Franchise ohne Leute: Vergleich von Franchisesystemen ohne Mitarbeiter – am Beispiel Kayakomat, Storebox, Fit+

Wer träumt nicht davon? Das passive Einkommen – vielleicht sogar mit einem erprobten Franchisesystem, um das Risiko zu minimieren?

Das personallose Franchisesystem?

Im Goldgrube Franchise Podcast durfte ich mich mit den unterschiedlichsten Franchisesystemen beschäftigen und mich ausführlich mit den Franchisegebern unterhalten. Neben diesen Gesprächen recherchierte ich selbstverständlich auch „auf der anderen Seite“ und erhielt tiefe Einblicke auch von Franchisenehmern.

Beginnen wir mit KAYAKOMAT.

Stefanie Sauter vom Kayakomat war im Herbst 2023 bei mir zu Gast. Kayakomat stellt Automaten mit Kayaks oder Stand-Up-Paddles an mehr oder weniger frequentierte Strände oder Flussufer. Die Kunden mieten diese Kayaks oder SUPs dann stundenweise.

Auf den ersten Blick ein bestechendes Modell: man kauft günstige Kayaks oder SUP um wenige hundert Euro und vermietet die ziemlich oft zu hohen Preisen.

Sobald wir jedoch zu rechnen beginnen, wird schnell klar, dass das ein eher schwieriges Geschäftsmodell ist – denn wir müssen nicht nur die Kayaks, sondern auch den Automaten kaufen. Dann benötigen wir ein Grundstück, für das wir Miete bezahlen müssen. Der Automat muss beworben werden – und nicht zuletzt muss irgendjemand vor Ort die Kayaks reinigen und immer wieder mal „nach dem Rechten sehen“.

Wenn man von 100 Schönwetter-Tagen pro Jahr (in Mitteleuropa) ausgeht und je drei Vermietungen zu je drei Stunden – dann macht man nicht mehr als rund 12.000 Euro Umsatz pro Jahr (pro Jahr, nicht pro Monat!). Abzüglich dem Kaufpreis bzw. der Miete für die Kayaks, der Software, der Werbung, den Fahrtkosten und nicht zuletzt der Standortmiete bleibt da wenig bis gar kein Gewinn.

Neben Kayakomat ist zwischenzeitlich auch HEIUKI auf diesem Markt aktiv.

Und ist es personallos: Man muss (oft?) am Standort prüfen, ob alles in Ordnung ist. Kunden werden anrufen und nachfragen.

Weiter zu Storebox:

Selfstorage ist ein riesiger Trend, der zu hohen Auslastungen von diesen kleinen Lagerräumlichen in den Städten führt. Der sehr charismatische Dr. Johannes Braith von Storebox stand mir ebenfalls im Herbst 2023 Rede und Antwort zu seinem Geschäftsmodell.

Der Betrieb von Lagerräumlichkeiten mit automatisierten Zugangssystemen könnte tatsächlich schon eher personallos funktionieren. Theoretisch (und auch praktisch) ist es möglich, die Reinigung und das technische Service komplett auszulagern.

Doch auch bei Storebox sind die Zahlen, wenn man etwas genauer hinschaut, nicht mehr ganz so prickelnd.

Man mietet 300qm um 10,- pro Quadratmeter an. Davon sind 220m² vermietbar, bei einem Durchschnittspreis von 30 Euro pro m² und einer idealen Auslastung von 85% erzielen wir in einer idealen Welt rund 5.600,- Umsatz pro Monat.

Wir müssen jedoch Marketing betreiben (laut Johannes rund 150,- Kosten pro Kunde/Mieter), hin und wieder einen kleinen Schaden reparieren und nicht zuletzt mussten wir zu Beginn mindestens 150.000 Euro für unsere Storebox investieren und die ersten Monate mit weniger Auslastung überbrücken.

Wirtschaftlich sinnvoll ist das Modell nur, wenn man mehr als eine Storebox betreibt und die Overhead-Kosten (Steuerberater) auf mehrere Modelle aufteilt.

Personallos-Faktor: Schon eher. Wenn man Reinigung und Haustechnik auslagert, scheint der Aufwand für den Betrieb überschaubar, insbesondere, da Marketing an den Franchisegeber ausgelagert ist.

Personallose Fitnessstudios

Börn Krämer von Fit+ war einer meiner ersten Podcast-Gäste im Jahr 2023.

Binnen weniger Jahre wurde ganz Deutschland von personallosen Fitnessstudios überzogen. Ein ebenfalls recht einfach skalierbares Geschäftsmodell: man stellt ein paar Geräte in ein ehemaliges Geschäftslokal, installiert ein Zutrittssystem und hat eine kleine Gelddruckmaschine.

Ein personalloses Fitnessstudio ist tatsächlich schon ziemlich nah dran – auch auf den zweiten Blick. Wichtig ist hier, dass das Einzugsgebiet groß genug und die Konkurrenz nicht vorhanden bzw. im Vergleich deutlich unattraktiver ist.

Man kann 13% der Bevölkerung für Fitness begeistern – in einem 5.000 Einwohner Dorf 650 Personen. Real wird man wohl die Hälfte tatsächlich als Kunden gewinnen – sind vorsichtig 300 zahlende Kunden.

300 Kunden mal 30,- Euro sind angenehme 7.500,- Euro Umsatz pro Monat. Davon abzuziehen sind die Miete für 200 bis 300qm (am Dorf eher bezahlbar) und die Erstinvestition von gesamt maximal EUR 150.000,-.

Personallos: Naja. Erstens muss man sich um Reinigung und den guten Zustand des Studios kümmern, zweitens jedoch um die gute Auslastung. Um tatsächlich hochprofitabel zu sein reicht nicht die mehr oder weniger einfach zu gewinnende „Laufkundschaft“, sondern man muss „Großkunden“, wie Firmen oder Vereine ganz bewusst mit attraktiven Konditionen anwerben. Und das erfordert Zeiteinsatz.

Auch von EASYFITNESS, gegründet von Michael Mäder, übrigens auch in meinem Podcast zu Gast, gibt’s ein „personalloses“ Konzept.

Last but not least ein viertes Modell – personallos, sofern bereits Personal vorhanden ist. Wie ist das gemeint? Franchise ohne zusätzliche Leute! Wer bereits einen attraktiven Standort betreibt, beispielsweise ein Kosmetikstudio, ein Fitnessstudio, ein EMS-Studio oder sogar einen schönen Laden, der kann mit einem Beckenbodenstuhl mit nur 10 neu geworbenen Kunden pro Monat 5.000,- Euro Umsatz und nahezu Gewinn erwirtschaften. Und bei der Kundengewinnung unterstützt der Lizenzgeber! Die relative geringe Investition amortisiert sich extrem schnell. Interessiert? Schreib mir ein Mail an klaus@goldgrube-franchise.de

Roatel, Amelie Riemann & Martin Swart

Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast für alle, die Geschäftsmodelle von Franchise Systemen verstehen wollen. Apropos unabhängig es soll doch tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wird dann noch objektiv hinterfragt werden. Heute darf ich gleich zwei Gäste zu einem erneut ungewöhnlichen Thema Begrüß Hotellerie hauptsächlich für Lkw Fahrer oder auch bequeme Zimmer für Privatreisende an der Autobahn. Doch Roatel, so heißt das Konzept, baut nicht einfach gewöhnliche Hotels, sondern stellt modulare Container an frequentierte Standorte. Damit könnte es ein gutes franchise Modell auch für jene sein, die nicht unendlich Startkapital zur Verfügung haben und ein eher personalloses Modell suchen. Amelie Riemann und Martin Swart von Roatel beantworten uns heute viele Fragen. Unter anderem, wie einfach oder schwierig man Lkw Fahrer dazu bekommt, nicht mehr in ihrem bequemen Fahrerhäuschen zu schlafen.

Martin Swart: Der Lkw Fahrer als solcher natürlich sehr, sehr gern in seinem eigenen Bereich bis in seiner eigenen, seiner eigenen Kabine verbringt. Das ist er gewohnt, da hat er seine eigene Decke, sein eigenes Kopfkissen drauf. Das könnte er alles mitnehmen, logischerweise, aber das macht er heute sehr, sehr ungern.

Klaus: Wir beleuchten aber auch die Wirtschaftlichkeit, weil.

Martin Swart: Relativ schnell wir bei einer Auslastung oder Komplettauslastung des ersten Rotales sind. Und das ist ja auch das Schöne an dem Konzept, dass wir in aller Regel von vornherein beim Bauamt eben dann auch oder im Plan mindestens zwei Roadheads berücksichtigen, wir vielleicht mit einem starten können und dann später das zweite oder sogar das dritte dazusetzen können.

Klaus: Beim Thema Wirtschaftlichkeit der notwendige rechtliche Hinweis Sämtliche in diesem Podcast genannte Zahlen sind unverbindlich. Weder meine Gäste, das franchise System oder ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Vielmehr hängt der Erfolg in diesem Fall ganz besonders vom Standort und vom eigenen unternehmerischen Geschick ab.

Martin Swart: Eine Geschichte, die dann durchaus großen Spaß macht, auch in Vollzeit das zu betreiben und zu machen.

Klaus: Ganz am Ende der Episode gibt es wie immer eine Bierdeckel Kalkulation. Ich versuche, die Zahlen hinter dem Geschäftsmodell von Rohrtel so vereinfacht zusammenzufassen, dass sie auch auf einen Bierdeckel passen können. Diese Kalkulation gibts genauso wie die von allen anderen Systemen, die hier zu Gast waren, auch auf meiner Website franchise. Und bevor es losgeht, noch ganz kurze Werbung. Wer auf weniger als vier Quadratmeter mit wenig Startkapital nahezu personallos €5000 Umsatz pro Monat machen will, der kann sich gerne bei mir melden. Claus O L dgrube franchise de ganz passend zum Thema Übernachten an der Autobahn gibt es in dieser Episode ganz leichte Hintergrundgeräusche. Servus Amelie. Servus Martin. Vielen Dank für eure Zeit. Was genau ist ein Rotel?

Martin Swart: Gut, das Roatel ist ein Mikrohotel, was wir entworfen und pilotiert haben im Zuge des Mobilitätspaketes für Fernfahrer. Das war der Trigger. Zwei von den drei Gründer kommen aus der Logistik, der Ralf Peter Karls und meine Wenigkeit. Und wir wussten ein Stück weit um die Erfordernis für den Lkw Fahrer und den Markt Schlafmöglichkeiten zu finden, weil es dem Lkw Fahrer gemeinhin nicht mehr gestattet ist, seine wöchentliche Ruhepause in seiner Lkw Kabine zu verbringen. Und da haben wir uns überlegt, wie können wir das veranstalten? Und der Kollege hat irgendwann die mega Idee gehabt, wir bringen das Hotel zum Gast oder zum Fahrer vielmehr, weil er mit seinem großen Lkw nicht die Möglichkeiten hat, überall hinzukommen. Und die Verwandtschaft Logistik zum Container dann? Speziell zu dem großen Container war der Anlass. Da kam die Idee vom Kollegen zu sagen, okay, wir versuchen vier Mikrozimmer oder kleine Zimmer in einem solchen Hotel unterzubringen. Ja, und das war der Start in 2000 neunzehnte.

Klaus: Du sagst, vier Mikrozimmer zum Lkw Fahrer zu bringen. Darf ich mir das jetzt tatsächlich so vorstellen, dass es mehr oder weniger große bzw. Kleine Autobahnparkplätze gibt? Ihr versucht dort ein paar Quadratmeter zu pachten und dann stellt ihr dort einfach einen relativ kompakten Container hin, der vier Zimmer hat. Und das Ziel ist, möglichst viel von diesen einzelnen vier Zimmer Einheiten über ganz Deutschland zu verteilen.

Martin Swart: Das hast du wunderbar zusammengefasst. Also besser hätte sich tatsächlich nicht tun können. Ja, es ist ein Container, ein sogenannter 45 Highcube Container, wo vier Zimmer in der Größenordnung von 7,5 Quadratmetern untergebracht sind. Dort sind untergebracht ein Bett, ein Fernseher, ein Waschbecken, eine Dusche. Das Ganze hat ein unglaubliches Komfortgefühl, weil die Innenhöhe auch bei knapp 2,50 m liegt. Und wir könnten also auch, wenn wir gerade so schön zusammensitzen, wunderbares Garten spielen und hätten trotzdem noch nicht das Gefühl, beengt zu sein. Also sieben mal Quadratmeter hört sich ja eher geringfügig an, aber es ist ein wahnsinniges Komfortgefühl für den Fahrer, das angenehm er hat seinen eigenen Teambereich drin und kann sich waschen, kann fernsehen und kann schlafen.

Klaus: Das ist also keine Notbleibe für den Fahrer, der sagt, ich bin jetzt so müde und möchte aus irgendwelchen Gründen darin übernachten. Das könnte er ja auch in seiner lkw Kabine, sondern das ist tatsächlich für einen längeren Aufenthalt geplant und deswegen Fernseher gemütlich, jetzt unter anführungszeichen Dusche, so wie man das aus den Business Hotels kennt, nur kleiner.

Martin Swart: Im Prinzip ja, vielleicht vorweggeschickt ist es ein Stück weit natürlich auch jetzt hier der neuen Gesetzgebung geschuldet, wöchentliche Ruhezeit, also nach 40 Stunden nicht mehr in seinem eigenen Lkw, in seiner eigenen Lkw Kabine verbringen. Es wird also geschaut, dass der Lkw Fahrer quasi wie ein Zuhause, wie zu Hause auch die Möglichkeiten hat, sich zu waschen, die Möglichkeit hat, auch seinen eigenen Teambereich wahrzunehmen und ich sag mal eben nicht an seinem Arbeitsort, sprich LKW die Nacht bzw. Das Wochenende zu verbringen. Darauf zielt das Gesetz ab und das haben wir ein Stück weit zum zum Einstieg gebracht oder als Idee gebracht, zu sagen, hier schaffen wir eine Alternative. So sind wir gestartet in 2019 bzw. Mit dem ersten Rotation in 2021.

Klaus: Fährt der Lkw Fahrer, vielleicht ist das jetzt eine völlig naive Frage, nicht nach Hause oder in irgendwelche größeren Hotels am Stadtrand, sondern verbringt sein für ihn ja doch wertvolles Wochenende sozusagen on the road.

Martin Swart: Weil es die Disposition der Fahrzeuge oftmals nicht erlaubt. Also heute finden wir ja schon oft vor, dass LKWs nicht nur an den Raststätten, sondern auch in den Industriegebieten unserer Städte vor Ort stehen. Oftmals ausländische Fahrer, wo es dann die Ladung, der Auftrag für den Lkw Fahrer nicht erlaubt, mal eben von wo auch immer, neben Rumänien, neben Albanien, neben Bulgarien wieder nach Hause zu fahren, sondern die dann hier vor Ort entsprechende alternative Übernachtungsmöglichkeiten haben. Selbst deutsche Fahrer ist es nicht zwangsweise so, dass der Fahrer, der aus Hamburg kommt und in München steht, mit der Fracht dann auch rechtzeitig es wieder nach Hause schafft. Auch der muss im Zweifel auch noch eine entsprechende Pause einlegen, die er eben jetzt laut neuem Gesetz und laut neuer Verordnung nicht zwangsweise, also nicht in seinem.

Klaus: Lkw die fahrbringen darf, wenn die Tour.

Klaus: Die der Fahrer fährt, jetzt länger als fünf Tage ist. Denn wenn ich dich richtig verstanden habe, muss er alle fünf Tage seine Wochenruhe einhalten und das außerhalb des LKWs. Klingt für mich jetzt so, als würde es ganz, ganz viele Touren geben, die länger als fünf Tage dauern. Ist dem so?

Martin Swart: Es ist eine Anordnung von verschiedenen Farben, die teilweise hintereinander stattfindet. Zweitausendein wenn die Teilladungen so weit vollzogen werden, sprich bleiben wir bei dem Beispiel hamburger Fahrer nach München, das Wetter vielleicht Stuttgart, München, Augsburg, Regensburg etc. An, dann kriegt er das teilweise mit Nachfolgeaufträgen nicht, kriegt das Unternehmen. Die Disposition ist nicht unbedingt so gewährleistet, dass der Fahrer freitags nachmittags wieder zurück ist. Oftmals gibt es Möglichkeiten. Natürlich zielt ist unser Angebot jetzt im ersten Moment eher interessant für den ausländischen Fahrer, aber auch bei den deutschen Fahrern passiert ist.

Klaus: Welche Alternativen hätte denn der Lkw Fahrer, wenn es kein Rohrtel gäbe? Der kann ja mit seinem LKW kaum in die Innenstadt fahren und dort das nächste Airbnb buchen. Der kann auch kaum, jetzt unabhängig davon, dass es finanziell unrentabel ist, das nächste Marriott oder Hilton anfahren. Was macht denn der im Moment?

Martin Swart: Tatsächlich hat er so gut wie keine Alternativen. Es gibt die Möglichkeiten schon. Es gibt Autobahnhotels, egal ob von Tank und Rast oder von anderen Anbietern, auch von Autohilfen, die teilweise auch schon Hotels, kleine Hotels erbaut haben oder auch schon in Betrieb haben. Aber es gibt hier sehr, sehr wenig Möglichkeiten. Und das ist auch die große Herausforderung für den Markt oder für die Anbieter oder auch für uns, hier die Möglichkeit zu schaffen.

Klaus: Ihr werdet ja sicher Marktrecherchen angestellt haben. Wie viele Lkw Fahrer übernachten so oder müssen pro Woche übernachten in Deutschland? Wie groß ist der Markt? Sind es 1000 LKW Fahrer oder? Ich habe überhaupt kein Gefühl.

Martin Swart: Also ich gucke gerade parallel rein, aber ich habe die Zahl LKW Fahrer im Kopf, die pro Tag auf deutschen Autobahnen unterwegs sind. Ja, aber ich glaube, das sind ja, sehe ich gerade, um mich in meine.

Klaus: Zu verwandeln, die täglich unterwegs sind. Davon sind aber nicht alle länger als fünf Tage durchgehend.

Martin Swart: Genau.

Klaus: Ist 1/4 davon länger unterwegs. 10 %. Die Hälfte.

Martin Swart: Ich glaube, wir haben damals für die ersten Planspiele unsererseits mal 10 % angenommen. Das mag zutreffen, mag weniger, mag mehr sein. Weitergehende Zahlen haben wir an der Stelle jetzt nicht.

Amelie Riemann: Aber ich glaube, Zahlen, die den Markt nochmal ganz gut zeigen, ist, dass wir die LkWs haben, die nachts auf deutschen Autobahnen übernachten. Denen gegenüber stehen aber nur 625 Raststätten und Autohöfe, die bieten kaum Stellplätze. Aber damit ist eigentlich nur 1 % der benötigten Übernachtungskapazitäten abgedeckt. Also das zeigt ja auch, wie groß da eigentlich der Markt ist und wie groß auch das Potenzial ist.

Klaus: Im Moment hat der Fahrer ja nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder er bleibt am Autobahnrastplatz stehen und schläft illegal in seiner Kabine oder er fährt zum Gasthaus zur goldenen Post und parkt dort illegal, weil er ja üblicherweise seinen LKW im Dorf nicht abstellen darf und riskiert die dortige Polizeistrafe. Habe ich das so grob richtig zusammengefasst?

Martin Swart: Zweitausendein? Ja, das ist grob richtig zusammengefasst. Natürlich ist hier zwischen Theorie und Praxis besteht hier noch ein gnadenloser Unterschied, oder in der Praxis ist es so, dass es bis hierhin noch relativ wenig kontrolliert und auch mit Strafen sanktioniert wird. In den benachbarten Staaten Benelux und auf Frankreich wird es Stand heute schon schärfer kontrolliert.

Amelie Riemann: Ja, also es werden auch noch weitere Maßnahmen getroffen, um die Kontrollen zu erleichtern. Martin hat das ja gerade schon gesagt, aber es gibt jetzt auch noch ein einen digitalen Tachografen, der in alle neu produzierten LKWs auch verbaut werden muss. Und auch alle LKWs, die aktuell auf deutschen Straßen schon unterwegs sind, müssen bis 2025 oder bis Ende 2025 nachgerüstet werden. Und der digitale Tachograph, der wird natürlich die Kontrollen deutlich erleichtern, weil es so viel einfacher ist, flächendeckend auch zu kontrollieren.

Martin Swart: Zweitausendein.

Amelie Riemann: Und ich denke, wenn da das ein bisschen fortgeschritten ist, dann werden die Kontrollen sich natürlich auch erhöhen und auch der Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten direkt an der Autobahn für den Lkw Fahrer ja nochmal deutlich höher sein, als es aktuell ist.

Klaus: Ich sehe auf der digitalen Dachoscheibe, zumindest stelle ich mir das so vor, nur, dass der LKW von 22 Uhr am Abend bis nächsten Tag 18 Uhr am Abend an der Position X geparkt hat. Sofern überhaupt die Position gespeichert wird, weiß ich nicht, aber ich weiß ja nicht, ob der Fahrer in der Zwischenzeit in seiner Kabine übernächtigt hat, ein Zelt aufgebaut hat oder in einem wunderschönen Rohrtel WLAN und Fernsehen genossen.

Martin Swart: Die würden es eher umdrehen. Insofern, wenn der Lkw nicht, der Lkw Fahrer nicht nachweisen kann, dass er woanders als im LkW geschlafen hat, dann wird ein Schuh draus. Also ich sag mal, er hat seine Tachoscheibe, ist sieben Tage am Stück unterwegs, er kann nicht nachweisen, dass er seine Ruhezeit an einen anderen Ort verbracht hat. Ob er jetzt das Zelt aufgebaut hat oder auf der Ladefläche gesetzt hat, dann wird schwierig.

Amelie Riemann: Durch den digitalen Tachografen kann natürlich der Kontrollierende direkt sehen, auf dem Autohof XY stehen jetzt ja, ich weiß nicht, 20 LKWs oder wahrscheinlich deutlich mehr, die länger als fünf Tage unterwegs sind. Das heißt, der LKW mit dem Kennzeichen XY müsste eigentlich jetzt den Nachweis liefern und genauso kann dann kontrolliert werden.

Klaus: Ich glaube, ich habe die Zielgruppe ganz gut verstanden. Kommen wir noch mal zurück zu dem Zimmer an sich ist das jetzt so ausgestattet und so klingt es, dass das durchaus auch für mich als Geschäftsreisenden ein Thema sein kann. Bin jetzt müde, da irgendwo in dreiig km kommt ein Rohrtel, bleibe ich doch mal stehen und schlafe dort, bevor ich jetzt mühsam irgendwo in die Stadt reinfahre und mir die vielleicht nicht mehr ganz so qualitativ schöne Pension Rosi suche, wo ich gar nicht weiß, ob um 24 Uhr noch ein Check in möglich ist und dass die Bettwäsche gewechselt wurde.

Martin Swart: Also erstmal müssen wir beide lächeln, gerade weil du gerade von Rosi sprichst und Rosi ist der Name unserer IT Plattform. Das passt ja schon mal ganz gut. Ja, Zielmarkt, oder? Ist tatsächlich sehr, sehr interessant für uns, weil vielleicht zu Eingang schon mal kurz erwähnt, da bin ich tatsächlich noch nicht angekommen, dass der LKW Fahrer übernachten muss, beziehungsweise da hat es auch noch nicht verinnerlicht, weil der LKW Fahrer als solcher natürlich sehr, sehr gern in seinem eigenen Bereich bis in seine eigene Kabine verbringt. Das ist er gewohnt, da hat er seine eigene, sein eigenes Kopfkissen drauf, das könnte er alles mitnehmen logischerweise, aber das macht er heute sehr, sehr ungern. Das ist das eine. Das andere ist, dass tatsächlich, ob Handwerker, ob Handelsreisende, ob Businessleute oder Private natürlich jetzt im Laufe der letzten Monate und jetzt Jahre festgestellt haben, dass es da was Neues gibt, also ein neues Angebot gibt und wir tatsächlich in der Praxis zweitausendein mehr an privat und vor allen Dingen Geschäftsreisenden vermieten als an den Lkw Fahrer. Also hier besteht noch ein gigantisches Aufklärungspotenzial einerseits und auf der anderen Seite erfreut es uns natürlich insbesondere, dass auch andere Zielgruppen unser Angebot wahrnehmen.

Amelie Riemann: Also um das vielleicht jetzt mal ein bisschen mit Zahlen zu füttern, also wenn wir jetzt das Jahr 24 betrachten, da hatten wir z.B. privatreisen mit vier und dreiig % als als größte Gruppe der Buchenden und dann die Geschäftsreise mit knapp dreiig % und im Gegensatz dazu die Kraftfahrerinnen mit lediglich 14 %. Das verteilt sich dann noch auf Handwerker, Monteure und unbekannte Reiseanlässe. Aber da sieht man auch noch mal, dass die Privatreisen unser Angebot absolut nutzen. Und jetzt natürlich auch klassisch in den Sommermonaten, derjenige, der vom Norden Richtung Italien fahren möchte, hat dann schon eine relativ große Strecke zurückzulegen und klar möchte dann natürlich auch eine Nacht irgendwo übernachten, gerne kostengünstig direkt an der Autobahn. Er kann bei uns übernachten, am nächsten Morgen direkt los oder auch nur für ein paar Stunden sich hinlegen. Also das ist auch die ja auch definitiv interessant für die Privatreisenden.

Klaus: Wobei ich als Privatreisender die mögliche Einschränkung hätte, dass es, wenn ich euch richtig verstanden habe, ja nur ein Einzelbett ist. Das heißt, ich muss mich mit meiner Frau gut aneinander kuscheln. Wenn ich Kinder habe, wird es eine lustige Familienübernächtigung für die Kinder sichern, Abenteuer für die Eltern vielleicht nicht da nehmen.

Martin Swart: Sie den ganzen Container Anspruch ja auch schön. Ja, das ist tatsächlich so. Wir drehen es rum, dann hat jeder mal seine Ruhe.

Klaus: Wie funktioniert denn der Alltag des Roatel Betreibers beziehungsweise der Alltag des Hotels an sich? Zweitausendein? Jetzt muss ja in meiner Welt theoretisch das Bettzeug täglich getauscht werden, weil der Lkw Fahrer ja nur eine Nacht bleibt. Theoretisch müsste das auch putzen, weil der Lkw Fahrer ich mag jetzt vielleicht ein bisschen das Rollenbild bedienen, sich in dieser Kabine auch noch rasiert und seine Bartstoppel überall hin verteilt. Das ist ja nicht gerade die personalloseste Variante. Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, ist das so, dass da recht viel Reinigungsaufwand und Personalaufwand dahinter steckt.

Amelie Riemann: Aktuell ist es ja so, dass wir, also wir sind selber in der Betreiberrolle mit unseren eigenen Standorten. Also wir unterscheiden zwischen unseren eigenen Standorten und den Franchise Standorten. Und eigentlich ist aber bei den beiden Partnerschaftsmodellen oder bei den beiden Modellen ist es sehr ähnlich. Im Eigenbetrieb ist es so, dass wir also die Verwaltung der Reservierung, die wird komplett digital abgewickelt. Das heißt, wir steuern zentral aus Düsseldorf alle unsere Standorte und fängt an bei der Verwaltung der Reservierung, Reservierungsanfragen beantworten, aber natürlich auch den Gast Support. Das heißt, der Gast, der bei uns anruft, weil das WLAN nicht funktioniert oder er nicht weiß, wieder einchecken kann. Das sind alles Themen, die bei uns zentral zusammenlaufen. Und dann ist es so, dass wir an ein eigenen Standorten mit lokalen Reinigungskräften zusammenarbeiten, morgen schauen können, welche Zimmer müssen gereinigt werden und arbeiten dann noch mit bundesweit agierenden Wäscheunternehmen zusammen, die einmal in der Woche die Schmutzwäsche abholen und dann saubere Wäsche liefern, so dass wir es selber schaffen, aus Düsseldorf heraus die Standorte zu verwalten. Und ähnlich ist es auch im Franchise System. Also der Franchisenehmer hat selber, kann selber entscheiden, wie sehr er im operativen Geschäft dabei sein möchte. Er kann natürlich selber die Reinigung übernehmen und spart sich dadurch die Reinigungskosten und die Reinigungskräfte und kann mit dem Wäscheunternehmen zusammenarbeiten, könnte theoretisch aber auch die Wäsche selber machen oder wie wir es machen, ja, ich sag mal rein in der Verwaltungsaufgabe agieren.

Martin Swart: Vielleicht liegt eine Sache dazu, Klaus zu jedem Container, zu jedem Rotel stellen wir noch einen kleinen Wäschecontainer auf, das Mini Container. In diesem Container werden die Utensilien untergebracht. Es stehen dort zwei Schränke oder zwei Rollwegen dran. Einer für die Schmutzwäsche, in einem anderen Schrank sind dann die Neuwäsche, Weglagen, Kistenbezüge entsprechend untergebracht, sowie auch die Reinigungsmittel dort untergebracht und unsere entweder über den Verpächter bezogenen für die Reinigung oder eigene Reinigungskräfte haben dann entsprechenden Zugang zu diesem Container und wechseln dann tagtäglich die entsprechenden Zimmer, die zu reinigen sind.

Klaus: Werbung Die nun folgende Werbung vom Rechtsanwalt Sven HEZEL hat nichts, aber auch gar nichts mit rote zu tun, sondern ist ein allgemeiner Hinweis für all jene, die intensiv darüber nachdenken, einen Franchise Vertrag unterschreiben zu wollen.

Klaus: Wenn du mit dem Gedanken spielst, Franchisenehmer werden zu wollen und diese Idee in die Tat umsetzt, dann kommt irgendwann ein für die meisten Menschen recht unangenehmer der Franchise Vertrag. Seien wir mal ehrlich, wie viele Verträge hast du in deinem Leben schon unterschrieben? Wie viele davon genau gelesen und vor allem, wie viele davon wirklich verstanden? Der franchise Vertrag wird dein weiteres Leben ganz massiv beeinflussen. Wahrscheinlich mehr als der Mietvertrag für deine Wohnung und mit Sicherheit mehr als der Kaufvertrag für dein Auto. Ich kann bestens nachvollziehen, dass man von jenem Franchise System, für das man sich ja gedanklich bereits entschieden hat, überzeugt und begeistert ist. Und man glaubt, dass der franchise Vertrag ja ohnehin nur eine reine Formsache ist, die schon passen wird. Der Franchisegeber wird, ohne irgendjemanden jetzt bösen Willen unterstellen zu wollen, vielleicht so manche deiner Fragen zum Vertrag ganz leichtfertig vom Tisch wischen und mit blumigen Worten beantworten. Doch wenn später da mal eng werden sollte es gilt nur und ausschließlich der Vertrag. Alles, was sonst so besprochen und schnell mal zugesagt wurde, das gilt ganz einfach nicht. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit. All das klingt kompliziert und verwirrend. Genau dafür gibt es Dolmetscher, einen Übersetzer von Vertrags oder Juristen deutsch in verständliche Sprache. Sven HEZEL ist Rechtsanwalt und auf Franchise Verträge spezialisiert. Er ist nicht nur Jurist, sondern kann auch Rechner. Er schützt dich vor den wesentlichen stolperfallen, denn kein Franchisevertrag ist in Stein gemeißelt. Üblicherweise bin ich bei fast jeder Form von Beratern höchst skeptisch, denn oftmals ist das Interesse des Beraters nicht, dich effizient zu beraten, sondern dir möglichst viele Stunden möglichst teuer zu verkaufen. Doch Rechtsanwalt Sven HEZEL hat ein fantastisches Angebot. Einen Franchise Vertragscheck zum Fixpreis. In diesem Check prüft Sven alle wichtigen Punkte, die größten Fallen und auch Abweichungen von den in der Franchisewelt üblichen Standards. Für dich ist es der erste Franchise Vertrag. Sven kennt hunderte. Für alle Hörerinnen und Hörer dieses Podcasts gibt es ein super Sonderangebot. Der Franchise Vertragscheck zum Fixpreis von nur €500 zuzüglich Umsatzsteuer. Richtig gehört, nur €500. Das bezahlst du bei anderen Anwälten schnell mal fürs guten Tag sagen. Und das Händeschütteln kostet dann sogar noch extra. Doch nicht so bei diesem Angebot von Sven HEZEL. Sven HEZEL findest du online unter Branding Partner DE und seine Kontaktdaten selbstverständlich auch in den Shownotes.

Klaus: Werbung Ende.

Klaus: Werbung kurze Franchise Vertragscheck zum Fixpreis bei Rechtsanwalt Sven HEZEL. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit. Lass auch du deinen Franchisevertrag vor Unterschrift von Rechtsanwalt Sven HEZEL zum Festpreis prüfen. Werbung Ende.

Klaus: Hast du ihn da idealen Welt. Aus Betreibersicht mache ich recht wenig, weil die Wäsche in automatisierten Zyklen vom Wäschevermieter oder Wäsche zur Verfügungsteller in diesen, ich nenne ihn jetzt mal Service Container angeliefert wird und die von mir als betreiberbeauftragten Reinigungskräfte selbstständig da rein und rausnehmen. Und das war es eigentlich.

Martin Swart: Arbeitsaufwand der operative Arbeitsaufwand sieht so aus, wie er zweitausendeinundzwanzig haben eher großzügig angesetzt für eine Zimmerreinigung gut eine halbe h, eine halbe Zeitstunde. Damit ist man sehr, sehr gut dabei. Also da hat man sich nicht mehr akkord unterwegs. Heißt bei einem Roadteil mit vier Zimmern beträgt der Arbeitsaufwand je Rotate pro Tag 2 Stunden. Wenn wir dann jetzt noch ein bisschen Pflege außerhalb mit reinbeziehen, auch überschaubar ist, hier und da wird man gelüftet zusätzlich, wenn tatsächlich ein Zimmer weniger ein paar Tage am Stück nicht besatzt sein sollte. Das sind so Dinge, die vielleicht dazukommen, aber prinzipiell ist der operative Arbeitsaufwand je Road pro Tag 2 Stunden, was idealerweise dann natürlich gemanagt wird in der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr. Das sind die klassischen Check in und Checkout Zeiten.

Klaus: Wie hindert denn sowohl der Lkw Fahrer als auch ich als Businessreisender überhaupt zum Rohrtel? Solange das nicht so bekannt ist, dass es jeder kennt, sehe ich aus der Ferne die berühmten zwei Möglichkeiten. A ich bin unterwegs, packe mein Handy aus, gehe auf Booking, com, TripAdvisor, wie all diese Plattformen dann heißen, Trivago und Co. Und finde dann in der Umgebung ein Rohrtel. Zweite Variante, die ich sehe, ich bleibe ohnehin zufällig auf diesem Parkplatz stehen und sehe, aha, da gibt es ein Rohrtel. Vielleicht steht dort dann auch so ein Check in Automat herum, wie es ihn ja auch bei immer mehr Hotels gibt. Und dann komme ich auf die Idee und sage, hurra, das buche ich gleich, stecke da meine Kreditkarte rein und bin dabei.

Amelie Riemann: Das sind die klassischen Wege. Also klar, wir sind auch über Booking kommen zu finden. Das ist natürlich jetzt gerade für den Staat schon sehr wichtig, um auch die Bekanntheit und die Sichtbarkeit zu stärken. Und dann klar, direkt vor Ort am Standort selber kann gebucht werden, super simpel über einen QR Code, dann landet man direkt auf dem passenden Rotel, kann online buchen, kann online einchecken, bekommt dann den digitalen Zimmerschlüssel, der auch direkt zu verwenden ist. Und dann haben wir natürlich mittlerweile auch schon viele Stammgäste, die unser System kennen, die jetzt schon wissen, ich wenn sie lange Fahrten haben, dass sie da schauen, wo ist das nächste Rotel und haben echt einige Gäste, die auch weit über 100 Buchungen bei uns jetzt schon haben. Und das ist natürlich schön. Und natürlich, je mehr Standorte wir haben und je flächendeckender unser Netz wird, desto attraktiver wird es natürlich auch.

Klaus: Wie Schaut denn dieses für mich immer wieder naheliegende Thema Vandalismus aus? Ich habe in meinem Podcast gelernt von Fit plus, die personallose Fitnessstudios betreiben, dass erstaunlich wenig passiert und habe auch vom Kastlkreisler gelernt, dass die Menschen gar nicht so viel stehlen, wie man annehmen würde. Andererseits lese ich immer wieder und bin da auch sehr erheitert, was denn Menschen alles aus Hotelzimmern mitnehmen und was da alles so verschwindet. Wäre jetzt natürlich gerade bei euch naheliegend, wenn ich Lkw Fahrer bin, naja, so eine Decke schon verlockend, oder? Der Polster für mich jetzt noch im Auto mit mitzunehmen. Ist das ein Thema? Habt ihr ein großes Vandalismus und Diebstahlsproblem?

Martin Swart: Tatsächlich sind wir, so wie du es gerade aufgeschrieben hast, unglaublich überrascht, wie wenig passiert. Also gerade Vandalismus haben wir nicht gehabt. Wir hatten jetzt bedauerlicherweise vor kurzem mal das Thema von irgendwelchen Sprühgeschichten auf dem Aussencontainer, was natürlich sehr, sehr ärgerlich ist, dass er mal komplett besprüht wird, was unangenehm war, was auch längere Zeit dauert, da wieder zu übermalen bzw. Überbinden an der Stelle. Aber ansonsten innerhalb dessen ein Gast hat mal als kleine Anekdote, ein Gast hat mal den Spülkasten abgehängt von der Toilette, aber nicht um ihn mitzunehmen, wie wir am nächsten Tag dachten, sondern hat für uns mitgedacht, weil es ein bisschen nachgetropft hat und er wollte das irgendwann. Also er wollte uns eigentlich helfen und den Schaden reparieren. Ansonsten ja, natürlich. Also wir haben das ein oder andere Handtuch, was mal weggekommen ist, aber das so richtig banaliert wurde nicht. Wir haben auch mal eine Duschstange, die repariert werden muss oder mal einer dran gehangen hat oder dass wir auch die Tür mal nachjustieren müssen, weil dann vielleicht auch der lkw Fahrer, so wie ihn vor Augen haben, vielleicht mal reingefallen oder rausgefallen ist, keine Ahnung, zweitausendein. Also das ist schon mal vorgekommen, aber im Grunde genommen sind wir sehr, sehr positiv überrascht über die Entwicklung und über den nicht vorhandenen Vandalismus.

Klaus: Am Ende des Tages jetzt wieder etwas um die Ecke gedacht und da merkt man wieder, dass ich von dieser Branche überhaupt keine Ahnung habe. Das ist ja an sich eine sehr anonyme Geschichte und das ist ja auch eine sehr entlegene oder abgelegene Geschichte. Das ist auch ein wunderbarer Ort für ein Schäferstündchen oder für mögliche Rotlichtgeschichten, die man da ja wunderbar etablieren könnte. Ist sowas ein jetzt im weitesten Sinne Missbrauchsthema für euch?

Martin Swart: Tatsächlich haben wir auch in der Richtung von den Autohöfen Anfragen bzw. Von den Betreibern zu sagen, also das wollen wir auf keinen Fall. Wir wollen hier nicht in Verruf geraten. Bei den eigenen Standorten, bei den eigens betriebenen haben wir ein Kamerasystem einerseits drauf, ich sag mal längerfristige Buchungen von irgendwelchen Kosenamen oder aber Zusammensetzung. Den versuchen wir dann von vornherein entgegenzuwirken und bitten dann entsprechend den Gast auch wieder, das entsprechend zu unterlassen von dem, wo wir es mitbekommen. Klar, wir stehen nicht bei jeder Buchung daneben, aber da, wo es auffällig ist, streiten wir ein.

Klaus: Ich glaube, ich habe das Geschäftsmodell als solches mal verstanden. Ich weiß, wer die Zielgruppe ist, ich weiß, wie ich so ein Rohrtel finde. Was mich zur nächsten Frage wie kommt denn Rohrtel an Standorte und wie kommt dann das Rohrtel selbst, sofern es denn mal gebaut ist, überhaupt dorthin? Aber beginnen wir vorne. Wie findet ihr Standorte?

Amelie Riemann: Ja, also aktuell ist es ja so, dass wir hauptsächlich an den Autohöfen stehen und es ist natürlich ein Netzwerk aufgebaut. Das heißt, wir haben Standortpartner, die mit einem Standort gestartet zweitausendein sind. Mit denen haben wir mittlerweile fünf, sechs Standorte und das ist natürlich, ja, darauf baut man natürlich aus. Trotzdem sind wir auch immer noch darauf angewiesen, dass potenzielle Partner auf uns zukommen, die Standorte zeigen, wir uns die anschauen. Wir sind da aber auch gerade im Franchise Bereich fokussieren wir uns gar nicht nur auf die Autohöfe, sondern sehen da auch vielfältiges Potenzial, weil wir auch im Franchise Bereich ja so ein bisschen den Fokus weg von den Lkw Fahrern nehmen, weil wir auch sehen, dass Privatreisende ja wahnsinnig viel unsere Rotels nutzen. Da kann es auch der Campingplatzbetreiber sein, der sagt, er möchte zusätzlich zu seinen Stellplätzen noch Festübernachtungsmöglichkeiten anbieten oder in touristischen Destinationen wie Skigebiete oder Wandergebiete oder wo viele Fahrradfahrer unterwegs sind. Also auch da kommen die Anfragen natürlich auch klassisch Speditionszentren, wo viele Fahrer übernachten müssen. Also da sehen wir ja, da sehen wir wahnsinnig viel Potenzial, auch in anderen Standorten. Mit Sicherheit braucht es an diesen Standorten mehr lokales Marketing und deswegen sagen wir, wir konzentrieren uns mit den eigenen Standorten immer noch auf die Gruppe der Lkw Fahrer und auch die Autohilfe im franchise Bereich. Ja, aber absolut vielfältig.

Klaus: Lasst uns noch mal bei der ursprünglichen Geschäftsidee bleiben, sprich dem Roatel oder Rotel neben der Autobahn. Ich sehe da ja zwei Möglichkeiten an Grundstücke zu kommen, sofern meine wie immer naiven Annahmen stimmen. Entweder ich stelle das auf einen Autobahnparkplatz, auf dem es jetzt nichts gibt. Da muss ich wahrscheinlich mit dem Bund oder der Gemeinde oder wem auch immer dieser Grund gehört, in Verhandlungen treten, denen erzählen, wie super das nicht sei und die davon überzeugen, dass wir die ein paar Quadratmetern, nämlich 50 bis 100 verpachten und dann stelle ich da ein Rohrtel drauf. Die zweite Idee ist, ich gehe zu einem Autohof oder zu einer großen Tankstelle, wo, was ich jetzt nicht weiß, aber ich davon ausgehe, dass der ein größeres Grundstück bereits gepachtet oder gekauft hat. Der hat dann eine Freifläche und stellt dann das zusätzlich zu seinem jetzigen Angebot hin. Das heißt zwei Franchisenehmer Zielgruppen im weitesten Sinn. Einmal die Betreiber von Danny langstellen Autohöfen und andererseits der kleine Unternehmer, der hier seine Chance ich wollte das in meiner Region immer schon mal machen und verwirklicht mich, verwirkliche mich da jetzt selbst am Autobahnpark. Oder ist es so, dass es schon Menschen gibt, denen aus welchem Grund heraus auch immer dieses Grundstück neben der Autobahn gehört, ihr die ausfindig macht und dem sagt, wir haben eine super Idee für euch, für diese 100 Quadratmeter, da stellen wir jetzt ein Roadtail hin.

Martin Swart: Fangen wir mit dem Grundsatz an. Grundsätzlich ist die Variante zwei die zutreffende in aller Regel. Also dass wir den Verpächter Schrägstrich und oder Autobahnbetreiber, das sind oftmals dann auch wieder ununterschiedliche oder in der Regel sogar unterschiedliche, dass wir mit denen ins Gespräch kommen und die anfragen, inwiefern für die ein Rotel oder auch mehrere Roads an dem Standort von Interesse sind. So sind viel mit den eigenen Standorten bis dato groß geworden. Sprich, wir geben dann dem Verpächter eine fixe Miete pro Monat plus eine kleine Umsatzbeteiligung, das ist die Basis des Pachtvertrages und alles andere übernehmen wir dann. Also wir bieten uns quasi flächer an, das ist so der Standard. Ob wir das dann tun oder aber in Zukunft oder parallel der Franchisenehmer, da sind wir absolut leidenschaftslos bzw. In der Ursprungsfassung haben wir gesagt, wir machen die Autohöfe und die Franchisenehmer alles andere, weil wir da keine Kenntnis von haben. Aber wir fangen jetzt an zu vermengen, dass wenn wir sowieso einen interessierten Franchisenehmer haben in, ich sag jetzt mal München und wir haben da schon in Aussicht eine Fläche, dann versuchen wir jetzt natürlich übereinander zu legen und hier franchise Nehmer mit Grundstück zu verheiraten quasi. Das ist jetzt gerade bei unserem ersten Standort ist das so der Klassiker. Das ist genauso entstanden. Ihr habt eine Fläche und wir haben einen interessierten Franchisenehmer aus der Region. Und so haben wir es gerade beide zusammengefasst. Also insofern gibt es für uns nicht nur A oder b, sondern gerne auch eine Combius A und B.

Klaus: Jetzt sehe ich, dass dieser Partner natürlich ganz, ganz viele Vorteile des Franchise Systems hat. Von der Buchung beginnend über die Organisation der Leihwäsche, vielleicht sogar bis zur Vermittlung des Reinigungsdienstes gibt es da viel Mehrwert. Wenn ich jetzt Campingplatzbetreiber bin und auf die Idee komme, mein Campingplatzangebot zu erweitern und so ein road Sale hinzustellen und zu sagen, die, die kein Zelt haben, können dann bei mir eines der vier Zimmer buchen. Welchen Mehrwert bringt ihr dem im Franchise Sinn, abgesehen davon, dass er halt ein schönes, fertiges Containerhotel bekommt?

Amelie Riemann: Natürlich profitiert er erstmal von den Erfahrungen, die wir jetzt auch schon mit den eigenen Betrieben gemacht haben. Und natürlich ist auch das Grotel an sich, wenn man sich dazu entscheidet, auch im gefesselte Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. Gab es jetzt ein kleines Hotel, wie auch immer, ist die Investitionssumme relativ hoch und wir bieten jetzt natürlich ein vier Zimmer in einer überschaubaren Investition mit die Möglichkeit, das natürlich auch flexibel zu gestalten. Das heißt, wir schließen uns natürlich ans Versorgungsnetz an, wir stehen auf vier Fundamenten, aber es ist trotzdem natürlich immer noch ein mobiles Objekt. Und das ist natürlich einmal so der eine Vorteil und dann ist natürlich auch der große Mehrwert neben unserem Produkt selber, dem Rotel, ist die Buchungsplattform. Das heißt, wir haben schon alles komplett digitalisiert, wir wickeln alles digital ab. Das heißt, der Campingplatzbetreiber, der Franchisenehmer, ja, hat mit dem operativen Geschehen relativ wenig zu tun und die ganze Abwicklung liegt bei uns. Und das ist natürlich, wie wir vorhin auch schon gesagt hatten, ist der Arbeitsaufwand dann natürlich, gerade wenn man es auf täglicher Basis sich anschaut, relativ gering.

Klaus: Steht denn jetzt so ein Rotel? Ich glaube nicht, dass man einfach auf AliExpress geht oder Alibaba, dort Containerhotel eintippt und sechs Wochen später ein fix und fertiges zweitausendeinundzwanzig container Hotel bei mir steht. Habt ihr begonnen, diese Container selbst zu entwickeln? Seid ihr zufälligerweise Innenarchitekten? Wie wie, wie kommt man zu einem schönen und letztlich auch funktionalen Containerhotel?

Martin Swart: Das ist meine Lieblingsgeschichte. Meine auf die Lieblingsgeschichte ist die, wie ich eben zum Eingang schon sagte, der Kollege Ralf Peter Karls, der hat dann irgendwann mal diese wunderbare Eingebung gehabt. Wir machen das in einem Container. Ich habe die tolle Idee, wir machen das einen Container. Und dann haben wir dann irgendwann im Büro zusammengesessen und haben dann in einem Großraumbüro ein Zimmer von den Maßen her mal abgesteckt und haben mit den Müllsäcken das ausgelegt. Der Stuhl war dann das WC und dann haben wir unser Bett geschmiedet und dann geguckt, wie wir platz technisch klarkommen und sind mit dieser Idee an einen Architekten daran getreten, er soll es doch mal zeichnen und sind dann wirklich wie wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Also Stück für Stück, ganz klassisch alter Pioniergeist und sind dann zu zweit bzw. Zu dritt dann immer von Gewerk zu Gewerk weitergelaufen, bis wir das große Glück hatten, jemanden zu finden, der aus dem Netzwerk heraus, der dann auch Spaß hatte, den Container von innen einzurichten, über Sanitär und Sanitär und Anlagen bis hin zum Elektriker dann tatsächlich den Piloten stehen hatten. Zweitausendein. Und das größte Glück war sicherlich, dass wir unseren heutigen Mitgesellschafter und Produzenten Peter Imbusch haben kennenlernen dürfen. Der kommt aus Lönigen bei Cloppenburg, hat auch schon Erfahrungen gehabt, Mikrohotels auszubauen. Den haben wir kennengelernt über einen weiteren, auch über das eigene Netzwerk hinaus, der früher mal Pferdeboxen ausgestattet hat. Ja, und so kommt immer das eine oder andere. Und der hat gesagt das passt mal auf, liebe Kollegen und liebe Leute, das finde ich so interessant, das baue ich euch gerne auch in Serie und hat uns mehr oder weniger auf Handschlag dann zu einem weiteren Zeitpunkt auch eine Halle hingestellt, wo wir jetzt eine Serie produzieren können. Da sind wir gerade. Und ja, das hat mehr oder weniger immer. Ne, nicht mehr oder weniger. Es hat immer die gleiche Bauform, immer die gleiche Innenausstattung, natürlich mit kleinen Verbesserungen von von kleineren Reihen. Aber wir sind eigentlich immer noch bei der Serie eins, wo wir uns befinden.

Klaus: Ihr habt sozusagen ein eigenes Werk, eine Fabrik, eine Manufaktur, in der ihr selbst aus Containern, die ihr wahrscheinlich handelsüblich zukauft, 45 Fuß container Ausdruck ist Rohrtels baut. Die stellt ihr dann, nachdem die relativ kompakt sind, auf einen Lkw. Der wird dann zum jeweiligen Standort hingefahren. Dort muss ein Basisfundament nämlich an da sein. Das werde ich nicht einfach so aufs Gras stellen können. Da muss in irgendeiner Form Wasser zu und Ableitung da sein. Da muss in irgendeiner Form, vermute ich jetzt mal, Strom da sein und dann kann es eigentlich schon losgehen, sofern alle Behörden auch einverstanden sind, dass an diesem Ort jetzt ein Hotelbeherbergungsbetrieb mit allen Auflagen blablabla errichtet werden darf. Ist es tatsächlich so einfach, wie ich mir das vorstelle?

Martin Swart: Im Prinzip von der logischen Kette ist es so einfach, ja, richtig. Natürlich steckt hier der Teufel im Detail, vielmehr vielleicht sogar eine Baugenehmigung. Wie wir alle kennen, ist das keine Geschichte von 24 Stunden. Wir finden hier in jedem Bundesland andere Voraussetzungen vor. Wobei ich am Ende des Tages sagen muss, das Ding wird auch schwärzer gemalt, als es faktisch ist. Also nach Eingang des Bauantrages drei und dreiig Monate plus minus, dann haben wir dann also schon spätestens quasi auch in aller Regel die Baugenehmigung vorliegen, sofern wir denn alle Unterlagen direkt vom Tag eins beibringen können. Ja, das passt soweit.

Klaus: Was kostet denn so ein Roattel Container? Überhaupt kein Gefühl.

Amelie Riemann: Genau, also der Kaufpreis liegt bei Euro dafür. Ist komplett standardisiert ausgebaut. Ja, zu kaufen, wie er auch in unseren eigenen Standorten steht. Das heißt, der ausgebaute Container mit den vier Zimmern, natürlich mit Bett und dem kompletten Inventar, Dusche, WC, Waschbecken und der Container, also das umgebaute Lotto, ist direkt bei unseren Produzenten in Lüningen zu kaufen.

Klaus: Was kommt denn da noch so grob an Zusatzkosten dazu? Mir ist klar, dass das eine unheimliche Bandbreite ist, zweitausendein, weil Aufschliessungskosten ja immer ganz schwierig zu berechnen sind, aber nachher doch schon einigen Standorten, die ihr habt. Was kostet das Surroundabout, dass da der Kanal hinkommt und der Strom? Oder ist das überhaupt nicht vorhersehbar?

Amelie Riemann: Ja, wir haben das so ein bisschen aufgeteilt in zwei Leistungspakete, die wir dem Franchisenehmer anbieten. Einmal das Leistungspaket eins, das ist die Bauantragstellung. Da bieten wir dem Franchisenehmer an, dass er uns beauftragt, den kompletten Prozess der Bauantragstellung, der Baugenehmigung zu übernehmen. Der Paketpreis liegt bei Euro, das heißt, wir übernehmen aber auch die komplette Abstimmung mit Architekten, Gutachtern, bringen alles in Auftrag. Da sind dann natürlich auch die Kosten für die Gutachten und alle entstehenden Kosten im ganzen Prozess enthalten. Und dann haben wir noch Das zweite Paket, das betrifft die Baumaßnahmen, also natürlich Antragstellung bei den Versorgern, die Fundamente, die Leitungsgräben, die Pflasterung. Und der Preis für das komplette Paket liegt bei Euro. Da kann man vielleicht dazu sagen, dass es natürlich viele Franchisenehmer oder Interessenten haben. Nachbar oder Schwager ist Tiefbauer, da ist es mit Sicherheit günstiger, lokal dann Tiefbauer zu beauftragen, um die Arbeiten zu übernehmen. Wenn aber jemand damit gar nichts zu tun haben möchte und sagt okay, ich buche das Komplettpaket, dann sind es einmal die vier neuen für die Bauantragstellung und die 28 fünf für die entstehenden Baumaßnahmen.

Klaus: Was kommt denn dann noch an sonstigen rundherum Kosten dazu? Ich werde ein bisschen Öffnungsmarketing machen müssen. Genau, genau.

Amelie Riemann: Wir haben natürlich auch die klassischen Franchise Gebühren, die dann natürlich notwendig sind. Wir haben einmal eine Franchise Einstiegsgebühr für €9900, einmal kompletter Aufbau des gesamten Systems und dann haben wir die laufenden Franchise Gebühren. Und da sind dann natürlich aber auch schon die Marketingkosten mit drin, die IT Kosten und übernehmen auch einen Teil der Kosten für die Eröffnungsfeier, so dass man sich das ganz schön teilt. Genau, wir haben 10 % laufende Franchise Gebühren, da ist dann auch zum großen Teil auch die Supportgebühr drin. Das heißt die ganzen Gastanfragen, die ja bei uns eintreffen, müssen natürlich abgedeckt werden. Und dann haben wir Marketinggebühren fix von €120 im Monat und die IT Gebühr für €75 im Monat, vor allem für die Buchungsplattformen, die wir bereitstellen.

Klaus: Bei den laufenden Kosten stelle ich mir das jetzt auch wieder recht überschaubar vor. Ich habe jetzt zum einen die Franchise Gebühren sowie die Marketing und IT Kosten im weitesten Sinne. Ich brauche meinen Wäschelieferanten, ich brauche mein Putzpersonal und ich brauche halt hier und da die vorher erwähnte neue Duschstange oder den gestohlenen Kopfpolster, den ich ersetzen muss. Ich brauche ein bisschen Verwaltungsoberheit für einen Steuerberater und all diese Dinge, die ich halt so als Unternehmer habe. Aber ansonsten sehe ich ja keine großen laufenden Kosten, richtig?

Martin Swart: Ja, das kann man so sehen.

Klaus: Gut, dann wissen wir jetzt mal, wie viel Geld ich unter dem Kopfpolster haben muss, um zu starten, was ich so im Monat ausgebe. Wobei bei den monatlichen Ausgaben habe ich natürlich einen wichtigen Punkt übersehen, nämlich die Pacht bzw. Miete für das Grundstück. Wenn es mir dann nicht gehört, dann ist das ja durchaus ein Ausgaben. Aber um jetzt herauszufinden, ob es denn gemäß dieses Podcast oder dem Namen des Podcasts tatsächlich eine Goldgrube ist, kommen wir mal zum spannenden Teil. Was nehme ich denn ein? Ich habe ein bisschen recherchiert und habe gesehen, ihr habt einen Logpreis oder Werbepreis mit ab €49 auf der Website stehen. Das wird jetzt wie in der Hotellerie üblich, der Preis sein, wenn nicht lange im Vorhinein Buche und so und im echten Leben wird, wird alles ein bisschen teurer, aber des simplen Rechnens mächtig , wenn ich sage, ihr vermietet ein Hotelzimmer, um im Schnitt, um mal eine Zahl in den Raum zu stellen, €50 netto pro Nacht mit einer Auslastung von 60 %, die ich mal vorsichtig schätze, habe ich das Roatel, diese Investitionskosten ja in absehbarer Zeit zurückverdient. Sind das jetzt zwei Zahlen, die ich in den Raum gestellt habe, die es irgendwie treffen oder bin ich fernab jeglicher Realität?

Martin Swart: Nee, du hast es relativ gut getroffen. Wir haben immer so drei Varianten oder drei Spalten, die wir oder drei Varianten, die wir dem Franchise nehmen, wir entsprechend anpreis oder von bis entsprechend zeigen. Und da sind die 60 % Auslastung mit den €50 netto trifft relativ exakt eine Spalte.

Klaus: Was kommt denn da, damit ich mich jetzt nicht wie das Milchmädchen völlig verrechne, zweitausendein bei eurer Kalkulation am Ende so ungefähr raus? An dieser Stelle nochmals der Hinweis, die Auslastung wird nicht vom ersten Tag angegeben sein. Das wünscht sich jeder Unternehmer und es wird oftmals auch so ein bisschen blumig dargestellt, dass ein Geschäft vom ersten Tag anläuft. So ist es nicht. Es dauert Wochen, Monate, manchmal Jahre, bis tatsächlich die Wunschauslastung erreicht ist. Und natürlich hängt es auch sehr stark vom jeweiligen Standort ab. Neben der vielbefahrenen Autobahn wird das Modell wahrscheinlich deutlich besser, zweitausendein besser funktionieren als irgendwo fernab. Aber das vorausgeschickt. Was kommt denn so ungefähr raus? Was mache ich denn Umsatz mit einem typischen roten?

Amelie Riemann: Ich sag mal, wenn wir jetzt die 60 % nehmen und Nettopreis von €50, landen wir ungefähr bei Umsatz pro Jahr. Auch nochmal vielleicht zu sagen, auch weil wir gerade schon das Thema der Auslastung hatten an den Standorten, das ist wirklich wahnsinnig unterschiedlich. Also wir haben Standorte, die starten direkt von Anfang an mit 70, 80 %, also die sind auch schon am Start sehr stark und andere Standorte, die sich ein bisschen schwerer tun, die vielleicht mehr lokales Marketing benötigen. Aber ich denke, dass wir mit den 60 % und den 50 haben wir so eine ganz gute, ganz gute ranking.

Martin Swart: Guter Einstiege. Ja, guter Einstieg fürs Rechnen. Für den ersten privaten oder eigentlichen Business Case sind das durchaus realistische Zahlen.

Klaus: Jetzt klingen ja nicht gerade nach Millionen Business als potenzieller Franchisenehmer würde ich jetzt zwei Wege sehen, mein Einkommen im wahrsten Sinne des Wortes zu vervielfachen. Das erste ist, ich rede mit einem anderen Bürgermeister im Nachbardorf in Niederbayern und stelle dort ein zweites Rotel hin. Das eigentlich aber naheliegendere wäre doch zu sagen, ich stelle auf mein Grundstück ein zweites Rotel, weil ich ausgelastet bin und weil es ja Lkw Fahrer gibt und noch viel mehr Businessreisende, die vielleicht das tolle Angebot, um nur €50 netto an einer Autobahn zu übernachten, immer mehr wahrnehmen wollen. Wohin geht der Trend oder was ist eure Strategie, möglichst viele vier Zimmer Hotels zu haben? Oder du hast anfangs sogar gesagt, man könnte diese Container theoretisch sogar stapeln, daraus richtige container Burgen zu bauen.

Martin Swart: Auch hier haben wir eine kleine Lerngruppe schon hinter uns, logischerweise. Zunächst sind wir klassisch hingegangen, haben gesagt, okay, wir möchten in möglichst vielen Spots erstmal vertreten sein, um eine kleine Sichtbarkeit schon bekommen, also möglichst in einem Rotel unterwegs zu sein. Wir merken aber von unseren Anfragen her und auch von den Standorten her, dass es zunehmend Richtung zwei Rotels an einem Standort geht, weil relativ schnell wir bei einer Auslastung oder Komplettauslastung des ersten Rotels sind. Und das ist ja auch das Schöne an dem Konzept, dass wir in aller Regel von vornherein beim Bauamt eben dann auch oder im Plan mindestens zwei Roadtrips berücksichtigen, wir vielleicht mit einem starten können und dann später das zweite oder sogar das dritte dazusetzen können. Das ist halt dieser modulare Aufbau. Also die Erfahrung zeigt, es geht tendenziell mehr in Richtung zwei.

Klaus: Jetzt ist es aber so, dass bei Umsatz abzüglich der Pacht, abzüglich den Investitionskosten, die ich in irgendeiner Form verdiene oder mir jedenfalls selbst in irgendeiner Form zur Verfügung gestellt habe und den wahrscheinlich nicht zu unterschätzenden Buchungsgebühren von Booking Com und ähnlichen Plattformen ja nicht allzu viel überbleibt. Ein Fulltime Job kann das ja nicht sein. Das heißt, Zielgruppe sind ja eher Menschen, die damit entweder ins Unternehmertum starten wollen oder die sagen, ich mache halt wunderbar nebenbei ein paar tausender und freue mich meines Lebens.

Amelie Riemann: Das sind wirklich System für den Nebenerwerb. Also gerade wenn wir natürlich von einem Standort mit einem Lowtail sprechen, ich glaube, da kann sich jeder ausrechnen, dass es sich einfach für den Haupterwerb dann nicht lohnt. Klar, natürlich, wenn wir Richtung Multi Franchisenehmer gehen, dann ist es natürlich auch mit mehreren Standorten, vor allem mit mehreren Roadsides, das ist natürlich auch für den Haupterwerb was. Und es wird einfach attraktiver, je mehr Standorte man selber hat. Und der Vorteil ist natürlich auch, klar, wir sind ein System für den Nebenerwerb, aber wenn man rein in die Verwaltung geht und die Reinigung nicht selber macht, dann hat es ja auch, dann ist der Personalbedarf oder auch der eigene Arbeitsaufwand einfach auch wahnsinnig gering.

Klaus: Wie viel Geld muss ich denn unter Tante Rosis, um den Namen Rosi nochmal zu verwenden, Kopfpolster finden, um bei euch starten zu können. Wie viel Eigenkapital brauche ich denn? Es müsste ja eigentlich ein recht gut fremdfinanzierbares Modell sein. Leasingbanken, denke ich, werden da ja einsteigen, weil sie ja einen Wert, nämlich den Container samt Einrichtung dagegen kriegen.

Martin Swart: Ja, also wir gehen davon aus, dass wir es sollten mindestens sein, die der Franchise nicht mehr mitbringt an Eigenkapital. Und mehr geht natürlich immer. Wir gehen aber davon aus, dass mit den Eigenkapital, damit der Franchisenehmer das auch entsprechend finanziert bekommt.

Klaus: Vielen Dank, dass ich zum einen in die Welt der Hotels, zum anderen aber in die ganz besondere Welt der Autobahnhotels für Lkw Fahrer hineinschnuppern durfte und auch gelernt habe, dass das sogar für Campingplatzbetreiber spannend ist. Habe nicht nur viel gelernt, sondern hat auch Spaß gemacht. Und ein bisschen was von der Rotlichtbranche haben wir auch noch mitgenommen.

Klaus: Breit abgedeckt.

Klaus: Danke für eure Zeit.

Martin Swart: Super, vielen Dank, Klaus. Super, Dankeschön.

Amelie Riemann: Dankeschön.

Klaus: Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr über Roatel wissen will, der findet die Kontaktdaten von Amelie in den Shownotes und auf meiner Website. Und jetzt wie immer zur Bierdeckel Kalkulation. Der Umsatz ist sehr schnell ausgerechnet. Vier Zimmer Zoe, sagen wir €50 netto bei 60 % Auslastung ergibt rund Euro Umsatz pro Jahr. Davon abzuziehen sind 10 % Franchise Fee und rund €200 monatlich für Marketing und IT. Für die Franchisezentrale verbleiben uns rund Euro. Zu Berücksichtigen sind jedenfalls zu Beginn weitere Marketingkosten, vor allen Dingen die Gebühren der Plattformen wie boking.com. diese Gebühren sind nicht öffentlich. Gehen wir mal vorsichtig von 20 % aus und davon, dass die Hälfte unserer Buchungen über Booking komm kommt und die andere Hälfte direkt, entweder weil man unseren Standort sieht oder über die Website von Rotel. Sind also grob Euro Marketingkosten. Wenn wir die Gesamtinvestition auf Euro aufrunden und die auf 10 Jahre finanzieren, dann sind wir ohne Zinsen zweitausendein bei Euro. Jährlich bleiben uns also von unseren Umsätzen rund Euro pro Jahr. Von diesen Euro müssen wir jetzt nicht nur unser Reinigungspersonal und das Wäscheservice bezahlen, sondern auch kaputte Fernseher reparieren, durchgelegene Matratzen tauschen und verschwundene Handtücher ersetzen. Und wir werden irgendwas für den Grund bezahlen müssen. Wir haben Stromkosten und der Müll und das Abwasser wollen auch gegen Geld entsorgt werden. Damit das Modell also einigermaßen profitabel wird, muss man daher sowohl die Auslastung erhöhen als auch, wenn möglich, den Preis nach oben schrauben. Doch selbst bei €70 netto pro Nacht und Zimmer und 80 % Auslastung werden es nicht mehr als Euro Umsatz. Wer also davon leben will, für den ist das Modell nur dann spannend, wenn man mehrere Roatels betreibt und die idealerweise gemeinsam an einem Standort. Denn dann kann das Reinigungspersonal ohne Reisekosten sehr effizient arbeiten. Danke nicht nur fürs Zuhören, sondern auch für die vielen Sterne, die ihr mir gebt und dass ihr mich weiterempfehlt. Bis zum nächsten Mal.

Violas’, Viola Fuchs

Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast für alle, die hinter die Kulissen von Franchise Systemen blicken und Geschäftsmodelle verstehen wollen. Apropos unabhängig, es soll doch tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wird dann noch kritisch hinterfragt werden. Heute geht es ein Modell, das man grundsätzlich mit Franchise in Verbindung bringt. Einzelhandel allerdings einen ganz besonderen jenen mit Gewürzen. Kann es profitabel sein, ein Geschäft nur mit Gewürzen zu betreiben? Wird dieses Geschäft nicht längst von Amazon und anderen Online Shops dominiert?

Viola Fuchs: Aber eigentlich nimmt der Kunde sich was weg, wenn er nur online bestellt.

Klaus: Die sehr sympathische Viola Fuchs lässt uns in ihre unerwartet große Erlebniswelt eintauchen.

Viola Fuchs: Wir als Violas, wir haben so die Produkte, die wir an die Franchise Partner weitergeben oder die die Franchise Partner dann verkaufen. Ich komme ja aus einer Gewürzfamilie und da habe ich immer noch ein Rezeptbuch von meinem Großvater, wo es Haifischflossensuppe gab und Schildkrötensuppe. Und da habe ich dann immer noch die Rezepte.

Klaus: Doch wer genau ist die Zielgruppe? Und ist das ein saisonales Geschäft?

Viola Fuchs: Im Sommer trinkt keiner Glühwein? Zweitausendein würde ich jetzt mal sagen, außer vielleicht bei uns hier in Hamburg. Nein.

Klaus: Wie wichtig ist Social Media?

Viola Fuchs: Teilweise wird das gesehen bis zu über einer Million mal auf Instagram.

Klaus: Und wie viel Geld kann man überhaupt mit dem Gewürzhandel verdienen?

Viola Fuchs: Der franchise Partner kann, wenn er sich sehr gut anstellt, kann er sehr gut verdienen. Oder es klappt gar nicht. Gibt’s auch.

Klaus: Beim Thema Zahlen bis zum Ende dran zu bleiben, zahlt sich aus, denn dann erstelle ich eine ganz einfache Bierdeckel Kalkulation von dem Geschäftsmodell Violas. Eine vereinfachte Rechnung, so einfach, dass sie auf einen Bierteckel passt oder sogar auf ein Etikett einer Gewürzmühle. Ich muss erwähnen, dass weder Viola, das franchise System Violas oder ich eine Garantie.

Klaus: Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier.

Klaus: Genannten Zahlen geben können. Vielmehr ist der eigene Erfolg von vielen.

Klaus: Faktoren beim Handel, insbesondere vom Standort, sowie.

Klaus: Vom eigenen Fleiß und Geschick abhängig. Bevor es losgeht, noch eine kurze wer mit einem nahezu personallosen, aber doch seriösen Geschäftsmodell auf nur vier Quadratmeter €5000 und mehr pro Monat erwirtschaften will, der darf sich gerne direkt bei mir Clausgoldgrube Franchise.

Klaus: De servus, liebe Viola Fuchs. Ich freue mich sehr, dass sie sich.

Klaus: Heute die Zeit nehmen. Was genau gibt es denn Schönes und Leckeres bei Violas?

Viola Fuchs: Bei Violas gibt es ganz, ganz tolle Sachen, ganz tolle Produkte. Violas ist ein Gewürz und Delikatessen Franchising. Und wir machen also, oder ich mache schon seit 26 Jahren meinen Gewürzladen hier in Hamburg. Und vor 10 Jahren habe ich mit einem Geschäftspartner beschlossen, wir machen das Ganze jetzt in Franchising. Und wir haben sehr, sehr schöne, sehr bunte, tolle Läden mit super coolen Produkten, aber natürlich alles rund ums Essen.

Klaus: Wie darf ich mir ganz konkret Gewürzladen vorstellen? Ist das so ein orientalisch angehauchter Marktstand? Ist das ein recht nobel mit Marmor ausgekleidetes Lädchen mitten in einer shopping mall oder im hamburger Businessviertel? Ist das ein Shop in Shop Konzept? Was genau ist euer Gewürzladen?

Viola Fuchs: Also meine Lieblingsfarben sind pink mit grau. Also von daher. Und ich liebe Farben. Also nicht nur die Gewürze sind, die haben ja so tolle Farben. Also ein Curry hat ja so ein schönes Gelb und ein schönes Orange. Also nicht die Gewürze haben nur tolle Farben, aber auch der Laden ist sehr bunt und sehr freundlich, sehr offen. Aber unser Gewürzkonzept oder unser Konzept, der Läden ist Graupink. So, das sieht also sehr, sehr schön aus. Es sieht sehr, sehr edel aus. Also wir haben jetzt nicht das, dass man die Gewürze aus irgendeinem braunen Sack rausholt, das haben wir nicht so. Also wir sind sehr, sehr bunt, sehr freundlich und unsere Waren sind alle mit Hand ausgesucht. Das heißt, wir führen Olivenöle, wir führen Essige, wir führen Pastasorten. Und die sind einfach wirklich von der Qualität her ganz toll. Aber was natürlich unser USP ist, wir machen alle unsere Gewürzmischungen, Reis und Risottomischungen und Gewürzmühlen, die machen wir alle selbst.

Klaus: [xxx]

Viola Fuchs: So, die werden von uns selbst produziert. Und ja, da schauen wir auch nur nach der besten Qualität, Gewürze. Und das macht sehr, sehr viel Spaß.

Klaus: Nachdem sie brauner Sack gesagt haben, wie darf ich mir das jetzt konkret vorstellen? Komme ich in Violas Gewürzladen und dort stehen große offene Gefäße, wo dann für mich speziell 10 g von irgendetwas und 15 g von irgendetwas anderem abgepackt werden? Oder seid ihr eher so ein klassischer Einzelhändler, wo das schöne Glas mit Salz steht, wo die vorhin erwähnte schön verpackte Pasta herumsteht? Oder ist es so ein Self Service Konzept?

Viola Fuchs: Nein, nein, nein, nein, es ist kein Self Service Konzept. Also wir legen auch ganz, ganz großen Wert auf die Beratung. Also jeder Kunde, der zu uns kommt und sagt, Mensch, ich habe hier gelesen, ich weiß gar nicht, was das für ein Gewürz ist, können sie mir da mal weiterhelfen? Und wir helfen unseren Kunden sehr, sehr gerne weiter, geben dann auch noch immer Rezepte mit und also bei uns ist auch xxx, die Kundenbedienung ganz, ganz groß geschrieben, aber wir füllen nicht in 10 g oder 20 g ab. Also bei uns ist alles schon fertig abgepackt, also bei uns ist alles luftdicht verschlossen.

Klaus: Wo finde ich ein Violas? Seid ihr jetzt am Markt? Seid ihr in der hamburger Innenstadt? Seid ihr in der shopping mall? Wo finde ich euch?

Viola Fuchs: Also Violas hat dreiig Geschäfte in ganz Deutschland. Zweitausendein und der von Hamburg am weitesten entfernteste Geschäft oder das am weitesten entfernteste Geschäft ist in Konstanz. So, und dann haben wir im Osten von Deutschland haben wir noch nicht so viele Geschäfte, aber eigentlich zieht sich so relativ eine schöne Straße von oben, vom Norden nach unten in den Süden, wo Violas zu finden ist. Wir haben, ich glaube, 10 Läden in shopping Centern, aber die meisten Läden sind Straßenlagen.

Klaus: Wo ist denn der typische Kunde, der sich für Gewürze und frische Pasta interessiert? Eher zu finden? In der shopping mall, in der Business Gegend oder wonach sucht ihr eure Standorte aus?

Viola Fuchs: Also erstmal suchen wir ganz, ganz wichtig unseren Franchise Partner aus. Also der franchise Partner, der muss zu uns passen, der, der muss auch das bunte verstehen, also der muss so ein bisschen lebenslustig sein, der muss vielleicht ein Genießer sein, der muss vielleicht kochen können, muss aber jetzt in dem Sinn, aber er muss schon wissen, was eine gute, qualitativ hochwertige Küche ist. Also der franchise Partner ist uns wichtiger und danach suchen wir dann irgendwie die Lagen. Aber es gibt ja auch die Hausfrau, die gerne kocht oder viel kocht, die großen Wert auf Qualität legt. Also ich würde jetzt nach Corona sagen, wir suchen jetzt nicht mehr so sehr in den shopping malls, also gute, schöne Straßenlagen, vielleicht b Lagen, A Lagen sind leider immer noch sehr teuer, aber in b Lagen würde man schon suchen, dass man da coole Läden findet. Zweitausendein, der Laden muss auch nicht so groß sein, also so 50 Quadratmeter reicht vollkommen aus.

Klaus: 50 Quadratmeter, wenn ich mir da jetzt vorstelle, es gibt ein schönes Verkaufspult, es gibt einen kleinen Eingangsbereich, es gibt vielleicht so ein bisschen Dekoration rundherum. Wie viel Platz bleibt da für Produkte? Oder anders gefragt, wie viele unterschiedliche Produkte gibt es in einem Laden von euch?

Viola Fuchs: Also es kommt so ein bisschen auf die Größe des Ladens an, aber wir haben zweitausendein, wir können bis zu 2000 unterschiedliche Produkte haben. Also das ist ja, Gewürze sind ja relativ klein, also von daher, wir können eine große Auswahl an Gewürzen bieten. Wir haben auch eine große Auswahl, also wir als violas wir haben so die Produkte, die wir an die Franchise Partner weitergeben oder die die Franchise Partner dann verkaufen, die unter dem Namen Violas laufen. Also wir haben z.B. auch dreiig verschiedene Currys.

Klaus: Werbung ein ganz kurzer die nun folgende Werbung hat nichts, rein gar nichts mit Violas zu tun. Vielmehr richtet sie sich an jede und jeden, der knapp davor steht, einen Franchise Vertrag zu unterschreiben. Ganz unabhängig vom jeweiligen System.

Klaus: Wenn du mit dem Gedanken spielst, Franchisenehmer werden zu wollen und diese Idee in die Tat umsetzt, dann kommt irgendwann ein für die meisten Menschen recht unangenehmer Punkt der Franchise Vertrag. Seien wir mal ehrlich, wie viele Verträge hast du in deinem Leben schon unterschrieben? Wie viele davon genau gelesen und vor allem, wie viele davon wirklich verstanden? Der franchise Vertrag wird dein weiteres Leben ganz massiv beeinflussen. Wahrscheinlich mehr als der Mietvertrag für deine Wohnung zweitausendein und mit Sicherheit mehr als der Kaufvertrag für dein Auto. Ich kann bestens nachvollziehen, dass man von jenem Franchise System, für das man sich ja gedanklich bereits entschieden hat, überzeugt und begeistert ist. Und man glaubt, dass der franchise Vertrag ja ohnehin nur eine reine Formsache ist, die schon passen wird. Der Franchisegeber wird, ohne irgendjemanden jetzt bösen Willen unterstellen zu wollen, vielleicht so manche deiner Fragen zum Vertrag ganz leichtfertig vom Tisch wischen und mit blumigen Worten beantworten. Doch wenn später da mal eng werden sollte es gilt nur und ausschließlich der Vertrag. Alles, was sonst so besprochen und schnell mal zugesagt wurde, das gilt ganz einfach nicht. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit. All das klingt kompliziert und verwirrend. Genau dafür gibt es Dolmetscher, einen Übersetzer von Vertrags oder Juristenpapier in verständliche Sprache. Sven Haesel ist Rechtsanwalt und auf Franchise Verträge spezialisiert. Er ist nicht nur Jurist, sondern kann auch Rechner. Er schützt dich vor den wesentlichen Stolperfallen, denn kein Franchisevertrag ist in Stein gemeißelt. Üblicherweise bin ich bei fast jeder Form von Beratern höchst skeptisch, denn oftmals ist das Interesse des Beraters nicht, dich effizient zu beraten, sondern dir möglichst viele Stunden möglichst teuer zu verkaufen. Doch Rechtsanwalt Sven Haesel hat ein fantastisches Angebot. Einen Franchise Vertragscheck zum Fixpreis. In diesem Check prüft Sven alle wichtigen Punkte, die größten Fallen und auch Abweichungen von den in der Franchise Welt üblichen Standards. Für dich ist es der erste Franchisevertrag. Sven kennt hunderte. Für alle Hörerinnen und Hörer dieses Podcasts gibt es ein super, super Sonderangebot. Der Franchise Vertragscheck zum Fixpreis von nur €500 zuzüglich Umsatzsteuer. Richtig gehört, nur €500. Das bezahlst du bei anderen Anwälten schnell mal fürs guten Tag sagen. Und das Händeschütteln kostet dann sogar noch extra. Doch nicht so bei diesem Angebot von Sven Hesel. Sven Hesel findest du online unter und seine Kontaktdaten selbstverständlich auch in den Shownotes. Werbung Ende. Werbung. Kurze Franchise Vertragscheck zum Fixpreis bei Rechtsanwalt Sven Haesel. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit. Lass auch du deinen Franchise Vertrag vor Unterschrift von Rechtsanwalt Sven Haesel zum Festpreis prüfen. Werbung Ende. Wie hindert euch der Kunde? Ist Violas bereits ein derartiger Markenname, dass ich bewusst ein Violas aufsuche, weil es euch schon zwei Jahrzehnte gibt? Oder ist es eher der klassische Walk in Kunde, der also durch die Straße spaziert oder durch das vorhin erwähnte Einkaufszentrum spaziert und einfach diesen sehr schönen Laden findet und auf den Geschmack so im wahrsten Sinne des Wortes kommt, sagt, da gehe ich jetzt rein, da schaue ich mal, brauche ein erwähntes Curry, brauche irgendwelche tollen Gewürze und er sich dann inspirieren und beraten lässt. Wieso die Kundenreise?

Viola Fuchs: Also ich habe natürlich, dadurch, dass das Konzept schon sehr lange gibt, gibt es sehr, sehr viele Stammkunden. Was wir aber auch haben, wir verpacken sehr viele Gewürze, Geschenkkörbe, pasta Sorten mit Öl, mit Essig als Geschenke. Und die Kunden zweitausendein, die die Geschenke verschenken an andere, werden an die anderen, werden wieder unsere neuen Kunden. Also die, das ist wie so ein, ja, wie so eine Pyramide. Oben fängt das Geschenk an und dann kommen immer ganz viele Fans. Das ist so das eine. Wir haben aber natürlich ja auch ganz viele Walk in Kunden, die angezogen sind durch ach komm, lass uns mal gucken, was ist das denn? Das ist ja so schön bunt oder das ist ja so schön offen und also da gibt es auch viele Kunden. Wir legen sehr viel Wert auf unsere Deko und ich glaube, dass viele Kunden auch dadurch gerne bei uns einkaufen.

Klaus: Was jetzt naheliegend wäre, sind Events. Ihr könntet doch theoretisch am Abend oder am Nachmittag tolle, coole Koch Events machen, vielleicht in Kombination mit Ölverkostung, mit , mit allen Dingen und so Kunden gewinnen. Auf den zweiten Blick stelle ich mir das ein bisschen schwierig vor, dann im Einzelhandelsgeschäft zu kochen oder da auf 50 Quadratmeter viele Menschen zu bewirten. War augenscheinlich doch keine so gute Idee von mir, oder doch?

Viola Fuchs: Es gibt einige Franchise Partner, die machen fast jede Woche ein Event. Man muss auch sagen, also ein Event ist ja auch immer ein bisschen anstrengend. Also man hat noch, nachdem man das Geschäft geschlossen hat, hat man immer noch oder muss man immer noch mal was machen, aber es gibt viele, viele Franchise Partner, die machen. Ich habe z.B. meine Partnerin in Lübeck, die macht einmal im Monat ein riesengroßes, tolles Event mit 20 Damen, meistens sind es dann nur Damen. Und das ist in Lübeck auch schon ein absoluter Geheimtipp. Also die muss es fast noch nicht mal mehr ausschreiben. Die verkauft die Karten für €10, spendet das Geld dann und das ist innerhalb von einer Stunde aus verkauft das Event, weil das so ein cooles Event ist. Also natürlich, es gibt viele Partner, die Events machen. Es gibt auch, glaube ich, einige, die in die Küchenstudios gehen. Dann haben wir, glaube ich, eine in Lüneburg, die Dame, die macht auch, ich glaube, alle drei Monate mit einem spitzen Koch ein cooles Koch Event. Also es gibt es schon ganz viel.

Klaus: Bevor wir zum Endkunden kommen, danke für diesen interessanten Kommentar zum Thema Geschenke für Endkunden. Das klingt für mich jetzt nach einem BC Geschäft. Also so, als wenn kleinere, mittlere oder auch große Firmen zu Violas kommen, sich Geschenkkörbe produzieren lassen, wo dann allerlei tolle Violas Produkte in Körbchen, Boxen oder sonstigen hübschen Verpackungen sind und diese ihren Mitarbeiterinnen oder Kundinnen zur Verfügung stellt. Das heißt, der Beschenkte genießt eure Produkte, sieht groß Violas drauf und wird dann wiederum zu eurem Kunden. Wie funktioniert diese indirekte Akquise, nenne ich sie mal? Also wie kommt ihr an diese Firmenkunden ran?

Viola Fuchs: Ja gut, wir haben viele Chefsekretärinnen, die bei uns schon Kundinnen sind und die dann oh, da war doch was und zweitausendein. Natürlich akquirieren wir aber auch Firmen. Also wir gehen direkt auf Firmen zu und sagen, Mensch, wollt ihr nicht außer der Flasche Wein mal was anderes schenken? Wir personalisieren auch Gewürzmühlen, das kommt auch sehr, sehr gut an. Und also es ist also entweder der Kunde oder die Firma kommt auf uns oder manchmal kommen wir auch auf die Firmen oder versuchen dann, wie jetzt z.B. hier in Hamburg, vielleicht zu Lufthansa zu gehen oder also wir haben ja hier auch viele Firmen und das können die Franchise Partner auch machen.

Klaus: Wenn sie personalisiert sagen, beginnt mein Gehirn natürlich sofort zu rattern und stellt sich vor, dass Violas allenfalls zur Marketing und Werbeagentur wird und Pfeffermühlen mit Slogans kaufen sie ihr Auto bei uns, damit es noch pfeffriger Pferd produziert. Ist es tatsächlich so oder verbessern sie damit nicht die Marke, die hochwertige Marke Violas?

Viola Fuchs: Nein, überhaupt nicht, weil das Produkt bleibt ja gleich. Das Produkt bleibt ja hochwertig und das ist ja von dem Autohaus ein sehr willkommenes Geschenk. Das Autohaus. Also jetzt z.b. so eine Mühle bleibt ja, wenn man sie benutzt, wahrscheinlich ein halbes Jahr auf dem Esstisch. So und so bleibt halt auch das Autohaus ein halbes Jahr auf dem Esstisch und bleibt dann immer im Kopf von dem Kunden. Und dadurch, dass die Mühle ja so lecker ist, ist das was ganz Positives. Also die wird sehr, sehr gerne benutzt. Also von daher, nein, man verwässert das nicht, sondern man verteilt einfach nur großartiges.

Klaus: Essen überall hin und bringt er dann tatsächlich, so wie ich mir das gerade vorstelle, witzige Sprüche und witzige Marketing Ideen zweitausendein an eure indirekten Kunden dann ran? Sprich ruft ihr das Autohaus an und sagt, ich habe eine total super Idee, wir machen jetzt das pfeffrige Auto.

Viola Fuchs: Ja, ja, also das machen wir auf jeden Fall. Wir haben das aber auch bei uns in allen Läden. Wir personalisieren nur diese Mühlen, die Gewürzmühlen, da haben wir 80 verschiedene Mischungen und nur die werden personalisiert und da kommen auch ganz, ganz viele Endkunden, die dann halt für meine beste Mama zum dreiigste Geburtstag, so ungefähr so ist natürlich nicht ihr dreiigste Geburtstag, aber gut.

Klaus: Habe ich das richtig verstanden, ihr personalisiert auch Einzelstücke? Ich könnte also tatsächlich meiner Mama zum 29. Geburtstag die Mühle schenken.

Viola Fuchs: Genau. Und das wird extrem gerne, gerne angenommen. Also ich finde es immer noch ganz toll, weil man sieht so viele strahlende Augen. Also es ist super, richtig, richtig toll. Ja, machen wir so. Dann wird es halt mit roten oder ein Hochzeitsgeschenk. Dann wird auf die eine Mühle werden die beiden Namen drauf gemacht und auf die andere Mühle wird vielleicht das Datum gemacht mit einem roten Herrn. So, das kommt wirklich sehr, sehr gut an.

Klaus: Aus Ablauforganisationssicht bin ich jetzt neugierig, wie löst ihr das? Ich komme jetzt zu euch, sagt, das soll draufstehen zum 29. Geburtstag meiner Mama. Ihr habt im jeweiligen Laden einen Etikettendrucker, der das ausdruckt und ihr peppt das dann im Einzelfall rauf.

Viola Fuchs: Genau so. Also das geht ganz schnell, 5 Minuten und das wird dann immer schön gesetzt, dass es gut aussieht, das Etikett und dann schrubbdiwupti, dann wird die Mühle noch schön als Geschenk eingepackt oder dann kommt sie in den Geschenkkorb und ist dann halt einfach schöner als okay, hier hast du einfach einen Geschenkkorb mit Essig, Öl, Senf und weiß ich nicht was und , paar Gewürzen, sondern man hat einfach noch wirklich was ganz, ganz persönlich tolles.

Klaus: Wie wichtig ist dieser BC Anteil für euch? Ist das ein relevanter Umsatzanteil?

Viola Fuchs: Ja, ja, ja, also natürlich meistens auch in Richtung Weihnachten. Aber wir haben auch z.b. firmen, die 40 oder 50 Angestellte haben, wo regelmäßig Geburtstagsgeschenke an die Angestellten zweitausendein ausgehen oder Jubiläumsgeschenke. Also das ist eigentlich ein schöner großer Teil von Violas. Aber natürlich das allerwichtigste ist Franchising und unsere Einzelhandelsläden.

Klaus: Das Heißt, dieser BC Teil wird nicht vom Franchise Partner abgewickelt, sondern von euch zentral?

Viola Fuchs: Es kommt darauf an. Also es gibt einige Firmen, die hier bei uns anfragen, die dann aber vielleicht aus Konstanz oder aus Ravensburg sind. Die werden dann natürlich, also die werden weitergeleitet. Was wir aber auch machen, wenn jetzt z.B. eine Firma in Ravensburg oder in Düsseldorf oder so angefragt hat, dass wir hier die Mühlen teilweise personalisieren, weil das für den Laden zu groß wäre und die Düsseldorfer dann die Mühlen hier bei uns bestellen und wir schicken die dann darunter zweitausendein. Aber eigentlich wird es immer an die Standorte weitergegeben. Das ist ja jetzt nicht, dass wir aus Hamburg irgendwas nehmen müssen, was in Ravensburg stattfindet oder so.

Klaus: Das heißt, ich nenne das jetzt mal Konfektionierung. Also das Zusammenbauen der Geschenkkörbe macht der jeweilige Franchise Partner?

Viola Fuchs: Genau, genau, genau. Also wenn jetzt z.B. eine Firma in Düsseldorf sagt, Mensch, ich möchte 400 oder 500 personalisierte Mühlen, dann übernehmen wir als Firma hier in Hamburg das und schicken dann aber die 400 Mühlen an den Partner nach Düsseldorf und der packt das dann in die Körbe rein oder macht dann noch Schleifen drum, was der Kunde möchte und verschickt es dann an die.

Klaus: Kunden, an den Kunden zurück zum Kerngeschäft, dem Laufkunden oder der Laufkundin dieser üblicherweise sein wird. Wie viel Geld gibt denn so eine Kundin bei einem Einkauf bei euch aus?

Viola Fuchs: Das kommt so ein bisschen drauf an, aber ich glaube, also meistens geht die Kundin mit drei, vier Gewürzen raus, einer Mühle, also so gut. Es kann auch sein, dass der kleinste Betrag €5 ist, aber meistens sind das so die dreiig Euro. 20 dreiig Euro, sage ich jetzt mal so.

Klaus: Wie darf ich mir dann so eine Produktion vorstellen, so wie man das aus der Sendung mit der Maus kennt, sprich ihr kauft auf der ganzen Welt die vorhin erwähnten braunen Säcke mit Basisgewürzen ein, mischt die dann mit kleinen Schaufelchen in lustigen, großen Mixgeräten zusammen und füllt die unten in eure wunderbaren unterschiedlichen Mühlen ab.

Viola Fuchs: Ja, so ähnlich. Also wir kaufen nicht direkt in Sri Lanka oder in Indien, sondern wir kaufen immer noch, was aber ich gleich erklären werde, bei deutschen Großhändlern ein, weil wir mit dreiig Läden noch nicht so groß sind, dass wir richtige Paletten und dass sich das importieren von Gewürzen lohnen würde. Dann ist es auch noch so, dass Gewürze teilweise sehr, sehr behandelt sind und wir das gar nicht kaufen möchten. Und unser Zwischenhändler, also unser Großhändler, die haben teilweise eigene Labore, wo das alles genau geprüft wird und die schicken auch dann wieder die Gewürze, wenn die nicht den, also wenn die nicht der Qualität entsprechen, werden die auch wieder zurückgeschickt. Und da bei diesen Händlern kaufen wir schon sehr, sehr lange und sind mit diesen Händlern sehr, sehr glücklich, weil die uns wirklich gute Qualität und tolle Qualitäten liefern können. So, also deswegen, wir kaufen hier in Deutschland ein und nicht im Ausland. Zweitausendein.

Klaus: Aber dann ist es wirklich so, dass ihr zwei Schäufelchen von Gewürz A, drei Schäufelchen von Gewürz b und einen Fingerhut voll von Gewürz C in eine große sozusagen Mischmaschine hineinschüttet und oben die Mischung raus.

Viola Fuchs: Also meistens ist die Basis so 20, 2025 Kilo. Und ja, aber so ist das klar. Auf jeden Fall. Also wir haben natürlich unsere Rezepte. Ich habe auch noch, ich komme ja aus einer Gewürzfamilie und da habe ich immer noch ein Rezeptbuch von meinem Großvater, wo es Haifischflossensuppe gab und Schildkrötensuppe. Und da habe ich dann immer noch die Rezepte. Und ja, so halten wir uns auch wirklich immer noch an teilweise diese älteren Rezepte, die immer noch ganz toll sind. Zweitausendein.

Klaus: Ich denke, ein großer Vorteil eures Geschäftsmodells ist, dass sich Gewürze ja ewig lange halten. Das heißt, einen großen Verderb wird es nicht geben. Aber gibt es allenfalls Saisonen oder gibt es Trends, die mir allenfalls meinen Warenwert oder meinen Lagerwert zerstören könnten?

Viola Fuchs: Also nicht, dass es so extrem wäre. Also unsere Verpackungseinheiten sind sechs Tüten. So, und ich glaube, also wenn ich jetzt verschiedene Currys kaufe, dann muss ich davon nur sechs Tüten kaufen. Und also sechs Tüten bekomme ich sicher irgendwann mal los. Also es gab mal eine Zeit, da war der Zimt, der Ceylon Zimt sehr verschrien. Da gab es dann, das war an Weihnachten, oh Gott, ich möchte keinen Zimt kaufen. Aber auch hier war es dann genauso. Die Menge macht es. Also wenn ich jetzt jeden Tag 100 g Zimt zu mir nehme, wäre das eventuell in einem halben Jahr nicht mehr gut. So, also deswegen, das hat sich dann auch wieder gegeben. Also natürlich, es gibt Kochtrends, es gibt das. Oder es gibt ja z.B. haben wir im Moment gerade einen großen Pfeffer Trend, dass der Pfeffer, dass viele Sorten oder viele verschiedene Arten an Pfeffer gerade auf den Markt kommen, die total interessant sind, ganz, ganz anders schmecken und teilweise nach Zitrone schmecken oder ganz scharf sind. Und das gibt es. Und da muss man dann auch versuchen, als Gewürzhändler relativ schnell zu reagieren. Aber ansonsten gibt es jetzt keine Trends, wo man sagt, oh Gott, ich werde, ich gehe dabei Bankrott. Das gibt es. Also habe ich jetzt in den 26 Jahren noch nicht erlebt.

Klaus: Müsste ich mein Geschäft jetzt unter der Annahme, ich wäre Gewürzhändler von euch, saisonal umräumen? Sprich, verkaufe ich im Dezember ganz andere Produkte als im Juni?

Viola Fuchs: Also im Dezember richtung Weihnachten. Dezember ist unser Hochgeschäft, unser wichtigstes Geschäft. Das Weihnachtsgeschäft geht aber eigentlich schon im Oktober los. Aber ja, wir gehen dann auf die ganzen Backgewürze. Wir haben dann mehr Zimt, mehr Sternanis, mehr Nelken, dann haben wir Glühweingewürz. Also auf jeden Fall wird das ganze Sortiment so ein bisschen umgestaltet. Also im Sommer trinkt keiner Glühwein, würde ich jetzt mal sagen. Außer vielleicht bei uns hier in Hamburg.

Klaus: Nein, nein, aber grundsätzlich habe ich das Geschäftsmodell, denke ich, richtig verstanden. Es ist klassischer Handel. Euer franchise Partner kauft bei einem Lieferanten nämlich euch ein.

Viola Fuchs: Er darf noch bei mehreren Lieferanten einkaufen.

Klaus: Was würde er da kaufen?

Viola Fuchs: Da würde er vielleicht auch Olivenöle kaufen, Essige, da würde er Pasta kaufen, Pesto, verschiedene Soßen, Grill noch mehr, vielleicht ein größeres Sortiment an Grillsoßen. Und ja, also wir haben, also wir haben dann schon so ein paar wichtige Lieferanten, die auch bei uns sind, im Geschäft verkauft werden.

Klaus: Das sind dann allerdings von euch vorgegebene Lieferanten. Das heißt, ihr sagt, lieber Partner, wenn du Pasta willst, kauf sie dort. Wenn du was auch immer willst, kauf es da. Und es ist nicht so, dass der Franchise Partner sich selbst, allenfalls sogar lokale Partner sucht, bei denen er gerne einkaufen würde.

Viola Fuchs: Doch, das kann er auch machen. Wir stellen nur Empfehlungen aus, oder? Also wir empfehlen, da gibt es von der Qualität her die beste Pasta, die zu uns passt. Aber natürlich darf auch verschiedene Produkte sich selbst aussuchen.

Klaus: Zurück zum eigentlichen Geschäftsmodell oder zu den Zahlen. Wie kann man so grob sagen, wie viel Umsatz macht denn ein so ein, sie sagten vorher 50 bis 60 Quadratmeter großer Laden?

Viola Fuchs: Das kommt so ein bisschen auf die Lage an. Das kann man gar nicht so sagen. Also es kann Euro sein im Monat, es kann aber auch manchmal sein, es kommt auch auf die Jahreszeit an, da sind es dann vielleicht bis Euro, aber es kommt so ein bisschen auch sehr, sehr auf die Lage an, wobei ich.

Klaus: Durch die Lage ein bisschen meine eigenen Kosten beeinflussen kann. Grob formuliere die schlechte Lage, umso günstiger die Miete. Wobei das jetzt bei einem 50 Quadratmeter Laden wahrscheinlich nicht ganz die riesige Rolle spielt. Der größere Faktor der Kosten des Franchisenehmer werden ja wahrscheinlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein. Wie viel Personal brauche ich, einen Gewürzladen am Laufen zu halten?

Viola Fuchs: Also für den Anfang würde ich jedem franchise Partner raten, erstmal selbst drin zu stehen, zweitausendein und dann entweder man sagt, ich stehe die ganze Zeit und habe dann noch eine Teilzeitkraft für die ersten zwei Jahre und dann, wenn das Geschäft gut eingeführt ist, dann kann man immer noch mal weiter gucken. So, natürlich ist es dann auch wieder an Weihnachten würde man dann vielleicht noch mal so zwei, drei Aushilfen dazu nehmen, weil Weihnachten ist eigentlich immer ein Ausnahmezustand, ein sehr positiver Ausnahmezustand, wo man einfach wirklich viele Kunden hat, die viele Geschenke haben möchten und die man auch gerne relativ schnell bedienen möchte. Also von daher würde ich da noch mal so zwei, drei Aushilfen dazu mir holen. Und dann muss man weiter gucken, ob man weiter als Geschäftsinhaber selbst drin stehen bleibt oder ob man sagt, Mensch, ich hole mir jetzt meine Vollzeitkraft und bin dann nur noch Teilzeit da.

Klaus: So ist wahrscheinlich auch ein Rechenbeispiel, wie teuer bin ich sozusagen, wie teuer sind meine Mitarbeiter, wie verkaufskräftig, wie verkaufsstark sind meine Mitarbeiterinnen? Ist ja nicht von der Hand zu weisen im Gegensatz zu mir, weil ich als Eigentümer wahrscheinlich einen höheren Durchschnittsbo produzieren wird, als vielleicht die Studentin, die das zum ersten Mal in ihrem Leben nebenbei macht, ohne die in irgendeiner Form.

Viola Fuchs: Genau. Aber ich kann natürlich auch, je besser ich meine Mitarbeiter einarbeite, gucken, wie viel Freizeit ich mir dadurch dann auch erkaufe. So, also wenn ich eine Mitarbeiterin habe, die komplett überzeugt ist von dem Produkt und weiß, was sie eigentlich verkauft, dass das alles kein Unsinn ist und dass es ganz, ganz tolle Qualitäten und dass es super schmeckt, dann kann ich mir vorstellen, ist auch eine angestellte super Werbung.

Klaus: Kurze Franchise Vertragscheck zum Fixpreis bei Rechtsanwalt Sven Haesel. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit lass auch du deinen Vertrag vor.

Klaus: Unterschrift von Sven Haesel, Haesel mit Z.

Klaus: Also h e Z e L zum Festpreis prüfen. Werbung zweitausendein Ende. Wie einfach oder schwierig ist es denn, diese von Gewürzen begeisterte Kollegin zu finden?

Viola Fuchs: Ja, das ist ein sehr schönes Thema. Also es ist im Moment leider hier in Deutschland nicht ganz so einfach, gutes Personal zu finden, aber es ist machbar. Also Gottes willen ist es machbar, aber man muss manchmal vielleicht auch ein bisschen länger suchen. So, aber es gibt ja auch viele ältere Damen, die sehr gut kochen und die vielleicht manchmal denken, ach Mensch, ich würde mir vorstellen, so einen Halbtagsjob, die Kinder sind aus dem Haus, ich kann eigentlich auch noch mal ein bisschen was machen, außer zu Hause zu sitzen. Das ist so glaube ich, eine super Angestellte.

Klaus: Mit welchen Kosten muss ich denn noch rechnen? Ich brauche meine Mieter, ich brauche meine Mitarbeiterinnen allenfalls mehr oder weniger, je nach persönlicher Präferenz. Ich werde ein bisschen Marketing machen müssen. Wie groß ist denn das bisschen? Wie viel Aufwand muss ich treiben, damit mein Laden voll wird?

Viola Fuchs: Also meistens einen 50 Quadratmeter Laden, würde ich sagen, sind war auch wieder je nach Jahreszeit von bis Euro ist die Ware. Was wir also monatlich verlangen wir dafür, dass der Laden Violas heißen darf und dass man sich in die violas Familie eingekauft hat, verlangen wir 7. %. Da ist dann aber auch Marketing dabei. Also wir haben ein dreiköpfiges Marketing Team. Wir machen, wir übernehmen die Ideen für die Schaufenster. Wir legen sehr großen Wert und sind sehr kreativ, was die Schaufenster angeht. Und das ist dann dabei.

Klaus: Wie schaut es mit den konkreten Marketingkosten aus? Ich denke, in eurem Segment wird Facebook Werbung ein großes Thema sein. Ihr werdet vielleicht aber auch noch klassische Anzeigen in regionalen Medien schalten. Ihr seid vielleicht, wenn ihr in Einkaufszentren seid, in Informationsmaterialien online oder offline des jeweiligen Einkaufszentrum. Ist das ein großer Budgetposten oder lebt ihr überwiegend von Kundenempfehlungen und Laufkundschaften?

Viola Fuchs: Ja, also wir leben überwiegend von Kundenempfehlungen. Ich finde ja manchmal, dass die Werbung, die man in irgendwelchen kleinen Zeitungen oder so macht, dass das immer sehr verpufft. Also man kann das ja teilweise gar nicht so kontrollieren. Wir haben wirklich tolle, tolle Instagram Auftritte von verschiedenen Partnern. Wir haben eine Dame, die macht jede Woche ein neues Rezept und teilweise wird das gesehen bis zu über einer Million mal auf Instagram. Und also ich glaube, so was ist dann besser als okay, ich bin jetzt, ich nehme, ich gebe jetzt €5000 aus für einen Bus, der wo auch immer hinfährt und dann ist der Bus kaputt und die Werbung läuft nicht mehr durch die Stadt. Also von daher, ich finde es immer viel besser, wenn man selbst die Werbung für seinen Laden ist.

Klaus: Kann man grob sagen, wo in den von ihnen erwähnten nicht ganz a Lagen die Mietpreise liegen? Was kostet im Moment ein 50 60 Quadratmeter Laden in einer Region, wo ihr hingehen wollen würdet?

Viola Fuchs: Teilweise haben wir Läden in ganz, ganz kleinen Städten, die teilweise 500 €600 kosten, was natürlich toll ist, aber es gibt auch dann welche, die dreieinhalb bis €4000 kosten. Das gibt es auch.

Klaus: Angenommen, ich bin jetzt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Geschmack gekommen, bin ein leidenschaftlicher Kochgewürz Freak und gourmet, wie er nur so im Buche steht und denke mir, das kann doch, das kann doch eine großartige Idee sein, Gewürzhändler zu werden. Und zwar nicht am orientalischen Markt, der aus großen braunen Säcken verkauft, sondern in einem schönen kleinen Lädchen. Wie wäre die Reise bei euch? Ich komme zu euch, weil ich euch schon kenne. Wir suchen gemeinsam den für mich passenden Standort. Ihr habt wahrscheinlich ein Ladenbaukonzept, das mehr oder weniger modular meinen Laden dann ausrüstet und ein paar Wochen bis paar Monate später, wie immer abhängig a vom Zustand des Lokals vorher und b von den Behörden, je nachdem wie schnell ich alles genehmigt krieg, was so genehmigt werden muss, sperre ich dann schon auf. Ist es tatsächlich so einfach, wie ich mir das vorstelle?

Viola Fuchs: Es ist so einfach. Also das Ladenlokal muss natürlich da sein und hoffentlich möglichst wenig muss man da drin machen. Aber ansonsten, also wir schaffen das innerhalb von sechs Wochen den Laden hinzustellen. So, ich sage immer meinen Franchise Partnern, es ist sehr gut immer so in der zweiten Jahreshälfte aufzumachen, weil man es dann einfacher hat, weil natürlich dann Weihnachten vor der Tür steht. Erstmal vielleicht August, September, dann kann man sich erstmal einleben und danach geht dann hoffentlich der Weihnachtsrun los.

Klaus: Wie schwierig ist es im Moment passende Geschäftslokale zu finden? Es stehen ja zum einen wahnsinnig viele Lokale leer, zum anderen so gefühlt als nicht Insider, die Lokale sind alle größer als 50 Quadratmeter. Also wie schwierig ist es, so kleine Lädchen zu finden?

Viola Fuchs: Ja gut, kleine Lädchen sind sehr gerne gesehen und sehr, sehr gerne genommen. Trotz alledem sind natürlich ist durch die Lage ist es im Moment gerade nicht vor drei bis fünf Jahren war es viel, viel schwerer einen kleinen Laden zu finden als jetzt. Also wir haben ja schon relativ viel Leerstand und wenn die Ladenbesitzer oder also die Hausbesitzer sind immer extrem angetan von Violas. Also sie freuen sich immer sehr, dass so ein schönes Konzept in deren Haus reinkommt. Also von daher, wir werden eigentlich immer sehr, sehr positiv aufgenommen.

Klaus: Wie viel Geld muss ich denn unter dem Kopfpolster haben oder mir von Tante Erna ausborgen, bei euch starten zu können?

Viola Fuchs: Also ein Laden kostet so die 60 70 mit der Ware und da wäre es dann ganz schön, wenn man vielleicht bis Euro mit Eigenkapital mitbringen kann.

Klaus: Wobei da nehme ich jetzt mal an, noch zwei nicht zu unterschätzende Kostenblöcke dazukommen. Zum einen habe ich ja Vorabkosten, zu dem Lokal zu kommen. Ich muss vielleicht eine Mietkaution bezahlen, ich muss vielleicht Bankgarantien dafür hinterlegen. Und zum zweiten wird der Laden, da kommen wir aber gleich noch im Detail dazu, ja nicht vom ersten Tag an kostendeckend sein. Sprich, ich muss für die ersten Wochen, allenfalls Monate, einen finanziellen Polster mitbringen, mir meine private Miete leisten zu können, meinen privaten Kühlschrank zu füllen. Denn nur von Salz und Chöre zu leben, dass ich zwar auf Lager habe, wird verdammt ganz vergessen. Stimmt, ich kann von Salznudeln mein Leben wunderbar bestreiten, aber vielleicht ist mein Vermieter, mein privater Vermieter mit Salznudeln nicht ganz zufrieden. Zweitausendein. Ein bisschen Geld sollte ich schon mitbringen. Wie lange dauert es denn, bis ich einigermaßen profitabel bin?

Viola Fuchs: Also ich würde mal sagen, ein halbes Jahr so. Also ich sage jetzt mal, je nachdem natürlich. Es ist halt immer wenn man einen guten, fähigen franchise Partner hat, der weiß, was verkaufen heißt, ist das natürlich sehr, sehr leicht, ein gutes Geschäft hinzubekommen. Der die Kunden sieht, der die Kunden gut betreut, der freundlich ist zu den Kunden, der die Wünsche von den Kunden genau ablesen kann. Eigentlich dann ein halbes Jahr. Es kann aber auch dann, wenn man nicht ganz so toll ist, zwei Jahre dauern. Oder es klappt gar nicht. Gibt es auch so schön.

Klaus: Schön, dass sie das so offen und ehrlich und transparent kommunizieren. Freut mich zu hören. Ja, Unternehmertum ist Risiko. Ja, es kann schiefgehen. Nein, es hat niemand Interesse daran. Und ich hoffe, dass niemand Interesse daran hat, franchise Partner zu finden oder zu nehmen, von denen man von Anfang an weiß, dass es nicht funktionieren wird. Genau, ein bisschen ausrechnen zu können, wie lange es denn dauert, bis man tatsächlich Geld verdient. Zweitausendein ist natürlich eine der spannendsten Fragen. Was bleibt denn so grob über bei diesem schönen Gewürzhandel? Jetzt ist so hinlänglich bekannt, dass Textilhandel, also wenn ich eine Hose oder eine Bluse verkaufe, mir ziemlich viel Geld übrig bleibt. Man sagt das so grob Faktor 2,3 bis Faktor 2,7 vom Einkaufspreis nach oben. Das heißt, eine Hose, die ich €100 einkaufe, verkaufe ich zwischen 230 und €270 . Allerdings immer vom Nettoeinkaufspreis zum Bruttoverkaufspreis. Da ist auch immer die Umsatzsteuer schon dabei, was viele gerne vergessen. Das heißt, ich verdiene auf den ersten Blick recht viel. Auf der anderen Seite habe ich als Textilhändler auch immer das Saisonalitätsproblem, kann nicht alle meine Hosen, die ich auf Lager habe, auch tatsächlich verkaufen. Am anderen Ende der Palette sehe ich den klassischen Lebensmittelhandel, also die Dose Katzenfutter oder das buckle Chips, wo ja teilweise sogar nur im einstelligen Prozentbereich verdient wird. Wie schaut das bei Gewürzen aus? In welchem Bereich bewegen wir uns?

Viola Fuchs: Also ich würde sagen, wir bewegen uns in der guten Mitte, in der goldenen Mitte, sagen wir uns mal so. Wir haben ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, das heißt, unsere Preise können nicht kaputt gemacht werden. Also wir sind nicht bei Amazon Zweitausendein, wir sind wirklich nur bei Violas. Und der franchise Partner kann, wenn er sich sehr gut anstellt, kann er sehr gut verdienen.

Klaus: Thema Exklusivität, wie schaut der Online Markt bei euch aus? Ich kann mir vorstellen, dass wenn ich jetzt begeisterter Violas Kunde bin und meine spezielle Pfeffersorte oder Curry Sorte schon kenne, die ganz gerne online bestellen wird, kann ich das oder seid ihr stationär only den.

Viola Fuchs: Aber in ein violas Geschäft zu kommen, ist immer ein großes Erlebnis und man entdeckt auch teilweise in Violas Läden viel, viel mehr Produkte, weil die ganz anders platziert sind, als wenn man jetzt im Onlineshop schaut. Also ich würde dem Kunden immer empfehlen, auf jeden Fall in den Laden zu gehen, weil einfach das ein ganz, ganz großes Einkaufserlebnis ist und das sehr, sehr viel Spaß macht. Klar, wenn ich jetzt weiß, okay, ich brauche diesen einen Curry und habe jetzt keinen Violas Laden in der Nähe, dann wir haben auch einen Online Shop, aber eigentlich nimmt der Kunde sich was weg, wenn er nur online bestellt.

Klaus: Wie löst ihr das Dilemma, dass der Franchisenehmer jetzt eigentlich will, dass der Kunde zu ihm in den Laden kommt, versus Kunde möchte unbedingt online bestellen? Der franchise Partner wird ja kein Interesse daran haben, euren Onlineshop zu bewerben, oder doch?

Viola Fuchs: Das stimmt, das stimmt. Ist aber auch kein so großes Thema, weil unser Online Shop gar nicht so gut funktioniert, wie jetzt die Läden funktionieren. Also Violas lebt ja sehr durch eine persönliche Beratung, die gibt es ja online nicht. Und wie schon gesagt, das ist einfach wirklich echt ein schönes, ein tolles Abenteuer. Wenn man online kauft, bekommt man auch das Geschenk nicht so schön eingepackt. Wir personalisieren im Onlineshop, aber eigentlich ist es interessanter und schöner, zu Violas direkt zu kommen, weil man da einfach wirklich viele Dinge sieht, die vielleicht auch der Onlineshop nicht hat, dadurch, dass ja verschiedene Franchise Partner auch verschiedene andere Firmen haben, die der Online Shop nicht hat. Und also eigentlich ist das man nimmt sich das Erlebnis, wenn man nur online bestellen würde, sage ich jetzt mal so.

Klaus: Fahr nicht fort, kauf im Ort. Dieser alte Slogan zählt bei euch doppelt.

Viola Fuchs: Ja, guck.

Klaus: meine Reise als potenzieller Gewürzhändler abzuschließen. Was muss ich denn, abgesehen von den 50 oder Euro, die ich Tante Erna aus dem Ärmel geleiert habe, einer großen Leidenschaft für Gewürze und einer großen Menge Zeit, zumindest zu Beginn, weil ich ja einen Großteil der Zeit selber im Laden stehe, mitbringen? Großartige rechtliche Voraussetzungen gibt es offenbar nicht, wenn jedermann Schildkrötenaugen und Haifischflossen mischen darf. Gibt es irgendwelche.

Viola Fuchs: Es wird ja auch im Geschäft nichts mehr gemischt. Also das machen wir ja hier in der Herstellung. Und die Franchise Partner machen das nicht so. Also wir haben hier auch schon teilweise das Lebensmittel oder den Lebensmittelkontrolleur hier, das auch alles safe ist und das auch nichts irgendwie verschmutzt ist oder so. Also das haben wir hier. Wir werden schon öfter kontrolliert. Also deswegen, der Franchise Partner bekommt die Sachen fertig verpackt und muss nichts mehr mischen. Schön wäre, wenn er sich natürlich mit seinen Produkten auskennt, wenn er weiß, was er verkauft und ja. Also was noch vielleicht zu sagen ist, dass die Einstiegsgebühr €9000 kostet und dass man als franchise Nehmer 7000. Ach Gottes willen, das wäre schön. 7 % auf den Netto Umsatz zahlen muss. 7000 %? Das wäre toll.

Klaus: Liebe Violafuchs, vielen Dank für diesen launigen Einblick in nicht nur Haifischaugen und Schildkrötengewürze, sondern auch in leckere Curries. Aber dieses Bild haben sie jetzt in meinem Auge hinterlassen. Nein, xxx. Nein, ich weiß, dass es bei euch ausschließlich ganz tolle und leckere Produkte gibt. Nochmal vielen, vielen Dank für den Einblick. War nicht nur lehrreich, sondern hat wirklich diesmal viel Spaß gemacht. Dankeschön.

Viola Fuchs: Super, sehr gerne. Danke auch.

Klaus: Wer jetzt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Geschmack gekommen ist und noch tiefer in die Welt der Gewürze abtauchen will, der findet sämtliche Kontaktdaten von Viola in den Shownotes und auf meiner Website. Zweitausendein. Und jetzt in gewohnter Weise zur Bierdeckelkalkulation. Die Bandbreite an Umsätzen ist insbesondere bei Violas besonders groß. Abhängig von der Größe und dem Standort ist da vieles möglich. Bei dem von Violas skizzierten Beispiel eines 50 Quadratmeter großen Ladens in einem Einkaufszentrum gehe ich zwischen und Euro Umsatz pro Jahr aus, mit einem starken Fokus auf das Weihnachtsgeschäft und natürlich auch abhängig von dem Business geschenkt. Die drei großen Kostenblöcke sind Wareneinkauf, Miete und Personal. Und beim Personal liegt bei Violas der Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg. Üblicherweise bleiben im klassischen kleinen Einzelhandel am Ende irgendwas zwischen 10 und 20 % vom Umsatz wirklich übrig. In unserem Beispiel bei konservativen Euro Umsatz, also bis Euro eine einzelne Teilzeitkraft mehr oder weniger ist in diesem Fall entscheidend, genauso wie jede h, die man selbst mitarbeitet. Denn auch hier gilt die alte Retail ist Detail. Wer sich gerne mit Kochen, Essen und damit Gewürzen beschäftigt, wer Menschen liebt und vor allen Dingen gerne in seinem eigenen Geschäft stehen will, für den ist Violas mit Sicherheit eine sehr gute Wahl. Allerdings muss man berücksichtigen, dass die romantische Idee, im eigenen Geschäft zu stehen, im Alltag, insbesondere jeden Tag, schon mal anstrengend werden kann. Bitte vergesst nicht, diesem Podcast viele Sterne zu schenken. Ich freue mich über jede Nachricht. Dankeschön fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Franchise Vertrag Prüfen: Wie Rechtsanwalt Sven Hezel Sie vor teuren Fehlern bewahrt

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Franchisenehmer zu werden, sind Sie wahrscheinlich voller Begeisterung und Tatendrang. Die Idee, ein Teil eines erfolgreichen Geschäftskonzepts zu sein, ist faszinierend und verheißungsvoll. Doch bevor Sie in das Abenteuer eintauchen, gibt es einen entscheidenden Schritt, der über Ihren langfristigen Erfolg entscheiden kann: der Franchisevertrag. Dieser Vertrag ist kein einfaches Dokument, das man leichtfertig unterschreibt. Er kann Ihr gesamtes Geschäftsleben auf Jahre hinaus beeinflussen – im Guten wie im Schlechten.

Die unterschätzte Gefahr: Der Franchise Vertrag und seine Tücken

Franchiseverträge sind komplexe Dokumente, die oft in einer Sprache verfasst sind, die nur Juristen vollständig verstehen. Wie viele Verträge haben Sie in Ihrem Leben schon unterschrieben? Und wie oft haben Sie diese Verträge wirklich im Detail gelesen und verstanden? Wahrscheinlich selten, und das ist keine Schande – Vertragsrecht ist ein undurchdringlicher Dschungel für Laien. Doch ein Franchisevertrag ist anders. Er ist die Grundlage für Ihre Zukunft als Unternehmer, und wenn Sie nicht genau wissen, was Sie unterschreiben, könnte es zu einer existenzbedrohenden Falle werden.

In Franchiseverträgen lauern zahlreiche Risiken, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen mögen, aber fatale Auswirkungen haben können. Eine typische Gefahr sind die sogenannten Mindestumsatzklauseln. Diese Klauseln können dafür sorgen, dass Sie trotz niedriger Umsätze hohe Gebühren zahlen müssen. Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade erst gestartet, die Umsätze sind noch gering, aber Sie müssen dennoch eine Mindestgebühr entrichten. In einem solchen Fall könnte Ihr Traum vom eigenen Geschäft schnell zu einem finanziellen Albtraum werden.

Rechtsanwalt Sven Hezel: Ihr Experte für die Prüfung von Franchiseverträgen

Hier kommt Rechtsanwalt Sven Hezel ins Spiel. Als Spezialist im gewerblichen Rechtsschutz hat er sich auf die Prüfung von Franchiseverträgen spezialisiert. Seine Expertise geht weit über das hinaus, was Sie von einem durchschnittlichen Anwalt erwarten können. Sven Hezel hat hunderte Franchiseverträge gesehen und kennt die typischen Fallstricke, die unerfahrene Unternehmer oft übersehen. Seine Fähigkeit, komplizierte juristische Formulierungen in verständliche Sprache zu übersetzen, macht ihn zu einem unverzichtbaren Partner für jeden angehenden Franchisenehmer.

Normalerweise kostet die Beratung durch einen Anwalt in dieser Qualität ein kleines Vermögen. Schon das erste Gespräch kann mehrere hundert Euro kosten, und mit jeder weiteren Stunde steigen die Kosten exponentiell. Viele Unternehmer scheuen deshalb den Gang zum Anwalt und setzen auf gut Glück darauf, dass der Vertrag schon in Ordnung sein wird. Doch das ist ein riskantes Spiel, bei dem man viel verlieren kann.

Das sensationelle Angebot: Franchise Vertrag Prüfen zum Festpreis

Genau hier setzt das sensationelle Angebot von Sven Hezel an. Er bietet Ihnen eine umfassende Prüfung Ihres Franchisevertrags zum Festpreis von nur 500 Euro zuzüglich Umsatzsteuer an. Ja, Sie haben richtig gehört – nur 500 Euro! Dieser Betrag deckt die vollständige Überprüfung Ihres Vertrags ab, inklusive der Identifizierung aller wesentlichen Risiken und Fallstricke. Für diesen Preis erhalten Sie nicht nur eine rechtliche Beratung, sondern auch die Sicherheit, dass Sie keinen teuren Fehler machen.

Dieses Pauschalangebot ist nicht nur außergewöhnlich günstig, sondern auch völlig risikolos. Sie wissen von Anfang an, was auf Sie zukommt, ohne böse Überraschungen in Form unerwarteter Kosten. In einer Branche, in der oft mit jedem Beratungsschritt weitere Gebühren anfallen, ist das Angebot von Sven Hezel ein wahrer Lichtblick.

Franchise Vertrag Risiko minimieren: Vertrauen Sie auf die Expertise von Sven Hezel

Wenn Sie Ihren Franchise Vertrag prüfen lassen, setzen Sie auf Sicherheit und Transparenz. Sie minimieren das Risiko, später mit unangenehmen Überraschungen konfrontiert zu werden. Rechtsanwalt Sven Hezel sorgt dafür, dass Sie genau wissen, worauf Sie sich einlassen. Er deckt potenzielle Risiken auf, erklärt Ihnen verständlich die Konsequenzen jeder Vertragsklausel und gibt Ihnen die nötigen Werkzeuge an die Hand, um informierte Entscheidungen zu treffen.

Viele Franchisegeber präsentieren ihre Verträge als eine reine Formsache, die schon in Ordnung ist. Doch vergessen Sie nicht: Sobald der Vertrag unterschrieben ist, gibt es kein Zurück mehr. Die Folgen einer unbedachten Unterschrift können fatal sein. Vertrauen Sie deshalb auf die Expertise von Sven Hezel und lassen Sie Ihren Franchise Vertrag prüfen, bevor Sie einen Schritt weitergehen.

Fazit: Ein risikoloses Angebot, das sich auszahlt

Ein Franchisevertrag kann das Sprungbrett zu Ihrem unternehmerischen Erfolg sein – oder zu einer finanziellen Katastrophe. Deshalb sollten Sie sich auf keinen Fall ohne fachkundige Prüfung auf dieses Wagnis einlassen. Rechtsanwalt Sven Hezel bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihren Franchise Vertrag zum Festpreis von nur 500 Euro (zzgl. USt.) prüfen zu lassen. Dieses Angebot ist nicht nur außergewöhnlich günstig, sondern gibt Ihnen auch die Sicherheit, dass Sie kein unnötiges Risiko eingehen.

Vertrauen Sie auf die Erfahrung und das Wissen von Sven Hezel, um Ihr Franchise Abenteuer auf eine solide Grundlage zu stellen. Mit seiner Hilfe minimieren Sie das Franchise Vertrag Risiko und maximieren Ihre Chancen auf langfristigen Erfolg. Sie finden ihn online – und Ihre Sicherheit beginnt mit einem Klick. Lassen Sie sich dieses risikolose Angebot nicht entgehen und starten Sie Ihr Franchise-Projekt mit einem guten Gefühl und einem starken Partner an Ihrer Seite.

Franchisevertrag zum Fixpreis

Es gibt Momente im Leben, die uns schlaflose Nächte bereiten – Momente, in denen jede Entscheidung, die wir treffen, das Potenzial hat, unser Leben in eine unerwartete Richtung zu lenken. Einer dieser Momente ist, wenn Sie den Schritt wagen, Franchisenehmer zu werden. Die Idee, ein Teil eines bewährten Geschäftskonzepts zu sein, begeistert viele. Doch bevor Sie Ihren Namen unter den Franchisevertrag setzen, sollten Sie innehalten und überlegen: Haben Sie wirklich verstanden, was Sie da unterschreiben?

Der Vertrag, der Ihr Leben verändern kann

Stellen Sie sich die Frage: Wie viele Verträge haben Sie in Ihrem Leben bereits unterschrieben? Einen Mietvertrag vielleicht, einen Arbeitsvertrag oder den Kaufvertrag für Ihr Auto? Doch haben Sie diese Verträge auch wirklich Wort für Wort gelesen und vor allem – haben Sie sie verstanden? Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir bei Verträgen oft darauf vertrauen, dass schon alles seine Richtigkeit haben wird. Aber der Franchisevertrag ist kein gewöhnlicher Vertrag. Er ist das Fundament, auf dem Ihr zukünftiges Geschäftsleben steht. Und wenn dieses Fundament Risse hat, können diese schnell zu Abgründen werden.

Die versteckten Gefahren im Franchisevertrag

Ein Franchisevertrag kann sich auf den ersten Blick wie eine Formsache anfühlen – ein notwendiger Schritt, bevor das Abenteuer beginnt. Doch Vorsicht: Wenn es hart auf hart kommt, zählt nur das, was schwarz auf weiß im Vertrag steht. All die netten Gespräche, die Versprechen und Hoffnungen? Diese haben im Ernstfall keinen Wert. Ein schönes Beispiel sind die sogenannten Mindestumsatzklauseln. Sie könnten Sie in eine gefährliche Lage bringen, wenn Ihr Geschäft nicht so schnell in Schwung kommt, wie Sie es sich erhoffen.

Stellen Sie sich vor, Sie haben sich verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz Ihres Umsatzes als Franchisegebühr zu zahlen. Solange das Geschäft gut läuft, mag das kein Problem sein. Aber was passiert, wenn die Umsätze hinter den Erwartungen zurückbleiben? Plötzlich wird die Franchisegebühr zu einer Last, die Ihr gesamtes Geschäftsmodell ins Wanken bringt. Und das ist nur eine der vielen Stolperfallen, die in einem Franchisevertrag auf Sie lauern können.

Ihr Retter in der Not: Der Franchisevertragscheck zum Fixpreis

Hier kommt Rechtsanwalt Sven Hezel ins Spiel. Er ist nicht nur ein Experte im gewerblichen Rechtsschutz, sondern versteht es auch, die komplexen, oft undurchsichtigen Formulierungen eines Franchisevertrags in verständliche Sprache zu übersetzen. Und das Beste daran: Sven Hezel bietet einen Franchise Vertragscheck zum Fixpreis an. Für nur 500 Euro zuzüglich Umsatzsteuer bekommen Sie die Gewissheit, dass Ihr Vertrag keine bösen Überraschungen birgt. In einer Welt, in der man für jede juristische Beratung oft Unsummen bezahlt, ist dieses Angebot ein wahrer Schatz.

Warum Sie auf dieses Angebot nicht verzichten sollten

Für Sie ist es vielleicht der erste Franchisevertrag, den Sie jemals gesehen haben. Aber Sven Hezel kennt Hunderte. Er weiß, wo die Fallstricke lauern und wie man sie umgeht. Wenn Sie also nicht riskieren wollen, dass Ihr Traum vom eigenen Franchise in einem Albtraum endet, sollten Sie dieses Angebot in Betracht ziehen. Ein Franchisevertragscheck zum Fixpreis – das ist nicht nur ein faires Angebot, sondern Ihre Sicherheit in einer Welt voller Unsicherheiten.

Sie finden Sven Hezel online. Machen Sie den ersten Schritt, um sicherzustellen, dass Ihr Franchise-Abenteuer auf sicheren Füßen steht. Denn am Ende zählt nicht, wie begeistert Sie von der Geschäftsidee sind, sondern wie gut Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet sind.

FSP (TÜV), Mitja Bartsch

*** WERBEPARTNER dieser Episode:
Rechtsanwalt Sven HEZEL
Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz
Haferwende 27a, 28357 Bremen
Telefon +49 421 52279851
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Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast rund Geschäftsmodelle von Franchise Systemen. Apropos unabhängig. Es soll doch tatsächlich Podcasts geben, in denen Gäste Geld bezahlen. Doch wird dann auch wirklich kritisch hinterfragt werden. Heute geht es ein besonders ungewöhnliches franchise Modell. TÜV. Richtig gehört TÜV, den technischen Überwachungsverein. Genauer gesagt beschäftigen wir uns heute mit dem TÜV Rheinland. Noch genauer gesagt mit der FSP Unternehmensgruppe vom TÜV Rheinland. FSP steht übrigens für Fahrzeug Sicherheitsprüfung. Der TÜV ist nicht, wie man vermuten könnte, in staatlicher Hand, sondern gehört sich quasi selbst. Der TÜV nimmt allerdings sogenannte hoheitliche Aufgaben sozusagen im Auftrag des Staates wahr. FSP beschäftigt sich aber auch mit rein privatwirtschaftlichen Angelegenheiten.

Mitja Bartsch von FSP führt uns heute in diese Welt.

Mitja Bartsch: Amtlich tätig und TÜV und Prüfingenieur klingt erstmal so, als wenn ich 20 Jahre lang das gleiche mache. Das klingt so ein bisschen angestaubt, ist es aber gar nicht.

Klaus: Was macht ein Prüfingenieur und warum darf der nicht zu oft zu schnell Autofahren?

Mitja Bartsch: Wenn ich da aber wegen solcher Dummheit mal die Lizenz zum Prüfen verliere, dann habe ich ein Thema

Klaus: Mit Sicherheit mehr erreichen. Ein schöner Slogan, auch wenn für uns als Endkunden der TÜV, also die Sicherheitsüberprüfung, manchmal ein etwas lästiges Thema sein kann. Doch es geht nicht nur darum, wie der Endkunde mehr erreichen kann, sondern wie in diesem Podcast üblich, das franchise System und den Franchisenehmer. Auch wer nicht darüber nachdenkt, Franchisenehmer von FSP werden zu wollen, vielleicht auch, weil die persönlichen Voraussetzungen fehlen, für den könnte diese Folge spannend sein. Denn es geht das Wesen von Prüfingenieuren, die Welt der Autoversicherungen und das Geschäft mit Gutachten. Und wie kommt ein Prüfingenieur überhaupt zu seinen Kunden?

Mitja Bartsch: Es ist aber jetzt nicht das klassische Klinkenputzen, so der gängige Weg. Häufig entwickelt sich das schon beim in den Markt kommen.

Klaus: Mitja Bartsch und ich haben für dieses Interview ausnahmsweise vereinbart, auf die Zahlen nicht im Detail einzugehen. Wir unterhalten uns über sogenannte hoheitliche Aufgaben mit vorgegebener fester Preisstruktur. es ist hoffentlich dennoch eine spannende Episode geworden, in der man viel über wie funktioniert eigentlich das Gutachterwesen und was macht den Prüfingenieur lernt. Dennoch zahlt sich bis zum Ende dranbleiben aus, denn ganz am Ende gibt es trotzdem eine diesmal wirklich kurze Bierdeckelkalkulation, in der ich die wichtigsten Zahlen kurz zusammenfasse. Und ich verrate ein bisserl mehr, als ihr im Interview hört. Bitte vergesst nicht, diesem Podcast viele Sternchen und Herzchen zu geben. Das freut nicht nur Mitja und mich, sondern auch den Algorithmus. Und bevor es losgeht, noch ganz kurze Werbung in eigener Sache. Ich beschäftige mich intensiv mit dem Thema Beckenbodentherapiesessel, nicht nur für Ärzte oder Therapeuten, sondern auch als Geschäftsmodell für Existenzgründer oder als neben oder Zusatzeinkommen für all jene, die mit einem Shop in Shop Konzept etwas provokant formuliert monatlich Euro auf nur vier Quadratmetern verdienen wollen. Servus, lieber Mitja Patsch, danke für deine Zeit. Ich freue mich, dass wir uns heute auch über Autos unterhalten. Aber vorher, lieber Mitja Zweitausendein, was macht die FSP?

Mitja Bartsch: Ja, hallo Klaus, vielen Dank für die Einladung. Ja, was macht FSP? Wer sind wir? Die FSP Fahrzeugsicherheitsprüfung, FSP Unternehmensgruppe ist die Franchise Organisation des TÜV Rheinland. Das heißt, wir bewegen uns in dem Bereich der Mobilität und bieten die meisten Dinge an, die eben auch unser Mutterkonzern TÜV Rheinland anbietet und wofür auch die Marke TÜV ja steht. Mit dem Unterschied, dass wir das eben in der FSP als Franchiseorganisation gemeinsam mit selbstständig tätigen Kfz Prüfingenieuren und Kfz Gutachtern bewerkstelligen, in ganz Deutschland mit mittlerweile 800 Franchisenehmern und schon seit über dreißig Jahren.

Klaus: TÜV kenne ich ja aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Achterbahnen bis zu ISO Zertifizierungen. Ihr als FSP habt euch auf alles mit Rädern spezialisiert und fokussiert.

Mitja Bartsch: Naja, eine Achterbahn hat ja auch Räder. Aber du hast recht, wir sind in dem Bereich der Mobilität zugeordnet. Das bedeutet alles, was irgendwie fährt, Pkw, Lkw, aber auch Fahrrad, Lastenrad, E Bike. Das ist unser Metier. Das ist im Übrigen auch in unserem Konzern, im TÜV Rheinland so aufgeteilt, dass es da verschiedene Divisionen gibt, die eben mit Industrietechnik, mit Produkten, mit Bildung, aber eben auch mit Mobilität, also mit Fahrzeugen sich beschäftigen. Und wir sind eben dem Bereich Mobilität zugeordnet und kümmern uns im amtlichen und im freiwirtschaftlichen Bereich Fahrzeuge.

Klaus: Wer sind jetzt eure Kunden? Du sagst amtlicher Bereich, du sagst freiwirtschaftlicher Bereich. Ich kann mir vorstellen, dass es zum einen das geht, das wir alle als TÜV kennen, nämlich die in Deutschland sogenannte HU Hauptuntersuchung meines Autos oder meines Motorrads. In Österreich nennen wir das Pickerl. Freiwirtschaftlich kann ich mir jetzt vorstellen, da geht es Versicherungsgutachten, da geht es Wertgutachten, da geht es allenfalls freiwillige Prüfungen, wo jemand wissen will, ob sein selbstgebauter Anhänger möglicherweise verkehrssicher ist. Was genau oder wer genau ist eure Zielgruppe? Was macht ihr da? Wie kann ich überhaupt Kunde bei euch werden? Endkunde, nicht franchise Kunde?

Mitja Bartsch: Ja, naja, die Frage ist schon ganz witzig in Bezug auf die FSP, weil wir für uns mal definiert haben, wer ist denn unser Kunde und wir haben definiert, dass aus unserer Sicht, aus unserer Zentralsicht, der Franchise nehmende unser Kunde ist, den kümmern wir uns, den bringen wir nach vorne und dessen Kunden wiederum oder auch gemeinsam auftraggebende wie Flotten z.B. oder Fuhrparks oder Versicherungen sind eben erst die nächste Ebene. Aber zurück zu dieser Trennung amtlich und freiwirtschaftlich, das muss man ein bisschen verstehen. In dem Bereich einer Überwachungsorganisation oder Sachverständigenorganisation, das betrifft nicht nur uns, gibt es eben diese zwei voneinander getrennten Stränge. Wir sind einmal amtlich tätig, amtliche Tätigkeiten sind alles das, alle die Tätigkeiten, die Paragraphen tragen, also z.B. die Hauptuntersuchung nach 29 StVZO oder auch die Erlangung von einem h Kennzeichen für einen Oldtimer in Deutschland nach 23. Die amtlichen Tätigkeiten, die sind sehr, sehr klar geregelt, die werden von ausgebildeten Kfz Prüfingenieuren durchgeführt und da ist also von der Ausbildung über die gesamte Tätigkeit sehr stark geregelt, z.B. in der Straßenverkehrszulassungsordnung Anlage acht, was muss jemand mitbringen, überhaupt Prüfingenieur werden zu können, wie funktioniert so eine Ausbildung, was hat er für Verpflichtungen während seiner Tätigkeit, Weiterbildung beispielsweise, aber auch was hat eine Überwachungsorganisation, anerkannt zu sein überhaupt für Verpflichtungen, was muss da alles beachtet werden? Also sehr, sehr klar geregelt, das ist auch richtig so und wichtig so, weil wir ja hoheitlich, also staatsentlastend in dem Bereich unterwegs sind und das gilt auch für alle gleichermaßen, also sowohl für unseren Mutterkonzern in der Mobilität, als auch für uns zweitausendeinundzwanzig, als auch für unsere Mitbewerber, die wir so am Markt haben. Und der Unterschied ist eben bei uns im Konzern TÜV Rheinland, dass die FSP das mit Franchisenehmern macht. Der zweite Pfad oder die zweite Säule, das ist das freiwirtschaftliche und da sind eben alle Tätigkeiten, auch wenn sie nicht weniger wichtig sind oder weniger wertig, das sind alle Tätigkeiten, die eben nicht staatsentlasten, nicht hoheitlich sind. Also so etwas wie Schaden und Wertgutachten. Klassiker, man hat einen Unfall und man braucht ein Gutachten für die Abwicklung des Schadens mit der gegnerischen Versicherung. Das ist so der Klassiker, den wir da anbieten, aber das geht weit, weit in viele Details rein. So haben wir also nicht nur Schaden und Wertgutachten an den gängigen Fahrzeugen, sondern wir beschäftigen uns auch mit Land und Baumaschinen, mit zwei Zweirädern, mit E Bikes. Wir beschäftigen uns ganz stark auch mit der Oldtimerei, gehen da in Analysen, in analytische Untersuchungen rein, wo wir Alter von Material bestimmen können beispielsweise. Oder wo wir uns damit beschäftigen, wie man auf speziellen Materialien bestimmte Arbeiten machen kann. Mir fällt gerade ein, eine Lackschicht Dickenuntersuchungen, also die Prüfung daraufhin, ob ein Fahrzeug nachlackiert ist, weil es vielleicht Schaden hatte, die ist gang und gäbe, z.B. bei einer Bewertung von einem Gebrauchtwagen, aber die funktioniert eben magnetisch. Und wenn man jetzt einen besonders hochwertigen Sportwagen hat, der vielleicht aus GFK oder anderen Materialien ist, funktioniert das nicht. Und dann haben wir da auch Spezialisten, die solche Dinge ermitteln können.

Klaus: Werbung wenn du mit dem Gedanken spielst, Franchisenehmer werden zu wollen und diese Idee in die Tat umsetzt, dann kommt irgendwann ein für die meisten Menschen ziemlich unangenehmer Punkt der Franchise Vertrag. Seien wir mal ehrlich, wie viele Verträge hast du in deinem Leben schon unterschrieben? Wie viele davon genau gelesen und vor allem, wie viele davon wirklich verstanden? Der franchise Vertrag wird dein weiteres Leben ganz massiv beeinflussen. Wahrscheinlich mehr als der Mietvertrag für deine Wohnung und und mit Sicherheit mehr als der Kaufvertrag für dein Auto. Ich kann bestens nachvollziehen, dass man von jenem Franchise System, für das man sich ja gedanklich bereits entschieden hat, überzeugt und total begeistert ist. Und man glaubt, dass der franchise Vertrag ja eine reine Formsache ist, die schon irgendwie passen wird. Der Franchisegeber wird, ohne irgendjemanden hier bösen Willen unterstellen zu wollen, vielleicht so manche deiner Fragen zum Vertrag ganz leichtfertig vom Tisch wischen und mit blumigen Worten beantworten. Doch wenn es später irgendwann mal eng werden sollte, es gilt nur und ausschließlich der Vertrag. Alles, was ihr sonst so besprochen habt und was dir vielleicht mal zugesagt wurde, das gilt dann nicht. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit. Ein schönes Beispiel sind die Mindestumsatzklauseln in Franchise Verträgen. Die vereinbarten fünf, sechs oder 7 % vom Umsatz als Franchisegebühr klingen vernünftig und sind finanzierbar. wenn die jedoch an Mindestumsätze gekoppelt sind, die du als Franchisenehmer dann tatsächlich vor allem zu Beginn gar nicht erreichst, dann wird das existenzbedrohend. Ein zugegeben ausgedachtes und sehr vereinfachtes Beispiel. Du bist Händler und bezahlst sagen wir 7 % vom Umsatz, mindestens jedoch 7 % von dann bedeutet das, dass du jedenfalls jedes Monat bezahlst. Wenn du sagen wir 20 % Gewinn machst, dann bleiben dir bei Umsatz Euro.

Klaus: Übrig, und du bezahlst locker und gern die Euro. Ein für beide Seiten faires und gutes Geschäft. Wenn du aber zu Beginn oder in einem schlechten Monat nur noch Umsatz machst, dann bleiben dir nur noch übrig und du bezahlst trotzdem Franchisegebühr. Das ist dann nicht mehr so prickelnd. Genauso gefährlich sind Mindestabnahmemengen. Wenn du beispielsweise ebenfalls ausgedacht jedes Monat x Blumenvasen kaufen musst, aber gar nicht so viele Kunden hast, die genau diese Blumenvasen kaufen wollen. Dann wird dein Lager sehr schnell sehr voll und dein Bankkonto gleichzeitig sehr schnell sehr leer. All das klingt jetzt kompliziert und verwirrend. Genau dafür gibt es Dolmetscher. Übersetzer von Vertrags oder Juristendeutsch in verständliche Sprache. Sven HEZEL ist Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und auf Franchise Verträge spezialisiert. Er ist nicht nur Jurist, sondern kann auch rechnen. Er schützt dich vor den wesentlichen Stolperfallen, denn kein Franchisevertrag ist in Stein gemeißelt. Üblicherweise bin ich ja bei fast jede Form von Beratern höchst skeptisch, denn oftmals ist das Interesse des Beraters nicht, dich effizient zu beraten, sondern dir möglichst viele Stunden möglichst teuer zu verkaufen. Doch Rechtsanwalt Sven Hesel hat ein fantastisches Angebot. Einen Franchise Vertragscheck zum Fixpreis. In diesem Check prüft Sven alle wichtigen Punkte, die größten Fallen und auch Abweichungen von den in der Franchisewelt üblichen Standards. Für dich ist es der erste Franchise Vertrag. Sven kennt hunderte. Für alle Hörerinnen und Hörer dieses Podcasts gibt es ein super Sonderangebot. Der Franchise Vertragscheck zum Festpreis von nur 500 zuzüglich Umsatzsteuer. Richtig gehört, nur €500. Das bezahlst du bei anderen Anwälten fürs guten Tag sagen. Händeschütteln kostet dann auch noch extra. Doch nicht so bei diesem Angebot von Sven HEZEL. Ein Angebot ohne Überraschungen. Sven HEZEL, HEZEL übrigens mit Z, also H E Z E L  findest du online unter und seine Kontaktdaten selbstverständlich auch in den Shownotes. Werbung Ende.

Klaus: Bleiben wir nochmal beim klassisch Geschäftsmodell, damit ich das verstehe des Prüfingenieurs, also der amtlichen Tätigkeit, die ich jetzt mal so als Hauptuntersuchung vereinfacht darstelle. Wie funktioniert denn das eigentlich? Ich glaube, der Standard Autofahrer weiß das ja gar nicht. Ich bringe jetzt mein Auto zur HU in die Werkstatt. Beauftragt dann die Werkstatt? Offensichtlich ist es so, dass die Werkstatt einen externen Prüfingenieur beauftragt, der dann in die Werkstatt kommt, zweitausendein auf einen eingerichteten und vermutlich von euch zertifizierten Prüfplatz fährt und dann diese gewissen Checks durchführt. Dieser Prüfingenieur ist dann sozusagen selbstständig oder freiberuflich und in irgendeiner Form Franchisenehmer von euch, damit er das überhaupt durchführen darf. Habe ich das so richtig zusammengefasst?

Mitja Bartsch: Ja, da war wenig Falsches dabei. Also tatsächlich, ich habe ja schon erwähnt, als Prüfingenieur tätig sein zu können in Deutschland, gibt es ziemlich klare Vorschriften, z.B. in der Straßenverkehrszulassungsordnung. Das heißt, ich muss erstmal bestimmte Dinge mitbringen, wie ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Maschinenbau. Ich muss alle Führerscheine haben, ich muss persönlich geeignet sein, ich muss also z.B. auch mein Führungszeugnis vorzeigen können, was idealerweise jungfräulich ist und und muss dann eben eine mehrmonatige, in unserem Fall sind das neun Monate Ausbildung durchlaufen und dann erstmal völlig unabhängig davon, ob ich selbstständig bin oder angestellt arbeiten möchte, kann ein Prüfingenieur ohne Zugehörigkeit zu einer anerkannten Überwachungsorganisation nicht prüfen. Das heißt, man hat immer dieses Zusammenspiel aus Überwachungsorganisation und Prüfingenieur schrägstrich Ingenieurin und erst danach fächert sich das auf, dass man sagt, okay, in dem einen Fall ist eben eine amtlich anerkannte Überwachungsorganisation Arbeitgeber und im anderen Fall eben Franchisegeber, Lizenzgeber. Trotzdem haben alle beteiligten Parteien immer auch die Verpflichtung, die Regeln einzuhalten, z.B. die Weiterbildungsverpflichtungen oder auch z.B. den Umfang der Prüfung, weil das ist tatsächlich auch erarbeitet und vorgegeben. Und wenn man sich mal anschaut, wo werden wie viele Untersuchungen gemacht, dann werden diese Untersuchungen entweder an sogenannten Prüfstellen gemacht, das sind eben die Niederlassungen wo dran TÜV Rheinland oder eben FSP, wo ich also auch als Endkunde, als Auftraggeber hinfahren kann und meine Hauptuntersuchung machen lassen kann. Oder sie werden eben an sogenannten Prüfstützpunkten gemacht. Das sind zum größten Teil tatsächlich Autohäuser und Werkstätten. Und genau wie du es beschrieben hast, Klaus, müssen die auch Voraussetzungen erfüllen. Das heißt, sie müssen eben einen Prüfstützpunktvertrag mit idealerweise uns, also mit einer Überwachungsorganisation haben und dafür muss ein entsprechender Prüfplatz eingerichtet werden, der bestimmte Voraussetzungen erfüllt, weil natürlich auch mit zunehmender Technik an den Fahrzeugen ist auch die Hauptuntersuchung immer umfangreicher und immer detaillierter auch geworden und deswegen braucht es eben eine Vernetzung der verschiedenen Systeme, muss man im Scheinwerfer Einstellgerät arbeiten. Wir haben so einen HU Adapter in der Prüfung, der an die OBD Dose ins Auto kommt und dort Dinge ausliest, sodass man also nicht einfach in jede Werkstatt fahren kann und loslegen, sondern dass davor ein bisschen Vorbereitung, Einrichtung, Ausstattung und auch eine vertragliche Grundlage sein muss. Und das führt eben dazu, dass die Hauptuntersuchungen sowohl in ihrem vorgeschriebenen Umfang als auch idealerweise in ihrer Qualität immer auf einem möglichst hohen Niveau und damit auch fair und unabhängig durchgeführt werden kann, auch wenn sie in der Werkstatt durchgeführt wird.

Klaus: Wie viele Autos werden denn in unabhängigen Prüfzentren geprüft und wie vielen Werkstätten gibt es da zahlen darüber?

Mitja Bartsch: In unserem Fall kann man sagen, dass gut 3/4 tatsächlich der Hauptuntersuchungen im mobilen Dienst gemacht werden. Also in Autohäusern, Werkstätten, die mit uns kooperieren, die als Prüfstützpunkt auch anerkannt sind. Da ist auch ein behördlicher Schritt immer mit bei. Und der Rest an Prüfstellen. Wir selber sind auch bei mittlerweile in der Gruppe 800 Franchise nehmenden angelangt und haben aber in Anführungszeichen nur 125 Prüfstellen, also tatsächliche FSP TÜV Rheinland Prüfstellen in Deutschland, so dass man da auch schon so ein bisschen die Zahlen ableiten kann. Kann ich aber tatsächlich nur für uns sagen, ich weiß nicht genau, ob die Quote bei allen anderen auch so ist.

Klaus: Und es ist dann tatsächlich so, dass der Prüfingenieur heute im VW Autohaus in Essen ist, morgen beim Mercedes Benz in Düsseldorf und übermorgen bei BMW in Köln. Zweitausendein.

Mitja Bartsch: Genau, ja, richtig, richtig. Und es ist sogar so, dass es häufig auch bei größeren Häusern so ist, dass dort Prüfingenieure von zwei verschiedenen Organisationen ein und ausgehen. Also nicht ganz, nicht ganz untypisch. Wir haben häufig die Kombination, dass wir bei selbstständig tätigen Prüfingenieuren der FSP ganz guten Fuß in die Tür bekommen, in diese vermittelnden letztlich. Das sind ja Vermittler für uns, die Autohäuser, weil eben ein Selbstständiger vielleicht auch zu anderen Arbeitszeiten unterwegs ist. Also wir haben gerade bei den Neueinsteigern, wenn sie in den Markt eintreten, häufig die Situation, dass sie sagen, hey, kein Problem, natürlich mache ich die Freitagnachmittag Schicht und natürlich gehe ich eben auch in den Lkw Betrieb am Samstagvormittag sehr gerne und prüfe dort.

Klaus: Verstanden. Hätte ich nicht gedacht, dass es natürlich auch ein zeitabhängiges Business ist, weil ja auch die Werkstatt möglichst viele Autos durchschleusen wird.

Klaus: Zweitausendein.

Klaus: Das heißt, es kann durchaus relevant sein, dass da jemand am Abend oder am Samstagvormittag prüfen kommt. Dieser Prüfstand will ja auch ausgelastet sein, wird ja die eine oder andere Mark.

Mitja Bartsch: Kosten und und es muss auch in die Abläufe passen. Das heißt, es geht jetzt nicht nur den Prüfplatz, der ausgelastet sein sollte, sondern es geht eben auch darum, dass das zu den übrigen Prozessen in dem kfz Betrieb passt, dass ich da nicht alles durcheinander bringe, blockiere. Da ist eine hohe Flexibilität des Prüfingenieurs natürlich immer ein ganz gutes Kriterium dafür, dass er auch in der nächsten und übernächsten Woche noch angerufen wird und prüfen kann in den Betrieben. Also es ist eine gute Symbiose, muss man sagen.

Klaus: Ich gehe jetzt davon aus, dass wenn ich mit meinem Privatauto die Entscheidung treffe, wo lasse ich denn meine HU machen, das im Wesentlichen mir abgenommen wird, weil ich mit dem Auto einfach in die Werkstatt fahre und die macht das irgendwie. Wenn das Auto ein bisschen älter ist und ich nicht mehr jährlich oder alle zwei Jahre meinen Service machen lasse, dann komme ich vielleicht in die Situation, zu einer freien Prüfstelle zu fahren und dann komme ich vielleicht zu euch. Aber ich stelle jetzt mal in den Raum, dass die Entscheidung, wer der Prüfingenieur ist, letztlich nicht der Autofahrer, also der Endjust Los Hatriff. Das heißt, ihr müsst ja aus der Ferne betrachtet Marketing bei der Autowerkstatt machen, dass die überhaupt auf die Idee kommt, einen Prüfer von FSP zu beauftragen, also einen Euro franchise Partner und nicht einen anderen. Ist das aus der Ferne richtig analysiert?

Mitja Bartsch: Ja, das ist vollkommen richtig. Für uns sind die Kooperationspartner, die Vermittelnden besonders wichtig und das sind eben Autohäuser, Zweitausendein, Werkstätten, Versicherungen, Flottenbetreiber, Verkehrsbetriebe und so weiter. Vollkommen richtig und aus Sicht von Marketing und Vertrieb natürlich auch ganz spannend. Wenn ich dann also jemanden von mir begeister, der mir häufiger Aufträge vermittelt, dann hast du da auch einen stärkeren Skalierungseffekt oder einen höheren Vertriebserfolg, als wenn ich eben Einzelpersonen zu Einzelgeschäften überzeugen muss und begeistern muss. Das ist vollkommen richtig und unterscheidet sich auch nicht wirklich vom freiwirtschaftlichen Bereich. Da ist es auch so, dass wir natürlich versuchen zu erkennen, wer ist denn ein potenzieller Vermittler, der uns häufiger Aufträge vermittelt. Also einen spannenden Karosseriefachbetrieb kennenzulernen und dort Partner zu werden, ist für uns natürlich total interessant. Zweitausendein, wenngleich war auch Lischen Müller nicht wegschicken, wenn sie einen Unfall hatte und sich bei uns meldet, aber die hat eben nicht so häufig einen Unfallwagen, den wir begutachten können, wie das vielleicht der Karosseriefachbetrieb für uns hat.

Klaus: Jetzt wird in diesem amtlichen Bereich, nehme ich mal an, auch die Preissituation sehr streng geregelt sein. Das heißt, der Wettbewerb unterhalb der Prüfer oder unterhalb der Prüfinstitutionen kann nicht über den Preis erfolgen, nehme ich mal an. Ich weiß es nicht. Das heißt, ihr könnt euch dadurch unterscheiden, dass ihr, was ihr hoffentlich nicht tut, öfter ein Auge zudrückt und daher ein gern gesehenerer Partner der jeweiligen Werkstatt seid, weil die wissen, okay, da kriege ich auch die alte Rostlaube noch durch den TÜV. Oder aber ihr unterscheidet euch durch die von dir schon angesprochene Flexibilität. Was sind denn so usps? Wie gewinnt ihr Kunden? Theoretisch hat doch schon jede Werkstatt einen Prüfingenieur.

Mitja Bartsch: Also das ist ja vielschichtig, die Frage. Ja, es stimmt, die Entgelte und auch die Entgelterhöhungen, die es zum Jahreswechsel in der Regel gibt, die kann nicht jede Überwachungsorganisation machen, wie sie möchte, sondern da gibt es einen Prozess und da gibt es natürlich auch dann eine behördliche Meldung oder Beteiligung. Also das ist jetzt nichts, wo wir über einen Preis in den Markt gehen. Das ist aber auch offen gesagt gut so, dass es so ist, zweitausendein, weil es eben in anderen europäischen Ländern anders ist. Und wenn man dann mal über die Grenze schaut, sieht man schon, dass unser System vielleicht so ein bisschen so ein bisschen deutsch ist, aber nicht verkehrt. Also es funktioniert. Und das führt natürlich zu der Frage, wenn es das nicht ist, wenn es der Preis nicht ist, was ist es dann? Bei dem Thema Augen zu drücken kann ich sagen, wir haben da natürlich kein Interesse daran, dass Augen zugedrückt werden, weil dir das auf die Füße fällt und weil es am Ende auch eventuell zum Thema Verkehrssicherheit einem auf die Füße fällt. Und es gibt ganz, ganz viele Maßnahmen, mit denen kontrolliert und korrigiert wird. Es gibt eben diese regelmäßige Weiterbildungsverpflichtung, es gibt Erfahrungsaustausche, Prüfingenieurstagungen. Wir haben die Instanz der technischen Leitung, wie vorgeschrieben, in jeder Überwachungsorganisation, was bei uns auch wirklich stark lebt, mit stellvertretenden technischen Leitern in jedem Bundesland, die also ein sehr, sehr enges Verhältnis auch haben. Und darüber hinaus haben wir über die Regionalleitung so eine Art Franchisenehmer Coaching und Begleitung, genau das zu vermeiden. Weil das Risiko, dass wenn Menschen häufig miteinander arbeiten und wenn Person A an Person b häufig Aufträge vermittelt, dass da mal eine etwas merkwürdige Forderung vielleicht entsteht, das ist ja da, das kann man nicht wegdiskutieren. Aber da passen wir bei der FSP sehr, sehr stark drauf auf und sensibilisieren auch die Franchisenehmer sehr stark dafür, dass das immer nach hinten losgeht. Das heißt die Frage, wie kann ich mich denn abheben? Wie kann ich ein verlässlicher und guter Partner für den Kfz Betrieb werden? Die sollte ich nur damit beantworten, dass ich eben alle anderen Attribute erfülle. zuverlässig, pünktlich, freundlich, genau und so weiter. Man darf ja nicht vergessen, die Hauptuntersuchung findet ja an Fahrzeugen statt, die dann danach wieder auf der Straße rumfahren. Also unter Umständen auch dir mal den Weg kreuzen, während du über den Zebrastreifen läufst. Und dann sollte das auch gut bremsen, das Auto. Und aus Sicht der Werkstatt kann man diese diese Attitüde, die da vielleicht manchmal herrscht, auch wieder drehen, weil die Ermittlungen von einem Reparaturbedarf, also das Feststellen eines Schadens an einem Fahrzeug durch einen Prüfingenieur einer seriösen Überwachungsorganisation mit einer tollen Marke wie eben TÜV Rheinland, FSP hilft ja auch der Werkstatt einen Auftrag zu generieren. Dann ist nämlich nicht der kfz Meister der Inhaber derjenige, der eben dem Autofahrer, der Autofahrerin beibringen muss, dass da eine vielleicht auch kostenintensive Reparatur nötig ist, sondern dann hat das auch nochmal belegt durch die Prüfung eines eines Kfz Prüfingenieurs. Und es wäre gelogen, wenn ich sage, es ist kein Thema in einer Überwachungsorganisation, aber ich glaube, wir haben es ganz gut im Griff und es spielt bei uns eine große Rolle, dass wir immer wieder auf dieses Thema Qualität, Prüfumfang, auch Beziehungen zu Vermittlern und so weiter eingehen und das ganz offen auch miteinander diskutieren und spielen, damit wir die damit wir die Qualität hochhalten.

Klaus: Wie verhindert ihr, dass der Schuss nicht in die andere Richtung losgeht? Ich verstehe, dass eine Mindestqualität einzuhalten notwendig und wichtig und richtig ist und wahrscheinlich auch relativ einfach geht mit Mystery Shopping. Und da wird es gute Methoden geben bzw. Wenn es denn dann zum Unfall kommt und man feststellt, dass die Bremsen haben versagt, aber die HU ist nagelneu, dann finde ich ja heraus, wer das gemacht hat und spätestens dann fällt es auf den Kopf. Aber das könnte doch die findige Werkstatt genau umdrehen und den Prüfingenieur bitten, naja, behauptet doch mal, da sei das eine oder andere kaputt, damit wir teure Reparaturen verkaufen können. Das ist auch ein naheliegendes Geschäftsmodell.

Mitja Bartsch: Das kann man genauso beantworten. Also es geht darum, mit vermittelnden, also z.b. werkstätten ein gutes Verhältnis aufzubauen und eine gute und saubere und seriöse Prüfungen Untersuchungen zu bekommen. Das ist ja nicht nur im amtlichen Bereich so. kriminelle Idee, könnte man sich ja auch bei einem Unfallgutachten überlegen, dass da vielleicht mehr aufgeschrieben wird, als kaputt ist oder so. Und das ist die Frage, wie führt man seine Company, wie führt man sein System, wie sensibilisiert man die Menschen? Arbeitet man auch mit den richtigen Menschen? Also Franchisenehmer Wahl ist ja in allen Systemen ein Riesenthema, dass du die richtigen Leute aussuchst, dass dir sowas nicht passiert. Und nach dem Motto eben Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, gibt es natürlich verschiedene Instanzen. Es gibt die unangekündigten Nachkontrollen, die verschiedene Überwachungsorganisationen gemeinsam sogar machen. Es gibt ein wirklich gut ausgearbeitetes Beschwerdemanagement. Die technische Leitung, die wir haben, die ist da sehr, sehr hinterher, auch wirklich jede Reklamation zu bearbeiten. Und natürlich gibt es auch mal Reklamationen und natürlich gibt es auch mal die Hey, ich habe hier ein 12 Jahre alten Golf, da ist jetzt die Bremse verschlissen, der war vor einem Jahr bei euch bei der HU, was ist da passiert? Dann wird natürlich geprüft, ist da was dran? Reden wir hier von einem Verschleiß oder reden wir hier vielleicht von einem Fehler im Rahmen der Hauptuntersuchung? Also wir nehmen das sehr, sehr ernst und bearbeiten das mit der technischen Leitung und auch mit anderen Instanzen in der Zentrale. Und natürlich, wenn solche Hinweise manchmal kommen von behördlicher Seite oder eben nach einer Verkehrskontrolle beispielsweise, wird das auch ernst genommen. Und dann darf man auch nicht vergessen, und das muss man auch Prüfingenieuren noch mal klar machen, dass der Beruf des Prüfingenieurs ist wirklich ein toller Beruf und der ist für so eine Karriere und für so ein Leben auch echt wertvoll. Wenn ich da aber wegen solcher Dummheit mal die Lizenz zum Prüfen verliere, dann habe ich ein Thema und das fängt schon bei viel, viel kleineren Dingen an. Ein Prüfingenieur mit einem Führerschein, den er abgeben muss, hat echt ein Problem. Das heißt auch geblitzt werden, Ordnungswidrigkeiten begehen spielt für einen Prüfingenieur eine ganz, ganz andere Rolle als für uns Zivilisten. Und da ist es sinnvoll zu sensibilisieren, was wir auch tun. Solche Dinge anzusprechen, damit dann klar ist, für drei Mark 50 so einen tollen Job und so eine Aussicht zu riskieren, ist nicht besonders schlau. Das sollte man sich dreimal überlegen und am besten ganz sein lassen, das.

Klaus: Thema amtliche Prüftätigkeit abzuschließen. Sehe ich es richtig, dass der Job des Prüfingenieurs nur das Prüfen tatsächlich ist, also das im Franchise Segment tätigen Prüfingenieurs das Prüfen tatsächlich ist, Zweitausendein und nicht das zertifizieren dieser Prüfplätze oder alle Dinge, die rundherum anfallen können. Wir unterhalten uns hier den Prüfingenieur selbst oder über den Prüfingenieur?

Mitja Bartsch: Genau, der macht alles das, was eben so ein Paragraphen trägt, also 29 DhU oder ein Hakenzeichen Zuteilung oder eine Änderungsabnahme. Und wenn man, also wenn man z.B. an die Prüfplätze denkt, dann gibt es auch da Dienstleister, auch im eigenen Haus. Wir haben eine zweitausendein unternehmensschwester Autos und Fuhrpark Service, die also von der Prüfplatzbegutachtung über die DGUV Untersuchungen an Rolltoren und ähnlicher Ausstattung viele Services bieten. Auch da gibt es Doppelqualifikationen, also es gibt Menschen, die eben mehrere Qualifikationen haben, das gibt es. Aber der Prüfingenieur, seine Arbeit, die ist ziemlich klar definiert und ziemlich eindeutig, auch im Prüfumfang und dem, was er da tut.

Klaus: Und im FSP franchise Bereich unterhalten wir uns nicht über die Rolltore, sondern wir unterhalten uns im amtlichen Teil über diesen Prüfintern.

Mitja Bartsch: Wir haben auch qualifizierte, die DGUV Untersuchungen, also UVV hieß es ja früher, an Rolltoren machen können. Haben wir auch. Und es macht auch Sinn, weil das natürlich Kombinationen sind, die für einen vermittelnden, für einen Kooperationspartner wie ein Autohaus ganz interessant sind. Das ist eigentlich genau, wie wir auch die Kombination haben aus Prüfingenieuren, die eine Zusatzqualifikation haben und eben auch Schadengutachten schreiben können, sogenannte Kombipartner bei uns.

Klaus: Das ist jetzt genau der zweite Teil, diese freien Dienstleistungen. Ich hätte jetzt mal ohnehin angenommen, dass nahezu jeder Partner von euch ein Kombipartner ist, dass er zum einen offizieller oder hoheitlicher amtlicher Prüfingenieur ist und parallel andere Tätigkeiten macht, wie Unfallgutachten, Wertgutachten, Zweitausendein und all diese anderen Dingen. So wie das jetzt klingt, ist das nicht so.

Mitja Bartsch: Nein, das ist tatsächlich nicht so. Ich würde mal sagen 1/3 vielleicht ist Kombipartner. Das hat mehrere Gründe. Zum einen, ich hatte ja vorhin beschrieben, wie hoch die Zugangsvoraussetzungen sind, Prüfingenieur sein zu können. Und wenn ich das geschafft habe, dann ist es häufig so, wenn ich dann gut meinen Markt bearbeite, dass ich auch gut ausgelastet bin mit diesen Tätigkeiten zweitausendein. Und dann ist einfach eine Zeit und Kapazitätsfrage, die sich dann stellt. Und wenn man es von der anderen Seite betrachtet, dann sind die Zugangsvoraussetzungen, eben Schaden und Wertgutachter zu werden, nicht so hoch und zumindest sind sie nicht so hoch vorgeschrieben. Das heißt, dieses Berufsbild ist gar nicht so klar beschrieben. Da wird momentan auch vom VDI und bei uns immer wieder daran gearbeitet. Wir selber haben uns als Messlatte, den Kfz Meister als Voraussetzung gesetzt und eben dann auch eine mehrmonatige vernünftige Ausbildung als Zugangsvoraussetzung. Da gibt es ein paar Anbieter, wo wir wissen, das läuft wunderbar. Die Kollegen, die da ausgebildet sind, kann man übernehmen. Wir bilden aber eben auch selbst aus. Wir haben einen großen Bereich aus und Weiterbildung bei der FSP vielleicht als hausnummer letztes Jahr mit über Teilnahmen in Ausbildung, Weiterbildung und allem, was dazugehört, also schon deutschlandweit und ein bisschen größer organisiert. Und wir finden es eben auch wichtig, dass wir uns selbst auferlegen, auch wenn es jetzt vom Gesetzgeber da nicht diese Hürden gibt, dass wir uns selbst auferlegen, welche Qualität soll denn eigentlich jemand haben, der unter unserer Marke Schaden und Wertgutachten in den Markt bringt? Und auch da wieder Qualitätskontrollen und doppelte Netze, abzusichern, dass da wirklich alles gut ist und von hoher Qualität, was unsere Marke trägt. Aber wenn ich jetzt z.b. schaue einen Kfz Meister, der dann eine Sachverständigenausbildung macht für Unfall und Wertgutachten, dann kann derjenige nicht Prüfingenieur werden, weil er die Zugangsvoraussetzungen nach Anlage acht ist die VZO nicht erfüllt. Und so haben wir eben franchise Nehmende, die nur im freiwirtschaftlichen Bereich tätig sind, zweitausendein oder eben nur im amtlichen Bereich. Aber wir haben eben auch welche, die machen beides, ist gewischt.

Klaus: Werbung, kurze Franchise Vertragscheck zum Fixpreis bei Rechtsanwalt Sven HEZEL. Papier ist nicht geduldig, sondern die einzige Wahrheit. Lass auch du deinen Vertrag vor. Unterschrift von Sven HEZEL, HEZEL mit Z, also H E Z E L  zum Festpreis prüfen. Werbung Ende.

Klaus: Ich verstehe, dass die Zugangsvoraussetzung ein Irreselektionskriterium ist, stelle mir aber, verzeih, wenn ich das offen formuliere, den Job des amtlichen Prüfingenieurs ja eher langweilig vor. Tagein, tagaus darf ich auf zwei bis acht Jahre alten Autos OBD Diagnosen durchführen oder einfache Analysen am Notebook. Das wollte ich mit OBD Diagnose sagen, für die Zuhörerinnen und Zuhörer, die nicht ganz so autoaffin sind. Wohingegen jetzt ein Wertgutachten eines Oldtimers oder eine Schadensbegutachtung nach einem Totalschaden ja vielleicht nicht ganz so alltäglich und daher spannender ist. Warum, oder anders gefragt, jenes Drittel, das beides macht, ist zu 100 % ident. Oder gibt es tatsächlich Prüfingenieure, die sagen, ich finde Prüfen so großartig, dass ich alles andere gar nicht mache?

Mitja Bartsch: Es gibt alles. Also wir arbeiten ja mit Menschen und Menschen sind individuell und die haben individuelle Wünsche und Bedürfnisse und ich kann mich komplett im freiwirtschaftlichen Bereich oder auch komplett im amtlichen Bereich wirklich auch entwickeln, weil die einzelne Person kann ja für sich entscheiden, sie ist ja selbstständig in unserem Fall, was möchte ich eigentlich? Also wir haben auch Prüfingenieure, die auf ihre Arbeitszeiten achten, auf eine gute work life Balance. Und das können sie auch. Und die können auch hey, freitags ist jetzt nicht so mein Tag, da akquiriere ich mir jetzt keine Werkstatt, wo ich hinfahre, da mache ich meinen Bürotag und dann gehe ich halt ein bisschen früher ans Wochenende. Und wir haben welche, die arbeiten eben sehr viel, weil sie weiterkommen wollen. Wir haben welche, die schließen sich zusammen, gründen gemeinsam eine GbR mit jemandem. Wir haben Partner, die werden Arbeitgeber, wir haben Partner, die betreiben dann eben eine Prüfstelle. Also das ist sehr, sehr vielfältig. Man kann ja in dem Bereich in verschiedenen Richtungen sich entwickeln und weiterentwickeln. Wir haben auch franchise Partner, die z.B. dann später als Dozent bei uns in der Ausbildung tätig sind oder die auch Rollen für die Zentrale mal übernehmen, also Fachberaterrollen oder so. Und von daher ist das ja eher ein Vorteil, wenn ich mal gucke, ja klar, amtlich tätig und TÜV und Prüfingenieur klingt erstmal so, als wenn ich 20 Jahre lang das gleiche mache. Das klingt so ein bisschen angestaubt, ist es aber gar nicht, weil ich eigentlich immer die Möglichkeit habe, noch mal abzubiegen und zu sagen, hey, tut sich hier eine Tür auf, jetzt mache ich noch was anderes. Und das können wir auch ganz gut zeigen, gerade mit den Spezialisierungen, die wir umgesetzt haben. Wir sind ja da mit dieser Oldtimer Analytik oder Fahrzeuganalytik ganz gut unterwegs, wo auch viele darauf reflektieren und hey cool, ich will auch mal gucken, was kann ich denn jetzt mit einem Ultraschallgerät eigentlich an so einem Fahrzeug sehen? Wozu kann ich das benutzen? Da hat sich eben in dem Fahrt Oldtimerei bei den Kollegen entwickelt, dass wir die Ultraschallgeräte z.B. bei der Analyse oder bei der Analyse von Oldtimern daraufhin einsetzen, sind die Fahrzeuge vielleicht nicht das, was sie vorgeben zu sein? Da gibt es da Manipulationen. Wir haben aber auch Kollegen, die dann eben sich damit beschäftigt haben und mit dem gleichen Gerät Gerichtsgutachten darüber schreiben, zerstörungsfrei analysieren, ob eben der vier Jahre alte VW Passat ordnungsgemäß oder eben nicht ordnungsgemäß repariert ist, weil man eben mit den Dingen mehr sieht als mit bloßem Auge oder mit herkömmlichen Geräten. Und das ist ein schönes Beispiel. Landmaschinen genau das gleiche. Auch da beschäftigen sich die Kollegen gerade damit, was kann ich eigentlich mit den speziellen Untersuchungsmethoden aus der Oldtimerei an so einer Land oder an so einer Baumaschine erkennen und was kann das vielleicht, was kann das vielleicht bringen im Sinne von USP bei einem Leasingrücknahmegutachten beispielsweise von so einer Maschine. Und das zeigt ja, dass man sich also entwickeln kann und auch mal abbiegen kann, egal ob amtlich oder freiwirtschaftlich tätig. Das ist ein spannendes Feld, an dem wir uns bewegen und deswegen würde ich damit beantworten, nee, Zweitausendein klingt vielleicht erstmal so, aber die Tätigkeit eines Prüfingenieurs ist nicht langweilig und sie ist auch nicht monoton. Es ändert sich, es gibt ja immer neue Voraussetzungen, irgendwie neue Technik, die geprüft werden will und da muss man sich mit beschäftigen, man muss lebenslang lernen. Das ist schon cool.

Klaus: Wie kommt denn jetzt sowohl der Prüfingenieur als auch der Gutachter an seine Kunden? Denn sein Kunde ist jetzt üblicherweise die Werkstatt. Wenn wir mal das Prüfzentrum außen vor lassen, tingelt der wieder klassische Salesman, der typische Außendienstler von Werkstatt zu Werkstatt, klopft an die Tür und sagt grüß Gott oder guten Tag, ich bin jetzt neu. Und wenn sie mal Bedarf an einem Prüfingenieur haben, hier ist meine Visite Karte und im übrigen, ich bin spezialisiert auf alte Porsche 911 und wenn sie denn mal wissen wollen, ob das ein umgebauter RS ist oder doch nicht, dann rufen sie mich doch an. Oder funktioniert das Spiel so, dass die Werkstätten ohnehin beim TÜV anrufen, in eurem Fall beim TÜV Rheinland und sagen, wir hätten Bedarf, wir brauchen noch einen Ingenieur am Freitagnachmittag und ihr schickt dann den abhängig vom postler Zeitgebiet hin. Wie kommt die Werkstatt an den Ingenieur, respektive wie kommt der Ingenieur an die Werkstatt?

Mitja Bartsch: Alles was man sich da vorstellen kann. Also es ist tatsächlich so, dass eine Akquise, also ein Bewerben in bestimmten Regionen stattfindet. Wenn jemand also in den Markt möchte, dann gehört das auch dazu, sich vorzustellen und mal zu schauen, was habe ich denn hier für potenzielle Vermittler in meiner Region, was habe ich für Betriebe? Und im Rahmen dieser Vorstellung klassischen Vertrieb zu machen, klassische Marktbearbeitung zu machen, dabei wird er aber unterstützt. Also er hat ja seine regionalen Teams der FSP, die ihn dabei unterstützen und ihm dabei helfen. Es ist aber jetzt nicht das klassische Klinkenputzen so der gängige Weg. Häufig entwickelt sich das schon beim in den Markt kommen. Ich hatte ja vorhin erwähnt, die FSP ist über dreißig Jahre alt und im Rahmen der Ausbildung und das in den Markt bringens ist es so, dass wir so ein Mentoring Modell haben und das ist häufig so, ist, dass eben ein sehr, sehr erfahrener Franchisenehmer dann eben den neuen Kollegen auch unter die Fittiche nimmt. Und da kommt es jetzt nicht ganz selten auch zu entsprechenden Generationswechseln in der Region. Es kommt aber auch vor, dass Werkstätten sich bei uns melden oder gerade wenn man Verträge hat mit Key Account Kunden, wir haben ja auch im Vertrieb Key Account Manager Kollegen, die also größere Vermittler wie Versicherer beispielsweise ansprechen oder eben auch größere Werkstattketten. Dann geht sowas auch mal über eine zentrale Disposition, wo wir also Aufträge haben und sagen, hey, wir haben hier jetzt Schadensgutachten zu disponieren und dann geht es genau wie du beschrieben hast, nach Postleitzahl und dann kriegt der Franchise Partner eben einen Auftrag von uns vermittelt. Witzigerweise entwickeln sich immer wieder auch neue Wege. Wir haben aus Podcasts beispielsweise schon Anfragen bekommen, wo sich tatsächlich auch Vermittler herauskristallisiert haben, aber auch neue Franchise Nehmer nach Podcastaufzeichnungen sich gemeldet haben und gesagt haben, hey, das war cool, was ihr da erzählt habt, ich interessiere mich, will mitmachen.

Klaus: Zweitausendein, das freut mich natürlich ganz besonders zu hören. Jetzt kann ich mir mal wieder nur von außen vorstellen, dass dieses Thema Wertgutachten ein gewisses, ich nenne es mal bewusst positiv, Insidergeschäft ist. Ich beschäftige mich jetzt als Mechaniker oder Kfz Meister die letzten 20 Jahre.

Klaus: Ich bleibe bei meinem Beispiel mit den.

Klaus: Alten neun Elfern und komme dann auf die Idee zu sagen, ich bin da jetzt so gut, werde ohnehin immer wieder von Kolleginnen und Kollegen, zweitausendein Kollegen und von meinen bestehenden und zukünftigen Kunden gefragt, jetzt entwickle ich mich weiter und möchte Wertgutachten erstellen, dann ist der logische Schritt, dass ich zu euch komme, mich da zertifizieren lasse, mich in diese Richtung ausbilden lasse und meine Leidenschaft dann im wahrsten Sinne des Wortes zu Geld mache. Ist ja ganz wunderbar dieses Modell. Kann ich mir sehr gut vorstellen. Wie funktioniert dieses Versicherungsgutachten Geschäft? Ich habe den Autounfall, mein Auto wird abgeschleppt, nur aus Kundensicht. Da kommt irgendwann irgendjemand, begutachten die Werkstatt, repariert das, Geschichte ist für mich als Kunde gegessen. Wer entscheidet da eigentlich, welcher Gutachter kommt?

Mitja Bartsch: Wenn deine Versicherung deinen Kaskoschaden bezahlen soll, weil du beim Ausparken Nachbars Zaun übersehen hast, dann bestimmt die Versicherung, wer da kommt. Und da gibt es eben auch Versicherer, die keine eigenen Gutachter beschäftigen, sondern die Verträge haben mit seriösen und vernünftigen Unternehmen wie uns beispielsweise. Und dann wird so ein Auftrag disponiert und dann kommt z.B. ein FSP oder TÜV Rheinland Kollege und schaut sich eben den Schaden an, den du dir selbst in dein Auto gefahren hast und der über die Kaskoversicherung abgerichtet werden soll. Im Haftpflichtschaden ist es so, dass der die Geschädigte immer die freie Wahl des Gutachters hat. Das funktioniert über auch verschiedene Wege, über die Autohäuser, Werkstätten, über eine direkte Kontaktaufnahme von Geschädigten bei uns, über über die regionalen Netzwerke, über Anwaltskanzleien, über Flottenbetreiber, die dann sagen, hier, ich habe einen Haftpflichtschaden, da möchte ich natürlich, dass jemand drauf guckt, der unabhängig von der Versicherung des Unfallgegners, des Unfallverursachers ist. Und dann werden diese Aufträge eben auf diesem Wege vermittelt. Aber es gibt im freiwirtschaftlichen Bereich auch andere Dinge, die vielleicht gar nichts mit einem Schaden zu tun haben, sondern tatsächlich mit einer Zustandserfassung. Zweitausendein, wir haben ja einen Trend, der geht in Richtung Nutzen statt Besitzen. Also es wird ganz, ganz viel geleast in so Full Service Leasing Verträgen. Es gibt Auto Abo Modelle und so weiter. Und wenn ich etwas für eine bestimmte Zeit benutze, was man anderer mir entgeltlich zur Verfügung stellt, dann will derjenige natürlich am Ende wissen, wie ist denn der Zustand? Und bei Leasing Rücknahmen beispielsweise geht es gar nicht darum, ist jetzt der Audi A oder der geleaste Mini Bagger zweitausendein heute noch x oder y Euro wert? Das ist ja vorher kalkuliert worden. Aber die Frage, ist er denn vollständig, ist er beschädigt? Wenn ja, wie? Oder fehlt vielleicht was? Die stillt sich schon. Und auch Solche Gutachten schreiben wir natürlich. Und das resultiert in der Regel dann aus Verträgen, die wir mit großen Gesellschaften, Leasinggesellschaften und ähnlichem haben, wo wir solche Aufträge herbekommen.

Klaus: Ich erinnere mich mit Schaudern, einem persönlichen Fall, ich sage die Marke jetzt bewusst nicht, wo nach so einem für mich kleineren Parkschaden am Heck Smart Repair durchgeführt wurde. Im Auftrag der Werkstatt. Im Auftrag des Herstellers. Ich war also da völlig entspannt, weil war ja alles sozusagen mit Freigabe des Herstellers und der Werkstatt. Und bei der Leasingrückgabe hat man dann behauptet, das war ja ein Smart Repair, das nicht fachgerecht gewesen und deswegen gäbe es jetzt irgendeine enorme Wertminderung, eine ewig lange Streiterei für mich als Endkunden, dann zu behaupten, entschuldige, ich habe genau das gemacht, was ihr als Werkstatt gesagt habt. Bin ich damit tatsächlich so ein Einzelfall oder sind nicht genau das dann die Dinge, wo ich zu einem unabhängigen dritten gehe und sage, lieber TÜV, liebe FSP, war diese Reparatur seinerzeit nicht fach und sachgerecht und wie es so schön heißt, im Stand Technik entspricht.

Mitja Bartsch: Bei solchen Streitpunkten, ja, macht das Sinn. Da macht das Sinn, einen Gutachter zu beauftragen und das hatte ich ja gerade vorhin erwähnt, die Analyse von Reparaturen zerstörungsfrei hinzubekommen. Da kannst du das Auto ja nicht mehr komplett auseinander bauen, den Lack wieder runterkratzen, sondern da muss man schon sich überlegen, wie kann ich denn so etwas bewerten und wie kann ich das auch vor allen Dingen vernünftig machen, nachvollziehbar machen. Dafür stehen wir zur Verfügung. Und ja, Leasingrückgabe ist ja, das ist ein Zeitpunkt, wo es Sinn macht, ein Gutachten zu haben. Machen wir ja sowieso auch beauftragt durch die Leasinggesellschaften häufig. Aber es gibt auch die von dir beschriebenen Fälle, dass also der Leasingnehmer, der Nutzende nochmal wissen möchte, ob das alles so richtig ist oder eben nicht. Stehen wir zur Verfügung?

Klaus: Ich hätte mir jetzt wieder von außen vorgestellt, dass das natürlich ein irres Geschäft für die Zurverfügungsteller der Fahrzeuge ist, vielleicht ein bisschen großzügiger Schäden zu behaupten, ähnlich wie es im Mietwagengeschäft ja in manchen Ländern und in manchen Regionen durchaus üblich ist und es daher präventiv eine gute Idee sein kann, wenn ich mir als Nutzen, der mal schon so ein Gutachten machen würde, einfach mal der Gegenseite zu zeigen, mich könnte es nicht über den Tisch ziehen.

Mitja Bartsch: Also das würde ich sogar als Privatperson beantworten. Ich glaube, dass das eine total gute Idee ist, vorab mal sein Auto anschauen zu lassen, weil es einem auch Sicherheit gibt für den Tag der Leasingrückgabe. Man darf ja auch nicht vergessen, also ein Autohaus oder eine Leasinggesellschaft oder auch eine sachverständige Organisation, für uns ist das Daily Business, das sind viele hunderte oder tausende von Fahrzeugen, aber das eigene Fahrzeug, was ich vielleicht zwei oder drei oder vier Jahre gefahren habe, das ist ja ein Ausnahmetag. Weiß ich auch aus dem persönlichen Umfeld, dass das manche Menschen sehr nervös macht. Ich muss mein Auto zurückgeben, geht das auch? Alles gut? Und also wir stehen da sehr gerne zur Verfügung, auch Sicherheit zu geben, indem man einfach sagt, Mensch, ich mache mal ein Kurzgutachten, lass da mal einen draufschauen und hol mir nochmal eine Meinung.

Klaus: Wenn ich denn jetzt entweder der Porsche 911 Freak bin oder grundsätzlich zweitausendein, sehr autobegeistert und Kfz Meister, warum soll ich franchise Partner von FSP werden und mich nicht als Einzelkämpfer schlagen? Ich habe verstanden, dass dieses Back Office mit unglaublich viel Know how, mit Ausbildung, mit Netzwerk ein Thema ist. Als Außenstehender wäre es für mich überhaupt keine Frage, mich einer Organisation anzuschließen, weil ich damit schlagartig meine Glaubwürdigkeit erhöhe, ist einfach ein Riesenunterschied, ob ich den Klaus beauftrage, der behauptet, sich mit Porsche auszukennen, oder ob ich den beauftrage, der den großen TÜV Stempel mit sich bringt. Was sind denn so die USPs, was sind die Beweggründe eurer Franchise Partner?

Mitja Bartsch: Wir beschränken uns ja jetzt auf den freiwirtschaftlichen Bereich, denn wie vorhin erwähnt, vorhaltlich kann ich ohne Überwachungsorganisation eh nicht tätig sein. Freiwirtschaftlich könnte ich das natürlich. Jetzt haben wir zum einen das von dir erwähnte, dass man also zugehörig einer starken und bekannten Marke ist, das Thema aus und Weiterbildung, das Thema Qualitätssicherung gesichert ist oder in unserem Fall auch die ganzen kaufmännischen Prozesse, also das Rechnungsschreiben, Mahnwesen und so weiter. Das heißt, ich kann es alleine machen, es macht aber für viele Sinn, sich eben unter das Dach einer solchen Organisation zu begeben. Und zusätzlich dazu würde ich gerne ein bisschen auf die Trends verweisen. Natürlich war das auch Jahre möglich, dass ich in meiner Region tatsächlich nur mit der regionalen Vertriebsarbeit ausreichend Aufträge generieren konnte, Gutachten generieren konnte, davon gut zu leben als Sachverständigenbüro. Und wenn man sich jetzt einmal anschaut, diese Trends, die wir vorhin schon besprochen haben, also gerade dieses Thema Zweitausendein, ich nutze etwas, anstatt es wirklich zu besitzen, ich kaufe mir Mobilität und eben nicht mehr ein Auto, dann haben diese Trends einen gemeinsamen Punkt irgendwie, und zwar, dass der Entscheider im Schadensfall oder der Entscheider dann, wenn ein Gutachten z.B. nötig ist, dass der sich in diesen Modellen zentralisiert, weil das dann irgendwie jemand bei dem Flottenmanager ist, der dann da sitzt und der dann natürlich entscheidet, okay, wo geht denn so ein Auftrag hin, was passiert denn dann? Dann ist es sinnvoll, weil ich glaube, dass in der Zukunft aufgrund dieser Trends das Key Account Management, Key Account Vertrieb, den wir hier ja auch für die Franchise Partner nach vorne treiben, dass der eine wesentlich größere Rolle spielen wird. Schlicht und ergreifend aus dem Grund, dass der einzelne Autofahrer, die Autofahrerin selbst gar nicht mehr in den eventuellen Schadensabwicklungsprozess so involviert ist und gar nicht mehr entscheidet, wo geht denn so ein Auftrag hin? Deswegen glaube ich, dass es eine gute Idee ist, sich uns anzuschließen.

Klaus: Angenommen, ich habe die Reise des Franchise Partners angetreten, bin also jetzt Prüfingenieur oder Sachverständiger geworden und komme mit meinen vielen Aufträgen nicht mehr zurecht. Wie schwierig oder einfach ist es denn, großes Stichwort Fachkräftemangel, dann kompetente, gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, das betrifft.

Mitja Bartsch: Uns in der FSP und auch unsere Franchise nehmenden genauso wie viele andere. Wir haben da ein Thema und es ist gar nicht so leicht. Wir versuchen, die Dinge gemeinsam zu realisieren. Wir sind z.B. auch häufig auf Jobmessen, Karriereveranstaltungen an verschiedenen Universitäten, organisieren da Veranstaltungen oder Messestände, die wir gemeinsam mit Franchise nebenden bespielen, eben dafür zu werben, Partner oder auch Angestellter bei einem Partner in FSP zu werden. Und darüber hinaus ist es auch ein Thema für uns, Mitarbeitende für die Zentrale zu gewinnen. Weil das ist auch nochmal so ein Kuriosum. Es gibt nämlich neben den über den deutschen Franchise Verband angebotenen Bildungsgängen keinen wirklichen Ausbildungsberuf oder keinen Studiengang, sich zu qualifizieren, in einer Franchise Zentrale zu arbeiten. Das heißt, so ziemlich jeder bei uns kommt aus einem Umfeld, was schon mit der Branche, mit dem Thema zu tun hat und ist dann über Jahre so ins Franchising reingewachsen. Und dafür eben die richtigen Personen, die richtigen Charaktere zu finden, ist auch eine Herausforderung. Man kann ja nicht einfach jetzt jemanden nehmen, der vielleicht Franchise kennt, das aber eben von anderen Systemen wie Fressnapf oder Nordsee und den jetzt bei der FSP reinsetzen, sondern man muss schon schauen, gibt es da ein bisschen Leidenschaft für das Metier, in dem wir uns hier bewegen und ist der oder diejenige dann auch geeignet, das franchise Thema gut zu spielen? Mit dieser Attitüde, die ich vorhin beschrieben habe, mit der Einstellung, der Franchise Nehmende ist mein Kunde, den muss ich mich kümmern, den muss ich nach vorne bringen. Also das ist momentan nicht einfach und wir versuchen es sowohl für die Franchise Nehmer als auch für deren Angestellte, wenn sie welche möchten, als auch für uns an möglichst frühen Zeitpunkten schon zu platzieren. Also Stichwort Zusammenarbeit und Kooperation mit den Karriereteams an verschiedenen Unis. Da sind wir ziemlich aktiv, kann man auf unseren Social Media Kanälen immer verfolgen.

Klaus: Dann nutzen wir doch die Chance und die Reichweite dieses Podcasts. Wen genau so sucht ihr denn da in der Franchisezentrale? Oder richtigerweise müsste ich formulieren, welche Funktionen sucht ihr denn? Ich stelle mir das jetzt ja zum einen unglaublich spannend vor, zu sagen, ich finde dieses Thema Materialanalyse von Oldtimern faszinierend, mich damit zu beschäftigen, ob zurückgegebene Bagger auch tatsächlich vollständig sind. Total witzig. Ich glaube auch, dass das ein unglaublich breites Spektrum ist, für jeden technikbegeisterten wirklich großartig. Aber das wird ja nicht der Alltagsjob einer Franchise Zentrale sein.

Klaus: Welche Jobs schreibt ihr aus?

Mitja Bartsch: Also momentan suchen wir Auszubildende, Kaufleute für Büromanagement beispielsweise. Wir suchen Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter für verschiedene Landesbüros gibt es natürlich bei FSPDE auch alle ausgeschrieben die Stellen. Wer aber darüber hinaus glaubt, dass er in der Zentrale, in der Franchisenehmerbetreuung, in der Gewinnung oder an anderen Stellen genau der Richtige ist oder die richtige, kann sich auch gerne initiativ melden. Da sind wir sehr, sehr offen. Und wenn man sich dann dafür interessiert, selbst Analytiker zu werden und Baumaschinen zu röntgen, dann kann man auch gerne Kontakt aufnehmen. Dann würden wir mal Möglichkeiten aufzeigen, das entweder als Selbstständiger zu tun, als Franchise Partner der FSP oder eben auch Kontaktherstellen zu Franchise Partnern, von denen wir wissen, zweitausendein, dass sie Angestellte suchen, dass sie wachsen wollen. Also machen wir sehr, sehr gerne. Würden wir uns freuen, wenn das ein Effekt aus dem Podcast ist, dann hat sich’s richtig gelohnt.

Klaus: Lieber Mitja, bevor wir zu sehr in deine sehr große, meine durchaus auch vorhandene Autoleidenschaft abrutschen, vielen, Vielen Dank für den Einblick in das Ingenieur, Prüf und Sachverständigenwesen. Habe viel dazugelernt und außerdem hat es viel Spaß gemacht. Vielen Dank für deine Zeit, zweitausendein.

Mitja Bartsch: Danke Klaus, gebe ich gern zurück. Hat Spaß gemacht.

Klaus: Wer jetzt noch tiefer in das Thema eintauchen will, der findet sämtliche Kontaktdaten von Mitja wie immer in den Shownotes und auch auf der Website, wie angekündigt. Dennoch ganz kurz zu den 800 Franchise Partner von FSP machen 150 Millionen Umsatz. Jeder franchise Partner macht daher im Schnitt bei euro Umsatz. Das mag jetzt für manche nach nicht besonders viel klingen, man darf aber nicht vergessen, dass vermutlich nicht jeder franchise Partner 60 Wochenstunden arbeitet, sondern ganz bewusst auf seine Work Life Balance achtet. Letztlich wird sich ein der Ausbildung für den Prüfingenieur ist ein abgeschlossenes Studium notwendig und der Verantwortung bzw. Dem Risiko angemessenes Einkommen in jedem Fall ausgehen. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Filta, Maja Schneider

Maja Schneider: Also theoretisch kann man ganz reich werden.

Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast für alle, die sich für Geschäftsmodelle von Franchise Systemen interessieren. Apropos unabhängig es soll doch tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wird dann auch wirklich kritisch hinterfragt. Auch heute geht es wieder ein ungewöhnliches Franchise System. Reinigung von Fritteusen. Doch nicht nur das System FILTA ist außergewöhnlich, sondern auch mein heutiger Gast Maja Schneider ist nicht nur Literaturwissenschaftlerin, sie studierte Slawistik, sondern sowohl in der Franchisezentrale von FILTA als auch selbst als Franchisenehmerin in der Region Berlin aktiv und damit in dieser Doppelfunktion eine ideale Interviewpartnerin für mich und diesen Podcast. Fritteusenreinigung ist das Basis und sozusagen das Einstiegs oder Lockprodukt. Doch man bietet dem Gastronomiebetrieb deutlich mehr.

Maja Schneider: Also wir machen schon lange nicht mehr nur diesen fritteusen Service.

Maja Schneider: Ja, alle freuen sich immer, wenn wir kommen. Natürlich, weil die Küchen in den Küchen, die freuen sich immer, wenn wir da arbeiten und dem Gastronom eben Kosten sparen. Und die Mitarbeiter freuen sich, wenn sie sich nicht mehr ihre Fritteusen kümmern müssen.

Klaus: Die Zielgruppe ist riesig.

Maja Schneider: Müsste man jede Gaststätte eigentlich gleich als Kunden gewinnen können, oder?

Maja Schneider: Es geht nicht allen immer nur gleich die Nachhaltigkeit und das Sparen. Manche sind einfach nur froh, weil sie die Fritteusen nicht sauber machen müssen und sich nichts mehr kümmern müssen.

Klaus: Und erstaunlicherweise lässt sich das Modell auch ziemlich gut skalieren.

Maja Schneider: Wenn du clever bist, lässt es 24 Stunden fahren und findest dafür die Leute.

Klaus: Bis zum Ende dran zu bleiben. Zahlt sich aus, denn dann versuche ich im Rahmen einer Bierdeckel Kalkulation die Zahlen von FILTA so einfach zusammenzufassen, dass sie auf den sprichwörtlichen Bierdeckel passen. Diese Rechnung gibt, wie übrigens auch jene von allen anderen Systemen, die hier zu Gast waren, auch auf meiner Website.

Maja Schneider: Also theoretisch kann man ganz reich werden beim Thema Zahlen.

Klaus: Der notwendige rechtliche Hinweis sämtliche in diesem Podcast genannte Zahlen sind unverbindlich und von vielen Faktoren wie insbesondere dem Standort und dem persönlichen Einsatz abhängig. Weder mein Gast, das franchise System oder gar ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Danke für jeden Kommentar und jedes Like. Das freut nicht nur Maja und mich, sondern auch die Algorithmen. Servus, liebe Maja Schneider. Ich freue mich, dass du dir heute Zeit für uns nimmst. Was macht FILTAFRY?

Maja Schneider: Also FILTA heißt es jetzt. Es war früher FILTAFRY. Jetzt haben wir das auf FILTA umbenannt. Ist gestartet ursprünglich mit mobilen Fritteusen Services. Und zwar gehen wir mit einer sehr speziellen Maschine, die ist weltweit einzigartig, gehen wir unsere Franchise Nehmer oder deren Servicemitarbeiter in die Küchen, in die Küchen, die frittieren und filtern dort das Öl so, dass es doppelt so lang genutzt werden kann. Parallel reinigen wir die Fritteusen professionell. Und beides zusammen hat ganz viel Effekt, erstens auf die Umwelt, auf die Ersparnisse, Kostenersparnis, Nachhaltigkeitseffekte, weil man ja das Öl bis zu doppelt so lange nutzen kann durch diese Filtrierung. Und über die anderen Vorteile für die Gastronomen zweitausendein können wir dann an späterer Stelle vielleicht noch einzeln eingehen.

Klaus: Vielen Dank. Damit ich mir das konkret vorstellen kann, es stehen also in Gastronomieküchen mehr oder weniger große Fritteusen herum, in denen kleine oder kleine, in denen die Hühnerbeinchen und die Pommes heraus frittiert werden. Und ihr kommt dann dorthin und tauscht für den Gastronomen das Öl. Ist dieses Tauschen so komplex, dass ich das nicht selber machen kann oder will oder ist das etwas, das schon ein Branchenstandard ist, dass man das einfach nicht selber macht? Wie oft man.

Maja Schneider: Nein, es geht nicht ums Tauschen. Nein, es geht nicht ums Tauschen, ums Wechseln, also ums rauskippen und neues Öl reinkippen, sondern es geht darum, dass man das Öl, was in den Fritteusen drin ist, ganz fein filtert, so dass die Nutzungsdauer verdoppelt werden kann. Also wenn ein Gastronom eben sagt, einmal in der Woche tausche ich mein Öl aus, weil das für mich okay ist, das ist noch vom Geruch her in Ordnung oder vom Aussehen her, muss ich das einmal in der Woche tauschen, patentierten Maschine, filtern wir das Öl. Wir tauschen es nicht aus, sondern wir filtern es also ganz fein. Das ist weltweit auch einmalig, das machen nur wir. Wir haben die einzige Maschine weltweit, die das so fein kann. Dann filtern wir das Öl. In der Zeit, wo das Öl gefiltert wird, reinigen wir die Fritteuse, ganz wichtig, lieben die Köche, in den Küchen. Und dann, wenn das Öl 10 Minuten in dieser speziellen Maschine gefiltert wurde, kommt das wieder rein in die Fritteusen. Das gleiche Öl. Es wird nicht gewechselt, sondern es wird gefiltert. Es ist das gleiche Öl und kann nochmal genutzt werden. Ein, zweimal würde man den Einsatz des Öls bis 100 % verlängert, also verdoppelt, zweitausendein, dann braucht man nur die Hälfte am Ende und das spart mega Kosten, ist super für die Nachhaltigkeit und man muss weniger auch entsorgen. Und wenn die Fritteusen wir auch noch reinigen, haben die Mitarbeiter damit auch nichts mehr zu tun. Also im Grunde, wir machen einen kompletten Fritteusen Service, so dass eigentlich der Mitarbeiter vor Ort überhaupt mit den Fritteusen nichts mehr zu tun hat. Er hat immer saubere Fritteusen, das ist wichtig. Also wenn die Kontrolle kommt, er ist immer auf der sicheren Seite mit seinen Fritteusen. Mitarbeiter müssen sich nichts kümmern, wir dokumentieren auch alles und am Ende bekommt der Gastronom alles aus einer Hand. Zusätzlich in diesem Bereich mobiler Fritteusenservice bieten wir auch noch die Lieferung von neuem Qualitäts Frittieröl an. Also das hat auch sehr viele Vorteile. Und wir bieten auch optional, also wer möchte, dem bieten wir auch die Altölentsorgung an, also Hauptbusiness mobiler Fritteusenservice. Mittlerweile hat sich Filta schon zu einem Komplettanbieter entwickelt von mobilen Nachhaltigkeitsservices für gewerbliche Küchen. Also wir machen schon lange nicht mehr nur diesen reteusen Service, das ist aber unser Haupteinstiegsding sozusagen. Aber für Franchiser und auch für die Küchen bieten wir viel, viel mehr. Und das ist das eigentlich Spannende, dass das so ein, ja, dass das so ein Komplettpaket wir anbieten, was der Franchisegeber FILTA uns franchise Nehmern nach und nach aufgebaut hat. Der Franchisenehmer hat unglaublich viele Möglichkeiten, dieses ureigenste Business eigentlich zu ergänzen nach seinen Wünschen und seinen Vorstellungen und nach den Wünschen seiner Kunden hinsichtlich Küchenhygiene, Nachhaltigkeitsservices in großen Küchen.

Klaus: Das klingt sehr spannend. Was sind denn diese Zusatzdienstleistungen? Ich bin ein völliger Küchenleihe, was kann.

Maja Schneider: Man da machen zusätzlich? Also wir haben gestartet auch in Deutschland. Also ich muss noch mal kurz vielleicht sagen, Filter gibt es seit über 25 Jahren. Das ist auch wichtig, weil das ist schon auch ein Gewicht und bekannt international, kommt aus UK, also war ein Engländer, der diese Maschine, diese spezielle Filtermaschine, eben diese mobile Filtermaschine da entwickelt hat. Ist dann in die USA gegangen und von dort hat er das System eigentlich ausgebreitet. Und momentan sind es wirklich weltweit über 7000 Kunden wöchentlich. Wir haben keine Auftragskunden oder On Demand Kunden, sondern wir gehen jede Woche zu den gleichen Kunden. Also das gibt auch dem Franchisenehmer natürlich eine gewisse Sicherheit. Er geht jede Woche seinem Job hinterher.

Maja Schneider: Ja, alle freuen sich immer, wenn wir kommen natürlich, weil die Küchen in den Küchen, die freuen sich immer, wenn wir da arbeiten und dem Gastronomen eben Kosten sparen. Und die Mitarbeiter freuen sich, wenn sie sich nicht mehr ihre Fritteusen kümmern müssen. Das ist ja keine angenehme Aufgabe, wenn.

Maja Schneider: Man das machen muss nach Arbeitsschluss und nach Schichtschluss.

Maja Schneider: Das ist für die nervig wenn die den ganzen Tag in der Küche gestanden haben, frittiert haben und dann noch am Ende ihre Doofs machen müssen.

Maja Schneider: Das ist schon doof, aber okay, dafür sind wir da und wir sparen noch Geld und machen alles sauber und so weiter. Das ging los mit dem schnellen Ersetzen von Kühlschrankdichtungen. Ist also von heiß zu kalt, also von Fritteusen zu Kühlschränken, so dass die Franchisenehmer vor Ort für ihre Kunden zunächst und natürlich dann auch für neu akquirierte Kunden eben zweitausendein Kühlschrankdichtung ersetzen können, relativ schnell. Super spannendes Ding, weil man muss normalerweise wirklich Wochen warten, bis man als Gastronom eben, man muss es erstmal können, aber dann muss man erstmal sehen, dass die Dichtungen kaputt sind. Meistens sieht das die Kontrollbehörde und dann muss man schnell handeln und sich schnell ersetzen. Und dann müssen die sich drum kümmern, müssen das ausmessen, da ist ja vor Ort niemand, du kannst es online irgendwie bestellen und so weiter. Und da hat also FILTA diese Lücke entdeckt und hat gesagt, okay, wir bieten mit unseren Franchisern vor Ort eben schnellen Dichtungsersatz an, hat dann ein System aufgebaut und macht das seitdem. Dann kommt dazu, weil das in Küchen immer wieder auch nachgefragt wird, Abflussreinigung, chemiefrei machen wir auch, hat FILTA ein System und Mittel entwickelt, was wir unseren Kunden anbieten können. Dann über die Corona Zeit ist auch alles den Bereich Desinfizierung mit dazugekommen. Ganz, ganz ein spannendes Thema ist Fettabscheidung. Fettabscheidung hat eigentlich mit Fritteusen nichts zu tun, natürlich mit Fett und Öl, aber FILTA hat mit einem Partner einen neuen Fettabscheider entwickelt und der ist momentan der wirklich effizienteste, den es gibt. FILTA Fog Cyclone heißt der. Mit dem Verkauf haben wir gestartet und die Franchise Nehmer können das vertreiben und auch diesen Wartungsservice anbieten. Wir können auch wirklich mit Produktverkäufen Geld verdienen, wenn wir unseren Kunden, die wir sowieso schon haben, eben dieses Portfolio eben anbieten. Und für viele ist es spannend. Oder eben auch Ablufthaubenreinigung, automatische. Also Fettabscheider ist super, super spannend, weil jeder in Deutschland z.b. jeder Gastronom muss sich Fettabscheidung kümmern. Weißt du, was das ist?

Klaus: Ich freue mich, wenn ich dazulernen darf. Erklär es uns bitte.

Maja Schneider: Also Fettabscheidung hat mit Fritteusen überhaupt gar nichts zu tun. Aber wenn du einen Gastronomiebetrieb hast, bist du in Deutschland gezwungen, einen Fettabscheider, dich Fettabscheidung zu kümmern. Vielleicht hast du diese Infos aus Großbritannien mitgekriegt, die immer mal wieder von Fettbergen in der Kanalisation sprechen, die dann auftauchen, wo sich dann das Fett sammelt. Die haben nämlich nicht diese Vorgaben wie in Deutschland. Österreich weiß ich nicht, aber Deutschland weiß ich das. Das ist relativ streng gehandhabt. Und das ist ein großes Problem, weil selbst wenn du unten in der Erde irgendwie einen großen Fettabscheider hast, so einen normierten, DIN zertifizierten Fettabscheider verstopfen trotzdem dir oben hinter deinem Geschirrspüler, hinter deinem Vario, hinter oder unter deiner Spüle. Ja, wenn dann diese, wenn du deine Teller da reinschmeisst, deine fettigen Teller mit den ganzen Resten, dann, wenn du nicht oben direkt darunter irgendwas hast, was da dagegen wirkt, kommt dein ganzer Kram ja ins Rohr und irgendwann verstopfen die Rohre. Und wenn die Rohre verstopft sind, dann kostet das ganz viel Geld, wenn du da dir deinen Lampen holen musst und.

Maja Schneider: Der muss das dann alles wieder freiräumen.

Maja Schneider: Das kostet mehrere tausend Euro und dafür ist dieser Fettabscheider gut.

Klaus: Werbung heute mal ganz eigennützig. Ich spiele mich intensiv mit dem Gedanken, in das Geschäft mit sogenannten Beckenbodensesseln einzusteigen. Bis vor kurzem habe ich nicht mal gewusst, dass ich einen Beckenboden habe. Und was passiert, wenn die dortigen Muskeln nicht mehr stark genug sind? Dann werde ich untenrum nämlich undicht. 1/3 aller Frauen und 1/4 aller Männer leiden angeblich darunter. Und die setzen sich dann in Straßenkleidung auf so einen Sessel und freuen sich, ein höchst unangenehmes Problem loszuwerden. Und für dieses Geschäft suche ich Partner. Schreib mir einfach ein Mail, wenn auch du dieses Thema spannend findest oder vielleicht mit so einem Sessel sogar selbst gutes Geld verdienen willst, sei es als Betreiber oder als Wiederverkäufer. Klaus Ooldgrube, franchise de Werbung Ende.

Klaus: bei dem Kerngeschäftsmodell zu kommen.

Maja Schneider: Ja genau.

Klaus: Der Gastronom schließt mit euch eine Wartungs oder Betreuungsvereinbarung ab, sodass ihr dann einmal pro Woche oder alle 14 Tage oder in einem mehr oder weniger frei gewählten Zeitraum zu dem kommt. Da taucht dann ein Servicetechniker von euch mit einer wunderbaren Maschine auf. Ich stelle mir das jetzt sehr laienhaft so vor. Der steckt seinen Schlauch, ähnlich wie bei einem Staubsauger in die Fritteuse, da wird das Öl abgesaugt, dann klugert und blubbert und macht was auch immer diese Maschine. Also die reinigt das Öl. In der Zeit reinigt die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter von euch diese Fritteuse physisch, putzt das also aus und so und dann pumpt dieser Staubsauger wieder über einen Schlauch das Öl wieder zurück in die Fritteuse. Woher weiß ich, bzw. Die Maschine oder der Gastronom, dass dieses Öl überhaupt noch verwendbar ist? Das wäre jetzt doch total naheliegend, dass dieser Gastronom sagt, ich spare Geld, ich nutze dieses Öl bis zum Sankt nimmerleinstag.

Maja Schneider: Okay, ich sehe, du hast dich schon schlau gemacht.

Maja Schneider: Ja, nein, wenn wir kommen, wir sprechen vorher mit dem Gastronom. Also es ist eigentlich so, dass wir, wenn wir mal neu neue Kunden akquirieren, neue Kunden finden, machen wir immer eine kostenlose Demo erstmal. Wir zeigen dem erstmal, was wir machen und wir können anhand von der Anzahl seiner Fritteusen, der Größe seiner Fritteusen und der Kosten des aktuell genutzten Öls, was er ja bestimmt hat selber, können wir ihm sagen, okay, also und der Wechselhäufigkeit, das ist genau, das ist ein Punkt. Der Gastronom ohne uns hat natürlich ja auch einen gewissen Turnus, wo er das Öl wechselt. Und bei den meisten Kunden, wo wir hinkommen, wird dieser Turnus bestimmt von Geruchssinn, von wie sieht das Öl aus und Erfahrungswerten und so weiter. Da wissen wir als Profis, das ist nicht immer eigentlich sinnvoll, weil der eine kippt es viel zu früh weg und verschwendet damit Ressourcen, der andere kippt es zu spät weg. Der Sparsame, der will so, der hat einfach eine andere Wahrnehmung, was sein Öl betrifft. Der kippt es zu spät weg und damit wird es zu einem Gesundheitsrisiko. Und was wir machen ist, wenn wir zu unserem Kunden kommen, wir haben da vorher mal einen Turnus mal anhand der aktuellen Daten mal festgelegt und gucken mal, wie sinnvoll das ist. Das kann sich am Anfang immer wieder auch ein bisschen ändern und justieren. Aber was wir machen und was sehr wichtig ist, wir kommen jedes Mal, wenn wir in diese Küche kommen, messen wir den Qualitätswert des Öls. Wie verbraucht ist das, wie hoch ist das? In Deutschland ist z.B. ein, der heißt TPM Wert, total polar Material, das sind die polaren Anteile, wie hoch die sind. Die sind bis 24 erlaubt. Das ist so wie so ein Fieberthermometer, so ein Messthermometer, das ist relativ teuer, das halten wir dann ins Öl rein und je nachdem, wie hoch der Wert ist, können wir entscheiden oder entscheiden wir, wir filtern, wir können noch filtern, es macht Sinn zu filtern oder es gehört wirklich weg. Und natürlich im Laufe der ersten Wochen wissen wir ganz schnell, wie muss der Turnus sein für den Gastronom, dass der tatsächlich die Laufzeit oder Nutzungszeit, Lebenszeit seines Öls wirklich verdoppeln kann. Da müssen wir nämlich zu einem ganz bestimmten Moment kommen, damit es sich lohnt, noch zu filtern. Und damit verlängern wir dann eben die Lebenszeit des Öls. Und ja, ich habe es jetzt nun wirklich praktisch erlebt, wir können es tatsächlich verdoppeln in den meisten Fällen. Das ist eine coole Sache. Ja, das funktioniert. Und wir machen das mit diesem Gerät. Das kann natürlich jeder auch selber machen. Also jeder Gastronom kann das Ding auch selber reinhalten. Der Gastronom hat aber nicht die Maschine, dann das Öl zu filtern, fein zu filtern, das zu verlängern. Der kann natürlich das Ding reinhalten und warten, bis es auf 24 ist und dann kippt er sein Öl weg. Aber da können wir immer noch wieder das verlängern. Zweitausendein aber viele mögen auch, dass wir die Fritteusen sauber machen. Es geht nicht allen immer nur gleich die Nachhaltigkeit und das Sparen. Manche sind einfach nur froh, weil sie die Fritteusen nicht sauber machen müssen und sich nichts mehr kümmern müssen. Die würden auch mehr bezahlen. Denen geht es auch nicht ums Öl sparen.

Maja Schneider: Die sind froh, wenn alles erledigt ist.

Maja Schneider: Wenn wir das Öl mitbringen, wenn wir das Öl wieder mitnehmen, das alte, was wir nicht mehr nutzen können.

Klaus: Jetzt müsste doch jeder Wirt ganz laut Hurra rufen, wenn ihr in der Tür steht. Ihr nehmt ihm schmutzige, stinkende Arbeit ab, die er eigentlich nicht will. Sein Personal ist wahrscheinlich, weil der Abwäscher wird es nicht machen, überqualifiziert und überbezahlt dafür. Er hat ein Entsorgungsthema weniger, er hat ein Dokumentationsthema weniger.

Maja Schneider: Müsste man jede wiener Gaststätte eigentlich gleich.

Maja Schneider: Als Kunden gewinnen können, oder?

Klaus: Genau, ja. Warum ist das nicht so? Warum gibt es noch nicht tausende FILTAautos auf den Straßen Europas, auch wenn ihr augenscheinlich weltweit schon sehr erfolgreich seid? Ich gestehe, ich habe noch relativ wenige FILTAautos gesehen, auch wenn ich in Deutschland unterwegs bin.

Maja Schneider: Bist du in Wien eigentlich zweitausendein?

Klaus: Ich selbst bin in Wien, ja.

Maja Schneider: Wir haben in Wien einen. Gut, wie bekannt wir sind, hängt natürlich.

Maja Schneider: Immer von dem Franchiser ab, wie aktiv er vor Ort ist und selbst auf Kunden zugeht sozusagen.

Maja Schneider: Und selbst wenn der Vorteil für den.

Maja Schneider: Gastronom eigentlich auf der Hand liegt, heißt.

Maja Schneider: Das nicht immer, dass das klappt. Das liegt an ganz vielen verschiedenen Faktoren, sag ich mal.

Maja Schneider: Erstens mal an dem Menschen ist der.

Maja Schneider: Willst du den, willst du den in.

Maja Schneider: Deiner Küche oder willst du den nicht in deiner Küche? Also das ist ganz viel Psychologie auch.

Maja Schneider: Also was da, was ich da auch jetzt erlebt habe, wo ich noch nicht mal selber in die Küchen gehe. Also ich mache nicht mal den Job selber.

Maja Schneider: Ich bin, ich habe auch meine Mitarbeiter.

Maja Schneider: Zweitausendein, aber wir waren auch nun selbst wenn man, wenn die Leute bereit sind, auch diese kostenlose Demo zu machen, also wir bieten ja immer an, guckt euch das mal an, besser geht es nicht, dass man eigentlich sieht, was man für Vorteile hat. Am Ende dann der Demo machen wir immer so eine Kosten Einsparanalyse. Also was kosten wir, was spart ihr durch unseren Service? In den meisten Fällen wirklich bei uns.

Maja Schneider: In Berlin, ich kann das für Berlin.

Maja Schneider: Nur sagen, trägt sich der Service selbst. Und darüber hinaus haben die Gastronomen auch zusätzlich Ersparnis. Also das ist wirklich eigentlich geiles Geschäft.

Maja Schneider: Das ist so ein Win win Geschäftsmodell eigentlich, aber es funktioniert trotzdem nicht mit jedem.

Maja Schneider: Und das liegt an Bequemlichkeit, an eingefahrenen Strukturen, an doch bisschen Angst. Erzählen die uns nicht irgendeinen Quatsch? Also ich kann ja auch lasst uns mal Vierteljahr testen, dann könnte immer ausschauen, wir haben keine langfristigen Verträge, das machen wir nicht. Wir hören auf, wenn es keinem mehr gefällt. Wir haben mit manchen Kunden, mit manchen Deutschlandkunden, haben wir natürlich Rahmenverträge, das ist klar. Das ist auch das Gute übrigens von dem Franchise System. Aber ja, ich habe auch einige Erlebnisse jetzt gehabt, wo ich mir gesagt habe, es steht alles da, was ihr sparen könnt, was ihr für Erleichterung habt. Tja, es liegt dann manchmal vielleicht an persönlichen Umständen, an Ängsten, nicht rationalen Faktoren, wo es vielleicht nicht funktioniert. Und dort ist natürlich dann der einzelne Franchisenehmer gefragt, hat er vielleicht besonderen Charme.

Maja Schneider: Hat er vielleicht besondere. Ja, das ist so.

Klaus: Bleiben wir noch mal bei der Kundensicht. Du sagtest, ich spare als Wirt oder als Gastronom vielleicht sogar am Ende noch Geld, so dass sich der Service selber trägt. Wie du rausgehört hast, ich habe überhaupt keine Ahnung von Küchenbetrieb. Kann man so pauschal sagen, was kostet denn das Befüllen und Wegkippen eines fritteusen Öls im Vergleich zu eurem Service? Sprich, wie hoch sind denn so die Betriebskosten einer Fritteuse? Ich habe da überhaupt keine Ahnung.

Speaker E: mal zu verdeutlichen, was ein Gastronom sparen kann, wenn er mit Filta zusammenarbeitet und unseren Fritteusenservice nutzt, nehme ich jetzt mal folgendes Szenario wir haben zwei 25 l Fritteusen, das ist relativ üblich so für Pommesläden und Burger Stores und so weiter. Zweimal 25 l Fritteusen, wo zweimal pro Woche das Öl gewechselt wird, also entsorgt wird und neues reingekippt wird. Das heißt, die Leute in der Küche verbrauchen 100 l pro Woche Öl nimmt man einen Durchschnittspreis an von 2,50 /l das ist relativ schon ein gutes Öl. Dann bezahlt man €250 pro Woche für sein Frittieröl. Darüber hinaus muss man natürlich noch die Mitarbeiterzeit berechnen für die Reinigung der Fritteusen oder man muss ein externes Reinigungsunternehmen bezahlen, man muss Putzmittel bezahlen, hat einen höheren Zeitaufwand, natürlich auch ein höheres Risiko bei der Handhabung mit heißem Frittieröl. Man muss sich auch Entsorgungsunternehmen kümmern, da sein. Man muss auch das Öl natürlich lagern. Man braucht auch Platz, wenn man auf Vorrat Öl lagert und muss sich natürlich darum kümmern, dass es läuft. So, wenn wir jetzt kommen in dieser Situation, würden wir sagen, wir kämen einmal in der Woche zum Filtern. Einmal wechselt der Gastronom mit seinen Leuten das Öl in der Küche selbst. Das heißt, wir filtern, da geht das Öl, das gefilterte Öl wieder in die Fritteuse rein. Und bei zweimal 25 l Fritteusen können wir, wenn wir die Nutzungsdauer verdoppeln, tatsächlich davon ausgehen, dass man nur noch die Hälfte des Öls nutzen muss. Heißt also pro Woche nicht mehr 100.

Maja Schneider: L, sondern nur noch 50 l.

Speaker E: Und was den Preis dann anbelangt, bei 2,50 hat man eine Ersparnis pro Woche von 150, sorry, 125 bei man muss nicht mehr 250 bezahlen, sondern nur noch 125. So, haben also eine Ersparnis pro Woche von 125 durch die Filterung und durch die Verdoppelung der Nutzungsdauer. So, wenn wir jetzt 80 pro Service nehmen, ungefähr für 1 Stunde, hat der Gastronom 45 Ersparnis in der Woche und wir könnten sogar auch 100 nehmen, hat er immer noch Ersparnis und zwar 25 pro Woche. Bei diesem Szenario, wo er vorher im Grunde zweimal gewechselt hat in der Woche und jetzt dank der Filterung muss er nur noch einmal wechseln. Das summiert sich monatlich 100 pro Jahr sind das dann schon über 1000. Und natürlich Altöl holen wir auch ab, vergüten das. Neuöl ist jetzt hier nicht mit inbegriffen.

Klaus: Eure Zielgruppe ist ja der Standardgastronom, der Standortbürgerladen, die Standard Pommesbude ums Eck, wenn ich dich richtig verstehe. Und da fährt ihr dann, also bleiben wir noch mal noch mal bei bei diesem einfach zu rechnenden Beispiel, da fährt er dann einmal pro Woche hin und kassiert, wenn ich die Zahl richtig verstanden habe, 80 für diesen Einsatz. All inclusive sorgenfrei Paket.

Maja Schneider: Genau.

Klaus: Wenn ihr dann vor Ort seid, habt ihr das entweder schon dem Gastronomen angeboten oder bietet dann im Rahmen der Reinigung an und sagt lieber Wirt, wir könnten auch deine Kühlschrankdichtungen machen, wir schauen uns mal deinen Fettabscheider an, wir machen all diese Dinge und hab dann vielleicht dafür auch Verträge und guck dann einmal im Monat oder in welchem Intervall auch immer die Kühlschrankdichtungen an, würdet die dann, wenn ihr das nächste mal kommt, gleich mittauschen und macht damit ein angenehmes, nettes Zusatzgeschäft für euch auf der einen Seite und ein sorgenfreies Paket für den Gastronomen auf der anderen Seite. Soweit glaube ich, habe ich, habe ich das Kundenmodell mal verstanden. Ich sehe den Kundennutzen und ich sehe eine große Vertriebsaufgabe, denn man muss den Wirten ja davon überzeugen, dass das so eine tolle Geschichte ist.

Maja Schneider: Muss man aber nicht. Also jeder Franchise ist völlig frei, was er anbietet. Er hat ein großes Paket, was er nutzen kann, muss es aber nicht. Er kann auch durch Verkauf von Produkten coole Gewinne machen. Und das witzige ist, er verkauft dann eben nicht nur den Fettabscheider oder so, er kann auch immer den Service drum noch anbieten. Das ist wirklich eine spannende Geschichte.

Klaus: Zweitausendein bleiben wir noch mal beim Basisgeschäft. Ich akquiriere meine Pommesbude, fahre dort einmal pro Woche hin und verdiene jetzt der Einfachheit halber €80 pro Einsatz.

Maja Schneider: Musst aber aufpassen, weil jeder dann dich auf die 80 festnagelt.

Maja Schneider: Das will ich ja so nicht sagen.

Maja Schneider: Hängt ja auch von den Fritteusen ab. Also wenn das sechs Fritteusen sind, ist es nicht €80.

Klaus: Okay, ich ging jetzt davon aus, dass diese €80 mal so ein Durchschnittswert sind, mit dem wir rechnen können.

Maja Schneider: Nee, das ist schwer. Das ist so eine normale.

Klaus: Ich versuche an dieser Stelle immer herauszufinden, was ist denn so ein Umsatzpotenzial drin? Was was kann man denn so machen? Denn auf der einen Seite habe ich jetzt den Kunden, der mir sollen es 80, sollen es 100, sollen es €120 für mein Service sein? Bezahlt. Ich brauche dafür eine gewisse Menge Öl, ich brauche dafür meinen Mitarbeiter, dem ich einen gewissen Stundenlohn, also ein Gehalt zahlen muss. Und ich brauche einmal.

Maja Schneider: Kannst du selber machen.

Klaus: Ich könnte es auch selber machen.

Maja Schneider: Die meisten machen selbst, aber ich möchte.

Klaus: Irgendwann größer werden und da muss ich Mitarbeiter anstellen, damit sich dieses Spiel auch rechnet. Es gibt ja immer die beiden Modelle. ich arbeite selbst und ständig und bin ganz fleißig und bin glücklich und zufrieden, weil ich eigentlich Handwerker bin und das sein möchte. Handwerker jetzt im Sinne von manueller Tätigkeit, oder? Ich bin eher die Unternehmerpersönlichkeit, die sagt, ich mache das zwar zu Beginn und finde das ganz witzig hier und da mal in einer Küche herumzukrabbeln, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber eigentlich ist meine Stärke Organisation Verkauf, Mitarbeiterführung. Dann sind wir, dann suche ich mir entsprechend viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber in jedem Fall habe ich in irgendeiner Art und Weise Personalkosten. Und das versuche ich jetzt mal herauszufinden. Ich verkaufe das Service sagen wir jetzt damit einfaches 100. Wie lange dauert das und wie viel Öl brauche ich da dafür? Oder anders gefragt, wie viel bleibt mir denn da über?

Maja Schneider: Was ist bei jedem Kunden anders? Also wenn es lassen wir jetzt die h meinetwegen oder Serviceeinsatz €100, das ist nur für zwei Fritteusen. Wenn der mehr hat, wird das natürlich mehr. So, dann bringe ich optional, das ist jedem Kunden selber überlassen. Das ist natürlich gut für uns, wenn wir unser Öl mitbringen. Was haben wir da meinetwegen bei so 50 Litern, wenn ich jede Woche 50 l mitbringe, da habe ich zweitausendein ohne groß Zeitaufwand. Ich bringe das einfach mit. Also die Leute bringen das, die haben es in dem Auto, die bringen das 50 l meinetwegen wöchentlich oder aller. Nee, da ist es aller zwei Wochen, weil wir filtern ja zwischendrin. Ja, also alle zwei Wochen, also 100 l haben wir dann 90, 90 noch Gewinn.

Klaus: Also wichtige Information in dieser Servicepauschale von 80 oder 100 oder €120. Also nicht dabei.

Maja Schneider: Natürlich nicht.

Klaus: Okay, deswegen frage ich ja so naiv.

Maja Schneider: Ja, ich wusste auch, der Servicepreis für 1 Stunde, das ist ungefähr. Guck mal, zwei so 25 L Fritteusen brauchst du ungefähr 1 Stunde zweitausendein, so kriegste 80 €90. Die gut. Ja, die, die gut verhandeln können, kriegen vielleicht auch 100 für deinen Mitarbeiter.

Klaus: So ein Service €80, €100 dauert 1 Stunde. Dann fährt der Monteur zum nächsten Kunden, verkauft dort wieder 1 Stunde, hat dann wieder eine eine halbe h Fahrzeit. Das heißt, im Idealfall kann der fünf, maximal sechs Kunden am Tag bedienen. Jetzt diese kleinen Standardkunden. Lass uns das mal nur so simpel simpel durchrechnen. Das heißt, ich mache fünf mal 100, ich mache 500 Umsatz am Tag, wenn ich das Altöl nicht gegenrechne. Und wenn ich dem jetzt mal kein neues Öl verkaufe, wenn ich das fünf Tage die Woche mache, mache ich mit einem Mitarbeiter jetzt ganz milchmädchenhaft rund €8000, also 200 jetzt Feiertage. Genau, jetzt gibt es Feiertage und Co. Also sagen wir acht bis Euro Umsatz. Umsatz pro Monat. Das heißt, ich kann dem ein schönes Gehalt zahlen, ich kann dem ein Auto zur Verfügung stellen, ich kann dem diese Reinigungsmaschine zur Verfügung stellen. Und am Ende bleibt mir ein bisschen was über, wenn es mir dann gelingt, den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin entsprechend gut auszulassen.

Maja Schneider: Da bleibt dir aber schon, wenn du so rechnest, schon sehr viel über. Bleibt schon sehr viel über zweitausendeinundzwanzig, wenn.

Klaus: Es mir dann gelingt. Und das wird die Herausforderung sein, die Mitarbeiterinnen oder die Mitarbeiter gut auszulasten. Denn es wird eine Zeit dauern, bis ich meine Kunden gefunden habe, dass ich so regelmäßig tatsächlich fünf Kunden am Tag habe.

Maja Schneider: Du musst. Nee, das ist aber es ist ja so, wenn du so rechnest, du hast eine Schicht 8 Stunden, ja, mit meinetwegen fünf, mit bisschen Fahrerei und putzen und sowas. Du hast also als einen Mitarbeiter und machst dasselbe. Es spielt ja gar keine Rolle, wenn du schon €500 hast, 2500 mal vier, also das sind ja schon die kurzen Monate, da hast du schon nur mit dem Service verdient. So, dann kommt, da ist auch noch nicht mal die Ölmarge mit drin und es ist auch noch nicht mal das Altöl mit drin. Wenn du es als Unternehmer selber machst, ist sowieso, arbeitest immer mehr, aber am Wochenende hast du sowieso keine Feiertage und so weiter. Aber es ist weniger, es ist nicht die Realität. Dann hast du aber das Auto eine Schicht nur besetzt. Du musst natürlich, du hast natürlich die Option, das im Grunde 24 Stunden fahren zu. Wenn du clever bist, lässt es 24 Stunden fahren und findest dafür die Leute.

Klaus: Wobei ich bei 24 Stunden, das Problem ist ja, dass meine Kunden ja nicht 24 Stunden offen haben.

Maja Schneider: Also ich werde eher nicht 3.

Klaus: Uhr morgens rein können.

Maja Schneider: Doch, die geben dir ja einen Schlüssel. Du kommst eher nicht rein in den Zeiten, wo die arbeiten. Und das ist, das ist die, das ist die Krux. Das ist, das ist nämlich so ein.

Maja Schneider: Bisschen, wo du gucken musst.

Maja Schneider: Dann schicke ich in der Zeit halt meine Mitarbeiter lieber auf irgendeinen Dichtungsjob, also Dichtungsmessen und weil das stinkt nicht, das kannst du nebenher machen, kommst du nicht mit der Maschine. Nur im Optimalfall hast du das Auto 24 Stunden unterwegs. Davon träumen alle. Ist nicht die Realität, ist klar. Aber nachts und zu diesen außerirdischen Zeiten sind die besten Arbeitszeiten natürlich. Also theoretisch kann man ganz reich werden.

Klaus: Und einen Punkt, einen Punkt darf man ja nicht vergessen. Ich störe ja den Betrieb für 1 Stunde. Der kann ja, beim Beispiel zu bleiben, in dieser h seine Pommes nicht verkaufen. Der wird also keine Freude haben, wenn ich zur Hochzeit dort auf. Das ist also schon eine gewisse logistische Herausforderung.

Maja Schneider: Das ist der Punkt. Aber es gibt, man hat natürlich dann in der Großstadt muss man natürlich gucken, wo finde ich die Restaurants oder die Kunden, die vielleicht mal einen Tag zu haben oder zwei Tage zu oder erst sitzen, aufmachen, Nachtlokale, irgendwelche, irgendwelche. Ja, es gibt die Möglichkeit, setzt aber sehr viel logistisches Geschick und Bereitschaft aller voraus, das mitzumachen.

Klaus: Welche Betriebskosten habe ich denn? Ich brauche mein Auto, ich brauche diese wunderbare Maschine. Muss diese wunderbare Maschine mit irgendwelchen synth teuren Filtern regelmäßig ausgestattet werden?

Maja Schneider: Nein, Sünd hast du ja nicht. Also du musst natürlich schon Filter immer kaufen. Das ist aber ein marginaler Punkt. Also es kurz zu sagen, du hast natürlich irgendwann Investitionskosten, mal ganz am Anfang. Du fängst mit einem Auto an, und musst dich da natürlich einkaufen in das System und du hast Erstausstattung in Höhe von. Da kriegst du dann deine Erstausstattung, dein ganzes Material und so weiter. Da ist auch viertägige Schulung mit drin.

Klaus: die Kostenseite nochmal kurz abzuschließen. Ich habe also keine horrenden Betriebskosten. Ich muss natürlich meine Maschine ein bisschen.

Maja Schneider: Nein, du musst keine Immobilien erwerben zweitausendein. Du musst natürlich dich, musst überlegen, liest du ein Auto oder kaufst du es? Also so ein Transporter. Das musst du selber entscheiden. Das sind nochmal Kosten. Ansonsten bezahlst du eben einmal für die eine Maschine mit Erstausstattung irgendwie, dann bezahlst du für dein Gebiet. Du bezahlst für dein Gebiet, für einen Staat mit 5000 Einwohnern, hatte ich jetzt noch mal geguckt, sind das Leuten, also Einwohner, bezahlst du Euro noch mal und es ist dir dann aber sicher, dass dort dann dir kein anderer mehr vor die Nase gesetzt wird, sozusagen. Kann man aber auch machen. Man kann auch natürlich Städte teilen.

Klaus: Wie viel würde ich für eine weitere Maschine bezahlen?

Maja Schneider: Größenordnung, da kriegst du das zweite Auto einfach. Du kriegst die zweite Erstausstattung, also kriegst ja das. Die Autos müssen ja besonders eingebaut werden, mit Regalen und was weiß ich. Ich glaube für die modernste Maschine, wenn du da jetzt noch mal ein Auto dazu nimmst, musst du glaube ich, sowas den Dreh bezahlen. Also das ist quasi ein weiterer Arbeitsplatz, der dir ja weiter Umsatzmöglichkeiten eben ermöglicht.

Klaus: Was kommt an laufenden Gebühren auf mich zu? Wie viel oder welchen Teil des Kuchens muss ich an die Franchisezentrale abführen?

Maja Schneider: Das ist relativ übersichtlich. Also man bezahlt für die Maschine, also pro Maschine bezahlt man €600 pro Monat. Ich habe zwei Autos, zwei Maschinen und bezahle jeden Monat €1200 an den Franchisegeber. Und es sind noch 2,5 %. 2,5 % laut Vereinbarung von dem Service, von den Service Umsatz. Das heißt nicht für Ölverkauf, nicht für Altölentsorgung, nicht für anderen Zusatzservice, sondern von eben quasi diesen €100 pro Einsatz, sagen wir mal, müsstest du dann 2,50. Ja, 2,50 noch an den Franchiser eben. Das gilt aber erst, wenn du mehr Serviceeinnahmen hast als €3000. Also wenn du da am Anfang noch ein bisschen am Aufbau bist, musst du das noch nicht mal zahlen.

Klaus: Wenn ich jetzt ein unternehmungslustiger Wirtshaus gehabt bin, dann liegt dieses Modell ja nahezu auf der Hand oder in der Küche für mich. Ich könnte ja einfach von Wirt zu Wirt tingeln, ihm das Modell vorstellen und wenn ich denn mal fünf in meiner näheren Umgebung gefunden habe, zu euch kommen und sagen hurra, das wäre durchaus ein funktionierendes Modell. Dann nehme ich in die Hand, kaufe mir also einen schönen Transporter.

Maja Schneider: Ja, sehr schönen.

Klaus: Einen schönen Transporter und baue dann Zug Zug meine Kunden auf, bis ich so viele habe, dass ich mir einen Mitarbeiter finanzieren kann und ziehe mich dann entweder teilweise aus dem Geschäft zurück oder wachse einfach weiter, bis ich mein kleines FILTA Imperium aufgebaut habe. Funktioniert dieses Geschäft tatsächlich so, dass ich dann von lokal zu lokal, von Restaurant zu Restaurant fahre, Kunden zu finden, oder ist das mittlerweile auch schon ein Online Internet Spiel, das ich da auf Facebook wahnsinnig präsent sein muss? Oder ist es vielleicht sogar so, dass ihr als Franchise System mit den ganz großen Burgerketten Verträge habt und ich, wenn ich jetzt, dein Beispiel aufzugreifen, in Wien hier starten würde oder mitmachen würde, dann schon 10 Filialen sowieso bekomme, weil das ganze System dabei ist. Wie starte ich da ganz konkret? Wie komme ich an meine Kunden?

Maja Schneider: Du kannst alle Kanäle nutzen, natürlich. Also es ist so, dass ich es gesehen habe, weil es ein sehr physisches Ding ist, also wo man ein bisschen was erklären muss und so. Es ist, glaube ich, gut, vor Ort hinzugehen, reinzugehen in die Läden, es gibt ja Material, man kann einfach Hallo sagen und mit den kurz erklären, worum es geht. Es ist nicht so, dass die Leute nicht wissen, worum es geht. Also Ölfilterung ist tatsächlich was, was eigentlich bekannter wird. Es gibt ja auch Filtermaschinen, die der Gastronom kaufen kann. Bei uns hat er keine Investitionskosten, das ist ein ganz wesentlicher Unterschied. Und da sind wir wirklich einmalig. Wir verkaufen keine Filtergeräte, sondern wir verkaufen einen Service mit den gleichen plus noch mehr Vorteilen für ihn und regelmäßige Besuche. Er hat ja keine Wartung und sich nichts zu kümmern, nicht irgendwelche kaputtgehenden Maschinen und noch mehr Maschinen, die er putzen muss und so weiter. So sind also aus meiner Sicht ist ein großer Vorteil, wenn man tatsächlich gerne auch von Ort zu Ort geht. Also dieser Franchisenehmer ist tatsächlich vielleicht sehr erwünscht, als der, der alles von der Couch ausmacht. Aber es geht auch von der Couch aus. Natürlich. Heutzutage geht sehr viel. Du kannst auf allen Wegen zu den Kunden kommen. Ich switch mich jetzt mal auf die Seite des Franchisegebers, für den ich auch Marketing mache. Er bekommt auch von mir größte mögliche Unterstützung. Seitdem ich franchise Nehmerin bin, weiß ich noch überhaupt viel besser, worum es geht und womit ich dienen kann. Und alles das, was ich für mich selber mache, davon profitieren auch natürlich die.

Maja Schneider: Anderen Franchisenehmer, ist auch klar.

Maja Schneider: Ein Weg ist dieser ganz klassische linken Putzer Job. So, dann gibt es völlig auch verschiedene Franchiser. Die einen machen Social Media, die anderen machen kein Social Media. Wir haben Verträge durchaus mit bundesweiten Caterern, so Exo, Aramark, Marché, das ist durch den Einsatz der Franchise Zentrale gekommen und davon profitieren sehr, sehr viele Franchise Nehmer, weil Sodexo, Aramark, die haben in vielen, vielen Städten Betriebskantinen und auch in Städten, wo wir noch keine Franchisenehmer haben, können wir durchaus sagen, ihr müsst nicht bei null anfangen, ihr könnt dort schon hingehen und verweisen, dass wir gelistete und empfohlene Kunden sind. Und das ist für viele ein schnellerer, leichterer Eingang auch zu Kunden, die vielleicht jetzt nicht so gerne von Gaststätte zu Gaststätte selber ziehen. Und man muss wirklich sagen, wenn die Franchiser am Anfang selber voll unterwegs sind, irgendwann, wie du sagst, 8 Stunden, bevor man dann mal sich über den ersten Mitarbeiter dann mal nachdenkt, machen das viele noch relativ lange doch selbst, Sicherheit zu gewinnen, ein bisschen in das System reinzukommen, machen das lange selbst. Die haben aber dann nicht mehr die Zeit, die Kunden zu akquirieren. Die müssen dann aber irgendwie, das ist aber jedem Franchisenehmer selber überlassen, die müssen irgendwie gucken, lasse ich die Akquise von jemand anders machen? Aber ja, wenn ich natürlich plötzlich viele Kunden jetzt neu bekomme, ich kann es ja nicht stemmen. Das ist die größte Krux und das ist eine große Herausforderung für alle von uns, für meine Kollegen, diese Balance irgendwie hinzukriegen. Wann mache ich den nächsten Schritt? Wie viel akquiriere ich? Viele Kunden kriegt man ja, man kriegt ja auch nicht alle, aber es kann dann mal einer sein, der plötzlich ja sieben Läden hat. Z.B. oh, kann ich, wie soll ich das machen? Reicht mir aber nicht für den nächsten Mitarbeiter.

Klaus: Aber auch das ist ja nicht FILTA spezifisch, sondern trifft ja viele Handwerker, die mehr oder weniger regelmäßige Dienstleistungen erbringen. Wenn ich gerade beim Kunden arbeite, kann ich in der Zeit nicht neue Kunden gewinnen. Ich verliere allerdings zwangsweise Kunden, egal wie gut ich bin. Jeder Kunde sperrt irgendwann mal zu oder wechselt. Das heißt, diesen Balanceakt zu beherrschen, ist einfach die Kunst des Unternehmertums und vielleicht.

Maja Schneider: Auch die Gehälter, die man bereit ist zu bezahlen. Ja, also das ist natürlich auch ein Punkt, das muss jeder selber dann entscheiden und hat das in der Hand.

Klaus: Liebe Maja Schneider, vielen, vielen Dank, dass ich in die Welt der Fritteusenreinigung zum Glück nicht tatsächlich reinriechen durfte. Das riecht immer lecker, das frische Fett mit Sicherheit. Beim alten bin ich mir nicht zu 100 % sicher, aber zum Glück ist das ja euer Job. Nochmal vielen, vielen Dank für deine Zeit. Danke für die offenen Worte. Danke für all das, was ich lernen durfte. War nicht nur informativ, sondern hat auch Spaß gemacht. Danke dir.

Maja Schneider: Ja, also, ja, nein, vielen, vielen Dank für das Gespräch. Sehr nett und hat Spaß gemacht.

Maja Schneider: Und ich hoffe, sehr, sehr viele hören.

Maja Schneider: Das und haben Interesse an FITA als.

Maja Schneider: Kunde und vielleicht als künftiger Franchise Nehmer.

Klaus: Vielen Dank, liebe Meier.

Maja Schneider: Tschüss nach Wien.

Klaus: Wer jetzt Geschmack daran gefunden hat und darüber nachdenkt, selbst mit Fritteusen bzw. Ölreinigung Geld zu verdienen, der findet sämtliche Kontaktdaten von Maja in den Shownotes. Und bevor wir zur Bierdeckel Kalkulation kommen, Maja und ich freuen uns über jeden Kommentar und jedes Herzchen. Dankeschön. Und auch vielen Dank fürs Weiterempfehlen dieses Podcasts. Das Geschäftsmodell von Filta ist eigentlich recht einfach. Mit einer Fritteusenreinigung machen wir im Schnitt gerundet sagen wir 100 Umsatz. Bei fünf Reinigungen pro Tag und sechs Einsatztagen pro Woche, denn die Gastronomie hat ja an fast allen Tagen offen, sind wir bei in der Woche oder der Einfachheit halber Euro pro Monat. Von diesen Euro müssen wir eigentlich nur unser Auto, €600 Maschinenmiete und 2,5 % Franchise Fee bezahlen. Allerdings, wenn wir nicht 52 Wochen im Jahr selbst reinigen wollen, auch ein bis zwei Mitarbeiterinnen, je nach persönlichem Arbeitseinsatz, bleibt da ein durchaus attraktives Gehalt übrig. Wie lange es dauert, bis man die fünf Kunden täglich im Schnitt gewonnen hat, hängt wohl sehr stark vom Verkaufstalent und dem eigenen Einsatz ab. Ohne entsprechende Liebe zum Verkauf und auch zu Gastronomen wird es wohl richtig schwierig. Einerseits kann man das System wahrscheinlich recht einfach hochskalieren, indem man sowohl Gastronomen als auch Mitarbeiterinnen findet. Andererseits besteht die Gefahr, dass man insbesondere zu Beginn selbst viel zu fleißig am Reinigen ist und dann keine Zeit mehr für die Neukundengewinnung findet. Auch wollen und müssen die Mitarbeiterinnen entsprechend ausgeleistet sein. Doch das ist kein Spezifikum von FILTA. Das ist letztlich bei allen Systemen, die mehr oder weniger mit Handwerk, also manueller Tätigkeit beim Kunden zu tun haben. Diese Kalkulation gibt es wie immer auch auf Goldgrube Franchise.

Miez & Maunz, Agnes Hanning

>> Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen und objektiven Einblick in Geschäftsmodelle hinter Franchise Systemen. Apropos unabhängig. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wird dann noch wirklich kritisch hinterfragt werden. Auch heute geht es mal wieder ein eher ungewöhnliches Geschäftsmodell. Eines, von dem ich dachte, dass man damit wohl nicht wirklich Geld verdienen kann, sondern eher mit einem Hobby ein kleines Taschengeld dazu verdient oder man sich sogar Arbeit kauft. Doch Agnes Hanning hat mich eines besseren belehrt. Ein kleiner Spoiler, sie verdient deutlich sechsstellig und hat über dreißig Mitarbeiterinnen. Es geht Katzensitting. Richtig gehört. Agnes beschäftigt in ihrer eigenen Agentur Miez & Maunz in München sehr viele Katzensitterinnen. Und auch die Franchise Partnerinnen von Miez & Maunz streicheln nicht selbst die Stubentiger, sondern haben ebenfalls Angestellte.

>> Agnes Hanning: Da sind wir schon bei unseren 80 Einsätzen am Tag.

>> Klaus: Üblicherweise ist es keine gute Idee, ein Geschäftsmodell komplett neu zu erfinden. Doch Agnes hat sich erfolgreich an das Abenteuer herangewagt.

>> Agnes Hanning: Ich konnte mir kein Beispiel an irgendeinem vorgegebenen Modell nehmen, sondern es war alles einfach so kreiert, erschaffen, wie ich es gerne für mich als Katzenhalter gewollt hätte.

>> Klaus: Wie findet man zu sittende Katzen und Katzensitter? Was genau macht so eine Katzensitterin?

>> Agnes Hanning: Dann verbringen wir manchmal schon mehr Zeit, als wirklich der Halter mit der Katze verbringt. Es klingt sehr idyllisch. Ich sitze im Schaukelstuhl und streichle die Katze, die auf meinem Schoß sitzt und gucke dabei vielleicht Fernsehen oder für die jüngere Generation Chip im Handy rum. Und das soll es natürlich nicht sein.

>> Klaus: Was sind die großen Herausforderungen bei dem Modell?

>> Agnes Hanning: Ja, alleine Katzen mögen reicht in dem Fall wirklich nicht. Eine gewisse Kompatibilität auch mit anderen Menschen ist wirklich notwendig.

>> Klaus: Und welche Rolle spielen Tierärzte?

>> Agnes Hanning: Ich würde auch keine Provision verlangen, wenn ich einen Kunden von uns zum Tierarzt schicke. Natürlich.

>> Klaus: Doch man muss nicht nur das Vertrauen der Katze, sondern zuallererst das Vertrauen der Katzenhalterinnen gewinnen. Und das Vertrauen muss auf Gegenseitigkeit beruhen. Eines Tages besuchte eine nichtsahnende Katzensitterin das Zuhause einer verreisten Kundin. Und zur großen Überraschung aller Beteiligten war das Schlafzimmer nicht menschenleer. Der Neffe des Hauses, der offensichtlich Zugang zu einem Schlüssel hatte, kam auf die großartige Idee, das vermeintlich verlassene Zuhause zum Liebesnest umzufunktionieren. Doch zurück zum Business. Wie wichtig ist das sogenannte Up und Cross selling? Kann man Katzenhalter erinnern, deren Vertrauen man gewonnen hat. Schließlich schaut man es sogar ins vorhin schon erwähnte Schlafzimmer. Nicht alles Mögliche empfehlen und damit Provisionen generieren.

>> Agnes Hanning: Ich möchte mir auch einfach meine Glaubwürdigkeit dabei behalten.

>> Klaus: Beim Thema Verkaufen und Vertrauen kurz der notwendige rechtliche Hinweis. Weder ich, mein Gast oder das Franchise System können für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Ihr könnt mir jedoch vertrauen, dass ich die Zahlen bestmöglich geprüft habe. Bis zum Ende dranzubleiben zahlt sich aus, denn dann fasse ich im Rahmen einer sogenannten Bierdeckel Kalkulation die wichtigsten Zahlen vereinfacht zusammen. So kurz, dass es sogar auf einen Bierdeckel passen würde. Und noch ein Hinweis: wer sich besonders für Franchise Systeme rund Katzen interessiert, es gibt eine eigene Episode von Goldgrube Franchise mit Katrin Kahl vom Katzentempel, einem veganen Restaurantkonzept mit Katzen. Danke übrigens für die ganz vielen Sterne, das Abonnieren und weiterempfehlen dieses Podcasts. Liebe Agnes Hanning, danke, dass du mich deinen Katzen vorziehst. Sei doch bitte so lieb und erzähl uns, was macht Miez & Maunz?

>> Agnes Hanning: Miez & Maunz ist eine Katzensitting Agentur mit Stammsitz in München, die 2017 gegründet wurde. Und wir betreuen die Katzen in ihrem gewohnten Umfeld. Das bedeutet, die Katzensitter gehen zu den Katzen nach Hause, füttern sie, spielen mit ihnen, machen das Katzenklo sauber und gehen natürlich individuell auf die Bedürfnisse der Tiere ein.

>> Klaus: Es ist also dieses ganz klassische Katzensitting, so wie man das im Wesentlichen kennt. Das heißt, der Katzenbesitzer findet dich bzw. Euch, nehme an, in Zeiten wie diesen online, vereinbart mit euch, ich nehme mal an im wahrsten Sinne des Wortes einen Schnuppertermin, wo man sich kennenlernt, wo auch die Katzen, die Sitterin oder den Sitter kennenlernt. Und dann kommt ihr mehr oder weniger regelmäßig die Katzen pflegen, betreuen, besuchen, bespielen. Ist dieses regelmäßig bei euch so, dass ich das nur machen kann, wenn ich jetzt extrem berufstätig bin und möchte, dass meine Katze in der Früh betreut wird? Nutze ich euch nur für den Urlaub? Nutze ich euch, wenn ich jetzt ganz kurzfristig, weil ich im Krankenhaus liege, einen Betreuer brauche, wobei das Beschnuppern dann schwierig wird? Was genau ist euer Service?

>> Agnes Hanning: Tatsächlich alles, was du gerade so schön aufgezählt hast. Also wir haben die berufstätigen Leute, die sagen, ich brauche jemanden, der 3 Stunden am Tag kommt, weil die Katze vielleicht ein medizinisches Bedürfnis hat oder noch sehr jung ist, auf jeden Fall viel Beschäftigung braucht oder viel Support. Genauso sind es aber auch die Geschäftsleute hier in der Agentur haben wir tatsächlich sehr viele Schlüssel von den Kunden und das gibt denen natürlich auch die Spontanität zu frau Hanning, heute Abend würde ich gerne sie buchen, weil ich fahre morgen weg für zwei Wochen nach Singapur. Auch das ist natürlich möglich. Und wir haben aber auch die klassischen Familien, die für zwei, drei Wochen ganz klassisch in den Urlaub fahren. Zu den Sommerferien. Naja, jetzt gerade Pfingsten, Ostern, Weihnachten ist natürlich auch immer so eine Zeit, wo wir sehr gebraucht werden. Da fragt man ungern die Nachbarn. Da kommen wir dann auch ganz oft wieder zum Einsatz.

>> Klaus: Du hast mich jetzt mit 3 Stunden völlig überrascht. Ich war selbst jahrelang glücklicher Katzenhalter oder Katzenpapa und habe natürlich auch so auf Gegenseitigkeit andere Katzen gesittet und war natürlich sehr, sehr gerne auch 3 Stunden bei fremden Katzen. Aber die Regel war das nicht. Ist es tatsächlich notwendig oder erforderlich, dass man 3 Stunden die Katze sittet?

>> Agnes Hanning: Hängt tatsächlich vom Bedürfnis der Katze ab. Also in dem Fall, und ich muss dazu sagen, das ist nicht das gängige, das ist nicht das typische, was wirklich regelmäßig gebucht wird, waren sehr, sehr junge Katzen. Und es war dem Halter sehr wichtig, dass viel Zeit mit ihnen verbracht wurde. Junge Katzen sind natürlich ein bisschen temperamentvoll, die können schon mal ein bisschen die Wohnung durcheinander bringen. Das war in dem Fall auch nachvollziehbar, auch rassetypisch bei ihnen sehr gegeben. Aber normalerweise, wenn wir zu den gängigen Fütterungszeiten da sind, morgens und abends uns 1 Stunde oder 45 Minuten mit den Katzen beschäftigen, dann verbringen wir manchmal schon mehr Zeit, als wirklich der Halter mit der Katze verbringt. Also ich selber habe ja auch vier Katzen, zwei Hunde dazu noch. Und man stellt ganz oft fest, wie das so im Alltag daneben herläuft. Wo setzt man sich wirklich mal eine halbe h hin und spielt 15 Minuten, 20 Minuten mit einer Katze ganz intensiv, geschweige denn dann mit der zweiten auch noch, wenn man mehrere hat. Und da sind natürlich dann zweimal 45 Minuten oder zweimal 60 Minuten wirklich viel mehr Zeit, als manchmal der Halter mit der Katze schon verbringt. Also es müssen nicht die 3 Stunden sein. Das war tatsächlich ist ein Ausnahmefall, der nicht so typisch ist.

>> Klaus: Wie läuft so ein Besuch ab oder anders was macht ihr denn alles? Ihr werdet das Katzenkisterl sauber machen, ihr werdet der Katze was zu essen geben, ihr werdet das Wasser bzw. Die Katzenmilch tauschen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ihr die Post am Weg aus dem Postkastel mitnehmt. Gießt ihr auch Blumen, räumt ihr das von dir vorher erwähnte Chaos, das die Katze hinterlassen hat, auf? Was macht ihr da alles?

>> Agnes Hanning: Ja, das hast du so schön gesagt, weil das Thema Blumen finde ich immer ganz lustig. Also wir haben tatsächlich im Betreuen, der mit dem Kunden geschlossen wird, mal festgehalten bis zu 10 Zimmerpflanzen. Wenn es natürlich 11 oder 12 sind, ist das kein Thema. Aber wir wollten doch das Gewächshaus im Garten ausschließen oder irgendwelche anderen Anlagen im Keller. Also wir wollten uns da jetzt nicht verantwortlich sehen, sondern tatsächlich das ein bisschen begrenzen. Aber natürlich sind die Blumen mit drin. Wir haben vielleicht nicht alle den grünen Daumen, das haben wir natürlich für die Tiere, aber bisher, glaube ich, haben die meisten Pflanzen überlebt. Post, klar, wir gehen am Briefkasten vorbei, das ist kein Thema, die Post rauszunehmen. Auch das Bewegen der Jalousien vielleicht ein Thema beim längeren Aufenthalt, wenn es Häuser sind, die in abgelegenen Wohngegenden sind, aus Sicherheitsaspekten auch nicht so verkehrt. Das, was du genannt hast, jetzt natürlich die Kistel sauber machen, also das Katzenklo füttern, je nach Bedarf. Es werden ja auch Katzen gebarft, das heißt wirklich Rohfleisch verfüttert, das ist ein bisschen aufwendiger. Und mit ihnen spielen. Das Spielen, das hört sich so an, na ja, immer ein bisschen niedlich. Das ist nett, dass wir mit den spielen, aber es ist tatsächlich einer der wichtigsten Aspekte, weil wir natürlich dadurch den Stress abbauen wollen. Und die Katzen haben manchmal ziemlich viel Stress. Trennungsstress der Sozialpartner ist weg, jemand Neues ist da. Und für uns ist es natürlich das Hauptziel, dass wir eine Katze wieder zum Halter zurückgeben können, die entspannt ist, die relaxt ist, die eine gute Zeit mit uns hatte und natürlich über alles hinaus gesund ist danach.

>> Klaus: Was kostet mich diese sorglos oder rundum Betreuung meines Kätzchens?

>> Agnes Hanning: Ja, die Preise variieren tatsächlich. Wir haben verschiedene Betreuungspakete, die sich unterscheiden in der Zeit. Das kleinste startet bei 45 Minuten und das größte endet dann bei anderthalb Stunden. Die Betreuung tatsächlich. Es ist nicht nur die Zeit, die das beeinflusst, sondern tatsächlich auch die Leistung. Wir übernehmen ja auch ganz viele Tiere, die medizinischen Support brauchen. Und wenn wir natürlich, ich nehme jetzt mal das Beispiel Insulin spritzen, hat es natürlich für uns eine ganz andere Wertigkeit und der Sitter hat natürlich auch eine ganz andere Verantwortung, als wenn jemand nur kommt und kurz das Futter dahin stellt und die Kiste sauber macht. Deswegen variieren die Preise je nach Leistungspaket. Und es geht los bei 32,90. Das wäre das kleinste Paket mit 45 Minuten und das größte Paket, das wer mit Insulin sind 42,90 pro Besuch.

>> Klaus: Das erscheint mir jetzt auf den ersten Blick aus Alterssicht relativ teuer. Das ist dann, wenn ihr zweimal am Tag kommt, so roundabout 65 für das kleinste Paket mal 14 Tage ist jetzt nicht besonders preis. Ich wechsel aber jetzt gleich die Seite, passend zum Thema Goldgrube. Ihr müsst ja auch Geschäft machen und eure Sitterinnen und Sitter finanzieren. Und aus diesem Gesichtspunkt heraus sind dann 30 Euro für 45 Minuten plus Anfahrtszeit, plus wahrscheinlich ein bisschen Vorbereitungszeit, plus, dazu kommen wir gleich, Kennenlerntermin, ein nicht mehr allzu attraktiver Stundensatz. Was kommt da noch an Kosten dazu? Stichwort Kennenlerntermin, Stichwort Fahrtkosten.

>> Agnes Hanning: Ja, das Thema Goldgrube glaube ich tatsächlich, da muss ich ganz ehrlich sein, dass wir sicher nicht damit reinfallen. Ich glaube gerade bei unserem bei unserem Beruf ist ganz viel Leidenschaft und Liebe zum Tier gefragt, aber natürlich auch alles andere. Die zusätzlichen Kosten, die du gerade angesprochen hast, das Kennenlernen ist für den Kunden umsonst, da entstehen keine weiteren Kosten. Das passt auch wunderbar, weil die Sitte natürlich nicht kreuz und quer durch die Stadt fahren, einen Auftrag für 45 Minuten zu erledigen. Aber der Personalapparat ist natürlich schon sehr hoher. Da würde ich lügen, wenn es nicht.

>> Klaus: So wäre, finde ich als Katzenliebhaber euch. Was sind so die klassischen Akquise wege? Ich kann mir vorstellen, dass extrem viel über Mundpropaganda läuft, glaube aber, wie schon eingangs erwähnt, dass das Social Media Spiel extrem wichtig ist. Ihr werdet eine gute Internetpräsenz brauchen, ihr werdet vielleicht aber auch PR brauchen, dass ihr in Bezirkszeitungen erwähnt werdet. Wie funktioniert das Spiel? Wie findet man euch bzw. Wie findet ihr die Katzen?

>> Agnes Hanning: Ich weiß noch, als ich angefangen habe, ich habe tatsächlich Handzettel verteilt, sowohl Katzenzitter zu gewinnen, aber auch natürlich, Kunden zu gewinnen. Darüber hinaus natürlich gingen unsere Flyer an Tierärzte, ein ganz wichtiger Kooperationspartner, weil dort wird natürlich immer gefragt beim Tierarzt, ob sie jemanden kennen, der Tiere aufnimmt, unterstützt. Manchmal wird ja auch noch nach einer Pension gefragt, was wir ja letztendlich nicht sind. Die meisten unserer Kunden kommen tatsächlich über Google. Dann Social Media hattest du angesprochen, ganz wichtiger Bereich natürlich, der nimmt immer mehr zu, vor allem ich merke es im Laufe der letzten sieben Jahren Empfehlungen immer mehr inzwischen, dass es die Nachbarin gesagt hat, dass ja natürlich, wie ich schon gesagt habe, vom Tierarzt. Und wir verteilen uns nach wie vor noch ganz viel Flyer, ganz klassisch im Einzelhandel, in Cafés, in Geschäften und auch da kommt noch immer ganz viel es gibt ja sehr, sehr viele Katzen hier überall versteckt in der Innenstadt, von denen man das gar nicht so weiß, dass die hinter diesen Häuser Burgen stecken.

>> Klaus: Beim Thema Empfehlung fällt mir der große Stolperstein des Umgehungsgeschäfts es wäre doch jetzt sehr naheliegend, wenn meine Katze immer von der lieben Susi betreut wird. Die Susi habe ich jetzt zunächst über die Agentur Miez & Maunz gefunden, dass ich irgendwann liebe Susi, wir brauchen die Agentur Miez & Maunz doch nicht. Du kommst jetzt einfach so jedes zweite Wochenende zu mir, weil da bin ich immer auf meiner Finca auf Mallorca. Oder aber meine Nachbarin fragt mich und du hast doch so eine super Betreuerin. Dann sage ja, das ist die Soße, da ist die Handynummer. Wie stellt ihr sicher, dass ihr als Agentur nicht umgangen werdet?

>> Agnes Hanning: Also hundertprozentig sicherstellen kann man es sicher nie, das steht außer Frage. Aber ich versuche das Risiko natürlich zu minimieren. Viele unserer Sitter, die bei uns arbeiten, schätzen es total, dass sie nicht selbstständig sind als einzelner Katzensitter, sondern dass sie bei uns tätig sind. Beispiel ein medizinischer Notfall von der Katze. Die Katze muss in die Klinik. Es findet ja meistens immer am Wochenende oder an Feiertagen statt und wir können nicht entspannt zu dem Haustierarzt gehen, sondern müssen dann mit Feiertagszuschlag in die Tierklinik. Und wenn die Katze da tatsächlich noch zwei, drei Nächte bleiben muss, dann ist man natürlich lockerer, ja im Tausenderbereich. Und das ist auch unmöglich für einen privaten Katzensitter, das auszulegen. Die ganze Organisation, die dahinter steckt und natürlich auch der überhaupt der Support von der Agentur, dass wir natürlich da sind und unterstützen oder das auch übernehmen. Das ist, glaube ich, ein sehr wichtiger Punkt. Der einzelne Katzensitter hat natürlich auch so ein bisschen das Problem, dass er wahnsinnig viele Monate hat, wo es ein bisschen ruhiger ist oder vielleicht Zeiten und dann kommen alle Kunden, aber auf einmal Weihnachten und er kann gar nicht alle bedienen und das ist unmöglich. Und da verliert er auch wieder viele Kunden und das ist wirklich ganz schwer. Und bei uns in der Agentur, wir können das natürlich auffangen, das ist was ganz anderes. Vielleicht kann die Susi nicht hingehen, die bisher immer dort und das ist natürlich von uns so gewünscht, dass Kunde und Sitter auch immer ein Team bleiben, ein festes. Aber wenn das mal nicht geht, weil die Susi vielleicht schon ausgebucht ist Weihnachten, dann geht vielleicht die Anja hin und dann funktioniert es doch. Und den Service wissen die Kunden sehr zu schätzen. Unabhängig natürlich von der Professionalität, von der Umsetzung, all wie der Ablauf hier in der Agentur ist. Die Kunden fühlen sich hier natürlich schon viel, viel mehr aufgehoben als beim einzelnen Sitter. Ob es das Thema Versicherung ist, der Ablauf, die Erreichbarkeit, das ist natürlich noch mal ganz anders. Und ein ganz wichtiger Punkt ist natürlich auch, dass unsere Sitte alle an Schulungen teilnehmen, bevor sie überhaupt starten dürfen. Einmal Schulungen im tierpsychologischen Bereich, dann Schulungen natürlich im Ablauf, in der Zusammenarbeit mit der Agentur und was wird von uns erwartet, was ist unsere Arbeit überhaupt? Und sie verbringen auch einen halben Tag mit einer Tierärztin, wo es Sensibilisierung, Erkennen von Krankheiten geht, Insulin verabreichen und Medikamente. Großes Thema. Wie kriege ich eine Tablette in eine Katze rein? Nicht immer so leicht, wie man sich das vorstellt. Und ja, und das ist natürlich auch ein riesiger Pluspunkt, den wir haben, verglichen mit anderen Einzelzittern, die auf dem Markt unterwegs sind und die teilweise auch natürlich einen super tollen Job machen.

>> Klaus: Werbung. Zuerst eine Bitte. Mach bitte auch du Werbung für diesen Podcast. Schenke mir viele Sterne und ein Abo. Das freut nicht nur mich, sondern auch den Algorithmus. Dankeschön. Und jetzt kurz in eigener Sache. Ich habe an fast 500 Wikipedia Artikeln mitgearbeitet und weiß daher ziemlich genau, was in Wikipedia möglich ist und was nicht. Du, dein Produkt oder dein Unternehmen in Wikipedia, lass uns darüber reden. Schreib mir einfach ein Mail und nicht hier könntest du auch deine Werbung hören. Werbung Ende.

>> Klaus: Immer Versicherung. Ich denke sehr oft an das Böse im Menschen, so wie beispielsweise bei personallosen Fitnessstudios war eine meiner ersten Ideen, dass das als Schlafplatz oder für sonstige mehr oder weniger spannende Aktivitäten missbraucht wird, weil da einfach ja niemand ist. Wie oft ist das Thema, dass der Haushalt behauptet, a die sauteure Ming Vase wäre jetzt zerbrochen oder b noch schlimmer, der Picasso wurde rausgetragen oder die €100 aus der Nachttischschublade sind jetzt weg. Wäre doch verlockend für den, der es vorhat euch zu buchen und euch das dann in die Schuhe zu schieben.

>> Agnes Hanning: Ja, ich hatte am Anfang wahnsinnig viel Angst, dass das häufig passieren würde und war mir auch nicht ganz sicher, wie wir das Problem gut lösen können und habe dann gedacht, gut, starten wir mal und schauen wie es ist. Und viele von den Sittern, die sich hier bewerben, stellen mir genau die Frage im Bewerbungsgespräch und sagen, wie ist denn das und wie geht ihr damit wenn sowas passiert? Nicht, dass ich da immer beschuldigt werde. Und tatsächlich ist es in sieben Jahren noch nicht einmal passiert. Ich habe mit einer Firma geredet, die in der Seniorenbetreuung tätig ist, wo das tatsächlich häufig passiert. Also so im Alter vergisst man das eine oder andere, denkt, man hat da was hingetan, es ist nicht mehr dort. Krankheitsbedingt natürlich auch. Und die haben viel damit zu tun, kämpfen. Deswegen hatte ich da auch wirklich Angst. Aber wir haben es tatsächlich noch nicht gehabt. Toi, toi, toi.

>> Klaus: Wie häufig sind die von dir erwähnten Notfälle? Sprich Katze ist krank, Sitta kommt, erkennt, aha, Katze hat ein Problem und jetzt beginnt, stelle ich mir mal so vor, eine gewisse Rettungskette. Die wird bei dir oder bei euch in der Zentrale anrufen und ihr werdet dann so eine To do Liste haben. Passiert so was oft?

>> Agnes Hanning: Zum Glück passieren die ernsten Geschichten nicht so häufig. Es ist Gott sei Dank selten, dass uns ein Halter ein krankes Tier übergibt und wegfährt. Das passiert aber selten. Also ein sehr krankes Tier. Ich rede jetzt nicht von leichten Krankheiten, die chronisch sind, schon immer da waren. Und tatsächlich passiert es auch sehr selten, dass ein jüngeres Tier einfach mal verstirbt. Das ist tatsächlich schon passiert. Und ich erinnere mich auch dran. Ich weiß, der Sitter, das war sein allererster Einsatz und er ging hin und der erste Tag war okay und am zweiten Tag war wirklich das Tier verstorben. Das war für ihn ein Riesenschock. Der hat gesagt, Gottes willen, wenn das jetzt häufiger passiert, dann höre ich doch wieder auf. Ich konnte ihn aber beruhigen und sagen, wie selten das passiert. Und das ist zum Glück mit dem mit dem worst case, mit dem Tod wirklich selten so. Krankheiten, leichte Krankheiten, würde der Sitter sich einfach mit uns in Verbindung setzen. Wir kontaktieren den bestehenden Tierarzt von dem Halter, sprechen uns mit dem ab, sprechen uns natürlich immer parallel auch mit dem Halter ab. Es entstehen ja Kosten. Wir müssen da ein bisschen drüber reden, was gemacht werden soll oder nicht. Und dementsprechend gehen wir dann zum Tierarzt oder lassen halt einen mobilen Tierarzt kommen, je nachdem, wie das vorher vereinbart wurde. In schlimmeren Fällen, ja gut, dann ist es halt die Klinik tatsächlich und hinterher auch die Betreuung der Katze zu Hause, die gegebenenfalls natürlich auch aufwendiger sein kann, als es vorher gedacht wurde. Wenn man natürlich ein Tier nach Hause bekommt, was krank ist, dann kann es natürlich sein, dass die 45 Minuten, die man ursprünglich mal gebucht hat, einmal am Tag vielleicht, dass das natürlich nicht mehr ausreicht.

>> Klaus: Wie regelt ihr da die Kostensituation bzw. Das Kostenrisiko? Ihr werdet ja auch Kunden haben, deren Liquidität nicht endlos ist. Jetzt kommt ihr dorthin, stellt nach einer Woche fest, die Katze ist krank, die muss zum Tierarzt. Der Halter sagt zunä okay, machen. Dann bringt er das Tierchen zum Tierarzt und sagt der Tier, das kostet €1000. Der Halter sagt dann ich habe keine €1000. Was macht man auch moralisch in seinem Fall?

>> Agnes Hanning: Naja, das ist immer schwierig. Also das ist immer äußerst kompliziert und das kommt natürlich vor. Das erlebt man im Bekanntenkreis. Ich selber bin auch im Tierschutz tätig. Da tatsächlich muss ich sagen, da härtet man leider auch ein bisschen ab. Aber das kommt vor, das passiert natürlich. Da kann ich gar nicht sagen, wie man damit umgehen soll, weil da geht man nicht gut mit Und wir sitzen hier auch einige Male und haben vielleicht auch für gewisse Entscheidungen kein Verständnis. Aber letztendlich bleibt uns da natürlich nichts übrig, weil es ist natürlich, wenn das Geld wirklich nicht da ist, dann ist das Geld nicht da. Was soll man machen? Zurückzuführen. Entschuldige, dass ich da noch mal nachhake, aber es ist bisher natürlich auch noch keine Katze dadurch verstorben. Das wäre jetzt natürlich ein worst case, wo wir wirklich dann doch sagen würden, Okay, wir schauen vielleicht, wie wir das anders regeln. Also das hatten wir jetzt natürlich noch nicht.

>> Klaus: Allenfalls gibt es wahrscheinlich in eurem Umfeld auch einen befreundeten Tierarzt, der hier für einen Spezialpreis und wie auch immer, wird man regeln können.

>> Agnes Hanning: Ja, wir haben da ja ein sehr, sehr gutes Netzwerk. Wir arbeiten hier ja tatsächlich mit vielen Tierärzten zusammen und das würden wir schon irgendwie alles geregelt kriegen, was jetzt natürlich keine Aufforderung dazu ist, dass Kunden nicht ihre Rechnungen zahlen sollen. Im übrigen haben wir da tatsächlich gar keine Probleme mit und das finde ich wirklich bemerkenswert und ganz toll. Wir sind manchmal ein bisschen langsam mit unserer Rechnungsstellung und ich finde es immer klasse. Ich glaube, wir sind eine der wenigen Firmen, wo die Kunden regelmäßig anrufen und frau Hanning, habe ich die Rechnung übersehen oder noch nicht bekommen? Also ich kann das an einer Hand abzählen und meistens waren es wirklich Kunden, die wieder ins Ausland zurückgezogen sind, dass ein Kunde die Rechnung nicht gezahlt hat. Das ist ganz toll. Also das muss ich wirklich hervorheben. Unsere Kunden sind extremst dankbar mit dem Service und extremst dankbar, dass sie sich Zeit erkaufen können dadurch Freiheit. Das ist wirklich klasse.

>> Klaus: Ich hätte gedacht, ihr kassiert im Vorhinein.

>> Agnes Hanning: Haben wir tatsächlich auch einen Betreuungsvertrag so vereinbart, dass wir das dürfen oder eine Teilzahlung. Es war uns am Anfang so, nach dem ach, jetzt schauen wir mal. Also ich habe ganz viel mit jetzt schauen wir mal gestartet. Das liegt aber einfach auch daran, es gab keine Agentur. Ich konnte mir kein Beispiel an irgendeinem vorgegebenen Modell nehmen, sondern es war alles einfach so kreiert, erschaffen, wie ich es gerne für mich als Katzenhalter gewollt hätte. Mit den ganz ersten Kunden, die wir hatten. Ja, da war natürlich auch ein Vertrauensverhältnis. Da hat man natürlich auch die Gespräche am Anfang irgendwie viel, viel länger geführt und das war eine ganz andere Geschichte und da hat man viel mehr Vertrauen gehabt. Und das ist aber tatsächlich so geblieben. Ich weiß es aber von einzelnen Katzensittern in Deutschland, die jetzt nicht für uns tätig sind, aber ich habe da so Katzensitten Zitterstammtisch mit allen Sittern in Deutschland, dass viele, gerade die einzeln unterwegs sind, darauf angewiesen sind und vorab das Geld schon nehmen.

>> Klaus: Wie geht ihr mit anderen Tieren im Haushalt um? Es wäre doch jetzt auch naheliegend, wenn ich einen Hund habe, dass ich den gleich der Sitterin oder dem Sitter mitgebe. Ich habe aber vielleicht ein Kaninchen oder meine Kinder hätten einen Hamster oder ich bin großer Aquaristiker und habe ein riesiges Salzwasser Aquarium mit einem mini Haifisch. Machen die sowas auch?

>> Agnes Hanning: Also wir haben tatsächlich immer mal ein Meerschweinchen oder ein Hamster, was auftaucht. Und wir haben auch langjährig schon mit dabei eine Schlange, die zum Glück nicht regelmäßig Futter braucht. Aber es ist tatsächlich so, dass wir natürlich da keine Experten sind. Unsere Katzensitter sind Profis, was Katzen angeht und können da super auf die Bedürfnisse eingehen. Vielleicht haben sie aus dem Privatbereich Erfahrung mit Hamster, weil sie selber mal einen hatten, aber wir sind da wirklich keine Experten. Natürlich lassen wir den Hamster nicht verhungern und kümmern uns darum und das sind dann Absprachen, die da getroffen werden können. Aber ja, ob wir den Bedürfnissen immer wirklich ganz gerecht werden, das weiß ich nicht. Hund ist ein sehr komplexes Thema. Ich glaube, den würde auch zum Glück keiner dort lassen.

>> Klaus: Kommt ihr an die Katzensitterinnen und Katzensitter an? Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr ganz, ganz viele Bewerbungen bekommt, weil man sich das ja sehr idyllisch vorstellt. Ich verdiene mir ein bisschen Geld nebenbei als Katzensitter. Aber es geht ja darum, dass diese Katzensitterinnen und Katzensitter zuverlässig sind, dass die, wie du schon sagtest, eine Ausbildung genießen, dass sie auch ein Gespür nicht nur für die Katze, sondern gegebenenfalls auch für den Halter haben. Die müssen mit Notfällen umgehen können. Wie findet man solche Menschen und vor allen Dingen wo?

>> Agnes Hanning: Ich hatte dir erzählt oder eben hatte ich mal kurz erwähnt, dass ich tatsächlich ganz am Anfang wirklich Zettel ausgegangen habe, so überall Onboarding etc. Also das war wirklich der absolute erste Start. Da kam ich natürlich auf Dauer nicht so weit mit, logischerweise. Inzwischen, jetzt überspringe ich mal den Mittelpart, heute ist es ein Selbstläufer. Heute kriege ich konstant Bewerbungen rein. In der Zeit dazwischen wurden ja viele Menschen auf mich aufmerksam oder auf die Agentur durch Berichte in den Medien. Da kam immer ganz viel. Social Media haben das natürlich auch konstant. Und jetzt aber zu deiner Frage, wie selektiert man das und wie findet man die richtigen? Weil was du gerade so ein bisschen hast durchblicken lassen, ist nämlich wirklich richtig. Es klingt sehr idyllisch. Ich sitze im Schaukelstuhl und streichle die Katze, die auf meinem Schoß sitzt und gucke dabei vielleicht Fernsehen oder für die jüngere Generation Chip im Handy rum. Und das soll es natürlich nicht sein. Es soll wirklich eine aktive Beschäftigung mit der Katze sein, abgestimmt auf die Bedürfnisse. Und ja, alleine Katzen mögen reicht in dem Fall wirklich nicht. Eine gewisse Kompatibilität auch mit anderen Menschen ist wirklich notwendig, weil wir mit dem Halter täglich kommunizieren. Jedes Mal, wenn wir bei der Katze sind, dann bekommt der Halter eine kleine Nachricht mit Fotos, Videos und ein Update. Das ist wichtig. Die Halter möchten gerne involviert sein. Die möchten ein gutes Gefühl haben, dass das, was sie gebucht haben, auch a wirklich stattfindet. Völlig verständlich und das ist auch ganz wichtig. Ich bin ein großer, großer Freund davon, wenn im Haus Kameras sind. Ich liebe das, ob es aus Sicherheitsgründen ist oder eine Pet Kamera. Ich finde es klasse, weil einfach der Kunde auch gerne sehen soll, was für eine gute Arbeit wir machen und dass wir nicht auf dem Sofa sitzen und mit dem Handy rumspielen oder Fernsehen schauen. Zurück zu deinem wie mache ich das? Naja, also ich glaube, nach sieben Jahren und vielen, vielen Gesprächen und auch in meinem vorherigen Berufsweg habe ich sehr viel mit Menschen zu tun gehabt, ist es tatsächlich einmal ein ganz gutes Bauchgefühl. Inzwischen erkenne ich sehr wohl, wer sich gerne mit Katzen oder mit Tieren zurückziehen möchte, weil er vielleicht nicht so gern mit Menschen zu tun haben möchte, dass er passt bei uns dann nicht so gut. Und ja, und auch die Zusammenarbeit mit mir muss natürlich passen mit der Agentur.

>> Klaus: Wie lange oder wie umfangreich ist dann diese Ausbildung? Und kommt es vor, dass ihr dann Katzensitter nicht nehmt, und wieder nach Hause schickt und sagt, du bist zwar vielleicht ein Tierliebhaber, aber für den Job des Katzensitters völlig ungeeignet.

>> Agnes Hanning: Absolut, absolut. Also die Grundschulung, die geht über drei Tage und wir haben ganz viele Fortbildungen, die regelmäßig stattfinden zu unterschiedlichen Themen, wo aber freiwillig daran teilgenommen werden kann. Das Tolle ist, dass das die SITA und auch die Franchise Partner dann auch wirklich machen. Das ist schön, dass die Fortbildungen sehr gut angenommen werden. Und ja, wir hatten tatsächlich auch schon den Fall, dass wir jemanden wieder nach dem Tag nach Hause geschickt haben.

>> Klaus: Wie funktioniert jetzt auf Anbieter oder Agenturseite das Geschäftsmodell? Ihr habt Kunden, die pro Betreuung Größenordnung 35 oder 32 Euro pro h bezahlen. Auf der anderen Seite habt ihr Katzensitter, die ebenso pro h bezahlt werden. Euer Geschäftsmodell ist, von der Differenz zu leben. Wie werden diese Sitterinnen und Sitter beschäftigt oder angestellt? Sind das so €400 Kräfte, sind das Freelancer, sind das Fulltime Angestellte? Wie ist da euer Motor?

>> Agnes Hanning: Tatsächlich sind unsere Katzensitter in verschiedenen Modellen angestellt. Also einmal ganz klassisch als Minijobber, natürlich dann als kurzfristig Beschäftigter und auch haben wir Sitter, die in Teilzeit bei uns beschäftigt sind. Also da ist tatsächlich alles vorhanden. Je nachdem. Starten tun eigentlich fast alle als kurzfristig Beschäftigter. Das ist für uns erstmal leicht umzusetzen. Es ist auch eine schöne Zeit, sich gegenseitig erstmal zu beschnuppern und auch zu schauen, wie viel möchte denn der Sitter auch arbeiten? Wie viel, wie hat er, ist das in seinem Leben wirklich umsetzbar, wie er sich das vorher vorgestellt hat? Als Minijobber bin ich natürlich als Arbeitgeber verpflichtet, eine feste Stundenzahl zu definieren und die auch zu zahlen. Dementsprechend könnte das natürlich schwierig sein, wenn man am Anfang noch nicht ganz klar über die Motivation des Sitters ist und auch über seine zeitliche Verfügbarkeit. Und deswegen bin ich mit der kurzfristigen Beschäftigung am Anfang, überhaupt erstmal zu starten, sich kennenzulernen, immer sehr, sehr glücklich.

>> Klaus: Wie viel zahlt ihr euren Sitterinnen und Sittern?

>> Agnes Hanning: 12,50 die h aktuell. Das wird sich nächstes Jahr ändern, weil der Mindestlohn minimal darüber sein wird.

>> Klaus: Jetzt ist es ja ein einfaches Rechenbeispiel, wie ich gerne sage, eine Milchmädchenrechnung. Und wie wir alle wissen, heißt es Milchmädchen Rechnung, weil das Milchmädchen am Ende die Milch verschüttet hat. Sprich, auch meine Rechnung wird nicht stimmen. Aber wenn ich jetzt mal so grob davon ausgehe, ihr verlangt 30 Euro, mal die gute Frage, ob mit oder ohne Umsatzsteuer, das hängt ja von der jeweiligen Unternehmensgröße ab. Aber hoffen wir mal, dass die größeren Franchise Partner die Umsatzsteuerschwelle überschreiten. Das heißt, ich muss mal 19 % Umsatzsteuer abziehen. Bin ich auf jetzt alles alles nur Größenordnung €25. Ich werde meinem Minijobber eine Fahrkarte kaufen müssen oder zumindest irgendeinen Anteil der Fahrtkosten bezahlen. Sollen das 2,50 sein, damit es jetzt einfach zum Rechnen wird. 22,50 bleiben rein rechnerisch €10 pro h bei der Agentur. Ich kann nicht 12 Stunden pro Tag die Dienstleistung Katzen Sitting verkaufen. Zumindest stelle ich mir das jetzt mal so vor, weil die Katzen ja gewohnt sind, entweder in der Früh oder am Abend zu essen. Die werden nicht besonders begeistert sein. Wobei wer weiß, wenn jemand 2 Uhr morgens führt. Das heißt, ihr habt eine gewisse Anzahl an Kunden, die mit einer gewissen Anzahl an Betreuern ab abdecken könnt. Sprich ewig ist dieses Spiel nicht skalierbar. Ihr habt dann als Agentur noch Kosten, Versicherung, Marketing und du möchtest auch noch ein bisschen was verdienen. Kurz gefasst, wie viele Katzen oder Katzenfamilien brauche ich auf der einen Seite und wie viele Sitter auf der anderen Seite, damit dieses Spiel mal für einen potenziellen Franchise Partner überhaupt interessant wird.

>> Agnes Hanning: Ich muss dich ganz kurz ein bisschen korrigieren. Einmal doch noch mal drei €4 nach oben, weil das billig Paket jetzt ja schon bei 33 Euro ist oder 32,90. Die Fahrtkosten jetzt hier in der Stadt übernehmen wir nicht. Das tatsächlich fällt auch weg, aber es ändert. Dann sind wir noch ein bisschen bei €5 ungefähr, roundabout mehr. Aber unabhängig davon, das Modell ist natürlich so ausgelegt, dass nicht der Franchise Partner selber den ganzen Tag durch eine Stadt rennt und die Katzen betreut, sondern das Modell ist natürlich ausgelegt auf Wachstum, dass man Katzensitter anstellt und man selber im Büro sitzt und die Organisation übernimmt. Wir sind im ersten Jahr 2017 haben wir Miez & Maunz gegründet im Oktober. Also da war tatsächlich gar nicht gar nicht mehr so viele Monate. Und im ersten Jahr in 2018  waren wir natürlich logischerweise aus dem Kleingewerbeschirm raus. Selbstverständlich. Also das ging ganz schnell und haben damals ganz am Anfang, so im ersten halben Jahr 10 Sitter gehabt. Ich glaube ich bin mit drei gleich gestartet. Im ersten halben Jahr waren es dann 10. Heute sind wir bei 36 in München und das ging dann so weiter.

>> Klaus: Danke für diese Zahl mit 36 Sittern. Ich versuche weiterhin bei meiner Milchmädchenrechnung zu bleiben, auch wenn ich gerade vorhin €5 verschüttet hatte, ja, sagen wir, es bleiben also €15 pro h bei der Agentur. Nochmal Milchmädchen und ihr habt 36 Sitter. Jetzt wird nicht jeder Sitter jeden Tag zwei Aufträge haben, das wäre wohl schön, aber selbst wenn diese Aufträge da wären, wird der Sitter, der das ja nebenberuflich macht, nicht sieben Tage die Woche Zeit haben. Wie viele Aufträge macht so ein Sitter im Schnitt?

>> Agnes Hanning: Das ist tatsächlich wirklich unterschiedlich. Das liegt aber an der Motivation und an den Umständen des Sitters. Ich habe ganz unterschiedliche Katzen Sitter mit unterschiedlichem Background. Ich habe Studenten, ich habe Rentner. Die Rentner sind sehr motiviert und lieben das auch, aber natürlich sagen die, naja, ich habe mein Leben lang gearbeitet, also ich brauche jetzt hier nicht 10 Stunden am Tag. Die Studenten sind natürlich auch dementsprechend so ein bisschen eingeschränkt, weil sie natürlich zu ihren Vorlesungen gehen sollen. Und ich habe auch viele, viele Frauen, die einen Vollzeitjob haben und morgens vor der Arbeit dann gleitschicht, da vielleicht noch mal eine Katze betreuen können und abends auch. Also ganz unterschiedlich. Die Teilzeitler, ja, die sind natürlich dann teilweise bei ihren sechs bis acht Katzen pro Tag. Das ist natürlich eine ganz andere Geschichte. Ich versuche, es gibt natürlich, Entschuldigung, dir nochmal so eine Zahl zu nennen, wir haben natürlich gerade so zu unseren Höchstzeiten, wenn wir jetzt mal so einen Weihnachtsfeiertag nehmen, da sind wir schon bei unseren 80 Einsätzen am Tag.

>> Klaus: Ich versuche aus Sicht des interessierten Zuhörers und natürlich auch der interessierten Zuhörerinnen herauszufinden, ist eine Miez & Maunz Katzen Sitting Agentur ein gut bezahltes, hervorragendes Hobby, mit dem ich spannende Menschen kennenlerne, nämlich auf beiden Seiten, sowohl die zu sittenden Katzen bzw. Die Halter der zu sitzenden Katzen, als auch Katzensitter und verdiene da ein bisschen ein zu Brot oder kann ich daraus tatsächlich ein profitables Unternehmen hochziehen? Und das versuche ich anhand dieses Beispiels sechs und dreiig Sitter, manche haben jetzt vier Einsätze pro Tag, andere haben vielleicht einen Einsatz alle zwei Tage, hochzurechnen. Hilf mir doch bitte, wie kalkulieren deine bisherigen Franchise Partner oder wie würden oder würdest du für zukünftige Franchise Partner kalkulieren?

>> Agnes Hanning: Viele meiner Franchise Partner gründen nicht Miez & Maunz tatsächlich, natürlich ein extrem profitables Unternehmen zu haben. Also profitabel schon, aber natürlich nicht zu sagen, es ist gleichzusetzen vielleicht mit einem guten, mit einer guten Managerposition. Das ist nicht so, da würde ich auch lügen, das kann ich auch gar nicht schönreden hier. Definitiv ist es eine gute Mischung zwischen gut bezahltem Hobby und einem profitablen Unternehmen. Also da sind wir dazwischen. Und die Franchise Partner natürlich müssen einfach schauen, dass sie in kürzester Zeit, da rede ich jetzt von dem ersten Jahr, auch auf einen Zitterstamm von 1015 Sitter.

>> Klaus: Kommen, 10 bis 15 Sitter auszulasten. Wie viele Katzen oder wie viele Kunden oder wie viele Aufträge brauche ich dafür, damit ich ein Gefühl kriege, ich möchte nicht weiter Milch verschütten?

>> Agnes Hanning: Ich kann dir eine Zahl in München sagen, dass wir in München über 500 Kunden haben.

>> Klaus: Nochmal konkret, wie viele Aufträge brauche ich, die Anzahl an Sittern auszuladen nach einem Jahr?

>> Agnes Hanning: Ja, ich kann, du, du merkst, wie ich hier ein bisschen rumeier, weil ich dir die Frage einfach nicht beantworten kann. Und das Problem ist gar nicht mal, dass ich nicht die Aufträge hätte, sondern das Problem ist oft die Flexibilität und die zeitliche, die Zeit, die mir die Zither zur Verfügung stellen. Ich könnte weitaus mehr Aufträge in München bedienen, wenn ich mehr Kapazität bezüglich der Zither hätte. Deswegen bei mir ist eher das Problem tatsächlich ein bisschen andersrum und das stelle ich natürlich auch bei, oder das ist auch eine Problematik unserer Franchise Partner, die manchmal nicht ganz so schnell hinterherkommen mit der Einstellung der Mitarbeiter. Das ist tatsächlich immer so ein bisschen so ein Problem am Anfang, man probiert sich selber aus, man möchte natürlich auch wissen, wie ist es bei der Katze, beim Kunden, welche Stolpersteine kommen da. Das befürworte ich natürlich auch, dass man da selber Erfahrungen sammelt. Aber oft ist dieses Verharren dann in selber Katzenzitter sein dann manchmal ein bisschen zu lang. Und da bin ich dann natürlich gefragt, dass die Mitarbeiter, die, Entschuldigung, die Franchise Partner dann natürlich wirklich diesen Schritt weitergehen und schauen, dass sie sich da selber zurücknehmen, ihre Position im Büro finden und in der Organisation und das abgeben an Katzen sitter. Aber die Problematik tatsächlich aktuell ist eigentlich, dass wir mehr Kunden bedienen könnten, wenn mehr Personal da wäre.

>> Klaus: es jetzt nochmal ein bisschen konkret zu machen, wenn ich jetzt starte und das Rad der Zeit ein Jahr nach vorne drehe und annehme, ich habe pro Tag vier Katzen, die ich in der Früh sitte und vier Katzen, die ich am Abend sitte und bei jeder Katze, damit es einfach zu rechnen ist, €10 verdiene oder damit es noch einfacher zu rechnen ich habe 10 Katzen zu je €10, die mir als Agentur bleiben, mache ich €100. Theoretisch wahrscheinlich tatsächlich jeden Tag der Woche, weil das Wochenende wird ja genauso Urlaub gemacht oder vielleicht ist da der Bedarf sogar höher. Also würde ich Größenordnung €3000 so ganz grob Ertrag machen. Von diesen €3000 muss ich Marketing bezahlen, muss eine wahrscheinlich überschaubar teure Haftpflichtversicherung für mein Unternehmen und meine Sitterinnen und Sitter bezahlen. Das heißt, ich bin da sehr schnell bei einem recht attraktiven Teilzeitgehalt.

>> Agnes Hanning: Ja, Marketing wird natürlich vom Stammhaus übernommen. Das ist natürlich nichts, was beim Franchise Partner selber hängen bleibt, sondern das wird zentral gesteuert. Eine Betriebshaftpflicht etc. Bleibt natürlich selbstverständlich. Das bleibt natürlich nicht aus, das muss da sein. Viele von den Franchise Partnern arbeiten natürlich von zu Hause aus, da entstehen keine Kosten. Das macht auch Sinn. Es wäre nicht notwendig, ein Büro anzumieten, außer man hat das eventuell schon aus anderen Gründen. Was das angeht, bleiben die Kosten natürlich wirklich sehr, sehr gering. Der Einsatz, gerade bei den Franchise Partnern, die Staaten, ist ja auch erstmal sehr gering. Die starten ja nicht mit 36 Mitarbeitern, wie ich es heute tue. Und dementsprechend, ja, ist es ein attraktives Teilzeitgehalt oder beziehungsweise du weißt, dass ich den Background als Flugbegleiterin habe bei einer deutschen Airline. Also definitiv würde es das Gehalt natürlich übersteigen. Das wäre ja auch schlimm, wenn nicht.

>> Klaus: Ich kann mir vorstellen, dass das in der Großstadt, so wie bei dir in München, natürlich ein Thema ist. Dort allerdings vielleicht mit der größeren Konkurrenzsituation der Nachbarin, die Studentin ist und Zeit hat, oder des besseren städtischen Kontakts. Daher funktioniert das Modell ja vielleicht auch eher in ländlicheren Gegenden, vielleicht gerade dort, wo die Familie hingezogen ist, mit Katze, die jetzt Urlaub macht, die vielleicht noch gar nicht so den Anschluss hat. Vielleicht sind gerade diese Speckgürtel auch deswegen interessant, weil wesentlich höheres Haushaltseinkommen, zumindest in meiner kleinen Welt. Wo sitze ich als franchise Partner idealerweise?

>> Agnes Hanning: Ja, das ist nicht nur in deiner kleinen Welt so, sondern tatsächlich auch in meiner kleinen Welt in München so, dass der Speckgürtel tatsächlich sehr interessant ist, weil natürlich die Familien rausziehen. Als ich Miez & Maunz gegründet habe, habe ich mich sehr auf die Städte fokussiert und habe es gar nicht in Erwägung gezogen, dass es in ländlichen Gegenden auch funktionieren könnte. Ich kannte das von meiner eigenen Familie, die ein bisschen ländlich wohnt, dass da doch sehr die Nachbarin oder die Tante oder so aushilft. Aber tatsächlich funktioniert es sehr gut. Eine meiner ersten Franchise Partnerinnen, die war im Speckgürtel von München tatsächlich ein bisschen außerhalb noch und es hat wunderbar, wunderbar funktioniert. Sie musste leider aus privaten Gründen aufhören, aber es ist ein Konzept, was auch funktionierte in einer ländlichen Gegend. Und seitdem habe ich dazugelernt und weiß, dass der Katzenhalter und im Übrigen auch unabhängig teilweise vom Einkommen, weil es ist oft eine Wertigkeit, die dahinter steht, wie wichtig ist mir das Tier und gar nicht mal unbedingt, wie viel habe ich an Einkommen zur Verfügung. Also wo kann man es machen? Theoretisch wirklich überall. Es ist dann natürlich eine Frage, was möchte man damit verdienen? Wenn ich natürlich in einem kleinen seelen Dorf bin oder gibt es nur zwei Katzen, dann ist es natürlich schwieriger. Also dann sind wir nicht mehr bei einem guten Teilzeitgehalt.

>> Klaus: Wobei ich jetzt mal nicht nur, aber auch ob meines Hintergrunds ein paar Zahlen kenne und davon ausgehe, dass es im Seelen dorf deutlich mehr als zwei Katzen gibt. Das ist ja unvorstellbar, wie viele Katzen tatsächlich in Haushalten wohnen. Und ich gehe auch immer davon aus, dass die Zahlen noch etwas untertrieben sind. Hast du aktuelle Zahlen, gerade in ländlichen Gegenden, in wie vielen Haushalten wohnen Katzen? In jedem dritten, in jedem vierten?

>> Agnes Hanning: Also die aktuellste Zahl, die ich gehört habe, sind 25 % Katzen im deutschen Haushalt. Aber auf der anderen Seite ist es natürlich auch wieder schwierig, wenn wir allein jetzt mal aufs Land gehen und den Bauernhof nehmen. Die Katzen sind nicht registriert. Es sind überhaupt viele Katzen nicht registriert, weil wir das natürlich nicht haben, wie bei den Hunden, dass die angemeldet werden müssen mit der Hundestopfe. Aber 25 %. Es gibt definitiv mehr Katzen als Hunde. Ja, es gibt ganz, ganz viele. Und wenn man mal so ganz bewusst durch die Straßen läuft und sieht, dass da wieder ein Balkon ist, wo ein Katzennetznetz ist, oder da sieht man dann doch wieder eine Katze auf der Fensterbank liegen. Das ist schon spannend, was man so vorher gar nicht vermutet.

>> Klaus: Man muss ja auch nur mal im Supermarkt in den Einkaufswagen vor oder hinter einem schauen, wie oft Katzenfutter tatsächlich gekauft wird wird. Und jetzt wird er nicht nur im Supermarkt, sondern auch noch woanders Katzenfutter gekauft. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch im Einwohner Dorf geht. Ich wäre mir nicht sicher, ob ich das dort starten wollen würde, aber ich kann mir vorstellen, dass es funktioniert. Wie viel Geld brauche ich denn, die Idee, Katzenagentur Miez & Maunz hochzuziehen, auch tatsächlich in die Realität umzusetzen? Wenn ich das nebenberuflich mache, stelle ich mir das jetzt auch recht einfach vor. Ich brauche ja weder ein Büro noch irgendwie großartig Ausrüstung. Ich brauche die Unterstützung von dir und ich brauche wahrscheinlich ein nicht zu unterschätzendes Marketingbudget, dass ich mal ein bisschen bekannt werde. Es sei denn, ich mache so wie du mehr oder minder legales sogenanntes Guerilla Marketing. Also ich tackere an jeden Strommasten ein Bild von mir, wie geht’s los, wie kann ich starten?

>> Agnes Hanning: Das würde ich heute auch nicht mehr machen. Also tatsächlich, das Starten ist gar nicht so kompliziert, solange ich glücklich mit dem Interessenten bin und wir uns einig werden mit einer Lizenzgebühr von €1800. Ich habe das mit Absicht sehr, sehr, sehr gering gehalten, weil meine, ja, meine Vorstellung immer war, das lieber flächendeckend abzudecken. Ich hätte gerne überall Miez & Maunz und tatsächlich hätte ich gerne überall Miez & Maunz, weil nämlich ein riesiger Bedarf ist und ich hier täglich eine Agentur Anrufe bekomme von überall die Fragen, Frau Hanning, sind sie auch in Köln, sind sie auch in Bremen? Und es tut mir immer so leid, dann Nein zu sagen und vor allem zu hören, dass es dort keine guten Betreuungen gibt. Und deswegen war es immer Mein Wunsch, ich möchte gerne, dass Miez & Maunz einfach überall ist und wollte den Einstieg relativ leicht gestalten. Deswegen kommen die Euro tatsächlich zusammen und 10 % monatlich vom Umsatz.

>> Klaus: Wie viel Geld muss ich ins Marketing investieren, dass ich meine ersten Aufträge bekomme?

>> Agnes Hanning: Ich glaube tatsächlich nicht, dass es das Tackern an Bäume noch ist. Also das lassen wir jetzt heute mal weg. Aber ich glaube nach wie vor, dass natürlich Artikel in der Zeitung ist immer sehr gut angekommen. Es ist auch ein spannendes Thema, also ein spannendes Thema, weil es irgendwie so ungewohnt ist, weil es keiner kennt. Und man kann natürlich gute Geschichten auch daraus machen. Das ist natürlich gut, dass wir das verteilen bei den Tierärzten. Ganz wichtiger Punkt, die Flyer und das sind alles Sachen, die wirklich nichts kosten. Ganz wichtig. Also zu deiner Frage, ich bin gerade so am überlegen, was wirklich an Marketing aus. Natürlich, dass ich die Ausstattung brauche an Flyer, Visitenkarten und Co. Der Druck, die Vorlagen sind ja selbstverständlich alle vorhanden, aber es muss ja gedruckt werden. Der Social Media Kanal läuft ebenfalls übers Stammhaus. Das wird alles von hier gemacht. Das muss nicht extra gemacht werden. Es bedarf keiner Website, weil auch da sind wir alle zusammengefasst. Natürlich, selbstverständlich. Also was könnte man an bezahlbares Marketing einsetzen? Es bleibt nicht viel. Also die Kleinanzeige in der Tageszeitung, wir betreuen Katzen, bringt natürlich gar nichts. Große Artikel in Fachliteratur wird in dem Fall auch nichts bringen, weil es so regional tatsächlich ist. Der persönliche Einsatz, ich gehe zu allen Tierärzten, suche den Kontakt, gehe zum Tierheim vor Ort, gehe zu den Futterfachgeschäften, stelle mich dort vor, frage, darf ich meine Flyer dahin tun? Das ist tatsächlich eigentlich das, was am wichtigsten ist.

>> Klaus: Zahlt ihr den Tierärzten, dem Tierheim, dem allenfalls jetzt ein bisschen weiter gedacht, Hunde und Katzenfriseur dann Provisionen dafür, dass euch der Kunden schickt?

>> Agnes Hanning: Nein, nein. Und tatsächlich war das auch noch nie ein Thema. Ich glaube, dass ein guter Tierarzt auch sehr dankbar ist oder auch ein Tierheim, wenn die etwas an die Hand geben können, wenn die wissen, dass die Tiere gut aufgehoben sind. All diese Menschen arbeiten an dem Wohl des Tieres und werden natürlich mit Zusatzinformationen, wo kann ich mein Tier abgeben, wenn ich in den Urlaub will, möchten da eigentlich, glaube ich, jetzt nicht Geld verdienen, sondern wirklich auch auch dem Halter etwas Gutes an die Hand geben. Und deswegen passt das alles wunderbar zusammen. Ich würde auch keine Provision verlangen, wenn ich einen Kunden von uns zum Tierarzt schicke. Natürlich. Also das ist ein Netzwerk, wovon wir alle, glaube ich, profitieren.

>> Klaus: Es ist also nicht so, es nochmal ganz klar zu formulieren, dass ihr Kundinnen und Kunden überwiegend online gewinnt mit mehr oder weniger teuren Facebook, Google und sonstigen Anzeigen, sondern der Hauptakquisekanal ist tatsächlich das lokale Netzwerk. Und deswegen braucht ihr auch neben der Betreuung der Sita den Franchise Partner, genau dieses lokale Netzwerk aufzubauen.

>> Agnes Hanning: Ja, absolut. Und das liegt daran, weil das Ganze ganz viel mit Vertrauen zu tun hat. Und dann ist auch eine Facebook Anzeige, die wir natürlich mal haben vom Stammhaus und Google natürlich auch. Das ist nicht der Punkt. Das machen wir hier im Stammhaus München. Aber das ist es nicht, was zählt, sondern der Kunde braucht das Vertrauen. Und das ist ganz wichtig. Wir gehen in die Privatsphäre des Halters rein. Das ist eine andere Geschichte. Der muss uns sehen, der muss das Gefühl haben, den vertraue ich. Die nehmen mir nicht die Bude auseinander. Und natürlich ist ja auch alles noch dort, wo es sein soll. Und auch meine Privatsphäre wird einfach respektiert. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Und das hat wirklich was mit transparent erscheinen und mit Vertrauen zu tun. Auch unser Logo und alles ist natürlich ein bisschen verspielt angelehnt. Das ist schon Absicht. Wir wollten uns nicht absolut clean und rein haben, sondern mit Absicht wirklich auch Emotionen transportieren. Und das gehört auch dazu. Das geht gar nicht anders.

>> Klaus: Wenn denn schon das Vertrauen des Kunden da ist und ich denke da immer sehr, sehr gerne in unterschiedlichsten Branchen quer, dann müsste man doch den Halterinnen und Haltern alles Mögliche empfehlen können. Und beim Thema empfehlen denke ich dann natürlich vielleicht jetzt ein bisschen anders als du immer ans Thema Provision. Ich müsste doch möglicherweise dem Halterin oder dem Halter sagen können, ah, das Fell der Katze ist jetzt nicht ganz so schön und wir haben doch so gute Erfahrung mit der Futtermarke XY. Würdest du jetzt dieses Futter und wir haben andere Katzen betreut und bei ist das Fell schöner geworden? Ich empfehle dir, nimm dieses Futter und mach dir keine Sorgen, wenn ich das nächste mal die Katze betreuen komme, bringe ich es doch gleich mit. Damit generiere ich zusätzliches Einkommen, verdiene eine Provision. Super Geschichte. Oder der Halter sagt mir, ich bin mit meinem Tierarzt nicht ganz so zufrieden. Ihr habt doch sicher einen tollen. Ja, selbstverständlich habe ich einen Tierarzt, den besten der Welten von meinem Bereich Katzen und halte dort wieder die Hand auf. Ich müsste doch ein fantastisches Netzwerk aufbauen können und überall gut mitkassieren. Offensichtlich tut ihr das nicht. Warum nicht?

>> Agnes Hanning: Weil ich nicht glaubwürdig wäre. Ganz einfach. Also ich möchte es gar nicht. Diese Anfragen kommen natürlich häufig. Gerade im Bereich Tierfutter, Nahrungsergänzungsmittel flattern hier natürlich viele Anfragen rein, obwohl man sagen muss, dass es auch selten Provision ist, sondern hauptsächlich wir stellen euch Proben zur Verfügung und ihr dürft die gerne weiter weitergeben. Also es geht eher in die Richtung. Da habe ich auch nicht unbedingt das Problem mit, solange ich der Meinung bin, dass das Futter sinnvoll ist. Aber ich möchte mir auch einfach meine Glaubwürdigkeit dabei behalten. Ich bin habe ja Tierpsychologie gelernt, also alles was das Verhalten angeht der Katze und predige das auch und setze mich sehr dafür ein und werde dann hinterher nicht für eine Provision irgendwie schlechtes Katzenfutter an unsere Kunden weitergeben. Das möchte ich einfach nicht. Da bin ich sehr erstreckt.

>> Klaus: Liebe Agnes Hanning, vielen Dank, dass du mich in die Welt der Miez & Maunz Katzenbetreuung eingeführt hast. Hat großen Spaß gemacht. Danke auch für die Zahlen und danke für deine Zeit.

>> Agnes Hanning: Sehr, sehr gerne. Es hat mir auch viel Spaß gemacht. Und ja, ich hoffe, man hat einen kleinen Einblick bekommen, wie das in unserer Katzenwelt abläuft.

>> Klaus: Wer jetzt nicht nur intensiv an süße Kätzchen denkt, sondern sogar schon überlegt hat, wie viele Katzenhalterinnen und potenzielle Katzensitterinnen im eigenen Umfeld sind, der findet sämtliche Kontaktdaten von Agnes Hanning von Miez & Maunz wie immer in den Shownotes und auf meiner Website. Und jetzt zur Bierdeckel Kalkulation, die es wie immer auch auf meiner Website gibt. Wir verkaufen 1 Stunde Katzensetting, im Stich fünf und dreißig Euro brutto der Einfachheit halber nehme ich 1 Stunde an, da wir ja auch von wegen der Fahrzeit nicht einfach Stunden oder dreiviertel Stunden aneinanderreihen können. 35 Euro brutto sind rund €29,50 netto. Davon bezahlen wir 10 % Franchisegebühr und dem Sita 12,50 verbleiben €14 als Deckungsbeitrag bei uns. Kurz zu den 12,50 für die Sitter. Natürlich kommen da noch Steuern dazu bzw. Weg. Die meisten Sitter sind entweder als sogenannte kurzfristige Beschäftigte oder als Minijobber angestellt. Und solange die nicht mehr als rund €540 pro Monat verdienen, sind die Abgaben minimal. Mit den €14, quasi Gewinn pro h, können wir jetzt beginnen hochzurechnen. Wenn es uns gelingt, im Schnitt vier Kätzchen pro Tag je zweimal zu betreuen, dann haben wir damit schon Euro pro Monat, Monat oder Euro pro Jahr an Rohgewinn erwirtschaftet. Agnes hat mir übrigens verraten, dass sie schon in ihrem ersten Jahr diese Zahl deutlich übertroffen hat. Wenn wir ganz vorsichtig davon ausgehen, dass jeder unserer Kunden im Schnitt einen Bedarf von zwei Wochen sitting pro Jahr hat, dann brauchen wir nur rund 100 Kunden, damit wir tatsächlich im Schnitt vier Einsätze pro Tag leisten können. Warum zwei Wochen? Manche Geschäftsreisende brauchen uns regelmäßig für zwei Nächte und andere fahren dafür nur einmal im Jahr für ein paar Tage weg. Für mich ist Miez & Maunz ganz entgegen meiner ersten Annahme ein durchaus spannendes Modell, sofern es uns nicht nur gelingt, die 100 Kunden zu finden, sondern auch die entsprechenden Sitter. Wichtig ist, dass es uns Spaß macht, sowohl mit potenziellen Kunden zu kommunizieren als auch mit den Sittern und bei beiden professionelle Distanz zu wahren. Sonst wird das sehr schnell sehr zeitintensiv. Neben der Kommunikation ist auch Organisationstalent extrem wichtig, denn es muss immer die richtige Sitterin mit dem richtigen Schlüssel zum richtigen Zeitpunkt bei der richtigen Katze sein. Bitte vergesst nicht, diesen Podcast zu liken, viele Sterne zu geben, zu abonnieren und weiterzuempfehlen. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Kastlgreissler, Kistenkrämer, Christoph Mayer

  • folgt

Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen, objektiven Podcast für alle, die Geschäftsmodelle hinter Franchise-Systemen verstehen und Einblick in die Zahlen bekommen wollen. Apropos unabhängig, dieser Podcast ist unbezahlt. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen, doch wird dann noch kritisch hinterfragt werden? Ein Phänomen ist laut Duden eine ungewöhnliche Erscheinung oder auch ein Mensch mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Auf meinen heutigen Gast und das vorgestellte System trifft das mit Sicherheit zu. Christoph Mayer vom Kastl-Greissler, der in Deutschland Kistengrämer genannt wird. Das System, nicht Christoph. Christoph ist nicht nur Greissler oder Krämer mit Leib und Seele, sondern vor allem Unternehmer. Vom Manager in der Automobilindustrie über die Unternehmensberatung zum Obstbaumpfleger und professionellen Saftpressenbesitzer und Betreiber. Das klingt nach einer ausgewachsenen Midlife-Crisis. Doch Christoph lebt einfach seine Leidenschaft als Regionaut. Was ein Regionaut ist, hört ihr später. Aus der Idee, einen regionalen Nahversorger in ländlichen Gebieten auf die Beine zu stellen, wurde ein Franchise-System mit ziemlich vielen Standorten in Österreich und Deutschland. Eine weitere Besonderheit des Kastl-Greisslers oder Kisten-Krämers ist, es gibt gar keine Greisslerin und auch keinen Krämer im herkömmlichen Sinn. Die Standorte werden personallos betrieben. Doch kann man mit regionalen Eiern, die übrigens im Schnitt normalerweise 240 km vom Home bis zum Supermarkt zurückliegen, und einem Warenkorb von nur 7,50 Euro pro Einkauf überhaupt leben?

Christoph Mayer: Und das versetzt uns in die Position, dass wir mit sehr geringen Jahresumsätzen profitabel sind. Wir sind in unseren Diebstahlsraten unterhalb des Schwundes, den personalbetriebene Läden haben.

Klaus: Und was sind die Herausforderungen, wenn die Hälfte der Produkte aus einem Umkreis von nur 40 Kilometern kommt?

Christoph Mayer: Nicht jeder, der ein gutes Produkt hat, ist auch in der Lage, verlässlich sein Geschäft zu beliefern.

Klaus: Bis zum Ende dran zu bleiben, zahlt sich aus. Denn da gibt es eine Bierdeckelkalkulation, ein sehr vereinfachter Businessplan, bei dem die wichtigsten Zahlen kurz zusammengefasst auf einen Bierdeckel passen sollen. Diese Kalkulation gibt es, wie übrigens auch die von allen anderen Systemen, die hier zu Gast waren, auf www.goldgrube-franchise.de. Jetzt ist im Übrigen ein super Zeitpunkt, diesen Podcast zu abonnieren. Weiterempfehlen bitte erst nachdem ihr zu Ende gehört habt. Dankeschön. Und bevor es losgeht, noch der notwendige rechtliche Hinweis. Weder mein Gast, das System oder ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Servus, lieber Christoph Mayer. Danke für deine Zeit. Was genau ist ein KastlGreissler?

Christoph Mayer: Servus Klaus, danke dir vielmals für die Einladung zu deinem Podcast. Ich freue mich, dir einiges erzählen zu können über die Dinge, die mich und meine Leute begeistern. Ein Kastl-Greissler revolutioniert die Nahversorgung im Wesentlichen. Also wir bieten eine Nahversorgung im Komplettsortiment den Menschen an in einem Selbstbedienungsshop. Und das Spannende dabei ist, dass der überwiegende Teil der angebotenen Ware aus einem Umkreis von 40 Kilometern kommt. Und damit greifen wir zwei Dinge an, die uns am herkömmlichen Lebensmittelhandel stören. Das ist erstens die Konzentration in den größeren Ballungsräumen, wo dann dazwischen gerade im ländlichen Bereich viel flaches Land ist, wo es gar keinen Nahversorger gibt. Und das Zweite, was wir angreifen, ist, dass die großen Ketten mit ihrem Konzept der Zentrallogistik zentral einkaufen. und dann die gleiche Ware an jedem Point-of-Sale verkaufen, was dazu führt, dass das durchschnittliche Supermarktei 240 Kilometer vom Huhn zum Regal zurückgelegt hat. Und das kann, wenn man darüber nachdenkt, eigentlich nicht in unserem Interesse sein.

Klaus: Bevor wir zum Sortiment kommen, wie darf ich mir denn grundsätzlich so einen Nahversorger, wie du ihn genannt hast, vorstellen? Ist das der Betonwürfel der Aldi-Rewe-Gruppe im Fachmarktzentrum? Ist das der ehemalige Schuhladen im Stadtzentrum, den ihr umgebaut habt? Ist es ein fahrendes Mobil? Was genau ist der Kastl?

Christoph Mayer: Also ein Kastl-Greissler ist ein Geschäft, das in der Minimalvariante, die in einem 20-Fuß-Container auf 13 Quadratmetern 450 Artikel des täglichen Bedarfs in Selbstbedienung anbietet. Wir sind aber auch in Leerständen, wenn wir Leerstände beleben können. Und dort haben wir aktuell, das ist unser größtes Lokal, 60 Quadratmeter groß. Wo stehen wir? Wir haben begonnen damit in Ortschaften am Land, die keinen Nahversorger haben, zu stehen, sind mittlerweile aber auch schon in Städten, also wir sind seit einiger Zeit in Lienz, mitten im Zentrum drinnen, wo wir in der Hauptsache regionale Spezialitäten im Angebot haben, werden aber Mitte Mai auch in Wiener Neustadt, einer Stadt in Niederösterreich, eröffnen, die sehr groß ist. Aber auch in dieser großen Stadt gibt es Gretzeln, also Stadtgebiete, in denen es viele Menschen, aber keinen Nahversorger gibt. Das ist für uns ganz spannend. Es ist nicht nur das unterversorgte Land, auch in der Stadt gibt es für uns gute Standorte. Wo wir nicht stehen, noch nicht stehen, ich will das nicht ausschließen, aber es ist nicht unbedingt notwendig, sind Fachmarktzentren und so. Was aber vielleicht auch ein bisschen damit zusammenhängt, dass ich nicht der größte Fachmarktzentrumsfreund bin, weil mir lieber ist, wenn wir Ortszentren beleben, als wenn wir pkw-freundliche Asphaltwüsten am Rand von Städten machen. Sorry, wenn ich jetzt irgendjemandem auf die Füße getreten bin, aber das musste kurz sein.

Klaus: Eine kleine Ergänzung für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer aus Deutschland. Wenn wir ösis von einer großen Stadt wie Wiener Neustadt reden, dann meinen wir 40.000 Einwohner. Also für deutsche Verhältnisse eher winzig, für uns jedoch schon groß. Aber es zeigt, dass ihr nicht in den ausgestorbenen, nahezu verlassenen Gegenden Fuß gefasst habt und Fuß fassen wollt, sondern durchaus auch in noch belebten Stadtzentren, Stadtkernen als Alternative zum bestehenden Rebespar, quasi Oligopol, Der.

Christoph Mayer: Witz des KastlGreisslers ist, wir haben diese zwei Eckpunkte. Das ist Gutes aus deiner Umgebung, das heißt der überwiegende Teil kommt aus einem Umkreis von 40 Kilometern und alles was du täglich brauchst, das heißt unser Kundenversprechen und unser Anspruch ist es, dass wir einen täglichen Einkauf komplett abdecken können. Innerhalb dieser zwei Eckpfeiler strickt aber jede KistenKrämerin, jeder KastlGreissler strickt sein Sortiment selbst nach eigenen Überzeugungen und nach eigenen Vorlieben, aber vor allem auch nach den Bedürfnissen der Menschen, die dort vor Ort sind. Und wenn ich jetzt ein Geschäft habe in fußläufiger Distanz zu herkömmlichen Supermärkten, dann werde ich dort ein eine Körperhygiene mit Naturkosmetikprodukten aus einer Seifenmanufaktur haben. Ich werde Küchenhaushaltsartikeln, Putzfetzen oder sowas haben mit einem alternativen Ökoanspruch. Ich werde nicht 0815 Schokoriegeln haben, sondern hochwertige regionale Schokolade. Und wenn der gleiche Kastl-Greissler mit dem gleichen Anspruch am Land steht und dort Alleinversorger ist, dann gibt es halt ein Nivea-Klassik-Duschgel und eine 0815-Zahnbürste und aber trotzdem die Erdäpfeln oder Kartoffeln eben aus einem Umkreis von 40 Kilometern oder das Gepäck etc. Was ich damit sagen will ist, jeder Kastl-Greissler passt sich sehr gut an den Standort an und wir haben da umfangreiche Erfahrungen, wo wir helfen können bei der Zusammenstellung des richtigen Sortiments für diesen Standort.

Klaus: Es ist also nicht so, dass der Kastl-Greissler oder Kissen-Krämer jetzt bewusst ausschließlich biologische Produkte, ausschließlich nachhaltige Produkte hat, sondern abhängig vom Standort versucht entweder lokaler Nahversorger zu sein, so dieser alte Greissler, wie man in Österreich sagt, also dieser kleine Tante-Emma-Laden, der einfach die Bewohnerinnen und Bewohner, die fußläufig sind, mit allem versorgt, was sie täglich brauchen. Oder aber, wenn es denn schon einen Supermarkt in der Umgebung gibt, dann gibt es ja wohl diesen eher Bio-Schwerpunkt, diesen eher, ich nenne es jetzt mal bewusst, alternativen Einkaufsvorrat zu schaffen.

Christoph Mayer: Wir haben keine Vorgabe bezüglich des Bio-Anteils, weil wir sagen, wir fokussieren uns auf Regionalität. Ich hätte überhaupt kein Problem damit oder anders. Ich freue mich auf den Ersten, der kommt und sagt, er will einen 100% Bio-Kastl-Greissler eröffnen. Aber es ist nicht mein primäres Ziel. Ich gebe dir ein Beispiel. Du bekommst heute bei REWE in Österreich einen Billa Bio Honig aus Mexiko, Malaysia und anderen Ländern außerhalb der Europäischen Union. Da ist mir tatsächlich der Honig von dem regionalen Imker, der sich hier in meiner Region darum bemüht, dass die Lebensbedingungen für Wildinsekten wie auch Honigbienen gut ist, der mit kurzen Transportwegen hier arbeitet und halt nicht biozertifiziert ist, weil die Bio-Vorschriften gerade in der Imkerei im Detail ein bisschen absurd sind. Da ist mir dieser regionale, konventionelle Imker lieber als die Bioqualität aus Übersee.

Klaus: Wie darf ich mir jetzt ganz konkret einen Kastl-Greissler vorstellen? Auf 12 oder 13 Quadratmeter bleibt mir ja nicht viel Platz. Ist das jetzt so, wie das früher der Dante-Emmer-Laden war? So eine kleine Theke, wo der Krämer dahinter steht und mir anhand meiner Einkaufsliste meine Produkte in die Hand drückt? Ist das ein Raum, in dem Automaten stehen, Vielleicht auch an dieser Stelle, warum Kastl, Greissler oder KistenKrämer? Es stehen da nur Kisten drin.

Christoph Mayer: Sehr gute Frage. Also erstens einmal, wir haben ja in Österreich gegründet und haben das dort Kastl-Greissler genannt, weil wir mit Containern, 20 Fuß Bürokontainer gestartet sind, die ausschauen wie ein Kastl. Und der Greissler ist eben unser Tante-Emma-Laden. Und dann haben wir einige Anfragen aus Deutschland bekommen und haben gesagt, wir müssen nach Deutschland auch gehen und haben uns dort mit unserem Anwalt unterhalten und er hat ein Briefing und Videos und alles mögliche bekommen und dann gehen wir in den ersten Termin hinein und haben festgestellt, dass der in einer Stunde nicht einmal Kastl-Greissler fehlerfrei aussprechen konnte. Und da haben wir dann festgestellt, Kastl-Greissler ist nicht der marktgängige, vernünftige Name für Deutschland. Wir haben uns dann für Kistencramer entschieden, aus mehreren Gründen. Erstens einmal, die Kiste widerspiegelt wieder genau diese Box, in der wir arbeiten. Und der Cramer ist eben dieser Kreißler, dieser kleine Kaufmann, der alles, was man täglich braucht, aus der Region hat. Was kannst du dir darunter vorstellen? Eben einen in der Basisvariante, einen 20-Fuß-Container, der hat an der Schmalseite ein Eingangsportal, hat dann eine Selbstbedienungskasse, wenn du reinkommst links, hat entlang der Längswände Regale für Trockensortiment, hat an der gegenüberliegenden Stirnseite einen Kühlschrank und einen Tiefkühler und Dort haben wir eben Platz für rund 450 Artikeln, die dort wie in einem kleinen Markt auch ausgestellt sind. Da gibt es Regaletiketten, da gibt es die Kühlware, die Tiefkühlware, alles. Und unsere Kunden kommen, wählen ihre Produkte aus, gehen dann zu der Selbstbedienungskasse scannen dort den Barcode oder QR-Code, der auf jedem einzelnen Artikel drauf ist, beziehungsweise wenn Sie Wiegeartikeln haben, wie Kartoffeln, Äpfel, sonst was, legen Sie es auf die Waage, suchen am Bildschirm das entsprechende Produkt aus, dann übernimmt er das Gewicht multipliziert mit dem Preis auf den Bohnen. Dann drückt man auf Bezahlen und hat dann die Möglichkeit entweder in bar oder mit Karte die Rechnung zu begleichen, zahlt und geht wieder hinaus. Das heißt, wir haben kein Bedienpersonal und das versetzt uns in die Position, dass wir mit sehr geringen Jahresumsätzen profitabel sind. Ich kann dir da kurz Zahlen dazugeben. Die kleinsten personalbetriebenen Greissler-Läden brauchen einen Jahresumsatz von rund 600.000 Euro, kostendeckend arbeiten zu können. Wir verdienen mit einem Standardumsatz von 80.000 Euro in der Regel bereits wirklich Geld.

Klaus: Werbung! Bitte macht für mich und diesen Podcast Werbung. Bitte klickt jetzt gleich auf Abonnieren und gebt mir viele Sterne und Herzchen. Danke auch fürs Weiterempfehlen. Im Übrigen, genau hier könntet ihr auch eure Werbung hören. Werbung Ende. Mein erster Gedanke, wenn ich Personal los und Supermarkt höre, ist der Ladendieb. In dem Fall ja gar kein Ladendieb. Vom Wort her stimmt schon, das ist ein Ladendieb, aber den Aufwand, den er treiben muss, ist ja minimal, weil der geht einfach rein, räumt sich seinen Sackerl oder seine Tüte voll und geht wieder. Wie verhindert ihr das?

Christoph Mayer: Also du bist nicht alleine, das ist der erste Gedanke, der vielen kommt, der Diebstahl. Tatsächlich ist Diebstahl unerfreulich immer, aber nicht das große Thema bei uns. Wir haben am Anfang, als wir gestartet haben und die ersten Zahlen vorliegen gehabt haben, haben wir gesagt, aha, wir haben einen Diebstahl von 1-1,5% des Umsatzes. Wir haben gedacht, das ist relativ wenig und dann habe ich mit einem Freund gesprochen, seit langen Jahren in vielen Funktionen im REWE-Konzern war. Von dem her kannst du dir vorstellen, dass das stimmt. Und der hat zu mir dann im O-Ton gesagt, Eineinhalb Prozent, das ist recht wenig, aber ihr habt kein Personal, also es könnte stimmen. Wir sind in unseren Diebstahlsraten unterhalb des Schwundes, den personalbetriebene Läden haben. Und ganz ehrlich, wenn du in einen Supermarkt hineingehen willst und dort was stehlen willst, da steht so wenig Personal herum. Du hast alle Zeit der Welt, deine Dinge irgendwo einzustecken und hinauszugehen. Und dann muss man eines sagen, dass die Leute unterm Strichloch deutlich ehrlicher sind, als man ihnen unterstellt. Was vielleicht auch damit zu tun hat, dass wir ja nicht eine, wir sind ja nicht irgendeine anonyme Kiste, die da sehr mechanisch daherkommt und von irgendeinem großen Weltkonzern betrieben wird oder sowas. sondern da steht ja unsere KastlGreisslerin, unser Kistenkrämer, die Menschen, unsere Kaufleute stehen ja dahinter und sind an den Standorten ihrer Geschäfte auch bekannt. Und dann weiß man, dass wenn ich da jetzt hineingreife, dann stehle ich der Manu ein Joghurt oder ein Red Bull. Und da hat gerade am Dorf, gibt es da schon sehr gute Selbstregulationsmechanismen, dass das nicht überhand nimmt.

Klaus: In der ländlichen Region bin ich gerne bereit, dir das sofort zu glauben. Ich war auch ganz erstaunt, als ich mich mit dem Thema personallose Fitnessstudios beschäftigt habe. An dieser Stelle kleine Eigenwerbung. Es gibt eine Folge dazu in dieser Podcast-Serie, dass niemand in diesem personallosen Fitnessstudio übernachtet. Für mich war das einfach sehr naheliegend, dass man das zum Übernachten oder für andere mehr oder weniger spannende Tätigkeiten missbrauchen könnte. Bei euch denke ich jedoch, ja, ländlich, wie ich schon eingangs sagte, aber in der urbanen Gegend für die Jugendbande muss das doch die Mutprobe sein. Jetzt gehen wir mal den KastlGreissler ausräumen. Ist das schon vorgekommen?

Christoph Mayer: Nein, tatsächlich ist das auch ein Thema, dass du, wenn ich jetzt gesagt habe, wir haben im Durchschnitt unter eineinhalb Prozent, dann stimmt das. Es ist aber durchaus so, dass wir immer wieder einmal den Fall haben, dass Jugendliche eben diese Mutprobe machen. Wobei, wenn man dann drauf kommt, wer das ist und zu denen geht, dann hat sich das auch schnell wieder behoben. Wir reden auch mit gerade am Land, mit Volksschulen, mit neuen Mittelschulen und sorgen dort dafür, dass wir bekannt sind, dass das nicht irgendein Anonymer ist, der man da was stiehlt, sondern man weiß, wer der Mensch ist, den man bestiehlt und dann fällt es ja viel schwerer. Thema Stadt. In Lienz stehen wir ohne Zutrittskontrolle tatsächlich und das funktioniert momentan. In Wiener Neustadt werden wir ein Zutrittssystem verbauen. Da gibt es verschiedene Technologien und Möglichkeiten. Aber dort werden wir eines verbauen, wo wir ein Log-File bekommen und jeden Menschen, der dort hineingegangen ist, identifizieren und auch kontaktieren können. Also die Tools dazu gibt es und wenn es notwendig ist, können die relativ einfach eingebaut werden. Aber wir versuchen es, wenn immer möglich, zu verhindern, weil wir offen sein wollen. Wir wollen nicht ein Geschäft sein, wo du zuerst einmal eine App herunterladen musst und dann irgendwelche Erklärungen unterschreiben musst und dann vielleicht noch ein SEPA-Mandat erteilen muss, dass die von dir abbuchen können, bevor du überhaupt das erste Mal hineingegangen bist. Eine unserer Werte ist ja auch die Inklusion. Wir wollen, dass Kinder bei uns einkaufen können. Wir wollen, dass ältere Menschen bei uns einkaufen können. Und je niedriger die Schwelle ist, desto lieber ist es uns. Und wenn es zu viel wird, dann gibt es Methoden, das auch abzuregeln. und dafür zu sorgen, dass nur bekannte Leute hineingehen.

Klaus: 450 Artikel klingt für mich auf den ersten Blick jetzt nach relativ wenig. Andererseits, wenn ich so in meinen Kühlschrank schaue und in meine Vorratsschränke, wie viele unterschiedliche Artikel benutze ich so? Wie viele unterschiedliche Artikel kaufe ich bei euch? Was braucht so ein durchschnittlicher Haushalt?

Christoph Mayer: Naja, jeder hat so seinen Gusto und seine Vorlieben, aber ich würde meinen, dass die Leute im Durchschnitt bei uns an die 100 verschiedenen Artikeln kaufen, unterschiedliche je nachdem. Wobei ich dazu sagen muss, wir haben drei wesentliche Kundengruppen, die wir ansprechen und die das Ganze auch umsatzattraktiv machen. Das sind Zunächst einmal die offensichtlichen immobilen Anwohner. Das sind Kinder, das sind ältere Menschen, das ist ein Teil eines Paares, der kein Auto hat, die wertschätzen, dass wir in der Nähe sind und sie bei uns einkaufen können. Erste Gruppe. Zweite Gruppe sind die regioaffinen Menschen, die schätzen, dass sie bei uns einen One-Stop-Shop für alle regionalen Spezialitäten haben und da immer wieder neue regionale Produkte finden. Ja, die Regiotaria, das ist übrigens jetzt eine Werbeeinschaltung in meiner Sache. Ich habe die große Vision, dass ich einen Lebenstrend etabliere, der heißt Regiotaria. Das sind Menschen, die sich bemühen, maximal aus ihrer Region mit kurzen Transportwegen und persönlicher Beziehung zum Ursprung der Produkte sich ihren Bedarf decken. Also bitte Regiotaria ganz wichtig. Also die zweite Gruppe sind jene Regiotaria, die bei uns einfach und unkompliziert nicht von Hof zu Hof tinkeln müssen, sondern an einem Punkt alles bekommen. Und die dritte Gruppe, die bei uns einkauft, sind die, wir nennen sie die Jauseneinkäufer. Das sind Handwerker, die in der Früh am Weg auf die Baustelle bei uns vorbeikommen und sich ein Gepäck, einen Schokoriegel, einen Eiskaffee und eine Wurst und einen Käse und keine Ahnung, so irgendwas kaufen. und die wertschätzen, dass sie zu einem Zeitpunkt bei uns einkaufen können, wo normalerweise die Supermärkte noch nicht offen haben und dass sie sehr schnell fertig sind, weil sie hineingehen und auf kleinstem Raum alles, was sie haben, brauchen. Warum erzähle ich das? Das relativiert ein bisschen die Frage, was jeder Einzelne so bei uns kauft, weil das ist natürlich je nach Käufergruppe sehr unterschiedlich. Aber wir machen laufende, das ist ja einer der wesentlichen Synergieeffekte, die wir durch das Franchise-System heben. Wir machen regelmäßig Benchmarkings und Renner-Penner-Analysen des Sortiments und überhaupt des Betriebs, wo wir zahlenbasiert durch den Vergleich der verschiedenen Shops den Finger auf die Punkte legen können. wo du dein Geschäft besser machen kannst.

Klaus: Du sagtest außerhalb der Öffnungszeiten. Theoretisch könnte euer Laden ja 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr offen haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Gesetzgebung unserer einzelnen Länder oder auch einzelnen Regionen da was dagegen hat. Oder ist es euch tatsächlich gelungen, seid ihr 24 Stunden offen, so wie die Tankstelle?

Christoph Mayer: Das ist eine Frage der Geografie. Also in Bayern beispielsweise können wir 24-7 offen sein mit Genehmigung des Bürgermeisters. In Österreich ist es so, dass wir an die Ladenöffnungszeiten gebunden sind. Das ist eine Regelung, die völlig absurd ist, aber sie ist nun mal so. Man muss sich das vorstellen. Wir haben ein Ladenöffnungszeitengesetz eingeführt, Arbeitnehmer vor Ausbeutung zu schützen. Dann haben wir im nächsten Schritt gesagt, es gibt Ausnahmen, die von so einer Dramatik sind, dass wir von dem Grundsatz abgehen müssen. Und so ist es, dass ein Mensch an der Tankstelle stehen muss, der am Sonntag dafür sorgt, dass das arme Auto einen Diesel bekommt. Wenn man allerdings im Selbstbedienungsshop am Sonntag eine Milch kaufen will, dann sagt der Gesetzgeber im Wesentlichen, Deppater hättest halt am Samstag darüber nachgedacht, dass du eine Milch brauchst, aber du darfst nicht in einen Selbstbedienungsshop ohne Mitarbeiter gehen und dir deine Milch holen. Klammer auf, du könntest aber in den Tankstellenshop gehen und sie dir dort holen. Das ist absurd und man muss da auch ganz klar sagen, das hat mit Arbeitnehmerschutzinteressen überhaupt nichts zu tun, sondern das ist rein die Frage, wie schütze ich die Geschäftsinteressen der großen Ketten. Ist absurd, ich erzähle es immer, vielleicht hören heute auch wieder ein paar Leute zu, die sich mit mir gemeinsam darüber aufregen können und irgendwann sind wir so viele, dass wir diese idiotische Regelung kippen können.

Klaus: 450 Artikel auf 13 Quadratmeter. Wie viel pro SKU, wie das in der Fachsprache so schön heißt, also pro Handelsartikel, pro Produkt, also pro der erwähnten Nivea-Creme oder pro Apfel, sind denn da vorhanden oder anders gefragt? Wie oft muss denn dieser Container befüllt werden, damit immer alles da ist? Ihr werdet ja nicht endlos Wurst und Käse bevorhaben.

Christoph Mayer: Nein, können wir natürlich nicht. Das ist eine Kennzahl, die wir uns ganz gut anschauen. Das nennen wir die Regalreichweite, also wie viele Artikel pro SKU müssen drinnen stehen, damit wir über einen bestimmten Zeitraum kommen. Das hängt stark ab von den Artikeln. Also wir haben die Schnelldreher, wo durchaus 20, 30, 40 Produkte von einem Artikel da drinnen stehen müssen. Und dann haben wir andere, die langsam drehen, wo vielleicht nur drei drinnen stehen. Da gibt es ein Fine-Tuning, eben eine ausreichende Regalreichweite zu haben, sodass wir alle drei Tage, alle zwei Tage nur nachfüllen müssen. Tatsächlich, es hängt ein bisschen davon ab, wie gut das Geschäft geht. An sehr gut funktionierenden Standorten ist es so, dass wir durchaus fünfmal die Woche dort sind und nachbestücken. An normal gehenden Standorten sind wir zwei-, dreimal die Woche da.

Klaus: Wer befüllt diese Standorte? Wer ist das Wir, das du angesprochen hast? Habt ihr Verträge mit Lieferanten? die Standardprodukte einmal pro Woche aktiv befüllen, wie das in manchen Supermarktketten der Fall ist? Bringt der regionale Bauer innerhalb von 40 Kilometer seine Äpfel, seine Birnen, seine Kartoffeln oder Erdäpfel selbstständig zu euch und räumt die ein? Oder ist das dann der Job des jeweiligen Franchise-Nehmers oder Franchise-Partners, dass der einmal in der Woche seine von ihm ausgewählten Bäuerinnen und Bauern abklappert und bestückt? Wie löst er dieses Logistikproblem, das ich mir.

Christoph Mayer: Ja, das ist es durchaus auch. Grundsätzlich ist es so, dass unsere Kaufleute für ihre jeweiligen Shops den Hut auf haben, das Sortiment zu gestalten und den Einkauf zu machen. Wir als Franchisegeber haben nur diese zwei schon genannten Pflöcke eingeschlagen. Gutes aus deiner Umgebung, alles was man täglich braucht. Das heißt, das überwiegende Teil aus dem Umkreis von 40 Kilometern und eine Abdeckung von neun Produktgruppen und das möglichst ausgewogen. Das heißt, die Kaufleute verantworten die Detailgestaltung und auch den Einkauf. Es ist aber so, dass wir softwaretechnisch unterstützen können die direkte Lieferung durch Landwirte oder Produzenten, die direkt hineinliefern. Wo passiert das typischerweise? Beim Bäcker. Der Bäcker kommt in der Früh auf seiner Tour, wo er ja ohnehin die ganzen Gasthäuser abfährt und die Semmeln und die Kornspitze und das Gepäck abliefert, kommt er bei uns auch, holt das alte Gepäck heraus, gibt neues Gepäck hinein und verrechnet wird, was über den Tresen gegangen ist bei uns. Und das gleiche Konzept kann man machen, je nachdem wie man es sich einteilt, mit allen regionalen Lieferanten. Rein praktisch haben wir die Feststellung gemacht, dass nicht jeder, der ein gutes Produkt hat, auch in der Lage ist, verlässlich sein Geschäft zu beliefern. Das wäre total nett und klingt im Prospekt toll. Du musst dich nichts kümmern und deine Lieferanten kommen und liefern das nach. Das funktioniert theoretisch, weil die kriegen automatisch ein E-Mail, wenn das unter den Warenbestand gegangen ist. Und dann wird ihnen gesagt, bitte bring sieben Gläser Honig wieder her. Aber wenn dem Imker dein Shop jetzt gerade nicht so wichtig ist oder wenn das die Schwarmzeit ist und er schauen muss, dass ihm seine Binnen nicht abhauen, dann hat er einfach nicht Zeit, dir den Honig zu bringen. Und dann bist du besser beraten, wenn du dich selber darum kümmerst und dem Imker sagst, weißt du was, gib mir 40 Gläser her, ich schlicht mir die selbst nach, weil ich muss ja ohnehin hingehen. und du kümmer dich deine Biedern. Weil letztlich der Erfolg von so einem Geschäft ist ja, wie das Geschäft auf den Endkunden wirkt. Und der hat relativ wenig Verständnis dafür, dass der Imker gerade keine Zeit hat, den Honig nachzuliefern, sondern der stellt nur fest, gibt es keinen Honig, mein Frühstück ist nicht komplett, ich gehe in ein anderes Geschäft. Und darum ist es eben immer ein Abwägen, wie verlässlich ist der einzelne Lieferant und wie mühsam ist es mir, das selbst abzubilden.

Klaus: Wie viele Lieferanten muss ich denn abklappern, meine 450 Artikel zusammenzubringen? Wie viele Kilometer, wie viele Stationen lege ich da zurück?

Christoph Mayer: Die einfache Antwort ist die Anzahl der Lieferanten. Das sind typischerweise so zwischen 10 und 20. Die kompliziertere Frage ist, wie viele Kilometer muss ich abklappern, weil es da durchaus so ist, dass viele sich die Produkte in ihr nach Hause liefern lassen oder in ihr Lager liefern lassen und von dort dann verteilen. Das heißt, die haben die, wenn du so willst, die Inbound-Logistik, also die Logistik herein ins Zentrallager übernimmt der Lieferant. Auf Bestellung liefert er das ab. Und dann wird es von den Kaufleuten in die einzelnen Standorte verteilt. Es ist ja sehr oft so, dass unsere Kaufleute nicht einen Shop betreiben, sondern mehrere Shops betreiben. Und dann gibt es halt ein zentrales Lager, von dem aus die Waren verteilt werden. Warum mehr Shops? Auch ganz klar, es gibt dramatische Skaleneffekte in diesem Geschäft natürlich. Ob ich jetzt ein Posting über das Produkt der Woche mache für einen Shop oder für fünf Shops, ist relativ egal. Ob ich jetzt 100 Eier oder 1000 Eier einkaufe, ist genau der gleiche Aufwand. Ob ich die Buchhaltung für 200 Belege im Monat oder für Nicht im Monat, in der Woche. Für 200 Belege in der Woche oder für 1000 Belege in der Woche ist völlig egal. Und das spricht einfach dafür, in Richtung Multi-Unit zu gehen.

Klaus: Mir erscheinen, genauso wie wahrscheinlich auch vielen anderen Städtern, die jetzt zuhören, 10 bis 20 Lieferanten, extrem wenig. In meiner romantischen Vorstellung habe ich jetzt den Imker, das ist schon einer. Dann habe ich den Händlbauern, der mir die Eier liefert, das ist der zweite. Dann habe ich irgendeinen, der den fantastischen Schinken macht, das ist der dritte. Dann habe ich den Schokoladenfabrikanten, das ist der vierte. Und wenn ich das jetzt aufzähle, bin ich wahrscheinlich ganz schnell auf 50. Wie schafft ihr das, das auf 10 bis 20 herunterzubrechen?

Christoph Mayer: Naja, es ist ja so, dass der Eierbauer liefert dir auch die Nudeln und Teigwaren und der Gemüsebauer liefert dir auch das Ketchup und die Chilisauce und so weiter. Die guten landwirtschaftlichen Direktvermarkterbetriebe haben ja mehrere Produkte.

Klaus: Jetzt wissen wir, dass wir 10 bis 20 oder vielleicht ein bisschen mehr Lieferanten haben, die uns in Größenordnung 450 Produkte liefern. Jetzt brauchen wir auf der anderen Seite Menschen, die uns das wieder aus dem Laden rausragen, hoffentlich ohne aus Bezahlen zu vergessen. Wie viele Kunden kommen dann einem Tag?

Christoph Mayer: Es ist sehr unterschiedlich, aber wir haben in der Woche zwischen 200 und 500 Kunden.

Klaus: Die welchen Umsatz generieren?

Christoph Mayer: Wie groß ist ein Warenkorb? 7,50 Euro. Dieser Schnitt von 7,50 Euro ist natürlich relativ niedrig im Vergleich zu einem Supermarkt. Das hat mich am Anfang ein bisschen nervös gemacht. Aber das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass bei uns das Einkaufen so unkompliziert ist. Du kaufst das ein, was du brauchst und wenn ich morgen was anderes brauche oder wenn ich am Nachmittag was anderes brauche, gehe ich wieder über die Straße, hole mir das schnell und bin wieder da. Also je geringer die Transaktionskosten sind, also je geringer der Aufwand ist, einen Einkauf zu tätigen, desto kleiner ist typischerweise die die Einkaufsmenge auch. Und dann haben wir die ganzen Jauseneinkäufer, von denen ich vorher gesprochen habe, die ja auch nur relativ kleine Bonds haben.

Klaus: Wenn ich das jetzt optimistisch, milchmädchenhaft nach oben rechne, macht ein Standort irgendwas zwischen 80, 120, 140.000 Euro Umsatz.

Christoph Mayer: Wir sind momentan bei einem Durchschnittsjahresumsatz von 85.000 Euro. Die Besseren sind bei 200, 240.000 Euro im Jahr und die Schlechteren sind bei 40. Wobei man dazu sagen muss, dass die absolute Umsatzgröße ja auch immer bei uns eine Frage Also die Rentabilität in Abhängigkeit vom Umsatz ist immer eine Frage, wie konkret das Geschäft ausschaut. Was meine ich damit? Wir sind ja sehr oft, werden wir von Gemeinden gebeten, bitte schafft uns einen Nahversorger. Und dann bekommen wir oftmals sehr günstige Konditionen, mit denen wir in so eine Gemeinde gehen können. Sei es, dass die Gemeinde die Investition übernimmt und dann weiter vermietet an den Betreiber. Sei es, dass es Investitionszuschüsse gibt. dass der Grund gratis zur Verfügung gestellt, dass es einen Betriebskostenzuschuss gibt. Also da gibt es ja umfangreiche Fördermöglichkeiten und deswegen ist es oft einmal schwer zu sagen, ob ein Umsatz befriedigend ist oder nicht.

Klaus: Woran liegt die doch enorm breite Spanne von 80.000 bis 240.000? Das ist immerhin der Faktor 3. Liegt das an der Größe des Geschäfts oder liegt es am Standort des Geschäfts?

Christoph Mayer: Beides. Wir haben Geschäfte, wo wir 30, 40, 50 Quadratmeter haben. Da kann natürlich mehr Ware angeboten werden. Warendruck erzeugt Kauf. Das ist so. Das zweite ist aber, dass es auch sehr stark davon abhängt, wie sehr es die jeweiligen Kaufleute schaffen, für die Bevölkerung vor Ort relevant zu sein. Wir haben typischerweise einen Marktanteil in unseren Dörfern von 7 Prozent, circa 6 Prozent, 7 Prozent, sowas. Wir haben eine kuriose Gemeinde mit 170 Einwohnern, wo wir einen Marktanteil von 140 Prozent haben. Warum? Weil das einfach ein sehr guter Standort ist, viele Leute dran vorbeifahren und dort am Weg einkaufen.

Klaus: Wie schaut denn so ganz grob die Rohertragssituation bei Lebensmitteln aus? Im klassischen Einzelhandel gibt es diese uralte Milchmädchenrechnung. Du verkaufst mit Faktor 2,2 bis Faktor 2,7. Wobei das erstaunlicherweise immer vom Netto-Einkaufspreis auf den Brutto-Werkaufspreis gerechnet wird. Das heißt, man sagt so alte Faustregel, alte Kaufmannsregel, du kaufst etwas 10 Euro ohne Umsatzsteuer ein, dann verkaufst du es 22 bis 28 Euro. Das heißt, deutlich weniger oder ein bisschen weniger als Faktor 3. Wie schaut das bei Lebensmitteln aus?

Christoph Mayer: Bei Lebensmitteln schaut das wesentlich schlechter aus. Wir haben gerade in Österreich eine massive Konkurrenzsituation durch die großen Ketten und so sind wir im Lebensmittelhandel bei 30 bis 33 Prozent Rohmarge. Also wir verkaufen netto auf netto. Wir verkaufen ein Getränk das 20% Mehrwertsteuer hat 12, netto 10, Wareneinsatz 7.

Klaus: Das heißt, ich kann meine Milchmädchenrechnung jetzt abzuschließen bei 80.000 Euro Umsatz von roundabout 20.000 Euro Rohertrag ausgeben. Von diesem Rohertrag bezahle ich dann meine Miete, bezahle allenfalls meinen hoffentlich recht geringen Schwund.

Christoph Mayer: In der Regel recht wenig. Nein, also der Schwund ist in dem Wareneinsatz schon mit einkalkuliert, weil der wird ja berechnet als Wareneinkauf im Verhältnis zu Warenverkauf und damit ist der Schwund automatisch schon drinnen. Du bezahlst und das hängt jetzt wiederum sehr von dem jeweiligen Standort ab und deswegen gehen wir sehr intensiv auf Gemeinden auch zu, auf die Kommunen zu, mit denen zu verhandeln. Du hast Standorte, wo du keine Investitionskosten hast, eine Miete von 150 Euro im Monat, die Stromkosten übernimmt die Kommune. Und du musst die Versicherung zahlen, du musst Lohnkosten abdecken, du musst eine Franchise-Gebühr zahlen, du musst die IT-Lizenzgebühren zahlen. Und das ist es im Wesentlichen, Steuerberater, also die ganz normalen Unternehmensfunktionen, das Auto etc. Aber wir sind, weil ich mir gerade wieder Zahlen im Detail angeschaut habe, wir sind bei einer Umsatzrentabilität von 10 Prozent in etwa.

Klaus: Du erwähntest Lohnkosten.

Christoph Mayer: Wen bezahle ich? Wenn du mehrere Standorte hast, ist es sinnvoll, wenn du Menschen hast, die dich unterstützen bei der Befüllung. Das ist auch das Attraktive an dem Kastl-Greissler, dass du mit einem Geschäft einsteigen kannst. Das kannst du problemlos selbst handeln. Zwei, drei auch noch kein Problem. Und das Geschäft lernen wir. Das lässt sich auch neben einer Beschäftigung oder zusätzlich zu einer bestehenden Beschäftigung starten. Das heißt, der Charme ist, es ist ein sehr sanfter Weg in die Selbstständigkeit. Ich muss nicht ein Wabank-Spiel spielen, wo ich sage, alles oder nichts, ich mache mich jetzt selbstständig und breche alle alle Brücken in Richtung Angestelltenverhältnis ab. Das heißt, du startest einmal mit einem, lernst das Geschäft kennen, aber du kannst in der Expansion, heute am Vormittag mit unserem größten Franchise-Nehmer gerade ein Erweiterungsgespräch gehabt, der jetzt seinen achten Shop eröffnen wird, Der hat drei teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen, die sich die Logistik kümmern. Und da wird es dann wirklich lustig, weil es gibt bei diesem Geschäft viele Tätigkeiten, die sich wunderbar delegieren lassen. Wer die Ware nachschlichtet, wer die Ware kommissioniert nach einer fertigen Liste, ist notwendig, aber jetzt nicht rasend erfolgskritisch im Sinne von.

Klaus: Wenn ich dann jetzt ganz konkret auf die Idee komme, sowas machen zu wollen, dann komme ich wahrscheinlich im Idealfeld aus genau dieser Zielumgebung, also aus dem Dorf, bin dort vernetzt, kenne den Sportverein, kenne den Bürgermeister, bin dort im Idealfeld vielleicht sogar aufgewachsen. habe jetzt entweder eine Fläche, die der Bürgermeister ohnehin loswerden will und mir subventioniert, oder aber rede mit dem Bürgermeister, der hat irgendwann noch einen Grund, der ohnehin irgendwie herumsteht, da lassen wir mal das Widmungsthema außen vor, aber wo ich dann theoretisch relativ einfach so einen Container draufstellen kann, Das müsste dann ja relativ rasch mit dem Willen der Gemeinde umsetzbar sein. Man richtet einen nicht so komplexen 13-Quadratmeter-Laden ein, stellt dort ein bisschen Kassa hinein, redet mit seinen 10 bis 20 Lieferanten, wobei die Hälfte davon wahrscheinlich vom System kommt, also mit 10 lokalen Lieferanten. Und los geht’s.

Christoph Mayer: Also erstens einmal ja, es ist extrem wichtig, dass die Gemeinde dahinter steht. Gegen den Willen der Gemeinde ist es wahnsinnig schwer, sowas zu etablieren. Gerade am Dorf musst du halt mit den Multiplikatoren, die es gibt, leben, arbeiten. kommunizieren. Wir brauchen von Unterschrift Franchise Vertrag bis zur Eröffnung im Schnitt 13 Wochen. Das sind 13 Wochen der intensivsten Begleitung und Beratung durch uns. Da passieren viele Dinge parallel. Das ist eine Sache, deren Bedeutung man gar nicht überschätzen kann. Das ist wirklich wichtig, weil du im Selbstbedienungsbereich niemanden hast, der zwischen Kunde und System steht. Ich gebe dir ein Beispiel. Wenn du in einem Geschäft mit Personal es nicht schaffst, zur Eröffnung die Milch geliefert zu bekommen, dann steht dort ein netter Verkäufer drinnen, der der Kunde sagt, Sie haben vollkommen recht, Milch wäre wichtig. Wir haben die tollste Milch überhaupt, aber die Kuh hat Husten und hat deswegen keine Milch gegeben und deswegen kriegen sie es erst übermorgen. Aber kommen sie wieder, es zahlt sie wirklich aus, die ist toll. Und diese Kundin geht begeistert hinaus, freut sich, wenn die Kuh ihren Schnupfen beendet hat und wieder eine Milch gibt und fertig. Im Selbstbedienungsgeschäft gleiche Situation. Kundin kommt herein, will ein Frühstück haben. Es gibt keine Milch. Blöde Geschichte. Was ist jetzt? Ich brauche Milch für meinen Kaffee. Ich komme morgen wieder. Dann kommt sie morgen wieder. Es ist noch immer keine Milch drinnen. Dann kann man das abhaken. Die kommt nicht wieder. You never have a second chance to make a first impression. Und genau dieses Prinzip ist teuflisch in der Selbstbedienung. Und deswegen stecken wir gerade am Anfang so wahnsinnig viel unserer Erfahrung in die optimale Vorbereitung, damit das dann auch gut funktioniert.

Klaus: Jetzt kommt der Tag X. 13 Wochen intensive Vorbereitung. Wie viel Zeit brauche ich denn dann, meinen ersten Kastl-Greissler oder Kisten-Krämer selbst erfolgreich zu betreiben? Alle paar Tage fahre ich meine Lieferanten ab, schließe danach, mache am Sonntagnachmittag, mag es bessere Alternativen, ein wenig Buchhaltung, freue mich meines Lebens. Ist es so einfach? Ist es so der perfekte Nebenjob zum Start ins Unternehmertum?

Christoph Mayer: Einfach ist Unternehmertum meiner Meinung nach nie, aber im Prinzip ist es schon so. Du wirst in der Startphase natürlich einen erhöhten Arbeits- und Koordinationsaufwand haben, wie bei jeder neuen Tätigkeit, die du startest, bis sich alles eingeschwungen hat. Damit muss man rechnen, da warnen wir auch jeden davor, der Start lässt sich noch immer neben einem bestehenden Geschäft machen, weil wir machen ja am Anfang eine Besprechung, wo wir Kick-Off machen und dann diskutieren wir auch die Rahmenbedingungen und dann können wir aus diesen 13 Wochen unter Umständen auch 18 Wochen werden, wenn wir sehen, dass sich das nicht ausgeht aufgrund von Nebenbeschäftigungen oder so. Aber da am Anfang ist da einiges an Zeit und Energie hineinzustecken. Im eingeschwungenen Zustand ist es dann so, dass du rechnen kannst, dass du für die Warenbeschaffung, die Kommissionierung, die Auslieferung in etwa 7-10 Stunden pro Woche brauchst, pro Shop. Hängt stark davon ab, wo ist dieser Shop, also ist der direkt neben meinem Haus oder muss ich 5 Kilometer dorthin fahren. Wie habe ich mir das Geschäft organisiert? Das heißt, wie viele der schnelldrehenden Artikel – Wolkerei-Produkte, Obst und Gemüse, Brot und Gepäck – wie viel davon wird mir direkt von den Erzeugern beliefert? Wie gut bin ich selbst organisiert? Da gibt es viele Variablen in diesem Spiel. Aber sagen wir mal 7 bis 10 Stunden pro Shop. Und dann wirst du noch einmal in etwa 10 Stunden pro Woche für allgemeine Unternehmensaufgaben hineinstecken müssen. Das ist die Buchhaltung, das ist das Marketing, das ist das Suchen unter Umständen nach neuen Lieferanten, das ist die Koordination mit Partnern etc. Daraus ergibt sich aber auch schon einer der großen weiteren Synergie-Effekte von mehreren Geschäften. Ob ich jetzt in diesen 10 Stunden allgemein auch bei 100 Euro oder 1000 Euro beschaffe, ist wurscht. Ob ich das Posting für einen oder zwei Shops mache, ist wurscht. Und daraus ergibt sich, dass ich bei zwei Shops nur die Hälfte mehr Arbeit habe, aber doppelt so viel Umsatz.

Klaus: Was kostet denn jetzt so ein Kastl-Greissler? Vielleicht anhand von zwei Beispielen. Entweder ich nehme jetzt meinen alten Tabakladen oder meinen Miniraum, den mir der Bürgermeister zur Verfügung stellt. Also Variante 1 und Variante 2. Ich bekomme die grüne Wiese und stelle dort meinen 20-Fuß-Kondominium.

Christoph Mayer: Also die einfache Antwort ist die grüne Wiese und du stellst deinen 20-Fuß-Container auf, der kostet zwischen 45.000 und 50.000 Euro, fix, fertig, muss nur noch aufs Fundament gestellt werden, angestellt, also wirklich Plug and Play, da muss nur noch die Ware hinein. Bei dem Ladenlokal ist eine Riesenfrage, in welchem Zustand ist das? Da spielt es sich tatsächlich von bis ab. Wie schaut der Boden aus? Wie schauen die Wände aus? Wie ist die Elektroinstallation? Wie ist die Klimatisierung? Ist eine Türe da, die ich mit einer Zeitschaltuhr ansteuern kann? Habe ich einfache Möglichkeiten, eine Verkabelung von Kameras zu installieren? Die mache ich außen, die Reklame dran und dann der ganze Ladenbau. Tatsächlich, wenn du jetzt so als Messlatte die 45, 50.000 Euro vom Container-Shop her nimmst, dann ist der nackte Container sind davon 7.000 Euro. Nicht ganz, weniger sogar, 6.000 Euro. Dann kommt dazu ein Portal. Das brauchst du im Leerstand genauso. Musst du irgendwie hineingehen können, hinausgehen können. Und dann kommt eine Klimaanlage dazu. Die brauchst du im Leerstand genauso. Die Kühltechnik brauchst du genauso. Das Ladenbau brauchst du genauso. Die Kasse brauchst du genauso. Also du siehst, viel von diesen 45 ist nicht viel die Hülle. Und damit ist der Container einfach extrem investitionskosteneffizient und vor allem auch Investitionskosten Mobil heißt, meine Standortentscheidung ist nicht mit der Investitionsentscheidung verheiratet, weil ich kann diesen Container auf einen Lastwagen stellen und ein Dorf weiter wieder aufsperren oder ihn verkaufen und mir einen größeren kaufen, wenn er Doppelcontainer wird. Bei der Frage, was kostet mich das, ist aber auch eine große Frage, was bekomme ich an Förderungen dazu. Weil wir, wie ich eingangs gesagt habe, sehr häufig den Fall haben, dass Gemeinden das Projekt unterstützen. Das heißt, wir haben jetzt Eröffnungen, wo der Unternehmer 6.000 Euro in die Hand nimmt, den Shop vollzuräumen mit Ware und der Rest sind variable Kosten. Also das ist wirklich cool. Wenn du sagst, meine Geschäftseröffnung sind gerade die Ware, die ich hineinräume, die kann ich aber eh wieder verkaufen und ansonsten miete ich 150 Euro den fixfertigen Shop von der Gemeinde. dann ist das ein super easy Start in das Unternehmerleben. Und das funktioniert nicht zuletzt auch deswegen, weil wir auf eine Erfolgsgeschichte verweisen können und damit die Gemeinden überzeugen können, dass ihr Geld gut investiert ist, weil sie nachhaltig Nahversorgung sichern mit uns. Wir arbeiten mit einer großen österreichischen Bank sehr gerne und sehr zufrieden zusammen, die den Kastl-Greissler auf Herz und Nieren den Businessplan geprüft haben und festgestellt haben, dass wir ein Social Business sind. weil wir eben eine soziale Wirkung haben und unsere Kaufleute finanzieren unter Rückgriff auf eine Kreditsicherungslinie des Europäischen Investitionsfonds, der Sozialunternehmern fördern will. Und wir haben in einem Fall, wo es schnell gehen musste, hatten wir von Antrag der Fremdfinanzierung bis Auszahlung der Fremdfinanzierung fünf Tage.

Klaus: Lassen wir mal das Thema Förderung und Finanzierung nach außen vor. Ich nehme also Größenordnung 50.000 Euro für die, nennen wir es jetzt mal Hardware, in die Hand. Ich nehme dann, du hast eine Zahl von 6.000 Euro genannt, für die Ware in die Hand. Was brauche ich denn sonst noch? Ihr werdet eine Franchise-Gebühr verlangen. Ich werde am Anfang ein bisschen mehr als 800 Euro, stelle ich jetzt mal einfach in den Raum, für Marketing in die Hand nehmen müssen. Was ist meine Gesamtinvestition oder welche Beträge muss ich noch flüssig machen können?

Christoph Mayer: Also du musst zusätzlich zu diesen 50 und 6, die wir genannt haben, empfehlen wir 2000 Euro in Initialmarketing zu stecken. Wir haben eine Franchise-Einstiegsgebühr, die einmalig bei der ersten Eröffnung zu zahlen ist, in Höhe von 20.000 Euro, die im Wesentlichen eine Beratungspauschale für diese intensive Zeit der ersten 13 Wochen bis zur Eröffnung ist. Also das sind 20 und dann hast du für den Start, bist du eigentlich dabei. Die Frage ist, ob in der grünen Wiese, die dir die Gemeinde zur Verfügung stellt, schon Fundamente vom Bauhofmitarbeiter der Gemeinde gemacht wurden. Es stellt sich die Frage, ob der Stromanschluss, den du brauchst, schon dort vor Ort liegt oder ob du das erst einleiten musst. Das hängt dann sehr vom Standort ab. Gerade das wird aber tatsächlich in der Regel von der Gemeinde übernommen, sodass das keine notwendige Investition ist. Und damit bist du eben bei deinem ersten Shop, loszulegen bei irgendwelchen 75.000 Euro.

Klaus: Lieber Christoph, vielen Dank, dass ich von dir so viel zum Thema Personalloser Nahversorger lernen durfte und dass du mich ins Thema Regiotaria eingeführt hast. Ich habe viel gelernt und das hat auch noch Spaß gemacht. Danke Christoph.

Christoph Mayer: Danke dir Klaus, es war eine Freude mit dir darüber zu reden und deine guten Fragen zu beantworten.

Klaus: Wer jetzt unbedingt Christoph kennenlernen will, der findet sämtliche Kontaktdaten wie immer in den Show Notes und auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de Und jetzt in gewohnter Weise zur Bierdeckelkalkulation. Ein KastlGreissler oder KistenKrämer macht je nach Standort zwischen 80.000 und 240.000 Euro Umsatz pro Monat. Neben dem Wareneinkauf spielen die Miete und die Betriebskosten die größte Rolle. Und genau hier kommen die Förderungen der Gemeinde, der jeweiligen Region ins Spiel. Wenn ich beispielsweise 300 Euro Betriebskostenunterstützung bekomme und einen Planumsatz von 6.000 Euro pro Monat mache, dann substituiere, also ersetze ich ein Sechstel meines Planumsatzes damit. Das sind 1.000 Euro, denn von 1.000 Euro bleiben im Schnitt 300 Euro übrig. Das klingt jetzt verdammt kompliziert und eigentlich viel komplizierter als es ist. Im Wesentlichen geht es darum, zum einen einen grundsätzlich attraktiven Standard zu finden, an dem ich genügend Umsatz mache, Und zum anderen, dass dieser von der Gemeinde nicht nur begrüßt und beklatscht, sondern auch finanziell unterstützt. Ein weiterer Ausgabenblock ist das Marketing. 2% Marketingbudget, das sind bei einem Umsatz von 160.000 Euro pro Jahr gerade mal 260 Euro pro Monat. Laut Christoph kann man damit aber schon viel bewegen. Ein Transparent beim Feuerwehrfest, 50€ für einen lokal beworbenen Facebook-Post und nochmal 50€ für einen Flyer, der kostenlos der Gemeindezeitung beigelegt wird. Wenn wir von einem Rohertrag, das ist der Verkaufspreis abzüglich dem Einkaufspreis, von 30% vom Umsatz ausgehen, Dann können wir bei einem Beispielstandard mit 100.000 Euro Umsatz 30.000 Euro für Miete, Betriebskosten, Werbung, Franchisegebühren, meine eigenen Autokosten für die notwendigen Lieferantenbesuche, den Steuerberater und nicht zuletzt die Kreditraten für die erste Investition ausgeben. Das sollte sich ausgeben. Am Ende sollten rund 10% vom Umsatz für den Betreiber übrig bleiben. Das ist im Hinblick auf die Umsätze nicht besonders viel. Und seinen eigenen Stundenlohn sollte man dann besser auch nicht ausrechnen. Aber wie Christoph schon sagte, es ist ein sehr guter Einstieg in die Selbstständigkeit, in das Unternehmertum. Und wenn man mehrere Läden betreibt, dann kann das spannend werden. Herausfordernd wird bei diesem Modell wohl die Standortsuche und vor allem die Kommunikation mit den Gemeinden. Denn ohne die Unterstützung wird es nicht gehen. Bitte vergesst nicht, diesen Podcast weiter zu empfehlen, zu abonnieren und viele Sterne zu geben. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt fürs Weiterempfehlen. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Easyfitness, Michael Maeder

Michael Mäder
kontakt@michaelmaeder.de
https://easyfitness.club/franchise/

Bierdeckelkalkulation:

Nach 5 Jahren haben wir – im Schnitt – 2.500 Mitglieder.

2.500 Mitglieder zu je EUR 30,- netto (Basismitgliedschaft EUR 29,90 brutto zzgl. Upsells abzgl. Steuer) = EUR 67.500 Umsatz pro Monat

Miete inkl. Betriebs- und Nebenkosten (Strom, Heizung, Klima) EUR 14,- * 1.600qm = 22.500,-

Personal (7 Tage pro Woche = 84 Stunden * 2 Mitarbeiter) = EUR 12.000,-

Marketing = 5.000,-

Fremdkapitalkosten (Kredit 250.000,- über 7 Jahre, keine Zinsen 😉 ) = 3.000,- (oder bis zu 10 Jahre mit Zinsen)

Franchisefee, Reinigung, Versicherung, Steuerberater etc. EUR 10.000,-

Gesamtkosten 52.000,-

Ertrag EUR 15.000,-

Allerdings:
1. Man benötigt 5 Jahre, um 2.500 Mitglieder aufzubauen.
2. Startkapital/Investition von 250.000,- erscheint relativ niedrig im Hinblick auf die Umbaukosten. Man benötigt schönen Boden, Klimaanlage, Sanitäranlagen etc und Rücklagen für die Anlaufkosten. Auch eine Mietkaution wird notwendig sein.
Wenn man mit “nur” 1.000 Mitgliedern startet erzielt man einen Umsatz von “nur” 27.000 Euro bei fast gleich hohen Fixkosten (die Franchisegebühr ist selbstverständlich geringer).

Am richtigen Standort mit dem richtigen Durchhaltevermögen dennoch ein großartiges Geschäftsmodell, wenn man entsprechendes Eigen- und Startkapital mitbringt.

200 Standorte sind ein ziemlich guter Indikator, dass das Modell langfristig funktioniert.

Transkript:

Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast für alle, die einen Einblick in Geschäftsmodelle von Franchise-Systemen bekommen wollen. Apropos unabhängig. Es soll doch tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch wird dann wohl hinterfragt werden? In der heutigen Episode geht es ein Geschäftsmodell, das man schon eher mit Franchise in Verbindung bringt. Fitness. Michael Mäder von Easy Fitness betreibt mit seinen Franchise-Nehmern 200 Studios in unterschiedlichen Größen und erklärt uns heute das Modell Premium Discount Studios. In früheren Folgen dieses Podcasts waren ja unter anderem schon Björn Krämer von FitPlus zu Gast, der uns die Welt von personallosen Fitnessstudios näherbrachte, übrigens die bisher meistgehörte Folge, sowie Bernd Schranz von Rehabox, der die unglaubliche Zahl von mehr als 700 Partnern aufgebaut hat und sich mit Reha-Sport beschäftigt. Doch zurück zur Premium-Discount-Fitness.

Was ist das überhaupt genau?

Und ist der Markt nicht schon längst von McFit, Cleverfit und wie sie alle heißen nicht nur gay, sondern sogar übersättigt? Fitness ist offenbar mehr als Sport und Training. Fitness ist zum Zeitvertreib geworden. Wir lernen, warum Singles eine eigene Zielgruppe sind und, für mich höchst erstaunlich, Menschen mehr als ein einziges Abo für ein einzelnes Studio haben. Der Markt ist also offensichtlich größer als 100%.

Michael Mäder: Sondern es geht eher darum, den Place to be zu haben.

Klaus: Auch, dass EMS-Trainings noch ein Wachstumsmarkt ist, hat mich überrascht. In meiner subjektiven Wahrnehmung gibt es an jedem zweiten Eck ein derartiges Studio. Die Zeiten der ewig laufenden und quasi unkündbaren Fitnessabos scheint auch vorbei zu sein.

Michael Mäder: Spricht ihn nicht an, schreibt ihn nicht an, sonst kriegt ihr noch mit, dass wir bei einem abbuchen. Dafür ist der Markt zu hart geworden. Es darf halt nicht mehr darauf ankommen, ob ich den Kunden wecke und ihn dann so animiere, zu kündigen.

Klaus: Riegel und Eiweißpulver sind kein so gutes Geschäft mehr.

Michael Mäder: Da gibt es einen Influencer, der hat dann die neuesten Kapseln und so weiter. Das ist falsch, wenn man sich darauf im Studio fokussiert.

Klaus: Doch wo liegt die Zukunft von Fitnessstudios? Und wie entwickelt sich der Markt?

Michael Mäder: Die Offenheit von Kunden gegenüber digitalen Lösungen, die ist gegeben. Kein Filialist, kein Unternehmer hat immer nur die Sonnenseite des Lebens.

Klaus: Bis zum Ende dran zu bleiben zahlt sich aus. Denn dann versuche ich, in möglichst einfacher Form eine Art Mini-Businessplan so kompakt darzustellen, dass die wichtigsten Zahlen auf einen Bierdeckel passen. Die Bierdeckelkalkulation. Beim Thema Kalkulation noch kurz der notwendige rechtliche Hinweis. Weder mein Gast, das Frenchy-System oder gar ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Jetzt ist übrigens ein guter Zeitpunkt, diesen Podcast zu abonnieren, ihm viele Sterne zu geben und weiterzuempfehlen. Servus, Michael Meda. Danke für Ihre Zeit. Seien Sie doch bitte so lieb und erzählen uns, was genau ist Easy Fitness?

Michael Mäder: Vielen Dank erstmal für den Podcast und die Möglichkeit, unser System zu präsentieren. Easy Fitness ist eine Marke, die jetzt schon über 15 Jahre gewachsen ist. Easy Fitness ist ein Franchise-System. Wir haben Eigenbetriebe als Piloten und natürlich auch als Referenzen. Aber das Hauptaugenmerk ist im Franchise. mit dem wir auch arbeiten. Und da sind wir jetzt an die 200 Filialen gewachsen, haben noch große Pläne, haben noch viel vor, weil der Fitnessbereich ja genau in Deutschland, aber auch weltweit am Boomen ist.

Klaus: Wie genau darf ich mir ein Easy Fitness vorstellen? Ist das die kleine Muckibude, wie man in Deutschland sagt, am Eck, wo schwitzende, aufgeblasene Bodybuilder, früher noch mit Anabolika vollgepumpt, still und leise vor sich hin trainieren. Sind das 5000 Quadratmeter große Wellness-Tempel samt Gegenstromanlage? Ist es eine Mischung?

Klaus: Wie schaut es ganz konkret aus?

Michael Mäder: Easyfit hat begonnen im klassischen Premium-Discount-Segment, das war 2008. Ich habe damals eine Anlage übernommen und das haben wir als Konzept dann ausgebaut. Da sind von mir persönlich dann von uns noch ein paar Anlagen dazugekommen und das war das klassische Pendant zum damals üblichen Premium Fitnessstudio. mit einer Preisspanne von 40, 50, 60 Euro. Und dann war der neue Fokus, der neue Business Case geschaffen in der Branche. Der hieß damals Fitness ab 19,90 Euro. Dem haben wir uns auch angenommen. Und das klassische Premium-Fitness-Discount-Konzept heißt natürlich Fitness für alle. Das hat es auch bewirkt, also durch das Fitness Premium Discount Konzept oder Discount allgemein wurde der Markt ja im Spektrum viel größer, weil viel mehr Leute bereit waren durch die geringe Einstiegshürde sich dem Thema Fitness auch einfach mal anzuschließen und zu schauen, was das ist. Das ist natürlich ein Unterschied, ob man gleich mal 60 Euro oder 70 hinlegen soll oder 20 Euro. Bei uns geht es in einer guten Atmosphäre, Fitness anzubieten mit den, sage ich mal, Key Points an Fitness, was der Bedarf der Allgemeinheit auch an Menschen für ihr Training braucht, benötigt. Und das bieten wir an. Gute Atmosphäre, schöne Optik.

Klaus: Wie genau schaut jetzt so ein Easy Fitness aus? Alles, was Sie beschrieben haben, könnte ich mir genauso gut auf 250 Quadratmeter vorstellen wie auf 5.000 Quadratmeter vorstellen. Könnte ich mir genauso gut nahezu personallos bis zum High End. Sie sagten Premium Discount. Es wird also nicht die High End. Ecke sein, wo ich 24-7 den Personaltrainer habe und es wird auch nicht das personallose Stück. Wo genau befinden sie sich?

Michael Mäder: Das ist eine gute Frage und gut, dass Sie es ansprechen, weil Easy Fitness hat ein breites Portfolio, weil wir haben ja unterschiedliche Märkte vom Bedarf der Kunden genauso gut von den Franchise-Nehmern, also den Interessenten, die sich für Franchising und für Fitness als Unternehmertum interessieren. Wir bieten vier Varianten an. Die eine Variante ist ein richtiges Premium Easy Fitness. Das bedeutet, wir haben den Markt ab 50, 60 Euro aufwärts mit viel mehr Inhalten, die auch wie Wellness, wie Wohlfühlen, wie Ambiente, Personal Training und so weiter. Dann das Klassische, was ich eben gesagt habe, ist natürlich das Premium Discount Segment. Training ab 24,99 Euro bieten wir an. Und das ist, sag ich mal, das Mainstream Studio, aber mittlerweile auch in einer guten Atmosphäre. Also halt nicht mehr so eine Holzhütte, wo so ein paar Geräte drin stehen und dann sieh mal zu, Da ist natürlich auch Mitarbeiter drin und die in der Betreuung tätig sind. Wir haben natürlich aber auch das personallose Konzept. Das heißt für städtische Gegenden eher nichts, sondern eher für ländliche Gegenden, wo wir sagen können, wir haben als Ergänzung in kleinen Bereichen, wo vom Business Case das nicht möglich ist, bieten wir Personal aus den Studios an, auch die breite Fläche abzudecken. Der vierte Bereich ist das EMS-Training. Elektromuskuläre Stimulisation, das bieten wir genauso an und das bietet den Vorteil, sowohl in der Flächendeckend für den Endverbraucher als auch für den Interessenten für Franchise, sich genau das auszusuchen, wo er sich drin sieht. und auf der anderen Seite auch, was er abbilden kann.

Klaus: Der Fitnessmarkt wächst. Gibt es grobe Zahlen, wie viele Prozent der Deutschen trainieren und wie oft tun die das? Sprich, wie groß ist das Marktpotenzial von Easy Fitness oder auch von ihren Marktbegleitern?

Michael Mäder: Das Marktpotenzial ist in den letzten Jahren wahnsinnig gewachsen. Das hat ja auch die Ursachen, die ich gerade beschrieben habe, dass natürlich die Möglichkeiten oder die Ansichten darüber, sehr gestiegen sind. Der zweite Punkt ist natürlich dabei, dass der im Gegensatz, sage ich mal, so vor zehn Jahren, kenne ich das noch, 15 Jahren, der Endverbraucher, also der Kunde natürlich auch mehr das Eigeninteresse hat, in der Prophylaxe zu trainieren. Wir sind stark gestiegen. Wir haben mal vor ein paar Jahren sogar den Vereinssport in Deutschland, der ja sehr stark gefördert wird und sehr stark und mächtig war, abgelöst. Fitness ist die Sportart Nummer eins, wenn man das so sieht, Deutschland, aber auch in anderen Ländern. Wir liegen im Moment, das kommt immer auf die Betrachtung und die Berechnung an, bei einem Marktpotenzial von 13,5 bis 14 Prozent der Bevölkerung. Es gibt auch noch Nord-Süd-Gefälle und dadurch, dass die Produkte sich natürlich auch erhöhen, also der Bedarf sich erhöht, auf der anderen Seite auch die Möglichkeiten, die man zuschneiden kann auf den Verbraucher, werden wir stark wachsen. Bei Fitness ist ein Geschäftsmodell, was sich in der Gesellschaft wiederfindet. Das hat ja viele Ursachen. Der eine Ursache ist, dass der Gesundheitsfaktor steigt. Der nächste ist natürlich auch Einsamkeit. Wenn man sich statistisch mal anschaut in Deutschland, ist der Anzahl der Single-Haushalte 41%. Alleinlebende Paare, also sprich, die auch so nicht viel andere Dinge machen müssten, liegt irgendwie bei 30%. Also da bleiben noch nicht mal für Kinder viele übrig. Und jetzt kann man sich mal anschauen, was es für Möglichkeiten im Alltag gibt heutzutage, wo man sagt, okay, was kann ich außerhalb von meinem Haus machen, weil Menschen sind, Ich sage immer schön Herdentiere, das liegt uns in der DNA und das passt sich ganz gut. Wir haben eine gute Synergie bei Fitness zu sagen, ich kann das für mich tun, ich kann meine Ziele erreichen, aber ich habe auch einen Treffpunkt außerhalb meines Hauses. Offline, nicht digital, weil digitale Möglichkeiten gibt es ja genügend. Menschen zu sehen, mit denen zusammen zu trainieren und das Gemeinschaftsgefühl auch zu haben.

Klaus: Was genau und mit wem genau, das aufzugreifen, kann ich denn in Ihren Konzepten trainieren? Wenn ich mir Ihre vier Konzepte anschaue, dann ist das bei EMS für mich noch einigermaßen nachvollziehbar. Da komme ich zu euch, bekomme diesen Astronautentaucher, wie auch immer man ihn nennen möchte, Anzug angezogen, der mich in irgendeiner Art und Weise elektrisiert und mich zur Bewegung mehr oder weniger zwingt oder mich jedenfalls dabei unterstützt. Ein personalloses Studio kann ich mir auch noch einigermaßen vorstellen. Das werden so 200 bis 300 Quadratmeter große Räume sein, wo Geräte und ein bisschen Zimmerfahrrad und all diese Cardio-Dinge herumstehen sein. Aber was gibt es jetzt in Ihrem Premium-Discount- und Premium-Konzept? Ist der Fokus auf Gruppentrainings mit ganz viel Spinning, rund die Uhr irgendwelche lustigen Gruppenangebote?

Michael Mäder: Die Inhalte von einem Premium-Konzept oder Premium-Discount, also Discount natürlich, das sagt der Name, ist schon ein günstigerer Preis, unterscheiden sich erstmal darin, dass in einem Premium-Konzept Durch den Preis, aber auch durch das Angebot ein kleines bisschen anderes Klientel angesprochen wird. Das ist aber eher die Frage nicht des Geldbeutels, sondern der Herausstellung. Es gibt viele Leute, die sich natürlich unter dem Aspekt auch anmelden, weil sie sagen, ich nehme lieber etwas, wo ich ein bisschen mehr Betreuung habe, wo ich auch einen höheren Wellnessfaktor drin habe und wo ich vielleicht, das ist ja eine Interpretation eher von vom Endverbraucher durch den höheren Preis auch ein anderes Klientel vorfindet. Das heißt aber nicht, dass in einem Premium-Discount-Modell automatisch jetzt immer nur Leute trainieren, die wenig verdienen. Wir haben da auch sehr viele Menschen drin, die einfach rational denken, gut verdienen, auch rechnen können und sagen, mir reichen 25 Euro im Monat hin, ich möchte nur zweimal die Woche irgendwie ein bisschen mich bewegen, was für mich tun und dann ist das auch genug und mehr Geld möchte ich nicht ausgeben. Also es hat auch so ein bisschen, wie sagt man das, so ein bisschen einen Unterschied auch in den Ansichten des Endverbrauchers, beides klarzustellen. Wenn man das jetzt mal vergleicht, ist ja die berechtigte Frage. Wenn Sie sich ein Auto kaufen, gibt es ja auch unterschiedliche Kaufverhalten und Schichten und viele Menschen kaufen sich ein teures Auto nur, weil es ein Status ist, können aber genauso damit nur fahren wie, sage ich mal, mit einem günstigeren Auto und ähnlich ist das natürlich bei den beiden Modellen auch. Man hat natürlich bei einem teuren Auto schon auch das eine oder andere drin, was man bei einer Basic bei einem Auto vermisst. Bei dem Premium Discount Modell bieten wir, so haben wir uns ausgerichtet, darauf an, was ist der Bedarf der Kunden am meisten. Wir haben vom Angebot her wenig Exoten dabei. Wir haben auch wenig Interieur dabei, was nicht selbsterklärend ist oder was auch keine gute Marktdurchdringung hat. Wir brauchen keine Produkte, da geht es ja wieder ein bisschen Personalkosten auch dabei, beratungsintensiv sind, sondern wir versuchen, die Dinge abzubilden, die am Markt gefragt werden. Darin enthalten ist natürlich auch Kurse, das kommt immer auf den Markt an. Da gibt es natürlich ländlich oder innerstädtisch Unterschiede. Den Cardio-Bereich mit den einzelnen Geräten, die mainstream bekannt sind, aber auch mal eine Neuerung dabei, zu sagen, ich kann da im Portfolio mich frei bewegen. Anzahl der Geräte ist natürlich auch entscheidend. Und dann haben wir auch den klassischen, was Sie ansprechen, Muckibuden-Bereich.

Klaus: Wie genau darf ich mir jetzt, diese Frage nochmal vielleicht etwas konkreter zu stellen, den Unterschied von Premium zu Premium-Discount vorstellen? Ich verstehe die unterschiedliche Positionierung des Pricings. Man spricht damit einfach eine unterschiedliche Zielgruppe an. Aber bekomme ich da mehr persönliche Betreuung oder steht dort einfach das wertvollere Equipment, was ich mir im Cardio-Bereich einigermaßen vorstellen kann? Da gibt es dann das noch bessere Zimmerfahrrad mit noch mehr App-Unterstützung und statt Netflix gibt es dann auch noch Disney Plus. Bei Gewichten stelle ich mir den Unterschied eher marginal vor, weil 5 Kilo sind 5 Kilo. Also was rechtfertigt den Preisunterschied?

Michael Mäder: Die größte Rechtfertigung, wenn man es in drei Punkte zusammenfasst, ist der höhere Service, also in der Personalkostenstruktur, Ansprechbarkeit im Konzept. Der zweite Punkt ist der höhere Inhalt, das sprich das Angebot ist natürlich höher und das Konzept beinhaltet natürlich auch in höheren Wellnessbereichen Wenn es Faktor, die Verweilzeit in den Clubs soll viel höher sein. Und der dritte Punkt ist natürlich, dass auch von der Ausstattung, vom Ambiente und natürlich auch vom Inventar dann vielleicht auch mal eine andere Gerätelinie drin steht, die noch mit Monitoren versehen ist, die natürlich auch noch Möglichkeiten im Exzess hat, Daten zu ziehen und so weiter.

Klaus: Wie unterscheidet sich der Standort bei den beiden Konzepten? Ich könnte mir vorstellen, dass Premium, wie der Name schon sagt, eher innerstädtisch zu finden sein wird. Premium Discount vielleicht eher in den günstigeren Industrielagen. Stimmt meine grobe, völlig naive Theorie?

Michael Mäder: Die stimmt nicht. Und natürlich ist das von Ihnen auch eine gute Frage, weil das geht auch wieder das Kaufverhalten. Natürlich machen wir für jeden Standort Analyse. Wir machen eine Marktanalyse. Dazu gehört natürlich auch die Kaufkraft in diesem Gebiet. Dazu gehören natürlich auch die Mitbewerber in diesem Gebiet. Und danach kann man das Auswahlverfahren natürlich auch starten. Sie können natürlich, nehmen wir mal so eine Ruhrpottstadt, der ja so nachgesagt wird, die Kaufkraft nicht zu hoch. Sie können natürlich, wenn Sie in einem Ort im Ruhrpott, wo die Kaufkraft unter dem Faktor 100 liegt, der so ein bisschen der Indikatorwürfer ist, also bei 87 und Sie hätten jetzt kein klassisch Premium-Club vor Ort, dann sind Sie der Einzige, der das anbietet und dann kann man sich den Mitbewerberstamm anschauen und wenn die Durchdringung an Anzahl von Studios, was wir dann natürlich auch damit in die Marktanalyse einbeziehen, zwar recht hoch ist, das heißt viele Leute bereit sind, am Markt schon günstig zu trainieren, könnte sich durchaus auch in so einer Stadt ein Premium-Club lohnen, wenn der Markt noch frei wäre, weil man sagt, okay, auch dort bei 87 Punkten in der Kaufkraft im Verhalten mit nur Discount. Wenn man eine ordentliche Marktanalyse macht, einen ordentlichen Standort hat, das ordentliche Angebot hat, kann man den Break-Even-Point errechnen und sagen, in diesem Gebiet sind auch Leute bereit zu sagen, ich opfere mich und gebe das Dreifache aus, wie in meinem Premium-Discount-Segment, weil ich sage, okay, dann habe ich nicht so ein überfülltes Studio, ich habe nicht so eine Belegschaft an Kunden da drin, ich möchte das. Weil auch in solchen Städten sehen Sie ja, dass Kaufverhalten bei Luxusgütern oder bei anderen Gütern ja auch vorhanden ist. Es ist ja nicht so, dass in so einer Stadt automatisch alle nur mit günstiger Massenkleidung rumlaufen oder nur billig Autos fahren. Also das ist insofern falsch gedacht. Es könnte natürlich aber auch genauso gut sein, dass man in einem anderen Standort je nach Marktanalyse die Möglichkeit hat, auch noch einen Premiumdiscount zu platzieren.

Klaus: Bleiben wir noch ein bisschen beim Markt und beim Marktpotenzial. Sie sagten 13-14% ist der insgesamt adressierbare Markt, sprich 13-14% der Deutschen trainieren mehr oder weniger regelmäßig. Kann man so grob sagen, wie viel Prozent davon für das 1 zu 1 Modell, also EMS begeisterbar sind? Wie viel Prozent am Land wohnen, daher eher für ihr personalloses Konzept in Frage kommen? Und wie sich der restliche Teil aufteilt? Wie groß ist der Anteil der Bevölkerung, der bereit ist, einen Premium-Aufschlag zu bezahlen?

Michael Mäder: Das kann man schon pauschal sagen. Das ist natürlich dann aber auch immer unterschiedlich. Es gibt ja jetzt nur das, was ich Ihnen sagen kann, was die Deutschlanddeckung angeht. Da gibt es ja auch von den Leuten Studien, auf die ich mich da auch immer verlasse. Dann ist der größte Anteil natürlich im Premium-Discount-Segment zu finden. Da liegen wir die 70 Prozent. Wir haben Einzelbetriebe im Premium-Bereich und das ist, sage ich mal, so ein Bereich von 15 bis 20 Prozent. Wir sind in den Bereichen EMS eher in einem starken Wachstumsmarkt. Das merken wir nicht nur bei uns im Interesse und in der Nachfrage, sondern auch wie die Situation am Markt mit Mitbewerbern aussieht, weil es einfach umzusetzen ist, dass es ein Wachstumsmarkt, der relativ gering zu den restlichen Prozenten das ist. Jetzt ist natürlich in der Statistik eins nicht enthalten, weil personallose Clubs werden dort nicht einzeln aufgeführt an sich, weil die personallosen Clubs ist ja so eine Nische, die erst mal besetzt wird und nicht im Fokus abgeschnitten betrachtet wird. Also es wird so noch so ein bisschen in einen Topf geworfen. Die Frage ist ja auch für die Zukunft dabei. Macht es überhaupt Sinn? das extra zu betrachten, weil wir sind ja auch im Personal haften Clubs daran, nicht nur wir, sondern auch die Mitbewerber, Konzepte zu schaffen, die hybride Lösungen beinhalten, weil wir haben natürlich die Aufgabe, der Mitarbeitermarkt hat sich ja auch gewandelt, dafür zu sorgen, dass wir auch einen Markt bringen, der von den Öffnungszeiten für unsere Kunden zufriedenstellend ist. Damit wächst man natürlich auch in personallosen Gebieten, wie sprich auf dem Land, wo Personalkosten und Findung von Personal eine große Rolle spielt, viel stärker. Aber auch in den Städten sind natürlich die Mitarbeiter weniger daran interessiert, Schichten zu haben von 18 bis 24 Uhr oder morgens von 6. bis mittags, sondern die natürlich dann auch eher gucken, ob sie smart arbeiten können. Und das lässt sich über Hybride oder in dem Beispiel dann auch personallose Lösungen auch in Zukunft viel besser abdecken.

Klaus: Nicht nur ich, sondern Millionen Menschen nutzen Wikipedia jeden Tag für Recherchen. Wikipedia genießt hohes Vertrauen. Und mal ehrlich, wie oft hast du Fakten von Wikipedia schon hinterfragt? Doch ich nutze Wikipedia nicht nur passiv, sondern ich schreibe und überarbeite auch Artikel. Nach über 450 Artikeln weiß ich ganz genau, was man in Wikipedia unterbringen kann und was nicht. Du, dein Produkt oder dein Unternehmen in Wikipedia? Schreibt mir einfach eine Nachricht an klaus at goldgrube-franchise.de und ich sage dir unverbindlich, was möglich ist. Wikipedia bringt nicht nur Reputation, sondern auch Suchmaschinen und Dienste wie JetGPT holen ihr Wissen aus Wikipedia. Werbung Ende.

Klaus: Hybrides Fitnessstudio heißt das, dass dann bis, bei ihrem Beispiel zu bleiben, 18 Uhr die Rezeption besetzt ist und mehr oder weniger viele Fitnesstrainerinnen und Fitnesstrainer zur Verfügung stehen, die mich betreuen. 18 Uhr dann die sprichwörtlich große Glocke geläutet wird, das Personal nach Hause geht und man ab dann selbstständig eincheckt und völlig ohne fremde Hilfe trainieren kann, lässt sich sowas organisatorisch und auch sicherheitstechnisch überhaupt einrichten.

Michael Mäder: Ja, gute Frage. Damit haben wir uns ja schon lange beschäftigt oder der Markt beschäftigt hier aus der Situation heraus schon sehr länger, weil wir natürlich sehen müssen, dass wir auch zur Mitarbeitergewinnung gute Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Wir sind ja eigentlich, und das ist das Gute dabei, Spätstarter, was diese Betrachtung angeht. Wenn Sie sich andere Märkte anschauen, wird ja in anderen Märkten schon lange daran gearbeitet, Lösungen zur Verfügung zu stellen, die Mitarbeiter minimalinvasiv arbeiten. Wenn Sie sich mal anschauen, wie lange schon an Flughäfen diese Terminals stehen, wo man einchecken kann, Früher hat man Strafen bezahlt, wenn man nicht den digitalen Check-in gewählt hat, haben sich die Leute schon dran gewöhnt. Wenn Sie sich mal anschauen, mir zumindest geht es so, dass ich bei McDonalds, also da ist ja niemand, aber die sind ja immer voll, dann gehe ich persönlich sogar lieber zu diesen digitalen Eingabehilfen, als dass ich da zu einem Personal gehe. Das ist übersichtlich, das ist klar strukturiert. Hier kann man es nicht ganz vergleichen im Fitnessbereich, aber die Offenheit von Kunden gegenüber digitalen Lösungen, die ist gegeben, weil auch die Zukunft des Marktes, da können wir ja gerne mal darauf eingehen, wie ich den Markt für die Zukunft sehe, besteht ja bei dieser starken Digitalisierung Nicht mehr nur darin, dass da optimale Trainer gut ausgebildet vor Ort sind. Weil was man spürbar merkt, ist, dass durch dieses Angebot extern von wahnsinnigen vielen Anbietern, die natürlich auch ein Eigeninteresse daran haben, ihre Themen auszuspielen, da geht es ja natürlich auch Datensammeln, Datenauswerten, Konsumerverhalten, sieht man natürlich, dass Fitnessstudios sich im Laufe des Wandels nicht, die sind die im Inhalt dafür zur Verfügung stehen, das bestmöglichste Training abzubilden oder den bestmöglichsten Trainingsplan zu platzieren oder vielleicht sogar noch, wie ich das früher aus meinen Zeiten kenne, noch einen Ernährungsplan zur Verfügung zu stellen in meinem gesunden Halbwissen, sondern es geht eher darum, den Place to be zu haben mit den Möglichkeiten, die ein Kunde braucht, das auszuführen, was er sich in der Eigenrecherche, in der Eigeninitiative sogar außerhalb des Clubs schon längst zugelegt hat.

Klaus: Kerngeschäft von Easy Fitness ist dann, diese 70 Prozent des Marktes effizient zu betreuen und zu einem Preispunkt von, Sie sagten vorher, rund 25 Euro monatlich in den Büchern zu haben. Sind diese 25 Euro die Haupt- oder auch Kerneinnahmequelle oder gibt es da, wie ich mir von außen jetzt gut vorstellen kann, noch alle möglichen zusätzlichen Income Streams? Solange Personal da ist, müsste ich doch vom Fitnessregel bis zum Energydrink alles Mögliche verkaufen können. Ich müsste doch theoretisch, wenn auch in eingeschränktem Umfang, aber doch einen Personal Trainer verkaufen können. Da müsste es doch eigentlich eine Menge an Rundherumgeschäft geben. Stelle ich mir das so einfach vor oder ist es tatsächlich so?

Michael Mäder: Das ist einfach, aber genauso kompliziert, wenn Sie Ihr Business ausrichten wollen. Natürlich ist das einfach, viele Assets und viele Angebote mit hinzuzunehmen, aber Sie dürfen nicht vergessen, umso mehr Angebote Sie mit reinnehmen, zusatznutzen oder zusatzverkäufen, die müssen Sie trotzdem alle monitoren, die müssen Sie einer gewissen Qualität bereitstellen und müssen Sie auch in der Service-Dienstleistung natürlich auch gut anbieten können. Das Kerngeschäft ist in der Regel 95 bis 99 Prozent der Einnahmequellen geht es darum, dass man eine gute Atmosphäre bereitstellt und da die Menschen gut abholt und die trainieren können. Je nach Ausgangslage ist es natürlich möglich das eine oder andere Angebot mit reinzunehmen. Nehmen wir mal den klassischen Markt, den ich ja auch durch meine jahrelange Zutun in der Fitnessbranche, ich war jahrelang auch angestellt, ich habe das live erlebt. Im Offline-Markt, sage ich mal, war das noch was ganz anderes. Da hatte man seine Zulieferer. Die haben dann so ein Studio bestückt, da hat man die ulkigsten Riegel gehabt, die man da anbieten konnte. Da hat so ein Ding 5 Mark gekostet. Das gab es nicht im Supermarkt, das gab es nicht im Internet und so weiter. Also da konnte man natürlich sagen, lukratives Geschäft. Eiweißshakes genauso. Wo wollte man sich denen erwerben, wenn nicht im Fitnessstudio? Da konnte man sich ein gutes, sage ich mal, zweiten Business Case aufbauen und durch Eiweißshakes sogar über eine Deckungsbeitragsrechnung sprechen. Das hat sich natürlich alles so ein bisschen gedreht. Wenn Sie heute in einem Fitnessstudio, das ist ja meine bewusste Wahrnehmung, wenn Sie dort in einer Umkleidekabine sind, das ist ja halb zwischen Ernährungslabor und Chemielabor. wo man gar nicht weiß, ist das jetzt was Verbotenes oder nicht. Auf jeden Fall wird sich da gepudert und da gibt es die kleinen Kapseln für vor, danach, da habe ich einen Booster, da habe ich hinterher was zum Recovery und so weiter. Weil das ist ja durch die, sage ich mal, Social-Media-Betreuung, die wir bei unseren Endverbrauchern haben, natürlich, da gibt es einen Influencer, der hat dann die neuesten Kapseln und so weiter. Das ist Falsch, wenn man sich darauf im Studio fokussiert, weil man dadurch schnell das Kerngeschäft verlieren kann. Das heißt Mitgliedergewinnung, Mitgliederbetreuung und eine gute Dienstleistung anzubieten, wenn man in so einem Riesenmarkt, der im digitalen Bereich stattfindet, durch so viele Anbieter sagt, ich möchte da einfach mitspielen. Die ganzen Diskussionen, die ich ja live miterlebe, wer hat das beste Eiweißprodukt, Wer hat die besten Supplements, die besten Riegel? Da können Sie natürlich Mitarbeiter unwahrscheinlich in die falsche Ecke qualifizieren, wenn Sie denen jeden Tag erklären wollen, das ist das Wichtigste, was du machen sollst. Also ist das ein Passivgeschäft. Wir bieten in unseren Anlagen Automaten an. Das ist ein Thema, das jeder Betreiber. Für sich unterschiedlich spielt.

Klaus: Das ist eine gute Aufgabe.

Michael Mäder: Wenn man das kann, wenn man selbst dahinter steht als Betreiber, sein Team zu fokussieren, darauf zu sagen, komm, wir machen es einfach mal so, wir gehen über die Trainingsfläche, wenn wir so eine Betreuung anbieten, dass wir dann auch noch sagen, du kannst da jetzt so ein Special haben. Also für 25, 30, 40 Euro kriegst du von mir eine Trainingsstunde extra. Das ist aber ein Thema, was, sage ich mal, in der Diversifizierung im Markt noch nicht angekommen ist. Der eine spielt es, der andere nicht. Liegt so ein bisschen an den Glaubenssätzen. Manche meinen, das muss ich so bieten, das muss in der Dienstleistung drin sein. Das ist ein schwieriges Thema, hat mit dem Mindset des Betreibers auch so wenig zu tun. Grundsätzlich bin ich ein Befürworter davon, zu sagen, wir haben gerade deshalb weil es auf das Hauptthema einzahlt, nämlich auf Fitness und auf Betreuung, zu sagen, das stärken wir, das wäre für mich ein fokussierteres Thema, ein ordentliches Personal Training anzubieten, als zu sagen, ich habe das ganze Portfolio von ordentlichen Supplements im Studio.

Klaus: Wie darf ich mir das Pricing vorstellen? Ihre Marktbegleiter von Macfit bis zu Cleverfit und wie sie alle heißen, bewerben ja teilweise, so nehme ich als Endkunde das wahr, die Preise mit ab 19, 90, ab 24, 90, ab 29. Das klingt für mich immer ein bisschen so, als wäre das so ein bisschen dieser Dieses Lock-Angebot und am Ende würde ich dann doch viel mehr zahlen, weil ich mich entweder bis an mein Lebensende verpflichten muss oder noch irgendetwas zusätzlich kaufe. Wie ist das bei Easy Fitness? Seid ihr transparent? Ist das eine wirkliche Flat-Fee für alle? Wie ist das aufgebaut?

Michael Mäder: Also das ist genau so, wie Sie sagen. Natürlich ist das bei uns im Markt nicht anders als in anderen Märkten. Dieses Abzeichen könnte auf der einen Seite, wie Sie sagen, natürlich symbolisieren, dass da irgendwo was dahinter versteckt ist, dass man nicht so genau mit raus will. Wir sind da transparent, aber trotzdem haben wir auch ab. Preise, mit denen man in den Markt geht, weil man natürlich auch gemerkt hat, dass der Bedarf unserer Kunden unterschiedlich ist. das einfach mal so ein bisschen abzugraden. Wir haben Menschen, die sind bereit gegen einen günstigeren Preis zu sagen, okay, Agreement ist, ich nehme eine längere Laufzeit in Kauf. Manche möchten es flexibler haben, dafür haben wir eine monatlich kündbare Mitgliedschaft, die natürlich ein bisschen teurer ist, weil sie natürlich vom Pricing her, ich weiß nicht, ob der Kunde morgen oder übermorgen geht, also muss ich das ein bisschen mit einkalkulieren. Und darüber hinaus gibt es halt Kunden, die sagen, Das Thema Supplements, mitbringen von eigenen Getränken und so weiter. Du, ich möchte einfach nur das Basic-Angebot haben, ab 24, 90 oder oder. Ich möchte einfach nur reinkommen, ich möchte trainieren, ich möchte wieder rausgehen. Ich möchte keine Zusatzprodukte kaufen und auch keinen Zusatznutzen haben. Dann hat man natürlich Menschen, die sagen, ich bin bereit, gegen den Aufpreis auch andere Angebote zu nutzen. Und so ist natürlich die Staffelung auch aufgebaut. So ein bisschen sage ich mal, das ist das Startangebot, da kannst du alle Geräte nutzen. Wir haben es transparent gehalten, in dem Sinne, dass wir sagen, es gibt eigentlich nur immer den Grundpreis je Laufzeit. Und dazu kann man sich bei uns eine Flatrate buchen. Eine Zusatzflat beinhaltet dann für jemanden, der sagt, ich möchte schon irgendwie alles nutzen, da ist dann für 7,99 Euro oder 9,99 Euro sind dann die Getränke mit enthalten. Da sind Wellnessangebote mit enthalten, also sprich Massage, Liegen, Solarium. Da sind bei manchen das Zirkeltraining mit enthalten. Also das hat einen Zusatznutzen, den der Kunde wählen kann, aber nicht muss. Und das macht die unterschiedlichen Staffelungen aus.

Klaus: Ich habe auf Wikipedia gelesen, dass in.

Klaus: 185 Filialen die unglaubliche Zahl von 450.000 Mitgliedern betreuen. Gratuliere! Das heißt, dass Sie in jedem Ihrer Studios unfassbare zweieinhalbtausend Menschen trainieren. Wenn die alle gleichzeitig kommen, dann haben Sie doch ein Problem, oder? Wie oft trainiert denn der durchschnittliche Gast tatsächlich?

Michael Mäder: Wir liegen bei einer sehr hohen Reaktionsquote. Jetzt muss man wieder auseinanderhalten, was meinen Sie mit tatsächlich. Weil trainierend regelmäßig einmal die Woche oder mehrfach ist natürlich eine Grundfrage dabei. Da müsste man ein bisschen ins Thema gehen. Die meisten Menschen trainieren bei uns ein- bis zweimal die Woche. Das ist so das Kerngeschäft, sag ich mal. Was natürlich nicht mehr stimmt, da kann ich für die ganze Branche sprechen. Die Branche ist ja aus dieser Muckibuden, ich kenne das noch von mir selber als Kundennische, rausgekommen. Meine Studiobetreiber, bei denen ich trainiert habe, die meinten früher, Gottes Willen, Spricht den nicht an, schreibt den nicht an, sonst kriegt ihr noch mit, dass wir bei dem abbuchen. Dafür ist der Markt zu hart geworden. Und dafür muss man dem Kunden auch mehr bieten, auch mehr Mehrwert, dass er sich trotzdem gut abgeholt fühlt. Also über eine Newsletter und so weiter und auch über die Angebote. Das darf halt nicht mehr darauf ankommen, ob ich den Kunden wecke und ihn dann so animiere, zu kündigen. Das ist nicht der Inhalt. Also ich freue mich, so sind die Anlagen natürlich auch im Bedarf ausgelegt, wenn ein Kunde mehrfach kommt. Im Schnitt ist es darauf angelegt, ein- bis zweimal Training die Woche. Und die Anlagengröße, das hat sich auch verändert durch die Spezifikation der Geräte. Man ist früher in den 90er, 2000er Jahren ausgegangen, da hat man gesagt, wenn ich pro Quadratmeter Trainingsfläche einen Kunden habe, das war aber mehr Premium-Bereich, da bin ich glücklich, da geht man von ganz anderen Zahlen mittlerweile aus, da liegen wir bei eher vier Kunden pro Quadratmeter Trainingsfläche.

Klaus: Vier Mitglieder pro Quadratmeter. Das heißt, dass Sie in einem 2.000 Quadratmeter Studio, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, 8.000 Mitglieder begrüßen können. Wie sind denn so die Durchschnittszahlen und ab wie vielen Mitgliedern rechnet sich so ein Studio?

Michael Mäder: Also wir haben solche Studios, mehrere sogar davon, aber das ist nicht der Schnitt. Sie müssen jetzt mal einfach ausgehen, das ist ja auch ein Business Case. Wir befinden uns ja bei Ihnen in einem Franchise-Podcast und deswegen ist es ja auch drüber wichtig zu sprechen, wie sieht denn jetzt eine Range aus. Sie müssen ja sehen, Sie haben ungefähr Wenn wir mal bei dem Premium-Discount-Konzept bleiben, haben Sie am Anfang natürlich ein bisschen höhere Kosten durch Leasing, Ablauf der Leasing. Da liegen wir bei einem Break-Even-Point von 1300 bis 1600 Mitgliedern. So, also können Sie daraus natürlich jetzt selber sich hochrechnen, wenn so eine Anlage nicht über 1600 Mitglieder hätte, dann hätten wir ja defizitäre Anlagen. Also ist die Zahl schon berechtigt? Wenn ein Unternehmer bei uns Geld verdienen will, dann braucht er schon die 2000 Mitglieder, mal mehr, mal weniger. Wir haben Anlagen mit 8.000, 9.000 Mitgliedern. Wir haben Anlagen, sage ich mal, im Schnitt mit 3.000. Wir haben aber auch Anlagen, die rechnen sich schon, mit 1.600 oder auch, wir haben sogar welche mit 1.400 Mitgliedern, dann sind die Geräte bezahlt. Betreiber vielleicht nicht mehr die Performance oder will auch nicht mehr. Das ist ja dann auch immer ein bisschen unternehmerisch abhängig, aber kommt damit dann durch den Mietpreis, der auch eine Rolle spielt, abgezahlte Geräte, ist er damit auch Pari. Wir haben ja unterschiedliche Unternehmerprofile auch von den Ansichten bei uns.

Klaus: Wie viel kostet denn jetzt so ein durchschnittliches Studio? Wie viel Geld muss ich in die Hand nehmen?

Michael Mäder: Hier haben wir eine klare Struktur. Die Finanzierungskosten betragen in der Regel die 300.000 Euro. Davon werden 50.000 Eigenkapital benötigt und 250.000 kommen als Fremdkapital von einer Bank. Diese Summe deckt alle einmaligen Kosten und alle laufenden Kosten, bis das Studio selbst tragend ist. Das umfasst alle Ausgaben von Personal, Miete, Gerätediesing und Studioausstattung. Die Kosten für den Umbau der Immobilie trägt in der Regel als Baukostenzuschuss der Vermieter.

Klaus: Wie viele Mitarbeiter brauche ich denn, ein Studio tatsächlich betreiben zu können? Ich nehme mal an, jemanden am Empfang, jemanden, der über die Fläche geht und sozusagen aufpasst und den einen oder anderen Tipp gibt. Und vielleicht auch noch Trainer, möglicherweise für diese Stunden oder auch für das 1-zu-1-Training?

Michael Mäder: Im Schnitt versuchen wir, da gibt es ja immer so zyklische Zeiten, also im Abendbereich, Feierabendbereich, im Morgenbereich hat man das auch. Auf den Clubs gibt es natürlich eine andere Betreuungsdichte oder Mitarbeiterdichte als über die Mittagszeit. Je nach Club, je nach Auslastung sind es im Abendbereich drei bis vier Mitarbeiter. im Vormittagsbereich dann in den Spitzenzeiten vielleicht zwei und in den Übergangszeiten ist es auch manchmal nur ein Mitarbeiter. Aber man hat so im Schnitt, kann man sagen, in den Discount-Modellen fährt man natürlich das Modell, das auch kostenminimiert zu fahren, mit ein bis zwei Festangestellten und mit vielen Aushilfen und auch Studenten. Das ist mitunter bei diesen Business-Modell, nämlich Fitness, etwas leichter noch am Markt zu finden als in anderen Berufen, aber trotzdem schwieriger als bei reinen Bürojobs oder digitalisierten Jobs. Also wir liegen so gut in der Mitte in der Personalfindung, kann man sagen, und die Ausrichtung im Studio besteht, so sage ich mal, aus ein bis zwei festen Mitarbeitern und der Rest wird dann zyklisch mit Aushilfen und mit Auszubildenden abgedeckt.

Klaus: Wenn Sie, sagen wir, 1500 Mitglieder für den Break-Even brauchen, mit wie vielen Verträgen in der Tasche sperren Sie so ein Studio auf? Es wird ja vermutlich sehr viel Eröffnungsmarketing gemacht und auch mit Eröffnungsangeboten geworben. Das wird einige Menschen anziehen.

Klaus: Wie viele sind das?

Michael Mäder: Also wir haben tatsächlich bei uns, ich kann auch nur für Easy Fitness sprechen, eine recht gute Quote, weil das Ziel ist natürlich, dass wir mit Breakeven eröffnen. Das ist das Hauptziel. Das gelingt in Der Hälfte der Fälle, würde ich sagen. Wenn man jetzt mal ehrlich ist, wir liegen dann auch in manchen Fällen weiter drunter. Da haben wir natürlich dann auch wieder den Unternehmer an sich, wie er sich den Gegebenheiten unseren Leitplankensystemen und unseren Hinweisen dann auch hingibt. Aber wir haben natürlich auch Überperformer, sodass man auf den Schnitt kommt. Wir haben durchaus Klubs, die dann auch gleich mal mit 1.700, 1.800 Mitgliedern aufmachen. Wir haben aber auch in den 300.000, die wir da eben thematisiert haben, aber auch Anlaufkosten mit eingerechnet. Aber im Schnitt ist es so, dass wir die letzten Eröffnungen zwischen 1.200 bis 1.400 Mitglieder eröffnet haben.

Klaus: Und wie lange bleibt der durchschnittliche Kunde? Früher waren Fitnesscenter-Verträge, zumindest in meinem Umfeld, ja Knebel-Verträge, bin da ja de facto nicht rausgekommen. Aber mittlerweile kann man ja, soweit ich das mitkriege, viel einfacher kündigen. Gibt es so Statistiken der Kündigungsquote?

Michael Mäder: Das ist wahnsinnig in der Veränderung, dass wir sehr gute Umsätze schreiben von Neukunden, auch welche, die schon mal bei uns waren, aber die Kündigungsquote allgemein auch höher geworden ist. Wir reden jetzt schon von Kündigungsquoten über 30 Prozent. 35 bis 40 Prozent, weil der Kunde natürlich durch die Angebote auch mal gerne sagt, okay, jetzt kündige ich mal, gehe woanders hin. Ich kenne viele Kunden, die haben zwei oder drei Mitgliedschaften, weil sie da einfach sagen, oh, dann kann ich, also zwei haben viele Kunden mittlerweile, weil die sagen, ja, für 25 Euro, da gebe ich jetzt 50 Euro aus, dann bin ich halt bei dem und bei dem, ne, gefallen mir beide gut, weil ich brauche mal ein bisschen Abwechslung. Das gibt es mitunter auch schon. Bei uns ist die durchschnittliche Verweildauer die mit neuen Erkenntnissen und Herausforderungen für die Zukunft behaftet ist, so ungefähr bei zweieinhalb Jahren. Das klingt nicht viel, aber da muss man wieder dagegen halten, dass natürlich auch viele Kunden sich abmelden. Wir haben ja variable Modelle, die machen dann halt mal drei Monate Pause und kommen dann wieder. Das verfällt natürlich auch immer ein bisschen die Statistik.

Klaus: Das ist wohl mein größtes Learning in dieser Episode, zumindest bis jetzt. Es gibt Menschen, die tatsächlich zwei oder sogar drei Mitgliedschaften gleichzeitig haben. Warum? Hat das irgendwas mit den von Ihnen eingangs erwähnten Singles zu tun? Irgendwann kenne ich halt alle im Klub 1 und dann gehe ich in den Klub 2 oder ich weiß, dass die Mädels eher am Dienstag im ersten Klub.

Klaus: Und am Freitag im zweiten Klub sind.

Klaus: Und dann kann ich überall hin. Stimmt meine Theorie?

Michael Mäder: Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Statistik der Single-Haushälter eine Rolle damit spielt, dass man sagt, da bin ich dann immer an dem Tag mit dem Kumpel da oder das ist ein besserer Tag da und am Wochenende bin ich zu Hause, da gehe ich halt dahin, weil das will ich lieber so haben, weil auch die großen Ketten bieten ja nicht in jedem Ort was an. Aber ich kenne hier, wo wir unsere Zentrale haben in Hannover, auch viele Männer, Wenigere Frauen, mit denen ich dann spreche, die in dem Alter von 25 oder bis 35 sind, die sagen, ja gut, dann bin ich bei denen und dann bin ich auch noch bei denen und ich wechsle gerne mal. Ob das der Grund ist, Single-Verhalten, könnte man auch damit reinrechnen.

Klaus: Wie groß ist denn überhaupt noch das Potenzial? Gefühl gibt es doch schon überall, wie Sie es nennen, Premium-Discount-Studios. Ich kenne jetzt Macfit, Cleverfit, wie sie alle heißen. Gibt es noch Platz oder ist das ein reiner Verdrängungswettbewerb?

Michael Mäder: Meine Erkenntnis ist aus den letzten 15 Jahren der Selbstständigkeit mit den Eröffnungen, die wir gemacht haben, dass schon vor 15 Jahren ich gefragt wurde, warum macht ihr jetzt hier eigentlich noch ein Fitnessstudio hin? Hier gibt es ja schon so viele und es ist heute noch so. Was man aber nicht sieht ist, dass die Reaktionsquote auf Fitness auch gewachsen ist. Wenn Sie mal sehen, dass vor zehn, elf Jahren haben wir bei der Hälfte gelegen. Also das hat sich ja wahnsinnig gewandelt. Und das ist ein Markt, der aus verschiedenen Zwängen und Gründen auch in der Zukunft eine Rolle spielen wird. Also lässt sich das ja gar nicht genau beantworten. Wir haben permanente Analysen laufen. Wenn wir einen bestimmten Standort haben, wir kriegen eine Immobilie angeboten, dann müssen wir eine neue Marktbetrachtung machen, weil die alte kann ja von vor vier Jahren sein.

Klaus: Was ist denn die größere Herausforderung für Sie? Den passenden Franchise-Nehmer zu kriegen oder den wirklich passenden Standort? Oder schaut so aus, dass Sie ohnehin schon fertig entwickelte Standorte haben und nur noch den passenden Franchise-Nehmer dazu suchen?

Michael Mäder: Im Moment ist es so, dass wir einen unglaublichen Zuspruch haben auf durch weitere Empfehlungen durch viele weitere Kanäle natürlich auch dadurch, dass in der Selektion nicht nur bei Franchise, sondern da auch in anderen Gewerken und Dienstleistungen und anderen Branchen Franchising einen höheren Stellenwert hat als vor 10 oder 15 Jahren. Wenn man sich den Markt bei uns anschaut, gibt es nicht viele Franchisinggeber oder Franchisegeber im Bereich Fitness und der Zuspruch bei uns ist exorbitant. Also an Interessenten, teilweise sogar die ein bisschen gutes Eigenkapital mitbringen, fehlt es uns nicht. Uns mangelt es im Moment eher an geeigneten Objekten. Das wird auch in Zukunft so sein. Deshalb auch mal, wenn jetzt jemand hier mithört und kennt jemanden, der ein geeignetes Objekt für uns hat, immer gern. Das kann man skalieren, das kann man zusammen entwickeln. Da ist jeder Interessent, der was anzubieten hat, gern gesehen. Auf Vermieterseite oder Entwicklerseite. Und das ist auch die Aufgabe, weil das war früher mal so ein bisschen anders. Vor zehn Jahren hat man ganz viele Immobilien gehabt und hat gesucht, wie man darauf setzen könnte als Interessenten, weil man sagt, okay, wer ist dazu bereit? Die Skepsis gegenüber Franchise-Gebern hat sich ja deutlich gelegt. Da sieht man daran, dass es viele Franchise-Messen gibt, viele Portale gibt. Das Nonplusultra, der Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation, ist ja in Deutschland die FIBO. die Trends aufgreift und auch präsentiert. Die hat jetzt schon das zweite oder dritte Jahr sogar im Folge eine eigene Messe stand nur für Franchising. Das hat es früher nie gegeben. Wäre auch unmöglich gewesen, hätte auch niemanden interessiert. Daran sieht man ja schon, wie die Interessenlage für Franchising sich gedreht hat. Und das merken wir deutlich, dass wir immer mehr Interessenten haben. Die Weiterempfehlung ist natürlich auch sehr hoch, aber natürlich auch extern. Und das ist nicht die größte Herausforderung.

Klaus: Dann nutzen Sie doch gleich die Chance der Reichweite dieses Podcasts. Was genau suchen Sie?

Michael Mäder: Wir suchen Flächen für das EMS-Konzept von 100 bis 350 Quadratmeter in der Stadt, natürlich auch in Kleinstädten. Auf dem Land ist das, glaube ich, eher so eine andere Geschichte. Wir suchen Flächen in Kleinstädten oder in Großstädten von 800 bis Zweieinhalbtausend Quadratmeter, das ist das, was wir am hauptsächlichen suchen. Wenn wir in einer Randlage, da gibt es bestimmt auch viele Interessenten für, die etwas anzubieten haben. Wenn wir jetzt unser personalloses Konzept sehen, was wir in Städten, sage ich mal, ab 5000 Einwohner oder 3000 Einwohner schon spielen können. Da gibt es wirklich viele Bestände, die frei sind, wo Vermieter vielleicht im Moment gar nicht wissen, was sie damit machen sollen, weil der Einzelhandel geht zurück. Das zentralisiert sich mehr ins Internet oder in Großstädte. Da gibt es aus der Erfahrung auch, wo wir unsere Flächen her haben, sind das dann doch kleine Einkaufszentren oder irgendwo im Ballungszentrum in so einer Kleinstadt, wo man sagt, wenn es sich kennt, da ist noch ein Restaurant daneben, da ist noch ein kleiner Supermarkt daneben und da steht dann halt so eine Immobilie leer, die hat 300 Quadratmeter, da war vorher vielleicht eine Post drin oder sowas. Sowas suchen wir auch, weil das kann man sich über eine Marktanalyse dann gerne mal anschauen.

Klaus: Lassen Sie mich eine Milchmädchenrechnung anstellen. Sie haben 1500 Mitglieder bis zum Breakeven, die bezahlen dann alle ihre Kosten. Gehen wir jetzt mal von der in der Wikipedia genannten zweieinhalbtausend Mitgliedern aus. Tausend Mitglieder, von denen jeder sagen wir mal 23 Euro, zuzüglich einem Upgrade von 7 Euro. Dann der Einfachheit halber 30 Euro. 30 Euro mal 1000, angenehme 30.000 Euro Deckungsbeitrag bzw. vielleicht sogar Gewinn pro Monat, denn die Kosten steigen ja nicht mehr so exorbitant. Klingt nach einer Goldgrube, ganz passend zum Namen dieses Podcasts. Kann das sein?

Michael Mäder: Ja, in diesem Fall kann man davon ausgehen, dass es sich eine Goldgrube handelt. Unser Businessplan sieht vor, dass man die 2.500 Mitglieder nach fünf Jahren erreicht hat. Der Break-Even-Point liegt ungefähr bei 1.300 bis 1.500 Mitgliedern und das Ziel ist es, die auch bei Eröffnung schon zu erreichen. Grob gerechnet kann man von einem Gewinn von 20.000 bis 30.000 Euro im Monat ausgehen. Das heißt von einem Gewinn pro Jahr von 300.000 Euro für den Unternehmer.

Klaus: Das klingt ja fast schon zu schön, wahr zu sein. Sie produzieren Millionäre. So einfach ist es wohl nicht. Was habe ich übersehen?

Michael Mäder: Wir bei Easy Fitness versuchen, relativ transparent und ehrlich zu sein und nicht einfach nur mit diesem Best Case Modelling zu werben. Sie müssen ja eins sehen, das haben wir alles, diese Kunden, und das ist auch sicherlich die Mehrheit. Aber einfach eine Träumerei aufzumachen und zu sagen, bei uns wirst du zum Millionär und bei uns kannst du die riesen Umsätze einwerfen, da verscheue ich mich auch, weil das unsere Interessenten, aber auch unsere Unternehmer, vielleicht in so eine Leichtfertigkeit oder Naivität überführt, dass sie nicht sich dafür anstrengen müssen. Wir haben ja auch Unternehmer, die haben nicht so aufgeschlagen. Das hat verschiedene Gründe, weil es ist ja auch schwer, sich als Unternehmer, wenn man aus dem Angestelltenverhältnis kommt, wir haben ja Existenzgründer, sich da einzugrooven, sage ich mal, sich daran zu gewöhnen, selbstständig zu sein und diese ganzen Uploads jeden Tag durchzuführen. Also wir haben natürlich auch nicht nur bei den Eigenbetrieben, aber auch nicht nur bei den Franchise-Partnern alles nur Gewinner. Da sind auch welche dabei, wo wir nachhelfen müssen, wo wir schulen müssen und es gibt auch welche, die bleiben auf der Stelle stehen. Das hat unterschiedliche Ursachen. Jetzt könnte man sagen, warum sagt er das? Jetzt macht er ja sein ganzes Konzept schlecht, aber da bin ich ehrlich, das gibt es in keinem Konzept. Kein Filialist, kein Unternehmer hat immer nur die Sonnenseite des Lebens. Und das geben wir unseren Interessenten von Anfang an mit auf den Weg. Das ist mir auch super wichtig, so ein bisschen den Anspannungsgrad zu erhöhen und zu sagen, das ist hier jetzt kein Lottogewinn, sondern das ist Unternehmertum.

Klaus: Lieber Herr Meda, vielen Dank für die Einblicke, nicht nur, aber insbesondere in die Welt von Premium Discount Fitness. Hat Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. Danke.

Michael Mäder: Das kann ich zurückgeben. Es hat Spaß gemacht. Sie haben mich gut durch das Gespräch geführt. Vielen Dank für die Einladung, für die inhaltlich wertvollen Fragen. Und es hat mir wirklich viel Spaß gemacht, einfach mal dabei zu sein.

Klaus: Wer jetzt mehr darüber wissen will, wie man sein eigenes Easy-Fitness-Studio eröffnet, der findet sämtliche Kontaktdaten von Michael in den Show Notes und auf www.goldgrube-franchise.de. zur angekündigten Bierdeckelkalkulation. Ein Studio hat, laut Wikipedia, an dieser Stelle ein kleiner Hinweis an meine Werbung, zweieinhalbtausend Mitglieder. Die erreichen wir laut Michael allerdings erst nach fünf Jahren. Dann machen wir eine Größenordnung von 65.000 bis 70.000 Euro Umsatz pro Monat, von denen uns 20.000 bis 30.000 Euro übrig bleiben sollten. Das erscheint mir auf den ersten Blick unglaublich viel. Versuchen wir die angekündigte, sehr einfache Kalkulation. Wir mieten sagen wir mal 1600 Quadratmeter in nicht allzu guter Lage hochgeschätzte 14 Euro pro Quadratmeter. Das allein sind schon 22.000 Euro pro Monat. Dafür nehmen wir aber an, dass Strom, Heizung und Klimaanlage schon inkludiert sind und dass der Vermieter für diesen relativ hohen Mietpreis einige Umbauarbeiten für uns vorgenommen hat. Wir haben sieben Tage in der Woche geöffnet und brauchen dafür Personal. Viel Personal. Auch hier bleibe ich mal vorsichtig und konservativ. Sagen wir mal 12.000 Euro. Auch wenn wir 2500 Mitglieder haben, wir müssen ständig neue Mitglieder anwerben, dabei immer wieder welche verlieren. Nehmen wir mal 5000 Euro für Marketing pro Monat an. Nicht zu vergessen sind die Reinigungskosten. 1600 Quadratmeter wollen ordentlich geputzt werden. Genauso brauchen wir einen Steuerberater und haben weitere Nebenkosten, wie beispielsweise die Versicherung. Die genaue Höhe der Franchisegebühren wollte uns Michael im Podcast nicht verraten. Ich gehe davon aus, dass die irgendwo im branchenüblichen Bereich liegen werden. Nicht zuletzt müssen wir unseren Kredit zurückzahlen. Hier erscheinen mir die erwähnten 300.000 als ziemlich optimistisch. Denn wir brauchen nicht nur einen Polster für die Anlaufverluste, sondern müssen wahrscheinlich auch die Fläche entsprechend umbauen. Und das kann sehr schnell sehr teuer werden. Wenn wir jetzt alle Kosten vorsichtig schätzen und addieren, dann sind wir in einer Region von, sagen wir, 50.000 Euro Kosten pro Monat und uns bleiben bei dieser Milchmädchenrechnung 15.000 Euro übrig. Mit entsprechenden Know-how und Unterstützung der Franchise-Zentrale lässt sich das sicher noch optimieren und dann nähern wir uns durchaus den von Michael genannten Zahlen. Wie einfach oder schwierig es ist und wie lange es daher dauert, die 1500 Mitglieder zu gewinnen, die man braucht, kostendeckend zu sein, das ist wohl einer der größten Fragen und auch riesigen bei jedem Fitnesskonzept, nicht nur Easy Fitness. Am richtigen Standort und mit dem richtigen Durchhaltevermögen das man im übrigen nicht nur bei Fitness, sondern in jedem Unternehmen nicht nur haben sollte, sondern unbedingt braucht, ist das wohl ein sehr gutes Geschäft. Sonst wird es auch nicht so viele Filialen geben. Bitte vergesst nicht auch diese Episode wo immer möglich zu bewerten und weiter zu empfehlen. Danke fürs.