingt ja doch recht komplex bei 400 Speisen pro h. Genau.

Michael Wilting: Im Prinzip brauchst du als Kunde eigentlich gar nichts. Du hast erstmal die Auswahl an verschiedenen Fahrzeugen bei uns. Wir haben einen dreieinhalb Tonner Foodtruck, den du mit einem Pkw Führerschein fahren kannst. Wir haben einen Step Van Frightliner, wofür du einen C Lkw Führerschein bis 7,5 Tonnen brauchst. Dann haben wir noch ein Burger Bike, was quasi mit einer Seilwinde in den kleinen Transporter reingezogen wird, wofür du auch einen Pkw Führerschein nur brauchst. Und fast alle diese Fahrzeuge sind autark. Wir brauchen, wenn überhaupt, einen kleinen Stromanschluss, weil die Fahrzeuge alle ein Wassersystem an Bord haben, gegebenenfalls einen Generator für Strom an Bord haben. Und gerade dieses Burger Bike, das kriegst du sogar in deinen Garten geschoben oder auf deine Dachterrasse oder in den Fahrstuhl deines Unternehmens. Als Kunde kannst du uns eigentlich ganz bequem online bestellen, unterschreiben, buchen und wir kommen vorbei und kümmern uns alles. Also du brauchst nur den Stellplatz.

Klaus: Ich bin, wie man raushört, überhaupt kein Koch und habe daher von Küchenorganisation de facto keine Ahnung. Hätte jetzt aber gedacht, dass wenn man 400 Gäste pro h betreut, man in irgendeiner Form fließendes Wasser braucht, die Gläser abzuwaschen, man in irgendeiner Form Strom braucht, die Fritteuse zu betreiben. Das wird ja mit dem kleinen Hobby Stromgenerator vermutlich nicht so einfach funktionieren.

Michael Wilting: Genau. Die Trucks sind wirklich technisch total ausgereift. Wir bauen die auch selber. Also wir haben noch einen zweites Unternehmen bzw. Drittes Unternehmen, was die Fahrzeuge von Anfang an selber konstruiert und gebaut hat. Ich komme aus dem Maschinenbaubereich. Die Fahrzeuge haben LPG Gas an Bord, die Küche zu betreiben, die Fritteusen, Bratplatten etc. Ein Riesentank oder halt auch Gasflaschen beim Burger Bike. Und da läuft bis zu 60 kw Leistung drüber und da kann man Küchen betreiben, die eine sehr hohe Kapazität haben. Geschirr haben wir, Gläser hast du angesprochen, haben wir in dem Fall nie, sondern kompostierbares, recycelbares Einweggeschirr aus Holz oder aus Pappe, unbehandelt. Wir haben auch Gläser, Einweggläser und Becher. Das ist halt Streetfood auch. Wir sind ja ein Produkt, was man auf der Hand essen soll. Wir sind jetzt nicht der Etpterer.

Klaus: Deutschland ist bekanntlich das Land der Regulierungen, wie Österreich auch. Brauche ich, wenn ich so ein Firmenfest veranstalte oder die Grillparty in meinem eigenen.

Klaus: Garten, irgendwelche Genehmigungen auf eigenen Grund kannst.

Michael Wilting: Du eigentlich machen, was du möchtest, wenn es nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist?

Klaus: Was muss ich denn können oder wissen oder dürfen, beim Stichwort Genehmigung zu bleiben, so einen Foodtruck von und mit euch betreiben zu dürfen?

Michael Wilting: Ja, was ich wirklich bei uns toll finde, ist, dass du eigentlich aus jeder Branche, aus jeder Richtung kommen kannst, ohne jegliche Vorerfahrung. Du musst, was ich immer am wichtigsten finde im Leben, du musst einfach dafür brennen und top motiviert sein, Spaß daran haben, was Neues zu lernen, vor allen Dingen erstmal vor nichts fies zu sein. Also wirklich mitzufahren auf die Events, Kunden kennenzulernen, offen sein, ja, ein bisschen vielleicht technisches, technische Lust zu haben, das Ganze anzugehen. Und du kannst wirklich, Weavbmasters ist so einfach, so leicht zu lernen, so skalierbar, für jeden Quereinsteiger ein super Konzept. Du wirst quasi in zwei Wochen operativ angelernt bei uns geschult, fährst direkt auch mit unseren Truck Managern und Operations Managern, Köchen, wie auch immer, fährst du mit auf Events direkt zum Kunden, lernst direkt als, ich sage jetzt mal, als zusätzlich eingeplanter Mitarbeiter on top, lernst du direkt Kunden kennen, den Wagen kennen, die Küche kennen, das Konzept kennen und auch die Küchenabläufe etc. Und wir haben Kfz Mechatroniker bei uns, wir haben ADAC Meister, wir haben welche aus dem Marketing bei uns, franchise Partner. Wir haben auch Multi Unternehmer bei uns, die sofort gesagt haben, ich habe hier einen Koch oder ich habe hier einen Mitarbeiter, der operativ stark ist, den ich da mit reinschicke direkt. Ich will direkt zwei, drei Foodtrucks betreiben. Ist alles möglich und auch für jeden möglich, weil es wirklich einfach ist und schnell zu erlernen.

Klaus: Von außen klingt das ja sehr romantisch. Ich komme zu euch, organisiere mir über euch diesen Foodtruck, bekomme von euch leads, also Kontakte oder interessierte Menschen, die mich buchen wollen, verkaufe denen meine Dienstleistung, suche mir zwei, drei, vier, da wirst du uns dann noch ein bisschen weitere Details dazu nennen können, motivierte junge Menschen, die gerne kochen, die gerne Getränke ausschenken, die sich gerne mit Menschen unterhalten, pack die in meinen Lkw, fahr dorthin, feiere eine lustige Party und verdiene gutes Geld. Ganz so einfach wird es ja wohl nicht sein, sonst hättet ihr ja schon tausende Trucks in ganz Europa fahren.

Michael Wilting: Doch, so einfach ist es. Wir sind erst seit anderthalb Jahren, zwei Jahren franchise fähig und genauso einfach ist das. Und das spricht sich langsam rum. Und wir haben fünf Franchise Partner gefunden im ersten Jahr und weitere drei sind in der Pipeline. Und weil es so einfach ist und weil man wirklich profitiert, auch profitabel ist, Geld verdienen kann und jetzt nicht in der Selbstständigkeit Papierkram untergeht und Tag und Nacht arbeiten muss und hat auch mal in der Woche frei ein paar Tage. Deswegen ist es wirklich so einfach, wie du dir das vorstellst.

Klaus: Ich befürchte, dass da Teufel ein bisschen im Detail liegt. Wie immer bleiben wir bei dem Beispiel. Ich mache das und ich würde das jetzt im Großraum München tun. Ich habe jetzt einfach irgendeine Stadt ausgewählt, die nicht unbedingt gleich ums Eck von euch ist. Jetzt muss ich ja meinen Food Truck, bevor ich zur Hochzeit am Samstag und zur Firmenfeier am darauffolgenden Montag fahre, in irgendeiner Form befüllen. Da brauche ich ja das Cola, da brauche ich die Brötchen, da brauche ich diese Fleischleibchen, die in der fachsprache Patties heißen. Das muss ich ja alles rechtzeitig organisieren. Wie läuft das ab?

Michael Wilting: Relativ einfach. Also du kommst als Franchise Partner zu uns und wir zeigen dir eigentlich von Anfang an, wie das Ganze funktioniert. Du suchst dir einen Standort aus, der nicht irgendwie in einer teuren Innenstadtlage gelegen ist, sondern außerhalb der Stadt, wo die Mieten günstiger sind. Das ist quasi eine kleine Halle oder eine Scheune oder ein Garagenhof, wo du dir einen Platz anbietest. Da wird dann dein Trockenlager installiert, dein Tiefkühlhaus, dein Kühlhaus. Das ist quasi deine Basis und bekommst einen, ich vereinfache das jetzt einfach mal, du bekommst ein Tablet von uns in der Hand, wo du in unserem zentralen Warensystem einkaufen kannst. Du gehst quasi im Vorlauf von ein, zwei Wochen deine Termine durch im Kalender und rechnest mit unserem Tool. Okay, ich brauche jetzt 1000 Patties, 1000 Brote, Soße xy und Salat. Die sollen dann ankommen vier Tage vorher oder der Salat soll einen Tag vorher ankommen. Das Ganze kannst du in unserem Einkaufssystem alles eintippen und dann wirst du ganz einfach beliefert. Die Bestellung wird automatisch generiert aus dem System und wird an die jeweiligen Lieferanten geschickt. Du bekommst genau die Ware, die du brauchst und die Menge und auch wann du sie brauchst und befüllst damit dein quasi kleines Warenlager. Viele Gerichte sind aus dem Grund auch tiefkühlfähig bei uns, was nicht die Qualität mindert, sondern einfach die Frische. Ein frisches Produkt wird eingefroren und du tauscht es quasi dann im Vorlauf für dein Event auf. Dadurch hast du halt wirklich starke Qualität durchgehend. Dann hast du genau, also du hast natürlich nicht Burger genau die Ware da, die du brauchst, sondern immer mehr. Und auch wenn die Portionszahl kurzfristig erhöht wird vom Kunden oder wenn du mehr rausgeben solltest, hast du immer einen Warenspeicher, worauf du zugreifen kannst. Also kannst wirklich sehr einfach planen. Einfacher sogar als ein Restaurant.

Klaus: Das heißt, ich betreibe mein eigenes Lager und bekomme von der kleinsten Sauce bis zur großen Gasflasche sämtliches Material von euch zentral angeliefert. Ich muss mich nichts selber kümmern. Von wie vielen unterschiedlichen Lieferanten kommt denn die Ware? Sprich wie mühsam ist die Kommissionierung oder die Entgegennahme in meinem kleinen Zwischenlager?

Michael Wilting: Das sind ein Lieferant fürs Packaging, also Verpackung mit unserem Beefwasser Brand, Gabeln, Servietten etc. Dann hast du noch einen Lieferant für die Handelswaren, Salate, Fritten ist z.B. eine Handelsware, sehr gutes Qualitätsprodukt. Und dann hast du noch einen, also Getränke macht er auch, der Großlieferant. Und dann hast du noch einen Metzger, der nach unserer Rezeptur seit 10 Jahren die Soßen anfertigt, unser Fleisch smoked Hand presst, wolft etc. Der beliefert dich mit Fleisch und Soßen. Du kannst die aber auch auf Termin kommen lassen, dass du jetzt nicht jedes mal zu deinem Warenlager rennen musst und die Ware annimmst. Also die Warenannahme ist sehr entspannt eigentlich für uns.

Klaus: Genau, das war der Hintergrund der Frage. Wir kennen das ja aus Kundensicht. Der Amazon Lieferant kündigt sich an für zwischen 10 und 12 und dann kommt vorher das SMS, es wird doch 14 Uhr und am Ende ist es doch der nächste Tag.

Michael Wilting: Genau, die Lieferanten kündigen sich auch. Die kündigen sich sogar an. So wie wenn du ein Sperrgut per Spedition bestellst nach Hause, dann hast du meistens einen seriösen Logistiker, der dich 1 Stunde, halbe h vorher anruft und alles mit dir abspricht und auch seine Termine einhält. Du musst nicht bei deinem Warenlager wohnen. Also das funktioniert schon sehr autark. Da ist auch eine digitale Temperaturüberwachung, die wir mit dir installieren, wo du auf dem Handy ständig die Temperatur im Blick hast, Hygienelisten digital. Also da sind wir schon, haben wir einen sehr hohen Standard.

Klaus: Ich habe zunächst meinen LKW bekommen, da kommen wir gleich dazu. Jetzt habe ich ein prall gefülltes Bahnlager von euren Lieferanten. Jetzt muss ich das gute Zeug auch noch an die Frau und an den Mann bringen. Sprich ich brauche Mitarbeiter. Wie schwierig oder wie einfach ist es, Mitarbeiter zu finden, die ja, wenn ich es richtig verstanden habe, in eurem Modell doch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten Burger zubereiten und Fritten verkaufen wollen?

Michael Wilting: Also Thema Recruiting ist bei uns auch ganz groß. Bei diversen Anbietern sind wir unter Vertrag, was Recruiting angeht, als auch die üblichen Kanäle wie eBay Kleinanzeigen, Indeed etc. Mit denen arbeiten wir zusammen bzw. Da haben wir Erfahrung und vorgefertigte Stellenanzeige, Texte und auch Bildmaterial. Also wir gehen quasi, bevor du loslegst, nehmen wir dich an die Hand und stellen in deiner Region Stellenanzeigen mit dir zusammen, gehen auf Personalsuche. Allerdings brauchst du als franchise Partner mit einem Truck und wenn du selbst operativ tätig bist, brauchst du ein bis zwei Minijobber. Findest du relativ schnell. Ich meine, wir haben selber 20 sehr gute Mitarbeiter gefunden und sind auch ständig auf der Suche nach weiteren. Haben da Erfahrung, welche Mitarbeiter man braucht und zu welcher Zeit und wo man da sucht und wie man die findet und motiviert und auch sehr gut bezahlt. Deswegen, du wirst halt auch als Mitarbeiter bei uns gut entlohnt.

Klaus: Wie kriegst du 400 Speisen pro h? Mir ist schon klar, das war die absolute Maximalzahl, aber sollen es mal 100 Speisen pro h sein mit eins bis zwei Mitarbeitern und mir als Franchisenehmer durch den Truck. Und wie kannst du acht Veranstaltungen pro Monat mit ein bis zwei Minijobbern planen? In meinem Verständnis, nur damit wir auch vom gleichen reden, ist der Minijobber ja mit seiner Anzahl Stunden begrenzt, weil der ja einen Höchstbetrag verdienen darf. Das geht sich jetzt mal so kurz durchgerechnet nicht aus. Acht Veranstaltungen, so sagen wir mal, auch wenn es nur 4 Stunden sind, aber mit Anfahrtszeit wahrscheinlich fünf, sind ja mehr Stunden als die Abrechnung dürfen.

Michael Wilting: Erstmal ist wichtig, so viele Speisen rauszugeben, wirklich ganz viel Leistung in der Küche und eine top Fritteuse, eine top Bratplatte etc. Dann haben wir ja ein Konzept entwickelt, wie man einen super mise en place in der Küche hat, also eine Vorbereitung, weil man ganz genau weiß, in einem Foodtruck ist ja anders als in einem Restaurant, in einer halben h stehen hier 100 Leute und möchten essen. Wenn man das weiß, kann man das wirklich so gut vorbereiten, dass das Essen quasi aus dem Truck rausfliegt. Du hast recht, also zwei Minijobber sind knapp. Man kann die Minijobber auch zum Event hinbestellen, dass sie wirklich nur zwei, 3 Stunden vor Ort sind. Aber es sind tatsächlich drei, drei bis vier, wenn die nicht Vorlastlastung stehen. Man hat auch ein bisschen die Möglichkeit mit einem Stundenkonto. Also wir haben auch alles. Wir haben ein digitales Stempelsystem für die Mitarbeiter, ein Personalplanungstool. Da kommt es auch mal vor, dass sie in der Saison ein paar Überstunden machen und man die dann in den Folgemonaten ausbezahlt. Da geht keine h verloren und kein Geld verloren. Da wird geschaut, okay, jetzt brauchen wir euch mal ein bisschen mehr in diesem Monat und dadurch habt ihr ein bisschen mehr Freizeit im darauffolgenden. Also sind aber eher Dreiersrecht, Stichwort Stempelkarte.

Klaus: Den Backoffice, sprich den Verwaltungsaufwand, stelle ich mir jetzt in der Tat sehr einfach vor. Ich habe ein bisschen, in eurem Fall mehr, aber einen überschaubaren Wareneinkauf über eine App oder über ein Tablet, wie ihr sagt. Das heißt, ich werde da nicht allzu viele Eingangsrechnungen pro Monat bekommen, die ich kontrollieren muss. Ich habe meine Minijobber, die ein Stundenkontingent haben. Das gebe ich dann meinem Steuerberater, der abrechnet und ich schreibe dann acht bis 12 Ausgangsrechnungen pro Monat, weil ich acht bis 12 Veranstaltungen bediene. Das heißt Buchhaltungsaufwand überschaubar, Personalaufwand überschaubar. Habe ich irgendwas übersehen, was mir noch graue Haare bereiten könnte im Alltag noch.

Michael Wilting: Einfacher, wie du gesagt hast, weil das auch alles bei uns automatisiert ist. Die Ware wird bestellt über das System. Du musst eigentlich nur die Warenannahme kontrollieren. Die Rechnung des Lieferanten geht direkt bei uns ins System rein, in den angebundenen Steuerberater und in die Datev. Du kannst da eigentlich abhaken, wenn du jetzt kein SEPA erstellt hast, kannst du auch darüber überweisen, aber das funktioniert eigentlich völlig automatisch über einen Rechnungseingangslink etc. Du bist dann auch bei unserem Steuerberater, der die durchschnittlichen Quoten bei uns kennt, der die Kostenstellen vorbereitet hat, der wirklich vergleichbare BWAs erstellen kann, von Franchise Partner zu franchise Partner. Ich bekomme du und ich bekomme dann am 25. Des Folgemonats immer auf Punkt deine Zahlen. Die Ausgangsrechnungen sind auch fast automatisiert, weil bei uns bei Buchung ein automatischer, automatischer Auftrag, Auftragsbestätigung erstellt wird digital. Dann unterschreibt der Kunde digital. Daraus wird über einen Datentransfer eine Anzeigungsrechnung erstellt, ein automatischer Kalendereintrag, der dir dann wieder gespiegelt wird, wo dein Event, also in das du nichts vergessen kannst. Und aus diesem Eintrag wird dann nachher die Schlussrechnung und auch der digitale Lieferschein beim Kunden erstellt, so dass du eigentlich mit drei Klicks deine Schlussrechnung rausschicken kannst. Und was war da noch? Du hast noch ein Thema angesprochen. Also ist fast alles automatisiert, komplette Buchhaltung und Auftragswesen.

Klaus: Personalabrechnung hat es?

Michael Wilting: Genau, Personalabrechnung funktioniert auch. Du musst eigentlich nur schauen im System bei uns stimmen die Arbeitsstunden deiner Mitarbeiter und dann geht ein Klick direkt zum Steuerberater rüber und da werden dann alle Zahlen übermittelt, als auch die stunden und steuerfreien Zuschläge werden errechnet, Urlaubskonto etc. Und dadurch wird dann die Abrechnung automatisiert. Also da hast du nur ein paar Minuten im Monat Arbeit mit der Buchhaltung und mit dem ganzen. Backoffice.

Klaus: Kommen wir zum für uns mittelalte Männer ganz besonders spannenden Thema. Wie schaut so ein LKW aus, wie funktioniert das?

Michael Wilting: Ja, ist erstmal, wenn man jetzt mal von dem US Stepn ausgeht, ein eckiges Monster aus den USA, was für FedEx Ups, bekannt aus King of Queens z.B. fährt. Das Schiff kommt dann erstmal bei uns an, bei unserer Factory, wird dann von uns umgebaut, neu lackiert, instand gesetzt, restauriert und wird dann von innen mit einem quasi kompletten Edelstahlkern verkleidet. Also dass man keine sensiblen Holzteile oder irgendwelche lackierten Alugeschichten, sondern bei uns ist wirklich funktionell, maschinell ist das Ding brachial. Also du schaust im Innenraum in einem silbernen Edelstahlkern und da wird dann auf einem Edelstahl Sockel die Küche installiert. Alle Leitungen werden dann unterirdisch verlegt, unterm Truck, teilweise über dem Truck. Obendrauf sind noch die Lüftungsauslässe und die Kabel sind halt alle in Kanälen oder unter Podest verlegt und du siehst quasi einfach nur eine cleane Küchenfront vorne, hinten und eine Verkaufstheke und kannst mit einem Hochdruckreiniger durch das Fahrzeug durchgehen und auch den Boden abspritzen etc. Dann baut ihr.

Klaus: In diese Zelle das gesamte Küchenmaterial ein. Das kann ich mir wahrscheinlich so vorstellen wie ein Campingwagenausbau vom Grunde her.

Michael Wilting: Ja, halt ein bisschen überdimensionierter. Also mit riesen Fritteusen, mit riesen Bratplatten, eher so wie in einer Systemküche, Systemgastronomie bei bekannten Franchise Restaurants.

Klaus: Und dann schneidet ihr die Seitenwand auf, damit da die Theke entsteht. Dann fahrt ihr mit dem LKW zum TÜV. Das wird wahrscheinlich abgenommen werden müssen, ist für euch aber keine Rocket Science, weil so wie das klingt, ist das ja auch einer eurer Geschäftszweige oder eine der Firma, mit denen du dich beschäftigst. Das heißt, ihr macht das auch für andere.

Michael Wilting: Genau, also das ist mittlerweile auch ein standardisierter Ablauf. Wir bauen auch für andere Konzepte Fahrzeuge und da wird die Küche einmal konfiguriert, die Basis ist immer gleich, dann wird der Wagen dem TÜV vorgeführt, ist alles relativ entspannt. Da kennen wir uns auch bei technischen Problemen, kennen wir uns da auch perfekt aus. Wenn der franchise Partner da fragen hat oder wissen will, wie funktioniert das genau.

Klaus: Wie viel Geld muss ich denn zu Beginn in die Hand nehmen? So ein Truck wird, und du hast ja schon eine Größenordnung in den Raum gestellt, nicht besonders günstig sein. Ich muss mir ein Tiefkühllager bauen oder nicht nur Tiefkühllager, ich muss mir insgesamt ein Lager bauen. Das ist ja nicht besonders preiswert.

Michael Wilting: Es kommt ja immer darauf an, möchtest du den dreieinhalb Tonner Truck haben, möchtest du ein Neufahrzeug, möchtest du ein gebrauchtes Fahrzeug, möchtest du den original Stepan haben, möchtest du einen Burger Bike zusätzlich haben. Aber wenn du jetzt mal einfach starten möchtest mit einem Foodtruck, brauchst du, fangen wir mal so rum an, deine Basis, dein Lager musst du dir einrichten mit einem, wie du schon richtig sagtest, mit einem Kühllager, Kühlhaus, Trockenlager, Regale, Equipment, Küchenzangen, GN Behälter etc. Dafür brauchst du die €25 fürs Equipment, fürs Tiefkühlhaus, fürs Kühlhaus, fürs Lager allgemein, Fettabscheider, kleine spülküche etc. Das sind so die 25 bis Euro, auch schwankend die Preise, aber so ungefähr sind das die Investitionen. Dazu braucht es natürlich den Truck, der mittlerweile mindestens Euro kostet, ein Neufahrzeug, dreieinhalb Tonner, eher €150, also eine Gesamtinvestition von mindestens 25 plus 145 Mindestinvestitionen. Du kannst natürlich auch, bieten wir an, einen Foodtruck bei uns finanzieren, über uns finanzieren. Du kannst auch einen Foodtruck mieten, sodass du nur diese bis Start Investment brauchst. Du kannst den z.B. für ein Jahr mieten, den Truck, wird ja auch teilweise die Miete angerechnet auf einen späteren Kauf und dann kannst du den nachträglich finanzieren oder kaufen oder weitermieten, wie auch immer. Hintergrund ist auch oft der, dass die Banken sich schwer tun mit Neueinsteigern, mit Neugründern, aber nach einem Jahr, nach der ersten erfolgreichen BWA sieht das dann schon anders aus und dann werden die meistens rückwirkend dann doch finanziert und dann kaufen die nachträglich den Truck bei uns. Du kannst quasi als Soft Einsteiger mit 25 bis Startinvestment anfangen und einer Truckmiete.

Klaus: Wobei ich mein Lager ja auch befüllen muss. Ich muss ja in eine gewisse Vorleistung gehen. Oder muss ich das nicht? Weil du sagtest vorhin, eine Anzahlungsrechnung automatisiert produziert wird, die ja hoffentlich nicht nur produziert, sondern auch bezahlt wird.

Michael Wilting: Ja, du musst tatsächlich da kaum in Vorkasse gehen. Wie gesagt, wir schalten Marketing, bevor du eigentlich startest mit deinem Betrieb, hast dann schon einige Aufträge unterschrieben vor deinem Starttag. Der Network muss natürlich bis dahin fertig sein und alles stehen, aber du kriegst 50 % Anzahlung aller deiner Aufträge schon im Vorlauf. Also Cashflow ist ganz wichtig, tracken wir auch, haben wir eine eigene Software für Planen auch zusammen mit dem Franchise Partner und deswegen musst du da kaum in Vorleistung gehen, weil du deine Ware ein bis zwei Wochen vorher bestellst und dann haben die noch mal Zahlungsmodalitäten, sind dann nochmal zwei bis zwei Wochen, glaube ich, bei unseren Lieferanten, sodass du da eigentlich einen fließenden Übergang hast. Und teilweise haben es sogar finches Burner geschafft, mit einem kleinen Eigenkapital und unserem dann anfangenden Cashflow kaum Investitionen zu haben und in Vorkasse zu gehen und dann direkt erfolgreich gestartet sind. Ist jetzt Geschmackssache, ob man seine Investitionen direkt aus dem Cashflow bezahlen möchte oder oder nicht, aber ja, ist theoretisch möglich.

Klaus: Bei den von dir genannten Investitionskosten war keine Franchise Gebühr oder Einstiegsgebühr oder Lizenzgebühr dabei. Wovon lebt ihr? Ihr werdet zum einen eine laufende Franchisegebühr vom Umsatz von mir verlangen und zum anderen, auch wenn es nicht gern offen ausgesprochen wird, einen Teil der Lieferanten oder von den Lieferanten als Kickback bekommen.

Michael Wilting: Also die Einstiegsfee sind Euro bei uns, die man aber auch quasi in Raten zahlen kann oder nachträglich rückwirkend zahlen kann bei uns. einfach die Sache erstmal zu vereinfachen, weil ja das doch eine Schwierigkeit ist oft für den, ich sage mal, den ehemaligen Koch oder Kfz Mechatroniker, ans Startkapital zu kommen, unterstützen wir da wirklich und sind da wirklich sehr umgänglich und locker unterwegs. Das sind Einstiegsfee und die laufende Franchisegebühr liegt bei 18 % bei uns vom Umsatz. Kurze Erklärung, viele sagen ja Gastronomie, ich kenne nur Konzepte mit 7, %, 8, %, 6 % Franchisegebühr. Ich habe ja gesagt, wir haben eine Rentabilität vom Umsatz bzw. Der franchise Partner von die acht und dreiig %, auch ein bisschen schwankend, aber sag mal so, die Mitte der Franchise Partner macht ja mit Euro im Jahr jetzt keinen Umsatz wie eine Restaurantkette in der Innenstadt. Deswegen ist die Franchise Gebühr bei uns prozentual relativ hoch angesetzt, was aber in totalen Zahlen nicht ganz so viel ist. Außerdem steckt da sehr, sehr viel hinter, hinter diesen 18 %. Ein sales Mitarbeiter, ein Sales Team, was bei Erstkontakt ans Telefon geht von dem Kunden. Das Marketing steckt dahinter. Wir sind quasi die Marketingagentur als Zentrale selber. Da steckt ganz viel Hilfe, Unterstützung auch in Buchhaltung dahinter, Automatisierung. Wir helfen den Partnern, die Angebote rauszuschicken. Wir schauen über die Zahlen, sind ständig erreichbar. Ich zahle lieber 18 % von Umsatz im Monat als 7 % von Euro als Restaurant jetzt beispielsweise mit einem ganz anderen Kostenapparat und Fixkosten dahinter, wie bei uns bei den Beefbusters.

Klaus: Am Ende ist es ja leben und leben lassen. Ich halte das für unglaublich fair, wenn beim Franchise Partner acht und dreiig % überbleiben, dass ihr euch 18 nehmt. Und was du ja auch völlig richtig sagst, man muss den Absolutbetrag sehen für den Aufwand, den ihr treibt. Selbst wenn ihr mal 50 Franchisenehmer habt, sind ja die 18 % von Euro hochgerechnet einfach zu wenig, einen wirklich großen Apparat dadurch finanzieren zu können.

Michael Wilting: Eben. Also der franchise Partner hat acht und dreiig % Rentabilität, obwohl die 18 % im Vorhinein schon geflossen sind. Das nochmal dazu. Und wie du schon genau richtig sagst, von Umsatz im Monat, wenn ich jetzt 7 % Franchise Gebühr hätte, da könnte ich ja gerade mal unseren Sales Mitarbeiter bezahlen von. Also in absoluten Zahlen sind die 18 % schon fair.

Klaus: Wo kommt eure Finanzstärke her? Ihr seid offenbar in der Lage, die LKWs vorzufinanzieren, wenn ihr die vermietet. Ihr seid in der Lage, die Franchise Fee vorzufinanzieren. Das kann ja nicht aus dem nichts kommen.

Michael Wilting: Uns gibt es ja schon relativ lange und wir haben immer viel Wert auf Cashflow gelegt und organisch haben wir relativ viel Geld in meinem Unternehmen gelassen.

Klaus: Ich sehe ein am Papier recht einfaches Skalierungspotenzial, weil es, wie du ja auch schon eingangs sagtest, nicht besonders know how intensiv ist.

Michael Wilting: Genau, genauso haben wir es auch gemacht als Zentrale, sind jedes Jahr gewachsen und skaliert und haben die Prozesse runtergebrochen, wie funktioniert es. Und so ein Event mit 100 Gästen, zwei Mitarbeitern auf einem Fahrzeug funktioniert als Selbstläufer und das Kundenfeedback ist überragend. Also man kann sich unsere Bewertungen auch anschauen. Die sind durchweg positiv, weil ja erstmal ist da Stimmung, gute Laune, Feierabendstimmung vor Ort. Unsere Produkte sind von Spitzenqualität, die Mitarbeiter haben ein Lächeln im Gesicht und dann auch die Gäste. Und vielleicht auch ein wichtiger Faktor, dass die Gäste eingeladen werden und für ihre Speisen in der Regel nicht selber bezahlen. Natürlich hat man schon mal eine andere Einstellung dazu, aber meistens wird halt gesagt über uns, die besten Burger, die wir je gegessen haben, die food Truck Manager, die waren gut gelaunt, die Truck Mitarbeiter, super Event. Und auch für dich als franchise Partner wäre so ein Mann Event völlig einfach, ohne dich durchzuführen.

Klaus: Lieber Michael, danke für all die Insights, hat Spaß gemacht und ich freue mich, wenn ich mal im echten Leben einen tollen Burger bei euch kosten darf. Allerdings muss ich dafür dann ja zu einem eurer Events eingeladen werden, aber vielleicht könnt ihr mich da mal hineinschmuggeln. Michael, vielen Dank, hat Spaß gemacht.

Michael Wilting: Ja, mir auch. Vielen Dank, kann ich so zurückgeben.

Klaus: Und jetzt wie immer die Bierdeckel Kalkulation. Wir verkaufen 12 Caterings pro Monat zu je €2500 netto. Das ergibt einen statistischen Monatsumsatz von Euro. Im Sommer mehr, im Winter weniger. Wir haben 16 % Wareneinsatz, das sind 18 % Personaleinsatz, das sind 18 % Franchise Fee, das sind nochmals Euro als Miete für unser Lager, Versicherung für das Lager und sonstige Betriebskosten nehme ich €1000 monatlich an, die Miete und die Versicherung für den LKW mit €2500. Fürs Marketing geben wir €500 aus und für Steuerberater, steuern und zu Kleinzeugs kalkuliere ich nochmals €500. Jetzt müssen wir noch einen kleinen Kredit für die Einstiegsgebühr sowie das Lager abbezahlen. Realistisch werden das wohl so €600 im Monat sein. Damit bin ich auf Gesamtkosten von ca. Euro oder einem Gewinn von Euro pro Monat. Das sind allerdings nur unter großen Anführungszeichen nur ein und dreiig. %. Woher kommt die Differenz zu den von Martin genannten acht und dreiig? Nun, zum einen habe ich die Mitarbeiterkosten ziemlich hoch angesetzt und zum anderen rechnerisch gar kein Eigenkapital mitgebracht. Denn wir bezahlen ja einen Kredit für das Lager und mieten den Lkw komplett an. Letztlich kann das ein fantastisches Geschäftsmodell für jeden sein, der zu Beginn gerne selbst in seinem Lkw steht und zufriedene Gäste, die für Speis und Rank nicht einmal das bezahlen, betreut. Mit der Zeit wird man mit einem zweiten und dritten Foodtruck dann zum richtigen Unternehmer und das Modell kann so richtig spannend werden. Klar ist, auch hier kauft man sich Arbeit. Wer jetzt Achtung Wortspiel Appetit auf dieses franchise Modell bekommen hat, Michaels Kontaktdaten gibt es wie immer in den Shownotes. Und auf danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Dahler Immobilien, Benjamin Schütze

Der unabhängige und objektive Einblick in Franchise Geschäftsmodelle. Kein Smalltalk, sondern harte Fakten.

Heute mit Benjamin Schütze von Dahler Immobilien.



Ist es schwieriger, den Verkäufer- oder den Käufer einer Luxus-Immobilie zu finden?
Welche Rolle spielt im Immobiliengeschäft die Marke?
Wie lange dauert eine Immobilientransaktion?
Warum ist es nicht so einfach, vom Immobilienmakler-Einzelkämpfer mit 1 Mio Euro Provisionsumsatz auf mehrere Mitarbeiter zu skalieren?

Eine detaillierte Kalkulation wie immer am Ende der Episode und auf der goldgrube-franchise.de.

Rechtlicher Hinweis/Disclaimer

Danke für die Bewertungen, Kommentare und Nachrichten. Wer mehr über das Thema Videos über Luxusimmobilien wissen will, oder selbst dazu beitragen kann: schreibt uns!

(03:23) Über Ben Schütze und Dahler
(10:27) Produkt Luxusimmobilie
(20:28) Wie funktioniert der An- und Verkaufsprozess
(28:53) Produktpalette eines Immobilienmaklers
(36:59) Umsätze eines Maklers, Provision, Preisparadoxon
(39:42) Image des Immobilienmaklers
(40:20) Größe des Immobilienmarkts
(44:50) Mitarbeiter
(49:00) Lizenzgebühren
(52:28) Der Dahler Pitch
(54:14) Start ins Immobilienmakler-Business
(56:35) Weitere Ausgaben, Marketinggebühren
(58:40) Bierdeckelkalkulation


Benjamin Schütze
+49 40 60 00 37-372
+49 171 861 28 71
benjamin.schuetze@dahler.com
www.dahlercompany.com


Klaus Mec
LinkedIn https://www.linkedin.com/in/klaus-mec/
www.goldgrube-franchise.de
klaus@goldgrube-franchise.de 

>> Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast rund Franchise Geschäftsmodelle. Wer den üblichen Franchise Smalltalk erwartet und Hören will, ist hier falsch, denn es dreht sich Zahlen, Daten und Fakten. Apropos unabhängig und objektiv.

Dieser Podcast ist unbezahlt. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch, wird dann wohl hinterfragt werden.

Heute unterhalte ich mich mit Benjamin Schütze von Dahler über Immobilienmakler. Nach einer etwas längeren Einleitung über die Möglichkeiten der Differenzierung eines Immobilienmaklers, also der Frage, wie sich denn Immobilienmakler voneinander unterscheiden könnten, geht es ganz konkret Zahlen. Ben hat keinen klassischen Pitch, keine Präsentation in blumigen oder lobenden Worten mitgebracht. Vielmehr ist er schonungslos ehrlich.

>> Benjamin Schütze: Ohne den Fleiß unserer Partner und deren Mitarbeiter bringt die Marke am Ende des Tages aber ehrlicherweise nicht viel. Aber es zeigt dir, dass diese Summen oder auch ich sag mal, die Selbstständigkeit im Maklergeschäft auch in einem Franchise sehr lukrativ sein können.

>> Klaus: Bis zum Ende dran zu bleiben, ist eine gute Idee, denn am Ende rechne ich anhand einer sogenannten Bierdeckel Kalkulation aus, ob man als Luxus Immobilienmakler auch persönlich in Luxus schwelgen kann und wird. Ist es schwieriger, den Verkäufer oder den Käufer einer Luxusimmobilie zu finden? Welche Rolle spielt im Immobiliengeschäft die Marke und wie lange dauert überhaupt eine Immobilientransaktion? Wir sprechen darüber, warum es nicht so einfach ist, vom erfolgreichen Einzelkämpfer Immobilienmakler, der gut und gerne €1 Million Provisionsumsatz erwirtschaften kann, zum Maklerunternehmer mit vielen Mitarbeitern zu werden.

>> Benjamin Schütze: Es ist also wie mit allem ich muss erstmal investieren, in dem Fall Zeit und natürlich auch Geld für das Gehalt, meinen Mitarbeiter irgendwann auf eine gewisse Qualitätsstufe zu bringen.

>> Klaus: Wir haben uns auch lange und ausführlich über das Trendthema YouTube Videos von Luxusimmobilien unterhalten, nachdem das den zeitlichen Rahmen sprengen würde. Gerne produzieren wir eine eigene Folge darüber. Schreibt uns, wenn euch das interessiert. Wir freuen uns über jede Nachricht, auch und insbesondere von Insidern. Bens und meine Ohren sind diesbezüglich sehr weit geöffnet. Dahler hat übrigens tatsächlich bereits Immobilien per Videoverkauf. Die von mir in den Raum gestellte sprichwörtliche Diskretion nicht nur vom hanseatischen Geldadel ist übrigens lange nicht so präsent, wie ich angenommen hätte. Man hat erstaunlicherweise keine Angst vor Einbrechern oder Entführern, wenn man in eine Immobilie zieht, deren Details online sind. Beim Stichwort Diskretion der notwendige rechtliche weder mein Gast, das franchise System dahinter oder gar ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Vielmehr sind diese extrem vom Standort, vom Fleiß und auch Talent des Franchisenehmers abhängig. Ihr könnt euch jedoch sicher sein, dass ich sämtliche Fakten sorgfältig geprüft habe.

>> Benjamin Schütze: Eigentlich muss ich mich nur da anschließen und die machen den Rest und dann läuft das.

>> Klaus: Nein, wenn euch dieser Podcast gefällt, dann gebt ihm bitte wo immer möglich viele Sterne und schreibt Kommentare. Darüber freuen sich nicht nur die Algorithmen, damit der Podcast noch mehr Hörerinnen und Hörern vorgeschlagen wird, sondern auch Ben und ich. Servus Ben, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Erzähl uns doch ein paar Worte über dich und über Dahler.

>> Benjamin Schütze: Ja, erstmal schön, dass ich da sein darf und hier mit dir heute im Austausch stehe. Für mich auch sehr interessant, das mal an so eine neutrale Stelle wie so ein Podcast zu vermitteln. Ist ja sonst immer das, was ich hier täglich in Hamburg tue, mit dann ja Interessenten, sozusagen Franchise Interessenten. Und ja, ich bin ganz gespannt, wie wir das heute zusammen machen. Im Grunde habe ich jetzt nicht so einen klassischen Karriereweg gemacht, wie man ihn sich vielleicht vorstellt. Lustiger oder auch interessanterweise wusste ich aber schon damals nach der Schule, dass ich immer irgendwie was mit Immobilien machen muss. Und es war tatsächlich auch so, dass ich mich dann nach der Schule bei den hiesigen Immobilienbüros hier in Hamburg beworben hatte. Ehrlicherweise war mein Zeugnis aber nicht gut genug und deswegen kann ich das im Nachhinein auch nachvollziehen, warum da eine Absage nach der anderen bei mir eingeflattert ist. Und komisch ist dann aber, dass ich mich von diesem Weg irgendwie nicht habe abbringen lassen. Ich habe dann andere Sachen gemacht, eine Ausbildung in der Bürokommunikation irgendwie gelernt und bin dann so ein bisschen durchs Leben gestampft in der Jugend, bis ich dann erste Berührungspunkte wieder direkt mit der Immobilienbranche in den USA hatte, wo ich eine Zeit lang gelebt habe und sozusagen ja the American way of selling kennenlernen durfte, die sich ja schon sehr deutlich von dem dem deutschen Vertrieb irgendwie unterscheidet. Es war trotzdem sehr, sehr interessant und habe das dann weiter nach Spanien getragen, wo ich sieben Jahre gelebt habe. Und da bin ich das erste Mal in Berührung mit dem Thema franchise gekommen, weil und so schließt sich dann der Kreis, ich bei Engel und Völkers gelandet bin, die ja ein hamburger Immobilien franchise oder ein Immobilienunternehmen im Franchise ist, und bin zu der Zeit dazugestoßen, wo Engel und Völkers selber ja extrem expandiert ist in Spanien. Und das war dahingehend sehr interessant, weil ich einen Blickwinkel aus Sichtweise des Partners bekommen konnte. Also ich war jetzt kein Lizenzpartner, aber weil ich natürlich Deutscher war, Hamburger war, Deutsch sprach, habe ich ganz viel auch mit der Unternehmenszentrale in Hamburg bei England Völkers im Austausch und habe ja das erste Mal so erlebt, welche Potenziale hinter so einem Franchise stecken. Und das habe ich dann knapp sieben Jahre gemacht, bis ich dann familiär wieder nach Hamburg gezogen bin und ja auch direkt bei Dahler gelandet bin. Also auch wieder ein Immobilien franchise, diesmal aber aus der Rolle des Franchisegeber. Und da haben mir natürlich die Erfahrung, die ich dann in Spanien gemacht habe, natürlich sehr, sehr geholfen, dieses ganze Konstrukt franchise Vorteile, Nachteile, aber auch die Erwartungshaltung der Partner an eine Unternehmenszentrale, die haben mir natürlich da extrem geholfen, mich hier in den Job einzufinden. Warum Dahler? Ich bin grundsätzlich ein Typ, der sich immer mit der Sache identifizieren muss. Wenn man mich fragt, was machst du eigentlich beruflich? Dann könnte ich jetzt so den Titel rausholen, der auf meiner Visitenkarte steht. Da steht dann drauf Leitung, Expansion und Internationalisierung bei Dahler. Ich vereinfache das aber immer gerne, indem ich sage, ich bin Vertriebler, ich bin ein klassischer Verkäufer. Und ja, jetzt schließt sich auch da wieder der Kreis. Ich kann halt nur Sachen verkaufen, mit denen ich mich wirklich identifiziere. Und da muss man sagen, ich bin jetzt mittlerweile knapp acht Jahre bei Dahler, gibt es einfach diese Passform, wo ich wirklich der Überzeugung bin, dass das, was wir tun als Immobilien franchise, einen hohen Mehrwert dem Partner, also unserem Franchise Partner gegenüber bietet, aber dann auch weiter die Kette unseren Kunden. Und ja, das mache ich voller Leidenschaft und Überzeugung die letzten knapp acht Jahre.

>> Klaus: Es gibt ja Immobilienmakler sprichwörtlich wie Sand am Meer. Ja, was macht Dahler im Detail?

>> Benjamin Schütze: Ja, auch da müssen wir ehrlicherweise sagen, dass das Markergeschäft, so komplex es auch am Ende des Tages ist, in der Sache ja nicht keine Raketenwissenschaft ist. Also wir kochen so gesehen alle mit dem gleichen, mit dem gleichen Wasser. Nun die berechtigte was unterscheidet denn jetzt ein Makler von dem anderen Makler? Und vor allen Dingen, was macht vielleicht auch Dahler so besonders? Und da kann es aus meiner Sicht nur eine Antwort geben, und zwar die Philosophie und die Herangehensweise, mit der sich jeder Makler im Markt versucht zu positionieren. So, und jetzt sind wir ja pauschal erstmal auch wieder einer von vielen Maklern, der sagt, Dahler, Premium Makler, Premiumkunden, das macht ja in der Regel immer ein Großteil der Makler in den jeweiligen Orten auch, weil klar, jeder mag es vielleicht ein Stück weit lieber, die großen Millionen Villen zu verkaufen anstatt die kleine Wohnung. Wobei ich das gar nicht despektierlich meine. Was ist also der Unterschied, wenn alle Marker doch irgendwie mit dem gleichen Wasser kochen? Naja, bei uns ist es relativ klar strukturiert, wenn wir uns seit jetzt über dreiig Jahren am Markt positionieren und auch nach außen transportieren, dass wir ein Premium Makler sind, dann verstehen und wissen wir, dass dieser Anspruch erst einmal bei uns selber anfängt. Das bedeutet, es reicht nicht aus, eine schöne Marke zu haben, ein schönes Brand zu haben und das immerartig mit viel Marketing nach außen zu transportieren, sondern wir müssen es erst einmal selber vorleben, sprich die Qualitätsansprüche selber leben. Und das spielt sich dann tatsächlich in der Kette weiter. Das heißt, was darf denn so ein Kunde erwarten, wenn der jetzt hier in Hamburg oder in München oder in Berlin sich an einen unserer Standorte wendet und sagt, ich möchte gerne meine Immobilie verkaufen oder kaufen. Das ist natürlich maximale Servicequalität und natürlich auch Know how, welches wir seit über dreißig Jahren mit an den Tisch bringen. Und das Ganze transportieren wir entsprechend auch an unsere Lizenzpartner, aber auch deren Mitarbeiter. Und dann kommt natürlich die starke Marke dazu, die entsprechend sich im Markt positioniert und entsprechend auch die Zielgruppe, die sich dann das Millionenhaus leisten kann, auch anspricht. Also da gehört relativ viel dazu am Ende des Tages. Aber es ist ja, und das ist immer schwer zu erklären, eine Philosophiefrage, mit der der Makler sozusagen und in der Konsequenz, wie er sie lebt, sich in den jeweiligen Märkten positioniert.

>> Klaus: deine Formulierungen aufzunehmen, du hast jetzt mehrmals Millionen Bilder erwähnt und auch die kleine Wohnung oder wie da vielleicht dem einen oder anderen Bekannten Gerald Hörhahn sagt, das kleine Loch in der Peripherie. Dahler hat sich also auf Luxusimmobilien im Privatbereich spezialisiert.

>> Benjamin Schütze: Ja, also die Luxusimmobilien, das ist das Produkt, dahinter stehen aber immer auch die Menschen. Das heißt, unsere Spezialisierung ist eher gerichtet den Menschen, die diesen Objekten gehören, also den Eigentümern oder natürlich auch den potenziellen Käufern. Und die unterscheiden sich nun mal auch von den Ansprüchen her und auch von der Erwartung her von dem Kunden, der vielleicht jetzt eine etwas kleinere Immobilie kauft. Die Luxus Immobilie an sich, ob das jetzt ein Millionenobjekt ist oder ein bisschen drunter, ist dann das Produkt dazu. Und deswegen, ja, das ist schon unsere Zielgruppe. Jetzt müssen wir natürlich aber auch sagen, dass wenn wir als Franchise System in Deutschland agieren und ja mittlerweile knapp 86 Standorte haben in Deutschland und in Spanien, das nicht jedes Luxusobjekt genauso aussieht, wie in einem anderen Standort. Also da müssen wir auch schon differenzieren. Bedeutet, dass wenn wir auch Gespräche führen mit potenziellen Franchise Partnern für die verschiedensten Standorte, schon ein Bewusstsein haben, dass ein Premium Objekt nicht immer zwangsläufig mehrere Millionen kosten muss, sondern auch mal bei einer Million oder auch liegt, was allerdings dann in der jeweiligen Region wieder ein Hochpreisobjekt ist.

>> Klaus: Wenn ich den Immobilienmarkt richtig verstehe, gibt es ja mehrere Segmente. Es gibt zum einen die Wohnimmobilien, es gibt zum anderen Gewerbeimmobilien, dann gibt es noch den Bereich des Grundstücks, wo Freiflächen vermagelt werden und dann wird es einen, ich nenne ihn jetzt mal sonstigen Bereich geben, wo von der Garage bis zu Windmühlen oder was auch immer es danach alles geben möge, verkauft, vermittelt, vermarket wird. Dahler macht ausschließlich Wohnimmobilien ab, wenn ich dich jetzt richtig interpretiere, Euro. Ihr seid auch nicht im Mietmarkt.

>> Benjamin Schütze: Also grundsätzlich hast du da recht. Wenn wir uns in die Märkte positionieren, dann sind wir der Wohnimmobilienmakler. Das ist richtig. Und wir fokussieren uns da schon auch auf das Hochpreissegment. Ob das jetzt immer zwangsläufig ab aufwärts ist, das muss nicht immer zwangsläufig so sein, auch in gewissen Lagen Euro ein entsprechend schönes, attraktives, hochwertiges Haus zur Verfügung steht, da kappen wir uns nach unten hin nicht so ganz extrem ab. Wobei die Fokussierung immer in diesem Bereich und oberhalb bleiben wird. Mietmarker sind wir klassischerweise tatsächlich nicht. Jetzt gibt es aber immer so Konstellationen, wo wir uns doch überlegen, ob wir nicht das eine oder andere Mal ein Mietobjekt trotzdem annehmen. Und zwar immer dann, wenn wir wissen, dass der Kunde entsprechend ein Immobilienvermögen hat und daraus sich natürlich dann mögliche Verkaufsaufträge generieren können. Das kommt dann aber eher organisch. Bewegen wir uns ab und an mal in den sogenannten Zinshausmarktbereich oder das Mehrfamilienhaus, das bleibt nicht aus. Wie gesagt, unsere Fokussierung liegt auf eine gewisse Kundenschicht, Kundenklientel, die in der Regel sehr vermögend ist und innerhalb der Vermögensstrukturen liegt auch ab und zu mal das Mehrfamilienhaus, welches wir dann natürlich auch entsprechend vermakeln.

>> Klaus: Danke für diese Ergänzung. Das Segment der Anlageimmobilien hatte ich vorhin nicht auf dem Schirm. Das sind jene Immobilien, die man überwiegend für den Grund oder zum Zweck des Geldparkens und Vermehrens ankauft. Die Makelei ist ja ein Geschäft auf zwei Seiten und du sagtest, du bist ein Vertriebler. Auf der einen Seite musste es Objekte, wenn auch nicht ankaufen, aber in irgendeiner Form in dein Portfolio bringen. Das heißt, du musst deine Leistung demjenigen verkaufen, der das Objekt, die Wohnimmobilie hat. Und auf der anderen Seite musst du dann dieses Objekt dem Käufer schmackhaft machen, sprich verkaufen. Wie teilt sich denn diese Arbeitsteilung auf? Was ist denn die größere Herausforderung? Das Objekt mal grundsätzlich zu finden und dann dem Eigentümer zu sagen, ich bin der richtige Mann für sie, ich erziele den höchsten Preis? Oder ist es eher schwierig, in diesem Segment Käufer aufzutreiben?

>> Benjamin Schütze: Du hast natürlich recht, wir haben immer zwei Abschlüsse zu generieren, damit wir sozusagen Geld verdienen. Und wir haben immer eine Eigentümerseite und immer eine Käuferseite. Und das ist auch das, was unseren Job so unheimlich spannend macht. Also wir haben ja immer zwei Parteien, die wir irgendwie zueinander führen müssen. Und die Frage, was ist denn von der Gewichtung her jetzt bedeutender oder nicht, hängt immer ein Stück weit von der jeweiligen Marke ab. Im Vergleich zu den zu den wilden Jahren müssen wir heute viel, viel intensiver mit den Käufern arbeiten. Da jetzt das passende Objekt zu finden, welches preislich auch noch machbar ist für den Käufer. Das ist heute die Aufgabe.

>> Klaus: Werbung. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie ein Podcast wie dieser neue Hörerinnen und Hörer findet? Nun, zuallererst durch weitere Empfehlungen. Daher bitte empfehlt diesen Podcast weiter. Macht Werdung. Als nächstes kommen die berühmten Algorithmen ins Spiel. Damit Apple, Spotify und all die anderen Player bzw. Plattformen meinen Podcast neuen Hörerinnen und Hörern vorschlagen, braucht diese künstliche Intelligenz, die vermutlich gar nicht so intelligent ist, Hinweise. Und diese Hinweise könnt ihr geben, indem ihr meinen Podcast gut bewertet und fleißig Kommentare schreibt. Übrigens freut sich nicht nur der Algorithmus, sondern auch ich mich über Nachrichten. Schreibt mir, was euch gefallen hat und welche Frage ich noch hätte stellen sollen. Klausoldgrube franchise de, dankeschön. Werbung Ende.

>> Klaus: Wie schwierig ist es denn jetzt tatsächlich, diese beiden Seiten zu akquirieren, sprich an Objekte auf der einen Seite zu kommen und an Kunden auf der anderen Seite? Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass ein Teil von beiden Seiten aktiv auf Dahler zukommt, weil er eine große Marke seid, mit vielen Antworten und einer gewissen Präsenz. Glaube jedoch, dass ich mir das eher so vorstelle und die Wahrheit eine andere ist, nämlich dass das sehr viel Vertriebsaufwand und Vertriebsgeschäft ist. Wo liegt denn die Wahrheit? Wie mühsam ist es?

>> Benjamin Schütze: Am Ende des Tages ist es eine Mischkalkulation. Also natürlich hilft eine Brand, so wie Dahler, speziell in neuen Standorten ungemein in der Wahrnehmung und auch in der Möglichkeit, Objekte zu generieren. Ohne den Fleiß unserer Partner und deren Mitarbeiter, bringt die Marke am Ende des Tages aber ehrlicherweise nicht viel. Warum? Ich hatte es eingangs gesagt, wir sind immer noch im Peoples Business unterwegs. Das heißt, der Zugang zum Objekt, zur Immobilie, ist immer der Eigentümer oder die Eigentümer. Das heißt, wir müssen es schaffen, je nach Standort und auch je nach Partner und auch Zielgruppe, ein Konzept zu erarbeiten, wo wir auf beiden Seiten, also auf der Branding Seite, auf der Unternehmenszentralseite und auf der Marketing Seite genau die Sprache der Zielgruppe treffen. Und parallel dazu brauchen wir halt den Partner und auch ein Team, welches in der Lage ist, das System zu nutzen, eine gewisse Geschwindigkeit zu erreichen im Markt und dann aber natürlich auch, so wie du es gerade gesagt hast, vertrieblich in den Markt einzuwirken. Wenn wir diese beiden Faktoren gut umsetzen, dann werden sich sehr, sehr viele Türen buchstäblich in den jeweiligen Märkten öffnen. Und wir haben die Möglichkeit bei den Eigentümern, mittlerweile ist es ja fast immer ein Pitch, in dem man geht. Das heißt, der Eigentümer lädt sich immer gerne zwei, drei Makler ein. Das heißt, wir gehen dann in den Pitch und müssen jetzt den Eigentümer davon überzeugen, den Auftrag an Dahler zu geben. Und das machen wir z.B. unter keinen Umständen, weil wir sagen, wir bieten den höchsten Preis. Das machen wir nicht, sondern wir machen das immer mit dem Dienstleistungsanspruch, den wir versuchen, auch bei dem Kunden zu leben. Das heißt, eine ehrliche Kalkulation des Objektes anhand des Sachwertverfahrens, also wirklich eine saubere Betrachtung des Wertes des Objektes und des Grundstückes und natürlich das Vergleichswertverfahren, sprich, welche Objekte werden gerade angeboten, zu welchem Preis oder wurden auch in der Vergangenheit verkauft. So, und es ist ein Zusammenspiel aus all diesen Faktoren, die dazu führen, dass wir Aufträge bekommen. Ich sage an diesem Punkt immer gerne, dass all das, was wir tun seit dreiig Jahren oder seit über dreiig Jahren und all das, was wir hier in der Unternehmenszentrale für unsere Partner, für unsere Kunden ausdenken und nach außen transportieren, ist immer ein für mich, ein Vertrauensvorschuss, den wir uns erarbeiten. Und wenn wir am Kunden sind, jedes Mal, wenn wir am Kunden oder jedes Mal, wenn wir mit dem Kunden sprechen, muss es so sein, dass wir diesen Vertrauensvorschuss bestätigen. Und dieses Vorschuss und bestätigen kommt so häufig innerhalb einer Transaktion vor, dass wir wirklich jedes Mal mit dem höchsten Anspruch reingehen müssen, da auch dieses Vertrauen zu bekommen, das Objekt jetzt an Dahler zu geben. Und das ist ein kleiner, aber ein sehr feiner Unterschied, den unsere Kunden merken. Wenn wir das Objekt dann haben und wir haben es jetzt, wie wir es ja auch wollen, für einen marktgerechten Preis in der Vermarktung, dann müssen wir natürlich heute mit dem Käufer auch intensiv arbeiten und gucken, wie er das finanziert bekommt. Es ist aber dennoch auch heute möglich, in einer relativ kurzen Zeit Immobilien abzuwickeln. Also pauschal zu sagen, wir brauchen heute immer sechs bis neun Monate, würde ich für nicht richtig bezeichnen.

>> Klaus: Nehme ich doch mal konkret auf diese Reise mit. Bist du so weit bist, dass du beim Eigentümer pitchen darfst, vergeht ja ein wesentlicher Teil, nämlich der Kontakt zum Eigentümer. Werdet ihr als Thaler da üblicherweise eingeladen, weil ihr schon so groß und bekannt seid und man aktiv auf euch zugeht? Oder ist es eher so, wie ich mir das vorstelle, dass der jeweilige Immobilienmakler sich über Jahre ein Netzwerk aufbaut, der Eigentümer dann weiß, aha, mein Nachbar hat erfolgreich über Thaler verkauft und den Dahler Makler kenne ich noch vom letzten Event im Golfclub, dieses Klischee jetzt so richtig zu überstrapazieren oder vom letzten ansitzen beim Jagen. Und deswegen vertraue ich dem. Ist es noch so ein Netzwerkgeschäft?

>> Benjamin Schütze: Jein. Also das ist tatsächlich eine Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist, weil auch da wieder viele Faktoren eine Rolle spielen. Und das macht es ja so komplex, das, was wir hier tun. Es ist halt nicht so, dass ich mich mit Dalla irgendwo positioniere in irgendeinem Markt und dann die Marke alleine dafür sorgt, dass ich Aufträge bekomme. So ist es nicht. Die Marke hilft. Ich sage, die Marke kann ein Brandbeschleuniger sein mit all dem, was wir aus der Unternehmenszentrale tun, schneller an unsere Zielgruppe zu kommen. Definitiv. Dazu gehört aber natürlich auch, dass der Partner oder auch die Mitarbeiter sich erst einmal wirklich im Detail in seinem Markt oder in dem jeweiligen Markt auskennt. Das ist Grundlage. Wir müssen wissen, wo sind denn die Top Straßen, wer wohnt vielleicht in den top Straßen, was sind Gebiete, die die zweite Toplage sind, dritte Toplage? Also die wirklich knallharte Auseinandersetzung mit dem Markt. Und was wir grundsätzlich dafür tun an diesem Punkt ist, dass wir für uns entschieden haben, dass wenn wir Märkte analysieren, immer nur anhand von tatsächlich getätigten Transaktionszahlen arbeiten. Das heißt, wir gehen auf die sogenannten Gutachterausschüsse zu, die eigentlich alle Notarverträge sammelt, daraus eine Auswertung zu schöpfen. Und die Zahlen holen wir uns. Das ist die Substanz. Und mit dem Know how gehen jetzt unsere Partner und Mitarbeiter in die jeweiligen Märkte und machen ja auch unter anderem den klassischen Vertrieb, indem sie sich in den einzelnen Mikromärkten noch mal bekannt machen. Da kommen dann aber ganz viele Marketingprodukte und Hilfestellungen der Zentrale sozusagen mit dazu, sodass auch das sehr einfach ist und auch mit einer gewissen Qualität gemacht werden kann. Und so haben wir halt immer diese beiden Faktoren, die einwirken müssen auf dem Markt, damit sich dann der Eigentümer und dann immer mehr Eigentümer bei uns melden, ihre Immobilie zu verkaufen. Selbst in Märkten, in denen wir schon lange sind, nehmen wir Hamburg. Wir sind eigentlich seit eh und je in Hamburg, seit der Gründung, wobei die Gründung südlich von Hamburg stattgefunden hat, in der Nordheide, aber auch den Standort gibt es noch, wäre es fatal, darauf zu bauen, dass alleine die Marke und alleine das Branding dafür sorgt, dass wir weiter Geschäft generieren. Und auch das ist unterm Strich ein Qualitätsmerkmal unserer Seite. Wir machen es uns oft jedes Jahr neu bewusst. Wir müssen wieder ansetzen, wir müssen wieder an der Qualitätsschraube drehen. Wir müssen wieder unseren Kunden besser verstehen, entsprechend ein Konzept zu entwickeln für unsere Partner, für unsere Mitarbeiter, möglichst, möglichst attraktiv und viele Anfragen zu generieren.

>> Klaus: Wenn du sagst, Kunden verstehen und das ist jetzt bitte nicht despektierlich gemeint, das ist ja auch keine Raketenwissenschaft, denn der Verkäufer des Objekts hat letztlich ein Interesse, wenn wir mal emotionale Dinge außen vor lassen, nämlich einen möglichst hohen Kaufpreis zu erzielen. Und der Käufer hat ein, ja, auch nicht so schwierig zu verstehen, das Kaufmotiv, nämlich Lage und ein paar hard facts. Objekt muss einen Pool haben, Objekt muss eine Garage haben. Ich habe drei Kinder, daher brauche ich drei Kinderzimmer. Die jeweiligen Anforderungen sind ja jetzt nicht allzu schwer zu verstehen. Wo liegt da im Detail die Herausforderung.

>> Klaus: Die du jetzt mehrmals erwähnt hast?

>> Benjamin Schütze: Ja, also wenn man jetzt von ganz weit oben drauf gucken möchte, dann gebe ich dir recht, dann wären das so die beiden Faktoren, wo man sagt, ja, das sind doch die entscheidenden Faktoren, ist aber tatsächlich bei weitem nicht ausreichend. Also auch da wieder, wir arbeiten erst einmal mit Menschen zusammen, die jeder für sich immer an einem anderen Punkt des Lebens stehen und jeder trägt sein Päckchen mit und hat seine Bedürfnisse und auch Gründe, warum er jetzt das Objekt verkaufen will, muss, was auch immer. Und da fängt doch jetzt die Dienstleistungsqualität an. Es geht nicht darum, in so einen Termin zu gehen und dann nur zu schauen, was ist hier der maximale Preis für das Objekt, weil das ist ja für uns auch vorteilhaft. Je höher der Preis, desto höher unsere Provision, sondern es gilt nach unserem Verständnis darum, den Kunden zu verstehen und ihn dann bestmöglich in seiner Entscheidung, das Objekt verkaufen zu müssen oder zu wollen, zu begleiten. Und da gibt es viele verschiedene Szenarien. Die traurigen Szenarien, wo eine Dame oder ein Herr verkaufen muss, weil es vielleicht einen Sterbefall gab, da sind andere Faktoren oftmals wichtiger als der Preis und das ist ein Trugschluss. Dann gibt es aber auch Szenarien, sowas wie die Familie hat sich verändert oder ich muss ins Ausland. Also das ist sehr, sehr vielschichtig und deswegen ist das vielleicht auch hier wieder ein kleiner Unterschied, dass wir halt nicht aus der Unternehmenszentrale sagen, naja, Hauptsache ihr kriegt das Objekt irgendwie rein und guckt, dass ihr einen vernünftigen Preis habt, sondern unsere Ausrichtung ist halt wirklich dem Kunden gegenüber. Wir müssen den Kunden verstehen, wir müssen wirklich herausfinden, warum er verkaufen möchte, was sind für ihn wichtige Bausteine innerhalb des Prozesses. Ist es wirklich monetär, ist es eine Geschwindigkeit, ist es die Diskretion? Auch ganz oft bei uns in unserer Zielgruppe, jemand möchte verkaufen, aber möchte eigentlich nicht, dass das irgendeiner mitbekommt. Und das haben dann, bzw. Das hat ja dann immer auch ein Stück weit Einfluss auf den Preis und somit widersprechen wir dieser Preisthese so ein wenig. Und bei dem Käufer, ja natürlich möchte ich möglichst viel Haus für mein Budget haben, aber auch das ist in der Realität nur ganz, ganz selten der Fall, dass man das so einfach irgendwie hinbekommt, sondern auch da müssen wir wirklich intensiv mit dem Käufer arbeiten und von den Vielzahlen an Hard Facts, die du ja genannt hast, Gartenpool, Garage, zwei Autos, drei Autos, fünf Schlafzimmer, was es auch immer ist, herauszukristallisieren oder auch die Lage, was ist denn jetzt hier am wichtigsten für dich und wofür brauchst du es in der Zukunft? Und je nachdem, was es dann ist, müssen wir einwirken, dass unser Angebot entsprechend präsentieren und auch anpassen und oftmals auch heute noch direkt in die Suche gehen, das passende Objekt zu finden. So, und in dieser Vielschichtigkeit bei dem Eigentümer als auch bei dem Käufer zu arbeiten und wir machen das tatsächlich jetzt bilderbuchmässig und gehen zum Notar, denn das sagen auch immer alle unsere Partner, dann gibt es tatsächlich ja eigentlich nichts schöneres, als dann an diesem Notartisch zu sitzen und die Bedürfnisse des Eigentümers als auch die Bedürfnisse des Käufers in der Tiefe befriedigt zu haben. Und so haben wir unseren Job gemacht und zwar nicht auf der Oberflächlichkeit, wir haben hier gerade mal ein Objekt verkauft, sondern wir haben hier zwei Parteien zusammengebracht, die mit ihren jeweiligen Bedürfnissen nun den nächsten Schritt in ihrem Leben gehen können.

>> Klaus: Nehmen wir an, ihr habt jetzt den Eigentümer des, ein Beispiel zu konstruieren, 1,5 Millionen Häuschens am Stadtrand von Düsseldorf, aus den er Jahren mit Swimmingpool und Garage dazu gebracht, den Maklervertrag mit euch abzuschließen. Wie geht es denn dann weiter? Der hat ja wahrscheinlich keine Pläne, da ist die Einrichtung vielleicht überaltert, da müssen ja dann hübsche Fotos gemacht werden. Was ist da euer Angebot? Was macht ihr alles?

>> Benjamin Schütze: Ja, also das ist jetzt sozusagen die Produktpalette, die wir entsprechend auffächern können oder auch nicht auffächern können. Aber natürlich gilt es auch da wieder zu bewerten, okay, was braucht dieses Objekt eigentlich? Nicht jedes Objekt ist gleich zu bewerten, aber natürlich, und da gehen wir wieder so ein bisschen in die Schiene, das kann eigentlich auch jeder andere Makler. Deswegen, warum sollte man das jetzt bei DAHLER machen? Natürlich erstellen wir ein Exposé und natürlich machen wir hochwertige Fotos. Also wenn wir das sagen, dann meinen wir auch tatsächlich mit einem professionellen Fotografen, der weiß, wie wir als System solche Objekte auch aufnehmen möchten. Wenn wir merken, die Inneneinrichtung ist aber ein bisschen schwierig und das könnte ein Fall sein, wo es hinderlich ist, auch im Vertrieb, dann können wir über entweder faktisches Staging nachdenken oder wir bedienen uns neuer Technologien und stagen das ganze halt digital, so dass wir die Fotos nehmen und sie digital modernisieren und dann mit in den Vertrieb nehmen. Dann geht es aber heute tatsächlich auch weiter. Es gibt keinen Grundriss. Natürlich müssen wir entsprechend einen Grundriss aufstellen. Ganz, ganz wichtig. Vor allem müssen wir auch dafür sorgen, dass alle notwendigen Objekte, Objektdaten oder Objektunterlagen zur Verfügung stehen, sodass wir überhaupt zum Notar gehen können und auch dem potenziellen Käufer immer aufzeigen können, okay, das Haus ist an sich in all seinen Facetten tatsächlich auch verkaufbar. Was gibt es noch? Wir können Drohnenvideos machen, wir können Immobilienvideos machen und dann können wir es natürlich irgendwie auf die Website stellen und auf ImmoScout oder auf den hiesigen Portalen. Also da unterscheidet sich tatsächlich der Prozess an sich in den einzelnen Bereichen, die man so machen kann, unterscheiden wir uns jetzt auch nicht großartig von anderen Maklern. Nur, und das will ich ganz deutlich hervorheben, in der Qualität sind wir halt deutlich besser, weil wir auch da wieder seit dreiig oder mehr als dreiig Jahren wissen, worauf kommt es eigentlich an und was erwartet vor allen Dingen auch unser potenzieller Käufer? Wie soll ein Objekt aufgebaut werden. Und dann ist es so, dass wenn wir uns gut auch auf der Käuferseite nachher bewegt haben oder in den letzten Jahren, dann sind wir in der Regel in einer komfortablen Situation, dass wir das Objekt halt nicht auf den Portalen hochladen müssen, sondern wir schon innerhalb des Systems ausreichend Kandidaten haben, wo wir sagen, okay, der könnte schon der passende Käufer sein. Auch das muss man sich aufbauen. Das ist Konzept, das ist Strategie, gehört bei uns dazu und somit haben wir die Möglichkeit, solche Objekte natürlich schnell zu verkaufen. Jetzt kann es ja aber auch sein, dass wir innerhalb eines Standortes nicht den passenden Käufer gefunden haben. Jetzt kommt wieder der Netzwerkgedanke, der Systemgedanke. Jetzt kann natürlich auch unser Partner in Düsseldorf das Objekt nehmen und es direkt an unsere Standorte deutschlandweit sozusagen verteilen. Und da wiederum wird geschaut, okay, gibt es denn in unserer Kartei zufälligerweise einen Käufer, der gerade darüber nachdenkt, nach Düsseldorf zu ziehen oder vielleicht hat er Kontakte nach Düsseldorf. Und da ist das natürlich dann wieder ein Stück weit ein Mehrwert, den so nicht alle Mitbewerber bieten können.

>> Klaus: Was mich zugleich zwei Fragen bringt. Zum einen klingt so eine standortübergreifende Datenbank natürlich sofort nach. Jetzt ist es in aller Munde künstlicher Intelligenz, Machine Learning und und welche tollen Fachworte man auch immer darüber stülpen möchte. Seid ihr tatsächlich schon so weit, dass man dann einfach eintippt Haus Euro, Speckgürtel oder Rand Düsseldorf und eure Datenbank spuckt automatisiert die in Frage kommenden Interessenten aus? Oder ist das tatsächlich noch sehr viel Fingerspitzengefühl des jeweiligen Maklers vor Ort, der seine, ich nenne es jetzt mal Schäfchen, so gut kennt, dass er weiß, was er anbieten kann. Und frage zwei all diese Zusatzleistungen, die du anbietest, da springe ich jetzt schon ein bisschen in diesem echten Franchise Teil vor. Was davon wird vom Franchisenehmer gemacht und was davon sind Leistungen der Zentrale? Es könnte ja kaufmännisch sinnvoll sein, dass es einen perfekten Drohnenkameramann gibt, der 365 Tage im Jahr pausenlos Drohnenvideos macht. Und das wird wahrscheinlich qualitativ besser und wie ich auch schon sagte, kaufmännisch günstiger sein, als wenn sich jeder Makler selber eine Drohne zulegt und dann irgendwie versucht, hier hobbyhaft Bilder zu machen. Aber insbesondere beim Thema digitales Homestaging, die Software wird ein Schweinegeld kosten, da werde ich Experten brauchen, die das bedienen können. Das würde sich doch anbieten, dass als Leistung der Zentralen zu verpacken oder nicht zu verpacken, sondern zu erbringen.

>> Benjamin Schütze: Zwei sehr interessante Fragen. Ich gehe kurz auf die erste ein, das Thema Objekt eingeben und dann spuckt mir ein System die möglichen Käufer aus. Ja, das haben wir. Das ist aber eigentlich eine ganz normale Datensoftware sozusagen. Und der Schlüssel zu dem Matching, so nenne ich das jetzt mal, ist natürlich die Pflege der Kaufinteressenten. Das wird sich auch mal mit der Zeit ändern, aber es ist halt Aufgabe des Maklers oder auch unseres Lizenzpartners, regelmäßig mit den Käufern, wo er weiß, okay, die wollen auch kaufen und die können auch kaufen, immer im Austausch zu stehen, das Suchprofil entsprechend anzupassen oder einfach zu bestätigen. Und wenn jetzt auf der anderen Seite ein Objekt reinkommt, dann ist es tatsächlich ein Mausklick und es findet ein Matching statt innerhalb der Datenbank und es werden beispielhaft fünf Kandidaten gefiltert, die potenziell auf dieses Objekt gehen. Also das ist möglich. Zu deiner zweiten Frage, interessantes Beispiel mit den Drohnenpiloten, muss man ja mittlerweile sagen, man braucht ja richtig einen Pilotenschein, sonst darf man so ein Ding ja gar nicht fliegen. Oder man kriegt zumindest ganz, ganz doll Ärger, wenn man dabei erwischt wird. Das sind natürlich immer so grundsätzliche Gedanken, die sich so eine Unternehmenszentrale stellen muss. Und unsere Herangehensweise ist eher so, dass wir uns für solche Dienstleistungen auch im digitalen Home Staging oder Fotografen oder auch Drohnenflüge und Grundrisse und was es da nicht alles gibt, immer externer Dienstleister bedienen. Warum? Weil wir dann immer auch die Möglichkeit haben, einen noch besseren Dienstleister auszutauschen. Das heißt, wir bieten unseren Partnern in der Regel ein großes Portfolio von allen relevanten Dienstleistern in der Immobilienbranche, wenn es Objektaufbereitung geht oder sonst sonstiges. Also wirklich, es ist alles zur Verfügung und der Partner darf dann für sich wirtschaftlich selber steige ich in diesen Rahmenvertrag, in diese Rahmenkondition ein oder habe ich vielleicht zufälligerweise einen Cousin, der Drohnenpilot ist und der das auch ästhetisch halbwegs gut kann. Wir binden ihn also nicht an diese Dienstleister, sondern wir stellen diese als Option zur Verfügung. Und wenn wir aus der Unternehmenszentrale in unserer täglichen Geschäft irgendwann feststellen sollten, Moment mal, da gibt es aber gerade einen besseren Dienstleister, dann wird der halt angebunden und du wirst überrascht sein, solche Sachen sind tatsächlich nicht mehr so teuer. Also so ein digitales Home Staging, wenn wir das natürlich als Unternehmenszentrale anbieten, dann kriegen wir logischerweise nochmal ein paar bessere Konditionen, aber da sind wir im ER Bereich, also das ist jetzt keine große Sache. Und je nachdem, wie sich der Partner da aufstellen möchte, macht er entweder das Komplettpaket und baut sozusagen fast eine neue Immobilie mit dem digitalen Home Staging, was nicht zu raten ist, aber man könnte es machen. Oder er macht nur vereinzelte Räume, hilft natürlich bei der Vermarktung.

>> Klaus: Steigen wir an dieser Stelle gleich in die Zahlen ein. Der für mich meistens spannendste Teil heute bei Immobilien ein bisschen anders, weil ich noch ein paar andere Neugierde Fragen mitgebracht habe, habe wenn denn meine Recherche stimmt, sind so zwischen sechs und 7 % Provision bei Wohnimmobilien in Deutschland üblich, zumindest das das kommuniziert wird. Vermutlich wird da unter der Hand immer noch ein bisschen anders gedealt, aber vielleicht kannst du mir mal diese Größenordnung bestätigen.

>> Benjamin Schütze: Ja, also es ist ja wir hatten ja in den letzten Jahren tatsächlich eine Gesetzesänderung oder beziehungsweise ein Gesetz wurde entlassen, wo die Maklertätigkeit sozusagen bei der Provision auf beiden Seiten geregelt worden ist. Und die besagt erst einmal, dass der Käufer immer nur so viel Provision zahlen muss, wie der Eigentümer es auch getan hat. Und da hat sich tatsächlich so diese 3 % Innenprovision, also 3 % von dem Eigentümer und entsprechend 3 % von dem Käufer eingependelt bundesweit. Das heißt, wir dürfen schon sagen, dass in der Regel eine Provision von 6 % plus Mehrwertsteuer für eine Transaktion fällig wird. Das Ganze ist aber nicht in Stein gemeißelt, also man darf auch gerne darunter verhandeln. Wenn es Makler gibt, die sagen, ja, meine Dienstleistung ist in diesem Fall ja nur 2 % wert, bedeutet das aber im Umkehrschluss, dass er insgesamt nur 4 % bekommt, zwei von dem Eigentümer und zwei von dem Käufer.

>> Klaus: Beim Thema Preis ist der Immobilienmakler ja in einer gewissen paradoxen Situation. Zum einen versucht er natürlich den höchstmöglichen Preis zu erzielen, davon seinen 6 % Anteil rauszuschneiden. Je größer der Preis oder je größer der Kuchen, umso größer mein Stück. Zum anderen dauert es ja potenziell länger bzw. Mein Umschlag ist entsprechend geringer, weil ich weniger Objekte pro Jahr schiebe. Das heißt, der Makler hat ja durchaus auch ein vitales Interesse daran, den Preis auf Marktniveau oder allenfalls sogar unter Marktniveau zu drücken, damit er möglichst schnell sein Kuchenstück hat. Das ist zwar kleiner, aber ich habe lieber mehrere kleine Kuchenstücke pro Jahr als ein großes, wenn das in Summe mehr ergibt. Wie löst man dieses Dilemma?

>> Benjamin Schütze: Also das Szenario, was du beschreibst, das würde ich jetzt mal dem klassischen Makler zuschieben. Der denkt vielleicht so, es macht Sinn, so wie du es ja auch gerade erklärt hast. Die Zusammenhänge, die du da formuliert hast, die machen ja Sinn. Das heißt, natürlich, je höher der Preis, desto höher meine Provision. Es ist aber wieder nach unserer Meinung falsch gedacht. Es geht uns halt nicht immer nur die Provision, sondern es geht uns, die ehrliche Arbeit als Makler. Und ich kann es nachvollziehen, dass du dieses Bild hast, weil wenn man jetzt mal in der Bevölkerung fragen würde, so 10 Leute, wie findet ihr dann eigentlich so Immobilienmakler? Sind die gut, sind die schlecht? Dann werden wir wahrscheinlich neunmal zu hören bekommen, ja, Türaufschliesser, Halsabschneider, viel Geld für nichts. Und ja, es ist teilweise auch ein Stück weit unser Auftrag, das zu widerlegen, was natürlich wieder an sich eine Nische ist, weil die meisten halt genau anders agieren als wir.

>> Klaus: Werfen wir mal einen Blick auf den Gesamtmarkt, damit dann so ein bisschen das franchise nehmer Potenzial zu beleuchten. Ich habe versucht zu recherchieren, es gibt sehr, sehr viele Zahlen, aber eine, die ich für recht valide halte, sind Immobilientransaktionen pro Jahr in Deutschland, wobei das die Transaktionen insgesamt sind, das heißt von millionenschweren Zinshaus bis zum Garagenplatz. Jetzt werdet ihr davon ja nur einen Teil haben, nämlich die gehobene Wohnimmobilie. Und es gibt, diese Zahl schwankt jedoch massiv, da bin ich gespannt, mit welchen Zahlen ihr operiert, eine Größenordnung von Immobilienmakler. Wenn ich das jetzt so grob durchdividiere, komme ich darauf, dass jeder Immobilienmakler augenscheinlich 20 Transaktionen pro Jahr macht. Wenn ich jetzt als Milchmädchen die Kalkulation anstelle und sage, vielleicht 1/3 davon werden gehobenen Wohnimmobilien sein, vielleicht 1/4 dann hättet ihr so fünf bis acht Transaktionen pro Makler und Jahre.

>> Benjamin Schütze: Erstmal gute Herangehensweise. Du hast aber einen kleinen wichtigen Faktor vergessen dabei, dass diese Immobilien natürlich nicht alle über den Maklertisch gegangen sind. Das heißt, in der Realkalkulation ist das, was über den Makler gegangen ist, noch viel, viel kleiner als das, was du hier skizziert hast. Aber trotzdem Chapeau, eine gute Herangehensweise, die jetzt nicht fern von gut und böse ist bei uns, wenn wir auf unsere Zahlen schauen. Und wir sind ein System, welches sehr gerne und sehr häufig auf unsere Statistiken schauen, weil wir der Meinung sind, nur so lernen wir und nur so können wir gewisse Trends erkennen. Wenn wir jetzt gerade anfangen, das erste Jahr haben und wir viel Aufbauleistung getan haben, dann können wir schon sagen, im ersten Jahr verkaufen wir ungefähr vier Immobilien aus diesem kleinen Kuchen. Das ganze potenziert sich dann ins zweite Jahr, wo wir dann schon sagen können, okay, jetzt müsste es schon Richtung 10 bis 12 Objekte gehen und jetzt geht es halt weiter. Und ab einem gewissen Punkt hängt die Umsatzentwicklung natürlich auch immer daran, wie motiviert ist unser Partner und wie motiviert ist unser Team. Also ab welcher Umsatzgröße, netto Umsatzgröße, ist der zufrieden? Sind es, sind es oder will der eigentlich Richtung Millionen spazieren? Wichtig ist, alle Märkte, die wir erschließen, weil wir auch da den Premium Gedanken pflanzen müssen. Wir können nur Standorte eröffnen, wo wir ausreichend Potenzial haben. In dem Premium Segment können wir immer diese Millionen erreichen. Das muss drin sein, netto. Und dann ist es Anspruchsache des Partners, wo will der hin? Aber wir sehen, du hattest ja sechs bis acht gesagt und das ist gar nicht mal so verkehrt. Wenn wir die ersten beiden Jahre jetzt mischen, dann liegen wir in der Regel an diesen Verkaufszahlen. Ja, unser Segment, ich mache es jetzt mal einfach, geht bei einer Million Euro los. Und da sagen wir, das ist der Mindestwert. Und jetzt gehen wir davon aus, dass wir in unserem ersten Geschäftsjahr fünf dieser Objekte verkaufen. Das heißt, wir machen jetzt 5 Millionen, weil fünf mal 1 Million mal nicht 6 %, sondern 5. %. Wir haben einen Prozentsatz Puffer bei der Provisionsverhandlung und landen dann bei einem Nettoumsatz.

>> Klaus: Von welchen Aufwand muss ich denn dafür treiben? Und mit Aufwand meine ich jetzt, brauche ich da bereits Kolleginnen und Kollegen, die bei mir in Lohn und Brot stehen? Wie hoch sind die Nebenkosten, die mir da entstehen für den berühmten Drohnenpiloten? Mit welchem Gewinn jetzt unter großen Anführungszeichen, kann ich denn da rechnen?

>> Benjamin Schütze: Wie kann so ein erstes Jahr kalkulatorisch aussehen? Weil diese vier bis fünf bis sechs Abschlüsse im Jahr, die kriegen wir hin. Aber gut, zu deiner Frage, welche Kosten haben wir, kann man sagen, dass wir mit all anderen, also mit den laufenden Kosten, das, was du gesagt hast, Drohengeschichten, Richtwerte haben, mit denen wir arbeiten können. Die sind aber tatsächlich zu unterschiedlich, hier eine Summe zu nennen. Was ich dir aber sagen kann, ist die Umsatzrendite. Je nachdem, weil klar, wenn ich in einer Großstadt bin, habe ich höhere Umsatzpotenziale und so strukturiert sich das. Das liegt schon bei uns immer so zwischen dreiig und 40 %. Also mache ich €1 Million Umsatz. Sollten vorsteuern dreiig bis 40 % dann bei dir kleben bleiben.

>> Klaus: Das klingt nach einer gewaltigen Zahl. Ich schließe daraus wieder ganz kurze und simple und im Vorfeld nicht abgestimmte Kopfrechnung, dass ihr bis zu einer gewissen Transaktionsanzahl keinen Mitarbeiter braucht. Wie viel Aufwand, oder anders gefragt, wie viele Objekte kann denn ein franchise Partner abwickeln? Wie viele Stunden investiere ich, bevor ich tatsächlich ein zu verkaufendes Objekt, jetzt völlig egal, Euro 1,2 Millionen, aber in dieser Range in meinem Portfolio habe und wie viele Stunden bestehe ich auf der anderen Seite, es zu verkaufen?

>> Benjamin Schütze: Schwierige Rechnungen zu machen ist nicht möglich, weil es hängt natürlich von von deiner vertrieblichen Qualität ab. Es gibt gute Vertriebler, die brauchen relativ wenig Zeit, gute Ergebnisse zu erzielen und es gibt wenig, die müssen halt relativ viel Reibung erzeugen, irgendwelche Ergebnisse für sich zu bekommen. Also ich kann dir das tatsächlich anhand von ein, zwei, drei Beispielen, ohne die Namen zu nennen, tatsächlich sagen. Also wir haben Einzelkämpfer, so nennen wir sie jetzt mal, die das nicht im ersten Jahr gemacht haben, aber die vertrieblich sehr stark waren und auch sehr stark sind und sich auch im Markt gut positioniert haben. Also so nach zwei, drei Jahren oder auch vier Jahren. Die haben keine Kosten, weil es ja nur eine Person und vielleicht ein kleines Büro und die gehen 1820 mal im Jahr zum Notar. Also da sieht die Umsatzrendite natürlich noch mal ganz, ganz anders aus, als das, was ich dir gerade gesagt habe.

>> Klaus: Und das jetzt wieder am Papier und unter vielen Voraussetzungen sonnenklar hochskalieren zu können, jetzt bin ich der erfolgreiche Franchise Partner, habe es geschafft, bin ich nicht der Top Verkäufer, aber habe es geschafft, 15 oder auch 12 Verträge im Jahr zu machen. Jetzt könnte ich ja einfach jemanden anstellen und sagen, der ist lang nicht so gut wie ich, aber zumindest acht Objekte wird der ja bringen. Wie kalkuliert ihr das? Gibt es da so Daumenregeln oder gibt es Zahlen, die ihr veröffentlicht? Ich könnte mir vorstellen, dass man sagt, man findet da wiederum einen jungen Mann, der ein überschaubares Grundgehalt bekommt, das mögen jetzt mal Euro im Jahr sein mit Nebenkosten. Und dafür gebe ich dem von meinen 5 %, ich sage jetzt irgendeine Zahl, das ist wieder nicht recherchiert, eineinhalb % ab. Und damit verdient der für seine Verhältnisse ein kleines Vermögen. Und ich freue mich aber, weil ich dreieinhalb % einfach so mitnehme, ist natürlich abzüglich seines Fixgehalts. Das könnte ich doch jetzt nicht nahezu oder nicht unendlich, aber das könnte ich doch beliebig hochskalieren. Und wenn mein Gebiet zu Ende ist, dann gehe ich zu Taler und sage, Düsseldorf habe ich abgegraben, jetzt hätte ich noch gern Köln. Ich weiß, dass beide Regionen wahrscheinlich schon vergeben sind, aber ich nehme an, du verstehst meinen Gedanken.

>> Benjamin Schütze: Ja, auch wieder ein schönes, interessantes Beispiel. Und es macht tatsächlich Spaß, mit dir darüber zu sprechen, weil du so eine gewisse Blauäugigkeit nicht im negativen Sinne jetzt hier mit an den Tag bringst. Und das bringt mich so wieder komplett back to the roots. Und ja, wieder solche Fragen zu beantworten, finde ich wirklich spannend, ist sehr cool. So leicht, wie du dir das vorstellst, ist es aber tatsächlich nicht, weil jetzt nehmen wir mal diesen einzelnen KfH als Beispiel und der hat für sich irgendwie erkannt, ich komme so ein bisschen an meine Grenze, ich kann irgendwie nicht mehr Umsatz machen, weil ich keine Zeit mehr habe. Jetzt kann er ja überlegen, gut, dann stelle ich mir jemand ein und der macht dann acht Deals. Ja, so leicht ist es nicht. Warum? Weil der muss ja auch eingearbeitet werden, der muss angeleitet werden, der muss auch geführt werden. Das heißt, effektiv geht von deiner vorher hundertprozentigen Kapazität, sich ausschließlich auf das Maklergeschäft zu konzentrieren, geht auf einmal ein nicht unbedeutender Teil weg, deinen neuen Mitarbeiter irgendwie anzuleiten und zu schulen. Das heißt, die Gefahr, dass man erst einmal mit Umsatzeinbußen rechnen muss, die ist gar nicht so unrealistisch und wahrscheinlich auch das, was effektiv passiert. Es ist also wie mit allem, ich muss erstmal investieren, in dem Fall Zeit und natürlich auch Geld für das Gehalt, meinen Mitarbeiter irgendwann auf eine gewisse Qualität Stufe zu bringen. Wenn ich das aber geschafft habe, ja, dann gebe ich dir recht, dann ist das eine sehr, sehr schöne Rechnung, die dann irgendwann aufgeht. Du hattest gerade mit Prozentzahlen gespielt, ich nenne sie dir mal konkret. Also in der Regel, wenn ein Partner bei uns in Rechnung stellt, weil er einen Abschluss gemacht hat, dann behält er erst einmal davon 90. %. 10 % sind als Lizenzgebühr an Dahle abzugeben. Er bleibt also mit 90 % der Summe, sprich bleiben bei ihnen. So, jetzt hat er aber natürlich weitere Kosten, Mitarbeiterkosten, Bürokosten und so weiter und so fort. Und je nachdem, wie er wiederum an seine Mitarbeiter ausschüttet, ob das 10 % sind, 15 % sind, 20 % sind, bleibt halt der Rest. Aber es zeigt dir, dass diese Summen oder auch, ich sag mal, die Selbstständigkeit im Maklergeschäft auch in einem Franchise sehr lukrativ sein können, weil immer ein sehr, sehr großer Teil bei uns, es gibt auch andere Systeme, die haben ein paar andere Zahlen, aber bei uns tatsächlich bei dem Franchisenehmer bleibt und er ausreichend Spielraum hat, in seiner finanziellen Welt sich entsprechend aufzustellen.

>> Klaus: Was man beim Skalieren nicht vergessen darf, für all jene, die jetzt zuhören und schon die Dollarzeichen in den Augen haben, wie auch Ben sagte, Mitarbeitermanagement ist unfassbar zeitaufwendig. Und es gibt so eine schöne Faustregel, die sagt, pro 10 Mitarbeiter brauche ich einen, der nichts anderes macht, als diese Mitarbeiter zu managen. Das Wachstum geht nicht endlos und so ab 100 Mitarbeiter wird es dann wirklich komplex. Das heißt, die Idee, das ins Unendliche zu skalieren, bitte nochmal nochmal zu überdenken.

>> Benjamin Schütze: Und vor allem auch vielleicht an diesem Punkt, wir können es uns auch am Ende noch mal sagen, aber mir ist es halt auch extrem wichtig, wir reden jetzt hier und ich rede auch sehr transparent und ich bin offen und es mag sich für den Zuhörer vielleicht so anhören, als ob das jetzt hier so ein Selbstgänger wäre. Also eigentlich muss ich mich nur da anschließen und die machen den Rest und dann läuft das. Nein, es macht Sinn, definitiv. Vor allen Dingen, wenn man schon an dem Punkt ist in seinem Leben darüber nachzudenken, mache ich das jetzt alleine, also mit Benjamin Schütze Immobilien oder suche ich mir doch irgendwie einen Partner? Jetzt mal unabhängig davon, ob das Dahleri ist oder sonst. Es macht immer Sinn, sich einen Partner zu holen, kann ich jetzt schon sagen. Es bedeutet aber auch extrem viel Arbeit. Man ist Unternehmer, man macht sich selbstständig, man baut sich sein eigenes Unternehmen auf. Und die Stundenwerte, die du da gerade aufgerufen hast, so 60, 70 Stunden, die muss man zumindest bereit sein, auch zu investieren. Ansonsten wird das auch mit einem starken System wie DAHLER sehr, sehr schwierig, in diesem doch sehr kompetitiven und schnell wandelnden Wirtschaftszweig der Immobilienbranche irgendwie mitzuschwimmen. Also wir haben ja auch überproportional hohen Wettbewerb. Der Makler an sich ist ja auch nicht reguliert in Deutschland. Das heißt, jeder kann morgens aufstehen und so, heute bin ich Immobilienmakler, muss ja erstmal nichts Schlimmes bedeuten, ist aber trotzdem ein Wettbewerber mehr, mit dem wir uns hier den Kuchen teilen müssen. Deswegen das noch ganz, ganz wichtig. Und am Ende sage ich es noch mal, damit es auch wirklich angekommen ist. System macht Sinn, aber man muss bereit sein, viel zu arbeiten. Man muss leiden können, man muss diese klassischen Vertriebs gene mitbringen. Ich muss mit Leuten sprechen können, ich muss in der Lage sein, auch mal unangenehme Gespräche zu führen. Wenn man dann aber dazu bereit ist, dann wissen die Zuhörer ja, wo sie sich melden können.

>> Klaus: Kommen wir bitte nicht allzu ausufernd zum dahler Pitch. Warum sollte der Benjamin Schütze oder der Klaus Meck einen dahler Standort eröffnen oder die beiden vielleicht gemeinsam und nicht Benz und Klaus Immobilienladen in Hamburg eröffnen? Wo liegen denn ganz konkret die Vorteile?

>> Benjamin Schütze: Es gibt, also es ist Philosophie, sage ich mache jetzt einen ganz unkonventionellen Pitch. Gerne. Also es gibt, wie fast in jeder Branche und in ganz, ganz vielen Produkten gibt es immer eine Auswahl. So, und wenn ich mir jetzt einen potenziellen Partner vorstelle, der den Gedanken gepflegt hat, sich in der Immobilienbranche selbstständig zu machen, dann empfehle ich diesen, sich definitiv mit den möglichen Franchise Systemen auseinanderzusetzen. Und das soll er auch tun. Und er soll gerne mit so vielen Franchise Unternehmen sprechen, wie er der Meinung ist, dass er es braucht. Die Person wird für sich feststellen, bei welchen Franchise Partner identifiziere ich mich am meisten, also wo reite ich auf der gleichen Wellenlänge. Und du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber ich habe es relativ häufig, dass ich potenzielle Kandidaten vor mir hier sitzen habe am Tisch in Hamburg und ich nach ungefähr einer Stunde wissen sie was, Herr Meier, war ein tolles Gespräch, vielen Dank für ihr Interesse, aber sie sind nicht der Dahler Partner, versuchen sie es mal dort und dort. Es gibt keinen klassischen Pitch, ich muss dich enttäuschen, sondern tatsächlich die Leute, die sich interessieren, sollen mit verschiedenen Konzepten sprechen. Wenn sie mit mir gesprochen haben und sich bei uns am wohlsten fühlen, dann ist es der richtige Match.

>> Klaus: Wenn jetzt Ben und Klaus am Abend auf die Idee kommen, ihr Immobilienbüro eröffnen zu wollen, dann mit Dahler und einigen anderen gesprochen haben und die Entscheidung pro Dahler gefallen ist, wie dick muss denn das Geldköfferchen gefüllt sein, dieses Abenteuer starten zu können? Wir werden in jedem Fall, mit wir meine ich jetzt Ben und Klaus, die dieses Büro eröffnen, ein paar tausender unterm Kopfpolster liegen haben müssen, unser Leben zumindest so lange zu finanzieren, bis der erste Provisionscheck bei uns eingelangt ist. Das heißt, diese Kosten rechne ich jetzt mal nicht, sondern wie hoch sind die Anlaufkosten bei Daller? Ihr werdet eine Lizenzgebühr haben, ihr habt vielleicht Ausbildungskosten. Wie viel Geld muss ich auf den Tisch legen?

>> Klaus: Was kriege ich dafür?

>> Benjamin Schütze: Auch da, ich muss dich enttäuschen, wir setzen keine Summe hören, weil es in unserem Konzept nicht möglich ist, eine Nr. Zu nennen, aber ich versuche es für dich trotzdem und auch für die Zuschauer oder Zuhörer, Entschuldigung, in dem Fall einmal aufzuschlüsseln. Wenn du und ich uns entschieden haben, ein Immobilienbüro zu eröffnen, unabhängig von Dahler, habe ich ja erstmal per se und wir machen das jetzt sowieso, Kosten. Ich muss mir ein Büro mieten, ich habe Marketingkosten und alles drum. Und das heißt, wir haben ja schon eine gewisse Kostenstruktur, die wir haben, unabhängig ob wir das alleine machen oder mit dabei. Jetzt kostet so ein System natürlich auch etwas, das ist z.B. eine Lizenz Einstiegsgebühr, die liegt bei uns bei. Mit diesen gehen wir jetzt aber nicht irgendwie schick essen, sondern das ist die Summe, die wir auch benötigen, sozusagen den Partner, den Standort mit unserer Manpower und den Kollegen in das System zu holen. Wie gesagt, auch hier absolut höchster Anspruch, was die Qualität der Einarbeitung betrifft. Wenn wir da schon Fehler machen, dann wird es im operativen Geschäft auch nicht funktionieren. Da dürfen wir nicht von ausgehen, weil wir nicht sauber gearbeitet haben. Das ist natürlich eine Position, die anfällt. Gut, dann kommt noch so was. Jetzt will Dahler, dass ich mein Büro in gewisser Maßen und Form ausbaue. Mehrkosten kann man ja gar nicht sagen, weil auch wir beide müssten in unserem Büro auch was ausbauen. Aber trotzdem kann man sagen, kostet vielleicht ein bisschen mehr.

>> Klaus: Wie hoch sind allfällige laufende Gebühren? Wir haben 10 % Umsatz, Fee oder Provision vom Umsatz für euch oder Systemgebühr vom Umsatz. Kommt noch irgendwas dazu?

>> Benjamin Schütze: Ja, also wir haben in, auch das ist die klassische Frage, kriege ich immer gestellt, egal mit wem ich spreche. Wir haben vier Zahlen, die wirklich für alle gleich sind, standortunabhängig und personenunabhängig. Das ist die Lizenz Einstiegsgebühr von Euro. Dann haben wir eine laufende Lizenzgebühr von 10 % auf die erzielten Nettobeträge. Hier ist ganz, ganz wichtig zu erwähnen, dass die immer nur dann fällig werden, wenn das Geld bei unseren Partnern eingegangen ist. Dann gibt es eine Marketingkostenpauschale von €250 im Monat, also im Jahr, die jeder Partner bei uns einzahlt. Wir haben einen Topf und aus diesem Topf nehmen wir immer gewisse Bündel raus und unterstützen das überregionale Marketing Dahler. Und dann gibt es auch noch die Verpflichtung, dass jeder Standort 1 % ihrer Umsätze innerhalb eines Geschäftsjahres für wohltätige Zwecke wieder einsetzen muss. Das ist per Vertrag bei uns verpflichtend. Und genau diese vier Zahlen sind für alle gleich.

>> Klaus: Lieber Benjamin, vielen, vielen Dank. Ich habe unglaublich viel rund ums Thema Immobilienmakler gelernt. Danke für die offenen Zahlen. Danke, dass du mir auch meine naiven, aber mit viel Neugierde überlegten Fragen beantwortet hast. Hat Spaß gemacht.

>> Benjamin Schütze: Auch dir vielen Dank. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit dir über das DAHLER System oder über die Immobilienwelt grundsätzlich so ein bisschen zu sprechen. Deine Fragen. Naiv wäre zu doll, aber schon ein bisschen unerfahren vielleicht. Aber das ist ja okay, das ist ja legitim. Kann ja nicht alle überall Experte sein. Und von daher freue ich mich, dass es dir Spaß gemacht hat. Hoffe, dass es den Zuhörern genauso viel Spaß gemacht hat wie dir und mir ehrlicherweise und wünsche dir natürlich viel Erfolg in deiner Reihe.

>> Klaus: Wie zu Beginn versprochen, die Bierdeckel Rechnung, die nach Bens Ausführungen wenig überraschend tatsächlich auf einen Bierdeckel passt. Ab dem zweiten Jahr werden wir acht bis 12 Immobilien vermietet und damit bis Euro Provisionsumsatz erwirtschaftet. Davon gehen 10 % an Thaler. Man wird jemanden bezahlen, der einem den Rücken freihält und hat Kosten für das repräsentative Büro und Auto. Mit dem einen oder anderen Kunden wird man schick essen gehen oder eine Runde Golf spielen. Den mittlerweile viel zitierten Drohnenpiloten muss man bezahlen und auch der Steuerberater möchte für die Buchhaltung entlohnt werden. Wer sich also zutraut, die extra mi für seine Kunden zu geben, ein sehr guter Verkäufer ist und auch noch das notwendige Kapital für den Staat mitbringt, für den könnte Thaler das passende franchise Modell sein. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass es letztlich ein krisensicheres Geschäft ist, denn auch und gerade in schlechten Zeiten werden Immobilien ge und verkauft. Wer darüber hinaus auch noch Lust für und Talent zur Mitarbeiterführung hat, der kann das Immobilienmaklergeschäft mit motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf mehrere und damit noch lukrativere Beine stellen. Laut Ben sind eine Handvoll der taler Partnereinzelkämpfer. Die breite Maße beschäftigt drei bis vier Mitarbeiter und circa 1/4 der Partner beispielsweise in München ist deutlich größer. Ich habe Ben auch gefragt, ob und welche Zusatzgeschäfte für einen Immobilienmakler nicht nur möglich, sondern auch üblich sind. Es könnte doch eine Idee sein, dem Käufer auch gleich eine Innenarchitektin oder den Swimmingpool Power zu vermitteln. Bei DAHLER sind das üblicherweise Dienstleistungen, die man nicht des Geldes wegen vermittelt. Einzig bei der Finanzierung sind Kickbacks, also Provisionszahlungen, üblich. Sämtliche Kontaktdaten von Ben findet ihr in den Shownotes und wie immer auch auf meiner Website. Lasst mich bitte wissen, welche Fragen ich noch hätte stellen sollen. Was hat euch interessiert und was gar nicht? Danke für eure Mails an klausoldoldgrube franchisedem. Ihr könnt mich auch auf LinkedIn erreichen. Bitte wo immer möglich viele gute Bewertungen und Kommentare. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Kayakomat, Stefanie Sauter


WICHTIGES UPDATE – Stand Ende März 2025:

Seit der Veröffentlichung des Podcasts (und des untenstehenden Beitrags) im November 2023 wurde ich mehrmals von Franchisenehmern kontaktiert, die mir von schlechten Erfahrungen mit Kayakomat berichtet haben. Seit Februar 2025 häufen sich diese Nachrichten, weshalb ich mehrfach auf unterschiedlichen Kanälen versuchte, Stefanie Sauter oder auch jemanden von der Kayakomat-Zentrale (Point65) in Schweden zu erreichen. Bis jetzt – Ende März 2025 – erfolglos.

Das wirft bei mir viele Fragen auf und die Gespräche mit den Franchisenehmern beschäftigen mich persönlich.

Deshalb meine Bitte: Falls Du selbst Erfahrungen mit Kayakomat gemacht hast – positiv oder negativ –, melde Dich gerne bei mir. Ich möchte ein möglichst vollständiges Bild zeichnen. Du erreichst mich unter klaus@goldgrube-franchise.de

Dass mir das Konzept Kayakomat schon seinerzeit grundsätzlich eher nicht wie eine Goldgrube erschienen ist, kann man am Ende der ursprünglichen Episode in meiner “Bierdeckelkalkulation” hören oder unten nachlesen. 


Von KAYAKOMAT unabhängige WERBUNG:

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(Es handelt sich nicht um Kayakomat – sondern um ein anderes System.) WERBUNG ENDE


Fragen zu Kayakomat? Probleme mit dem Franchisesystem? Schreib mir ein Mail: klaus@goldgrube-franchise.de


Kurzfassung zum Modell von Kayakomat ob mehrerer Nachfragen:

Es dauert also, wenn man sämtliche Nebenkosten nicht mitrechnet, rund drei Jahre bis man die Erstinvestition zurückverdient hat – und danach bleiben rund 200,- Euro pro Monat übrig. Berücksichtigt man jedoch die Nebenkosten, zumindest eine kleine Miete für die Stellfläche für den Kayakomat, wird’s ziemlich schwierig.
(gemäß den Zahlen/Inhalten aus dem Interview mit Stefanie.)

Bierdeckelkalkulation basierend auf den Angaben von Stefanie im Podcast:

230 Vermietungen zu je EUR 39,- netto = EUR 9.000,- Umsatz

(Mieteinnahme pro Kayak und Jahr 1.000,-)

Miete für 9 Kayaks EUR 3.132,-

Versicherung für 9 Kayaks EUR 315,-

Jährliche Software für 9 Mietplätze EUR 2.250,-

Franchisegebühr je Kayak bis EUR 800,- Jahresumsatz 0,-

Franchisegebühr je Kayak über EUR 800,- Umsatz (bei 9 Kayaks, arithmetisches Mittel, geschätzt EUR 108,-

Kreditkarten/Buchungsgebühr 1,5% (vom Netto?) EUR 135,-

Marketingfee 4% EUR 360,-

Ausgaben gesamt EUR 6.300,-

Ertrag theoretisch EUR 2.700,-

Es fehlen:

  • Miete für Kayakomat-Stellfläche
  • Fahrtkosten
  • Telefon
  • Steuerberater/Buchhaltung
  • Zusätzliches Marketing
  • Allfällige Kosten für Start (Gebühren für Anträge, Kautionen, Miete bis Eröffnung etc.)

Startgebühr für 9 Kayaks EUR 5.850,-

Es dauert also, wenn man sämtliche Nebenkosten nicht mitrechnet, rund drei Jahre bis man die Erstinvestition zurückverdient hat – und danach bleiben rund 200,- Euro pro Monat übrig. Berücksichtigt man jedoch die Nebenkosten, zumindest eine kleine Miete für die Stellfläche für den Kayakomat, wird’s ziemlich schwierig.

Daher eine etwas optimistischere Annahme:

100 Vermietungstage pro Jahr

3 Vermietungen zu je 3 Stunden täglich (Mischpreis aus Einzel/Doppel EUR 43,- Netto) = EUR 12.857,- Umsatz

Miete Kayaks EUR 3.132,- Versicherung EUR 315,-

Software EUR 2.250,-

Franchisefee gemittelt, geschätzt EUR 339,-

Buchungsgebühren EUR 193,-

Marketing EUR 514,-

Kosten EUR 6.744,-

Ertrag EUR 6.114,- (zzgl. Miete, Fahrtkosten, Telefon, Buchhaltung, lokales Marketing etc.).

Annahme EUR 1.200 Miete für den Stellplatz für den Kayakomat, 1.200 Euro Fahrtkosten, 600 Euro Marketing und 1.200 Euro Buchhaltung (Einzelunternehmen, keine GmbH) eine schwarze Null. Tragfähig wird das Modell ausschließlich bei wesentlich (!) höherer Auslastung (und einem sehr gnädigen Wettergott) oder mehreren Kayakomaten.

Transkript:

Klaus: Servus und herzlich willkommen zu Goldgrube Franchise, dem unabhängigen Podcast für alle, die Franchise-Geschäftsmodelle wirklich verstehen und nicht nur den üblichen Smalltalk hören wollen. Apropos Geschäftsmodell. Dieser Podcast ist unbezahlt und deswegen unabhängig. Es soll Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch wird dann wohl hinterfragt werden? In dieser Episode geht es den automatisierten Verleih von Kajaks, den sogenannten Kayakomat. Wie funktioniert ein Kayakomat? Wie viel kostet ein Kayakomat? Wie oft vermietet man ein Kajak?

Stefanie Sauter: Umso schöner das Wetter, umso mehr Buchungen, umso schlechter das Wetter, umso weniger. Das ist ganz einfach zu erklären.

Klaus: Und wie oft kommt es vor, dass das ausgepackte Kajak gar nicht zurückgegeben wird? Sogar die Frage, was passiert, wenn es auf einem Kajak brennt, beantwortet uns Stefanie Sauter. In der Mitte des Podcasts unterhalten wir uns über mögliche Gewinne eines Kayakomats. Wer eine detailliertere, aber dennoch einfache Rechnung, sozusagen eine biertägliche Kayakomation hören will, der bleibt bitte bis zum Ende dran. Da rechne ich alles einfach nachvollziehbar vor. Und wer diese Kayakomation lieber lesen möchte, dem sei meine Website www.goldgrube-franchise.de ans Herz gelegt. Beim Thema Rechnen der notwendige rechtliche Hinweis. Weder Stefanie, Kayakomat oder ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der genannten Zahlen und Fakten garantieren. Viele Faktoren, insbesondere der Standort und auch der Fleiß des Franchise-Nehmers, beeinflussen das Ergebnis.

Stefanie Sauter: Kayakomat ist kein Konzept, dass man jetzt nach dem ersten Jahr Multimillionär wird. Auf gar keinen Fall.

Klaus: Servus Stefanie, danke, dass du dir die Zeit nimmst. Stell dich bitte kurz vor und klär uns auf. Was ist ein Kayakomat?

Stefanie Sauter: Hi Klaus, danke für die Einladung, freut mich. Was ist ein Kayakomat? In drei Sätzen gesagt. Kayakomat ist eine Self-Service Station für Stand-Up Paddles und Kajaks. Man kann auch einfach sagen, es ist ein Kajakverleih, der modernisiert wurde. Es ist ein Automatenkonzept, hat aber diesen einen starken Vorteil, dass wir eben Self-Service anbieten und die Leute ganz einfach von zu Hause aus über die Webseite bequem buchen.

Klaus: Wie darf ich mir das konkret vorstellen? Du sagst Automatenkonzept. Da stelle ich mir jetzt also einen riesengroßen Getränkeautomaten im weitesten Sinne vor, der am Strand oder am Flussufer steht, bei dem ich Variante A einfach vorbeigehe, auf die Idee komme, ach, jetzt könnte ich doch mit meiner liebsten Partnerin eine Kajak-Tour machen. Dann, ähnlich wie beim riesigen Getränkeautomat, die Taste A2 drücke, meine Kreditkarte davor halte und unten fällt sozusagen das Kajak raus. Oder Variante 2, ich gehe vorbei, denke mir, ach, da könnte ich doch morgen eine Kajaktour machen, zücke mein Handy und buche für morgen 14 Uhr ein Kajak. Passt meine naive Annahme? Ist das wirklich so eine riesen Kiste, wo der Roboterarm mir das Kajak und meine Schwimmweste in die Hand drückt? Oder wie funktioniert das?

Stefanie Sauter: Genau, also du hast es eigentlich schon ganz gut erfasst. Der Kunde kann auf zwei verschiedenen Wegen buchen. Also zum einen, wenn er einfach vorbeiläuft. Dann haben wir da QR-Codes an den Seiten festgemacht, vorne, also überall. Den kann man einmal abscannen und dann kommt man direkt auf die Buchungswebseite und kann vor Ort buchen. Oder man nimmt es halt mit nach Hause oder man hat den Kayakomat irgendwo gesehen oder man denkt, okay, ich gehe einfach, ja, von zu Hause aus auf die Webseite und bucht dann eben von dort aus. Man kann sich das Ganze vorstellen, ich würde mal sagen, vielleicht nicht ein Getränkeautomat, aber es ist schon ein bisschen, oder geht schon in die Richtung, nur dass man leider seine Kreditkarte jetzt nicht hinhalten kann. Noch nicht, vielleicht irgendwann bald, aber ja, ist einfach ein großer rechteckiger Kasten. Das wirklich Technische an diesem ganzen Ding, also es ist kein Roboterarm, der jetzt dann das Kajak rausbringt, sondern wir arbeiten eben mit dieser Smart-Lock-Technologie. Da sind es diese intelligenten Schlösser, die man jetzt vor allem auch im Apartmentbau oder Hausbau benutzt, die man einfach mit einer App von irgendeinem Standort aus öffnen kann.

Klaus: Funktioniert das jetzt so, dass das wie so eine Paketabholstation ist, wenn du sagst, ein Schloss mit einem Code, das sich wechselt? Sprich, sind das so Abteile, wo das Kajak drin steht? Oder ist das eher so wie eine Fahrradverleihstation, wo das mit dem Schloss sozusagen angekettet ist?

Stefanie Sauter: Also ich würde mal sagen, es ist so ein Mix aus beiden. Da haben wir von Kayakomat extra darauf Wert gelegt, dass diese ganze Box nicht zu ist, also dass sie nicht mit Seitenwänden vernetzt ist, damit es einfach so eine richtige Box wird. Sondern wir wollten das extra luftdurchlässig lassen, weil wir einfach diesen Nachhaltigkeitsfaktor extrem wichtig finden. Und vor allem auch, Genehmigungen mit der Stadt zu bekommen, ist es einfacher, wenn man was hat, das den Blick durchlässt, wo man durchsieht, wie wenn es abgeschlossen ist, also wenn es wirklich dann zu ist. Deshalb würde ich mal sagen, es ist so ein Mix aus Fahrradverleih und Paketbox. Ein Kayakomat, wir sprechen in der Kayakomat-Sprache immer von Mietplätzen. So eine ganze Box kann man entweder mit zwölf oder neun Mietplätzen haben und diese Mietplätze sind einfach diese Ablageflächen, wo unsere Boote drin stecken. Die sind aber alle offen, also der Wind geht durch, man sieht hinten das Meer oder man sieht Büsche oder man sieht einfach die Natur drumherum. damit wir im Einklang sind mit Flora und Fauna, damit das Bild nicht zerstört und dass es besser in die Natur integriert wird.

Klaus: Vermutlich auch aus Geruchsgründen. Ich kann mir vorstellen, wenn ich das nasse Kajak in eine Box stelle, würde das für den nächsten Meter nicht mehr besonders attraktiv riechen.

Stefanie Sauter: Da hast du auch recht. Einfach damit die Sachen auch wieder trocknen, muss da gut Luft durchkommen, riecht es auch nicht so schlecht.

Klaus: Wie läuft denn das konkret ab? Jetzt gehe ich da mit meiner liebsten Frau vorbei, komme auf die Idee, jetzt möchte ich zwei Stunden paddeln. Dann buche ich da mit der App oder auf der Website für zwei Stunden, bekomme den Code, ziehe das Kajak raus, ich nehme an, da wird dann das Paddeln drin sein, da werden zwei Schwimmwesten drin sein. Dann paddle ich fröhlich und lustig vor mich hin, gebe das Kajak dann nach zwei Stunden zurück und dadurch, dass ich das Schloss wieder zumache, erkennt ihr, dass das Kajak wieder da ist. So gern ich jetzt an das Gute im Menschen glaube, bin ich trotzdem Großstadtbewohner. und erfahren genug, zu wissen, dass die Welt nicht nur aus Menschen mit guten Absichten besteht? Wie stellt ihr sicher, dass das Kajak wirklich wieder zurückgegeben wird? Wie stellt ihr sicher, dass der euer Kajak zurückgibt und nicht das mit dem Loch, das er sich selbst gekauft hat? Wie stellt ihr sicher, dass da auch die Schwimmwesten wieder zurückgegeben wurden? Sprich, das ganze Thema Betrug.

Stefanie Sauter: Also es gibt verschiedene Wege, die wir da gehen, das sicherzustellen. Zum ersten haben wir den digitalen Weg. Im Buchungsprozess wird der Kunde schon mal darauf hingewiesen, über verschiedene Nachrichten, die er bekommt, via SMS oder E-Mail, dass er die Ausrüstung immer wieder zurückgeben muss, vor allem im sauberen Zustand und natürlich auch immer im gleichen Fach. Ich glaube, im Großen und Ganzen wird auf jeden Fall fünfmal darauf signalisiert, dass es bitte wieder zurückgeben muss. Das ist schon mal das Erste. Das Zweite ist, unsere Zielgruppe an Kunden hat das Alter zwischen 30 und 75 Jahren. Das sind Familien, Freunde, die gerne zusammen mal zwei, drei Stunden paddeln wollen. Ich würde mal sagen, sehr respektvolle Kunden, weil die das einfach akzeptieren und die möchten das auch wieder zurückbringen. Die wollen einfach ein bisschen Spaß oder Ruhe oder die Natur erkundschaften und bringen eigentlich alles wieder nett zurück. Klar, es gibt immer Leute oder Kunden, die das nicht machen. Dafür haben wir aber dann den Franchise Partner, der, sage ich mal, zwischen zwei und sechs Stunden in der Woche sich einfach den Kayakomat und die Ausrüstung kümmern muss. Das kann der aber gut abschätzen, da er eben Zugriff auf dieses Buchungssystem hat. Das nennen wir unsere Administrationsseite. Da sieht er, wie viele Buchungen er bekommt oder wie viele er hat. Und ich würde mal sagen, wenn das eine Anzahl von, ich weiß nicht, 20 Buchungen in der Woche überschreitet, dann sollte man vielleicht mal ein paar mal mehr hingehen, eben die Ausrüstung durchzuchecken, ob alles da ist. Das ist der zweite Schritt. Der dritte Schritt ist das ganze Buchungssystem. Der Kayakomat ist so entworfen oder die Technologie ist so entwickelt, damit sich Buchungen nicht überschreiten oder dass nachfolgende Buchungen immer verschiedene Mietplätze haben. Das bedeutet einfach, dass das Buchungssystem selber schon versucht, die Kunden in der Station aufzuteilen, sodass ein Kunde der dann kommt und dann der Spätere des übernimmt, dass die sich nicht überschneiden. Und wenn du dann deine Buchung hast und wenn du kurz vor Ende deiner Buchungsdauer bist, bekommst du auch nochmal über E-Mail und SMS Eine Nachricht bitte, steck einfach das Ganze wieder zurück in deine Box mit der Nummer X und so hat eben der andere Kunde danach auch wieder einen tollen Paddel-Spaß.

Klaus: Ohne jetzt manche Menschen auf falsche Ideen zu bringen, klingt das für mich so, als hättet ihr kein Hightech-Tracking-System, beispielsweise der Schwimmwesten. Das heißt, wenn jemand die Schwimmweste nicht zurücklegt, könnt ihr es eigentlich nicht feststellen.

Stefanie Sauter: Naja, man kann mit den Buchungen das ein bisschen feststellen. Wenn man drei Buchungen hat und die Schwimmweste fehlt in der zweiten Buchung und der dritte Kunde kommt dann und hat dann seine Schwimmweste nicht, dann ruft man natürlich den ersten an und fragt, war sie noch da. Ja, habe ich zurückgebracht. Dann kann es ja nur am zweiten gelegen sein. Bis jetzt funktioniert das ganz gut. Der Franchise-Partner bekommt auch immer mehr Ausrüstung mit, also er bekommt immer vier, fünf Paddel mehr, fünf Schwimmwesten mehr, das ganze kleine Equipment, was dabei ist, dass wenn mal wirklich jemand auf die traurige Idee kommt, so eine Schwimmweste mitzunehmen, dass man die auch schnell auswechseln kann. Und zum anderen ist diese ganze Station versichert über unser Protection Agreement und sollte dann mal wirklich was dauerhaft wegkommen, bekommt der Franchise Partner das auch wieder. Die ganze Station ist auch mit Anti-Diebstahl-Barrieren abgesichert. An den Außenseiten sind Netze, vorne sind kleine dünne Metallstangen. Also es ist schon schwierig, was rauszunehmen. Klar, es kommt immer mal vor. Es gibt immer Leute, die irgendwie auf die Idee kommen, mal irgendwas mitzunehmen. Das ist gar keine Frage. Aber bis jetzt hält sich das alles im Großen und Ganzen im Rahmen. Also es gibt keine schlimmen Sachen, die da passiert sind.

Klaus: Dieser Podcast ist noch nicht werbefinanziert. Wenn du mich unterstützen willst, so freue ich mich sehr über eine Nachricht an klaus.goldgrube-franchise.de oder gerne auch via LinkedIn. Bitte empfehle diesen Podcast weiter und schreibe einen Kommentar oder eine Bewertung. Das hilft, damit dieser Podcast öfters bei Spotify oder Apple angezeigt wird und das bringt mir mehr Neugieriges wie begeisterte Hörerinnen und Hörer. Darüber freue ich mich sehr. Dankeschön. Werbung Ende.

Klaus: Jetzt paddel ich fröhlich vor mich hin, übersehe die Uhrzeit, bekomme zehn Minuten vor Rückgabe eine Erinnerung und komme drauf, verdammt, jetzt muss ich noch flussaufwärts wieder zurück paddeln, das geht sich doch nicht aus. Das wird jetzt in dem Modell, das du vorhin gesagt hast, nämlich das hier immer abwechselnde Kajaks, kein Problem sein. Aber in der Hochsaison, wenn jetzt der nächste schon auf das Kajak wartet, wie ist denn da der Ablauf? Passiert sowas überhaupt häufig oder stelle ich mir das jetzt nur so romantisch vor?

Stefanie Sauter: Ja, das ist eine Frage, die wir auch oft bekommen. Das passiert eigentlich relativ wenig, weil die Leute eigentlich schon ziemlich respektvoll sind. Wenn es dann mal tatsächlich passiert, dann ist immer der erste Schritt, dass der Kunde danach den Franchise-Partner anruft, der sagt, hey, ich bin an der Station. Das Kajak, das ich gebucht habe, Nummer 13, ist noch nicht da. Was soll ich jetzt machen? Dann kann der Franchise-Partner sagen, oh, das tut mir leid. Er kann ihm dann einen Gutscheincode anbieten oder was auch immer. Die einfachste Lösung ist aber, einfach einen neuen Mietplatz aufzumachen, weil als Franchise-Partner hat man eben den totalen Einblick in das ganze Buchungssystem. Da kann man eben dann sagen, okay, mein Mietplatz Nummer 11 gleich daneben. ist das gleiche Equipment, was du gebucht hast. Ich schicke dir den Code rüber, du machst es auf und du holst es raus. Und dann können wir einfach lospaddeln. Passiert relativ selten.

Klaus: Könnte ich theoretisch verlängern, wenn ich jetzt auf der schönen Spree vor mich hinpaddele und sage, ach, das ist so super, ich hätte gerne noch eine Stunde unter der Voraussetzung, dass meine Oberarme und meine Bauchmuskeln mitspielen?

Stefanie Sauter: Ja, absolut. Dann kann man den Franchise Partner anrufen. Jeder Standard bei uns hat ja seine eigene Standard-Webseite. Da stehen immer die ganzen Kontaktdetails, Rufnummer und E-Mail-Adresse vom Franchise Partner drauf. Dann kann man den anrufen und sagen, hey, ich würde gerne zwei Stunden verlängern, ist das machbar? Der würde dann schnell sagen, ja, ist machbar oder nein, ist nicht, weil kann sein, dass dieses Kajak danach gebucht wurde und dann ist das natürlich nicht möglich. Aber prinzipiell kann man auf jeden Fall mal eine Anfrage schicken und man kriegt. Dann eigentlich ziemlich schnell eine Info.

Klaus: Das klingt so, als wäre das nicht automatisiert.

Stefanie Sauter: Nee, das ist noch nicht automatisiert. Das ist auf jeden Fall ein Punkt, den wir gerne in unserem Buchungssystem haben möchten. Unser Buchungssystem wird auch generell die ganze Zeit umgebaut. Wir haben das ja selber entwickelt. Wir haben da ein junges Tag-Team, das sitzt in Berlin. Und die sind eben kontinuierlich dabei, dieses Buchungssystem zu modernisieren, weiterzuentwickeln, neue Tools einzusetzen, damit man solche, sage ich mal, Features auch angeben kann.

Klaus: Was kostet der Paddel Spaß?

Stefanie Sauter: Gute Frage. Ist natürlich in jedem Land ein bisschen anders. Wenn wir jetzt von Deutschland sprechen oder Österreich und der Schweiz, sind wir eigentlich bei den gleichen Preisen. Den Stand-Up-Paddle (SUP) kann man ab einer Stunde buchen. Das liegt bei 14 Euro. Beim Kajak gibt es zwei Differenzen. Wir haben einmal Solo-Kajaks und einmal Tannen-Kajaks. Die Kajaks kann man ab zwei Stunden erst buchen, weil es natürlich immer ein bisschen länger dauert, bis man mal das Kajak auf dem Wasser hat, bis man sich angezogen hat. Da ist einfach eine Stunde viel zu knapp. Und das Solo-Kajak ist bei zwei Stunden bei 28 Euro und das Tandem-Kajak bei zwei Stunden bei 40 Euro.

Klaus: Bleiben wir bei den, wie das auf Neudeutsch so schön heißt, Unit Economics, also den Zahlen. Ihr vermietet so ein Stand-up-Paddel (SUP) 14 Euro pro Stunde, das Doppel-Kajak oder den Doppelsitzer 20 Euro pro Stunde. Wenn ich jetzt eine einfache Milchmädchenrechnung anstelle und sage, das kann man vielleicht vier Stunden pro Tag vermieten und es gibt insbesondere in Deutschland und Österreich vielleicht 100 Tage pro Jahr, wo tatsächlich Touristen in ausreichender Zahl da sind und, ganz wichtig, auch das Wetter passt, dann kann ich ja mit einem einfachen Taschenrechner ausrechnen, wie viel Umsatz ich pro Einheit mache. Passt meine Annahme so grob? 4 Stunden pro Tag, 100 Tage?

Stefanie Sauter: Wir sprechen nicht von Stunden, wenn wir kalkulieren, sondern wir sprechen von Buchungen. Wir gehen eigentlich von zwei Buchungen am Tag aus, sieben Tage die Woche. Klar, die meisten Buchungen kriegt man natürlich am Wochenende, wenn die Leute frei haben. Deshalb kann man Montag, Dienstag, Mittwoch keine Buchung haben und dann Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag umso mehr. Aber wir sagen zwei Buchungen von April bis Oktober jeden Tag und der Kayakomat läuft sehr gut.

Klaus: Zwei Buchungen von April bis Oktober jeden Tag.

Stefanie Sauter: Wenn man zwei Buchungen pro Tag hat in der Saison, einen guten wirtschaftlichen Gewinn zu erzielen, wären es dann zwischen, ja grob gerechnet, 220 und 240 Buchungen in der Saison oder im Jahr. Das ist bei uns das gleiche Wort. Ich meine, die Kajaksaison oder die Stand-Up-House-Saison ist immer Frühling, Sommer, Herbst. Diese Station kann aber auch das ganze Jahr aufbleiben, also von Januar bis Dezember. Aber klar, in den Wintermonaten ist es natürlich ein bisschen schwierig, da wirklich extrem viel Umsatz zu machen. Aber im Süden von Deutschland zum Beispiel oder in Frankreich oder in Spanien ist das natürlich gar kein Thema. Aber der Franchise Partner hat immer die Möglichkeit, diese Station Ganz einfach von zu Hause aus ein- und auszuschalten und kann natürlich, wenn er sieht, da ist jetzt ein Wochenende im November oder vielleicht im Februar kann ja mal sein oder im März, was extrem schön ist, mit viel Sonne, kann kalt sein, ist kein Problem, kann man diese Station natürlich auch aufmachen.

Klaus: Wie viel kostet ein Kayakomat oder wie viel kostet ein Kajak?

Stefanie Sauter: Also ein Kaya kann man mit dem Kayakomat-Konzept nicht kaufen, sondern man kauft ja diese ganze Station. Da kommt es immer darauf an, mit wie vielen Mietplätzen man startet. Der Franchise Partner hat eben die Möglichkeit, mit zwölf Mietplätzen oder neun Mietplätzen zu starten. Es gibt so ein paar Kriterien, warum wir dann den neunen nehmen oder den zwölfen. Das Hauptausschlaggebende ist einfach der Standort. Da machen wir schon eine gründliche Standortrecherche, herauszufinden, was am meisten Sinn macht. Ich würde mal sagen, der 12 ist einfach für die Großstädte, wo es viele Touristen, viel Bevölkerung hat, viele Leute, die da vorbeigehen. Der 9 ist eigentlich unser Kayakomat, der am meisten verkauft wird, weil es eigentlich überall gut funktioniert. Und dann haben wir natürlich für beide Modelle zwei verschiedene Startgebühren. Startgebühr ist natürlich diese normale Franchisegebühr, die man bezahlen muss, unsere Partnerschaft zu beginnen. Beim 9er Kayakomat liegt die bei 5.850 Euro für einen Vertrag für drei Jahre. Der Vertrag kann auch ganz einfach ins das vierte Jahr verlängert werden. Ich vergleiche das immer mit einem Handyvertrag. Wenn der Franchise-Partner den nicht kündigt, dann kündigen wir den auch nicht. Aber klar, diese Startgebühr ist natürlich immer einmalig und die kommt nur im ersten Jahr hinzu. Beim 12er Kayakomat liegt die bei 7200 Euro und da haben wir eigentlich ein ganz cooles Konzept entwickelt für den Franchise-Partner, diese Investition zu machen. Also klar, wir haben Die Unternehmer, denen fällt es vielleicht ein bisschen einfacher, aber wir haben auch ganz normale Vollzeit-jobler, die gerne einfach mal einen Fuß in die Selbstständigkeit machen müssen oder wollen und für die ist es vielleicht nicht ganz so einfach, diese Investition zu machen. Und da haben wir es jetzt so geregelt, dass wenn man den Vertrag mit Kayakomat unterschreibt, dann zahlt man erstmal 35% dieser Startgebühr und dann zahlt man die restlichen 65% erst, wenn wir den Standort gefunden haben, wenn diese Station angeliefert wurde und wenn sie aufgebaut ist und wirklich am nächsten Tag buchbar ist, dann wird der Restbetrag in Rechnung gestellt und dann hat man eben dieses Gesamtinvestment von 5.850 oder 7.200 gemacht.

Klaus: Wenn du das Wort Startgebühr verwendest, klingt das für mich nach einer Lizenzgebühr. So wie ich dich jetzt verstanden habe. Ist das jedoch der Gesamtpreis der Station?

Stefanie Sauter: Nee, also das ist eigentlich eher so der Preis, eben in unsere Community zu kommen, mit Kayakomat zusammenzuarbeiten, unser Franchise-Partner zu sein und das Ganze in die Wege zu leiten. Später hat der Franchise Partner noch laufende Kosten, die von Januar bis Dezember hinzukommen. Diese laufenden Kosten in diesem ganzen Betrag sind fünf verschiedene Beträge drin. die zusammengerechnet sind. Der Franchise-Partner hat die Möglichkeit, das jährlich zu bezahlen oder monatlich. Man muss aber dazu sagen, dass eigentlich alle unsere Betreiber das monatlich bezahlen, weil es natürlich gleich mit den Buchungen verrechnet wird und der Betrag dann natürlich geringer ist. Ich kann es aber mal kurz erklären, was in den laufenden Kosten drin ist. Zum einen hat man zwei Abo-Gebühren, die einen ziemlich großen Betrag ausmachen in diesen laufenden Gebühren. Das erste Abo ist ein Abo, das man machen muss, unsere Hardware auszuleihen. Die Hardware sind einfach die Boote, die KX, die Standard Paddles, alles, was dabei ist. Diese Miete, die man bezahlt, die Hardware auszuleihen, die läuft über einen Leasing Partner, also die Franchise Partner kaufen nicht dieses Equipment, sondern die leihen das von uns aus, also von unserem Leasinggeber. In Deutschland zum Beispiel arbeiten wir da mit UVW zusammen, in anderen Ländern hauptsächlich mit Grenke. Dann gibt es auch ganz viele Banken, die da dabei sind. Und dieses Abo-Hardware hat gleichzeitig auch noch diesen Diebstahl-Vandalismus- und Feuerschutz dabei. Und monatlich sind es dann 287 Euro, die man aber dann von Januar bis Dezember bezahlt. Wenn ich jetzt ganz ins Detail gehe, ist dieses Abo immer abhängig von der Ausrüstung, die man an der Station hat. Zum Beispiel sind einfach mehr Kajaks in der Station ein bisschen teurer in der Miete. Wir haben auch zwei verschiedene Produkte oder Arten oder Sorten von Kajaks. Und je nachdem, was man da eben auswählt, ist es dann ein bisschen teurer oder ein bisschen günstiger, weil einfach die Kayaks in der Produktion anders hergestellt werden. Das war schon mal das erste Abo. Das zweite Abo ist ein Abonnement, das man bezahlt, unsere Software zu benutzen, also das Buchungssystem, die Webseite und die Administrationsseite. Beim neuen Modell sind es 188 Euro Softwaregebühr. die man einfach von Januar bis Dezember auch bezahlt. Das waren schon mal diese zwei Abogebühren. Und dann haben wir drei Prozentsätze, die sich direkt von den Einnahmen abziehen. Zum einen haben wir 1,5% Kreditkartengebühren. Das ist einfach, dem Kunden Kreditkartenzahlung, Paypal, Apple Pay und alles andere, was dazugehört, anzubieten. Das hat jedes Buchungssystem. Dann haben wir einen vierprozentigen Marketingbeitrag, der sich direkt von den Einnahmen abzieht oder abziehen lässt. Und zwar ist es für mein Marketing-Team, das einfach kontinuierlich daran arbeitet, von Januar bis Dezember Anzeigen zu schalten, Kunden an die Stationen zu bringen. Also wir arbeiten da natürlich mit Google Analytics, wir arbeiten da mit Meta, also Facebook, Instagram. Wir sind jetzt auch bald auf TikTok, LinkedIn, also auf allen sozialen Medien, die es nur gibt. Und dann haben wir eine 6-prozentige Buchungsgebühr auf den Jahresumsatz bei Einnahmen über 800 Euro pro Mietplatz. Das ist ein bisschen kompliziert ausgedrückt, ist aber ganz einfach erklärt. Zum Beispiel, wenn das Kajak Nr. 10 von Januar bis Dezember mehr Einnahmen wie 800 Euro generiert, sagen wir 820, dann kriegen wir eben 6% auf diese 20 Euro, also alles, was nach 800 kommt.

Klaus: An dieser Stelle ein kurzer Einschub. Wie schon eingangs erwähnt, folgt am Ende der Episode eine sogenannte BierdeckelKayakomation. Ich versuche, möglichst so einfach, dass es sogar auf einen Bierdeckel passt, die Zahlen zusammenzufassen.

Klaus: Damit haben wir die Ausgabenseite abgedeckt. Bei der Einnahmenseite sagtest du vorhin, wir haben rund 240 Buchungen pro Jahr.

Stefanie Sauter: Wir haben eigentlich eine ganz gute Beispielrechnung, die wir immer zeigen, wenn wir den Businessplan erklären, was wirklich an Einnahmen vorhanden ist. Und das kann ich dir einmal erklären. Und zwar haben wir letztes Jahr einmal den Mittelwert ausgerechnet von den Einnahmen von allen Stationen, die wir letztes Jahr in Skandinavien hatten. Und da hatten wir über 80 Stationen. Und deshalb ist diese Beispielrechnung eigentlich, sag ich mal, ganz gut. Und da haben wir ausgerechnet, dass man pro Mietplatz plus minus 1000 Euro verdient im Jahr. Also mal 9 gerechnet oder mal 12, je nachdem wie viele Mietplätze man dann in der Station hat. Und der Durchschnitt von der Buchung lag letztes Jahr bei 39 Euro. Damit kann man das eigentlich ganz gut kalkulieren. Aber ich muss immer darauf hinweisen auf drei Faktoren, die man in so einem Businessplan ziemlich schlecht einrechnen kann. Zum einen, der erste Faktor ist einfach das Wetter. Umso schöner das Wetter, umso mehr Buchungen. Umso schlechter das Wetter, umso weniger. Das ist ganz einfach zu erklären. Der zweite Faktor ist einfach der Standort. Umso besser der Standort, umso mehr Buchungen. Ein guter Standort bedeutet einfach ein zentraler Punkt in der Stadt. Einfach schon ganz allein viele Leute vorbeikommen, sprich an der Strandpromenade, an der Uferpromenade, an einem See. einem Badesee, wirklich ein Ausflugsziel, wo die Leute hingehen. Ein Standort, wo man einfach ins Wasser kommt, wo man die Kajaks nicht weit schleppen muss oder die Stand-Up-Paddles. Vor allem der Punkt, der ausschlaggebend ist, damit man gleich von Anfang an Buchungen hat, ist ein Standort, wo wir von Kayakomat über das Marketing so wenig wie möglich Leute an den Standort bringen müssen. Das bedeutet, wenn an diesem Standort einfach schon ganz viele Leute da sind, müssen wir, sag ich mal, digital nicht so viel machen. Wenn man Leute von A nach B schieben muss, kriegt man seine Buchungen auch rein, aber dieser Prozess dauert einfach ein paar Monate, bis die Leute darauf aufmerksam gemacht wurden und bis sie sich, sag ich mal, platzieren an einen anderen Fleck. So, das war der zweite Faktor. Und der dritte Faktor, was extrem wichtig ist, ist einfach dieses lokale Marketing, was der Franchise-Partner machen sollte, damit er einfach vor Saisonstart, das ist bei uns immer der 1. April, schon mal eine Gruppe von Menschen hat, die kommt und bucht. Man unterschätzt immer noch extrem, wie wichtig es immer noch ist, mit Leuten einfach vor Ort zu sprechen. Man denkt, wir sind alle extrem digital und wenn ich da ein paar Anzeigen schalte auf den Social Medias, dann passt es schon. Aber wenn man einfach zu diesen Lokalitäten geht, die der Station rum sind, also sprich Restaurants, Hotels, Ferienwohnungen, Unis anschreiben, Gewerbe, die da irgendwie drumherum sind und da am Anfang ordentlich Werbung macht oder einfach sagt, hey Leute, ich bin jetzt da mit meiner Kajakstation. Ab 1. April kann man buchen. Dann kann man schon ziemlich sicher sein, dass sich das rumspricht und dass die Leute dann kommen. Und ich sag mal, wenn man In diesen drei Faktoren gutes Wetter kann man immer ziemlich schlecht einschätzen, aber wenn man sich Mühe gibt beim Standort und wenn man ein bisschen lokales Marketing vorher macht, dann kommt man auf diese plus minus 1000 Euro. Es kann aber natürlich sein, dass Januar, April, Mai, Juli oder Juni das Wetter einfach schlecht war, dann ist es natürlich schwierig auf seine plus minus 1000 Euro zu kommen.

Klaus: Ich habe, ehrlich zu sein, deine 1000 Euro noch nicht verstanden.

Stefanie Sauter: Wir kamen einfach auf diese 1.000 Euro, weil wir einfach alle 80 Stationen, die wir letztes Jahr in Skandinavien hatten, da haben wir alle Einnahmen von einem Mietplatz zusammengerechnet, haben einmal den Mittelwert ausgerechnet und da sind wir einfach auf 1.000 Euro gekommen. Also Plus Minus. Das waren vielleicht 980 oder 82. Und da dachten wir, das ist eigentlich ein gutes Beispiel, weil wenn man so viele Stationen zusammennimmt, die alle an einem verschiedenen Platz stehen, ob es jetzt eine Großstadt ist, eine Kleinstadt, ein Meer, ein Fluss, ein See, kann man eigentlich schon sagen, oder war das eigentlich ein ganz gutes Beispiel, das unseren Franchise-Partnern näher zu bringen. Im Großen und Ganzen Wollen wir aber von Kayakomat diesen Begriff Slow Business ein bisschen in Umschwung bringen. Also das ist das gleiche Konzept wie Slow Food. möchten gerne, dass unsere Betreiber erstmal mit ein oder zwei Stationen anfangen im ersten Jahr, also Maximum, damit man einfach mal sieht, wie das so ist, ein Jahr durchzugehen, eine Saison durchzuarbeiten. Man sieht seinen wirklichen Verwaltungsaufwand, man sieht wirklich seine Investitionskosten und dann baut man da im zweiten und im dritten Jahr drauf auf. Unterschätzt nicht diesen diesen Verwaltungsaufwand und auch die Investitionskosten, wenn man mit fünf Stationen durchstarten möchte und einfach mehr Gewinn zu erzielen. Weil dieses ganze Konzept kann auch nur funktionieren, wenn man wirklich ein paar Mal in der Woche an diese Station geht und sich auch darum kümmert. Kein Selbstläufer. Man muss schon, sag ich mal, körperlich was machen. Aber klar, die meiste Zeit verbringt man eben auf der Administrationsseite. Und Kayakomat ist kein Konzept, dass man jetzt nach dem ersten Jahr Multimillionär wird. Auf gar keinen Fall. Das ist auch gar nicht das Ziel, was wir verfolgen.

Klaus: Ich freue mich sehr, dass du so offen und transparent bist und das Modell eben nicht schön rechnest und sagst, aber wir haben ja 130 Sonnentage und wir vermieten ja dreimal und man wird Multimillionär, sondern dass du so ehrlich bist und dieses Modell wirklich transparent und nachvollziehbar darstellst. Wie hoch ist denn mein Arbeitsaufwand als Franchise-Nehmer tatsächlich? Wie oft klingelt mein Telefon?

Stefanie Sauter: Der Arbeitsaufwand oder Verwaltungsaufwand liegt bei zwei bis sechs Stunden in der Woche. Ich meine, unser Konzept wurde dafür entwickelt, damit man so wenig Zeit wie möglich an der Station verbringt. Man muss aber an die Station gehen, mindestens ein- bis zweimal in der Woche. Man kann auch öfters gehen, das liegt dann in der Hand vom Franchise-Partner. Man muss aber einfach diese Ausrüstung einmal in der Woche kontrollieren. Die wichtigste Arbeit ist eigentlich den Blick immer auf das Buchungssystem zu haben, weil so kann man seine Zeit einfach gut einteilen. Wenn man sieht, die nächste Woche habe ich ein paar mehr Buchungen, Dann muss man vielleicht auch ein paar mehr Stunden verbringen oder selbst an der Station sein, die Sachen zu kontrollieren. Habe ich jetzt aber, sage ich mal, drei Buchungen oder vier Buchungen Anfang April, dann muss ich da jetzt nicht jeden Tag einmal vorbeigehen, weil dann kann ich eigentlich ziemlich sicher sein, dass da alles funktioniert und die anderen Sachen sind sauber. Alles ist gut. Ich sage immer, vielleicht 70 Prozent Administrationsseite, man hat den Überblick. Und dann 30 Prozent, man geht an die Station und schaut sich das Ganze an und guckt, ob ich was machen muss. Also an der Station ist es halt wirklich nur Wartung und Pflege. Man kann da fünf Minuten verbringen, wenn man denkt, okay, passt, sieht gut aus, läuft. Man kann da auch drei Stunden stehen, die Kajaks zu putzen. flitzblank zu machen. Ich meine, es liegt wirklich in der Hand vom Betreiber und wie viel Investition er da reinstecken möchte. Ob die Station jetzt extrem sauber ist oder ob da ein bisschen Sand dran ist oder ob die Kajaks einfach genutzt wurden und jetzt nicht immer danach abgespritzt werden. Wir von Kayakomat sind eigentlich ziemlich zufrieden, wenn Schwimmweste und Paddel drin ist oder es ist einfach das Wichtigste, einmal die Sicherheit und einmal damit man überhaupt das Ganze benutzen kann, dann ist es für uns in Ordnung. Klar lassen dann manche Leute auch ein bisschen Müll liegen, dann nimmt man den halt weg. Aber im Großen und Ganzen liegt es eigentlich in der Hand vom Betreiber, wie viel Zeit er wirklich investieren möchte.

Klaus: Meine Frage hat auf die von dir erwähnte Nebenberuflichkeit abgezielt. Ich kann mir meine Zeit ja sehr gut einzahlen, wenn ich das Modell richtig verstanden habe, wann ich denn hinfahre, alles zu kontrollieren und die Kayaks zu putzen. Klarerweise Freitag, Samstag, Sonntag mehr, denn da wird das Meer genutzt, aber da habe ich ja üblicherweise als Angestellter auch frei, wohingegen ich mir diese Support-Anrufe, diese Hilfe, ich finde nicht zurück, Hilfe, das Paddel ist nicht da, ich mir ja nicht einteilen kann. Aber wenn ich dich richtig verstehe, ist diese Anzahl der Anrufe überschaubar. Das heißt, es ist tatsächlich ein Modell, das man als Angestellter, der nicht zwölf Stunden pro Tag telefonisch erreichbar ist, trotzdem gut machen kann.

Stefanie Sauter: Ja, also die meisten Anrufe sind eigentlich Kunden, die, sag ich mal, gebucht haben, die stehen vor der Station, die sagen, ich weiß nicht mehr, wie man genau das Schloss aufmacht. Dann kann man natürlich schnell Auskunft geben. Es sind auch viele Anrufe einfach von Kunden, die Interesse an diesem ganzen Konzept haben und einfach fragen, gibt es das noch woanders oder kann ich irgendwo hingehen oder kannst du mir mehr Auskunft geben, wie das Ganze funktioniert. Wir verlangen eigentlich nur von unseren Partnern, dass sie sich wirklich bei wichtigen Sachen melden. Also sage ich mal, wenn jemand vor der Station steht und er kann seine Ausrüstung nicht rausnehmen, weil er nicht mehr weiß, wo er den Code findet, dann wäre es natürlich klasse, wenn man sich so schnell wie möglich meldet. Wenn es aber eher sage ich mal, Interessenanfragen geht oder einfach Sachen, die man auch später beantworten kann, dann sage ich zu meinen Betreibern immer, schreibt einfach eine SMS zurück oder antwortet mit einer SMS und sagt, ich kann gerade nicht, ist es wirklich dringend, dann sprich mir was drauf oder lass eine Nachricht liegen, dann kann man das eigentlich nebenher gut machen. Ja, ich würde mal sagen, die Anrufe halten sich eigentlich in Grenzen. Es ist jetzt nicht so, dass man dann einen Vollzeitjob hat und man hängt dann dauerhaft am Telefon. Das ist eigentlich überhaupt nicht der Fall.

Klaus: Diese zentrale Ansprechstelle, nicht das moderne, Wort Callcenter zu verwenden, würde sich doch ideal als Service des Franchise-Gebers anbieten. Warum macht ihr das nicht?

Stefanie Sauter: Wir haben einen Service für unseren Betreiber, also für unseren Franchise-Partner. Der hat von Montag bis Sonntag die Möglichkeit, uns über Telefon oder E-Mail zu erreichen. Von 8 bis 20 Uhr, also wenn er wirklich ein Problem hat mit einem Kunden, dann schickt er das an uns weiter. Wir haben aber mit dem Endkonsumer eigentlich nichts am Hut, sondern das macht wirklich der Franchise-Partner. Aber wenn der Franchise-Partner mit dem Kunden ein Problem hat und er weiß nicht weiter, dann kann er uns auf jeden Fall immer reichen.

Klaus: Von außen betrachtet wäre das doch eine Win-Win-Situation oder ein gutes Geschäftsmodell, wenn Kaya Komat sagen würde, Pass auf, für 50 Euro im Monat, ich nenne jetzt irgendeine Zahl, das könnte noch 100 sein oder auch nur 20, übernehmen wir diesen Telefonsupport. Denn ihr könntet da ja wesentlich günstiger und wesentlich effizienter antworten, als dass der einzelne Franchise Partner kann.

Stefanie Sauter: Ja, das stimmt und das ist auch eine extrem gute Idee und wir haben da auch schon mal darüber diskutiert und gesprochen. Im Moment sind wir leider noch ein bisschen zu klein, das Ganze zu organisieren. Wir sind zwar auf neun Ländern vertreten, aber das bedeutet auch, wir brauchen neun verschiedene Sprachen, dieses ganze System zu betreiben. Bis jetzt, sage ich mal, ist Englisch sehr gut, Schwedisch, Deutsch habe ich bis jetzt manchmal übernommen, aber damit dann halt wirklich jemand die ganze Zeit erreichbar ist in der Sprache. von dem Land aus, von dem man anruft, ist es bis jetzt noch nicht ganz so möglich gewesen, das umzusetzen. Es steht auf jeden Fall auf unserer Liste und ich denke, dass es auch nicht mehr ganz so lange dauert, dass diese Funktion reinkommt. Wir versuchen gerade mit einem Chatbot-System zu arbeiten oder das zu implementieren im Buchungsprozess, dass wenn die Kunden wirklich direkt Fragen haben, dann quasi so ein kleiner Chat aufgemacht werden kann, einfach seine Fragen zu stellen. Da kann man solche Sprachen ziemlich einfach übersetzen, damit es auch dann in der richtigen Sprache wieder rauskommt. Das gibt es auf jeden Fall dann für die nächste Saison.

Klaus: Dieses Sprachenthema sehe ich jetzt dank deinem Hinweis ja auch zweiseitig.Es ist ja nicht nur so, dass der Franchisenehmer in der jeweiligen Landessprache kommunizieren muss, sondern je nach Standort werden dort ja überwiegend Touristen sein, die ja auch in vielen unterschiedlichen Sprachen sprechen.

Wie häufig ist es denn, dass jemand, der nicht des Englischen oder des Deutschen mächtig ist, den Franchisepartner anruft? Stelle ich mir ein bisschen schwierig vor.

Stefanie Sauter: Also eigentlich nicht so oft, also hauptsächlich sind das schon, sag ich mal, wenn wir an einer deutschen Station sind, die Deutschen, die oft buchen. Es gibt auch Touristen, die anrufen und dann vielleicht auf Englisch sprechen. Partner muss sich dann irgendwie selber zurechtfinden oder sich selber helfen. Wenn es aber wirklich ein Problem gibt mit der Sprachbarriere, dann weiß er, dass er mich auf jeden Fall immer anrufen kann und ich mit Englisch und anderen Sprachen sehr gut aushelfen kann. Bis jetzt haben wir das ein bisschen so geregelt. Es kommt aber echt ziemlich selten vor, dass die sich gar nicht selber helfen können. Also die sind schon sehr autonom eine Franchise Partner und die melden sich dann wirklich nur, wenn es größere Probleme gibt. Die ganze Kayakomat Webseite gibt es auch immer in verschiedenen Sprachen, also man kann die in Deutsch einstellen, in Französisch, in Spanisch, in Englisch. Bis jetzt haben sich die Kunden so eigentlich selber dann ziemlich gut helfen können.

Klaus: Wenn ich jetzt auf die Idee komme, Kayakomat-Betreiber zu werden. Ich habe als Kind immer schon davon geträumt, mal einen Tretbootverleih in Italien aufzumachen. Vielleicht spiele ich mich ja mit dem Gedanken, Kajaks zu vermieten.

Meine Kindheitsidee Tretboot vermieten ist immer daran gescheitert, dass ich niemals eine Lizenz bekommen hätte. Das ist in Italien angeblich auch etwas mafiös organisiert. Ob das stimmt, weiß ich nicht.

Stefanie Sauter: Vorstellen kann ich mir das.

Klaus: Ich nehme nicht an, dass Ufer in Deutschland oder in Österreich mafiös organisiert sind, aber von Bürgermeistern und Behörden fantastisch bewacht.

Stefanie Sauter: Ja.

Klaus: Wie schwierig ist es denn, einen Kayakomat an das Berliner Spreeufer zu bauen?

Stefanie Sauter: Es ist echt extrem unterschiedlich. Es ist teilweise super schwierig, dann teilweise wieder super einfach. Es gibt keinen richtigen Weg, den man gehen kann, sondern man muss es einfach versuchen. Ich habe jetzt echt extrem viel Erfahrung gesammelt und ich könnte eigentlich jetzt irgendwie so Einschulungen geben, wie man an die Pacht kommt in Deutschland. Es ist echt extrem. Es gibt kein Konzept an deutschen Gemeinden, das einheitlich ist, sondern jede Stadt hat ihr eigenes Konzept und jede versucht es irgendwie gut zu machen. Prinzipiell kommen wir eigentlich immer an den Standort durch die Stadt, weil diese Station natürlich nicht viel Fläche braucht. Wir sprechen gerade mal von neun Quadratmetern. Das ist kleiner wie ein Parkplatz. Das ist ziemlich schwierig, unseren Antrag abzulehnen. Aber wie auch in anderen Ländern, man stellt einfach einen Antrag. Bei dem richtigen Amt. In Deutschland gibt es verschiedene Ämter, die sich für öffentliche Flächen oder die sich darum kümmern. Man muss einfach gut sein Konzept erklären. Die Städte mögen solche Konzepte. Ich meine, wir haben halt den Faktor Freizeit, Sport, Bewegung, Natur, aber auch Nachhaltigkeit. Wir brauchen keinen Strom, kein Wasser. keine Elektrizität, also Strom, kein WLAN, kein Bluetooth für diese ganze Station, die zu betreiben. Ich meine, da ist dieser Nachhaltigkeitsfaktor natürlich extrem hoch und es ist extrem schwierig dann zu sagen, das wollen wir nicht, weil das macht Müll oder Dreck oder ist schlecht für die Umwelt oder ist zu groß. Ich meine, da rutschen wir halt überhaupt gar nicht rein. Deshalb muss ich ehrlich sagen, fast 80 Prozent von allen Standorten, die wir jetzt in Deutschland haben, haben wir von der Stadt bekommen, also sind öffentliche Flächen. Und dann teilweise stehen wir auf Campingplätzen oder haben eine Kollaboration mit einem Gewerbe. Mein erster Schritt in Deutschland ist immer einmal die Stadt zu kontaktieren und wenn das nicht funktioniert, parallel dann nach Privatgrundstücken zu gucken. Dieser Prozess ist lang, das weiß jedes Franchise-Unternehmen, das nach Flächen sucht, das ist nicht so einfach. Aber ich sage mal, durch eine gute Organisation und Struktur und Durchhaltevermögen kommt man schon ans Ziel.

Klaus: Habt ihr Zahlen, wie viel Prozent der Anträge denn nicht angenommen wurden?

Stefanie Sauter: Eine konkrete Zahl kann ich jetzt nicht nennen, aber ich würde mal sagen, die Hälfte von unseren Anträgen wird schon abgelehnt das erste Mal. Man kann sich aber dann immer noch mal engagieren und den Antrag noch mal stellen. Ich würde mal sagen, das ist so ein bisschen Überzeugungsarbeit und auch so ein bisschen persönlich. Ich meine, wenn man einfach eine E-Mail rausschickt an die Stadt und man erhofft sich irgendwas, dann passiert auch nichts. Also die bekommt tausend E-Mails am Tag. Ob ich da jetzt einen Antrag gestellt habe und ziemlich nett geschrieben hat, ist eigentlich egal. Aber wenn man anruft und sich vorstellt und wirklich versucht, dieses Konzept zu erklären und es wirklich mit Herzblut macht, und das mache ich und meine Kollegen auch, dann verstehen das die Leute, weil es ist nicht ganz so einfach, das in drei Sätzen zu erklären. Und umso mehr wir da reinstecken, umso mehr kriegen wir auch raus. Und das ist ja ganz normal, ist ja ganz menschlich. Und somit kommen wir dann schon auf unsere Locations oder Standorte. Klar, es gibt viele Städte, die uns auch dann wieder ablehnen, aber das ist immer so ein geben und nehmen. Man kann dann einfach wieder einen Antrag stellen, man spricht mit einer anderen Person und dann geht es dann trotzdem durch. Deshalb gibt es nicht immer direkt so…  Also eine Stadt, die uns ablehnt, ist nicht eine Stadt, die dann wieder hinzukommen kann. Also es gibt nicht wirklich eine Zahl, die ich sagen kann, ist für immer weg.

Klaus: Wie lange dauert es denn, wenn wir die Genehmigung mal voraussetzen, bis dann mein Kayakomat dort steht?

Stefanie Sauter: Sobald der Franchise Partner mal unterschrieben hat, geht es von unserer Seite echt extrem schnell. Die einzigste Hürde, die wir haben, ist der Standort oder die Standortgenerierung. Die dauert in der Regel immer zwischen drei und sechs Monate, kann aber auch länger gehen. Ich habe jetzt erst gerade wieder einen Standort bekommen, da habe ich einen Antrag vor einem Jahr gestellt. Also es kommt immer darauf an. Aber kürzer, wenn man mit öffentlichen Flächen arbeitet, dann sind es immer drei Monate. Sobald wir dann mal diesen Standort haben, geht es extrem schnell. Sagen wir mal, ich bekomme jetzt einen Franchise Partner morgen. Wir haben den Standort in drei Monaten. Die Kayakomatstation sollte am 1. April aufgebaut sein und buchbar sein, weil der 1. April einfach unser Saisonstart ist. Dann gucken wir, dass diese Station eine Woche oder zehn Tage davor angeliefert wird. damit der Franchise-Partner auch noch Zeit hat, die aufzubauen und dann ist es fertig.

Klaus: Deutschland und auch Österreich ist ja das Land der Rechtsschutzversicherten. Seid ihr oder ist Kayakomat oder ist der Betreiber gegen allfällige Umfälle, Verluste von Mobiltelefonen während des Paddeln versichert oder ist da ohnehin jeder Paddler durch seinen eigenen Versicherungsschutz abgedeckt oder interessiert es niemanden?

Stefanie Sauter: Genau, also wie du sagst, der Paddler ist eben durch seinen eigenen Versicherungsschutz abgedeckt, der Franchise-Partner ist dann nochmal über unsere AGBs versichert, die denen der Kunde zustimmen muss, wenn er bucht. Das ist ein bisschen das gleiche Prinzip wie auf dem Kinderspielplatz. Fällt das Kind von der Schaukel, dann ist es halt sein eigenes Problem. Aber so ist es bei uns auch. Ich sag mal, wenn jemand aus dem Kajak fällt und sein Handy ins Wasser fällt, dann hat er Sicherheit selbst verschuldet. Dann alles, was an der Station passiert, da hat der Betreiber oder der Franchise-Partner eben diesen Versicherungsschutz, den er durch diese Hardware-Miete bekommt. Sag mal, brennt der Kayakomat ab, dann kriegt er einen neuen, ganz groß. Im Großen und Ganzen gesagt. Und dann ist es halt wieder in Deutschland so, dass man an der Station nochmal eine Haftpflichtversicherung dazu buchen kann.

Klaus: Stefanie, welche schlaue Frage stellen dir Franchise-Partner oder Franchise-Interessenten, die ich jetzt noch nicht gestellt habe?

Stefanie Sauter: Es gibt viele schlaue Fragen. Es gibt unterschiedliche. Es gibt auch sehr kreative Fragen. Also ein bisschen kreativer, wenn man unseren Vertrag mal liest. Dann sind vielleicht ein paar… Paragraphen nicht ganz so eindeutig gleich im ersten Blick. Es hat auch immer juristisch geschrieben, das macht es immer ein bisschen komplizierter. Aber wir haben zum Beispiel ein paar Paragraphen, wo wir darauf hinweisen, dass es natürlich ganz nett wäre, unsere Kayakomat Merchandise-Produkte zu benutzen. Bedeutet einfach T-Shirt, Jacke und Kappi. Da bekomme ich aber oft die Frage, muss ich die denn wirklich immer anziehen, wenn ich an die Station gehe? Nein, muss man nicht. Man kann es machen, das ist eine nette Geste von uns, dass man uns als Marke repräsentieren kann. Oft kommt auch die lokale Presse vorbei, dann kann man sich da die Jacke anziehen und das Cappy aufsetzen. Das liegt natürlich bei jedem selbst, ob man das gerne machen möchte oder nicht. Niemand zwingt einen, in so eine Kayakomatjacke reinzugehen.

Klaus: An dieser Stelle ein Tipp an alle potenziellen Franchise-Partner. Zieht euch diese Jacke an und sprecht jeden an, der bei dem Kayakomat vorbeigeht. Es gibt nichts Besseres als kostenlose Werbung. Nutzt diese Chance. Und ich stelle jetzt auch die provokante These in den Raum. Wer solche Fragen stellt und ernsthaft darüber nachdenkt, sich die Kayakomat-Jacke nicht anzuziehen, sollte vielleicht die Idee, Franchise-Partner zu werden, nicht weiterverfolgen.

Stefanie Sauter: Ja, das stimmt. Ich habe zum Beispiel eine Story, die finde ich immer ganz lustig und die erkläre ich immer oder sage ich gerne an meine neuen Teamkollegen, die ich oft bekomme oder auch an Praktikanten. Wenn sie nämlich mal so ein paar Meetings mit mir machen, mit potenziellen Franchise-Partnern, dann sind, klar, das ist immer so ein bisschen was Neues. Man sieht es nicht oder man hört es nicht oder man kriegt es ja eigentlich auch nie irgendwie mit. Und da sind zum Beispiel dann Praktikanten, die dann sagen, okay, das ist ja extrem interessant und mit dem Diebstahl und so und da habe ich eine Geschichte und die werde ich niemals vergessen und ich wusste, Es war so lustig einfach. Ich muss dir jetzt kurz erzählen. Und zwar hatte ich einen Franchise-Partner, der war total interessiert und der war extrem nett. Der war jung und dynamisch und war ein Student und hatte das ganze Konzept irgendwie komplett auf dem Schirm und war echt begeistert, bis wir eben zu dieser Sicherheitsfrage gekommen sind und Diebstahlfrage. Da hat er mir ein Beispiel genannt und ich fand das Beispiel sehr kreativ und ich danke ihm dafür, dass er das gebracht hat. Also er meinte, okay, pass auf, ich leihe jetzt einen Kajak aus als Kunde, ich nehme das Kajak mit, ich gehe damit auf das Wasser und jetzt stell Dir vor, das Kajak fängt an zu brennen. So, was mache ich als Kunde? Was sind dann meine Optionen? Und das Kajak hört nicht mehr auf zu brennen und was soll ich jetzt machen? Dann musste ich kurz überlegen, weil wir hatten noch nie einen Fall, wo ein Kajak einfach gebrannt hat auf dem Wasser. Ich wusste auch nicht genau, ob er… Also er meinte es total ernst und ich dachte eigentlich eher, das wäre so ein bisschen ein Witz gemeint. Nein, er fand es echt ganz schlimm, dass das Kajak jetzt da abbrennen könnte. Das ist natürlich mein erster Instinkt, wenn ich ein Kunde bin und ich sitze auf einem brennenden Kajak, dann springe ich auf jeden Fall ins Wasser. Das ist das Erste. Und dann drehe ich es vielleicht einfach mal kurz dann ist es… ist der Brand gelöscht. Das zweite war dann aber natürlich die Sicherheits- oder die Diebstahlfrage oder einfach wie man dann damit umgeht, die Versicherungsfrage. Dann kam ich wieder zurück auf unseren Diebstahlschutz. Sollte sowas natürlich passieren, dann greift natürlich die Versicherung. In dem Fall, wenn der Kunde nichts dafür kann. Aber dass einfach ein Kajak in Brand aufgeht, kann eigentlich nicht passieren, außer es macht jemand wirklich ein Feuer drauf. Also man hat schon manchmal kreative Fragen, aber ich mag das gerne, weil das ist so ein bisschen abwechslungsreicher und macht meinen Alltag auch ein bisschen amüsanter.

Klaus: Liebe Stefanie, vielen, vielen Dank für die sehr transparenten, ehrlichen und auch unterhaltsamen Einblicke in die mir völlig unbekannte Welt des Kajak-Verleihs. Auch wenn es mit meiner Karriere als Tretbootverleiher nichts wird, vielleicht ergibt sich irgendwann mal die Gelegenheit, dass ich zum Kajakverleiher werde. Und ich habe auch gesehen, ihr habt ja tatsächlich auch Kajakverleihs am Meer. Es muss nicht zwingend ein Fluss sein.

Stefanie Sauter: Nee, also es ist jedes Gewässer möglich oder an jedem Gewässer, also Fluss, See oder Meer. Geht alles. Also wir kommen jetzt auch nach Österreich. Dieses Jahr expandieren wir wirklich nach Österreich und auch in die Schweiz. Ja, dann haben wir dieses Dreiländereck. Ich mag das gerne. Ich bin im Bodensee aufgewachsen. Dann habe ich Deutschland, Frankreich und Österreich. Das passt gut, ja. Aber klar, die Kajaks kann man überall benutzen.

Klaus: Wobei die Zeit, als Österreich einen Meerzugang hatte, doch schon ein paar Tage her ist. Liebe Stefanie, hat Spaß gemacht. Vielen Dank und ich freue mich, wenn wir mal gemeinsam paddeln.

Stefanie Sauter: Ja, ich freue mich auch. Ich würde mich auch freuen. Danke. Vielen Dank, Klaus.

Klaus: Und jetzt, wie mehrmals versprochen, die Bierdeckelkalkulation inklusive Plausibilitätsprüfung. Stefanie war übrigens so freundlich, mir nach dem Gespräch weitere Zahlen und Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Stefanie sagt, dass sie, basierend auf den realen Zahlen von 80 Kajakomaten aus Skandinavien mit rund 230 Vermietungen pro Jahr und einem Durchschnittsumsatz von 39 Euro netto kalkulieren. Das wären gesamt 9000 Euro Umsatz pro Jahr oder 1000 Euro Umsatz pro Kajak. Die 230 Vermietungen erscheinen mir eher wenig. Bei 100 möglichen Vermietungstagen pro Jahr würde jedes Kajak nur 25 Mal pro Jahr vermietet werden. Andererseits gibt es auch nicht so viele Wochenenden. Der durchschnittliche Preis einer Vermietung von 39 Euro netto, also ohne Umsatzsteuer, klingt bei einem angegebenen Vermietpreis von 28 Euro für zwei Stunden Einzelkajak brutto, also inklusive Mehrwertsteuer, allerdings ein wenig hochgegriffen. Wie auch immer gehen wir von den 9.000 € Umsatz pro Jahr aus, basierend auf 230 Vermietungen zu je 39 €. Davon ziehen wir die Jahresmiete für die neuen Kajaks in Höhe von 3.132 € ab, genauso wie die Versicherung jährlich 315 €. Für die Software bezahlen wir pro Jahr 2.250 €. Für jedes Kajak, das mehr als 800 Euro Umsatz erwirtschaftet, müssen wir zusätzliche Franchisegebühr bezahlen. Das habe ich der Einfachkeit halber auf 108 Euro pro Jahr für alle neun Kajaks aufgeräumt. Jedenfalls zu bezahlen sind die Kreditkarten bzw. Buchungsgebühren in Höhe von 1,5 Prozent, sowie ein Marketingbeitrag in Höhe von 4 Prozent des Gesamtumsatzes. Das macht beides zusammen knappe 500 Euro pro Jahr. Wenn wir das alles jetzt zusammenzählen, sind wir bei 6300 Euro Ausgaben. Da haben wir allerdings noch keine Miete für den Platz bezahlt, haben noch kein Benzin oder Strom in unser Auto gedankt, zu unserem Kayakomat zu fahren, haben noch keine Buchhaltung gemacht oder gar Steuern bezahlt. Zur Erinnerung, den Kosten von jedenfalls mehr als 6.300 € stehen Einnahmen von 9.000 € gegenüber. Das wären 2.700 € Ertrag pro Jahr. Zu Beginn müssen wir nicht nur die Einstiegskosten von 5.850 € bezahlen, vermutlich kommen dann noch weitere Kosten für Genehmigungen für den Standort, Gebühren, Werbematerial und andere Kleinigkeiten dazu. Tragfähig und spannend wird das Modell daher erst bei wesentlich höherer Auslastung oder mehrerer Kayakomaten. Wer mit Stefanie die Kayakomation detailliert besprechen will, der findet sämtliche Kontaktdaten von ihr in den Shownotes und auf meiner Website. Wer mit mir einen Tretbootverleih aufmachen will, auch meine Daten gibt es in den Shownotes und auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de. Bitte vergesst nicht, diesen Podcast zu abonnieren und weiterzuempfehlen. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

Pano Brot & Kaffee, Thomas Walser und Alexander Grieb

Pano Brot & Kaffee, ein Gastrokonzept, das keine Werbung macht, denn die Werbung ist der 1A – Standort, die Lage mit vielen (zahlungskräftigen) Passanten.
Ist Pano Brot & Kaffee ein echtes Gastronomiekonzept oder doch ein “Einzelhandel mit Gastronomieprodukten”?
Wieso macht Pano nur 5% Umsatzsteigerung pro Jahr – oder ist das sogar ein riesiger Vorteil?
Warum es keinen Wein am Abend gibt und warum jemand, der Miete für 24 Stunden am Tag bezahlt trotzdem um 19 Uhr zusperrt…

Am Ende der Folge gibt’s in gewohnter Weise die Bierdeckelkalkulation. Dabei fasse ich die wichtigsten Zahlen zusammen und rechne auf einem Bierdeckel aus, wie viel man mit einem Pano Standort verdienen kann. Diese Rechnung findet Ihr auch auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de

Rechtliche Hinweise: https://www.goldgrube-franchise.de/danke-sponsoren-disclaimer/

(02:26) Über Pano, Thomas & Alexander
(14:55) Standortsuche, Mietpreise
(20:44) Personalkosten
(22:37) Umsätze, Investitionen
(25:27) Alltag
(28:57) Kein Abendgeschäft
(34:04) Kleiner Standort profitabler
(34:52) Aufenthaltsdauer im Pano
(39:41) Bierdeckelkalkulation